Aufnahme von geflüchteten Kindern schützt Integrationshelfende vor sekundärer Traumatisierung

Alle Menschen sind auch das Ergebnis einer ungerechten “Geburtslotterie” – niemand von uns konnte sich aussuchen oder irgendetwas daran ändern, wo und in welchen Verhältnissen wir geboren wurden. Die semitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam usw.) tendieren diesen Umstand als Prüfung zu interpretieren: Wer in sicheren und wohlhabenden Verhältnissen geboren wurde, muss sich nach diesem semitisch-religiösen Verständnis dafür also nicht schämen, wird jedoch besonders auf die Bereitschaft geprüft, den von Geburt an Benachteiligten auch beizustehen. Religionen mit Wiedergeburtsvorstellungen – zum Beispiel, aber nicht nur im Hinduismus – deuten dagegen die jeweilige Geburt als “karmische” Ergebnisse früherer Lebensführungen, bis hin zu Kastensystemen. An den Umständen unserer Geburten wären Menschen daher durch frühere Leben beteiligt, wenn nicht gar “selber Schuld”.

Menschen, die sich ehren- oder hauptamtlich für die Aufnahme und Integration von Migrantinnen und Migranten engagieren, reduzieren so gesehen auch ein wenig die Ungerechtigkeit der “Geburtslotterie”. Doch vor allem aus dem Internet schlägt ihnen zunehmend statt Anerkennung Hohn und Hass derjenigen entgegen, die ihren Geburtsort und ihre Herkunft (gerne auch als “Rasse” gedeutet) als Vorrecht verstehen und “Fremde” (v)erbittert ablehnen. Neben einem digital eskalierenden Antisemitismus verzeichnet die Netzkultur der letzten Jahre daher auch Beschimpfungen von in der Integration Engagierten als “Bahnhofsklatscher”, “Gutmenschen” und “Dhimmis”.

Gegen den eskalierenden Hass v.a. im Internet gründete sich in den Räumen der TGBW Baden-Württemberg das Netzwerk “kNOw Hate!”. Foto: TGBW, mit freundlicher Genehmigung

Leider noch wenig beachtet wird dabei, dass Integrationshelferinnen und -helfer vor allem in der Arbeit mit Flüchtlingen aus Kriegs- und Verfolgungssituationen sowie mit jenen mit unsicheren oder gar fehlenden Bleibeperspektiven mit teilweise heftigen Traumata konfrontiert werden: Mit Menschen, die Erfahrungen von Leid, Not und Gewalt gemacht haben und diese natürlich auch erzählen, mitunter in verschiedener Weise ausagieren. Und insbesondere unter der Gruppe der Dolmetscherinnen und Dolmetscher finden sich naturgemäß besonders viele Menschen, die auch selbst Flucht und Traumatisierungen erlebt haben. Helfende übernehmen eben nicht nur sprichwörtlich “einen Teil der Last” von “den Mühseligen und Beladenen”. Die Psychologie bzw. Psychiatrie spricht von der Gefahr der Traumaübertragungen bzw. -reaktivierungen, der sog. “sekundären Traumatisierung”.

Eine psychologische bzw. psychiatrische Studie der Universität Tübingen um Jana Denkinger, Petra Windhorst, Florian Junne, Hes Sedik, mir et al. zu Integrationshelferinnen und -helfern (“Caregivers”) im Rahmen des Sonderkontingentes des Landes Baden-Württemberg für besonders schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak hat diese Befunde nun vertieft, aber auch um einen interessanten Aspekt erweitert: In Gruppen mit vielen aufgenommenen Kindern fielen die Gefahren “sekundärer Traumatisierungen” geringer aus.

Screenshot des Artikels in “frontiers in Psychatrie”, Michael Blume (Link zum Artikel)

Kinder lassen sich oft leichter und schneller auf das neue Leben ein, lernen durchschnittlich schneller und erfolgreicher auch die neue Sprache und reißen mit all dem nicht nur Eltern und Geschwister, sondern offensichtlich auch die Helferinnen und Helfer lebensförderlich mit.

Impulse für eine europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik

Nach meiner persönlichen Wahrnehmung stärken die Befunde auch dieser Studie Argumente für eine neue, idealerweise europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik:

  1. Auch Aufnahmen “an der Grenze” stellen bereits eine Auswahl unter Flüchtenden dar, und zwar keine gerechte: Bis an die Grenzen kommen oft gerade nicht die Schutzbedürftigsten, sondern vor allem junge Männer sowie jene, die sich das Geld für Schlepperdienste leisten können.
  2. Dagegen erlaubt die Aufnahme durch humanitäre Kontingente eine Konzentration auf die wirklich Schutzbedürftigsten, vor allem auch Frauen und Kinder. Durch die direkte Auswahl und Evakuierung aus den Krisenregionen wird zudem Schleppern das Geschäft abgegraben.
  3. Wenn Menschen eine Bleibeperspektive haben, sollte der Familiennachzug – wiederum vor allem von Frauen und Kindern – möglichst schnell ermöglicht werden. Gerade auch Kinder noch jahrelang unter meist schlechteren Bedingungen im Ausland zu belassen vergeudet Integrations-, Bildungs- und Lebenschancen aller Beteiligten.

Und so möchte ich diesen Blogpost mit einem herzlichen Dank an alle Menschen richten, die Geflüchtete und Migranten im Integrationsprozess unterstützen – und damit einen Anteil daran leisten, die Ungerechtigkeit der “Geburtslotterie” abzumildern.

Und vielleicht ist es ja eine verwegene Hoffnung: Aber das Netz könnte nicht nur für die Verbreitung von Hass und polarisierten Debatten genutzt werden, sondern auch für die Bekanntmachung und Diskussion von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sowie für Denkanstöße.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

29 Kommentare

  1. Personen sollten auf Grund von Imigrations- oder Einwanderungsgesetzen aufgenommen werden, es darf hier auch abgelehnt werden, auch wenn Verfolgung besteht, denn Verfolgte könnten selbst Verfolgende sein, die leider leider an Befugnis oder Macht verloren haben, insbesondere sind islamisch motivierte Extremisten abzulehnen, wie aber auch Personen, die, obzwar nicht direkt erkennbar extremistisch, dem Islam anhängen.

    Der BRD fehlt hier ein Einwanderungsgesetz, zudem Sittlichkeit, die genügt oder entscheidend zu bestimmen in der Lage ist tatsächlich Verfolgte aufzunehmen, auch ablehnend, wenn sie selbst Verfolgende sind, und insbesondere sich danach zu richten, was der zu pflegenden Kultur gut tut.

    MFG
    Dr. Webbaer

    • Lieber @Webbaer,

      erlauben Sie mir eine Nachfrage aus echtem Interesse: Haben Sie den Blogpost vor dem Kommentieren wirklich durchgelesen, oder nach der Überschrift bzw. “Anlesen” gleich kommentiert?

      Mit Dank für Ihre sicherlich ehrliche Antwort – es interessiert mich wirklich!

  2. Mag sein, dass Dr. Webaer hier nicht genau hingeschaut hat, auch weil er die Rede kennt, Sie liegen, lieber Herr Dr. Blume womöglich richtig, urteilen Sie!

    Aufnahme von geflüchteten Kindern schützt Integrationshelfende vor sekundärer Traumatisierung

    Jeder ist ein Kind seiner Zeit, alleine die Überschrift Ihres diesmal wenig dankenswertenwerterweise beigebrachten Weblog-Eintrags hat einige womöglich ein wenig “abgeturnt”.

    KA, sorry.

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich mit seiner Entschuldigung abär nicht der veröffentlichten Inhalte-Einheit anschließen wird, eben inhaltlich nicht, ansonsten hätte er gerne Immigranten mit faschistischer Motivationslage weg (also keineswegs vernichtet, sondern weg))

  3. “…und reißen mit all dem nicht nur Eltern und Geschwister, sondern offensichtlich auch die Helferinnen und Helfer lebensförderlich mit.”

    Da erkennt der Psychologe die “Parentifizierung”, die den Behandlungsbedarf in späteren Lebensjahren anlegt. Trotzdem immer noch BEI WEITEM das kleinere Übel als das Dauerbedrohtsein im Herkunftsland (und darunter leiden lebenslang auch nur die Übrigbleibenden — ‘survivor bias’).
    Um so wichtiger die früh Helfenden die neben akuten Traumafolgen auch die Parentifizierung abmildern und zunächst eine verantwortungsarme Kindlichkeit und vielleicht sogar eine Absättigung mit der zum Gedeihen notwendigen Geborgenheit ermöglichen.

    • Dem stimme ich völlig zu, @Schattenseite – mit der m.E. zentralen Ergänzung, dass die „Parentifizierung“ meist schon in den Krisenregionen beginnt. Die Kinder sehen und erleben Dinge, die sie aus der Kindheit reißen, übernehmen anstelle traumatisierter Angehöriger Verantwortung z.B. für jüngere Geschwister, tragen zum Lebensunterhalt bei usw.

      In den Aufnahmegesprächen für das Sonderkontingent fragten wir auch die rd. 600 Kinder, was sie denn in Deutschland machen wollten. Die mit Abstand häufigste Antwort war: „Frühstück und Schule.“

      Wir haben das als Wunsch nicht nur nach Zukunftsperspektiven, sondern nach einer gleichzeitig gesicherten und altersgerechten Kindheit verstanden. Und waren / sind glücklich, das ermöglichen zu können.

  4. MB
    ….sekundär Traumatisierung…..
    Beim Umgang mit Kindern gibt es meines erachtens keine Gefahr. Kinder können sich in eine neue Umgebung schnell einleben und mit dem Erlernen einer neuen Sprache findet so etwas wie ein Identitätswechsel statt. Wichtig ist dabei, das man die Flüchtlinge nicht kaserniert , auch nicht in Stadtteilen konzentriert, oder sonstwie Ghettos bildet.
    Aus den Erfahrungen der Flüchtlingskinder von Balkankrieg 1991 – 99 kann ich sagen, dass diese Kinder wenig Auffälligkeiten traumatischer Art gezeigt haben und sie von den Greultaten des Krieges distanziert gesprochen haben.
    Wichtig dabei war, dass ich die Kinder nicht hervorgeboben oder protegiert hätte, damals kam mir das überhaupt nicht in den Sinn, die wurden gefordert und bestraft wie alle anderen auch.
    Wie die Politik jetzt mit den Flüchtlingen nach dem Willen der CSU verfahren will, ist nicht richtig.

  5. New Yorker Erklärung vom 19.06.2016

    Diese Vereinbarung wird im Dezember 2018 in Marokko von den meisten Ländern der UN unterzeichnet werden ( außer z.Z. von USA und Ungarn) .
    Nach Aussagen hoher UN-Funktionäre warten ca.260 Millionen “Flüchtlinge” auf diese Entscheidung.
    Damit ist das Schicksal von Europa und im besondern von Deutschland wahrscheinlich besiegelt.
    Damit erledigen sich Ihre Bedenken.

    • Den Kommentator @Marduk fand ich ja schon abgefahren genug, aber Sie setzen noch einen drauf, @Mein Freund! 🙂

      Zum Mitschreiben: Sie gehen ernsthaft davon aus, es gebe einen UN-Plan zur „Flutung“ Europas mit Migranten?

      Sicher können Sie uns auch sagen, welche Superverschwörer hinter diesem UN-Masterplan stünden?

  6. Und da Selbstgerechtigkeit inzwischen als internationaler Exportschlager gelten soll an die Adresse der „neuorganisierten radikalen Rechten“, die Demokratie spielt, um ihre braune Jauche über die Menschen zu schütten: Fakten gehn vor Herumschwefeln !

  7. Die „neue Rechte“ ist kein Unfall. Ebensowenig wie die NSDAP ein Unfall war: eher logische Konsequenz einer bis heute kaum begriffenen industriellen Revolution, die, polemisch formuliert, von Leuten inswerk gesetzt scheint, denen Bestandsgarantien vor Fortschritt gesetzt wirken.

    imho bis heute

  8. Danke Michael eine sehr interessante Studie 🙂
    Leider mache ich immer wieder die Erfahrung das über Intergration ( in meinen Augen eher Inklusion) gesprochen wird , aber letzten endes vergisst man die Menschen die das ganze Tag für Tag erarbeiten.
    Es ist mehr als “du verdienst dein Geld damit” um diesen Job durchzuhalten und due politischen wirrn die einen fast kriminalisieren zu ertragen …..es fehlt ein Lobby für Integration und Soziale Arbeit in Deutschland …..

    …ja ich bin ein wenig auf Krawall gebürstet gerade …..aber Energie kann man ja auch kreativ lenken 🙂

    Viele Grüße vom Bodensee

    Steffi

    • Vielen Dank für diese Fundstelle, @Alubehüteter! Werde dazu gerne einmal extra etwas schreiben. „Rotes Kreuz“ (christlich), „Roter Halbmond“ (islamisch) und als vermeintlichen Oberverschwörer George Soros (jüdisch) – da hat Eva Hermann den Mythos der antisemitischen Weltverschwörung wieder durchbuchstabiert. Leider interessant…

  9. Faszinierend ist ja, wie aus “244 Millionen Flüchtlinge schauen auf diese UN-Tagung” wird “UN beschließt: 244 Millionen Flüchtlinge sollen nach Europa” 🙁

    Bei

    Mein Freund

    sind es dann schon 260 Millionen, auf Twitter ist schon von 300 Millionen die Rede (um zu einer weiteren unangenehmen Seite zu verlinken, mache ich ungern).

  10. @Alubehüterer
    Ich denke Sie sind ein Typ wie Caserta Raffaele Nogaro aus Italien.

    „Ich bin moralisch als ein Mann des Glaubens bereit, alle Kirchen in Moscheen umzuwandeln, wenn das helfen würde, das Leben der armen Männer und Frauen zu retten. Christus ist nicht auf die Erde gekommen, um Kirchen zu bauen, sondern um Menschen unabhängig von ihrer Rasse, Religion oder Nationalität zu helfen“, so der ehemalige Bischoff von Caserta Raffaele Nogaro.

    „Es gibt immer noch Politiker, die in ihren Reden Abschiebungen anpreisen. Das Schlimmste daran ist, dass sie es mit der Krone und dem Rosenkranz in der Hand tun und das vergebens im Namen Gottes – eine sehr ernste Sünde“, bekräftigt der Katholische Bischof laut Breitbart.

  11. @Mein Freund

    Es ist einfach Humbug, die Vereinten Nationen wollten demnächst 240 Millionen Menschen nach Europa schicken. Angedacht wird, ob nicht eine Million jährlich möglich wären bei 500 Millionen Europäern. Für Deutschland ergäben das die ominösen 200.000.

    Die Türkei hat mehr Flüchtlinge aufgenommen als die ganze EU zusammen, nur mal so zur Relation.

  12. An Leben und Leib Gefährdeten muss geholfen werden – schon gemäss Genfer Flüchtlingskonvention (1951(innereuropäische Flüchtlinge)/1967 (Ausdehnung auf die Welt)) und wie im Text richtig gesagt, wird heute von Europa vor allem denen geholfen, die es überhaupt bis Europa geschafft haben, während die Verhältnisse in Flüchtlingslagern, in Kriegsgebieten und anderen das Leben gefährdenden Situationen oft schlimm sind und es wenig Hilfe von aussen gibt.
    Die oben aufgelisteten 3 Argumente für eine neue, idealerweise europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik gehen genau in die Richtung einer verstärkten Hilfe für die, die sie benötigen. Das finde ich sehr gut.

    Wenn als Einleitung dieses Beitrags aber steht: Alle Menschen sind auch das Ergebnis einer ungerechten “Geburtslotterie”
    und damit impliziert wird, jeder der am “falschen Ort” geboren sei, könne in sein Wunschland emigrieren, dann scheint mir das aber unrealistisch, vor allem wenn man damit meint, man müsse nicht mehr zwischen Wirtschaftsmigranten und Flüchtlingen unterscheiden. Europa kann niemals alle aufnehmen, die hierherkommen wollen, denn gemäss Pew-Umfrage wollen 30 bis 40% aller Afrikaner ihr Land verlassen und als bevorzugtes Ziel sehen sie Europa und nach einer Gallup-Umfrage wollen gar weltweit 700 Millionen ihr Land permanent verlassen, wobei das gemäss Gallup 38% aller in der Subsahara Lebenden so wollen.
    Diese Wünsche lassen sich niemals ohne grosse, vielleicht sogar katastrophale Verwerfungen sowohl in den Herkunftsländern (es fehlen dann alle, die gegangen sind) als auch hier umsetzen.
    Ganz anders ist es aber mit den Asylberechtigten gemäss Genfer Flüchtlingskonvention 1951/1967. Diesen muss mehr geholfen werden als es heute der Fall ist.

    • @Martin Holzherr

      Wie kommen Sie nur darauf, ich würde mich für grenzenlose Migration aussprechen? Selbst diese würde i.Ü. ja Unterschiede des Elternhauses, der Sprache, Bildung etc. gar nicht ausgleichen.

      Nein, ich trete ebensowenig für eine globale Migration wie für andere utopische Fantasien ein. Aber sehr wohl für ein Anerkennen und Reflektieren ethischer Dilemmata. Zwischen „Alles“ und „Nichts“ findet schließlich das reale Leben statt…

  13. @Alubehüteter
    “Die Türkei hat mehr Flüchtlinge aufgenommen als die ganze EU zusammen, nur mal so zur Relation.”

    es ist vielleicht nicht ganz fair, hier die Finanzierung unerwähnt zu lassen.

  14. “Niemand kann sich aussuchen unter welchen Verhältnissen er geboren wurde- Geburtslotterie”.
    Ich habe Probleme mit dieser Definition. Wenn sie so wollen, müßten sie auch hinterfagen warum sich gerade die zwei Menschen, die ihre Eltern sind, gefunden und gepaart haben um sie zu zeugen. Gab es da nicht millionen andere “bessere” Varianten ? Mit dieser “Geburtslotterie” müssen sie dann ihr Leben lang klar kommen, betreffs der positiven und negativen Gene ,Krankheitsbilder bzw. falschen Lebenseinstellungen …
    Wir werden unter Verhältnissen geboren,die wir einfach ackzeptieren und annehmen müssen. Meine Oma sagte: Wo Gott dich hinstellt, mußt du deine Pflicht erfüllen !!!
    Pflicht in dem Sinne, dass wir durch unsere Arbeit und unser gesellschaftliches Engagement die Verhältnisse in diesem Land in dem wir wohnen verbessern bzw. es lebenswert gestalten. Wer sich dieser Aufgabe entzieht und flieht/flüchtet, macht es sich meiner Meinung nach zu einfach, da die Probleme des Landes dadurch nicht beseitigt werden. Wer soll bitte diese Länder wieder in friedlichere und sichere Häfen führen, wenn u.a. Eliten wie Wissenschaftler oder Ärzte in andere Länder “flüchten” wo sie mehr Geld verdienen können ?!
    Die “Geburtslotterie” hat sie allein dafür auserwählt in ihrem Land für Recht und Ordnung zu sorgen !

    • @Golzower

      Vielen Dank – tatsächlich hat Ihre Oma die auch im Blogpost erwähnte, semitische Deutung als „Prüfung“ ausgesprochen. Teil dieser göttlichen Prüfung wäre dann aber auch das Teilen mit jenen, die in ärmeren Verhältnissen geboren wurden.

      Ihren Überlegungen, wonach auch die Genetik Teil der „Geburtslotterie“ wäre, stimme ich ausdrücklich zu!

  15. Lieber Herr Blume,

    mi ist nicht ganz klar, wie Sie sich das praktisch vorstellen. Wer bestimmt, wer in diese Kontingente mit hinein darf? Zieht das BAMF mit seinen Mitarbeitern um nach Nordafrika?

  16. @Michael Blume

    Mein Denkfehler. Ich dachte gleich an die eine, große Lösung. Flüchtlingslager in Nordafrika, wo vor Ort über Aufnahme/Nichtaufnahme in einem EU-Land entschieden wird, damit die Nichtberechtigten gar nicht erst zu uns kommen. Da hätte ich gefragt: Wer entscheidet das? und: Nach welchem Recht?

    Sie denken praxisnäher. Viele kleine Lösungen, von denen Kontingente ein Teil sind. Die nichts insgesamt lösen, aber hilfreicher Teil einer Lösung wären, richtig.

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