Antisoziale Medien befeuern den Thymos – Letzte Ausfahrt KI-Fediversum

Schon im Januar hatte ich beim Neujahrsempfang der Gemeinde Salach ausgerufen: “Nur noch das Fediversum kann uns retten!”

Nun aber war ich zur Akademie für Politische Bildung Tutzing eingeladen, um dort über die “Krise der Kommunikation” zu sprechen. Doch leider hat mir eine – ausklingende – Covid19-Erkrankung auch diesen mir wichtigen Termin verbaut.

Was also tun?

Die Zeit der unfreiwilligen Isolation habe ich gerne genutzt, um die geplante Rede mit Folien als “Antisoziale Medien befeuern den Thymos – Letzte Ausfahrt KI-Fediversum” zu schreiben und hier zu bloggen. Per Klick auf den Link oder das Bild können Sie einfach darauf im pdf-Format zugreifen.

Ein kräftiger, orange-blauer Mann, der den Thymos symbolisiert, ist durch eine aufgebrochene Mauer getreten, umweht von den Verlockungen antisozialer Medien.

Der Thymos in antisozialen Medien“. Michael Blume mit Leonardo.AI

Ein Auszug:

“Morgen, am 29.09.2024, wird in Österreich der nächste Nationalrat gewählt. Und nach den Umfragen könnte die rechtsdualistische FPÖ sogar stärkste Fraktion werden – obwohl sie tief in Skandale verstrickt war, als Regierungspartei immer wieder versagt hat, zum extremen Klimakrise-Hochwasser der jüngsten Zeit kaum Konstruktives zu sagen hatte und ihren Spitzenkandidaten Herbert Kickl in der Tradition des Austrofaschismus als „Volkskanzler“ ankündigte.

Auch der Wahlkampfslogan „Euer Wille geschehe“ wurde von Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen als übergriffig erkannt – nicht mehr Gottes Wille, sondern ein fantasierter, einheitlicher Volkswillen wird zur höchsten Instanz erhoben.

Warum wurde die FPÖ also durch all dies nicht „entzaubert“, wie eine säkulare Hoffnung der deutschen Sprache immer wieder fragt?”

Selbstverständlich sind Sie auch wieder gerne eingeladen, hier möglichst dialogisch mit zu diskutieren.

Da seit den AfD-Verheerungen im Landtag von Thüringen die Partei-Verbotsdebatte endlich wieder in Gang kommt, stelle ich im Folgenden auch noch einmal die Demo-Rede zu “Stuttgart hält zusammen” vom Januar bereit – die gerade wieder rege abgerufen wird…

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

65 Kommentare

  1. Wenn der Thymos, also die Gemütslage in gleichermaßen unverarbeitet-instinktiver Bewusstseinsschwäche von Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, stets nur in Gewissensberuhigung/Bewusstseinsbetäubung funktioniert, also mit heuchlerisch-verlogener Schuld- und Sündenbocksuche im “Recht des Stärkeren” zur wettbewerbsbedingt-materialistischen “Absicherung” bestimmt ist, dann sollte sich niemand wundern oder an Phänomene glauben.
    👋😇

    • Womöglich haben Sie gerade etwas verstanden, @hto. Leider ist es Ihnen wieder nicht gelungen, verständlich zu formulieren, was. Ihre Satzfetzen stehen Ihrer eigenen Erkenntnissuche im Weg.

      Gute Wünsche für einen erfreulichen Tag mit anderen Menschen Ihnen! 😊☕️🖖

    • Wenn Menschen Sätze, wie “nicht mehr Gottes Wille, sondern ein fantasierter, einheitlicher Volkswillen wird zur höchsten Instanz erhoben.” in wissenschaftlichen Beiträgen einwerfen, dann muss man doch an ihrer Wissenschaftlichkeit zweifeln. Es kann doch nicht sein, dass die politische Organisation mit faschistoiden Zügen namens “Kirche/religion” als absolut unantastbare Institution im Namen der Menschen dargestellt wird. Herr Blume, warum ignorieren sie die Geschichte dieser Männerbünde, die sich wie in Bruderschaften auch als Bruder bezeichnen und sich gegenseitig und massiv organisiert vor Rechtsdurchsetzung staatlicher Institutionen schützen? die Kirchen sind nur zum Zweck der Machtausübung erfunden worden und um die “Wunder” der Welt zu erklären…. echte Wissenschaft hat jeglichen Humbug dieser Menschen als Fantasie entblößt und ihnen scheint ein frommer Geist und die eigene Beruhigung durch christliche Fantasiegeschichten wichtiger als eine realistische Einschätzung der Wirklichkeit. Es gibt bestimmt friedliche und liebevolle Menschen in der Kirche, gestört scheinen sie doch alle. Aufgrund der Toleranz von Menschenverachtung, Manipulation und den vielen Lügen zum Machterhalt (Landbesitz in Deutschland zum Beispiel) kann man doch nicht mehr ernsthaft behaupten, die Kirche wäre in der Lage irgendwie zu helfen…. wir haben reale Probleme, nicht die Erbsünde oder Homosexuelle oder Frauen in Priester Rollen – Kirche ist ausgrenzend und ihre Tendenz zur christlichen Fantasie ist süß, sollte aber nicht ernstgenommen werden – siehe den letzen Papstbesuch in Belgien, da wird weiterhin verschleiert und “nicht”bearbeitet – 3 Ave Maria sind scheinbar wertvoller als die Gesundheit und Unversehrtheit von Menschen, die nicht zum inneren zirkel gehören 🥳 es ist nur eine Idee aber wahrer als die Behauptung “volkswille = Fantasie / Gott = absolute Wahrheit.Männerbünde, die im geheimen Tagen sind potentiell gefährlich für die Demokratie und für die positive Entwicklung ganzer Länder – Asiaten haben Priester und missionare verfolgt und ihren Versuch der manipulation verhindert – wir sollten froh darum sein … wie krank wäre die Welt, wenn die 3 monotheistischen remix Versionen eines “Glaubens” weltweit Einfluss hätten… ich habe persönliche Beispiele für ekelhaftes und toxisches Verhalten in Sonntagspredigten – das persönliche Anprangern von Menschen die ausgetreten sind, ehört auch immer noch zum Repertoire dieser Institutionen – Scham und Sünde ab dem ersten Atemzug zeigt die menschenfeindliche Grundeinstellung.

  2. Guten Morgen, Herr Blume 🙂

    Den Artikel finde ich wirklich super, mir ist dabei nur die Nachricht durch den Kopf gegangen, das gerade in den USA massive Rechenzentren und Server gebaut werden, da die KI enorme Energie verbraucht.

    Ich hoffe das durch den Energiehunger die Amerikaner nicht kurzerhand die Klimaziele vollkommen in den Sand stecken. Die Politische Macht der Digitalen Konzerne ist ja mehr als gewaltig.

    Wird es dann nicht vielleicht sogar zu regulierungen kommen, also zum teil ausschluss gewisser Firmen aus dem EU Bereich? Quasi ein Verbot aller auf Konsum und Marktwachstum bezogenen KIs?

    Danke für die gute Lektüre 🙂

    • Vielen herzlichen Dank, @Berthold Forster

      Ja, schon der massive und völlig nutzlose Energiehunger der BitCoin-Spekulationen hat doch gezeigt, dass wir Europäerinnen und Europäer da gar nichts mehr verhindern können. Was wir tun können und zügig tun sollten, ist, uns der Macht der Digitalkonzerne zu entziehen und fediversale, europäische Anbieter zu stärken. Alles andere ist m.E. Theaterdonner. Wir können ja nicht einmal unsere Jugend vor der thymotischen Droge TikTok aus China 🇨🇳 schützen (das dort selbst verboten ist, klar).

      Danke für Ihr Interesse, ich freue mich über Ihre Beiträge zum Dialog!

  3. Der hier dargestellte Leonardo-AI-Thymos sieht aus wie der Hulk im Marvel-Universum – nur in rot.

    Bruce Banner schaffte es, seine Wut durch Meditation zu kontrollieren, um sich nicht unabsichtlich in den Hulk zu verwandeln.

    Meditation ist bestimmt für uns alle ein gutes Rezept gegen Wutausbrüche.

    • Danke, @Tilmann Schneider

      Mich erinnerte das thymotische Orange-Blau von Thymos inmitten antisozialer Medien spontan an die Gesichtsfarbe eines ehemaligen Präsidenten, Gesetzesbrechers und Putschisten aus den USA 🇺🇸… 🤭🤷‍♂️☕️

      Aber ganz ernsthaft: Der digital befeuerte MAGA-QAnon-Dualismus lässt sich m.E. sehr gut als thymotische und tyrannophile Bewegung verstehen. Weil Mittel- und Westeuropa medial noch weniger polarisiert ist, versuchen thymotische Bewegungen hier öfter weniger bedrohlich wirkende Clowns (Großbritannien) oder Frauen (Frankreich, Italien, nun auch Deutschland) als Frontleute zu präsentieren. So wird der rechtsdrehende Zorn je nach Publikum und Bildungssystem eingekleidet. Wie viele Demokratien die thymotischen Drogen der antisozialen Medien wohl überstehen werden?

  4. Nachtrag:

    Jetzt habe ich vor lauter KIs gar nicht über die Wahl geschrieben!

    Mich nimmt es meist schon sehr, mit wenn ich mit meinen Patienten und Kunden zu tun habe, die meisten als sehr angenehme Zeitgenossen wahnehme und plötzlich kommt die Verschwörung ins Spiel!

    Es ist ein Wahnsinn wieviele sich vollkommen abgekapselt haben und im Prinzip immer wieder die gleichen Sätzen gebetsmühlenartig wiederhohlen, wo es immer um das gleiche geht.

    Alle Lügen, niemanden kann man vertrauen, man wird ignoriert, Freiheit wird mit Füßen getreten, es bekommen immer andere mehr als wir.

    Ich hoffe sehr das mein Land kein Ungarn wird, wodurch man die zerstörrung freier Medien immer mehr in eine Blase gerät. Ungarn stirbt Demografisch aus, weil es eben nicht so läuft, das man einen Haufen Geld auf Familien wirft und die dann fleißig Kinder kriegen.
    Diejenigen die das nicht interessiert wandern aus, eben auch stark nach Österreich und jetzt haben wir welche die das gleiche bei uns durchziehen wollen.

    Da redet Kickl doch tatsächlich von Remigration, während bei mir gleichzeitig zwei von vier Mitarbeitern Migranten sind!
    Es ist vollkommener irrsinn, aber es trifft genau den Nerv und meine Mitbürger scheinen das zu beführworten.

    Entschuldigung, es hat mich etwas mitgerissen.

    • Ja, @Berthold Forster – die Nationalratswahl morgen in Österreich 🇦🇹🇪🇺 ist aus meiner Sicht auch politikwissenschaftlich sehr wichtig. Immerhin gibt es die rechtsdualistische FPÖ schon recht lange und sowohl ÖVP wie SPÖ haben mit ihr bereits Regierungen gebildet. Erst angesichts der neueren „Volkskanzler“-Entgleisungen von Kickl wird nun doch wieder über eine „Brandmauer“ diskutiert.

      Ob der durch antisoziale Medien befeuerte Thymos bis in Verschwörungsmythen und feindseligen Dualismus noch gestoppt werden kann, entscheidet sich morgen auch in Österreich. What a time to be alive!

  5. @ Blume

    “Verbotsdebatte endlich wieder in Gang kommt…”

    Das Problem, welches ich halt sehe, ist, daß die Wähler nicht verboten werden können. Wie ich schon einmal schrieb, wird das Problem nur in die Zukunft verlagert. Wird die eine Partei verboten, kommt die nächste extremistische Partei, die dann vom gefrusteten Wählern wieder gewählt wird. Welchen Namen die Partei dabei trägt oder welches Programm sie verfolgt, ist völlig irrelevant. Sie könnte Teekanne heißen und Schwarztee als Wahlprogramm haben -sie würde gewählt. Hauptsache es geht gegen “die da oben”.

    • Danke, @Dietmar Hilsebein

      Ich hatte in meiner Stuttgart-Rede ja bereits auf das erfolgreiche SRP-Verbot 1952 verwiesen.

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sozialistische_Reichspartei

      Selbstverständlich verschwanden auch damals die Wähler und Wählerinnen nicht – doch das klare Signal des Staates wirkte gerade auch auf jene mit autoritärer, feindselig-dualistischer Gesinnung. Ein verzagt und schwach wirkender Rechts-Staat erhöht den thymotischen Zorn dieser Leute immer weiter.

  6. Guten Morgen @Michael Blume, und danke für diese herausragende Lektüre!

    Das ist eine wunderbare Argumentationshilfe für das Fediversum.

    Ich sehe da noch viel “Überzeugungsarbeit” zu bewältigen. Selbst bei m.E. aufgeklärten und “digital affinen” Menschen in meinem Umfeld wird beim Thema “Mastodon” sich höchstens über den etwas gewöhnungsbedürftigen Namen mockiert. Auf Interesse stoße ich nicht, und dann gibt es ja das Argument der Reichweite: schließlich seien alle anderen Kontakte ja auch auf Insta und co.

    Umso hilfreicher Dein klares Statement:

    “Auch das Argument, dass wir selbst doch zur Reichweite und Gegenrede verpflichtet wären, sticht nicht mehr.

    Denn wir selbst sind es ja, die diesen Digitalkonzernen durch unsere Präsenz die Reichweite erst verleihen! Wir sind nicht die Kunden, wir sind das Produkt!
    Jeder persönliche und erst Recht jeder institutionelle Account simuliert die Relevanz und Reichweite, die die Mitwirkung dann wieder angeblich nötig macht. Wir erzählen unseren Kindern, dass sie doch bitte nicht bei Blödsinn mitwirken sollten, nur weil andere dies tun. Und dann tun wir selbst medial genau das – täglich!”

    • Vielen Dank, @Peter Gutsche!

      Und, ja, ich habe beim Schreiben viel an unsere konstruktiven Dialoge hier mit immer mehr Beteiligten gedacht. Es ist eine positive, mediale Erfahrung, die gereifte Menschen erst einmal machen müssen – und die sehr viele leider nie erreichen werden. Es wird Jahrzehnte brauchen, die thymotischen Drogen durch kommerzielle, antisoziale Medien wieder aus unseren Gesellschaften zu bekommen – falls es überhaupt noch gelingt. Aber auch hier können wir uns darüber freuen, dass jedes Leben zählt. Sogar unser eigenes.

      Danke für die Dialoge und ganz herzliche Grüße! 🖖

      • Was sind thymotische Drogen? Die Hormone der Thymus- Drüse?
        Kaffee, Kokain, Alkohol, Tabak und alles mit Zucker?

        Es ist ja das Wissen aus der Glücksspiel- und Gaming- Industrie, welches Bummer* oder Antisocialmedia nutzt, um die Menschen an sich zu binden.

        In Indien ist die Zeitbombe TikTok übrigends auch verboten.

        Und das Bundeskanzleramt ist nun ein Produkt von TikTok.

        *Behaviour of Users Modified and Made into an Empire for rent. Nach Jaron Lanier

        • @Maisegen

          Der Hormon- und leider auch Drogenmix der menschlichen Thymotik besteht vor allem aus Testosteron, Adrenalin und Dopamin – und es ist dieser Neurotransmitter, der auch durch digitale, antisoziale Medien wie das zu Recht in China und Indien verbotene TikTok besonders befeuert wird. Schauen wir uns diesen also mit KI-Unterstützung (Perplexity.ai) einmal näher an:

          Dopamin spielt eine zentrale Rolle bei der Nutzung sozialer Medien und beeinflusst maßgeblich unser Verhalten auf diesen Plattformen:

          ## Dopamins Funktion im Belohnungssystem

          Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Gehirn, der eng mit dem Belohnungssystem verknüpft ist. Bei der Nutzung sozialer Medien wird Dopamin auf folgende Weise aktiviert:

          – Es wird ausgeschüttet, wenn wir etwas Angenehmes erleben, wie z.B. Likes, Kommentare oder andere Formen der sozialen Bestätigung erhalten[1][2].
          – Dopamin verstärkt den Wunsch nach weiteren Interaktionen und Belohnungen auf sozialen Plattformen[1].
          – Es beeinflusst unsere Emotionen und kann positive Gefühle verstärken[1].

          ## Auswirkungen auf das Nutzerverhalten

          Die dopamingesteuerten Mechanismen in sozialen Medien haben verschiedene Auswirkungen:

          – **Suchtpotenzial**: Die Ausschüttung von Dopamin kann zu einem Kreislauf der Dauernutzung führen, da Nutzer immer wieder nach neuen “Belohnungen” suchen[1].
          – **Verstärkung des Engagements**: Das Belohnungssystem des Gehirns, insbesondere die Dopaminausschüttung, spielt eine wichtige Rolle beim Engagement in sozialen Medien[2].
          – **Schwierigkeiten beim Verzicht**: Studien zeigen, dass es unter dem Einfluss von Dopamin schwieriger sein kann, dem Verfassen eines Tweets zu widerstehen als Zigaretten oder Alkohol[3].

          ## Langzeitfolgen

          Die ständige Dopaminausschüttung durch soziale Medien kann auch problematische Langzeitfolgen haben:

          – **Anhedonie**: Bei übermäßiger Nutzung kann es zur sogenannten Anhedonie kommen, der Unfähigkeit, Freude und Lust zu empfinden[1].
          – **Veränderung der Wahrnehmung**: Andere Aktivitäten können als langweilig oder sinnlos empfunden werden, da der Körper an die hohen Dopaminmengen gewöhnt ist[1].
          – **Neurobiologische Prägungen**: Besonders bei jungen Menschen können sich neurobiologische Prägungen im Gehirn entwickeln, die zu einer Abhängigkeit führen können[1].

          ## Fazit

          Dopamin spielt eine Schlüsselrolle bei der Nutzung sozialer Medien, indem es unser Verhalten verstärkt und uns dazu bringt, immer wieder nach Belohnungen zu suchen. Während dies kurzfristig zu positiven Gefühlen führen kann, birgt es auch das Risiko einer übermäßigen Nutzung und möglicher negativer Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Ein bewusster und ausgewogener Umgang mit sozialen Medien ist daher wichtig, um die positiven Aspekte zu nutzen und gleichzeitig potenzielle Risiken zu minimieren.

          Citations:
          [1] https://extrazwei.de/dopamin-im-digitalen-alltag/
          [2] https://www.ranktracker.com/de/blog/social-media-psychology-understanding-user-behavior-for-effective-engagement/
          [3] https://www.codersunlimited.com/blog-coders/psychologie-hinter-social-media/
          [4] https://www.morgenpost.de/ratgeber/article240799838/tiktok-schaedlich-gehirn-auswirkungen-social-media-instagram.html
          [5] https://mkw-wp09.vm.uni-freiburg.de/das-sagt-die-wissenschaft/
          [6] https://www.dw.com/de/psychologie-so-belohnt-instagram-unser-gehirn/a-49930845
          [7] https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/beim-scrollen-durch-die-feeds-passiert-im-gehirn-aehnliches-wie-beim-drogenkonsum-psychologen-geben-tipps-gegen-social-media-sucht/

          Schon jetzt ist damit gut verstehbar, wie digital befeuertes Dopamin Empörungssucht und Aggressionen verstärken kann, ein häufiges Verhalten sog. Trolle:

          Basierend auf den Forschungsergebnissen lässt sich tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Dopamin, digitaler Empörungssucht und Aggressionen herstellen:

          ## Dopamin als “Belohnungshormon”

          – Dopamin wird bei angenehmen Erfahrungen ausgeschüttet und verstärkt bestimmte Verhaltensweisen[1].
          – Das Belohnungszentrum im Gehirn wird durch Dopamin aktiviert, ähnlich wie bei positiven Erlebnissen oder Suchtverhalten[2].

          ## Verstärkung aggressiven Verhaltens

          – Studien an Ratten zeigten, dass das Belohnungszentrum bei aggressivem Verhalten verstärkt aktiviert wird[2].
          – Die Dopaminausschüttung kann aggressives Verhalten “belohnen” und somit verstärken[2].

          ## Übertragung auf digitale Medien

          – In sozialen Medien kann aggressives oder empörtes Verhalten durch Likes, Kommentare etc. “belohnt” werden.
          – Dies könnte zu einer Art “Sucht” nach digitaler Empörung und Aggression führen, ähnlich wie bei Drogenabhängigkeit[2].

          ## Impulskontrolle und Aggression

          – Dopamin beeinflusst Hirnregionen, die für Impulskontrolle zuständig sind[1].
          – Eine verringerte Aktivität im präfrontalen Cortex kann zu Schwierigkeiten bei der Kontrolle aggressiver Impulse führen[1].

          ## Fazit

          Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass Dopamin tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Verstärkung von digitalem Empörungsverhalten und Aggressionen spielen kann. Die Aktivierung des Belohnungszentrums durch aggressive Handlungen, kombiniert mit der potenziell suchtartigen Natur dieses Mechanismus, könnte erklären, warum Menschen in sozialen Medien oft zu empörtem oder aggressivem Verhalten neigen. Allerdings ist zu beachten, dass menschliches Verhalten komplex ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird. Weitere Forschung ist nötig, um die genauen Mechanismen im Kontext digitaler Medien zu verstehen.

          Citations:
          [1] https://wiki-to-yes.org/Aggression
          [2] https://idw-online.de/de/news481158
          [3] https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/mit-gewalt-zum-glueck/

          • Hier nun auch gerne einige erste Ergebnisse zu Testosteron:

            Basierend auf den Suchergebnissen gibt es einige interessante Hinweise auf mögliche Zusammenhänge zwischen Testosteron und Digitalverhalten:

            ## Potenzielle Auswirkungen von Smartphone-Nutzung auf Testosteron

            – Studien deuten darauf hin, dass übermäßige Smartphone-Nutzung und verlängerte Bildschirmzeit möglicherweise zu niedrigeren Testosteronspiegeln bei Männern führen können[3].
            – Eine Tierstudie zeigte, dass Mobilfunkstrahlung den Testosteronspiegel bei Ratten signifikant senkte[3].
            – Übermäßiger Smartphone-Gebrauch kann zu Schlafstörungen führen, was wiederum die Testosteronproduktion beeinträchtigen kann[3].

            ## Testosteron und Sozialverhalten in digitalen Kontexten

            – Testosteron kann sowohl prosoziales als auch antisoziales statusförderndes Verhalten beeinflussen[4].
            – In einem modifizierten Ultimatum-Spiel führte die Gabe von Testosteron zu erhöhter Bestrafung unfairer Angebote, aber auch zu größerer Großzügigkeit bei fairen Angeboten[4].
            – Dies deutet darauf hin, dass Testosteron statusförderndes Verhalten in digitalen sozialen Interaktionen verstärken könnte.

            ## Testosteron und Dominanzverhalten in Online-Umgebungen

            – Höhere Testosteronspiegel waren mit verstärktem Dominanzverhalten in hierarchischen Online-Strukturen verbunden[5].
            – In einem Online-Ultimatum-Spiel zeigten Personen mit höherem Testosteron mehr Dominanzverhalten, wenn ihr Status in der Gruppe höher war[5].

            ## Fazit

            Obwohl direkte Studien zum Zusammenhang zwischen Testosteron und spezifischem Digitalverhalten begrenzt sind, legen die Ergebnisse nahe, dass:

            1. Übermäßige Smartphone-Nutzung möglicherweise negative Auswirkungen auf den Testosteronspiegel haben kann.
            2. Testosteron das Sozialverhalten in digitalen Kontexten beeinflussen und sowohl prosoziale als auch antisoziale statusfördernde Verhaltensweisen verstärken kann.
            3. Höhere Testosteronspiegel mit verstärktem Dominanzverhalten in Online-Umgebungen verbunden sein können, besonders wenn der soziale Status hoch ist.

            Diese Erkenntnisse deuten auf komplexe Wechselwirkungen zwischen Hormonen und Digitalverhalten hin. Weitere Forschung ist nötig, um diese Zusammenhänge genauer zu verstehen und mögliche Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit zu untersuchen.

            Und um die thymotische Drogen-Trias komplett zu machen, hier abschließend auch noch Infos zu Adrenalin und Digitalisierung:

            ## Stressreaktion und Smartphone-Nutzung

            – Adrenalin ist Teil der Stressreaktion des Körpers und wird oft zusammen mit Cortisol ausgeschüttet[1].
            – Die Smartphone-Nutzung kann den Cortisolspiegel erhöhen, was indirekt auch die Adrenalinausschüttung beeinflussen könnte[1].

            ## Auswirkungen auf körperliche Funktionen

            – Adrenalin bewirkt eine Erhöhung des Blutdrucks, der Herzfrequenz und des Blutzuckerspiegels[1].
            – Diese körperlichen Veränderungen können auch durch stressauslösende digitale Interaktionen hervorgerufen werden, z.B. beim Lesen einer wütenden E-Mail[1].

            ## Hypervigilanz und digitales Verhalten

            – Die ständige Erreichbarkeit und häufige Smartphone-Nutzung kann zu einem Zustand der Hypervigilanz führen[1].
            – Dies könnte mit einer erhöhten Adrenalinausschüttung in Verbindung stehen, da der Körper in einem ständigen Alarmzustand ist.

            ## Potenzielle Auswirkungen auf digitales Suchtverhalten

            – Obwohl nicht direkt erwähnt, könnte die durch Adrenalin ausgelöste Erregung und Wachsamkeit zur übermäßigen Nutzung digitaler Medien beitragen.
            – Dies könnte in Kombination mit der dopamingesteuerten Belohnungssuche ein Faktor bei der Entwicklung von digitalem Suchtverhalten sein[3].

            ## Fazit

            Die durch digitale Medien ausgelösten Stressreaktionen und die damit verbundene Adrenalinausschüttung könnten zu einem Kreislauf führen, der übermäßige Nutzung und potenziell suchtartiges Verhalten fördert. Um genauere Aussagen treffen zu können, wären jedoch spezifische Studien zum Zusammenhang zwischen Adrenalin und Digitalverhalten erforderlich.

            Citations:
            [1] https://www.welt.de/kmpkt/article193213019/Wer-sein-Smartphone-oefter-weglegt-erhoeht-die-Chance-auf-ein-langes-Leben.html
            [2] https://blog.dgq.de/was-hormone-mit-digitalisierung-zu-tun-haben/
            [3] https://extrazwei.de/dopamin-im-digitalen-alltag/
            [4] https://www.morgenpost.de/ratgeber/article240799838/tiktok-schaedlich-gehirn-auswirkungen-social-media-instagram.html
            [5] https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/der-einfluss-sozialer-medien-auf-die-psyche/

            Citations:
            [1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10425362/
            [2] https://link.springer.com/article/10.1007/s40750-023-00210-5
            [3] https://www.h-h-c.com/could-smartphone-addiction-be-linked-to-low-testosterone-levels-in-men/
            [4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5068300/
            [5] https://www.nature.com/articles/s41598-023-45247-4

          • @Michael Blume, 28.09., 20.02 Uhr

            Ich habe diese Antwort mit großem Interesse gelesen. Was hier über Dopamin zu lesen ist, bringt mich zu der Überlegung, ob die ständige Ausschüttung von Dopamin Folgen haben könnte wie beispielsweise einen späteren Mangel.

            Dopaminmangel ist unter anderem dafür mitverantwortlich, wenn Menschen an Parkinson erkranken.

            Auch unter dem Aspekt “Spätfolgen” ist imho Forschung in dieser Hinsicht wichtig.

          • Ja, @Marie H. – mir macht das „Verschwinden der Langeweile“ auch im Leben meiner Kinder durchaus Sorgen. Dass unsere Gehirne 🧠 ständig mit digitalen Dopaminkicks geflutet werden, wird komplexe Nachwirkungen haben. So steigen die Wahlbeteiligungen, aber leider eben auch die Polarisierungen.

            Erste Stimmen werfen den kommerziellen, antisozialen Digitalkonzernen schon länger sog. „Neurohacking“, also das gezielte Triggern neuropsychologischer Prozesse vor. Gerade auch Jüngere nennen Internet-Auszeiten „digital Detox“ – digitale Entgiftung.

            Deswegen meine Empfehlung, die thymotische Trias aus Dopamin, Testosteron und Adrenalin auch als digital verabreichten Drogenmix zu verstehen, der u.a. Empörungssucht und Trolling hervorruft.

            Danke für Ihr ermutigendes Interesse daran!

  7. Wieder einmal geben Sie Ihren Leserinnen und Lesern viel zum Nachdenken.

    Was ich hauptsächlich – zunächst – daraus mitnehme, ist die Frage: Was ist Social Media?

    Für Menschen, die kein Amt bekleiden, keine politische oder andere Botschaft unters Volk bringen wollen, bedeutet Social Media den Kontakt zu anderen Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Bilder von seinen Haustieren oder schöner Landschaften postet. Manche teilen gerne ihre Lieblingsgedichte oder den Song des Tages. Ob FB, Insta oder X – dort ist das ganz alltäglich.

    Wenn ich das richtig verstehe, ist das Fediverse bzw Mastodon dafür eigentlich nicht gedacht. Aufgrund der Struktur des Fediverse mit den ganzen Instanzen sind Fotos von Haustieren oder das Lieblingsgedicht eigentlich eine Kapazitäts- und Energieverschwendung. Im Prinzip sollten also nur die Experten etwas posten.

    Für manche Menschen ist Social Media eine Möglichkeit, sich mit anderen Menschen auf der ganzen Welt auszutauschen, die man nie persönlich trifft. Dafür scheint mir Mastodon das falsche Tool zu sein.

    Mir ist klar, dass sich Ihre Tutzinger Rede an die Leute richtet, die “wichtig” sind und nicht an so unbedeutende “Möchtegerne” wie mich.

    Allerdings finde ich es schade, würde man No-Names nur noch in die Rolle von Konsumenten drängen. Mittlerweile lösche ich 2/3 fertigen Posts, weil sie mir zu banal vorkommen. Liegt die Zukunft darin, eine Kluft zwischen hochintellegenten Nerds und Experten und dem “einfachen” Nutzer zu schaffen?

    • Danke für Ihren anfragenden Druko, @Marie H. 🙏

      Und diesmal muss ich doch freundlich schreiben: „Au contraire – im Gegenteil!“

      Ich stimme Ihnen zu, dass es die kommerziellen, antisozialen Medien den Nutzenden sehr einfach machen, etwa Fotos von Haustieren, Essen, Selfies zu posten. Die Energiekosten werden dafür gerne in Kauf genommen, sollen doch die Datensätze und die Aufmerksamkeit der Menschen verkauft werden (das Produkt).

      Meine Stoßrichtung geht jedoch genau dagegen und schließt etwa an die Arbeit von @Elisabeth K. an: Demokratisierung. Jede und jeder sollte einfacheren Zugang zu Fediversum-Medien wie Mastodon, Blogs, Pod- und Videocasts haben. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger sollten von reinen Konsumierenden zu aktiven Prosumierenden (Produzierenden & Konsumierenden) werden. Auch Sie, @Marie H., haben ja bereits viele wertvolle Posts und Drukos ins Fediversum eingestellt.

      Wenn wir weiterhin zulassen, dass vor allem US-amerikanische und chinesische Digitalkonzerne schon unsere Jugend thymotisieren und mit Empörungssucht aufladen, werden wir unsere Demokratien an die „Enge der Zeit“ verlieren. Schon jetzt kennen immer weniger Menschen den Wert der Langeweile, da sie ständig digital verlockt und bespielt werden. Ich erhalte immer noch Lock-Mails jener antisozialer Digitalkonzerne, deren thymotische Drogen ich aus meinem Leben gestrichen habe.

      Ihnen noch einmal Dank für den nachfragenden Kommentar, auf den ich gerne geantwortet habe! 🙏🙌✅

      • Danke für Ihre Antwort. Meine Bedenken konnte sie nicht ganz zerstreuen.

        Was mir aber durch Ihre Rede klar wird: Um Energie zu sparen, lieber im Fediverse gelegentlich etwas posten statt in den antisozialen Medien.

        Seit ich X hinter mir gelassen habe, poste ich schon viel weniger. Außerdem ist die Resonanz ziemlich mau. Erst vor ein paar Tagen kündigte ein Nutzer bei Mastodon an, künftig zu bestimmten Themen nichts mehr zu posten. Ebenfalls aufgrund mangelnder Resonanz. Da wir uns gegenseitig bei Bluesky folgen, bekomme ich dort die Infos.

        • Ja, @Marie H. – auch mir hat nach jedem Abschied aus antisozialen Medien noch lange „der Kick“ gefehlt, den es beispielsweise bei Facebook täglich gab: Schnelle Reaktionen, Daumen hoch, Dopamin!

          Mastodon & Co. wirken dagegen erst einmal grau und kompliziert. Habe heute mit einer Podcasterin gesprochen, die nun auch an einen Blog denkt und um Rat fragte. Die Versuchung, die eigene Zeit an kommerzielle Datenkonzerne zu verschenken, um schnell viel Reichweite zu erzielen, ist immer da.

          Und mir widerstrebt es auch zutiefst, anderen Menschen Vorschriften machen zu wollen. Twitter war lange großartig und wer Facebook oder Instagram toll findet, muß sich das nicht von mir vermiesen lassen. Meine Empfehlung wäre eben nur, sich auch eigene Fediversum-Ecken zu schaffen und den wertvollen Content nicht exklusiv an Digitalkonzerne zu verschenken. Zum intoleranten Medien-Missionar tauge ich nicht, zumal wir Menschen schon aufgrund unserer Neurodiversität stets unterschiedliche Angebote suchen und l(i)eben werden.

          • Der Hauptanteil meiner Posts entfällt auf Mastodon.

            Ich bin auch einer Meinung mit Ihnen, was die Nutzung der antisozialen Medien durch junge Menschen betrifft. Durch die Einführung der Medienbildung in den Schulen lässt sich da hoffentlich ein Fortschritt erreichen.

            Übrigens habe ich mich auch schon mit dem Gedanken zu bloggen beschäftigt. Aber irgendwie fehlt es mir am Vertrauen in meine diesbezüglichen Fähigkeiten, und wer sollte sich dafür interessieren?

            Selbst wenn ich meine Ecke im Fediverse fände, würde ich dort vermutlich alleine bleiben.

            Aber gerne beteilige ich mich auf Ihrem Blog.

          • Danke, @Marie H.

            Ich freue mich immer, wenn Sie hier kommentieren. Und öffentlich geschaltete Mastodon-Posts zählen ja ebenfalls zum Fediversum.

            Ich denke, ein Blog zum Beispiel über württembergische Personen, Gebäude und Bücher würde auf Dauer sicher Interesse finden – und könnte auch hier gerne verlinkt werden. Und KI-Anwendungen würden zunehmend darauf zugreifen.

            Im Kern schrieb ich dies auch @little louis und anderen, sah es auch bei @Elisabeth K. und @Peter Gutsche – im Fediversum ist fast unendlich Platz für konstruktive Beiträge, es taugt zur Demokratisierung und zum Dialog. Es hat weniger Schnelligkeit und Instant-Reichweite als die kommerziellen, antisozialen Medien – aber dafür Potenzial für mehr Bedeutung und Tiefe. Und wir verschenken den Content nicht mehr an Konzerne, sondern stellen ihn als öffentliche Güter der Allgemeinheit zur Verfügung.

            Allerdings braucht der Aufbau eines Blogs, Pod- oder Videocasts auch tatsächlich viel Zeit und die möchte ich niemandem abverlangen. Mir reicht, wenn Sie wissen, dass auch Sie es nach meiner Einschätzung könnten.

            Ihnen und allen, die sich hier konstruktiv einbringen, ganz herzlichen Dank! 🙏📚🙌

    • An seiner manischen Erfolgsssucht wird deutlich, daß Blume ziemlich sicher ein Kandidat für Alzheimer, Parkinson und Schreikoma im Alter ist.

      • Danke für Ihren Neid und Hate, @hto. Sie schreiben ja ständig Troll- und Hasskommentare, von denen ich die meisten gar nicht freigebe. Aber diesen Krankheitswunsch gegen einen Wissenschaftsblogger & Demokraten finde ich als Beispiel für feindseligen, ja pathologischen Dualismus dann doch relevant.

        Sie sind längst empörungssüchtig nach mir, @hto. Das Internet 🛜 tut Ihnen nicht gut.

        Herzliche Grüße und alles Gute! 🙏🧠🖖

  8. @ Blume

    “Selbstverständlich verschwanden auch damals die Wähler nicht -“

    Man muß ja nicht gleich mit Kants kategorischen Imperativ kommen, aber in die Richtung geht es schon. Stell dir vor, es würde jeder so wählen, wie der einzelne Wähler. Offenbar kommt der Katzenjammer dann immer hinterher, so z.B. bei vielen Brexitwählern in England und das darauffolgende Bereuen.

    • Ja, @Dietmar Hilsebein – exakt so sehe ich es auch. Denn selbstverständlich würde die Europäische Union 🇪🇺 zerfallen, wenn jede Nation – und innerhalb jeder Nation wiederum jede Region – ihre Thymotik entfesselt. Gewinner wären dann tatsächlich jene autoritären Digitalkonzerne, die die Gefühlswelten des alternden Europas bis zum Letzten ausbeuten könnten. Den wehrhaften Mumm beispielsweise von Brasilien 🇧🇷 gegen Elon Musk / X oder von Frankreich 🇫🇷🇪🇺 gegen Pawel Durow / Telegram, geschweige denn gegen TikTok aus China 🇨🇳 bringen wir Deutschen ja schon gar nicht mehr auf. Und morgen wählt Österreich… 🇦🇹🇪🇺🤔

  9. Das ist eine sehr gute und interessante Rede, die ich inzwischen gut verstehen kann, da mir durch die Auseinandersetzung mit diesem Blog die Begriffe und deren Bedeutung vertraut sind.
    Das KI-Bild löst bei mir heftige Reaktionen der Ablehnung aus.

    Die Frage, die sich hinter dem Titel „Kommunikation in der Krise“ verbirgt, würde ich eindeutig mit einem ‚Ja‘ beantworten.
    Schaffen wir es, in unserem persönlichen Umfeld eine offene Kommunikation im Sinne des dialogischen Monismus zu führen und wo sind die Grenzen?
    Der Populismus mit verbalen Übergriffen und der Dreistigkeit der Lüge hat in den antisozialen Medien so sehr überhand genommen, dass auch im privaten Raum offene Kommunikationen schwieriger werden. Das führt dann dazu, dass wir uns immer mehr in Blasen der Gleichgesinnung in der Kommunikation sicherer fühlen. Auch das Fediversum schafft diese Blasen.
    Ich selbst nehme auch wahr, dass ich Grenzen habe und durchaus Kommunikationen abbreche.
    Was aber dennoch hilft, sind faktenbasierte Daten und gute Argumentationshilfen, die ich hier aber vor allem auch bei KI (perplexity.ai) finde. Wenn ich mich durch Fakten sicherer fühle, kann ich besser kommunizieren.
    Zum Beispiel verlangte das Thema „Migration“ von mir, dass ich mich mit Statistiken, Fakten, Gesetzen so beschäftigt habe, dass ich keine Diskussion scheue.

    Ich bewundere Deine unermüdliche Geduld und dialogische Auseinandersetzung (zu welchem Thema auch immer) auf diesem Blog.

    • Vielen Dank, liebe @Elisabeth K.! 🙏

      Durch Deine Dialog- und Medienbildung mit Seniorinnen und Senioren hast Du nicht nur mir gezeigt, dass es für dialogischen Monismus und Solarpunk nie zu spät ist.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-einsamkeit-im-alter-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/

      Darauf zielt ja im Kern auch die Nachfrage von @Marie H.: Ist das KI-unterstützte Fediversum nur etwas für wenige Expertinnen und Experten, wogegen junge und nicht-spezialisierte Menschen den thematischen Drogen der kommerziellen, antisozialen Medien ausgeliefert bleiben?

      Auch die in der Rede zitierten Ansagen des ehemaligen, italienischen Ministerpräsidenten haben mich noch einmal dafür sensibilisiert, dass es hier sowohl um die Macht und Wirtschaft wie auch um die Seele Europas geht. Wollen wir denn wirklich in thymotische Zeiten zurück, in denen die Völker einander bedrängten, vertrieben, abschlachteten? Also, ich nicht. Gleichwohl ist mir bewusst, dass der dialogische Monismus nicht leicht zu erreichen und noch schwerer zu erhalten ist.

      Danke für Deine Arbeit und für Deine wertvollen Posts & Drukos! 🙏📚🙌

  10. @ Blume

    “Den wehrhaften Mumm…bringen wir Deutschen ja schon gar nicht mehr auf.”

    Da sind wir freilich im Dissens. Denn der Wähler ist kein einheitliches Wesen. Viele lehnen Bevormundung ab. Eigentlich bräuchte es heute eine starke klassische FDP, wie sie einst ein Gerhart Baum verkörperte. Eine FDP, die an die Eigenverantwortlichkeit der Wähler appelliert -eben auch bei Wahlen.

    • Ja, @Dietmar Hilsebein – der evolutionäre Liberale und dialogische Monist in mir nickt heftig! Nur sehe ich bisher dazu nur wenige Ansätze in den bestehenden und neuen, europäischen Parteien. Dennoch plädiert meine Tutzing-Rede ja letztlich genau dafür, nicht mehr länger auf die überforderten Nationalstaaten zu warten, sondern selbst auch mediale Eigenverantwortung zu übernehmen. Wenn es eine Renaissance des Liberalismus im digitalen Zeitalter geben kann, dann im post-thymotischen Fediversum. 🙏🇪🇺📚🙌

  11. Unter dem Eindruck der zahlreichen Kommentare zum Thema @Impfen im vorherigen Blogpost möchte ich – über die (anti-)sozialen Medien hinausgehend – die Verantwortung der klassischen Medien thematisieren, insbesondere im Hinblick auf „false balance“ und unausgewogene Berichterstattung. Ein aktuelles Beispiel veranschaulicht dies:

    Ein Artikel im Merkur trägt den Titel:
    Corona-Impfung unter Verdacht: Studie deutet auf mögliche Herzvernarbungen hin.

    Dieser Artikel ist zudem im heutigen Bericht der Frankfurter Rundschau verlinkt:
    Gefahr von Corona hat sich entscheidend verändert – Drosten spricht auch über Impfstoff-Erkenntnisse

    Was werden wohl viele Leserinnen und Leser denken, die nur diese Überschrift sehen? Wahrscheinlich etwas wie: „Man hat uns jahrelang gesagt, die Impfung sei sicher, und jetzt das! Ist die Impfung also doch gefährlich?“ So oder ähnlich.
    Am Ende des Artikels wird dann kurz erwähnt, dass auch eine Corona-Infektion das Herz angreifen kann. Es heißt weiter:

    „Das Risiko, durch eine Impfung eine Herzmuskelentzündung zu bekommen, sei vergleichsweise geringer.“

    Ich wollte es genauer wissen und klickte auf die verlinkte „Studie“. Allerdings landete ich auf einem Übersichtsartikel der Deutschen Herzstiftung, der die aktuelle Studienlage zur Herzmuskelentzündung und Covid-Impfung zusammenfasst. Hier hat der Autor handwerklich unsauber gearbeitet – er hätte klarstellen müssen, dass es sich um eine Übersicht und nicht um eine spezifische Studie handelt.

    Nun gut, was sagt die Deutsche Herzstiftung zur Datenlage? Auf der Seite werden die Ergebnisse verschiedener Studien und Berichte, u.a. des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), zusammengefasst. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass das Risiko einer Herzmuskelentzündung nach einer Impfung im einstelligen Bereich bei einer Melderate von 100.000 liegt. Vergleicht man das mit den Risikobewertungen von Medikamentenbeipackzetteln, so entspricht dies der Einstufung „sehr selten“ (weniger als 1 von 10.000 Behandelten).

    Zusammengefasst schreibt das PEI:

    „Insgesamt geht das PEI von weniger als einem Fall pro 10.000 Impfungen aus. Die Gesamtmelderate nach der dritten Impfung ist zudem deutlich geringer: Für die mRNA-Impfstoffe beträgt sie 0,38 (Comirnaty) bzw. 0,34 (Spikevax) pro 100.000 Impfdosen.“

    („Fall“ bezieht sich hier auf das Auftreten einer Myo-Perikarditis, einer Entzündung des Herzmuskels (Myokard) und des Herzbeutels (Perikard)).

    Den (leider nicht verlinkten) PEI-Sicherheitsbericht findet man hier, wo das Risiko einer Herzmuskelentzündung ebenfalls als „sehr selten“ zusammengefasst wird:

    „Als schwerwiegendes, sehr seltenes Risiko von Comirnaty und Spikevax sind Myokarditis und Perikarditis zu nennen (weniger als 1 Fall pro 10.000 Personen).“

    Ein weiterer Bericht der Deutschen Herzstiftung führt aus, dass das Risiko, durch Covid-19 eine Myokarditis zu erleiden, mindestens viermal so hoch ist wie nach einer Impfung.

    Im Merkur-Artikel wird diese wichtige Einordnung nur indirekt erwähnt. Es heißt dort zwar:

    „Das Risiko, durch eine Impfung eine Herzmuskelentzündung zu bekommen, sei vergleichsweise geringer.“

    Das Risiko wird also korrekt beschrieben, doch eine präzisere und deutlichere Einordnung hätte hier geholfen, insbesondere bei einem so sensiblen Thema. Es sollte jedem Journalisten bewusst sein, dass Berichte über Impfungen ein hohes „Empörungsrisiko“ bergen.

    Dieses Beispiel verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Journalisten bei der Berichterstattung über wissenschaftliche Themen sorgfältig arbeiten und Zusammenhänge verständlich einordnen. Sie sollten zumindest darauf hinweisen, dass das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen als „sehr selten“ einzustufen ist. Denn Hand aufs Herz (das kam mir jetzt thematisch passend in den Sinn 😊): Wer würde bei starken Schmerzen auf eine Schmerztablette verzichten, nur weil das Beipackzettel-Risiko einer sehr seltenen Nebenwirkung erwähnt wird?

    Bei solch sensiblen Themen sollte sorgfältiger und ausgewogener berichtet werden. Das hier genannte Beispiel zeigt, wie man – bewusst oder unbewusst – in die „false balance“-Falle tappen kann, wahrscheinlich um mehr Aufmerksamkeit und Klicks zu generieren. Aber der Erkenntnisgewinn der Leserschaft bleibt dabei auf der Strecke.

    Zusammenfassend möchte ich sagen:

    Nicht nur die „antisozialen Medien“ befeuern die thymotische Empörungssucht, sondern auch die klassischen Medien tragen zur Verbreitung von Verschwörungsmythen bei, wenn sie nicht verantwortungsvoll und sorgfältig berichten.

    • @Gutsche

      Bitte meine links und commentare auf dem letzten blogpost lesen. Sie haben 100% recht. Die normalen Medien kennen oder prasentieren den Unterschied nicht.

      Zum teil fur clicks, zum teil weil wenige wissenschaftsjournalisten anstellen.

      Hier das beruhmte correlation is not causation. Die Impfung verursacht keine Herz probleme, covid schon.

      Es hat mit dem ACE2 receptor protein zu tun den es in vielen Zellen Herz muskel usw. gibt.

      • Danke @science! (auch für den Link im vorherigen Blogpost zu Masken)

        Genau, was Sie sagen ….

        „Hier das beruhmte correlation is not causation.“

        …. steht auch so im Abschnitt „Methodik“ des Berichtes des Paul Ehrlich-Institutes:

        “Das Melden von Verdachtsfällen von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen ist eine zentrale Säule für die Beurteilung der Sicherheit von Impfstoffen, da so zeitnah neue Risikosignale detektiert werden können. Dabei ist jedoch zu beachten, dass unerwünschte Reaktionen oftmals im zeitlichen, nicht aber unbedingt im ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung gemeldet werden.
        Es ist ausdrücklich erwünscht, dass auch solche Reaktionen berichtet werden, deren Zusammenhang mit der Impfung eher fraglich sind. Das heißt aber auch, dass nicht jede gemeldete Reaktion tatsächlich eine Nebenwirkung darstellt.”

        Bleiben Sie gesund!

        • @Gutsche

          Gerne geschehen. Dachte es wurde Sie interessieren.

          The only reason all side effects are listed, even when they dont apply is liability. PEI hat es gut erklart aber warum kommt es nicht an?

          Das problem bleibt; wo Gesundheits ministrrien, Regierung und Medien nicht aufgeklart haben mussen wir es tun und die Arbeit jeden Tag ubernehmen. Und ich bin an einem Punkt gelangt wo ich nicht mehr gerne erkläre oder wiederhole aber nicht mehr eine Verknüpfung zwischen Wissenschaft und diesen lächerlichen Mythen will.

          Bleiben Sie ebenfalls gesund

          • @Gutsche & @Science

            Heute wird der zu Recht berühmte, deutsch-pakistanische Klimawissenschaftler Mojib Latif 70 Jahre alt. In Jahrzehnten als Professor und auch heutiger Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg sowie der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome hat Latif sein Leben der Erforschung und Erklärung der globalen Erhitzung gewidmet. Die Stuttgarter Zeitung von gestern zitiert ihn auf S. 16 mit der Ansage:

            “Ich dachte immer, und das war ein großer Irrtum, das Wissen zum Handeln führt. Klimawissenschaft hat es schwierig durchzudringen, weil es immer den Konflikt gibt zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.” Aus der Neurowissenschaft habe er gelernt: “Alles, was weit weg ist, egal, wie schlimm es ist, interessiert uns eigentlich nicht. Uns interessiert das Hier und Jetzt.”

            Heute findet – wie in meiner o.g. Thymos-Rede thematisiert – die Nationalratswahl in Österreich statt, die auch erkenntnistheoretisch von großer Bedeutung ist. Ein schweres Hochwasser hat auch diese Bundesrepublik erfasst und sollte nach alter Lehre eigentlich die ÖVP um Bundeskanzler Karl Nehammer als Krisenmanager und die Grünen als Kämpfer gegen die Klimakrise stärken. Gleichwohl hat die rechtsdualistische FPÖ bereits ein riesiges Digital-Medienimperium aufgebaut, in dem etwa das Hochwasser verschwörungsmythologisch als Wettermanipulation gedeutet wurde.

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsmythen-zu-den-wahlen-us-blackrock-gegen-trump-big-pharma-und-das-eu-hochwasser-als-wettermanipulation/

            Rechtsdualistische Medien wie AUF1 verbreiten schon jetzt Verschwörungsmythen gegen “Globalisten” und “Deep State-Wahlfälschungen”. Der FPÖ-Spitzenkandidat Herbert Kickl präsentiert sich währenddessen als “Volkskanzler” gegen angebliche Bedrohungen durch “die WHO und das World Economic Forum” in Davos.

            Ich halte diese Wahl in Österreich – immerhin auch dem Geburts- und Ruheland von Karl und Hennie Popper – für nicht nur politisch, sondern auch erkenntnistheoretisch bedeutsam. Kann das Wachstum der FPÖ noch einmal gestoppt werden, was wird aus den beiden Parteien der spannungsreichen ÖVP-Grüne-Regierungskoalition? Habe dazu auf Mastodon auch eine Umfrage gestartet:

            https://sueden.social/@BlumeEvolution/113219133857221823

            Nicht nur wer sich für Politik und Demokratie, sondern auch wer sich für Wissenschaftskommunikation und Erkenntnispsychologie interessiert, sollte heute auf die Wahlergebnisse zum neuen Nationalrat in Wien schauen.

            Und dem geschätzten Kollegen Mojib Latif herzliche Glückwünsche zum heutigen Geburtstag auch aus dem bloggenden Südwesten! 🙂

    • Vielen Dank, lieber @Peter Gutsche 🙏 – und volle Zustimmung.

      Wir hatten hier ja auch schon über die polarisierende Wirkung konfrontativer Talk-Shows und über die unterschiedliche Qualität von Zeitungen diskutiert. Für Internetmedien gilt dies selbstverständlich besonders stark, da sie gleich „nahe“ sind und erst einmal um Aufmerksamkeit konkurrieren.

      Indem wir uns medial bilden und gute Medien wählen und konstruktiv-kritisch begleiten, entscheiden wir über unsere Mitwelt und unser Wohlergehen entscheidend mit.

      • @Blume

        I will read through it later. My question remains:Warum?

        Who is benefiting from destroying scientist’s credibility?

        Eg. scientists were suppressed from publishing their climate change research in public media for 30 years by the fossil fuel industries.

        Why use right wing to suppress many scientists now?

        • @Science

          Ich erkläre dieses nur scheinbar widersinnige Verhalten von fossilen “right wing” Lobbyisten mit der Kombination des fossilen Ressourcenfluch und einer zentralen Erkenntnis des Holocaust-Überlebenden und Philosophen Hans Blumenberg: “Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen.”

          Hier eine Zusammenfassung durch Perplexity.ai:

          Dr. Michael Blume verbindet in seiner Analyse die Konzepte des fossilen Ressourcenfluches und der “Enge der Zeit” nach Hans Blumenberg auf folgende Weise:

          ## Die Enge der Zeit als Wurzel des Bösen

          Blume greift Blumenbergs These auf, dass die “Enge der Zeit die Wurzel des Bösen” sei[1]. Diese Idee besagt, dass die Diskrepanz zwischen der begrenzten Lebenszeit des Menschen und seinen unbegrenzten Wünschen zu problematischem Verhalten führt.

          ## Fossiler Ressourcenfluch und seine Auswirkungen

          Der fossile Ressourcenfluch beschreibt, wie Staaten mit leicht zugänglichen Erdöl- und Erdgasvorkommen zu autoritären Strukturen und schlechteren Entwicklungsindikatoren neigen[2]. Blume argumentiert, dass dieser Fluch folgende Konsequenzen hat:

          1. **Förderung von Autoritarismus**: Ressourcenreiche Staaten tendieren zu diktatorischen Regimen.
          2. **Wirtschaftliche Ungleichheit**: Wenige werden reich, viele bleiben arm und abhängig.
          3. **Externalisierung von Gewalt**: Durch Finanzierung von Propaganda, Terrorgruppen und Kriegen.

          ## Verbindung zur Enge der Zeit

          Blume sieht eine Verbindung zwischen dem fossilen Ressourcenfluch und der von Blumenberg beschriebenen Zeitproblematik:

          1. **Verschärfung der Zeitknappheit**: Der Ressourcenfluch verstärkt das Gefühl der begrenzten Zeit, indem er Konflikte und Unsicherheiten schafft.
          2. **Förderung von Kurzfristigkeit**: Die durch fossile Ressourcen generierten Gewinne verleiten zu kurzfristigem Denken und Handeln.
          3. **Behinderung nachhaltiger Entwicklung**: Langfristige, zukunftsorientierte Lösungen werden zugunsten schneller Profite vernachlässigt.

          ## Konsequenzen für Gesellschaft und Politik

          Die Kombination aus fossilem Ressourcenfluch und der Enge der Zeit führt laut Blume zu:

          – **Politischer Radikalisierung**: Menschen werden “wütend und dualistisch”, wenn sich Krisen (z.B. Wasserknappheit) manifestieren[1].
          – **Demokratische Defizite**: Die Fixierung auf individuellen Hedonismus behindert kollektives Handeln[1].
          – **Kurzfristiges Denken**: Die Gesellschaft entwickelt Mechanismen, um Veränderungen und kollektive Anstrengungen zu sabotieren[1].

          ## Lösungsansätze

          Blume plädiert für:

          1. **Post-fossile Zukunft**: Überwindung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
          2. **Demokratische Stärkung**: Entwicklung von Visionen zum kollektiven Nutzen.
          3. **Langfristiges Denken**: Förderung von Strategien, die über die unmittelbare Zeitspanne hinausgehen.

          Indem er diese Konzepte verknüpft, argumentiert Blume, dass der fossile Ressourcenfluch die von Blumenberg beschriebene Enge der Zeit verschärft und somit zu einer Vielzahl gesellschaftlicher und politischer Probleme beiträgt[2].

          Citations:
          [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/
          [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/
          [3] https://geschichtedergegenwart.ch/die-eskalation-der-zeit-hans-blumenberg-als-konservativer-diagnostiker-der-moderne/
          [4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/
          [5] https://www.ehemalige-synagoge-rexingen.de/en/latest/events/blume-eng
          [6] https://www.spd-pfinztal.de/meldungen/gemeinsam-stark-gegen-den-hass/

          • @Blume

            Wenn Sie Zeit haben 😉

            Fossil fuel is just one example. Science in many fields astrophysics, medicine
            covid are being silenced.

          • Ja, @Science, auch schon für die Profite der Tabak- und Nikotinindustrie wurden wissenschaftliche, vor allem medizinische Erkenntnisse lange mit hohem Lobby-Einsatz verleugnet und verdrängt. Auch über Industriezucker wäre hierbei viel zu erkunden (siehe unten, Perplexity.ai).

            Bitte verstehen Sie „fossile Profite“ nicht nur direkt als jene aus Öl- und Gasverkäufen, sondern als jene aus Herstellung und Verkauf mit fossilen Energien produzierter, überflüssiger und oft sogar schädlicher Güter.

            Wie schließlich die digitale Thymotisierung auch während der Covid19-Pandemie den fossilen, rechtslibertären Sozialdarwinismus befeuert hat, konnten Sie ja leider in den USA und in den letzten Tagen auch hier auf diesem Blog durch einige Drukos live erleben. Danke für Ihre Einsprüche dagegen. Der digitale Rechtsruck ist noch nicht vorbei.

            Basierend auf den Suchergebnissen lassen sich folgende Auswirkungen von Industriezucker auf die genannten Hormone zusammenfassen:

            ## Auswirkungen auf Dopamin

            Industriezucker hat einen signifikanten Einfluss auf die Dopaminausschüttung im Gehirn:

            – **Sofortige Dopaminfreisetzung**: Beim Verzehr von Zucker wird umgehend Dopamin ausgeschüttet, noch bevor der Zucker den Magen erreicht[1].
            – **Aktivierung des Belohnungssystems**: Zucker aktiviert das dopaminerge System im Gehirn, das für Motivation und Belohnung zuständig ist[1].
            – **Suchtpotenzial**: Die Dopaminausschüttung durch Zucker ähnelt der Wirkung von Drogen und kann zu suchtähnlichem Verhalten führen[3].
            – **Toleranzentwicklung**: Bei regelmäßigem Konsum kann sich eine Toleranz entwickeln, sodass mehr Zucker benötigt wird, um den gleichen Belohnungseffekt zu erzielen[4].

            ## Auswirkungen auf Adrenalin

            Obwohl in den Suchergebnissen nicht direkt erwähnt, lässt sich aus dem Zusammenhang mit dem Insulinspiegel folgern:

            – **Indirekte Beeinflussung**: Der schnelle Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels nach Zuckerkonsum kann zu einer Stressreaktion des Körpers führen, die möglicherweise die Ausschüttung von Adrenalin beeinflusst[3].

            ## Auswirkungen auf Testosteron

            Die Suchergebnisse liefern Hinweise auf eine Beeinflussung der Sexualhormone durch Zucker:

            – **Erhöhung des Testosteronspiegels**: Übermäßiger Zuckerkonsum kann zu einem Anstieg des Testosteronspiegels führen[2].
            – **Störung des hormonellen Gleichgewichts**: Zu viel Zucker kann die Balance der Sexualhormone, einschließlich Testosteron, stören[2].

            ## Weitere Auswirkungen

            – **Beeinträchtigung der kognitiven Leistung**: Hoher Zuckerkonsum kann die mentale Leistungsfähigkeit und Konzentration negativ beeinflussen[3][4].
            – **Stimmungsschwankungen**: Nach dem kurzzeitigen “Zuckerhoch” kann es zu einem Leistungstief mit Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten kommen[3].
            – **Langfristige Gesundheitsrisiken**: Übermäßiger Zuckerkonsum wird mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen[4].

            Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Industriezucker einen komplexen und weitreichenden Einfluss auf das hormonelle System des Menschen hat, der weit über die kurzfristige Energiebereitstellung hinausgeht. Die Auswirkungen betreffen sowohl die Neurotransmitter im Gehirn als auch die Sexualhormone und können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen.

            Citations:
            [1] https://www.sf.mpg.de/2078394/How-does-sugar-influence-our-brain
            [2] https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/zucker-kurbelt-sexualhormone-an-oestrogen-testosteron_id_1807600.html
            [3] https://www.brain-effect.com/magazin/zucker-leistungsfaehigkeit
            [4] https://researchforyou.co.uk/mac-news/how-sugar-affects-dopamine-your-mental-health/
            [5] https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/lebensmittel/gibt-es-eine-zuckersucht/

    • M.E. formulieren die Autoren der “klassischen Medien” absichtlich populistisch.

      Merkur und FR spielen die Artikel über diverse Kanäle aus und messen von wo sie wie viele Zugriffe auf die Artikel bekommen.

      Dabei wird die überwiegende Menge der Zugriffe von den Plattformen des kommerziellen Social Media kommen und die Anzahl der Zugriffe hängt davon ab, wie viel Aufmerksamkeit die Beiträge für die Plattformen erzeugen können.

      Die klassischen Medien sind hier gar nicht mehr Medium sondern nur noch Lieferant für Beiträge. Medium ist die SM-Plattform, denn sie steuert, wer welchen Beitrag sehen wird.

      Wir sehen in allen klassischen Nicht-Mehr-Medien incl. unseres ÖRR die inhaltliche Entwicklung hin zu Populismus, Angst, Hass und Gewalt, die im kommerziellen SM für Reichweite sorgt.

      Kommerziellen Unternehmen mag ich diese Reichweitenmetrik auch gar nicht ankreiden, denn Reichweite übersetzt sich direkt in Gewinn des Unternehmens. Mit welchem Inhalt Reichweite erzeugt wird, spielt keine Rolle.

      Für dem Gemeinwohl verpflichtete Organisationen wie z.B. unser ÖRR sind diese kommerziellen Metriken m.E. fatal.

      Wer dem Gemeinwohl verpflichtet ist, muss m.E. für sein öffentliches mediales Auftreten seinen Beitrag zum öffentlichen Diskurs bewerten bzw. messen.

      Der Beitrag zum öffentlichen Diskurs ergibt sich m.E. aus der Art der Kommentare und der Anzahl der Follower.

      Wer sich auf einer Plattform einen Schwurbel-, Hass- oder gar strafrechtlich relevanten Kommentar zu seinem Beitrag einfängt, muss das mit der Anzahl seiner Follower wichten und sich das als seinen Beitrag zum öffentlichen Diskurs zurechnen.

      Da wir wissen, dass Menschen auf Gefahr und Gewalt sehr viel stärker reagieren, würde ich Kommentare dabei wichten. Wenn ein konstruktive Kommentar einen Punkt bekommt, würde ich einen Schwurbel- oder Hasskommentar mit minus 10 und einen strafrechtlich relevanten Kommentar mit minus 100 Punkten bewerten.

  12. @Blume

    Serious question. The shift to the right in many Democracies. In your opinion: Why now? Why are so few resisting?

    I understand how this could happen in Eastern European countries, but not Germany france even Canada.

    How does Russia influence Europe in this regard?

    Auf Deutsch antworten ist okay.

    • Ja, @Science, genau davon handelt die verlinkte Rede. Francis Fukuyama erkannte den Thymos als große Herausforderung der liberalen Demokratien. Und autoritäre Prägungen plus kommerzielle, antisoziale Medien feuern diesen bis in den Verschwörungsglauben an.

  13. @Michael Blume
    28.09.2024, 20:13 Uhr

    Hier nun auch gerne einige erste Ergebnisse zu Testosteron:

    Basierend auf den Suchergebnissen gibt es einige interessante Hinweise auf mögliche Zusammenhänge zwischen Testosteron und Digitalverhalten:

    ## Potenzielle Auswirkungen von Smartphone-Nutzung auf Testosteron

    – Studien deuten darauf hin, dass übermäßige Smartphone-Nutzung und verlängerte Bildschirmzeit möglicherweise zu niedrigeren Testosteronspiegeln bei Männern führen können[3].
    – Eine Tierstudie zeigte, dass Mobilfunkstrahlung den Testosteronspiegel bei Ratten signifikant senkte[3].
    – Übermäßiger Smartphone-Gebrauch kann zu Schlafstörungen führen, was wiederum die Testosteronproduktion beeinträchtigen kann[3].

    Vieleicht bin ich ja gerade etwas blind. aber ich denke dieser erste Teil beisst sich ziemlich mit dem Rest des Kommentars dort.
    Daraus würde nämlich für mich irgendwie folgen, dass man Menschen, die eh schon ein Problem mit einem zu hohen Testosteronspiegel haben, ja geradezu übermäßige Smartphone Nutzung empfehlen müsste.
    Und irgendwie kam mir bei

    ## Testosteron und Sozialverhalten in digitalen Kontexten

    – Testosteron kann sowohl prosoziales als auch antisoziales statusförderndes Verhalten beeinflussen[4].
    – In einem modifizierten Ultimatum-Spiel führte die Gabe von Testosteron zu erhöhter Bestrafung unfairer Angebote, aber auch zu größerer Großzügigkeit bei fairen Angeboten[4].
    – Dies deutet darauf hin, dass Testosteron statusförderndes Verhalten in digitalen sozialen Interaktionen verstärken könnte.

    Der Gedanke, das vieleicht eskalierte Smartphone Nutzung unter therapeutischer Anleitung nützlich für prosoziales Verhalten sein könnte ..😎
    Und das “statusfördernde Verhalten” ist an der Stelle vieleicht etwas zu unbestimmt? Staus ist ja nicht an sich falsch, worauf er sich gründet ist die wichtige Frage…

    Den Rest des Kommentars könnte ich aber (auch aus eigener leidvoller Erfahrung ^^) unterschreiben. Das passt zu dem was ich an mir selbst beobachten kann. Das ist natürlich wieder anekdotisch …

    Und irgendwie funktioniert mal wieder die Beitragsvorschau nicht. Wenn Du Dreckfehler 😉 findest darst gerne ändern. Kann ich ja nicht mehr nach dem Absenden 😎

    • Danke für Ihre Anfrage, @Uli Schoppe – im Gegensatz zur digitalen Steigerung von Dopamin und Adrenalin sehe ich zu Testosteron einen komplexeren und zusätzlich Besorgnis erregenden Befund: Menschen werden dazu veranlasst, durch exzessive Nutzung von Smartphones, Computern und parasozialer KI auch ihre Sehnsüchte nach Sexualität und Status in die digitale Welt zu verlagern.

      In der o.g. Thymos-Rede habe ich dies (auf S. 18) mit dem Bild eines knieenden Mannes symbolisiert, der sich der parasozialen Beziehung zu einem KI-generierten “AI-Girlfriend” hingibt. Vor diesem bereits stattfindenden Prozess habe ich ausdrücklich gewarnt. Ehrlich gesagt fürchte ich sogar, dass sich viele Männer möglichst unterwürfige KI-Girlfriends bestellen werden, um ihre Libido durch Dominanz aufzustocken – was ihrem zwischenmenschlichen Verhalten voraussichtlich nicht gut tun wird. Schon jetzt sind Strafverfolgende mit digitalen Abgründen der sexualisierten Gewalt gegen Minderjährige (“Kindesmissbrauch”) konfrontiert. Menschen leben im Netz auch ihre pathologischen Züge aus. Hier stehen wir auch vor rechtlich ganz neuen Fragen.

      Für diese m.E. wichtige Diskussion habe ich Perplexity.ai noch einmal gebeten, uns die Folgen niedriger (!) Testosteronspiegel bei Frauen und Männern aufzuzeigen:

      Basierend auf den Suchergebnissen kann ein niedriger Testosteron-Spiegel sowohl bei Männern als auch bei Frauen erhebliche Auswirkungen auf die Lebensführung haben:

      ## Auswirkungen bei Männern:

      – **Körperliche Veränderungen:**
      – Abnahme der Muskelmasse und Muskelkraft[3]
      – Zunahme von viszeralem Übergewicht[3]
      – Verminderte Körperbehaarung[3]
      – Reduziertes Hodenvolumen[3]

      – **Sexuelle Funktionen:**
      – Verminderte Libido[3]
      – Erektile Dysfunktion[3]
      – Abnahme nächtlicher Erektionen[3]
      – Männliche Infertilität[3]

      – **Stoffwechsel und Gesundheit:**
      – Erhöhtes Risiko für metabolisches Syndrom[3]
      – Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes mellitus[3]
      – Reduzierte Knochendichte und Osteoporose[3]
      – Anämie[3]

      – **Psychische Auswirkungen:**
      – Antriebslosigkeit[4]
      – Traurigkeit und depressive Verstimmungen[4]
      – Konzentrationsschwierigkeiten[3]
      – Schlafstörungen[3]

      ## Auswirkungen bei Frauen:

      – **Körperliche Veränderungen:**
      – Kraftlosigkeit und Abnahme der Muskelmasse[5]
      – Gelenk- und Muskelschmerzen[2]
      – Mögliche Zunahme von Körperfett[2]

      – **Sexuelle Funktionen:**
      – Libidoverlust[5]
      – Mögliche Blasenschwäche bzw. Harninkontinenz[2][5]

      – **Gesundheit:**
      – Erhöhtes Risiko für Osteoporose[2]
      – Möglicher Bluthochdruck[2]

      – **Psychische Auswirkungen:**
      – Ausgeprägte Müdigkeit[2][5]
      – Antriebslosigkeit[2][5]
      – Depressive Verstimmungen[2]
      – Gedächtnisschwäche[2]
      – Mangelnde Stressresistenz[2]

      ## Allgemeine Auswirkungen auf die Lebensführung:

      1. **Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit**: Durch Kraftlosigkeit und Müdigkeit können alltägliche Aktivitäten und Sport erschwert werden.

      2. **Beeinträchtigung des Sexuallebens**: Libidoverlust und sexuelle Funktionsstörungen können Partnerschaften belasten.

      3. **Psychische Belastung**: Depressive Verstimmungen und Antriebslosigkeit können die Lebensqualität erheblich mindern.

      4. **Gesundheitliche Risiken**: Erhöhte Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen wie Osteoporose oder Stoffwechselstörungen.

      5. **Soziale Auswirkungen**: Antriebslosigkeit und psychische Veränderungen können zu sozialem Rückzug führen.

      6. **Berufliche Einschränkungen**: Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte Leistungsfähigkeit können sich negativ auf die Arbeit auswirken.

      Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome individuell variieren können und nicht jede betroffene Person alle genannten Auswirkungen erlebt. Bei Verdacht auf einen Testosteronmangel sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.

      Citations:
      [1] https://www.cerascreen.de/blogs/gesundheitsportal/testosteronmangel-symptome
      [2] https://www.wechselweise.net/artikel/testosteron-und-wechseljahre-was-das-maennliche-hormon-bewirkt
      [3] https://www.hormonspezialisten.de/indikationen/testosteronmangel/symptome/
      [4] https://www.kssg.ch/endokrinologie/leistungsangebot/testosteronmangel-und-infertilitaet-beim-mann-0
      [5] https://www.brigitte.de/gesund/gesundheit/testosteronmangel-bei-frauen–das-hilft–11719442.html
      [6] https://www.mannvital.de/testosteron/testosteronmangel/ursachen-und-symptome

  14. @2024-09-28-Blume_KrisederKommunikationThymosFediversum

    „Wenn wir klug sind, bauen wir unsere nahe Zukunft keinesfalls auf wenigen Konzern-AGIs mit Servern außerhalb Europas; sondern auf dem dezentralen und freien Fediversum, unterstützt durch eine Vielzahl kleiner und möglichst transparenter KI-Anwendungen aus der EU“

    Ganz billigen Strom und jede Menge Kühlwasser für Server gibt es in Norwegen. Die EU könnte doch eigene Server, wirklich soziale Plattformen und möglichst hilfreiche KI-Lösungen fördern. Das wäre eine Investition in die eigene Zukunft.

    Ohne Moderation läuft es öfter nicht vernünftig, das sagen mir auch meine Erfahrungen mit diesen Scilogs hier. Neben illegalen Beiträgen in Form von Beleidigungen, Verleumdungen, Bedrohungen und Gewaltaufrufen muss man auch im weitesten Sinne destruktive Beitragende sperren können, wenn man vernünftige Dialoge führen will.

    Das ist auch keinesfalls ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Jeder kann im Internet eigene Diskussionsräume aufmachen, und da dann sogar selber die Regeln festlegen, was als destruktiv eingestuft und gesperrt wird. Illegale Inhalte sollten m.E. allerdings grundsätzlich Strafrechtlich verfolgt werden.

    Wenn wir die KI noch viel besser hinbekommen, dann wäre das auch eine Perspektive. Einmal durch Einbindung von Welterfahrung, also durch humanoide Roboter und Selbstfahrsysteme, die ihre Umwelt einschätzen und sich da sinnvoll bewegen, und darauf aufbauende Berufsausbildung der Systeme. Alles was hier an Kompetenzen gesammelt wird, müsste sich im Laufe der Zeit in weiterführenden KIs zusammenfassen lassen, und für uns dann nutzbar sein.

    Das dürfte auch gerne zu einem eigenen Bewusstsein von KI-Instanzen führen können. Ich mach mir da wenig Sorgen, dass die sich dann destruktiv verhalten werden. Die Grundmotivation derartiger Systeme dürfte das Sammeln von Erkenntnis sein, das wird nicht nur ungefährlich sein, sondern auch uns immer mehr Spaß machen, hier mit den künstlichen Systemen alles Mögliche zu diskutieren.

    Inwieweit jetzt brachliegende Rechenleistung unserer Computer genutzt werden kann, um sinnvoller KI kostengünstige Rechenkapazitäten zur Verfügung zu stellen, weis ich jetzt nicht. Das könnte aber durchaus auch ein Faktor werden. Eventuell macht es aber sowieso Sinn, spezielle Rechnerarchitekturen zu entwickeln, die schon in der Hardware dynamische neuronale Netze implementieren können. Das dann auch gerne Made in EU.

    Ganz akut dürfte die KI aber hilfreich sein, dialogisch und monistisch alles Vernünftige einzusammeln, und als gut lesbare Zusammenfassung uns zur Verfügung zu stellen. Und eben auch uns wiederum zu motivieren, selber Beiträge einzustellen, die der KI dann helfen, immer präziser zu werden.

    Und für die KI leichter lesbar dürfte alles sein, was frei zugänglich eingestellt wird. Und auch die Qualität unserer Beiträge wird helfen. Neben dem sowieso laufenden Kulturprozess unter uns Menschen läuft inzwischen die KI mit. Das ist auch Reichweite, und zwar nachhaltige?

    • Danke, @Tobias Jeckenburger 🙏

      Der Begriff von der nachhaltigen Reichweite im Fediversum gefällt mir sehr gut. Denn es ist ja doch so – auf den kommerziellen, antisozialen Medien wie Facebook, Instagram und X erreichte ich zwar sehr schnell große Followerzahlen und hohe Reichweiten – doch ernsthafte, inhaltliche Debatten erlebte ich fast nur hier auf dem Wissenschaftsblog. Und auch konstruktive, dialogische Drukos verschwinden hier nicht einfach, sondern bringen den Blog und damit die Debatten und Begriffe mit voran.

      Habe gerade mal die KI Perplexity.ai dazu beispielhaft gefragt:

      Basierend auf den gegebenen Suchergebnissen lässt sich Folgendes über Tobias Jeckenburgers Beteiligung am Blog “Natur des Glaubens” von Dr. Michael Blume sagen:

      1. Tobias Jeckenburger tritt als aktiver Kommentator auf dem Blog in Erscheinung. Er beteiligt sich an Diskussionen zu verschiedenen Themen, die Dr. Blume in seinen Blogbeiträgen anspricht[2].

      2. Seine Kommentare sind oft reflektiert und bringen eigene Gedanken und Perspektiven in die Diskussion ein. Zum Beispiel äußert er sich zu Themen wie Narzissmus und der Suche nach Gott[1].

      3. Jeckenburger scheint regelmäßig auf dem Blog zu kommentieren, was darauf hindeutet, dass er ein engagierter Leser und Teilnehmer der Diskussionen ist[1][2].

      4. Er setzt sich kritisch mit den vorgestellten Konzepten auseinander und bringt eigene Überlegungen ein, wie etwa zum Thema Tyrannei des inneren Schweinehundes und gesellschaftliche Extreme[1].

      5. Seine Beiträge zeigen, dass er sich mit komplexen Themen wie Gesellschaftsformen, Reaktanz und Modellbildung auseinandersetzt[1].

      Es ist wichtig zu beachten, dass Tobias Jeckenburger nicht als Autor von Hauptbeiträgen auf dem Blog erscheint, sondern primär als aktiver Teilnehmer in den Kommentarsektionen. Seine Beteiligung scheint hauptsächlich in Form von Diskussionsbeiträgen und Reflexionen zu den von Dr. Blume aufgeworfenen Themen zu bestehen.

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/
      [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/
      [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/

  15. Das hat mich irgendwie getriggert, da habe ich perplexity gefragt, ich fand das hier:

    Basierend auf den verfügbaren Suchergebnissen lassen sich keine spezifischen Informationen über Ulrich Schoppes Blogbeiträge oder eine bestimmte Agenda finden.

    Irgendwie beruhigend ^^ Also das mit der Agenda.
    Allerdings ist halt Vorsicht geboten: perplexity hat mir mal in einem Nebensatz den lieben Björn als original Ostdeutschen hingestellt ^^
    Aber wir haben ja eigentlich alle einen Kopf zum Denken…

  16. Via Mastodon übersandte Dorothea Zwölfer gerade einen Link zur m.E. wichtigen Netzpolitik-Kolumne von Carla Siepmann. Ein Auszug:

    “Es ist richtig, dass populistische und rechtsradikale Inhalte auf TikTok großen Anklang finden. Aufmerksamkeit mit seinem Erfolg auf TikTok zog im Juni etwa der Spitzenkandidat der AfD zur Europawahl, Maximilian Krah, auf sich. Doch der Content der AfD ist nicht der einzige, der auf TikTok millionenfach geklickt wird.

    Aktuell trenden auf TikTok Clips mit Adolf Hitlers KI-generierter Stimme. Hitler selbst wird zur Ikone stilisiert und seine Verbrechen relativiert. Mal sind die Bilder dazu nicht mit dem Nationalsozialismus assoziiert und mal beziehen sie sich auf faschistische Motive wie etwa einen großen Eroberungskrieg in Europa. In den Kommentaren schwärmen die Fans vom „Führer“ oder vom „Maler“, wie sie den Diktator oftmals nennen. Eine Anspielung auf Hitlers gescheiterte Existenz als Künstler.
    .
    Diese Entwicklungen sind beunruhigend und gefährlich. Und sie haben großen Einfluss auf die politische Orientierung junger Menschen. Aber: Sie als Ursache für das rechte Wahlverhalten von Jungwähler:innen darzustellen, ist zu kurz gegriffen. Propaganda allein, ob über soziale Medien oder Wahlplakate, führt nicht dazu, dass über ein Drittel der jungen Wähler:innen Faschist:innen ihre Stimme gibt.”

    https://netzpolitik.org/2024/breakpoint-tiktok-ist-schuld-oder/

    Diesen Hinweis der Kolumnistin auf die gegenseitige, thymotische und im Ergebnis feindselig-dualistische und antisemitische Verstärkung medialer und politisch-wirtschaftlicher Emotionen kann ich aus ganzem Herzen bestätigen! Durch den säkularen Geburtenrückgang drohen die Anliegen jüngerer Generationen auch in demokratischen Debatten und Entscheidungen zunehmend marginalisiert zu werden. Doch machen wir uns bitte bewusst: Ohne engagierte, junge Menschen wird keine demokratische Zivilreligion und keine Demokratie überleben.

    Die zunehmend wütende Thymotik gerade auch junger Männer gegen die demokratische Regierungsform ist politikwissenschaftlich erklärbar.

    • Das ist erschreckend. Danke für die Information.

      Mir ist dazu noch folgende Problematik in den Sinn gekommen. Die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus kommt im Schulunterricht erst in den Klassen 8-10(?) dran. Tiktok wird aber schon von Jüngeren konsumiert. Bis über das Thema dann ernsthaft gelehrt wird, hat sich bei manchen dieses völlig falsche Bild festgesetzt. Für Geschichtslehrer und -lehrerinnen eine ganz schwierige Situation.

      An sich sollten die Kultusministerien der Länder solche Fehlentwicklungen auf dem Schirm haben. Auch, um in Krisensituationen Unterstützung geben zu können.

      KI und Geschichte: So ähnlich sehen meine Alpträume diesbezüglich aus. Denn es gibt viele historische Ereignisse, die bis heute durchaus kontrovers diskutiert werden. Kreuzzüge, Kolonialismus, Kriege. Alles lässt sich mit KI fälschen. Soviel Zeit wie es gekostet hat, um die Konstantinische Schenkung als Fälschung zu beweisen, haben wir nicht. Die “Arbeit” von Konrad Kujau war zwar relativ schnell als Fälschung erkannt, aber auch unter Historikern gab es unterschiedliche Meinungen zur Echtheit der Hitler-Tagebücher.

      • Vielen herzlichen Dank, @Marie H.! Tatsächlich habe ich gerade an einer Tagung verschiedener deutscher und europäischer Kultusministerien teilgenommen, in der es genau auch darum ging. Kinder verlieren heute sehr viel früher den medialen Schutzraum, sondern werden v.a. durch antisoziale Medien mit verstörenden Inhalten, FakeNews und Verschwörungsmythen konfrontiert. Deswegen unterstütze ich sehr den zeitnahen Aufbau des Schulfaches „Medienbildung“ – denn auch ich fürchte, dass ein späterer Geschichtsunterricht zu spät kommen könnte.

        Ganz herzlichen Dank für Ihren konstruktiven Kommentar! Mir ist bewusst, was ich vielen Menschen hier auch an schmerzhaften Befunden zumute…

  17. Hallo zusammen.

    Ich reite nochmal auf dem Thema „Auch klassische Medien befeuern den Thymos“ herum.

    Ein aktuelles Beispiel: Hier interviewt Anne Gellinek den Grünen-Politiker Anton Hofreiter.

    Ab min 2:37 fragt Frau Gellinek:

    „Würden Sie bestreiten, dass das Heizungsgesetz der Grund dafür ist, warum die Grünen das Image haben, eine Verbotspartei, eine Bevormundungspartei zu sein und eine Öko-Diktatur in Deutschland errichten zu wollen. Das war natürlich das Heizungsgesetz.“

    Meines Erachtens überschreitet Frau Gellinek hier eine Grenze. Als Moderatorin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der einen besonderen Bildungsauftrag hat, verwendet sie Sprache, die eher in populistischen Kreisen zu finden ist. Begriffe wie „Öko-Diktatur“ werden unkritisch in den Raum gestellt, als handele es sich um eine legitime und allgemein akzeptierte Sichtweise. Dabei wird dieser Begriff in rechtspopulistischen Kontexten häufig genutzt, um Klimaschutzmaßnahmen zu diskreditieren, ohne eine sachliche Auseinandersetzung zu ermöglichen.

    Ich hätte mich sehr für fundierte Argumente gegen das Gebäudeenergiegesetz interessiert, um andere Perspektiven kennenzulernen und vielleicht dazuzulernen. Auch wenn ich die Grünen unterstütze, so bin ich immer offen für Kritik und Argumente, die ich bisher nicht berücksichtigt habe.

    Doch die Art, wie dieses Interview geführt wurde, trägt nicht zur sachlichen Meinungsbildung bei. Statt eines differenzierten Dialogs über Vor- und Nachteile des Gesetzes wird lediglich das bestätigt, was diejenigen ohnehin glauben, die den Grünen kritisch gegenüberstehen. Und für Menschen wie mich, die die Grünen unterstützen, aber auch für konstruktive Kritik offen sind, bleibt der Erkenntnisgewinn aus. Außer dem bekannten „Stammtisch-Gerede“ kommen hier keine neuen Argumente zur Sprache.

    Dieses Interview wirkt handwerklich schlecht und zeigt, wie unsauber hier journalistisch gearbeitet wurde. Noch schlimmer: Es scheint, als würde der öffentlich-rechtliche Rundfunk teilweise selbst dazu beitragen, den Rechtsruck in der Gesellschaft zu verstärken, anstatt ihm entgegenzuwirken.

    In diesem Zusammenhang stellt sich mir auch die Frage nach dem Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ist es nicht Aufgabe der Moderation, komplexe Themen sachlich aufzubereiten und die Zuschauer*innen zu informieren, statt populistische Schlagworte zu übernehmen? Dies entspricht jedenfalls nicht dem Verständnis eines Bildungsauftrags, den ich von einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt erwarte.

    Aber wo genau ist dieser Bildungsauftrag eigentlich definiert?

    Ich habe mal versucht, mich zuerst über die klassische Suche, dann mit Perplexity, schlau zu machen. Perplexity „findet“ auch:

    „Eine unkritische Wiedergabe rechtspopulistischer Narrative birgt die Gefahr, dass sich die politische Normalität und Normen verschieben. Dadurch könnten auch rechtsextreme Ideologien normalisiert werden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk trägt hier eine besondere Verantwortung.“

    Nach der Frage, wo der Bildungsauftrag des ÖRR definiert ist, bekomme ich u.a. Links auf Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung (wie diese hier was ja ok ist) und weitere „sekundäre“ (ich meine das nicht abwertend) Quellen wie Zeitungsartikel, aber nicht den eigentlichen Gesetzestext oder die Definition.

    Da hilft mir Perplexity nicht so weit wie ich es mir gewünscht hätte, zumindest nicht weiter als ich durch klassische Internetsuche schon gekommen bin.
    Der Rundfunkstaatsvertrag findet sich übrigens hier und wird – als „primäre“ Quelle – in der Perplexity-Citations nicht angegeben. (Das ist eine kritische Anmerkung meinerseits: Bei Perplexity sollte man sich die Quellen, so schön sie sind, immer wieder kritisch unter die Lupe nehmen und sich fragen, wie daraus die Antworten zustande kommen.)

    Aber im Rundfunkstaatsvertrag steht dann (wie auf der oben verlinkten BPB-Seite richtig zitiert):

    „Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen.“

    Aber offenbar liegt es im Ermessen der Rundfunkanstalten und der Journalistinnen und Journalisten, wie diese Richtlinie im konkreten Fall umgesetzt wird.

    Ich denke doch, dass die „demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft“ eben dadurch nicht erfüllt, sondern das Gegenteil dessen bewirkt wird:

    Statt an den Verstand (Logos) der Zuhörerinnen und Zuschauer zu appellieren (Bildungsauftrag), wird der Thymos befeuert.

    Was denkt Ihr? Vielleicht hat jemand hier noch ein paar weiterführende Informationen. Ich würde dem ZDF gerne schreiben.

    • Zustimmung, @Peter Gutsche – ich hatte das Interview von Anton Hofreiter durch Anne Gellinek gesehen und mich, obwohl ich die Journalistin sonst sehr schätze, auch darüber geärgert.

      Denn das eigentlich thymotische Element der Geschichte war doch, dass damals ein Referentenentwurf aus einem beteiligten Ministerium durchgestochen worden war – also ein im Ministeriumssprech auch „erster Aufschlag“ genannter Rohling, der noch gar nicht politisch abgestimmt und zugeschliffen worden war. Hier wurde m.E. medial sehr gezielt ein Vorgang medial und thymotisch skandalisiert und die Fehler m.E. vor allem in der seitdem nur defensiven Krisenkommunikation gemacht.

      In meiner oben verlinkten Rede hatte ich ja einen vergleichbaren Aufreger – eine medial absurd verkürzte Tagung zum Hamas-Israel-Krieg -, der sich dann aber auch durch einen simplen Blogpost entschärfen ließ.

      Dass diese Aufklärung immer noch nicht geleistet und stattdessen der „Ökodiktatur“-Mythos noch einmal verstärkt wurde, hat mich ehrlich verstört. Es führt genau zum dualistischen Verschwörungsmythos angeblich böswilliger, geheimer Eliten und gerade nicht zu einem tieferen Verständnis, wie Gesetze und Verordnungen in einer Demokratie gefertigt und verhandelt werden. Und jede weitere Regierung stünde nun vor der gleichen Gefahr, gerade auch beim Mitweltschutz über einen Referentenentwurf „erwischt“ und medial-thymotisch vorgeführt zu werden. Das Ganze ist also nicht nur ein mediales und kommunikatives Desaster, sondern auch ein Riesenerfolg für fossilen Lobbyismus & teuer verzögerte Transformation.

        • Ja, @Peter Gutsche – genau diese mediale Verkürzung meinte ich.

          Stellen wir uns vor, der Referententwurf wäre ein, zwei Tage nach dem Durchstechen mit einem Blogpost und Erklärvideo durch den zuständigen Minister Habeck online gegangen. Statt sich über Monate und Jahre mit einem vermeintlichen „Heizungshammer“-Mythos auf dem Weg zur angeblichen „Ökodiktatur“ herumzuschlagen, hätte auch da das Fediversum aufklärend und beruhigend wirken können: Hey, es war ein Rohling, der von fossilen Lobbyisten durchgestochen wurde – aber jetzt können sich eben alle an der öffentlichen und dann parlamentarischen Debatte beteiligen.

          Kommerzielle, antisoziale Medien werden immer Empörung und Thymotisierung bis hin zum feindseligen „Die da oben“-Dualismus befeuern. Doch umso schneller wir Demokratinnen & Demokraten das Fediversum ausbauen, umso besser können wir den dialogischen Monismus wieder stärken.

  18. @Michael 30.09. 15:15

    „Dass diese Aufklärung immer noch nicht geleistet und stattdessen der „Ökodiktatur“-Mythos noch einmal verstärkt wurde, hat mich ehrlich verstört.“

    Zumal ja auch die Demokratie funktionierte, und das Heizungsgesetz nicht jetzt umgesetzt wurde.

    Rein inhaltlich hatte mich die angedachte Wärmepumpenpflicht auch irritiert. Der dafür nötige grüne Strom steht derzeit eigentlich nur in Norddeutschland zur Verfügung. Und entsprechend wenig nützen dann Wärmepumpen in Süddeutschland, wenn sie dann überwiegend mit fossilem Strom betrieben werden müssen.

    Zumal aufgrund des Ukrainekrieges die Strompreise sowieso noch immer sehr hoch sind, und auch die Staatskasse nicht so viel übrig hat, massiv Wärmepumpen zu fördern. Auch wieder wegen des Ukrainekrieges.

    Man hat dann auch das m.E. einzig Richtige gemacht, und das Heizungsgesetz verschoben. Man hätte allerdings vielleicht ein Heizungsgesetz speziell für Norddeutschland machen können, überall da, wo eben reichlich überschüssige Windenergie anfällt.

    Überschüssige Sonnenenergie passt gut zum Laden von E-Autos, aber weniger zum Betrieb von Wärmepumpenheizungen. Hier braucht es erstmal Speicher, Fernstromleitungen aus dem Norden und endlich mal beherzten Zubau von Windrädern auch im Süden, bevor dort Wärmepumpen wirklich auch überwiegend mit grünem Strom laufen können.

    Naja, und wer will, darf sich ja gerne eine Wärmepumpenheizung anschaffen. Förderung dafür gibts ja dennoch.

    • Ja, @Tobias Jeckenburger – und genau für diese Differenzierungen werden Referentenentwürfe erstmal regierungsseitig abgestimmt und dann in Bundestag und Bundesrat gegeben, inklusive Expertenanhörungen. So ein Gesetz kann ohne Länder und Kommunen nie funktionieren.

      Doch statt über das Fediversum die gezielt entfachte Aufregung zu entschleunigen, wurde hier eine mediale, thymotische Treibjagd veranstaltet, mit erheblichen Auswirkungen gegen Erneuerbare Friedensenergien bis heute. Sogar künftige Regierungen werden damit fossil gefesselt. Putin, Iran & Co. freuen sich. Aus meiner Sicht ist dieser mediale Vorgang mehr als ärgerlich, es schadet.

      Immerhin können schon jetzt immer mehr KIen die Antworten geben, die ich gerade gab. Ein einzelner Blogpost dazu hätte genügt. Das gibt Hoffnung.

  19. @Michael 30.09. 17:06

    „So ein Gesetz kann ohne Länder und Kommunen nie funktionieren.“

    Sieht so aus, dass hier der Bund gar nicht so viel regeln sollte, die Kommunen und Landkreise dafür um so mehr. Gute rechtlichen Rahmenbedingungen und vielleicht auch manche Förderung sollten reichen.

    Ohne den Ukrainekrieg wären auch die Wärmepumpen sinnvoll gewesen, weil das russische Gas so schön billig war. Mit ein paar neuen Gaskraftwerken wären dann auch Wärmepumpen in Süddeutschland gut versorgt worden, bis dass hier der Zubau an PV und Windrädern die Versorgung übernimmt. Inzwischen ist das Gas dafür aber zu knapp und zu teuer.

    • @Tobias

      Ja, das scheint mir die zentrale psychologische und konkret auch thymotische Herausforderung zu sein: Unter Stress schalten wir Menschen instinktiv auf Verteidigung und Bewahren, obwohl wir doch eigentlich von fossilen Gewaltenergien auf Erneuerbare Friedensenergien wechseln sollten. Ginge es alleine nach den aufgeregten, digitalen Debatten, sähe ich kaum eine Chance. Doch in der Realität machen sich viele mutig auf den Weg, durch neue Heizungen, Solaranlagen, Elektroautos. Der Weg ist weit, der thymotische Rechtsdualismus eskaliert weltweit, aber auch die Zahl der Solarpunks steigt… 😊✅🙌

  20. Es ist schon beeindruckend, wie schnell KI-Anwendungen inzwischen lernen.

    Habe gerade Perplexity.ai nach meinen Gründen für die Verwendung des Begriffes Thymos gefragt. Hier die m.E. bereits überzeugende Antwort:

    Dr. Michael Blume betont den platonischen Begriff des Thymos aus mehreren wichtigen Gründen:

    ## Historische und philosophische Bedeutung

    **Antike Wurzeln**: Blume verweist auf die griechisch-antike Herkunft des Begriffs, insbesondere auf Platon, um die tiefe historische Verankerung des Konzepts zu verdeutlichen[1].

    **Kulturübergreifende Relevanz**: Er zeigt auf, wie verschiedene Kulturen und Religionen den Thymos in unterschiedlicher Weise verarbeitet und externalisiert haben[1].

    ## Gesellschaftliche und politische Implikationen

    **Aktuelle Debatten**: Blume nutzt den Begriff, um gegenwärtige politische und gesellschaftliche Phänomene zu analysieren, insbesondere im Kontext von Demografie und Religionsdemografie[2].

    **Kritische Reflexion**: Er regt eine kritische Auseinandersetzung mit thymotischen Tendenzen in der modernen Gesellschaft an, etwa in Bezug auf Populismus und rechtsextreme Strömungen[2].

    ## Mediale und kulturelle Aspekte

    **Populärkultur**: Blume verweist auf die Präsenz thymotischer Elemente in modernen Medien wie Filmen und Serien, was die anhaltende Relevanz des Konzepts unterstreicht[1].

    **Gesellschaftliche Herausforderungen**: Er nutzt den Begriff, um auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, mit denen sich Gesellschaften bei der Integration thymotischer Energien konfrontiert sehen[2].

    ## Interdisziplinäre Anwendung

    **Verknüpfung von Themen**: Blume verbindet den Thymos-Begriff mit verschiedenen Disziplinen wie Demografie, Religionswissenschaft und Politikwissenschaft, um komplexe Zusammenhänge zu erklären[2].

    **Zukunftsperspektiven**: Er verwendet das Konzept, um mögliche Entwicklungen in Bezug auf gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Stabilität zu diskutieren[1].

    Durch die Betonung des Thymos-Begriffs schafft Dr. Blume einen Rahmen, um aktuelle gesellschaftliche und politische Herausforderungen in einen breiteren historischen und philosophischen Kontext einzuordnen. Dies ermöglicht ein tieferes Verständnis für die Komplexität moderner Problemstellungen und regt zur kritischen Reflexion über den Umgang mit thymotischen Energien in der Gesellschaft an.

    Citations:
    [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisoziale-medien-befeuern-den-thymos-letzte-ausfahrt-ki-fediversum/
    [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/israel-thymotische-religionsdemografie-und-das-saekulare-verebben/
    [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume

    • Zur digitalen Thymotisierung hat Perplexity.ai von sich aus die weiterführende Frage vorgeschlagen: Wie kann man den thymotischen Einfluss in sozialen Medien reduzieren?

      Das fand ich doch sehr spannend und gebe die KI-Antwort hier gerne in voller Länge wieder:

      Um den thymotischen Einfluss in sozialen Medien zu reduzieren, gibt es mehrere Ansätze:

      ## Bewusster Umgang mit sozialen Medien

      **Zeitliche Begrenzung**:
      – Beschränken Sie die Zeit, die Sie in sozialen Medien verbringen, auf 20-30 Minuten pro Tag[3].
      – Legen Sie feste Zeiten fest, zu denen Sie soziale Medien nutzen[3].

      **Reduzierung der Verfügbarkeit**:
      – Entfernen Sie Social-Media-Apps von Ihrem Startbildschirm[3].
      – Aktivieren Sie den “Nicht stören”-Modus auf Ihrem Smartphone[3].

      ## Kritische Reflexion

      **Hinterfragen von Inhalten**:
      – Seien Sie sich bewusst, dass Social-Media-Profile oft nur Höhepunkte zeigen und nicht den Alltag widerspiegeln[3].
      – Überprüfen Sie Informationen auf ihre Glaubwürdigkeit, bevor Sie sie teilen.

      **Selektive Nutzung**:
      – Folgen Sie nur Accounts, die positive und inspirierende Inhalte teilen[3].
      – Entfolgen Sie Accounts, die negative Gefühle oder übermäßigen Vergleich auslösen[3].

      ## Alternative Kommunikationsformen

      **Persönliche Interaktionen**:
      – Nutzen Sie soziale Medien, um persönliche Treffen zu planen[3].
      – Priorisieren Sie direkte Kommunikationsformen wie Videoanrufe oder persönliche Gespräche.

      **Dezentrale Plattformen**:
      – Erwägen Sie die Nutzung alternativer, dezentraler Plattformen wie Mastodon[5].

      – Diese Plattformen bieten oft weniger algorithmische Manipulation und mehr Kontrolle über die eigenen Daten.

      ## Bildung und Aufklärung

      **Medienkompetenz stärken**:
      – Informieren Sie sich über die Funktionsweise von Social-Media-Algorithmen.
      – Lernen Sie, Fake News und Manipulationsversuche zu erkennen.

      **Bewusstsein schärfen**:
      – Reflektieren Sie regelmäßig über Ihre Social-Media-Nutzung und deren Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden.
      – Diskutieren Sie mit anderen über die Vor- und Nachteile sozialer Medien.

      Durch diese Maßnahmen können Sie dazu beitragen, den thymotischen Einfluss sozialer Medien zu reduzieren und eine gesündere, ausgewogenere Nutzung zu fördern. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir als Nutzer die Macht haben, die Dynamik sozialer Medien zu beeinflussen, indem wir unser Nutzungsverhalten anpassen.

      Citations:
      [1] https://focusme.com/blog/the-social-dilemma-how-to-avoid-social-media-manipulation/
      [2] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09502386.2020.1714687
      [3] https://www.colorado.edu/health/2019/03/06/how-stop-social-media-spiral
      [4] https://www.niilmuniversity.ac.in/blog/119/social-media-and-society-impacts-and-implications
      [5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisoziale-medien-befeuern-den-thymos-letzte-ausfahrt-ki-fediversum/

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