Am 17.10.2019 im Landtag BW: Der erste Antisemitismusbericht mit Handlungsempfehlungen

Ja, ich weiß: Es gibt wenige Worte, die staubtrockener klingen als “Drucksache”. Wie das Grundrecht der “Pressefreiheit” auch verweist das Wort auf Druck-Technologien vergangener, vor-digitaler Jahrhunderte. Aber zugleich auch auf Rechte, für die Menschen über Generationen hinweg gekämpft haben – und die eine Hoffnung für die Zukunft sein könnten.

Denn wie oft habe ich hören und lesen müssen, dass “die Politik” ja “doch nicht auf die Wissenschaften höre” – auch, weil “komplexe Themen die Medien und die Öffentlichkeit doch ohnehin nicht interessieren.”

Und, ja, klar ist: Kein Mensch – keine Abgeordnete, keine Bürgerin – hat die Zeit und Nerven, sich in alle Spezialthemen von Klimawandel über Welthandel, Rente und Pflege bis zu Raumordnung oder eben Religionswissenschaft und Antisemitismus – hineinzulesen. Das ist schlichtweg unmöglich.

Aber ist es eigentlich nötig? Und kann uns nicht gerade auch das Internet ganz neue Wege eröffnen, Themen vertieft wahrzunehmen und zu diskutieren, ohne dass jede/r zur “Expertin für Alles” werden muss?

Schon jetzt spezialisieren sich kluge Abgeordnete auf bestimmte Themengebiete – und dürfen dann hoffen, dass diese Expertise dann auch von Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Und ich habe die Hoffnung, dass wir derzeit – nicht zuletzt mit der “Entdeckung” der Klimawissenschaften – beginnen, auch politisches Neuland zu erschließen.

So verbirgt sich hinter der “Drucksache 16/6487” des Landtages von Baden-Württemberg mein erster Bericht gegen Antisemitismus mit Handlungsempfehlungen für alle Politikbereiche, den sich das Parlament selbst gewünscht und erbeten hat. Am 17.10.2019 soll er im Plenum des Landtages von den gewählten Abgeordneten diskutiert werden.

Und wir dürfen davon ausgehen, dass einige wissenschaftliche Mitarbeiterinnen sowie auch einige Gewählte den Text ganz oder in Auszügen lesen werden. Aber – warum nur diese?

Dank des Internets haben auch Sie die Möglichkeit, bequem, schnell und praktisch kostenfrei das Dokument abzurufen, sich damit auseinander zu setzen und ggf. Ihre Abgeordneten und generell politisch Aktive darauf anzusprechen. Selbst wenn nur der Bruchteil eines Promilles aller Bürgerinnen und Bürger sich für ein Spezialthema interessiert, entsteht so eine informierte Spezialöffentlichkeit, die Qualität von ihren Abgeordneten abfragt und ggf. belohnt. Niemand muss “alles”, aber viele können etwas vertiefen – und damit den Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit auf eine neue Stufe heben.

Selbstverständlich ist es möglich, dass die Landtagsfraktionen am 17.10.2019 diesen Bericht vergeigen, die Beobachtungen und Empfehlungen umgehen und stattdessen mit den üblichen Floskeln langweilen. Genauso denkbar – und durch Ihr Interesse sogar wahrscheinlicher! – wären jedoch gute, inhaltliche Diskussionen und eine “Sternstunde” unseres Parlaments. Darauf hoffe und setze ich!

Eine Drucksache ist zunächst tatsächlich nur eine Sache – es kommt darauf an, was Gewählte und Wählende daraus machen!

Credit: Landtag BW – Der erste Antisemitismusbericht eines bundesdeutschen Landtages, Drucksache 16/6487, BW, auf einem Desktop. Screenshot: Michael Blume

Zusammenspiel klassischer und digitaler Medien

Und damit wir einander nicht falsch verstehen: Ich behaupte ausdrücklich nicht, dass klassische Medienformate durch das Internet ihre Bedeutungen verlieren – im Gegenteil. Ich nutze sehr gerne Medien wie das Radio, das Zeitungsinterview, aber auch den klassischen Vortrag – zunehmend wieder ohne PowerPoint gewünscht! – sowie das Buch (auch als Hörbuch), um über Antisemitismus, Islam und weitere Themen der Religionswissenschaft zu informieren. Und auch wenn man mir den Stress dabei sicher anmerkt, setze ich mich auch in Talkshows wie die “Oriental Night” von Hamburg 1 mit dem genialischen Bedo Kayaturan, um auch jene anzusprechen, die ich sonst nicht erreichen würde.

Für mich als Wissenschaftler und Demokrat sieht das Ideal so aus: Für jeden Fachbereich, zu dem sie niedrigschwellig eingeladen werden, interessieren sich sehr viele Menschen oberflächlich, einige vertiefter – und schließlich manche sehr. Wenn diese dann die v.a. digitale Möglichkeit bekommen, sich auf auch wissenschaftlichem Niveau zu informieren, in einem Spezialdiskurs mitzudiskutieren und damit die Fachkompetenz von Gewählten wahrzunehmen und anzustacheln – dann dynamisiert und versachlicht sich Demokratie.

Das ist zumindest die Hoffnung, für die ich auch gerne seit vielen Jahren blogge.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

53 Kommentare

  1. @Michael Blume,

    Am 17.10.2019 soll er im Plenum des Landtages von den gewählten Abgeordneten diskutiert werden.

    welche politischen und persönlichen Reaktionen haben sie angedacht, sollten die extrem rechten AfD-Abgeordneten (die fraktionszugehörigen wie die unzugehörigen) um Räpple, Gedeon etc. die Debatte für ihre eigenen ideologischen Agitationen missbrauchen? Und wer weiss: in dem von ihnen vertretenen deutschen Bundesland sind ja auch Mandatsträger und Funktionäre der anderen politischen Parteien immer gerne für befremdliche Äusserungen zu haben …

    Grüsse galileo2609

    • @galileo2609

      Ich gehe fest davon aus, dass das Präsidium und das Plenum des Landtags Baden-Württemberg auch weiterhin menschenverachtende, rassistische und antisemitische Äußerungen Einzelner zurückzuweisen vermögen. Zudem haben Vertreter der jüdischen Gemeinden und der Kirchen angekündigt, der Debatte folgen zu wollen – wo nötig, werden auch diese etwa ggü. Medien nicht schweigen. Und auch ich selbst würde das nicht tun.

      Gleichwohl möchte ich davor warnen, die Tagesordnung eines Parlaments von ggf. extremen Stimmen abhängig zu machen und letztere durch zuviel Aufmerksamkeit aufzuwerten. Der Landtag hat einen sachlichen Bericht mit Handlungsempfehlungen angefordert und ich hoffe auf eine inhaltliche Debatte statt auf Krawall. Auch in der Webkultur hat sich ja eine Warnung vor dem sog. „Derailing“ – dem gezielten Stören ernsthafter Diskurse – durchgesetzt: Don’t feed the Trolls… ✊

      In diesem Sinne bin und bleibe ich also optimistisch.

  2. @Michael Blume,

    Michael Blume – 1. Oktober 2019 @ 07:13
    Gleichwohl möchte ich davor warnen, die Tagesordnung eines Parlaments von ggf. extremen Stimmen abhängig zu machen

    natürlich nicht!

    und letztere durch zuviel Aufmerksamkeit aufzuwerten.

    mit der extremen Rechten und Antisemit*innen kann man recht klar umgehen. Kompromisslosigkeit aufzeigen und den zivilisatorischen Horizont für das miteinander reden klar machen: angesichts der historischen Delegitimierung nehmen wir bestenfalls ihre bedingungslose Kapitulation entgegen.

    Grüsse galileo2609

  3. @ Michael Blume und zum Folgenden von ihm:

    “…Ich gehe fest davon aus, dass das Präsidium und das Plenum des Landtags Baden-Württemberg auch weiterhin menschenverachtende, rassistische und antisemitische Äußerungen Einzelner zurückzuweisen vermögen. ..” (Zitatende)

    Ich nehmen mal an, dass Sie bzw. auch das Parlament (?) die reinen Beleidigungen davon ausnehmen.

    Ich beziehe mich damit auf schon grenzwertige Hatespech- Beleidigungen wie zum Beispiel diejenigen, die Mitglieder der Heidelberger Jüdischen Gemeinde gegnüber den “Juden in der Afd” ausgesprochen haben. (Zitat in etwa: “Es gibt immer ein paar Idioten”).
    Und ebenso auf die wiederholte Beleidigungen wie z. B diejenigen eines Blogforenteilnehmers mit dem Pseudonym “galileo2609 ” gegenüber Mitforenten speziell in mehreren scilogs – Blogs.

    Oder glauben Sie, dass solcherart hatespeech – Beleidigungen von der Meinungsfreiheit gedeckt sind?

    Was ich persönlich allerdings durchaus (ergebnisoffen) diskussionswürdig fände.

    • @little Louis

      Fällt es Ihnen selbst auf? Egal. über welches Thema wir diskutieren – es geht Ihnen immer wieder nur darum, Juden als Täter und sich selbst als Opfer zu definieren. Was z.B. die sog. “Juden in der AfD” über den israelischen Botschafter oder auch über mich verbreitet haben, interessiert Sie nicht – wohl aber der Widerstand der jüdischen Religionsgemeinschaften gegen diese Splittergruppe. Klassisches, verschwörungsgläubiges #mimimi.

      Wie wäre es denn einfach, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass jede Art von Beleidigung und Menschenverachtung zu vermeiden wäre? Von „Negerkopf“ bis „Religiot“? Ich möchte Sie nicht beleidigen. Und ich möchte nicht, dass Menschen wie Sie andere beleidigen. Und vielleicht auch irgendwann akzeptieren können, dass jede Religion, jedes Volk und jede (auch „gemischte“) Familie menschlichen Respekt und rechtlichen Schutz verdient.

      Dann gäbe es auch weniger Täter und Opfer…

  4. @Michael Blume 03.10.2019, 12:01 Uhr

    Wie wäre es denn einfach, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass jede Art von Beleidigung und Menschenverachtung zu vermeiden wäre?

    Dann fangen Sie bei galileo2609 an. Übrigens sieht er wohl den rechtsexttreme und antisemitischen Menschen als Feind an, wie hier beschrieben:

    mit der extremen Rechten und Antisemit*innen kann man recht klar umgehen. Kompromisslosigkeit aufzeigen und den zivilisatorischen Horizont für das miteinander reden klar machen: angesichts der historischen Delegitimierung nehmen wir bestenfalls ihre bedingungslose Kapitulation entgegen.

    Das ist ein Begriff aus einer kriegerischen Auseinandersetzung. Und was soll das Wort “wir” in diesem Zusammenhang. Ist galileo2609 ein König?

    Gruss
    Rudi Knoth

    • @Rudi Knoth

      Ja, das ist die “Antifa”-Debatte: Jetzt plötzlich fühlen sich viele Rechtsextreme und Antisemiten von der “Antifa” bedroht. Man wollte doch “nur” gegen Muslime, Juden, Roma, Linke etc. hetzen – und wird nun selbst zum Feindbild. Unangenehm, ich weiß – und begrüße es auch nicht.

      Auch ich habe @galileo2609 bereits zu Mäßigungen in seinen Äußerungen geraten. Gleichwohl sind es Sie und Ihre Einstein-Skeptiker-Freunde, die im Netz – und auch auf meinem Blog – unermüdlich antisemitische und rassistische Links und Botschaften versuchen zu verbreiten. Wann immer ich zum Thema „Antisemitismus“ blogge, sind Dutzende entsprechende Kommentare garantiert.

      Auch wenn Sie also noch so gerne die Opferrolle für sich reklamieren – auch Sie betätigen sich bzw. ermutigen leider immer noch aktiv Hetze und Trolle. Es läge in Ihrer Hand, die Feindseligkeiten auch im Internet merkbar zu reduzieren. Sie müssten es nur wollen und selbst abrüsten…

      Heute ist doch der Tag der Deutschen Einheit. Wie wäre es einmal mit einer echten Begegnung und Gesprächen mit Menschen, die nicht glauben, Opfer von jüdisch-geheimbündlerischen Weltverschwörungen zu sein? Nur so als Anregung zu unserem nationalen Feiertag.

  5. @Michael Blume 03.10.2019, 13:19 Uhr

    Gleichwohl sind es Sie und Ihre Einstein-Skeptiker-Freunde, die im Netz – und auch auf meinem Blog – unermüdlich antisemitische und rassistische Botschaften verbreiten. Auch wenn Sie noch so gerne die Opferrolle für sich reklamieren – Sie betätigen sich leider immer noch aktiv als Hetzer und Trolle.

    Dieser Text enthält schon eine Reihe von Unwahrheiten:

    1. Diese Leute( Eintein-Skeptiker-Freunde” ) sind nicht meine “Freunde”.
    2. Welche rassistischen und antisemitische Botschaft denn? Beweise.

    Falsch Sie eine dieser Behauptungen nicht belegen können, dann zeige ich Sie an. Mal sehen, was Ihr Dienstherr sagt.

    Gruss
    Rudi Knoth

  6. Das mag Dir jetzt bescheuert vorkommen, ich habe aber Probleme damit auf den Begriff Religiot bei bestimmten Menschen zu verzichten. Weißt Du was ich mir alles an Unsinn als Atheist von Religiösen anhören musste? Seit 35 Jahren die ich Atheist bin? Und ja das gibt es heute immer noch. Ich bin da sehr unwillig Menschen die sich wie Idioten aufführen dann nicht als Religioten zu bezeichnen. Klare Kante würde das gallileo vieleicht nennen 😉 Und ich bin da wirklich flexibel, ich hab mir das mit der Firmung und dem (hier bei uns) unsäglichen Firmunterricht auf Kinderniveau angetan weils meine Mutter froh gemacht hat ^^

    • @UliSchoppe

      Das ist ja im Kern immer wieder die gleiche Diskussion: Rechtfertigen die Entgleisungen anderer eigene Hasstiraden? Wenn man sich darauf einlässt, geben sich die Extremisten aller Seiten die Stichworte und die Stimmen der Vernunft werden überbrüllt. Kann man machen. Kann man aber auch – ob Theistin, Agnostikerin oder Atheist – auch einfach idiotisch finden.

  7. @Michael Blume 03.10.2019, 17:08 Uhr

    Da war die über Feindseligkeiten klagende Maske aber schnell gefallen.

    Lüge. Die Feindseligkeit ging von galileo2609 und Ihnen aus. Sie haben ihre Maske des Biedermanns fallen gelassen. Bei Ihnen zeigt sich die Fratze des Politkommissars.

    Reihen Sie sich da ruhig selbstentlarvend ein. Es wird mir weiterhin Ehre und Aufgabe sein, antisemitischer und generell menschenverachtender Hetze und Hass im Netz entgegen zu treten.

    Dann bewiesen Sie erstmal Ihre Behauptungen, wie es sich für einen anständigen und zivilisierten Menschen gehört.

    Gruss
    Rudi Knoth

    • Oh, nun sei ich also ein (selbstredend: marxistischer) „Politkommissar“, selbstredend im Dienste einer großen, verschwörerischen Macht… 😆

      Und selbstverständlich wissen wir alle, was die deutsche Wehrmacht mit gefangenen „Politkomissaren“ zu tun hatte… 🤔

      Sie merken schon selbst, wer hier wen bedroht, nicht wahr..?

    • @Rudi Knoth

      Die liefern Sie ja wieder und wieder frei Haus, zuletzt in Ihrem „Politkommissar“-Drohkommentar.

      Darüber hinaus habe ich ja bereits zugesagt, über die vermeintliche Einstein-Verschwörung zu bloggen… 🤗📚👍

  8. @Michael
    Du und gallileo machen es auch nicht anders, speziell gallileo bedient sich da nur ausgefuchster bei der sprachlichen Darstellung. Viele hater sind leicht zu identifizieren (markweger und co kennen wir ja zu Genüge). Oft genug ist da aber auch nur “Ich hab die Schnautze voll von Euch intellektuell erprobten &/%$” zu finden ^^ Ich persönlich bin mit 51 nicht nehr bereit irgendeinem )(/&%$% der mir weil ich Atheist bin unterstellt ich wäre moralisch minderwertig auch nur ein freundliches Wort zu gönnen oder einen ironisch verpackten Kommentar zu verfassen. Dafür ist mir der Rest den ich an Lebenszeit habe zu schade.

    • @Uli Schoppe

      Klar, wir sind allesamt Menschen. Und gerade auch Hater und Trolle sehnen sich nach Widerspruch – nicht selten, weil es die einzige Aufmerksamkeit ist, die sie noch bekommen.

      Hier z.B. geht es ganz konkret um Antisemitismus und antijüdische Verschwörungsmythen. Aber nicht wenige Kommentare lassen sich auf den Kernsatz runterbrechen: Eigentlich fühle ich mich als Opfer, es sollte nur um mich gehen.

      Ich fürchte, dieses aggressive Einfordern der eigenen Opferrolle gerade auch im Hinblick auf den Antisemitismus wird im Netz noch eine ganze Weile so gehen. Ausgerechnet vor Auschwitz haben polnische Rechtsextreme zuletzt sogar entsprechend gegen das Gedenken demonstriert:
      https://www.welt.de/politik/ausland/article187813534/Holocaust-Gedenktag-Polnische-Nationalisten-marschieren-in-Auschwitz-auf.html

  9. Mal schnell vorläufig @ Michael Blume und zum Folgenden von ihm:

    “..Wie wäre es denn einfach, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass jede Art von Beleidigung und Menschenverachtung zu vermeiden wäre? ..”(Zitatende)

    Ich schlage vor, wir verständigen uns darüber, dass wir tatsächliche Opfer auch als Opfer bezeichnen dürfen und dass es (ethisch bzw. intellektuell) korrekt ist, wenn wir tatsächliche Täter auch dann, wenn sie sich einer Opfergruppe zugehörig fühlen und deswegen eventuell beleidigt reagieren, trotzdem als Täter bezeichnen.

    Dann dürfen mich alle gelegentlich auch ein wenig beleidigen, denn ich werde mich dann nicht so schnell beleidigt fühlen.

    • @little Louis

      Das Problem scheint mir die Definition von „tatsächliche Opfer“ zu sein. Denn gerade in den verschwörungsmythologischen Netzblasen werden Gefühle regelmäßig als vermeintliche Tatsachen behandelt. Wer z.B. sogar die Einsteinschen Relativitätstheorien für ein Ergebnis jüdischer Weltverschwörer hält, wird sich auch im Alltag häufiger verfolgt fühlen. Und es vor allem nicht ertragen, wenn es mal nicht um die eigene Erzählung geht… Q.E.D… 🤗📚👍

  10. @Rudi Knoth,

    Rudi Knoth – 3. Oktober 2019 @13:01
    Übrigens sieht er wohl den rechtsexttreme und antisemitischen Menschen als Feind an, wie hier beschrieben: […] Das ist ein Begriff aus einer kriegerischen Auseinandersetzung.

    es wundert mich natürlich nicht, dass sie sich angesprochen und getroffen fühlen! In der Analyse haben sie tatsächlich recht. Keinen einzigen Millimeter nach rechts und für die sonstigen üblichen Antisemit*innen!

    Rudi Knoth – 3. Oktober 2019 @14:06
    Falsch Sie eine dieser Behauptungen nicht belegen können, dann zeige ich Sie an. Mal sehen, was Ihr Dienstherr sagt.

    Ich bin überzeugt davon, dass sie es intellektuell nicht auf die Reihe bekämen, ihren Schadensfall zu formulieren und auch noch zu belegen. Bemerkenswert ist aber tatsächlich, dass die alten weissen, toxischen Männer, die soviel rassistischen und antisemitischen Mist gebaut haben, mit Kritik an ihren unangeforderten Ansichten nicht zurecht kommen. Und auch noch darauf bestehen wollen, eine amtliche Bescheinigung darüber zu erhalten, was sie für Vollpfosten sind!

    Grüsse galileo2609

    • @galileo2609

      Wie bereits geschrieben gehe ich davon aus, dass Beschimpfungen („intellektuell es nicht auf die Reihe bekämen“ etc.) nicht zu einer Reflexion bei den Angesprochenen führen, sondern diese nur in ihrer vermeintlichen Opferrolle als die „eigentlichen“ Opfer von Verschwörungen bestätigen. Daher möchte ich Sie noch einmal bitten, auf persönliche Attacken zu verzichten.

      Was ich dagegen für recht wirkungsvoll hielte, wäre die von @Rudi Knoth geradezu erbetene Zusammenstellung von den „Best of“ der eigenen, antisemitischen Aussagen. Dies könnte, so hoffe ich, eine Reflexion ggf. wenigstens nachträglich befördern. Über eine kleine, entsprechende Auswahl dazu würde ich mich sehr freuen! 🤗👍

  11. @Michael Blume,

    Michael Blume – 3. Oktober 2019 @13:19
    Ja, das ist die “Antifa”-Debatte: Jetzt plötzlich fühlen sich viele Rechtsextreme und Antisemiten von der “Antifa” bedroht. Man wollte doch “nur” gegen Muslime, Juden, Roma, Linke etc. hetzen – und wird nun selbst zum Feindbild. Unangenehm, ich weiß – und begrüße es auch nicht.

    es ist eine beschämende Realität, dass es extra staatlich bestellte Beauftragte gegen Antisemitismus und die ehrenamtliche Tätigkeit der @DieVielen im antifaschistischen Aktionsfeld überhaupt geben muss. Wenn die staatlichen Institutionen wie im Falle des NSU oder zuletzt im Mordfall Walter Lübcke nicht in der Lage oder willens sind, den völlig delegitimierten Feind von Rechts im Auge zu halten und zu Boden zu bringen, ist die „Antifa“ die legitimierte first und last line of defense für unsere demokratische Gesellschaft.
    Diese Tatsache werden sie auch mit dem aktuell zur Debatte stehenden und einem weiteren, vornehmlich selbstverliebten „ÜBERBLICK ÜBER DEN SACHSTAND UND EMPFEHLUNGEN ZUR BEKÄMPFUNG DES ANTISEMITISMUS“ nicht aus der Welt wegreden können.

    Grüsse galileo2609

    • Tja, @galileo2609, bei mir werden Sie nicht hören oder lesen, dass die Akteure des demokratischen Rechtsstaates immer alles richtig machen. Gleichwohl gibt es viele hervorragend engagierte Menschen, u.a. in den Strafverfolgungs- und Justizbehörden, in den parlamentarischen Untersuchungsausschüssen, in der Wissenschaft und Zivilgesellschaft usw. Hegen Faschismus zu sein, sollte unter Demokratinnen und Demokraten selbstverständlich sein.

      Leider kann ich Ihnen aber umgekehrt auch nicht den Hinweis ersparen, dass sehr viele Menschen – darunter auch meine Familie – unter dem tatsächlich selbstverliebten Missbrauch des Begriffs „Antifaschismus“ gelitten haben, bis hin zur menschenverachtenden Umdeutung der DDR-Mauer als angeblicher „antifaschistischer Schutzwall“.

      Wie Sie ja sehen, stelle ich mich seit Jahren unter vollem Namen – nicht wie Sie anonym – gegen Antisemitismus und Rassismus, auch weit über die Arbeitszeiten hinaus. Und, ja, dies tue ich auch deswegen, weil ich dem demokratischen Staat und der demokratischen Zivilgesellschaft zutraue, auch den Antisemitismus unter Wahrung des rechtsstaatlichen Gewaltmonopols immer wieder in die Schranken zu weisen.

  12. @Michael Blume,

    ich würde mir wünschen, dass der demokratische Rechtsstaat mit seinem Gewaltmonopol ausreichen würde, den Feind von Rechts zu Boden zu bringen. Das ist so nicht. Ich verstehe ihre persönlich gefärbten Vorbehalte gegenüber der tatsächlich sehr heterogenen „Antifa“. Diese sind in ihrer Funktion des Beauftragten gegen Antisemitismus jedoch nicht unbedingt hilfreich. Ich anerkenne ihre ambivalente Haltung zum Funktionieren der staatlichen Institutionen und auch gegenüber ihrer #CDU. Was ich mir von ihnen wünschen würde, wäre eine Überdenkung ihrer reflexhaften Äquidistanz zu den sogenannten politischen Extrempolen. Das ist ein Lernprozess, den ich selbst auch durchlaufen habe.

    Machen sie sich Gedanken darüber, warum es EXIF-Recherche vorbehalten war, aufzuklären, dass der Tatverdächtigte im Mordfall Walter Lübcke 2018 auf der rechtsextremen Demo in Chemnitz mit Höcke und Co. marschiert ist.

    Grüsse galileo2609

    • @galileo2609

      Meine Funktion als Beauftragter gegen Antisemitismus nehme ich im Auftrag einer demokratischen Regierung und der breiten Unterstützung unseres Parlaments wahr. Selbstverständlich stehe ich ohne Wenn und Aber zu unserem Rechtsstaat und Gewaltmonopol.

      Ich vertrete auch keine Positionen, weil ich Mitglied der Union bin. Sondern ich wurde aktives Mitglied der CDU, weil ich bestimmte Positionen vertrat. So hat meine Familie sehr konkret auch unter der DDR-Diktatur gelitten (die ja wiederum eine Folge der NS-Diktatur war). Von der Unterdrückung und Überwachung jüdischen Lebens im Zeichen des sog. „Antizionismus“, dem Bündnis RAF-PLO-DDR bis hin zu Terroranschlägen und der menschenverachtenden „Selektion“ in der Landshut, unhaltbaren Schuldabwehr-Strategien (wie dem Slogan „USA – SA – SS“) bis hin zur Geschichtsklitterung haben auch linksextreme Akteure Demokratie bekämpft und Antisemitismus geschürt. Es ist eben leider kein Zufall, dass rechtsextreme Kräfte heute vor allem dort erfolgreich sind, wo zuvor Linksextreme geherrscht haben. Antisemitische Traditionen, autoritäre Menschenbilder und Erziehungsmethoden und ein politisches Denken in Freund-Feind-Bildern samt Verschwörungsmythen sind Extremisten aller Art gemein. Deswegen bestärken sich Extreme nur gegenseitig, statt einander zu überwinden. Trotz aller Unterschiede – die ich durchaus wahrnehme – werde ich mich auch weiterhin mit keiner dieser Gruppen gemein machen.

  13. Es tut mir leid, daß ich den feinsinnigen Humor vom Herrn Blume und galileo2609 nicht zu schätzen weiss. Der Kommentar von galileo2609 gestern um 22:45 ist ein Paradebeispiel von Satire. Mit pseudofeministischen Hasstiraden wie “alte weisse toxische Männer” und Verwechslung von Zivil- und Strafrecht (Schadensfall) zeigt galileo2609 seine wahre Größe und Weisheit.

    Dem stehen Sie Herr Blume wenig nach. Auf eine Kritik an der Ausdrucksweise von galileo2609 (bedingungslose Kapitulation) bleibt Ihnen nichts anderes möglich, als es galileo2609 gleichzutun und als jemanden darzustellen, der das Netz mit antisemitischen Links und Botschaften zu fluten. Es wird also der “Übermittler der Botschaft” geköpft als sich mit der Botschaft auseinander zu setzen.

    Das ist also die “intellektuelle Elite” dieses Landes. Oder doch eine Satireveranstaltung der AfD?

    Gruss
    Rudi Knoth

    • Oh nein, @Rudi Knoth: Es ist die leider zu lange vernachlässigte Auseinandersetzung mit Extremismus und Antisemitismus (auch) im Netz. Diese sollte gerade nicht selbsternannten „Eliten“ vorbehalten bleiben.

      Denn im Netz – zum Beispiel in den Ihrerseits empfohlenen Einstein-Weltverschwörung-Gruppen – radikalisieren sich leider immer noch Menschen. Und die demokratische Gesellschaft lernt, durch Aufklärung, Widerrede und wo nötig auch Strafverfolgung damit umzugehen – und ggf. jene, die noch der Vernunft zugänglich sind, zum Nachdenken zu bringen…

      Hier gerne eine DLF-Kultur-Radiosendung, in der von den Wurzeln des Hasses bis zu den Herausforderungen durch neue Medien vieles zum Lesen oder Hören thematisiert wird:
      https://www.deutschlandfunkkultur.de/religionswissenschaftler-michael-blume-antisemitismus.1278.de.html?dram:article_id=446293

      Ihnen gerne ein gutes Wochenende, ggf. mit gutem Hörstoff, einem guten Buch oder Freunden, die nicht an die jüdische Weltverschwörung glauben. 🤗📚👍

  14. @Michael Blume 04.10.2019, 18:12 Uhr

    Denn im Netz – zum Beispiel in den Ihrerseits empfohlenen Einstein-Weltverschwörung-Gruppen – radikalisieren sich leider immer noch Menschen.

    Lustig ist das. Wo empfehle ich eine solche Gruppe und wer soll das sein? Wenn Sie die Gruppe um Herrn Friebe und Frau Lopez meinen, so empfehle ich diese Leute nicht, aber diskutier(t)e mit diesen Leuten. Und Kontakte mit “richtigen Menschen habe ich auch genug.

    Gruss
    Rudi Knoth

  15. @ Herr Blume und zum Folgenden von ihm:

    “… Wer z.B. sogar die Einsteinschen Relativitätstheorien für ein Ergebnis jüdischer Weltverschwörer hält, wird sich auch im Alltag häufiger verfolgt fühlen. Und es vor allem nicht ertragen, wenn es mal nicht um die eigene Erzählung geht…( Zitstende)

    Das mag so sein. Aber nur unter der hypothetischen Annahme, dass es in der Tat Wissenschaftler gibt, die bereit sind , (mentale oder sonstige) Vorurteile zur Grundlage einer Theorie zu machen und das Anderen dann als Wissenschaft verkaufen wollten.

    Und selbstverständlich ist Ihr Argument auch ein schönes (Spiegel-)”Symmetrie- Argument” oder auch “Bumerang- Argument”:

    Denn wer nichts Anderes denken kann, als Einstein- Skeptiker für rassistisch- antisemitische Verschwörer zu halten, wird Relativitätskritik niemals zulassen KÖNNEN. Und zwar selbst dann nicht, wenn sie objektiv gerechtfertigt ist.

    Also: Mindesten PATT oder vielleicht sogar SCHACHMATT.

    (Ich hab grad keine Emojies)

    • @little Louis

      Wissenschaftliche Theorien werden – wo immer möglich – durch bessere wissenschaftliche Theorien ersetzt, nicht durch Verschwörungsvorwürfe. Insofern braucht es zur Herausforderung der Relativitätstheorien ernsthafte Physik, keine selbsternannte „Relativitätskritik“. Diese steht tatsächlich in der antisemitischen Tradition der Behauptung einer „jüdischen Physik“, die es als Weltverschwörung zu entlarven gelte…

  16. @ M.B. und zum Folgenden von ihm:

    “…nhaltbaren Schuldabwehr-Strategien (wie dem Slogan „USA – SA – SS“) bis hin zur Geschichtsklitterung haben auch linksextreme Akteure Demokratie bekämpft und Antisemitismus geschürt. …” (Zitatende)

    Wenn ich (wahrheitswidrig) einen Lüger zum ehrenwerten Heiligen hochstilisiere,
    werde ich selbst dadurch noch lange nicht wie selbstverständlich zum Helden der Wahrheit.

    Oder kürzer:
    Falsche Grundpostulate (Grundannahmen) ergeben auch dann eine falsche Gesamt-Aussage, wenn (einzelne) logische Schlüsse innerhalb der argumentativen Gesamtaussage korrekt sind.

    Oder noch kürzer:
    Ein “Strohmann- Argument” , dessen Verwendung Sie selbst mit Vorliebe ihren Meinungsgegnern unterstellen

  17. Zum Folgenden von galileo2609 :

    “..Wenn die staatlichen Institutionen wie im Falle des NSU oder zuletzt im Mordfall Walter Lübcke nicht in der Lage oder willens sind, den völlig delegitimierten Feind von Rechts im Auge zu halten und zu Boden zu bringen, ist die „Antifa“ die legitimierte first und last line of defense für unsere demokratische Gesellschaft.
    Diese Tatsache werden sie auch mit dem aktuell zur Debatte stehenden und einem weiteren, vornehmlich selbstverliebten „ÜBERBLICK ÜBER DEN SACHSTAND UND EMPFEHLUNGEN ZUR BEKÄMPFUNG DES ANTISEMITISMUS“ nicht aus der Welt wegreden können…..”

    Das riecht schwer nach “Selbstermächtigung” bzw nach “Machtergreifung” mit der Begründung, dass der “demokratische Nachtwächterstaat” das “Wohl des Volksganzen” nicht mehr garantieren könne und deshalb eine Wissenselite von selbsternannten ethisch- moralischen “Demokratie-Übermenschen” das staatliche Gewaltmonopol übernehmen müsse.

    Ich halt die hier zitierte Aussage von Galileo 2609 für (mindestens) Prä- Faschistisch. Oder wahlweise auch für stalinistisch- totalitär.

    (Was nicht bedeuten soll, dass beide Totalitarismen als absolut identisch zu betrachten wären)

    • @little Louis

      Wenden Sie die gleichen, strengen Kriterien auch gegen Rechtsextreme an? Oder nur gegen Linke? Fällt Ihnen da gar nichts an der Orientierung der eigenen Argumenten auf? 🤔

  18. @little Louis,

    little Louis – 4. Oktober 2019 @23:40
    Das riecht schwer nach “Selbstermächtigung” bzw nach “Machtergreifung” mit der Begründung, dass der “demokratische Nachtwächterstaat” das “Wohl des Volksganzen” nicht mehr garantieren könne und deshalb eine Wissenselite von selbsternannten ethisch- moralischen “Demokratie-Übermenschen” das staatliche Gewaltmonopol übernehmen müsse.

    netter Versuch, aber untauglich. Ich darf ihnen versichern, dass solche Allmacht-Phantasien derzeit lediglich auf Seiten der extremen Rechten nachweisbar sind, allen Opfermythen ihrer Vertreter*innen zum Trotz.

    Eines ist aber auch klar, die Zivilgesellschaft, deren Teil die „Antifa“ ist, wird die hemmungslose Zerstörung unserer Republiken, wie es mit der Weimarer geschehen ist, nicht erneut zulassen. Das Gewaltmonopol des demokratisch verfassten Staates sollte dabei hilfreich sein.

    Grüsse galileo2609

    P.S. Ihre letzte Agitation nebenan, habe ich beantwortet. Hat sich leider niemand anderes gefunden.

  19. @Michael Blume 05.10.2019, 20:04 Uhr

    Sollten Sie mal nicht anfangen, darüber nachzudenken, was für eine Sorte Mensch Sie hier in seinem persönlichen Feldzug gegen mich verbünden? IN Ihrem Kommentar vom 3.10. um 23:22 Uhr haben Sie ihn ja sogar dazu ermuntert, Material gegen mich zu sammeln. Wollen Sie sich an diesem zumindestens niederträchtigen Treiben von galileo2609 beteiligen?

    Gruss
    Rudi Knoth

    • @Rudi Knoth

      Was meinen Sie mit „Sorte Mensch“? Unterteilen Sie Menschen in „Sorten“, von denen einige zu meiden wären?

      Und mein Plädoyer bezog sich darauf, Sie gelegentlich mit Ihren eigenen Aussagen zu konfrontieren; worum Sie ja selbst gebeten hatten.

      Wobei ich schon das Gefühl habe, dass Sie längst auch selbst ins Nachdenken gekommen sind. Mir persönlich reicht das. 👍🌈

  20. @Michael Blume 06.10.2019, 08:09 Uhr

    Was meinen Sie mit „Sorte Mensch“? Unterteilen Sie Menschen in „Sorten“, von denen einige zu meiden wären?

    Es gibt Menschen, die tolerant gegenüber Menschen mit anderen Meinungen sind und solche, die wie galileo2609 wegen dieser anderen Meinung belästigen und herabwürdigen. Un solchen Menschen muß Einhalt geboten werden. Galileo2609 belästigt und diffamiert mich seit etwa einem Jahr.

    Gruss
    Rudi Knoth

    • @Rudi Knoth

      Ja, Toleranz – das buchstäbliche Ertragen auch widerstreitender Meinungen – ist ein ganz zentraler Wert des Zusammenlebens. Ohne Toleranz geht keine Vielfalt, keine Freiheit. Gleichzeitig plädieren ja auch Sie für eine Einschränkung von Toleranz – zum Beispiel gegenüber @galileo2609.

      Meine ganz ernsthafte Frage: Können Sie umgehend nachvollziehen, dass auch Ihr Online-Verhalten bisweilen belästigend und diffamierend rüberkommt? So tauchen Sie immer wieder und exzessiv bei Diskussionen zum Antisemitismus auf und “verteidigen” dort das Recht auf antijüdische Verschwörungsmythen, Einstein-Verschwörer-Gruppen, die Gewalt durch Linksextreme usw. Gleichzeitig präsentieren Sie sich selbst als das “eigentliche” Opfer, ohne auch nur die geringsten Sympathien für die realen Opfer von Antisemitismus und Rassismus zu zeigen.

      Ich meine das jetzt gar nicht vorwurfsvoll, sondern ernsthaft interessiert – fällt Ihnen das nicht auf?

      Und wenn es Ihnen in und durch diese Diskussionen doch so schlecht ginge – was motiviert Sie dazu, stundenlang und tageweise immer und immer wieder die Grenzen auszutesten und das Immergleiche “beizutragen”?

  21. @galileo2609 05.10.2019, 23:53 Uhr

    Eines ist aber auch klar, die Zivilgesellschaft, deren Teil die „Antifa“ ist, wird die hemmungslose Zerstörung unserer Republiken, wie es mit der Weimarer geschehen ist, nicht erneut zulassen.

    Da Sie wohl Sympathien für die Antifa hegen, stell ich folgende Fragen:

    1. Wie ist das mit Angriffen auf das Eigentum von AfD-Mitgliedern (Autos)? Wie stehen Sie dazu?

    2. Wie ist das mit Angriffen auf Polizisten bei ihrem Einsatz.? Wie stehen Sie dazu?

    3. Was halten Sie von der Praxis der Antifa, bei öffentlichen Veranstaltungen Personen, die als “rechts” eingestuft werden, die Teilnahmen zu verweigern?

    4. Was halten Sie von den Aktionen auf der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2017?

    Gruss
    Rudi Knoth

  22. @Michael Blume 06.10.2019, 12:27 Uhr

    Gleichzeitig plädieren ja auch Sie für eine Einschränkung von Toleranz – zum Beispiel gegenüber @galileo2609.

    Wenn diese Person mich andauernd herabwürdigt, ist irgendwann die Geduld zu Ende. Dies geschieht seit knapp einem Jahr. Die Behauptungen über einen Intellekt mach galieo2609 laufend. Auch “alter weisser mann” etc. Und auch die Verbindung mit eventuelle Straftaten kann man als ehrührig bezeichnen. Es geht meiner Ansich galileo2609 offensichtlich darum, mich “fertigzumachen”. Solch Verhalten sollte hier gestoppt werden.

    Und wenn es Ihnen in und durch diese Diskussionen doch so schlecht ginge – was motiviert Sie dazu, stundenlang und tageweise immer und immer wieder die Grenzen auszutesten und das Immergleiche “beizutragen”?

    Eventuell haben Sie hier recht. Aber sollte hier nicht galileo26ß09 die “rote Karte” gezeigt werden?

    Gruss
    Rudi Knoth

    • Doch, @Rudi Knoth – genau das frage ich mich auch. Tut Ihnen beiden – uns allen – dieser Diskussionsstil noch gut? Oder sollte ich zukünftig nicht einfach noch strenger moderieren? Andererseits ist zu erwarten, dass die “Debatte” dann in Bereiche abwandert, in denen gar niemand mehr für Mäßigung im Ton eintritt.

      Es ist ein Dilemma, für das ich noch keine überzeugende Lösung gefunden habe. Und das meine ich ernst…

  23. @ Galileo2609 zum Folgenden von ihm:

    “….Eines ist aber auch klar, die Zivilgesellschaft, deren Teil die „Antifa“ ist, wird die hemmungslose Zerstörung unserer Republiken, wie es mit der Weimarer geschehen ist, nicht erneut zulassen. Das Gewaltmonopol des demokratisch verfassten Staates sollte dabei hilfreich sein…” (Zitatende)

    Es gab in dieser Republik links von der SPD nicht nur sture moskautreue “Linke,” sondern durchaus Leute, die den zusammenbruch der (Weimarer) Demokratie kommen sahen und versucht haben, die (deutsche) KPD zur Teilnahme an einer gemeinsamen Front aller Faschismusgegner zu bewegen.

    Was allerdings vor allem wegen des Widerstandes der moskautreuen Mehrheit innerhalb der damaligen KPD nicht gelang. Daraus ergaben sich dann (relativ kleine) Abspaltungen wie Wie z. B. die “KPDO” (KPD- Opposition) oder die SAPD (Sozialistische Arbeiterpartei), welche auch teilweise unter unter den Begriff “Spatarkisten” eingeordnet werden können. Welche bekanntlich ja schon seit 1918 bzw. der Novemberrevolution “zwischen allen Stühlen saßen”.

    Auch gibt es begründete Auffassungen, dass den (damaligen) “Aliierten”aus strategischen und auch langfristig- taktischen Gründen schon während des Krieges eine Machtübernahme der radikalsten und ideologisch starrsten Kräfte während der “Russischen Revulution” durchaus “ins Konzept” passte. Deswegen ja auch die merkwürdige Geschichte der (passiven und aktiven) mehr oder weniger geheimen Unterstützung Lenins bei seine “Wanderung nach Moskau”.

    Auch über die Gründe für die Weigerung der KPD, eine eventuell wirklich schlagkräftige “Anti- Hitler- Front” mit aufzubauen wird (nicht nur deshalb) hestigst spekuliert.
    Übrigens genauso darüber, ob die Siegermächte (des ersten Weltkrieuges) wirklich ein Interesse an einer solchen wirklich effektiven Eindämmung des “Hitlerismus” hatten.

    Man sieht:
    Vieles in der Politik ist, zumindest in ähnlicher Form,schon mal dagewesen.

  24. Zu Michael Blumes Frage

    “.. Oder sollte ich zukünftig nicht einfach noch strenger moderieren?..”

    meine kurzentschlossene Antwort:

    Es würde schon genügen, wenn Sie versuchten, einfach etwas fairer und objektiver zu moderiereren. Zumindest soweit Ihnen das bezüglich Ihrer (offiziellen) Funktionen überhaupt möglich ist.

    Denn es ist nicht fair, Kommentatoren erst “frei Hand” und ohne irgendwelche Begründung in einen negativen Rahmen zu setzen und sie dann wegen ihrer angeblichen (innerlichen) Zugehörigkeit zu den (angeblichen) negativen Inhalten dieses Rahmes (negativ) zu kritisieren.

    • @little Louis

      Wie Sie ja sehen, hängt auch die Beurteilung von Moderation vom Standpunkt ab: Für Akteure von weit links räume ich hier zu viel Raum für Antisemiten und Rassisten ein und schütze diese auch noch durch Appelle zur Mäßigung sowie Löschungen. Akteure von weit rechts finden dagegen, ich sei zu streng ihnen gegenüber und zu lasch gegenüber „der Antifa“. 🙀🤷🏽‍♂️

      Ehrlich gesagt ist das längst mein Qualitätskriterium: Solange Extreme aus verschiedenen Ecken schimpfen, befinde ich mich in der echten Mitte. 😉😆

  25. @Rudi Knoth,

    Rudi Knoth – 6. Oktober 2019 @10:20
    Da Sie wohl Sympathien für die Antifa hegen, stell ich folgende Fragen: […]

    noch so ein netter, aber ebenso untauglicher Versuch. Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, diese gängige Operationalisierung des nachvollziehbaren Feindbilds der extremen Rechten bezüglich der „Antifa“ mit jemandem zu diskutieren, der vehement schon allein darum bemüht ist, den Begriff „Nazi“ bzw. „Neonazi“ auf Mitglieder der NSDAP bzw. NPD zu verengen. Und der eben mal so das „neurechte“ metapolitische Konzept des Ethnopluralismus in den Kommentarbereich zu einem Blogpost mit dem Titel „Es gibt keine menschlichen Rassen!“ einzuschleusen versucht.

    Aber ich kann ihnen versichern: ich bin ein überzeugter Vertreter des staatlichen Gewaltmonopols. Auch in diesen bewegenden Jahren, in denen die Grössten Antifaschisten aller Zeiten unmittelbaren Zugriff auf staatliche Sicherheitsbehörden hatten. So wie Hans-Georg Maassen auf das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz oder Herbert Kickl auf das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Um der Einfachheit halber nur ein paar wenige Beispiele aus deutschsprachigen Ländern zu nennen.

    Grüsse galileo2609

  26. @Rudi Knoth,

    Rudi Knoth – 6. Oktober 2019 @13:09
    Wenn diese Person mich andauernd herabwürdigt, ist irgendwann die Geduld zu Ende. […] Es geht meiner Ansich galileo2609 offensichtlich darum, mich “fertigzumachen”.

    es ist erstaunlich, wie zuverlässig sie so manche Prognose erfüllen. So nun wieder jene, die Michael Blume zuletzt in diesem Kommentarbereich als das „aggressive Einfordern der eigenen Opferrolle“ beschrieben hat.

    Ich hatte ihnen bereits mehrfach gesagt, dass mir ihre Person letztlich völlig egal ist. Was zählt sind die von ihnen unermüdlich verbreiteten Kommentare, die zu beanstanden sind, die darin geäusserten Ansichten und Agitationen. Und ich erinne sie noch einmal darin, dass nicht die Kritiker ihrer inkriminierenden Kommentare diese geschrieben haben, sondern allein sie selbst.

    Wenn sie in gefühlt zu vielen Fällen Kontra von mir erhalten, inklusive der in der Vergangenheit vielfach angebotenen gemeinsamen Erarbeitung der diskursiven Konflikte, liegt das allein daran, dass sie unglaublich viel Aufwand darauf verwenden, ständig Kommentare dieser Art in Bereiche zu blasen, die in meinem Interessenbereich liegen. Hinzu kommt, dass ich sie als einen Prototyp jenes Grenzgängers analysiere, den Sascha Lobo in seinem neuen Buch zwischen „Rechtsoffenen“ und „Rechtsextremisten“ verortet. Und im Falle von ihnen konkret zur Normalisierung rechtsextremer Positionen beiträgt. Das macht ihr spezielles Beispiel für meine Lernkurve im Umgang mit Antisemit*innen, Rassist*innen und Rechtsextremist*innen intellektuell interessant.

    Mir ist im übrigen kein einziger Fall bekannt, in dem sie durch Überdenken oder Korrektur auf die Kritik an den von ihnen verbreiteten Aussagen reagiert hätten. Ebenso stelle ich fest, dass sie völlig empathielos gegenüber jenen bleiben, die sie mit ihren ureigenen verbalen Attacken weiterer Hetze und wogendem Hass ausgesetzt haben. Ob das die Flüchtenden in Seenot, die Opfer und deren wenige Hinterbliebene der Shoa oder Anetta Kahane sind. Um nur einige Beispiele zu nennen. Sie haben viel zu tun, bevor sie sich selbst in einem angeeigneten Opfermythos bedauern.

    Sie können sich noch selbst beruhigen, wenn ich ihnen beim ureigenen Verfassen ihrer Kommentare kein vorsätzliches Kalkül unterstelle, sondern die Rezeption und Verbreitung der von ihnen in die Öffentlichkeit entlassenen Ansichten auf ihre persönliche Leistungsfähigkeit zurückführe. Also beklagen sie sich auch besser darüber nicht.

    Grüsse galileo2609

  27. @Michael Blume,

    Michael Blume – 6. Oktober 2019 @18:28
    Für Akteure von weit links räume ich hier zu viel Raum für Antisemiten und Rassisten ein und schütze diese auch noch durch Appelle zur Mäßigung sowie Löschungen.

    aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, Antisemit*innen, Rassist*innen und Rechtsextremist*innen jeglichen Raum zu geben und auch nichts zu löschen. Es wäre ein Armutszeugnis für die demokratische und humitär geprägte Zivilgesellschaft, wenn sie den öffentlichen Raum der Meinungen und Überzeugungen in ihrem Sinne nicht verteidigen könnte.

    Eine offene Lernkurve habe ich noch bei Holocaustleugnungen. Wir haben hier das Schutzgebot des öffentlichen Friedens, da diese Leugnungen die Würde der Opfer in verletzender Weise stören. Andererseits wird die Transparenz, die Auseinandersetzung mit solchen Manifestationen sowie die Belangung jener Leugner*innen verzerrt und unmöglich gemacht. Angesichts der derzeitigen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft bin ich mir nicht sicher, wie man das vernünftig abwägen sollte.

    Grüsse galileo2609

  28. Nicht nur zu Galileo und zumFolgenden von ihm:

    “….Hinzu kommt, dass ich sie als einen Prototyp jenes Grenzgängers analysiere, den Sascha Lobo in seinem neuen Buch zwischen „Rechtsoffenen“ und „Rechtsextremisten“ verortet. Und im Falle von ihnen konkret zur Normalisierung rechtsextremer Positionen beiträgt. Das macht ihr spezielles Beispiel für meine Lernkurve im Umgang mit Antisemit*innen, Rassist*innen und Rechtsextremist*innen intellektuell interessant., den Sascha Lobo in seinem neuen Buch zwischen „Rechtsoffenen“ und „Rechtsextremisten“ verortet. Und im Falle von ihnen konkret zur Normalisierung rechtsextremer Positionen beiträgt. Das macht ihr spezielles Beispiel für meine Lernkurve im Umgang mit Antisemit*innen, Rassist*innen und Rechtsextremist*innen intellektuell interessant….”
    (Zitatende)

    Ich kontere:

    Hinzu kommt, dass ich Sie, Herr galileo xxxx als einen Prototyp jenes Grenzgängers analysiere, den man zwischen „Man weiß nicht sogenau“ und
    „ Antideutsche“ verorten könnte. Und der konkret zur Vernebelung eigener und Verleumdung gegnerischer Positionen beiträgt. Das macht diesen Typ zu einem speziellen und interessanten Beispiel für meine Lernkurve im Umgang mit Antideutschinnen, Rassistinnen im Dienste von egomanen Nationalinteressen mehrererlei Geschlechts (Ist jetzt nur Spaß) und Propagandaextremistinnen .

    Die fast zwanghafte Neigung solcher “Typen”, politische Gegner in der Manier stalinistischer Schauprozesse oder christlicher Inquisitionsprozesse zum Widerruf ihrer (verfemten) Überzeugungen aufzufordern deutet darauf hin, dass von ihnen zukünftig eine nicht unerhebliche Gefährdung des Staatswohls ausgehen könnte. Und dass es dewegen angebracht sein könnte , sie unter spezielle Beobachtung einer freiheitlich demokratischen Öffentlichkeit zu stellen.

    Geben Sie auf, galileo (26)-0019.
    Ich wäre eventuell der bessere Ersatz für Sie in Ihrer Funktion hier . Und vielleicht sogar der bessere “Sayanim” (-: (-:

    • @little Louis & @galileo2609

      Danke für die Lektionen in anonymer, digitaler Verrohung… 😢 Empfehle mehr Offline-Zeit und hin und wieder ein gutes 📖 wie zum Beispiel das hier besprochene… 🌷📚

  29. @ MB und zum Folgenden von ihm:

    “…Danke für die Lektionen in anonymer, digitaler Verrohung… 😢 Empfehle mehr Offline-Zeit und hin und wieder ein gutes 📖 wie zum Beispiel das hier besprochene… 🌷📚

    (Zitatende)

    Little Louis will auch so schöne kleine Bücher haben wie die, in denen Scilogs- Blogger lesen. Denn bei ihm türmen sich die Normalo- Bände schon auf dem Lesetischchen neben dem Lesesessel. Und dort immer griffbereit ein gar nicht so kleines Exemplar des Grundgesetzes der Bundesrepublik D. Wovon manche offenbar glauben, dass es nur noch rein antiquarischen Wert besitze. Vielleicht wurden deswegen so viele Mini- Ausgaben davon gedruckt und kostenlos unters analoge Volk gebracht.

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