Als der Deutsche Kulturrat fragte – Wie können Muslime unsere Gesellschaft mitgestalten?
BLOG: Natur des Glaubens
Es gibt Fragestellungen, die einem nur die Wahl lassen, sie abzuwehren – oder sie auch ganz persönlich zu beantworten. So ging es mir bei der Anfrage des Deutschen Kulturrates für einen Beitrag in ihrem (heute erschienenen) Dossier Islam – Kultur – Politik. Die Fragestellung lautete: Wie können Muslime unsere Gesellschaft mitgestalten. Als ob sie es nicht schon längst täglich täten (danke, Mesut Özil, für wenigstens ein Tor gestern…). Und als ob “sie” immer noch zu “unserer” Gesellschaft beitragen müssten – als wären “wir” Christen, Muslime, Juden, Anders- und Nichtglaubende nicht längst eine gemeinsame…
Ich überlegte, die Fragestellung zu ändern – aber das wäre m.E. feige gewesen. Dann erwog ich, sie ab zu weisen – das hätte aber m.E. niemandem etwas gebracht. Schließlich entschied ich, sie doch zu beantworten – und (nach mehreren Versuchen), dabei den Mut zu wagen, etwas mehr Mensch als Analytiker zu sein.
Ihr Islambasher, Salafisten und Rechtsextremisten da draußen – ich empfehle Euch mit Rücksicht auf Euren Blutdruck, diese Beilage und diesen Artikel besser NICHT zu lesen. Ihr kriegt ja doch nur wieder Eure Hassattacken, zumal ich vom Erfolg muslimischer Deutscher berichte und auch der NSU-Mordopfer gedenke. Auch der einleitende Artikel von Olaf Zimmermann zu “Muslimische Zivilgesellschaft” überfordert Euch sicher. Für Euch ist eher dieses Video hier geeignet.
Allen anderen wünsche ich ggf. eine gute Zeit bei der (Open Access-)Lektüre.
Blume, M. (2012): Wie können Muslime unsere Gesellschaft mitgestalten? In: Islam – Kultur – Politik. Deutscher Kulturrat 04/2012, S. 4 – 5
Ehrenamt
Es gibt z.B. eine Ehrenamtscard für eine ganze Reihe ehrenamtlicher Tätigkeiten. Hier können auch Muslime mitmachen. Letztlich ist der Knackpunkt in jeder Beziehung immer die Achtung vor dem Anderen. Fehlt die Achtung gibt es Probleme. Leider gibt es solche Menschen in beiden Gruppen. Ich finde es heuchlerisch wenn unsere Politiker so tun, als gäbe es nur auf unserer Seite ein Manko. Ich erlebe beides, Muslime mi denen man auf der Grundlage gegenseitiger Achtung gut auskommt und auch andere, die sich dieser Basis verweigern.
Ich finde, dass der Glaube nicht darüber entscheiden sollte wer wir sind. Leider wird es heute oft genug getan. Es werden immer alle über einen Kamm geschoben und das ist absolut nicht fair. Dazu kommt noch das diese Menschen sehr wohl etwas zur Gesellschaft beitragen.
Schöner Beitrag, nur …
Ein schöner Erfahrungsbericht gelungener und gelingender Kooperation. Und auch die anderen Artikel waren interessant.
Aber leider fühlt sich die Beilage insgesamt für mich (wie fast alle derartigen Publikationen) etwas werbelastig an. Mir fehlt die Beziehung aus der nichtmuslimischen Gesellschaft heraus. Ich wünschte mir mehr Überwindung der Trennung und damit Beiträge, die Ihr Ende aufnehmen und zum Hauptthema machen – also etwa den Titel hätten “Wie gestalten wir mit Muslimen unsere Gesellschaft?” Denn Integration ist ja immer eine zweiseitige Sache…
Religionsträger in mod. Gesellschaften
Sollten vor allem eines: Mitmachen. Es gibt ja unter Moslems auch viele positive Beispiele, Mandatsträger, Unternehmer, gerne auch Kleinunternehmer, Publizisten. Und im Sport sowieso, die Wissenschaft nicht zu vergessen.
Wobei es schön ist, wenn dieses Mitmachen offen in der Gesellschaft aufgeht und nicht im Vertreten von Partikularinteressen besteht.
Die Fragestellung ist idT nicht ganz unproblematisch.
MFG
Dr. Webbaer
Muslime gestalten doch schon
70 Prozent aller in Kopenhagen begangenen Straftaten gehen auf das Konto von Muslimen. In Aarhus bezahlt die dortige Kirche bereits eine Art Schutzgeld an muslimische Sicherheitskräfte, die sie vor Vandalismus und die Kirchgänger vor Attacken beschützen sollen. In Odense wurden Schüsse auf Polizisten abgefeuert, die Täter stammen aus Palästina. Die Organisation „Hizb-ut-Tahrir“ ruft dazu auf, die in Dänemark lebenden Juden, etwa 6000 an der Zahl, zu töten.
Viele Bürger verlassen deshalb ihre angestammten Viertel, die Immobilienpreise verfallen, und so gehen ihre Bezirke ganz in die Hände integrationsunwilliger Einwanderer über. Die Islamische Partei Dänemarks verkündigte bereits die baldige Machtübernahme im ganzen Staat und drohte innenpolitische Unruhen zur Durchsetzung dieses Ziels an. Bereits jetzt fordert sie für einige Landesteile die Scharia als einzig gültige Rechtsordnung. Dabei wird die Kritik am Lebensstil des einst ihnen gegenüber großzügigen Gastlandes zunehmend militanter. Das veranlasste den dänischen Psychologen Nicolai Sennels zu einem Buch, in dem er zu dem Schluss gelangt: „Die Integration von Muslimen in europäischen Gesellschaften ist nicht möglich.“
Natürlich nur Enzelfälle.
Tut mir leid für diesen kritischen Beitrag.
@Ismael
Sie finden Ihren Kommentar wirklich als “kritisch”? Also, ich finde ihn nur ängstlich.
1. Sie reihen Problembeschreibungen aneinander, können aber nicht einen konstruktiven Lösungsvorschlag benennen. Und statt z.B. von der erfolgreichen Integration in B.-W. zu lernen, machen Sie sich lieber in die Hose. Lassen Sie mich offen sein – mich beeindruckt das nicht.
2. Sie erzittern vor Minderheiten und sogar vor Verlautbarungen einer abgedrehten Splitterpartei. Haben Sie gar kein Selbstvertrauen, keine Identität, keine Botschaft? Wenn Sie sich als so schwach und kinderarm erleben, sind dann wirklich andere das Problem? Oder brauchen Sie wie die Antisemiten früher einfach eine Minderheit, um Ihr Versagen zu kaschieren?
Ismael, ich wünsche Ihnen ehrlich die innere Reifung zu einem aktiven und weniger ängstlichen Selbstbewusstsein. Bestimmt haben Sie mehr drauf als Hass und Angst.
Kritik
@Ismael
Der Beitrag ist schon deshalb nicht kritisch, weil er abgeschrieben ist.
Davon unabhängig gilt oft:
1.) Schildert man eigene Erfahrungen zu diesem Thema, Anekdoten, lautet der Vorwurf oft “Hass & Angst”.
2.) Schildert man fremde Erfahrungen oder zitiert, lautet der Vorwurf oft “Hass & Angst”.
3.) Bezieht man seine Kritik auf die religiöse Literatur, lautet der Vorwurf oft “Hass & Angst”.
Ergänzt wird dann bedarfsweise ‘Ausländerfeindlichkeit’, ‘Islamophobie’, ‘Kultureller Rassismus’, ‘Kulturalismus’, ‘Aufklärungsfundamentalismus’, ‘Intoleranz’, ‘fehlende oder mangelhafte Willkommenskultur’, ‘Desinformiertheit’ und ‘Strafrechtliche Relevanz der Kritik’
MFG
Dr. Webbaer (der grundsätzlich neben der Islamkritik zur konkreten Personenkritik rät, mit Mengenangaben kriegt man das Problem schwieriger zu fassen, auch wg. der Heterogenität der Veranstaltung bzw. Veranstalter – die religiösen Quellen sind dagegen erfreulich klar)
Vielen Dank für diesen großartigen Artikel
@Blume
Eine derartige Arroganz ist man ja von Herrn Blume gewohnt.
Die Auge verschließen, sein eigenes Gesicht wahren, kann noch soviel passieren.
(Man hat auch auf der anderen Seite Kunden).
@Dr. Webbaer
Dr. Webbaerder Schreiber mit den zwei Gesichtern.
Selbst wenn der Artikel eine Kopie ist ändert das etwas an den Tatsachen und Fakten ?
@Ismael
Es ändert jedenfalls den Eindruck, wenn die Quellenarbeit derart ausfällt.
Es genügt völlig islamische Konzepte zu erörtern und darauf hinzuweisen, dass die islamischen heiligen Stätten von radikalen Islamisten besetzt sind, die radikale Schia mit einer Ecclesiarchie und Saudi-Arabien mit einer von sunnitischen Wahhabiten (“Salafisten”) geführten Monarchie. D.h. die Auffassung, dass “nur” eine kleine Gruppe von Radikalen den Islam sozusagen missbraucht ist nicht zu halten, zudem liegen die o.g. Konzepte offen, diese werden von radikalen Kräften ernst genommen.
BTW, man darf zu Islam-Apologeten auch nett sein.
MFG
Dr. Webbaer
Wie können Nicht-Muslime mitgestalten?
Werden das Nicht-Gläubige in einer zukünftigen mehrheitlich islamischen Gesellschaft in Deutschland zu hören bekommen?
Nicht dass ich an eine solche Zukunft glaube, doch für viele Expats in Saudi-Arabien oder Dubai ist es ja bereits Realität, dass sie eine gar nicht so kleine Minderheit sind. Zum Glück gibt es heute kaum noch aktive Christen, auch nicht unter den Expats, denn in Saudi-Arabien droht ihnen bei Ausübung ihres Glaubens – zum Besipiel als Kirchgänger – Ungemach.
Wie können Nicht-Muslime unsere Gesellschaft mitgestalten? so eine Frage hören Expats in Dubai, Abu Dhabi oder Saudi-Arabien mit Sicherheit nicht. Nach allem was ich weiss sind sie ziemlich isoliert dort unten (war selbst mal in Saudi-Arabien).
Der Islam ist die einzig relevante Religion im heutigen Europa
Ich hab in meiner Jugend selbst noch Reste von Katholizismus und Christentum erlebt. Im Religionsunterricht hörten wir wie man auf Glaubensfragen antworten muss, wenn man einem Protestanten begegnet. Der christlich geprägte Landarzt verweigerte die Antibabypille. Frauen hatten ihren eigenen Aufgabenbereich und der war sicher nicht an der Öffentlichkeit. Solche Geschlechterbilder waren im damaligen religiös geprägten Umfeld tief verwurzelt. Natürlich nicht direkt mit der Religionsausübung verbunden aber sehr wohl mit der Kultur, die zur Religion und gelebten Religiosität gehörte.
Der Islam ist für mich das traditionelle Christentum im Quadrat. Kultur, religiöse Überzeugung und sogar Politik sind in ihm aufs innigste verwoben.
Tolerant ist eine tradiotionelle Religionsgemeinschaft nicht – Toleranz predigt der Pfarrer hin und wieder.
Die heutige areligiöse europäische Gesellschaft hat viele Ideale, die früher nur gepredigt wurden, in geltende Gesetze umgesetzt und diese Ideale haben auch die ganze Gesellschaft durchdrungen. Die europäische Gesellschaft war noch nie so human wie jetzt, wo sie sich von der Religion verabschiedet hat.
Und jetzt kommt eine neue Religion auf Europa zu. Eine die es wirklich ernst meint. Ernster selbst als die schlimmsten konservativen Christen es je meinten.
Es könnte durchaus sein, dass wir später einmal in Abwandlung eines bekannten Satzes sagen:
Wir haben Menschen gerufen – und es sind Mosleme gekommen
Doch wie gut oder schlecht sich diese neue Religion in Europa auswirkt, hängt nicht von den Moslems oder den Nicht-Moslems ab, sondern davon in welche Richtung sich der Islam entwickelt und natürlich hängt es davon ab, welche Rolle diese Religion im Leben der sogenannten Moslems einnimmt und später einmal einnehmen wird.
@Ismael: “70 Prozent aller in Kopenhagen begangenen Straftaten gehen auf das Konto von Muslimen.”
Quellen-Angaben bitte!
Oder wartens, ich liefere ihnen die Quelle:
deutschlandecho, eine neonazistische Website, wo Autoren mitschreiben mit den Namen “Nationaler Nationalist” und Links zu anderen neonazitischen, rechtsextremen und rassitischen Website, die auch vom Verfassungsschutz beobachtet werden (Ironie der ganzen Geschichte, diese neonazitische Website ist auf einen Server in der Türkei).
Andere Seiten die das übernehmen tragen den klangvollen Titel “islamnixgut”.
Also, haben sie andere Quellen, seriöse? Falls nicht, dann sagt diese Behauptung mehr über sie aus, als über Muslime. Oder anders gefragt: Warum posten sie Information von neonazitischen Website? Hier schauen sie, von welcher Seite sie hier posten: http://www.netz-gegen-nazis.de/…/deutschlandecho
@ Blume
Bei Ihrem Posting an Ismael fühle ich mich sehr an Prof. Norbert Bolz erinnert, der mal meinte, es gäbe hierzulande viele Parallelgesellschaften. Er hatte da die der politischen Elite vor Augen, hätte aber m.E. durchaus auch die des akademischen Milieus mit erwähnen können.
Angst ist ein aus der evolutionären Entwicklung heraus entstandener Instinkt, der für das Überleben aller höheren Lebewesen unerlässlich ist. Wenn unsere Vorfahren diesem Instinkt nicht gefolgt wären, hätte sie der Säbelzahntiger schneller gefressen als sie in der Naturgeschichte fortgeschritten wären. Und bei der von Ismael angeführten Aufzählung von „Einzelfällen“ ergänzt durch die Empirie der Alltagserfahrungen jenseits der Sicherheit akademischer Räume kann einem für die Zukunft unseres Landes nur Angst und Bange werden.
Aber versuchen wir doch mal diese Probleme anhand eines einfachsten „Einzelfall“-Beispiel lösungsorientiert durchzugehen. Was ist denn zu tun, wenn ein türkisch-muslimischer Vater das Gespräch mit der Lehrerin über seinen Sohn verweigert, weil sie eine Frau ist? Wie, bitte schön, stellen Sie sich denn hier eine Lösung im Sinne des humanistischen Aufklärungs-Ideals vor? Das funktioniert nur, wenn sich beide Seiten diesem Ideal verpflichtet fühlen. Und dass das auf den Islam zutrifft, darf doch zumindest vorsichtig bezweifelt werden.
Und dieses noch zum Schluss: ich habe Sie auf Veranstaltungen eigentlich als besser erlebt als dass Sie auf die Verwendung von Keulen-„Argumenten“ wie dem Antisemitismus-Vorwurf zurückgreifen müssen. Wenn wir beim Aufklärungs-Ideal bleiben wollen, dann sollte dieser Totschlags-Knüppel besser im Sack bleiben.
ergänzend zur Quellenarbeit
FYI: Die Preußische Allgemeine Zeitung steht in etwa so weit rechts wie die TAZ links, bezeichnet sich als konservativ und hat in etwa mit Nationalen Sozialisten so viel zu tun wie eben die TAZ.
BTW, ob hier ein humanistisches Aufklärungsideal vertreten wird, ist eine spannende Frage.
MFG + schönes Wochenende noch!
Wb
@Petra
Es zeugt nicht gerade von Fairness, nach einer Google-Abfrage das Ergebnis rauszufischen, was einem am besten nützt, um es dem Debattengegner um die Ohren zu hauen, nach dem Motto: “Seht her, der bedient sich bei Nazis!” Übrigens Petra, kennen Sie “Godwins Law”?
Man muss nun nicht bis nach Kopenhagen gehen, um die Tendenz, die Ismael ansprach, auch für uns bestätigt zu bekommen. In einer Berliner Arrestanstalt wird kein Schweinefleisch mehr serviert, weil die Klientel dort sich aus einer bestimmten Gruppe zusammensetzt. Ich hoffe, Sie können die Quelle als seriös akzeptieren:
http://www.berliner-kurier.de/…126,16434208.html
Was haben Straftaten mit Islam zu tun?
Es sind wohl nicht Muslime, die (Zitat) “70 Prozent aller in Kopenhagen begangenen Straftaten [be]gehen” sondern einfach Immigranten, die zufälligerweise auch noch Muslime sind.
Wäre das Hauptproblem des Islam in Europa die höhere Kriminalitätsrate ihrer Anhänger, so wäre es kein wirkliches Zukunftsproblem. Solange der Staat noch funktioniert, landen diese Straftäter alle im Gefängnis.
Ganz anderes ist folgendes Zitat einzuordnen:
“Die Organisation „Hizb-ut-Tahrir“ ruft dazu auf, die in Dänemark lebenden Juden, etwa 6000 an der Zahl, zu töten.
denn so etwas kann man nicht unter dem Stichwort “Kriminalität” abheften. Hier geht es um Weltanschauung. Wenn die Organisation „Hizb-ut-Tahrir“ keine Sympathisanten findet, keine “normalen” Muslime, die der Absicht zustimmen, dann ist das auch kein wirkliches Problem für das Zusammenleben zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen.
Doch zugegeben, würde es mich eher überraschen, wenn 90% aller Muslime in Deutschland oder den Niederlanden die obige Aussage absolut verwerfen würden. Ich erwarte eher ein gewisses Verständnis vieler Muslime für die Absichten dieser radikalen Gruppe. Genau hier liegt das Problem: Dass eine gar nicht kleine Gruppe von neuen Bürgern Europas nicht immun ist gegen Hassparolen und nichts hält von den Werten des Westens.
Um immun zu sein gegen das Denken der Umgebung in der man lebt, braucht man eine Immunisierung – und diese Immunisierung, diesen Schutzwall kann der Islam bieten, denn er bietet ein anderes Lebensmodell, ziemlich andere Werte und er vergewissert seine Mitglieder, dass sie nicht allein und auf dem richtigen Weg sind in eine andere friedliche Zukunft.
Denn der Islam ist die Religion des Friedens – eines Friedens, der aber erst einkehrt, wenn alle Menschen Muslime sind.
@Hans Faber
Dass Sie “Ismael” verteidigen wollen, überrascht mich doch sehr. Ja, es gibt extremistische Muslime, mit denen ein Zusammenleben kaum möglich ist. Und es gibt Rassisten, für die das gleiche gilt. Sie wollen nicht mit Rassisten in einen Topf geworfen werden – dann hören Sie doch auch auf, alle Muslime mit Extremisten in einen Topf zu werfen. Und warum sollen Baden-Württemberger für ggf. schlechtere Integration in Dänemark oder Berlin verantwortlich sein? Ihr ärgert Euch doch nur, dass es bei uns klappt. Grüßen Sie “Ismael” und die anderen Mitglieder Ihres virtuellen Basher-Stammtisches.
@Blume
Ich glaube nicht, daß ich hier irgendetwas gesagt hätte, was das Etikett “Rassist” verdient hätte, geschweige denn überhaupt eine derart unsouveräne Antwort, die ich von jemanden wie Ihnen nicht erwartet hätte.
Was die Integrationserfolge BaWü’s angeht, na ja, ich wohne dort nicht und meine Lebenserfahrung lehrt, hinter den den Kulissen sieht’s oft anders aus…
@Hans Faber
Tja, und obwohl Sie in B.-W. nicht leben und es überhaupt nicht beurteilen können, wollen Sie einfach nicht glauben, dass hier im Südwesten die Integration im Großen und Ganzen funktioniert. Man nennt dies Vor-Urteile, lieber Herr Faber, die sich in Ihrem Fall gegen (mindestens) eine Menschengruppe richten und die Sie auch gegen Fakten aufrecht zu halten versuchen.
Macht Sie das zum Rassisten? Keine Ahnung, was Sie sonst noch so absondern. Hier verteidigen Sie auf jeden Fall einen “Ismael”, der seine “Informationen” nachweislich aus einer rechtsextremen Quelle kopiert (danke, @Petra). Aber wenn Sie für sich selbst dennoch die Unschuldsvermutung in Anspruch nehmen, könnten Sie ja vielleicht auch lernen, diese für die große Mehrheit der friedfertigen Muslime auch gelten zu lassen.
Im Übrigen haben Sie und einige andere hier mich gerade auf die Idee gebracht, auf dem Blog ein spannendes Buch über den Rassismus eines bekannten, deutschen Autors zu rezensieren.
Integration – warum nicht überall?
Dem aus meiner Sicht wichtigsten Argument kommt oben leider keine Bedeutung zu, auch wenn es Martin Holzherr kurz angedeutet hat: Selbst wenn die Statistiken richtig wären, so ist doch die Frage, WARUM die Integration nicht überall (gleich gut) funktioniert. Warum sie etwa in Berlin schlechter funktioniert als in BW. Und insofern helfen weder Statistiken à la Sarrazin oder Antirassismus-Demonstrationen.
Und Michael Blume hat hier in vielen seiner Artikel zwischen den Zeilen sehr viel mitgeteilt zu den Gründen – denn was innerhalb von Religionen gut funktioniert und dort zu Kinderreichtum und Friedfertigkeit führt, das läuft oft falsch, wenn es in der Gesellschaft im weiteren Sinne zu Kriminalität kommt (und das egal aus welchem Lager).
Meist geht sowohl die Kriminalität als auch die Hetze gegen Minderheiten nämlich auf das Fehlen von Perspektiven und von sicherer Bindung sowie der mit beidem verbundenen Angst zurück. Wo also die Integration funktioniert, dort gibt es meist auch Perspektiven für ALLE (zumindest auf Anerkennung) – wo sie nicht funktioniert, fehlen diese meist.
Daher hatte ich mir oben schon gewünscht, dass in den Medien mehr aus der Sicht der Mehrheiten berichtet wird – von gelingender Integration und ihren Gründen. Denn wir als Gesellschaft schaffen uns unsere Probleme selbst und nur wir als Gesellschaft können sie lösen…
Beschimpfungen
Ich habe den Blog von Beginn an verfolgt und kann es kaum glauben. Nur 100% pro oder 100% contra und persönliche Angriffe und Beschimpfungen. Als Wahlkampfveranstaltung gerade noch hinnehmbar, aber mit einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema hat das nichts zu tun.
@Reinhard: … auch den Beitrag?
Haben Sie auch den verlinkten Beitrag gelesen? Wenn ja, dann gestehen Sie dem Bloginhaber sicher dieselbe Menschlichkeit zu – wie Ihnen und mir. Und dann können Sie sicher nachvollziehen, dass manche Ausführung hier von Michael Blume völlig zu Recht anders gelesen wird als von Ihnen oder mir! Und natürlich anders beantwortet!!!
Ich habe oben versucht zu vermitteln – denn aus meiner Sicht gibt es beides, und aus meiner Sicht hat Michael Blume beides behandelt. Nicht alles hier, sondern in der Zusammenschau mit den bisherigen Posts und seinem EBook zu den Religionen der Menschheit. Und Sie haben selbst oben zu Anfang der Diskussion das wichtige Stichwort gebracht:
Aber das betrifft eben nicht nur die aktuelle Beziehung zu einer Person, sondern auch jene Beziehungen, die diese Person vorher hatte – oder auch diejenigen, die ihrer Gruppe offen standen oder verschlossen waren. In der Psychologie ist das bekannt, in der Soziologie ebenfalls, in der Pädagogik lernt man es und in der Genealogie hat Trota von Berlin vor kurzem die wichtigste Forscherin dazu vorgestellt. Wenn wir also von einzelnen Personen nicht so geachtet werden, wie wir sie zu achten versuchen – dann kann das an vielem liegen: etwa an uns, am System oder an den Vorerfahrungen dieser Personen.
Und dann haben natürlich unsere Politiker nicht Recht – es liegt nicht nur an uns, aber es liegt auch nicht nur an den “Widerspenstigen” der anderen Gruppe. Es liegt sehr viel auch an unserer Vergangenheit. Und das kennt jeder aus seinen alltäglichen Beziehungen: Es gibt Menschen, die können wir scheinbar nie verletzen. Und es gibt Menschen, die verletzen wir anscheinend dauernd. Die meisten liegen irgendwo dazwischen. Aber wenn sich beide bemühen, wenn beide den Fehler (auch) bei sich suchen – dann können wir Brücken bauen, dann bauen wir Brücken, auch wenn sie manchmal nur sehr langsam wachsen.
Darum: Bauen wir, und schließen keinen Menschen aus. Aber akzeptieren wir die Grenzen im Anderen genauso wie unsere…
Ich finde es ist ein sehr gelungener Beitrag und bin dankbar, dass Sie ihn hier verlinkt haben. Selten habe ich mich so über einen Beitrag von Ihnen gefreut.
Mit Entsetzen lese ich jedoch einige Kommentare hier und frage mich, wie lange Trolle wie der Webbaer hier noch geduldet werden.
Lassen Sie sich nicht entmutigen Michael.
Alles Gute!
An Noït Atiga
Ich finde, dass Ihr Beitrag an der Sache vorbei geht. In den Kommentaren werden Leute Rassisten, Trolle, usw genannt. Das sind persönliche Angriffe und Beschimpfungen, die sich nicht durch die allmächtige Vergangenheit rechtfertigen. Im Christentum gibt es das Gebot den Feind zu lieben, dass ist sicher sehr viel schwerer als den Freund zu lieben. Auch die Achtung fällt uns gegenüber dem Einem leichter als gegenüber dem Anderen. Dabei spielen die von Ihnen erwähnten Gegenheiten mit, entscheidend ist aber die bewusste Entscheidung den Anderen zu achten.
@Hans Faber: Die Quelle ist Deutschlandecho bzw. andere neonazistische Seiten, ich habe mir nicht die schlimmste Seite rausgesucht. Das Gerücht stammt aus us dem Sumpf der NPD und Umfeld und wurde auch gerne im – inzwischen abgedrehten – Neonaziforum “Thiazi” zitiert.
@Reinhard: Vielleicht…
geht mein Beitrag an der Sache vorbei. Aber ich bin nur ein Mensch. Und als solcher habe ich mehrfach erlebt, dass ich auf Äußerungen, die mich oder mein Umfeld betreffen, ganz anders reagiere als ich es mir selbst wünsche. Aber das wird zumindest mir oft erst einige Zeit nachher bewusst – denn meine rationale Seite ist zunächst vom Emotionalen überlagert, und das Emotionale reagiert mehr auf den Teil zwischen den Zeilen!
Und wenn ich mir das oben alles nochmal durchlese – dann geht Keiner auf die angesprochene gelungene Integration ein, sondern es wird immer nur das Negative zitiert. Es betrifft mich nicht einmal persönlich, aber es trifft über die Formulierung selbst mich! Ob nun “Integration … ist nicht möglich”, “Wir haben Menschen gerufen – und es sind Mosleme gekommen”, “Parallelgesellschaften … die des akademischen Milieus”, “kann einem … nur Angst und Bange werden”, “Denn der Islam ist die Religion … eines Friedens, der aber erst einkehrt, wenn alle Menschen Muslime sind.”
Alle diese Aussagen stehen zwar in einem Kontext (der sie teils abmildern könnte), aber als ein die Integration Lebender treffen sie mich emotional! Und daher reagiere ich zunächst darauf, das rein Rationale kommt erst später. Und ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, aber ich bin mir sicher, dass ich viele Antworten bereut hätte (anderswo bereut habe) – und die oben formulierten Antworten bezeichnen niemanden als Rassist oder Troll, sondern sie spielen nur den gemachten Äußerungen ähnliche Vergleiche zurück.
Und ja, idealiter würde ich manches zu vermeiden suchen. Aber nein, ich würde es (oft/meist) nicht können. Und die spontanen Antworten eines Blogs sind nicht die einer mit Abstand veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeit. Und in einem Blog müssten wir (wie im wirklichen Gespräch) manchen Wind erst einmal durch Moderation zu entschärfen zu versuchen – aber Hand aufs Herz: Gelingt Ihnen das, wenn Sie involviert sind? Mir nur äußerst selten…
@Reinhard
Sie glauben ja gar nicht, wie oft ich mir von Ihren islamophoben Freunden schon anhören durfte, wir “Gutmenschen” seien doch so naiv und allzu verständnisvoll. Also habe ich mir deutliche Ansprache angewöhnt. Wie Sie auf die Gedanken kommen, Christen sollten auch für Menschenhass nur sanfte Worte übrig haben und Wahlkämpfe wären etwas schlechtes (würden Sie lieber in einer Gesellschaft ohne sie leben?), bleibt mir schleierhaft.
Idee zur Einigung
Nun, wenn ich diesem kleinen Scharmützel hier folge verwundert mich doch eines. Weshalb kommt keiner auf die Idee die Grundgesamtheit anzusprechen. Glauben (woran auch immer).
Es macht keinen Sinn für Religion A gegen Religion B anzurennen. Jede Phobie ist irrational. Unterschiede liegen in den Individuen, nicht in Weltanschauungen.
Vorschlag an die Religionen: Wenn überhaupt, dann mit den A-Theisten/Anti-Theisten/Non-Theisten (Label je nach Vorliebe wählen) anlegen. Ist die am stärksten wachsende Gruppe Europas der letzten 250 Jahre.
Vielleicht eint ja der gemeinsame Feind 😉
als Muslime oder als Bürger?
Ich würde gerne einen anderen Gedanken in die Runde werfen. Ich finde, dass die sowohl die Fragestellung als auch die Diskussion dazu einen wichtigen Punkt ausspart. Es wird immer darüber gestritten, ob Menschen muslimischen Glaubens als Bürger beitragen können zur Gestaltung der Gesellschaft. Die Schlachtordnung verläuft dann so, dass die Befürworter auf viele tüchtige und anständige Menschen verweisen, die sich, wie andere, in der Gesellschaft engagieren und die Gegner diese als untypische Ausreißer deklarieren, die nur eine angebliche Grundtendenz des Islam zu Unterdrückung und/oder Vernichtung aller Andersgläubigen verschleiern.
Mich interessiert, was Muslime als Muslime zu unserer Gesellschaft beitragen können (oder eben nicht). Es scheint mir als herrsche da ein ziemliches Vakuum und ich will gerne glauben, dass dies an der hiesigen Borniertheit liegt, die muslimische Gedanken einfach nicht zur Kenntnis nimmt. Leider bin ich allmählich der Meinung, dass da im Moment einfach nichts kommt.
Ich bin z.B. sicher, dass zu Zeiten der großen Bankenkräche ein wirklich tiefgehender volkswirtschaftlicher Essay eines Muslims zum islamischen Kreditwesen großes Interesse gefunden hätte. Es kamen da ein paar Meldungen, dass die saudischen Banken aufgrund des muslimischen Zinsverbots besser durch den Crash gesteuert wären, aber das wars dann auch schon. Ebenso könnte ich mir als Laie vorstellen, dass angesichts der steigenden Soziallasten eine Diskussion zum Zakat, dem Almosengebot des Islam (seine dritte Säule) sehr interessant sein könnte. Aber auch da ist ein fundierter und vor allem origineller Beitrag eines Muslims oder einer Muslimin an mir vorbei gegangen.
Erst mal so weit …
Integration von moslemischen Einwandern
Sup!
Erst einmal sei Ihnen allen ein schöner sommerlicher Nachmittag gewünscht, der Schreiber dieser Zeilen hat – Ihr Einverständnis vorausgesetzt! – ein wenig früher sein gewöhnliches Wirken eingestellt um sich Softdrinks und Speiseeis zu widmen.
Es folgt ein Zurückkommen auf bisher angesprochene wichtige Punkte:
1.) Es darf davon ausgegangen werden, dass die hier sich an der Diskussion Beteiligenden keine Probleme mit demokratischen, “westlichen” und aufgeklärten Strukturen (“FDGO”) haben, d.h. man darf untereinander auch nett sein.
2.) Der Islam widerspricht nach eigener Quellenlage den oben genannten Werten, steht zu ihnen in weiten Teilen diametral. Der radikale politische Islam ist an den heiligen Stätten der Schia in der Khomeini-Variante verfügbar wie an den heiligen Stätten der Sunna als Wahhabismus oder – wie man ihn außerhalb Saudi-Arabiens nennt – als Salafismus. Der radikale politische Islam ist KEIN Nischenprodukt.
3.) Neben der Islamkritik bietet sich die Personenkritik an, man darf sich den einen oder anderen Vertreter islamischer Verbände (bspw. den Vertreter des Zentralsrats der Muslime) gerne genauer anschauen, wenn man der Integration helfen möchte. Nicht so-o gut ist es dagegen Gruppen zu betrachten, der Islam ist zwar, was die beiden o.g. Ausrichtungen meint, recht klar geworden, aber es gibt eben auch Richtungen oder Gruppen der Sunna wie Schia, die den Islam anders leben. – Wichtig also festzuhalten, dass Gruppen den Glaubensmengen des Islam keineswegs so folgen müssen, wie der Islam es eigentlich hergibt. Die Aleviten und Alawiten (zurzeit aktuell) sind bspw. ganz anders aufgestellt und sehen als Abtrünnige aus Sicht bspw. der strengen Sunniten einem Höllenfeuer entgegen. – “Rechte” Islamktitik leidet hier oft, man konzentriert sich zu stark auf Gruppen und deren naturgemäss unscharfe Betrachtung.
4.) Die Integration sollte aus Sicht dieses Schreibers möglichst ohne ständige Verweise auf die Religionszugehörigkeit auskommen. Religion ist Privatsache. Niemand soll im Auftrag des Staates mit Partikularinteressenvertretern Mandate aushandeln. Diese Mandatsträger helfen der Integration natürlich nicht.
5.) Man muss den Ausstieg aus dem Islam erleichtern, der Schreiber dieser Zeilen, der seit vielen Jahrzehnten einen moslemischen Freundeskreis pflegt, kennt die Probleme säkularer Moslems recht gut, hilfreich wäre bspw. auch die Möglichkeit den Namen zu ändern: http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/…true
MFG
Dr. Webbaer
@webbaer
Nee, die Diskussion wird nicht besser. Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie mit Ihrer Überschrift Muslime in Deutschland grundsätzlich mit “Einwanderern” gleichsetzen? Dass also die Frau des Blogbetreibers als hier geborene Muslimin in Ihrem Weltbild gar keinen Platz hat?
@Eric Djebe: Exzellenzcluster Münster
Es gibt dazu einige Forschung für den Finanzmarkt im Exzellenzcluster “Religion und Politik” der Universität Münster. Die Berichte kann man hier lesen: http://www.religion-und-politik.de.
@noit atiga
Auf jeden Fall danke für den Tipp!
Ich habe nicht daran gezweifelt, dass irgendwo tief in den Forschungsergebnissen eines Exzellenzclusters irgendetwas zu finden ist. Aber das ist nicht genau das, was ich gemeint habe.
@Eric Djebe
Ich glaube zu verstehen, was Sie eigentlich meinten – nur leider ist mir dort auch wenig belastbares bekannt. Darüber hinaus bin ich nicht sicher, dass uns die Innensicht einer Religion dort so viel weiter bringen würde. Mir scheint, dass man derartiges immer nur dann ansatzweise beurteilen kann, wenn man sowohl die Innen- als auch die Außensicht kennt. Ich kann z.B. auch die Gesellschafts-, Wirtschafts- und Rechtssysteme am besten beurteilen, die ich nicht nur erlebt, sondern auch beobachtet habe. Und wirklich beobachten konnte ich sie nur aus dem Ausland.
Das Zinsverbot im Islam wird (soweit ich informiert bin) oft auf rechtlichen Wegen umgangen – man beteiligt den Anleger auch am Risiko und dann ist die Prämie ein Ausgleich dieses Risikos, was wohl zulässig ist. Zwar versucht man, dieses Risiko sehr weitgehend zu reduzieren – aber gerade in Krisen kann die Bank dann wohl doch auf den Anleger zurückgreifen. Und das bringt enorme Stabilität. Außerdem haben sich diese Banken natürlich nicht an den Lehmann-Zertifikaten & Co. beteiligt – und damit waren sie nicht gleichermaßen in das fallende Kartenhaus eingebunden. Ich habe aber dazu leider keine belastbaren Referenzen parat.
@A.Venenbaum, @Eric Djebe, @Noit, @Petra
Vielen Dank für die Ermutigungen! M.E. ist das Grundproblem deutlich geworden: Für einige Leute sind Muslime (wie auch Juden, Roma etc.) immer “die anderen”, die nie wirklich zum “Wir” zählen, sich gegen immer neue Verdächtigungen wehren sollen usw. Auf diese Menschen wirkt schon das Benennen von Positivbeispielen als Provokation, auf die sie mit Anwürfen – gerne auch aus rechtsextremen Quellen – reagieren.
@Webbaer – Humderttausende Muslime sind ebenso wenig nach Deutschland “eingewandert” wie Sie. Und noch mehr sind Deutsche im Sinne des Grundgesetzes. Echte Demokraten erkennen das an.
@Blume
Dr. Webbaer ist ja kein Landsmann von Ihnen, zudem zweimal im- wie emigriert, ein nettes Land, kluge Leute, an der Debattenkultur könnte noch ein wenig gearbeitet werden, aber ansonsten: Nö!, ganz OK, der Schreiber dieser Zeilen hat sich problemlos integrieren lassen bzw. die Gesellschaft mitgestalten können.
Vielleicht könnte man sich darauf einigen, dass man bei Gruppen von Moslems genauer hinsieht, dass Pauschalkritik eigentlich nicht geht, dass man schnell zur Projektierung gelangen kann, Projektion und Sachverhalt vermischend.
Gut dagegen die Einzelkritik und die Generalkritik die Ideologie betreffend.
Hmm, Seien’S mal ehrlich, Herr Blume, Islamkritik geht mit Ihnen gar nicht, oder?
Falls dem so ist, dann kriegt man auch hier zu diesem Thema keine fruchtbare Diskussion hin, loge!
MFG + schönen Abend noch,
Dr. Webbaer
Antwort an Michael Blume
Michael Blume: Sie glauben ja gar nicht, wie oft ich mir von Ihren islamophoben Freunden schon anhören durfte, wir “Gutmenschen” seien doch so naiv und allzu verständnisvoll. Anwort: Hier gibt es nicht zu glauben, denn ich weiss, dass Sie sich von meinen Freunden nichts dergleichen haben anhören müssen. Ich habe keine islamophoben Freunde, sondern zu meinem Freundeskreis gehören auch immer wieder Muslime.Ich glaube Ihnen aber, dass Sie viel Kritik und auch viel ungerechtfertigte Kritik erlebt haben. Michael Blume: Wie Sie auf die Gedanken kommen, Christen sollten auch für Menschenhass nur sanfte Worte übrig haben und Wahlkämpfe wären etwas schlechtes (würden Sie lieber in einer Gesellschaft ohne sie leben?), bleibt mir schleierhaft. Mir ist hingegen schleierhaft wo Sie das gelesen. In meinem Beitrag steht dies so nicht.
Antwort an Noït Atiga
@Noït Atiga. Ihr Beitrag geht nicht an der Sache des Blogs vorbei, sondern an dem speziellen Anliegen meines Beitrages, auf den Sie sich beziehen. Rassist, Troll etc sind Ausdrücke die konkret in den Beiträgen genannt werden und dagegen wende ich mich. Ich stimme Ihrer Meinung zu, dass kaum konkrete Beispiele für Integration gebracht werden. Warum eigentlich? Weiterhin finde ich, dass Sie sich zu sehr entschuldigen, Ihre Reaktionen erklären. Ich habe mit Ihren Beiträgen kein Problem, ich finde sie im Gegenteil sehr moderat und sachlich.
Antwort an boris blix
Boris Blix sieht in den Atheisten die am stärksten wachsende Gruppe in Europa. Das sehe ich anders, man braucht nur in den ehemaligen Ostblock (Polen, Russland) zu schauen. Am stärksten wächst immer die jeweilige Modereligion. In Westeuropa waren das die Charismatiker, inzwischen abgelöst durch die explosionartig wachsende Religion vom allmächtigen Hund. Gab es schon mal in Ägypten, der Hund hieß dort Anubis.
@Reinhard: Einverstanden 🙂
Hey, haben Sie das Lächeln nicht gelesen? Selbstverständlich habe ich nicht angenommen, dass Sie tatsächlich ein Freund von Islamophoben seien – vielmehr verwies ich darauf, dass Sie hier Verständnis für Leute zeigten, die Material von rechtsextremen Seiten auf den Scilogs posteten.
Aber ich glaube Ihnen, dass das nicht Ihr Anliegen war/ist – und dass Sie bei aller Debatte sogar die im Netz so seltene Gabe zeigten, kurz auch mal aus den Augen des Anderen zu sehen.
Also von mir ein herzliches: Danke & Schalom! 🙂
Herr Blume,
ich finde Sie machen es sich sehr leicht. Sie weichen einer Diskussion aus, indem Sie Menschen die ihren Optimismus nicht teilen, pauschal in ein gewisses Umfeld einordnen. Auf irgendwelche berechtigten oder unberechtigten Ängste oder Bedenken müssen Sie dann gar nicht eingehen. Schade, aber Sie werden Ihre Gründe haben.
Ohne Hoffnung auf den geringsten Erfolg mache ich noch einen Versuch:
In welcher Form wehrt sich die m.E. gut integrierte Mehrheit unser moslemischen Mitbürger gegen radikale Prediger. Wie wird verhindert, dass insbesondere Jugendliche indoktriniert werden? Habe Sie da einen gewissen Einblick, oder frage ich schlicht den Falschen?
@ Reinhard, Anteile der Atheisten
Tja:
http://www.zeit.de/2010/37/Atheismus-Empirie
Schon, ne ganze Menge oder 😉
Talking of Ostblock:
http://www.kath.net/….php?id=16281&print=yes
Sogar die Katholiken berichten darüber:
😉
@RD: Was machen wir?
Ich kann darauf nicht antworten, doch:
In welcher Form wehrt sich die große Mehrheit unserer Bevölkerung gegen islamophobe oder rassistische Prediger. Wie wird verhindert, dass insbesondere Jugendliche indoktriniert werden?
Mir fällt dazu keine überzeugende Antwort ein…
Und mir fällt es daher schwer, einer Minderheit die analoge Frage zu stellen.
@Reinhard: Danke! Und in hitzigen Debatten entschuldige ich mich lieber einmal zuviel – auch weil ich Selbstgeschriebenes noch weniger neutral lesen kann als Fremdes. Und zu den Begriffen wollte ich nur anführen, dass diese in den meisten Kommentaren nicht als Bezeichungen der Diskutierenden verwendet worden sind, sondern als Anspielungen oder Vergleiche.
Wie können Katholiken Gesell. gestalten
Wer hier in Deutschland die neue Mode erfunden hat immer von den Muslimen zu sprechen anstatt von den Türken, Kurden, Irakern muss entweder geschichtsvergessen sein oder aber es ist ein klassischer Fall von double bind: Man gibt vor etwas Gutes zu tun – nämlich speziell sich der Muslime anszunehmen- will aber in wirklichkeit genau das Gegenteil, nämlich die Muslime noch weiter isolieren.
Hier ein paar Zitate aus dem historischen Lexikon der Schweiz, die zeigen sollen, was ich meine:
“1830-80 beherrschte der Kulturkampf die schweiz. Politik. Als Antagonisten standen sich ab der Mitte des 19. Jh. die radikal-liberalen und die kath.-konservativen Bewegungen gegenüber (Parteien). In den 1840er Jahren fiel die urspr. überkonfessionelle Allianz der Konservativen auseinander (Konservatismus). Die Konfessionalisierung der Politik, die im Sonderbundskrieg von 1847 und in der Verfassungsabstimmung von 1874 ihren Höhepunkt erreichte, förderte die parteipolit. Isolierung der K.n. (Konfessionalismus). Als Ultramontane, Römlinge und Vaterlandsfeinde verachtet und verrufen (Ultramontanismus), standen sie nach der Niederlage des Sonderbunds ohne entscheidenden Anteil an der polit. Macht weitgehend ausserhalb der nationalen Gesellschaft des Bundesstaats. Als “Eidgenossen zweiter Klasse” wurden sie vom herrschenden Freisinn in den Anfangszeiten bloss als oppositionelle Minderheit geduldet. Eine Folge dieses Inferioritätsstatus war eine Art negative Integration, der Marsch ins halb aufgezwungene, halb freiwillig gewählte Ghetto der Sondergesellschaft.”
Das ist also gar noch nicht so lange her. Ich behaupte, es gilt sogar heute noch: Wer seine Religionszugehörigkeit oder seine Konfessionszugehörigkeit betont im Sinne von “ich bin Lutherianer, ich bin Katholik”, der setzt sich selber Angriffen aus, denn er macht sich als Gruppenmitglied kenntlich, das historisch gesehen immer wieder angefeindet wurde.
Wer also heute immer von den Muslimen spricht, der bewirkt – vielleicht unbewusst – dass Menschen nicht mehr als Menschen sondern als Religionszugehörige, Gruppenzugehörige wahrgenommen werden.
@M.Holzherr
Genau – vielen Dank! Wir hatten diese Ausgrenzungsprozesse auch in der jüngeren deutschen Geschichte immer wieder: Gegen Katholiken (Ultramontanstreit), gegen Juden, Sinti und Roma (“Zigeuner”), Polen, Russen – und im letzten Jahrzehnt massiv gegen Muslime. Immer das gleiche Muster – “Sie” gehören nicht wirklich zu uns, sind verdächtig, man weiß ja… – und auch immer wieder das Gebräu aus Rassismus und Kulturalismus, das Positivbeispiele leugnet oder unter Verstellungsverdacht stellt. Islamophobie ist nur der x-te Aufguss der gewöhnlichen, spießigen Fremdenfeindlichkeit.
Migranten
mal ein bißchen off-topic, weil weder zum Thema Religionen allgemein,noch zum Islam im speziellen, sondern nur zum Thema “Vorurteile und Pauschalierungen”:
die Frau eines meiner besten Freunde stammt aus Vietnam (ja, das ist neben Nordkorea und Kuba eines der letzten Länder mit real existierendem Sozialismus), hat in Frankreich studiert und ist nach Ablauf ihres Studi-Visums nach Deutschland geflüchtet. Daher weckt es meine Neugier, wenn ich zwischen all den sattsam bekannten Pauschal-Texten über “Problem-Migranten” auch mal Artikel über (zumeist gut integrierte) Mitbürger mit ostasiatischen Wurzeln finde:
http://www.achgut.com/…rgeizig_unsichtbar_teil1/
http://www.achgut.com/…geizig_unsichtbar_teil_2/
Nachtrag
… es gibt sicher auch Leute, welche “Die Achse des Guten” für eine rechtslastige Quelle halten…
… in dem Fall antworte ich schonmal vorweg: wenn liberale Blogs wie achgut.de “rechts” sind, dann müssen Hitler mit seinem Staatsinterventionismus und die NSU-Mörder mit ihrer Unternehmerfeindlichkeit “links” gewesen sein…
@Michael Blume: Islam verunsichert
Man kann nur einen Teil der Verunsicherung, die vom Islam in Europa ausgeht, in die Kategorie Islamophobie einordnen.
Der Islam in Europa bedeutet, dass es wieder Menschen gibt, die in einer eigenen Welt von Überzeugungen und in einer Kultur leben, die sich sonst in Europa aufgelöst hat. So weit aufgelöst, dass Spott und Ironie gegenüber der katholischen Kirche oder anderen Übrigbleibseln früherer Religiosität zur Normalität und zum Vergnügen selbst von Christen wurden. Das geht nun nicht mehr gegenüber dem Islam. Sich über den Islam irgendwie lustig zu machen ist sogar gefährlich.
Und wenn man in Islam in Deutschland 2030 liest:
“Die Muslime Europas werden eine eigene Identität entwickelt haben, die sich auf die
osmanischen Zeiten, die andalusischen Kalifate und die Vermittlungsleistung der
islamischen Minderheiten bezieht.”
so muss man sich fragen, wie das Zusammenleben später aussehen wird – wenn es überhaupt ein Zusammenleben und nicht ein sich gegeinander abgrenzen ist.
Vergleichen wir das mit der Situation heute in Deutschland. Es gibt Bundesländer mit recht unterschiedlicher Kultur, aber ein Berliner versteht einen Bayern wohl schon und auch umgekehrt.
Wie aber soll ein Bayer mit einem deutschen Muslim umgehen, der sich in seinem Denken und seiner Kultur an die osmanischen Zeiten oder die andalusischen Kalifate anlehnt.
Nehmen wir an, die nichtmuslimischen Deutschen seien auch 2030 kulturell noch ähnlich orientiert, dann wird es kaum Berührungspunkte geben und es müssen Parallelgesellschaften entstehen oder die heutigen Parallegesellschaften werden sich noch stärker voneinander abgrenzen. Vielleicht wird dann die Verständigungsprache Englisch sein. Man wird also mit der gleichen Sprache verkehren mit der man im Urlaub – egal wo – irgendwie zurande kommt.
Das wird ja eine interessante Zukunft!
Fremdenfeindlichkeit
@Michael Blume. Franzosen sind Froschesser, Deutsche sind Sauerkrautesser,Fremde sind eben Fremde. Das ist normal und ist nicht gleich Fremdenfeindlichkeit und schon garnicht jüngere deutsche Geschichte. Der Blog hat mich aber ins Nachdenken über andere Völker in unserem Land gebracht. Die Presse ist längst von Informationsvermittlung zur Meinungsmache übergegangen, sodass mich deren Aussagen höchstens nach Check durch ausländische Zeitungen interessieren. Nach meinen eigenen Beobachtungen in meinem Umfeld gibt es vereinzelt Fremdenfeindlichkeit, häufig ist sie jedoch nicht. Wie sieht es mit der Integration aus, ist die wirklich so ein Problem? Heute kam ich an einem Spielplatz vorbei, da hat die Integration einwandfrei geklappt. In der Wirtschaft, Geschäften, Behörden, Banken und Versicherungen, etc. funktioniert sie ebenfalls tadellos. So schlecht ist es um die Integration garnicht bestellt. Natürlich gibt es auch die Radikalinskis auf beiden Seiten. In meinen Umfeld sind sie bedeutungslos, aber das kann ich nicht verallgemeinern. Die Parallelgesellschaften im Jahr 2030 lass ich mal auf mich zukommen, wer weiss, was im Jahr 2030 ist. Außerdem braucht man zu Parallelgesellschaften eine große Personenzahl, sodass dies nur wenige Voklsgruppen betrifft.
Fremde in Bayern
Ein bekannter bayrischer Künstler, Karl Valentin, sagte mal: “Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.” Also sollte man die Fremden integrieren, damit sie nicht mehr fremd sind. Das gelingt in Bayern anscheinend recht gut, denn auf der Seite des Bayrischen Staatsministeriums heißt es: “In Bayern gelingt Integration besser als in allen anderen Bundesländern – weil wir beste Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund bieten und ihre Integrationsleistung einfordern und anerkennen.”
@Reinhard & @Mona
So sehe ich es im wesentlichen auch. Selbstverständlich gibt es in jeder Menschengruppe Problemfälle und Probleme. Gefährlich wird es jedoch, wenn diese aus dem Kontext gerissen und verallgemeinert werden. Gegen Muslime (früher auch gegen andere Minderheiten) sind diese Ausgrenzungsdiskurse inzwischen so stark, dass rechtsextreme Terrorgruppen gezielte Morde verüben, Polizei und Medien aber die Täter über Jahre hinweg im “Ausländermilieu” verorten und “lustige” Begriffe wie Doener-Morde prägen. Das haben, lieber @Reinhard, Franzosen heute kaum mehr zu fürchten…
Dass, wie @Mona richtig schrieb, die Integration in Bayern und BW so viel besser verläuft als z.B. in Berlin wäre ja ein echter Ansatz, etwas an der Sache zu lernen. Aber wer erst einmal in Vorurteile verstrickt ist, wird dazu kaum mehr in der Lage sein, sondern neue Erkenntnisse abblocken. Und auch Medien bevorzugen, die diese Vorurteile wiederum bedienen und verstärken…
Jeder Mord ist zuviel
Michael Blume schreibt: ‘Aber wer erst einmal in Vorurteile verstrickt ist, wird dazu kaum mehr in der Lage sein, sondern neue Erkenntnisse abblocken’. Es komme mir keiner mit Tatsachen, sagt der Volksmund. Leider stimmt dies zu einem großen Teil, aber wenn wir das absolut setzen, ist jedes Gespräch, jeder Blog sinnlos. Wenn ich dort weiter lese, dass rechtsextreme Terrorgruppen gezielte Morde verüben, dann hört sich das für mich so an, als ob jede Menge rechtsextreme Terrorgruppen Morde verüben. Zum Glück sind es Ausnahmen. Ich weiss nicht, ob die Wahrscheinlichkeit als Deutscher ermordet oder in der S-Bahn zusammengeschlagen zu werden, so viel geringer ist. Mir ist es egal, ob ein Deutscher einen Ausländer, ein Ausländer einen Deutschen oder wer wen auch immer ermordert, jeder Mord ist ein Mord zuviel. Ich finde, dass unser Staat seine Bürger zuwenig schützt und der richtige Weg der Schutz aller Bürger ist. Dann würde sich das ‘Spezialproblem’ von selbst erledigen. Bei aller richtigen Beachtung der Belange der Täter, hat unser Staat die Opfer aus den Augen verloren. Wo steht denn in einem Bericht über eine Gewalttat mal etwas über die Situation des Opfers?
Integration versus Assimilation
Ich bin mir nicht sicher, dass das zu wünschen ist – denn das wäre ein Weg zurück. In Bayern gelingt ja die Integration besser, weil man sie einfordert (so das Zitat oben bei Mona). Und wenn man etwas einfordert, dann integriert man nicht, sondern man assimiliert.
In Bayern nun ist diese Assimilation insgesamt recht einfach, weil die Gesellschaft noch ziemlich homogen ist – Fremde haben ein klares Assimilations-Ziel und alle Bayern erwarten ein richtiges Verhalten von allen dort Wohnenden. Auch in BW scheint mir die Gesellschaft insgesamt recht homogen-konservativ – was man ja auch an den Wahlergebnissen sieht (und was sicher auch mit der Lage zusammenhängt). Insofern geht wohl auch dort die Integration mit einer gehörigen Portion Assimilation einher.
In Berlin nun ist die Lage die, fast aller Millionenstädte – ein Assimilations-Ziel oder auch nur ein entsprechendes Vorbild ist ob der vielfältigen Kulturen inexistent. Dazu kommt, dass Berlin historisch bis vor kurzem sehr isoliert war, die Multikulturalität also sehr neu – so dass sich noch kein soziales Modell friedlichen Zusammenlebens einbürgern konnte. Die Integrationsschwierigkeiten dort sind also auch hausgemachte Schwierigkeiten einer insofern jungen Metropole.
Auflösen kann man dieses (in kleinerem Maße gesammtgesellschaftliche) Problem nur durch das Aufzeigen von Perspektiven. Dazu gehören die in Bayern wohl gemeinten Chancen auf dem Arbeitsmarkt, aber auch Perspektiven der Entwicklung und zwar auf allen Seiten – also Perspektiven eines wirklich multikulturellen Zusammenlebens, eines Austausches ohne gezwungene Assimilation, also eine Kultur des wirklichen Interesses am Anderen.
@RD
‘Schade, aber Sie werden Ihre Gründe haben.’
Schauen Sie mal hier, diese Danksagung ist vielsagend:
https://scilogs.spektrum.de/…itgestalten#comment-16851
MFG
Dr. Webbaer
Bayern @Noït Atiga
“In Bayern nun ist diese Assimilation insgesamt recht einfach, weil die Gesellschaft noch ziemlich homogen ist”
Anscheinend haben Sie völlig falsche Vorstellungen von Bayern. Nirgendwo in Deutschland leben so viele Ausländer wie in München. Diese werden auch nicht assimiliert, wir sind schließlich keine Borgs, sondern integriert.
http://www.focus.de/…3-8-prozent_aid_102234.html
@Mona: Nicht wirklich
Ich glaube nicht, so falsche Vorstellungen von Bayern zu haben. Eher habe ich mich nicht ausführlich genug geäußert: Die Zahl der Ausländer ist kein Kriterium für die Homogenität einer Gesellschaft. Und ich wollte auch nicht auf den Zwang im klassischen Sinne verweisen, sondern vielmehr auf eine deutlich subtilere und doch oft einseitige Einflußnahme aufmerksam machen.
Vermutlich kennen das die Meisten aus eigener Erfahrung – man passt sich als Neuling in einer völlig homogenen Gruppe ganz anders an, man läuft quasi mit. Ist die Gruppe dagegen bereits heterogen, dann kann man auch seine eigenen Werte ganz anders einbringen. Wenn also die Zahl der Meinungen in der Ursprungsgruppe recht klein ist (ihre Ansichten also homogen), dann kann sie viel mehr Fremde integrieren, weil die sich viel mehr assimilieren (soweit sie nicht auf offene Ressentiments stoßen). Gerade, wenn diese Zuwanderung langsam erfolgt – wie auch in München.
In Berlin hingegen kam auf einen Schlag ein riesiger Schwarm neuer Ansichten und Meinungen dazu – und das noch in dem Augenblick, als sowieso schon zwei ganz konträre deutsche Kulturen auf engstem Raum aufeinander stießen. Damit kam es quasi zu einer Kakophonie von Ansichten und in deren Folge zu einem Fehlen von Assimilations-Vorbildern für die Fremden. Sie blieben also gewissermaßen Fremde – wie auch die zwei deutschen Kulturen. Und sie werden auf lange Zeit Fremde bleiben, wenn man sich nicht auf den Weg eines wirklich multikulturellen Zusammenlebens begibt.
Distanzierung
Ich wollte hier eigentlich einen Kommentar zur Diskussion schreiben. Er wurde aber länger und länger, bis er zu einem eigenen Post auf meinem Blog wurde.