2 Mastodon-Umfragen zum Australien-Verbot antisozialer Medien & zur TikTok-Manipulation der kommenden Bundestagswahl

Die Klarstellung gleich am Anfang: Die meisten Mastodonten sind bewusst im Fediversum – dem nicht Konzern-beherrschten Teil des Internets -, haben also eine höhere Medienbildung als der Durchschnitt in antisozialen Medien. Viele haben selbst schon den Ausstieg etwa von Facebook oder TikTok, den Xodus oder den Abschied von Instagram hinter sich. Die negativen Erfahrungen mit Neurohacking und der gezielten Suchtförderung durch die thymotische Trias aus Dopamin, Adrenalin und Testosteron haben viele bereits reflektiert.
Links ein Biohacker bei der Herstellung synthetischer Drogen, rechts eine Neurohackerin bei der Herstellung digitaler Suchtmittel. Michael Blume mit Leonardo.ai
Doch genau deswegen finde ich Umfragen auf Mastodon besonders interessant – zumal sich jeweils auch frei zugängliche Diskussionen dazu entwickeln. Daher hier einfach zwei davon zur Kenntnis, zum Bedenken und gerne auch für den Dialog.
Umfrage 1, 7.12.2024 zum Verbot antisozialer Medien für Jugendliche unter 16 Jahren
Habe Donnerstag mit Abgeordneten, Lehrer-, Eltern- und Schülerschaften über das Verbot antisozialer Medien unter 16 Jahren wie in Australien diskutiert. Wie sehen Sie das Thema?
Mastodon-Umfrage durch meinen Account @BlumeEvolution@sueden.social vom 7.12.2024, 282 Abstimmende. Screenshot: Michael Blume
27% der Abstimmenden gaben an, ein Verbot zu befürworten. 34% würden dies nur befürworten, wenn es wirksam ausgestaltet wäre. 25% lehnen ein solches Verbot ab und 14% haben noch keine oder eine andere Meinung.
Zur aktuellen Blog-Diskussion über antisoziale Medien, digitale Oligarchen und die drohende Thymokratie die Bitte um Deine Einschätzung: Werden TikTok und X auch die kommende, deutsche Bundestagswahl manipulieren?
Mastodon-Umfrage durch meinen Account @BlumeEvolution@sueden.social vom 8.12.2024, bereits über 400+ Abstimmende. Screenshot: Michael Blume
96% meinten, diese Manipulationen hätten “längst begonnen”. Ein Prozent gab an, dies sei “sicher nicht” der Fall. Vier Prozent hatten keine oder eine andere Meinung dazu.
Und wer auf die Screenshots der Umfragen klickt, kommt auch direkt auf die Umfrageseite mit öffentlicher Diskussion darunter. Denn das ist eine Stärke des Fediversums: die Inhalte (der “Content”) gehören keinem Konzern und sind also für alle Interessierten sowie für alle KI-Crawler zugänglich. Nur noch Thymoten füttern mit ihrer kostbaren Zeit und Aufmerksamkeit exklusiv Medienkonzerne und digitale Oligarchen.
Michael Blume strahlend im Fediversum-T-Shirt mit der Aufschrift “Fediverse – Social Media Done Well” und einer Solarpunk-Tasse in der Hand. Foto: K2 Blume
Hier eine KI-Auswertung von Perplexity.ai des sog. Australien-Verbotes (anti)sozialer Medien und deren Diskussion:
Das australische Parlament hat ein bahnbrechendes Gesetz verabschiedet, das die Nutzung sozialer Medien für Personen unter 16 Jahren verbietet[1][2]. Dieses Gesetz, das als eines der strengsten seiner Art weltweit gilt, zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche vor den potenziellen Gefahren sozialer Medien zu schützen.
## Hauptpunkte des Gesetzes
– **Altersgrenze**: Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen keine Konten auf sozialen Medienplattformen wie Instagram, Facebook, TikTok und anderen erstellen oder nutzen[1][2].
– **Verantwortung der Plattformen**: Die Verantwortung für die Durchsetzung dieser Altersgrenze liegt bei den Social-Media-Unternehmen[2].
– **Umsetzungsfrist**: Die Plattformen haben ein Jahr Zeit, um Methoden zur Implementierung und Durchsetzung dieser Regelung zu entwickeln[1][3].
– **Strafen**: Bei Nichteinhaltung drohen den Unternehmen Geldstrafen von bis zu 50 Millionen australischen Dollar (ca. 31 Millionen Euro)[1][2].
## Begründung und Ziele
Die australische Regierung sieht in sozialen Medien eine Gefahr für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen[2]. Premierminister Anthony Albanese betonte, dass es darum gehe, “den Kindern eine Kindheit zu ermöglichen”[2]. Laut der Kommunikationsministerin Michelle Rowland haben fast zwei Drittel der 14- bis 17-Jährigen in Australien bereits schädliche Inhalte online gesehen, darunter Darstellungen von Drogenmissbrauch, Selbstmord und Gewalt[2].
## Kritik und Bedenken
Das Gesetz stößt auch auf Kritik:
– **Datenschutzbedenken**: Es ist noch unklar, wie die Altersverifizierung umgesetzt werden soll, ohne sensible persönliche Daten zu gefährden[3].
– **Einschränkung von Unterstützungsnetzwerken**: Kritiker argumentieren, dass soziale Medien für viele Jugendliche wichtige Unterstützungssysteme darstellen, insbesondere für marginalisierte Gruppen[3][5].
– **Mangelnde Konsultation**: Es wird bemängelt, dass die Regierung nicht ausreichend mit Jugendlichen selbst gesprochen hat, für die soziale Medien ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens sind[3].
## Ausnahmen und Klarstellungen
Die australische Regierung hat klargestellt, dass Messaging-Anwendungen wie WhatsApp, Online-Gaming-Plattformen wie Roblox sowie wichtige Gesundheits- und Bildungsdienste weiterhin zugänglich bleiben sollen[3].
Dieses Gesetz stellt einen bedeutenden Schritt in der globalen Debatte über den Schutz von Kindern im digitalen Zeitalter dar und könnte als Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Ländern dienen.
Citations:
[1] https://www.aljazeera.com/news/2024/11/28/australia-passes-legislation-banning-under-16s-from-social-media
[2] https://www.tagesschau.de/ausland/ozeanien/australien-social-media-102.html
[3] https://www.nbcnews.com/news/world/australia-passes-landmark-social-media-ban-children-16-rcna181124
[4] https://www.bpb.de/kurz-knapp/taegliche-dosis-politik/557196/social-media-verbot-fuer-jugendliche-unter-16-jahren-in-australien/
[5] https://www.npr.org/2024/11/28/g-s1-36142/australia-social-media-ban-children
[6] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/australien-social-media-schutzgesetz-soziale-netzwerke-100.html
Und hier habe ich Perplexity.ai gebeten, uns die TikTok-Manipulationen der Präsidentschaftswahl in Rumänien und die Gefahren für das demokratische System darzustellen:
Die jüngsten Ereignisse rund um die rumänische Präsidentschaftswahl haben die potenziellen Gefahren von Social-Media-Plattformen wie TikTok für demokratische Prozesse deutlich gemacht. Der Fall Rumänien zeigt, wie Manipulationen auf TikTok zu einer erheblichen Beeinflussung des Wahlausgangs führen können und wirft Fragen zur Zukunft demokratischer Wahlen im digitalen Zeitalter auf.
## TikTok-Manipulationen bei der rumänischen Wahl
Der überraschende Erfolg des ultranationalistischen Kandidaten Călin Georgescu in der ersten Runde der rumänischen Präsidentschaftswahl lässt sich auf eine massive TikTok-Kampagne zurückführen[1][6]:
– **Virales Wachstum**: Georgescu produzierte Hunderte von TikTok-Videos, die Millionen von Aufrufen generierten und seine Bekanntheit rapide steigerten.
– **Koordinierte Netzwerke**: Laut rumänischen Geheimdiensten wurde ein zuvor inaktives Netzwerk auf TikTok kurz vor der Wahl sehr aktiv, um Georgescu zu unterstützen[2].
– **Finanzielle Unterstützung**: Über 1 Million Euro sollen für die Kampagne ausgegeben worden sein, wobei Influencer bis zu 1.000 Euro für das Teilen von Pro-Georgescu-Inhalten erhielten[6].
– **Algorithmus-Ausnutzung**: Durch gezielte Hashtags und eine Mischung aus echten und gefälschten Accounts wurde Georgescus Content viral verbreitet[6].
## Von der Demokratie zur Neurohacking-Thymokratie
Die Ereignisse in Rumänien verdeutlichen einen besorgniserregenden Trend, der als Übergang von der Demokratie zur “Neurohacking-Thymokratie” bezeichnet werden könnte:
1. **Manipulation der öffentlichen Meinung**: Soziale Medien wie TikTok ermöglichen es, die Wahrnehmung und Emotionen der Wähler gezielt zu beeinflussen[5].
2. **Ausnutzung von Algorithmen**: Die Empfehlungsalgorithmen von Plattformen wie TikTok können genutzt werden, um bestimmte Inhalte und Kandidaten zu bevorzugen[6].
3. **Emotionale Steuerung**: Durch gezielte Ansprache von Gefühlen wie Frustration oder Nationalstolz können Wähler manipuliert werden[6].
4. **Umgehung traditioneller Medien**: Kandidaten wie Georgescu können traditionelle Wahlkampfmethoden umgehen und direkt über soziale Medien kommunizieren[1].
5. **Schnelle Verbreitung von Desinformation**: Falsche oder irreführende Informationen können sich auf Plattformen wie TikTok rasant verbreiten[4].
6. **Schwächung demokratischer Institutionen**: Das Vertrauen in etablierte politische Strukturen wird untergraben, was populistischen Kandidaten in die Hände spielt[6].
## Konsequenzen und Ausblick
Die Entwicklungen in Rumänien haben weitreichende Folgen:
– **Regulierungsbedarf**: Die EU untersucht nun TikToks Rolle bei der Wahl und fordert dringende Antworten vom Unternehmen[2][4].
– **Wahlannullierung**: Das rumänische Verfassungsgericht hat die Ergebnisse der ersten Wahlrunde annulliert und eine komplette Wiederholung angeordnet[7].
– **Internationale Besorgnis**: Der Fall hat Bedenken über mögliche ausländische Einflussnahme, insbesondere durch Russland, geweckt[2][4].
– **Herausforderungen für die Demokratie**: Die Ereignisse zeigen, wie anfällig moderne Demokratien für digitale Manipulationen sein können[5].
Um den Übergang zu einer “Neurohacking-Thymokratie” zu verhindern, sind strenge Regulierungen für Social-Media-Plattformen, verbesserte digitale Bildung und robuste Mechanismen zur Sicherung der Integrität von Wahlen unerlässlich. Der Fall Rumänien dient als Warnung und Aufruf zum Handeln für Demokratien weltweit.
Citations:
[1] https://www.dw.com/en/the-role-of-tiktok-in-romanias-presidential-election/a-70954832
[2] https://www.euronews.com/my-europe/2024/12/06/eu-demands-urgent-answers-from-tiktok-about-possible-foreign-interference-in-romanian-elec
[3] https://www.politico.eu/article/tiktok-removed-3-influence-campaigns-during-romania-elections-european-parliament/
[4] https://www.dw.com/en/eu-probes-tiktok-after-surprise-win-in-romania-election/a-70972954
[5] https://www.journalofdemocracy.org/news-and-updates/is-tiktok-a-threat-to-democracy/
[6] https://cepa.org/article/romanias-shady-tiktok-election/
[7] https://www.atlanticcouncil.org/blogs/new-atlanticist/romania-annulled-its-presidential-election-results-amid-alleged-russian-interference-what-happens-next/
[8] https://www.journalofdemocracy.org/why-tiktok-is-a-threat-to-democracy/
[9] https://www.globalwitness.org/en/press-releases/tiktok-pushes-far-right-candidate-content-romanian-election-global-witness-investigation-shows/
[10] https://www.dw.com/en/did-tiktok-influence-romanias-presidential-election/a-70954832
[11] https://apnews.com/article/romania-tiktok-elections-european-union-4b5e5c544a1d20da838e7502d46bc8f7
Guten Abend, haben wir aus dem Skandal um Cambridge Analytica nichts gelernt? Spätestens seit damals ist bekannt, wie Algorithmen manipuliert werden.
Politiker wie Dobrindt und andere könnten sich heute noch von X verabschieden. Warum tun sie es nicht? Mandatsträger, von uns gewählt, tragen die nicht ungleich mehr Verantwortung?
Was Politiker auf X freiwillig “veranstalten” wird offenbar innerhalb der Parteien nicht thematisiert?
Für welche Partei bzw welche Kandidaten laufen die Algorithmen auf X bzw wer wird von unseren Spitzenkandidaten auf Tiktok gepusht werden? Da bin ich gespannt.
Vielen Dank, @Marie H. – da sprechen Sie mir aus der Seele! Ich finde es bedauerlich, dass viele Politikerinnen und Politiker noch immer auf X aktiv oder sogar wie Robert Habeck (Grüne) dorthin zurückgekehrt sind. Und auch viele kluge Demokratinnen und Demokraten, die sich endlich zum Xodus bzw. eXit entschieden haben, liefern sich und ihren Content mit Bluesky dem nächsten Digitalkonzern aus, statt endlich das demokratische Fediversum zu stärken.
Im Kern nehme ich hier das Reichweiten-Paradox wahr: Wer über digitale Medien schnell große Reichweiten erzielen will, muss sich auf Konzernmedien begeben, die wiederum die lautesten und extremsten Stimmen zur Thymotisierung algorithmisch belohnen. Statt eines wirklich demokratischen Dialoges entwickelt sich so eine oligarchische Thymokratie mit den größten Reichweiten für antidemokratische Stimmen.
Und dann ist es natürlich schon ein Witz, von Jugendlichen Medienkompetenz einzufordern und ihnen Medienbildung nahezulegen – während sich die Eltern und Großeltern weiterhin neurohacken und manipulieren lassen!
Völlig zu Recht verweisen Sie auf den Cambridge-Analytica-Skandal, den Felo.ai hier noch einmal für uns zusammenfasst:
## Neurohacking auf Facebook durch Cambridge Analytica
Der Begriff *Neurohacking* wird oft verwendet, um Manipulationstechniken zu beschreiben, die auf psychologische oder neurologische Schwächen abzielen, um das Verhalten von Menschen zu beeinflussen. Im Kontext von Cambridge Analytica und Facebook bezieht sich dies auf die gezielte Nutzung von Daten, um psychografische Profile zu erstellen und diese für personalisierte politische Werbung einzusetzen. Hier ist eine detaillierte Beschreibung der Ereignisse:
### **Hintergrund des Skandals**
Cambridge Analytica, ein britisches Datenanalyseunternehmen, erlangte 2014 bis 2015 Zugriff auf die Daten von Millionen Facebook-Nutzern. Diese Daten wurden über eine App namens *”This Is Your Digital Life”* gesammelt, die von dem Psychologen Aleksandr Kogan entwickelt wurde. Die App bot Nutzern an, an einem Persönlichkeitstest teilzunehmen, und sammelte dabei nicht nur die Daten der Teilnehmer, sondern auch die ihrer Facebook-Freunde – ohne deren ausdrückliche Zustimmung. Insgesamt wurden so die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit erfasst[1][2][6].
### **Wie funktionierte das “Neurohacking”?**
1. **Datensammlung und psychografische Profile**:
– Die App sammelte persönliche Informationen wie Likes, Interessen, Freundeslisten und andere Facebook-Aktivitäten. Diese Daten wurden genutzt, um psychografische Profile zu erstellen, die Persönlichkeitsmerkmale wie Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus (OCEAN-Modell) analysierten[1][2].
– Cambridge Analytica behauptete, mit diesen Profilen das Verhalten von Menschen vorhersagen und beeinflussen zu können, indem sie gezielte Botschaften entwickelten, die auf die individuellen psychologischen Schwächen und Überzeugungen der Nutzer abgestimmt waren[1][6].
2. **Gezielte politische Werbung**:
– Die Daten wurden verwendet, um personalisierte politische Kampagnen zu erstellen, die auf die Emotionen und Überzeugungen der Nutzer abzielten. Dies geschah insbesondere während der US-Präsidentschaftswahl 2016 (für die Kampagne von Donald Trump) und der Brexit-Abstimmung im Vereinigten Königreich[1][2][6].
– Die Werbung zielte darauf ab, das Verhalten der Wähler zu beeinflussen, indem sie emotionale Reaktionen wie Angst, Wut oder Hoffnung auslöste. Diese Methode wird oft als eine Form der psychologischen Manipulation angesehen.
### **Facebooks Rolle und Reaktionen**
Facebook erlaubte es Entwicklern damals, über die *Open Graph API* auf die Daten von Nutzern und deren Freunden zuzugreifen, solange dies angeblich für “verbesserte Nutzererfahrungen” geschah. Allerdings verstieß Cambridge Analytica gegen die Plattformrichtlinien, indem die Daten für kommerzielle und politische Zwecke weitergegeben wurden. Facebook erfuhr 2015 von dem Missbrauch und forderte die Löschung der Daten, unternahm jedoch keine weiteren Maßnahmen, um die Nutzer zu informieren oder die Daten effektiv zurückzuholen[1][4][6].
### **Folgen des Skandals**
– **Öffentliche Empörung**: Der Skandal wurde 2018 durch Enthüllungen von Whistleblowern wie Christopher Wylie bekannt und löste weltweit Empörung aus. Er machte die Risiken von Datenmissbrauch und die Macht von sozialen Medien bei der Beeinflussung von Wahlen deutlich[2][6].
– **Rechtliche Konsequenzen**:
– Facebook wurde von der US-amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) mit einer Rekordstrafe von 5 Milliarden US-Dollar belegt[2][3].
– In Großbritannien musste Facebook eine Strafe von 500.000 Pfund zahlen, da die Datenschutzgesetze damals keine höheren Strafen erlaubten[3].
– **Cambridge Analytica**: Das Unternehmen meldete 2018 Insolvenz an, nachdem sein Ruf irreparabel geschädigt war[2][6].
### **Fazit**
Der Cambridge-Analytica-Skandal zeigt, wie persönliche Daten in großem Umfang genutzt werden können, um das Verhalten von Menschen zu manipulieren. Die Kombination aus psychologischen Profilen und gezielter Werbung stellt eine Form des digitalen *Neurohackings* dar, die sowohl ethische als auch rechtliche Fragen aufwirft. Der Fall hat die Diskussion über Datenschutz, die Regulierung von sozialen Medien und die Transparenz in der politischen Werbung nachhaltig geprägt.
[1] https://mindstreammediagroup.com/happened-everything-need-know-facebook-cambridge-analytica-data-scandal/
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Facebook%E2%80%93Cambridge_Analytica_data_scandal
[3] https://www.npr.org/2019/10/30/774749376/facebook-pays-643-000-fine-for-role-in-cambridge-analytica-scandal
[4] https://about.fb.com/news/2018/03/suspending-cambridge-analytica/
[5] https://www.bbc.com/news/technology-54722362
[6] https://www.theguardian.com/news/2018/mar/17/cambridge-analytica-facebook-influence-us-election
[7] https://www.ftc.gov/legal-library/browse/cases-proceedings/182-3107-cambridge-analytica-llc-matter
[8] https://www.nytimes.com/2018/04/04/us/politics/cambridge-analytica-scandal-fallout.html
[9] https://www.cnbc.com/2018/04/10/facebook-cambridge-analytica-a-timeline-of-the-data-hijacking-scandal.html
[10] https://www.ftc.gov/news-events/news/press-releases/2019/12/ftc-issues-opinion-order-against-cambridge-analytica-deceiving-consumers-about-collection-facebook
Vielen Dank. Leider scheint man davon ausgegangen zu sein, dass es ausreicht, die Betreiber von Social Media Plattformen zu teilweise hohen Geldstrafen zu verurteilen. Ich frage mich, ob es überhaupt den Gedanken gab (vom Versuch ganz zu schweigen!) regulierend einzuwirken?
Wir sind alle keine Hellseher und ich glaube, dass nur sehr wenige Menschen sich hätten vorstellen können, wieviel Macht jemand wie Musk in einer Person vereinen kann. Warnende Stimmen gab es sicher, aber sind sie gehört worden? Wohl kaum.
Doch was können wir tun? In zwei Monaten ist die Bundestagswahl.
Das amerikanische Pew Research Center veröffentlichte am 18.11. einen Bericht mit dem Titel “America’s News Influencers”. Darin heißt es “Almost 4 in 10 U.S. adults under 30 get news from news influencers.”
“Among Americans who get news from news influencers on social media, most (65%) say news influencers have helped them better understand current events and civic issues…”
Ich bin noch dabei den Bericht zu lesen.
Vielen herzlichen Dank, @Marie H.
Ihre starken Drukos und Ihr thematisches Interesse bedeuten mir auch deswegen so viel, weil ich nahezu täglich mit Wohlmeinenden zu tun habe, die “der Jugend” empfehlen, doch bitte “Medienkompetenz und Medienbildung zu suchen” – sich aber selbst erkennbar gedankenlos verhalten. Die meisten haben noch nicht einmal darüber nachgedacht, was es bedeutet, wieder und wieder Content exklusiv für Medienkonzerne zu produzieren, die schon jetzt durch Neurohacking und Thymokratie ihre Macht und ihre Einkommen in Richtung digitaler Oligarchie maximieren. Das wirkt auf mich ähnlich unglaubwürdig wie Eltern, die ihren Kindern das Lesen von Büchern auftragen – aber selbst nie eines in die Hand nehmen. Aus meiner Sicht wäre es besser, es würden sich viel mehr Menschen wie Sie aktiv mit dem Thema befassen und Medienethik nicht nur für ein Randthema halten.
Habe dazu Perplexity.ai gebeten, meine Gründe für das Fediversum zu benennen. Es fühlt sich irgendwie seltsam an, dass die KI-Anwendung schon weit mehr davon “versteht” als die meisten derjenigen, die derzeit via Xodus bzw. eXit von X auf Bluesky umziehen…
Dr. Michael Blume betont die Bedeutung des Fediversums für Medienbildung und gegen Thymokratie aus mehreren wichtigen Gründen:
## Unabhängigkeit von kommerziellen Interessen
Das Fediverse bietet eine Alternative zu profitorientierten Social-Media-Plattformen, die auf Datensammlung und Werbung ausgerichtet sind[2]. Im Gegensatz dazu gehört das Fediverse allen Nutzern und ist frei von kommerziellen Zwängen[5]. Dies ermöglicht eine Kommunikation, die nicht von Algorithmen zur Profitmaximierung gesteuert wird.
## Förderung von Dialog und Verständigung
Blume sieht im Fediverse die Chance für eine “Phase der dialogischen Besinnung” nach einer Zeit der Polarisierung in digitalen Medien[1]. Die dezentrale Struktur des Fediversums begünstigt den Austausch zwischen verschiedenen Perspektiven, im Gegensatz zum “feindseligen Dualismus”, den Blume in kommerziellen Plattformen beobachtet.
## Erhöhte Medienkompetenz
Nutzer des Fediversums weisen laut Blume oft eine höhere Medienbildung auf[4]. Sie haben sich bewusst für diese Alternative entschieden und reflektieren häufig ihre Erfahrungen mit den negativen Aspekten kommerzieller Plattformen wie Neurohacking und Suchtförderung.
## Schutz vor Manipulation
Blume warnt vor der Manipulation durch antisoziale Medien, insbesondere im Hinblick auf politische Prozesse[4]. Das Fediverse bietet durch seine offene Struktur und den Verzicht auf manipulative Algorithmen einen gewissen Schutz vor solchen Einflüssen.
## Förderung von Autonomie und Freiheit
Im Fediverse stehen die Freiheit, Autonomie und Inhalte der Nutzer im Vordergrund[5]. Dies steht im Kontrast zu zentralisierten Plattformen, die Nutzer in ihren Diensten “gefangen” halten und die Kommunikation über Plattformgrenzen hinweg erschweren.
## Bekämpfung der Thymokratie
Blume sieht im Fediverse ein Gegenmittel zur “Thymokratie” – der Herrschaft durch Erregung, die von antisozialen Medien befeuert wird[6]. Die offene und dialogorientierte Struktur des Fediversums kann dazu beitragen, extreme Inhalte und emotionale Manipulation zu reduzieren.
Durch die Betonung dieser Aspekte unterstreicht Dr. Michael Blume die Bedeutung des Fediversums als wichtiges Instrument für eine verbesserte Medienbildung und als Gegenentwurf zu den problematischen Aspekten kommerzieller Social-Media-Plattformen.
Citations:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-hoffnung-fediversum-mein-abschied-aus-den-antisozialen-digitalmedien/
[2] https://mobilsicher.de/ratgeber/das-fediverse-die-bessere-social-media-welt
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kit-studienbrief-zu-digitaler-aufmerksamkeitsoekonomie/
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/2-mastodon-umfragen-zum-australien-verbot-antisozialer-medien-zur-tiktok-manipulation-der-kommenden-bundestagswahl/
[5] https://www.kuketz-blog.de/das-fediverse-social-media-losgeloest-von-den-fesseln-kommerzieller-interessen/
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisoziale-medien-befeuern-den-thymos-letzte-ausfahrt-ki-fediversum/
[7] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
[8] https://digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung/fediverse
[9] https://www.verlagsgruppe-patmos.de/lebe-gut/michael-blume-ueber-antisemitismus
OK, im weitesten Sinne wäre ich mit „nur, wenn wirksam ausgestattet“ einverstanden. Mit weisen Regierungen, die den dummen, kleinen Kindern vorschreiben, was sie sehen dürfen oder nicht, hatte ich im Ostblock schon so meine Erfahrung – die Macht machte die Partei, die Partei, die hat immer Recht zu dummen, kleinen Kindern, die genauso über die Stränge schlugen, wie der Musk. Ich sehe keinen großen Unterschied darin, ob man Sie mit Dunkelheit oder Licht blendet, und bislang läuft die ganze Zensur-vs-Thymotisierung-Debatte auf Augenbinde gegen Scheinwerfer hinaus.
Was ich aber brauche ist das, was ein Kätzchen braucht, das zum ersten Mal die Augen aufmacht – ein Nervensystem, das in der Lage ist, die Datenflut zu analysieren. Natürlich erschrickt es das erste Mal, natürlich zwinkert es erst ein paar Mal, bevor es lernt, was Farben, Formen, Helligkeitsstufen sind, und was man damit Tolles anfangen kann.
Algorithmen und KI sind einfach die übliche Art, wie Netzwerke so was analysieren, ordnen, managen. Ihr Kopf baut sich so was aus Neuronen. Und wenn Sie Ihre vier Fragen als Gesamtheit sehen – 59 Prozent sind fürs Hingucken mit gebotener Vorsicht, 14 Prozent fanden im Angebot keine Frage, auf die sie eine Antwort hätten, nur 27 Prozent sind dagegen. Wenn Sie einen Algorithmus auf der Grundlage bauen, bekommen Sie ein Kätzchen, das beim neugierigen Starren ins Licht ein wenig die Augen zusammenkneift.
Kompliment ans Fediversum. Ist echt das Schlauste, was man jetzt machen kann. Schätze mal, wenn man den Mittelwert aus Musk und Australien findet, wird als globaler Mittelwert etwa das Gleiche herauskommen, nur im größeren Maßstab.
Lieben Dank für den dialogischen Post, @Paul S.! 🙏
Und, ja, auch meine Familie hat den real existierenden Sozialismus der DDR am eigenen Leib erlebt – mein Vater Falko Blume auch Stasi-Haft und -Folter.
Mit diktatorischer Verbotspolitik alleine würden wir nur berechtigte Reaktanz wecken und werden wir auch dem Internet – das ja gerade auch via Fediversum riesige Chancen bietet – nicht beikommen können.
Umso mehr hat mich der Schweizer Ansatz überzeugt, auch digitale Suchtmittel in den Anti-Sucht-Würfel einzubeziehen, vgl.:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dialog-ueber-drogenpolitik-jeanne-hersch-und-der-vier-saeulen-wuerfel-der-schweiz/
Hier habe ich die japanische KI Felo.ai gebeten, für uns einmal die Anwendung der vier Schweizer Säulen gegen Suchtmittel auf Neurohacking und digitale Thymotisierung auszuarbeiten. Ich finde es sehr überzeugend!
## Einsatz der vier Säulen des Schweizer Anti-Sucht-Würfels gegen Neurohacking und Thymotisierung
Der Schweizer Anti-Sucht-Würfel, der auf den vier Säulen Prävention, Therapie, Schadensminderung und Regulierung basiert, kann gezielt eingesetzt werden, um den Herausforderungen von Neurohacking und Thymotisierung zu begegnen. Hier sind spezifische Ansätze, wie jede Säule in diesem Kontext wirken könnte:
### **1. Prävention**
– **Aufklärung über Neurohacking**: Durch Bildungsprogramme könnte das Bewusstsein für die Techniken des Neurohackings geschärft werden. Nutzer sollten über die Risiken informiert werden, die mit der Manipulation ihrer psychologischen und emotionalen Zustände verbunden sind.
– **Förderung kritischen Denkens**: Präventionsmaßnahmen könnten darauf abzielen, kritisches Denken und Medienkompetenz zu stärken, um die Menschen in die Lage zu versetzen, manipulative Inhalte zu erkennen und zu hinterfragen.
### **2. Therapie und Beratung**
– **Individuelle Therapieansätze**: Therapeutische Programme könnten entwickelt werden, die sich speziell mit den Auswirkungen von Neurohacking und Thymotisierung befassen. Dies könnte die Bereitstellung von psychologischer Unterstützung und Beratung umfassen, um den Betroffenen zu helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.
– **Gruppentherapien**: Gruppensitzungen könnten den Austausch von Erfahrungen und Strategien zur Bewältigung von Manipulation und Suchtverhalten fördern, was den sozialen Zusammenhalt stärkt.
### **3. Schadensminderung**
– **Ressourcen für Betroffene**: Der Würfel könnte Programme zur Schadensminderung anbieten, die den Betroffenen helfen, die negativen Auswirkungen von Neurohacking zu minimieren. Dazu könnten sichere Räume gehören, in denen Menschen über ihre Erfahrungen sprechen und Unterstützung finden können.
– **Zugang zu Hilfsangeboten**: Bereitstellung von Informationen über verfügbare Hilfsangebote und Ressourcen, die Menschen in Krisensituationen unterstützen, um den Einfluss manipulativer Techniken zu verringern.
### **4. Regulierung und Vollzug**
– **Regulierung von Technologien**: Die vierte Säule könnte sich auf die Regulierung von Technologien konzentrieren, die Neurohacking-Techniken verwenden. Dies könnte die Entwicklung von Richtlinien umfassen, die den verantwortungsvollen Einsatz von Daten und Algorithmen in sozialen Medien und anderen Plattformen sicherstellen.
– **Schutzmaßnahmen für Nutzer**: Implementierung von gesetzlichen Rahmenbedingungen, die den Schutz der Privatsphäre und der persönlichen Daten der Nutzer gewährleisten, um sie vor manipulativen Praktiken zu schützen.
### **Fazit**
Durch die gezielte Anwendung der vier Säulen des Schweizer Anti-Sucht-Würfels können effektive Strategien entwickelt werden, um den Herausforderungen von Neurohacking und Thymotisierung zu begegnen. Indem Prävention, Therapie, Schadensminderung und Regulierung miteinander kombiniert werden, kann ein umfassendes System geschaffen werden, das nicht nur Suchtverhalten bekämpft, sondern auch die Resilienz der Nutzer gegenüber manipulativen Techniken stärkt.
[1] https://www.suchtschweiz.ch/
[2] https://rewildingcultures.net/wp-content/uploads/2022/08/Feral-Labs-Node-Book.pdf
[3] https://www.bag.admin.ch/bag/en/home/strategie-und-politik/politische-auftraege-und-aktionsplaene/drogenpolitik/vier-saeulen-politik.html
[4] https://deserthopetreatment.com/addiction-guide/drug-industry-trends/other-countries-addiction-treatment/
[5] https://karger.com/ear/article/20/4/200/134180/Understanding-Swiss-Drug-Policy-Change-and-the
[6] https://social.cologne/@realbloginista/113573972021678718
[7] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2219559/
[8] https://www.youtube.com/watch?v=xzbHtIrb14s
[9] https://lifeitself.org/podcast
[10] https://www.qualialife.com/the-ultimate-neurohacking-list-for-energy-cognition-longevity?srsltid=AfmBOoqbKU9OXgVqzgyReFZZrZsQpnRziNSQ8h1Sa4h4MI5xpTR2_Jz0
[11] https://www.rehab4addiction.co.uk/guides/luxury-rehab-switzerland
[12] https://www.eubios.info/assets/docs/Planetary_Health_and_Bioethics.380706.pdf
[13] http://projekt-atol.si/wp-content/uploads/2021/04/Feral-Labs-Node-Book1.pdf
[14] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3345810/
[15] https://www.mdpi.com/2076-393X/10/11/1778
[16] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0753332224005717
[17] https://www.beckleyfoundation.org/wp-content/uploads/2016/04/paper_18.pdf
[18] https://www.instagram.com/myceliohm_/
[19] https://www.frontiersin.org/journals/behavioral-neuroscience/articles/10.3389/fnbeh.2019.00262/full
[20] https://nootropicsexpert.com/noocube-vs-mind-lab-pro-a-comprehensive-comparison-of-two-popular-nootropic-stacks/
[21] https://www.instagram.com/healthwithholland/?locale=zh_tw&hl=ar
[22] https://nsuworks.nova.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2371&context=nlr
[23] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/biohacking-und-neurohacking-mit-je-drei-aktuellen-beispielen/
Guten hinweis mit der statlichen Einflussnahme. Nu muss natürlich das ABER folgen 🙂
Vielleicht ist der große wums den die Austalier rausholen erst einmal ein guter Anfang. Wir in Dland neigen ein wenig zur perfektion bis zu dessen erreichung lieber mal nichts gemacht wird. Dafür ist es in sehr vielen Bereichen zu spät. Die milliarden $ industrie wird immer wieder technisch, argumentativ und über lobby “arbeit” Auswege finden. Handeln jetzt, feintunig später. Anfangen!
Mein Favorit ist eher das austocknen der komerziellen Basis dieser Netzwerke. In diesem Fall: Unterhalb der Altersgrenze keine Werbung mehr, keine “Was dich noch interressieren könnte” links mehr. Infuencer die Produkt placement / Werbung betreibenden ebenso weg damit. Wer Regierungs und Wissensschafts kritische, antihumanen Inhalten sucht kann sie finden, aber das intresse es Konzerns einen lange auf der Platform zu halten wenn keine Werbeeinnahmen dabei raus kommen wird geringer werden.
Danke für die Anregungen, @Peter
Der bisherige Ansatz, über Strafgelder die Digitalkonzerne zu anderem Verhalten zu bewegen, hat leider noch keine ausreichenden Wirkungen erzielt.
Zum Facebook- & Cambridge Analytica-Skandal wurde hier auf dem Blog bereits verschiedentlich diskutiert. Perplexity.ai nennt zusätzlich einige europäische Strafzahlungen:
Digitalkonzerne mussten in der Vergangenheit einige der höchsten Strafzahlungen leisten:
– **Google**: Die EU-Kommission verhängte 2018 eine Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro wegen Missbrauchs der Marktmacht durch das Android-Betriebssystem[5].
– **Meta (Facebook)**: 2023 wurde eine Strafe von 1,2 Milliarden Euro wegen Verstößen gegen die DSGVO verhängt, die höchste jemals unter dieser Verordnung[1][2].
– **Amazon**: Musste 2021 eine Strafe von 746 Millionen Euro in Luxemburg zahlen, ebenfalls im Zusammenhang mit DSGVO-Verstößen[3].
Citations:
[1] https://de.statista.com/infografik/25449/fuer-verstoesse-gegen-datenschutzgesetze-verhaengte-geldbussen/
[2] https://www.a1.digital/de/blog/1-2-miliarden-gdpr-bussgeld-gegen-meta-wegen-uebermittlung-personenbezogener-daten-usa/
[3] https://www.trialog-magazin.de/wirtschaft-und-recht/datenschutz-verbraucher/ds-gvo-hohes-bussgeld-in-deutschland/
[4] https://de.statista.com/infografik/26629/strafen-auf-grund-von-verstoessen-gegen-die-datenschutz-grundverordnung/
[5] https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/google-strafe-an-die-eu-wer-kriegt-die-milliarden-a-1219198.html
[6] https://www.netzwoche.ch/news/2020-10-28/die-groessten-dsgvo-suender-und-ihre-bussgelder
[7] https://www.deutschlandfunk.de/eugh-13-milliarden-euro-steuernachzahlung-bei-apple-geldbusse-von-2-4-milliarden-euro-gegen-google-100.html
[8] https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/datenschutz-die-top-ten-der-hoechsten-dsgvo-bussgelder,ULK3wQA
[9] https://www.gisma.com/de/blog/dsgvo-verstoesse-so-hohe-bussgelder-nehmen-top-unternehmen-in-kauf
Sehr geehrter Herr @Michael Blume,
so ganz trau ich mich noch nicht auf das Du, aber es wird ^^
Danke für das teilen der Umfragen, das ist wirklich höchst interessant. Sie haben es mit dem Beitrag sogar geschafft das Herr @Paul S einen verständlichen Post angebracht hat der zustimmend wirkt, sicherlich durch ihre freundliche art befördert 🙂
Also, ich möchte ihnen nur Danke sagen, das sie ihre Zeit dafür auch opfern, schließlich müssen sie sich ja durch eine Vielzahl an Nachrichten durchkämpfen.
Gerade habe ich den Film Konklave im Kino genoßen, ein Film der sich vieles aktuelles traut mit einer sehr starken Nachricht. 🙂
So, einen frohen 2 Advent wünsch ich noch, schlafen sie gut 🙂
Vielen lieben Dank, @Berthold Forster 🙏
Es stimmt, dass ich viel Zeit auf das Bloggen verwende. Aber es macht auch mehr Sinn denn je. Mit jedem wissenschaftlich und demokratisch orientierten Blogpost, mit jedem dialogischen Druko stärken wir das Fediversum auch im Hinblick auf die schnell wachsenden KI-Anwendungen. Ich habe ja auch schon einige Bücher geschrieben, um Wissen zu vermitteln – womöglich wird aber einmal „Natur des Glaubens“ als mein Hauptwerk gesehen.
Perplexity.ai zum Thema:
Wissenschaftsblogs im Fediversum können KI-Ergebnisse stärken, indem sie Inhalte in einem offenen, nichtkommerziellen Umfeld bereitstellen, das für KI-Crawler zugänglich ist[1][3]. Dies ermöglicht eine breitere Verfügbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Informationen, die in kommerziellen Plattformen oft eingeschränkt sind[1]. Das Fediverse fördert den freien Austausch von Wissen und unterstützt so die Demokratisierung von Informationen, was die Grundlage für präzisere und vielfältigere KI-Ergebnisse schaffen kann[6].
Citations:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-hoffnung-fediversum-mein-abschied-aus-den-antisozialen-digitalmedien/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisoziale-medien-befeuern-den-thymos-letzte-ausfahrt-ki-fediversum/
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/2-mastodon-umfragen-zum-australien-verbot-antisozialer-medien-zur-tiktok-manipulation-der-kommenden-bundestagswahl/
[4] https://tu-dresden.de/tu-dresden/digitalisierung/ki-an-der-tu-dresden/nutzung-von-ki-an-der-tu-dresden
[5] https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/chancen-einer-ki-gestuetzten-wissenschaft-6667
[6] https://www.kuketz-blog.de/das-fediverse-unendliche-weiten-als-schaubild-diagramm/
[7] https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/deutsch/stellungnahme-mensch-und-maschine.pdf
Michael Blume hat mich gebeten, den Link aus dem Fediverse-Kommentar hier auch zu posten…
Die Tagespresse ist eigentlich ein Satire-Magazin. So quasi der österreichischen Postillon. Diesmal haben die Redakteure dort aber ganze Arbeit geleistet und eine äußerst erschreckende Recherche veröffentlicht (KEINE SATIERE!!!)
Es ist erschreckend, wie sehr die Algorithmen von Tiktok menschenfeindliche Parteien und Politiker pushen. Gerade an unbedarfte Neueinsteiger…
Kein Wunder, dass gerade die rechten Parteien bei der jungen Wählerschaft in den letzten Jahren gar so arg zugelegt haben.
https://dietagespresse.com/selbstversuch-so-radikalisiert-tiktok-oesterreichische-teenager/
Vielen herzlichen Dank für den Hinweis & Link, @J
Es ist in der Tat Besorgnis erregend, wie wenige europäische Demokratinnen und Demokraten die massive Gefahr durch antisoziale Medien wie TikTok oder X bereits begreifen. Dabei geht es nach meiner Einschätzung um nicht weniger als um das Medien- und also Regierungssystem: Demokratie oder Thymokratie.
Habe die japanische KI Felo.ai einmal gebeten, für uns die Ergebnisse des österreichischen Tagespresse-Experimentes zusammen zu fassen:
Die Tagespresse.com hat in einem kürzlich durchgeführten Experiment auf TikTok untersucht, wie die Plattform Jugendliche beeinflussen kann, insbesondere in Bezug auf Radikalisierung. In diesem Selbstversuch gaben sich die Tester als österreichische Teenager aus und versuchten, sich durch die Inhalte auf TikTok radikalisieren zu lassen.
**Hauptpunkte des Experiments:**
– **Radikalisierung durch Inhalte**: Die Tester beobachteten, wie schnell und in welchem Ausmaß Jugendliche durch spezifische Inhalte auf TikTok beeinflusst werden können. Dies wirft Fragen über die Verantwortung der Plattform und die Art der verbreiteten Inhalte auf.
– **Neurohacking und Thymotisierung**: Das Experiment beleuchtet auch Konzepte wie Neurohacking, das sich mit der Beeinflussung des Gehirns durch digitale Medien beschäftigt, und Thymotisierung, was auf die emotionale Beeinflussung von Individuen abzielt. Diese Begriffe deuten darauf hin, dass die Inhalte auf TikTok nicht nur unterhalten, sondern auch gezielt Emotionen und Verhaltensweisen steuern können.
– **Ergebnisse und Erkenntnisse**: Die genauen Ergebnisse des Experiments wurden in den verfügbaren Informationen nicht detailliert beschrieben, jedoch wird deutlich, dass die Tester schockiert waren über die Möglichkeiten der Plattform, Jugendliche zu beeinflussen und zu radikalisieren.
Insgesamt zeigt das Experiment von Tagespresse.com, wie wichtig es ist, die Auswirkungen von sozialen Medien auf junge Menschen kritisch zu hinterfragen und die Mechanismen zu verstehen, die zur Radikalisierung führen können.
[1] https://dietagespresse.com/selbstversuch-so-radikalisiert-tiktok-oesterreichische-teenager/
Was ist nicht alles verboten – und wird dennoch tagtäglich praktiziert? Verbote haben längerfristig noch nie nachhaltig gewirkt.
Rumänien – USA – Manipulationen und Beeinflussungsversuche überall – was haben bereits verhängte Milliarden-Strafen bewirkt? Vor allem – wurden die verursachten Schäden behoben, der Mißbrauch dadurch rückgängig gemacht?
Offensichtlich sind die erzielbaren Erträge so exorbitant hoch, daß selbst Milliarden-Strafen nichts bewirken.
Der Ansatz zum Schutz vor Mißbrauch und Manipulation müßte ein anderer sein. Die Folgen der zurecht kritisierten, zugrundeliegenden Geschäftspraktiken müßten die Existenz der diese Geschäfte betreibenden Konzerne gefährden – nur dann würden diese diese Praktiken nicht mehr praktizieren!
Dazu würde es zumindest diese Dinge zwingend benötigen:
1. Eine gerichtlich belastbare Definition dessen, welches als mißbräuchlich bzw. manipulativ verboten und damit zu verurteilen ist.
2. Gesetze, die eine Verfolgung und Verurteilung ermöglichen, inkl. Strafen, die adäquat zur Schädigung Betroffener existenzbedrohend für die Täter sind.
3. Institutionen, welche diese Verfolgung gerichtsfest zustandebringen.
4. Politiker, die bereit und in der Lage sind, solche Gesetze und Institutionen zu schaffen.
5. Die gesellschaftliche Verantwortung, mit der Entwicklung neuer Technologien Schritt zu halten und sie rechtzeitig ausreichend zu reglementieren.
Ein für mich augenfälliges Indiz dafür, woran es derzeit mangelt, sind die Nachrichtensendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: Börsennachrichten, welche bestenfalls für interessierte Randgruppen wichtig sind, sind fester Bestandteil jeder Sendung – das täglich zunehmende Gefährdungspotential sog. “Sozialer Medien” und geeignetes, gesellschaftlich dringend angeratenes Abwehrverhalten nicht.
Vielen herzlichen Dank, @Peter Mayer
Ja, wir bräuchten ein wirksames, europäisches Medienrecht inklusive Jugendschutz sowie starke, wissensorientierte Medien.
Denn, noch einmal: Die Kommunistische Partei in China 🇨🇳 kontrolliert auch Bytedance einschließlich Tiktok, verbietet dieses Portal im eigenen Staat und manipuliert damit wiederum Millionen vor allem junger Menschen sowie Wahlen 🗳️ in der Europäischen Union 🇪🇺. In den USA 🇺🇸 dürfte übrigens zum 19. Januar 2025 ein Tiktok-Verbot in Kraft treten – falls Donald Trump nicht doch noch dagegen vorgeht.
Es ist doch wirklich unglaublich, was wir uns als EU noch immer bieten lassen.
Aus meiner Sicht macht es also keinen Sinn, auf weise Entscheidungen der europäischen Medienpolitik zu warten. Ich meine, wir sollten selbst tätig werden: Das Fediversum ausbauen, Medienwirkungen und mögliche -regeln diskutieren, den eigenen Medienmix glaubwürdig gestalten. Keine Partei kann und wird uns dies abnehmen (können).
Guten Morgen, zusammen!
Ich schließe mich @Berthold Forsters Dank an. Ich lerne auf dem „Natur des Glaubens“-Blog unheimlich viel, jeden Tag. Und hier finde ich die besten Argumentationshilfen für das Fediversum und für freies, zugängliches Wissen! Bei diesem Thema mache ich immer noch die Erfahrung, dass es kaum jemanden so richtig interessiert – auch nicht unter technikaffinen und aus meiner Sicht aufgeschlossenen Menschen. Ich werde also weiter machen und versuchen, das Thema „unter die Leute zu bringen“ – mit Hilfe der Informationen, die ich vor allem hier finde.
@Paul S, ich finde diesen Kommentar klasse. Sehr treffend und poetisch, danke!
„Was ich aber brauche ist das, was ein Kätzchen braucht, das zum ersten Mal die Augen aufmacht – ein Nervensystem, das in der Lage ist, die Datenflut zu analysieren. Natürlich erschrickt es das erste Mal, natürlich zwinkert es erst ein paar Mal, bevor es lernt, was Farben, Formen, Helligkeitsstufen sind, und was man damit Tolles anfangen kann.“
Ich finde das wunderbar formuliert und auf den Punkt gebracht!
Vielen herzlichen Dank, lieber @Peter Gutsche – und das meine ich wirklich. Durch Deine dialogischen Kommentare, aber auch durch Deine Gast-Blogposts trägst Du sehr zum Erfolg von “Natur des Glaubens” bei. Und stärkst damit ebenso das Fediversum, auf das dann wiederum diverse und auch dezentrale KI-Anwendungen zugreifen können. Dies scheint mir jeden Tag wichtiger zu werden – denn täglich steigt die Zahl der KI-Anfragen und ausgesandten KI-Crawler. Wer sein Wissen, seinen Content nur exklusiv in Konzernsilos pumpt, stärkt damit direkt die digitale Oligarchie und Thymokratie.
Auch die für einige Jahre abgetauchte Erfolgsinfluencerin Bianca Heinicke, erfolgreich geworden als “BibisBeautyPalace”, erklärte gerade gegenüber dem SPIEGEL (50 / 7.12.2024, S. 114):
“Ja, ich wäre für eine Altersbeschränkung. Ich will mich nicht auf ein konkretes Alter festlegen, weil Kinder und Jugendliche sehr unterschiedlich weit entwickelt sein können. Generell fände ich es aber super, wenn viel mehr über Social Media aufgeklärt würde, zum Beispiel ab der fünften Klasse. Darüber, was es mit einem machen kann. Über die positiven und negativen Seiten.”
In Baden-Württemberg führen wir ab 2025 das neue Schulfach “Informatik und Medienbildung” ein.
Gerne habe ich Felo.ai einmal gebeten, darzustellen, warum ich Begriffsnetze und Begriffsarbeit mit Bezug auf Immanuel Kant für so relevant halte. Den Ergebnissen stimme ich wesentlich zu!
Dr. Michael Blume, ein deutscher Wissenschaftler und Autor, hat sich intensiv mit den Konzepten des Begriffsnetzes und der Begriffsarbeit auseinandergesetzt. Diese Begriffe sind zentral für sein Verständnis von Wissen und Kommunikation.
## **Begriffsnetz**
– **Definition**: Ein Begriffsnetz beschreibt die Struktur und die Beziehungen zwischen verschiedenen Begriffen. Es ist eine Art visuelle oder konzeptionelle Darstellung, die zeigt, wie Begriffe miteinander verknüpft sind und welche Bedeutungen sie in unterschiedlichen Kontexten haben.
– **Funktion**: Das Begriffsnetz hilft dabei, komplexe Themen zu strukturieren und zu verstehen, indem es die Verbindungen zwischen den Begriffen aufzeigt. Dies ermöglicht eine tiefere Einsicht in die Materie und fördert das kritische Denken.
## **Begriffsarbeit**
– **Definition**: Begriffsarbeit bezieht sich auf den Prozess, durch den Individuen oder Gruppen Begriffe definieren, analysieren und in einen Kontext setzen. Es geht darum, wie Menschen mit Begriffen umgehen, sie interpretieren und in Diskussionen verwenden.
– **Ziel**: Das Ziel der Begriffsarbeit ist es, Klarheit und Präzision in der Kommunikation zu schaffen. Durch die sorgfältige Arbeit mit Begriffen können Missverständnisse vermieden und die Qualität von Diskussionen verbessert werden.
Insgesamt betont Dr. Blume die Bedeutung dieser Konzepte für die Wissensproduktion und den Dialog in verschiedenen Disziplinen. Sie sind entscheidend für das Verständnis, wie Wissen konstruiert und vermittelt wird.
@antisoziale Plattformen
China kommt auch ohne das eigene Tiktok aus. Sind in China die Plattformen der US-Oligarchen auch verboten?
Was tun? Alles verbieten wäre das Einfachste. Vorher noch in Freier Software Messengerdienste anbieten. Mastodon gibt es ja schon zum Diskutieren. Und die LLMs sind derzeit ja auch brauchbar.
Damit es dabei bleibt, brauchen wir wohl auch LLMs in Freier Software. Hier sollte die EU aktiv werden.
Wenn noch weitere KI-Techniken aufkommen, muss man dann sehen, wie wir die dann wieder auch in Freier Software nachbauen können. Etwa humanoide Roboter oder Selbstfahrsysteme und Sammeltaxiplattformen.
Es geht nicht nur um Manipulation gegen die eigenen Freiheiten, es geht auch nach wie vor um das Unterbinden von Datenklau.
Eine Pflicht für offenen Quellcode für alle einschlägig manipulativ nutzbare Software könnte allerdings das Problem auch schon entschärfen. Und natürlich zusätzliche Möglichkeiten eröffnen, die Plattformen in Freier Software nachzubauen.
Wir können hier doch nicht einfach tatenlos zusehen, wie hier Mehrheiten kolone gemacht werden, und unsere demokratischen Gesellschaften zerstört werden.
Vielen lieben Dank, @Tobias – und leider ist es wirklich so: China befördert vor allem via Tiktok gemeinsam mit Russland massives Neurohacking gegen liberale Demokratien, um diese in Thymokratien umzuwandeln. Gleichzeitig sperrt es mit einer “großen Firewall”, auch “goldener Schild” genannt, westliche Inhalte konsequent ab.
Schon 2021 warnte ich in einem Leitartikel zu “Demografie und Digitalisierung in China” vor diesem Trend:
“China bleibt ehrwürdig, doch es altert immer schneller. Es ist nicht militärisch bedroht, sondern versinkt langsam selbst im grauen Treibsand des autoritären Traditionalismus. Der Drache – das in den chinesischen Traditionen gewachsene Totem- und Wappenwesen – altert derzeit noch eher in Richtung Wut als Weisheit.”
https://www.theologie-naturwissenschaften.de/startseite/leitartikelarchiv/demografie-und-digitalisierung-in-china
Gerne habe ich Perplexity.ai einmal zusammenfassen lassen, was es mit der chinesischen Firewall und den ausgreifenden Sozialpunktesystemen im Reich der Mitte auf sich hat.
Die große Firewall und die Sozialpunktesysteme in China dienen mehreren Zwecken:
## Kontrolle des Internetzugangs
Die große Firewall, auch als “Projekt Goldener Schild” bekannt, reguliert den Internetzugang in China[1][5]. Sie blockiert:
– Ausländische Websites und Dienste wie Google, Facebook und YouTube[3]
– Inhalte, die als regierungsfeindlich oder systemkritisch eingestuft werden[5]
– Informationen, die laut Regierung Hass schüren oder die soziale Ordnung stören könnten[3]
## Überwachung und Steuerung der Bevölkerung
Das Sozialpunktesystem zielt darauf ab:
– Das Verhalten der Bürger im Alltag zu erfassen und zu bewerten[4]
– “Gutes” Verhalten zu belohnen und “schlechtes” Verhalten zu bestrafen[4]
– Die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen zu beurteilen[8]
– Bürger zu “erziehen” und zu konformem Verhalten anzuleiten[8]
## Stärkung der Macht der Kommunistischen Partei
Beide Systeme dienen letztlich dazu:
– Die politische Kontrolle der Regierung zu festigen[5]
– Potenzielle Bedrohungen für die Stabilität des Systems frühzeitig zu erkennen[2]
– Eine “totalitäre Internet-Gesellschaft des 21. Jahrhunderts” zu schaffen[2]
## Förderung sozialer Stabilität
Die chinesische Regierung argumentiert, dass diese Systeme:
– Das Vertrauen (“xinyong”) in der Gesellschaft wiederherstellen sollen[6]
– Zu mehr Fairness im täglichen Miteinander und im Wirtschaftsleben beitragen[6]
Insgesamt zielen die große Firewall und das Sozialpunktesystem darauf ab, umfassende Kontrolle über Informationsflüsse und Bürgerverhalten auszuüben und dabei die Macht der Kommunistischen Partei zu sichern.
Citations:
[1] https://www.jademond.com/de/glossar/die-grose-firewall/
[2] https://www.deutschlandfunk.de/china-guter-buerger-schlechter-buerger-102.html
[3] https://surfshark.com/de/blog/vpn-in-china
[4] https://www.quarks.de/gesellschaft/wie-china-seine-buerger-mit-einem-punktesystem-kontrollieren-will/
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Goldener_Schild
[6] https://www.fst.com/de/news-stories/magazin/digitalisierung/biete-wohlverhalten-suche-sozialpunkte/
[7] https://www.computerbild.de/artikel/cb-Ratgeber-Internet-VPN-China-24161059.html
[8] https://www.bidt.digital/ein-riesiges-experiment/
[9] https://www.experte.de/internetzensur/great-firewall-china
[10] https://de.vpnmentor.com/tools/testen-sie-die-grosse-firewall-von-china/
[11] https://www.perplexity.ai/elections/2024-11-05/us/president
@Michael 09.12. 18:03 / Perplexity.ai
„Insgesamt zielen die große Firewall und das Sozialpunktesystem darauf ab, umfassende Kontrolle über Informationsflüsse und Bürgerverhalten auszuüben und dabei die Macht der Kommunistischen Partei zu sichern.“
So möchte ich nicht leben. Aber besser als eine Diktatur, die Jeden beim leisesten Verdacht des Widerstandes wegsperren muss, ist das allemal und damit ein durchaus relevanter Fortschritt.
So erklärt sich auch der wirtschaftliche Erfolg Chinas, was ja nun für Diktaturen sehr untypisch ist. Dass wir hiermit auch ein exportierbares Überwachungssystem haben, könnte in vielen Ländern auch des globalen Südens für Autokraten interessant sein.
Ich will das nicht befürworten. Aber unsere Zustände mit den antisozialen Plattformen hat dieses chinesische Modell nun eben nicht. Wir haben hier ein Problem, dass eine Lösung braucht. Die Chinesen haben wenn, dann andere Probleme.
Ich halte es auch weniger für zielführend in China die Menschenrechte anzumahnen. Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, die Demokratie und damit auch die Menschenrechte bei uns zu erhalten. Und die Länder des globalen Südens zu unterstützen, die den Weg der Demokratie gehen wollen.
Wenn China mit Erfolg mit anderen Ländern des globalen Südens zusammenarbeitet, und hier zwar Diktaturen unterstützt, aber eben so, dass die Länder wenigstens wirtschaftlich florieren, dann muss uns das nicht unbedingt stören.
Ich wäre für einen Versuch, die Koexistenz der Systeme weiter fortzusetzen. Die Probleme mit Putin könnten eine Sache für sich sein. Das ist ein vermutlich militärisch lösbares Problem. Wir müssen aber vor allem gucken, wie wir die antisozialen Plattformen bei uns los werden.
Wir haben mit der Energiewende schon sehr viel zu tun. Wenn die Chinesen hier mitmachen, hilft das der Sache. Wie wir für Freiheit und Menschenrechte in China sorgen könnten, da fällt mir einfach keine Lösung für ein. Weniger Handel mit China könnte allerdings sinnvoll sein, muss ja auch nicht.
Wenn jeder überwiegend selber herstellt, was er braucht, ist doch immer eine gute Sache. Auch die IT ganz allgemein in immer mehr freier Software umzubauen, wäre ein ziemlich sinnvolles Projekt. Nicht nur für Europa, sondern auch für Demokratien des globalen Südens. Das wäre eine Zusammenarbeit, die wirklich weiter führt.
Wir hätten hier gemeinsam das Potential, alle wichtige IT-Infrastruktur in freier Software zu realisieren, insbesondere, wenn im globalen Süden eine Bildungsoffensive in Gang kommt, und alle fähigen Programmierer die Ausbildung bekommen, dabei mitarbeiten zu können. Hier sehe ich auch für uns wirkliche Perspektiven.
Vielen Dank, lieber @Tobias
Eine Diktatur mag zu bestimmten Zeiten effektiver sein, aber ohne echte Freiheit gibt es m.E. auch keine Menschenwürde. Diese kann uns, so glaube ich, weder die Kommunistische Partei noch eine digitale Oligarchie geben. Wir finden sie auch nicht alleine, sondern immer wieder im Dialog.
Davon lebt dieser Blog. Und dafür lebt dieser Blog.
@Michael 10.12. 20:40
„..aber ohne echte Freiheit gibt es m.E. auch keine Menschenwürde.“
Gar nicht gut, wenn sich so viele Leute von den antisozialen Plattformen so umdrehen lassen, dass sie Leute wählen, die sie eventuell mit friedlichen Mitteln nicht wieder loswerden.
Zumal ziemlich unklar ist, was Populisten dann überhaupt zustande bekommen, wenn sie an die Macht kommen. Die Schnellschüsse, die da öfter propagiert werden, führen meistens gar nicht zum Ziel.
Weiteren Zuzug brauchen wir aktuell jetzt wirklich nicht so dringend. Aber wer von Umvolkung fabuliert, der sorgt noch nicht für mehr Kinder. Ausländer wegjagen ändert gar nichts am eigenen Kindermangel. Das heizt jetzt nur den Arbeitskräftemangel noch mehr an, und für eigene Kinder bleibt noch weniger Zeit.
Wir bräuchten gezielte Maßnahmen und eine generelle Entspannung der Leistungsgesellschaft, wenn wir mehr Kinder haben wollen.
Alternative Fakten können nun nichts als Chaos zur Folge haben. So kann man gar keine Probleme lösen. Aber das hat ganz viel Potential, jede Menge neue Probleme überhaupt erst zu verursachen.
Wobei ich jetzt die Chinesische Diktatur für wenigstens produktiver halte als Putins Russland. Wenn sich andere Autokraten im Globalen Süden eher an China orientieren, ist das ein kleineres Übel.
Aber funktionierende Demokratie und persönliche Freiheiten sind noch besser. Wenn sie denn die Angriffe von Seiten der digitalen Oligarchen übersteht.
Ja, @Tobias – die Macht der Demografie wird noch immer weithin unterschätzt. Wirtschaft und Wahlen verändern sich, wenn es immer weniger junge Menschen gibt. Und glaubt denn wirklich irgendjemand, Israel wäre militärisch so erfolgreich, wenn es so wenige Kinder wie die Europäische Union hätte?
Die fossil finanzierten Altherren-Regime von Russland und Iran konnten zuletzt nicht einmal mehr die syrische Assad-Diktatur an der Macht halten.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zerfaellt-die-fossile-achse-hoffnung-nicht-nur-fuer-syrien/
Hier mal ein Demografie-Vergleich von Felo.ai für die EU, Israel und den Iran:
## Vergleich der Geburtenraten: Europäische Union, Israel und Iran
Die Geburtenraten (zusammengefasste Geburtenziffer, TFR – Total Fertility Rate) sind ein zentraler Indikator für demografische Entwicklungen. Im Folgenden werden die Geburtenraten der Europäischen Union (EU), Israels und Irans im Hinblick auf die letzten beiden Jahrzehnte sowie die kommenden zwei Jahrzehnte verglichen.
### **1. Entwicklung der Geburtenraten in den letzten zwei Jahrzehnten**
#### **Europäische Union**
– Die Geburtenraten in der EU sind seit Jahren relativ niedrig und liegen unter dem Reproduktionsniveau von 2,1 Kindern pro Frau.
– Im Jahr 2000 betrug die durchschnittliche Geburtenrate in der EU etwa 1,45 Kinder pro Frau. Bis 2020 stieg sie leicht auf etwa 1,5 bis 1,6, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten gibt. Länder wie Frankreich (1,83 in 2020) und Schweden (1,66 in 2020) hatten vergleichsweise hohe Raten, während Länder wie Italien (1,24 in 2020) und Spanien (1,19 in 2020) deutlich darunter lagen[2][3][5].
#### **Israel**
– Israel weist seit Jahrzehnten eine der höchsten Geburtenraten unter den Industrieländern auf. Im Jahr 2000 lag die Geburtenrate bei etwa 2,9 Kindern pro Frau und blieb bis 2023 relativ stabil bei 2,8 bis 3,0 Kindern pro Frau. Diese hohe Rate ist auf kulturelle, religiöse und politische Faktoren zurückzuführen, insbesondere in der jüdisch-orthodoxen Bevölkerung[1][15][24].
#### **Iran**
– Der Iran erlebte in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Rückgang der Geburtenrate. In den 1980er Jahren lag die Geburtenrate noch bei über 6 Kindern pro Frau. Bis 2000 sank sie auf etwa 2,1 und fiel weiter auf 1,7 Kinder pro Frau im Jahr 2023. Dieser Rückgang ist auf wirtschaftliche Herausforderungen, Urbanisierung und eine bewusste Familienplanungspolitik zurückzuführen[6][10][14].
—
### **2. Prognosen für die kommenden zwei Jahrzehnte**
#### **Europäische Union**
– Die Geburtenraten in der EU werden voraussichtlich weiterhin niedrig bleiben. Prognosen deuten darauf hin, dass die durchschnittliche Geburtenrate bis 2040 bei etwa 1,5 bis 1,6 Kindern pro Frau stagnieren wird. Maßnahmen wie finanzielle Anreize oder familienfreundliche Politik könnten in einigen Ländern zu leichten Anstiegen führen, jedoch nicht auf das Reproduktionsniveau[3][12][34].
#### **Israel**
– Israels Geburtenrate wird voraussichtlich stabil bleiben und weiterhin zwischen 2,8 und 3,0 Kindern pro Frau liegen. Die demografische Dynamik wird durch eine hohe Geburtenrate in bestimmten Bevölkerungsgruppen, wie der ultraorthodoxen Gemeinschaft, gestützt. Dies wird Israels Bevölkerungswachstum langfristig sichern[15][24][32].
#### **Iran**
– Für den Iran wird ein weiterer Rückgang der Geburtenrate prognostiziert. Bis 2040 könnte die Geburtenrate auf etwa 1,5 Kinder pro Frau sinken, was auf wirtschaftliche Unsicherheiten, eine alternde Bevölkerung und den Rückgang der gebärfähigen Frauen zurückzuführen ist. Die Regierung versucht, durch Anreize und politische Maßnahmen den Trend umzukehren, jedoch mit begrenztem Erfolg[6][10][20].
—
### **3. Vergleich der Geburtenraten**
| **Region** | **2000** | **2020** | **2023** | **Prognose 2040** |
|——————-|———-|———-|———-|——————-|
| **Europäische Union** | 1,45 | 1,5-1,6 | 1,5 | 1,5-1,6 |
| **Israel** | 2,9 | 2,9-3,0 | 2,8 | 2,8-3,0 |
| **Iran** | 2,1 | 1,7 | 1,7 | 1,5 |
—
### **4. Fazit**
– **Israel** hat konstant die höchste Geburtenrate unter den drei Regionen und wird diese Position voraussichtlich beibehalten.
– Die **Europäische Union** bleibt ein Beispiel für niedrige Geburtenraten, die unter dem Reproduktionsniveau stagnieren.
– Der **Iran** zeigt einen bemerkenswerten Rückgang der Geburtenrate, der sich in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen könnte, trotz staatlicher Bemühungen, diesen Trend umzukehren.
Die Unterschiede spiegeln kulturelle, wirtschaftliche und politische Faktoren wider, die die demografische Entwicklung in den jeweiligen Regionen prägen.
[1] https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_Geburtenziffer.html
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/353103/umfrage/geburtenraten-in-den-eu-laendern/
[3] https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/_Grafik/_Interaktiv/geburten-geburtenziffer-eu-vergleich.html
[4] https://www.swp-berlin.org/publications/products/studien/2013_S12_adt_pop.pdf
[5] https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/europa/70512/geburtenziffer/
[6] https://deutsch.wikibrief.org/wiki/Demographics_of_Iran
[7] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(24)00550-6/fulltext
[8] https://www.bk.admin.ch/dam/bk/de/dokumente/strategische-fuehrungsunterstuetzung/lageumfeldanalyse/perspektiven_2030.pdf.download.pdf/perspektiven_2030.pdf
[9] https://straitsresearch.com/de/report/fertility-services-market
[10] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/259339/umfrage/fertilitaetsrate-im-iran/
[11] https://journalaim.com/Article/aim-8519
[12] https://www.swissinfo.ch/ger/leben-und-altern/die-fertilit%C3%A4t-bricht-in-der-schweiz-ein-wie-fast-%C3%BCberall-auf-der-welt/72927926
[13] https://www.deutschlandfunk.de/die-alternde-gesellschaft-und-die-risse-im-sozialen-netz-100.html
[14] https://carnegieendowment.org/research/2017/12/iran-in-transition-the-implications-of-the-islamic-republics-changing-demographics
[15] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/257292/umfrage/fertilitaetsrate-in-israel/
[16] https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Iran_Bevoelkerungsentwicklung.pdf
[17] https://www.boell.de/sites/default/files/2021-12/Iran_Report_12_21.pdf
[18] http://www.agenda21-treffpunkt.de/daten/thema.php?th=a30%20mil&jg=0
[19] https://data.unicef.org/countdown-2030/country/Iran-%28Islamic-Republic-of%29/1/
[20] https://www.tehrantimes.com/news/463759/Iran-s-population-on-upward-trend-till-2040-UN-predicts
[21] https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2003/53772/trends01_03_1.pdf
[22] https://countrymeters.info/de/Israel
[23] https://www.kassel.de/statistik/berichte/Bevoelkerungsprognose_Kassel_2017_bis_2030_2040.pdf
[24] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/19328/umfrage/gesamtbevoelkerung-von-israel/
[25] https://www.israelheute.com/erfahren/israel-boomt-und-lebt-hier-die-zahlen/
[26] https://www.zukunftsentwicklungen.de/bevoelkerung.html
[27] https://www.svr-gesundheit.de/fileadmin/Gutachten/Gutachten_2024/Gutachten_2024_barrierefrei.pdf
[28] https://iranian-studies.stanford.edu/iran-2040-project/home
[29] https://data.who.int/countries/364
[30] https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Forschung/Forschungsberichte/fb18-aeltere-migranten.pdf;jsessionid=AF4E8B89DB0B7509698A6E5318471418.intranet362?__blob=publicationFile&v=15
[31] https://library.fes.de/pdf-files/wiso/11612.pdf
[32] https://www.taubcenter.org.il/en/research/population-projections-for-israel-2017-2040/
[33] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/02/PD23_N009_231.html
[34] https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2022/729461/EPRS_STU(2022)729461_DE.pdf
[35] https://ec.europa.eu/eurostat/documents/3217494/5709299/KS-CD-09-001-03-DE.PDF.pdf/0b18cc02-c8dc-433f-b1d4-97a4ff779284?t=1414774370000
[36] https://www.comparativepopulationstudies.de/index.php/CPoS/article/download/186/203/689
In der heutigen (14.12.2024) Ausgabe der Stuttgarter Zeitung findet sich auf S. 27 (“Die Brücke zur Welt”) ein sehr starker Artikel von Andreas Geldner zum algorithmischen Neurohacking kommerzieller und also oft antisozialer Medien.
So heißt es in “Die Verdummungsmaschine” unter anderem:
“Die Nutznießer der Digitalwelt haben keinerlei (Geschäfts-)Interesse daran, die bisherige gesellschaftliche und demokratische Verantwortung der so genannten vierten Gewalt zu übernehmen.
“Die Wirklichkeit mit aller Macht retten zu wollen, wäre für Digital- und Medienkonzerne wenig profitabel,” sagt der Medienpsychologe Joachim Bauer. Lukrativ sei die Flucht aus ihr heraus.
Hierfür – etwa für Videospiele – seien gerade Jüngere viel eher bereit, Geld auszugeben, als für Informationen. “Gegenüber dem mittelalterlichen Jenseitszauber war die Aufklärung ein Gewinn von Realität, wahrscheinlich sogar ein Realitätsschock”, sagt er. Wir seien nun auf dem Weg zurück in voraufklärerische Zeiten, so Bauer. Symbole und Bilder ersetzten strukturiertes Denken.”
Der kluge, ganzseitige Artikel endet mit Geldners Appell:
“Es bräuchte viele regulatorische, kreative und innovative Schritte, bevor es zu spät ist. So wie wir die Verdummungsmaschine zurzeit jedenfalls laufen lassen, zerstören wir die Demokratie.”
Bedenkenswert ist auch, wie unterschiedlich die StZ und Yuval Noah Harari den Begriff der Information verwenden.
Am 15.12.2024 griff Michael Erle Thesen und Begriffe auf. Er titelte: Algorithmen gefährden den demokratischen Konsens und schrieb dazu u.a.:
“Dr. Michael Blume, Religions- und Politikwissenschaftler, Blogger, Buchautor und Podcaster bringt den Effekt auf den Punkt:
Ich nenne Konzernmedien antisoziale Medien, weil ihre Algorithmen direkt auf die hormonellen Schwachstellen unserer Gehirne kuratieren. Verstärkt wird, was Dopamin und Adrenalin steigert sowie Testosteron manipuliert.
.
Das Gesundheitssystem hat die Online-Sucht als Krankheitsbild bereits erkannt.”
https://www.telepolis.de/features/Algorithmen-gefaehrden-den-demokratischen-Konsens-10198747.html
Die Wege zur Erkenntnis sind weit, doch immer mehr Menschen wagen es, sie zu begehen…
Heute (17.12.2024) bringt die Stuttgarter Zeitung auf ihrer Filder-Seite 24 ein Interview von Natalie Kanter mit der Schulrektorin, Bestsellerautorin und niedersächsischen Digitalbotschafterin Silke Müller.
Diese wird am 21. Januar 2025 ab 19 Uhr in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen über die “Schattenseiten in der Online-Welt” sprechen und darüber, “wie Schule und Eltern die Kinder dafür sensibilisieren können.”
“Ausschlaggebend für die Veranstaltung war der tragische Unfalltod des Jungen im vergangenen Jahr.”, erklärt Monika Heilmann, Vereinsvorsitzende von “Lebenswertes L.-E.”, die den Abend gemeinsam mit anderen ausrichtet.
Die StZ berichtet dazu: “Im Sommer 2023 ist ein Achtjähriger ums Leben gekommen, weil er sich in seinem Zimmer stranguliert hat. Mutmaßlich hat der syrische Junge die Blackout-Challenge auf Tiktok gesehen und sich daran orientiert.”
Silke Müller erklärte dazu u.a.: “Der größte Schutz ist, ein Bewusstsein dafür zu haben, dass es eine Gefährdungslage im Netz gibt. Wenn es einen solch tragischen Fall gegeben hat, ist das ein Anlass zu sagen: Leute, das ist ein Kind, dem das passiert ist. Im Landkreis Kassel hat es im April im Übrigen einen bestätigten Fall gegeben. Dort hat sich ein 13-jähriges Mädchen im Kinderzimmer stranguliert und sich dabei versehentlich das Leben genommen.”
Neben der Vermittlung von Medienkompetenz schon an Kinder spricht sich Frau Müller für stärkere Gesetze auf EU- und Landesebene aus:
“Es braucht überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen Gesetze – und das haben wir im Netz trefflich verpasst. Mein Herzenswunsch wäre, dass im Jugendmedien-Staatsvertrag irgendwann die Festlegung gilt, kein Smartphone vor 14 Jahren.”
Auch die Erwachsenen sieht sie in der Pflicht: “Wir sollten uns alle dafür schämen, dass wir uns nicht mehr eingesetzt haben, dass wir Erwachsenen auch schlechte Vorbilder sind. Wir haben alle ziemlich die Kontrolle darüber verloren, wie die Welt in sozialen Netzwerken entgleitet.”
Für solche Berichte und Interviews schätze ich “meine” Tageszeitung seit nun über vier Jahrzehnten sehr. Vorläufer der “Filder”-Seiten in der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten war die “Filder-Zeitung”, die am 22. Juni 2022 – fast 150. Geburtstag nach der Gründung am 3. Juli 1872 – eingestellt wurde. Einen faszinierenden Artikel von Nikolaus Back dazu finden Sie hier:
https://journals.wlb-stuttgart.de/index.php/sh/article/view/11604/11473
Ein Zitat: “Die Zwanziger Jahre gelten als die Glanzzeit des Zeitungswesens, 1928 gab es mehr als 3.770 Zeitungen in Deutschland, ein historischer Höchststand, der nie wieder erreicht wurde – heute beträgt ihre Zahl in Deutschland gerade noch ein Zehntel.”
Persönlich begann ich schon im Grundschulalter, in den morgendlichen Tageszeitungen zu lesen, die mein Vater Falko Blume (1950 – 2012) austrug. Später in der Jugend half und trug ich dann auch selbst die (inzwischen ebenfalls eingestellte) “Sonntag aktuell” aus – woran ich bis heute gerne denke.
Klar gab und gibt es auch antisoziale Zeitungen – doch insgesamt trug dieses Medium die liberalen Demokratien bis ins 21. Jahrhundert. Die digitalen, antisozialen Medien neigen dagegen stark zum (bisweilen sogar tödlichen) Neurohacking, zur Thymokratie und digitalen Oligarchie.
Vorhin konnte ich erfreulicherweise auf Mastodon posten:
“Endlich! “EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen TikTok.
Die EU-Kommission untersucht, ob #TikTok bei Wahlen genug gegen die Einmischung von ausländischen Akteuren tut. Erste Anweisungen der Brüsseler Behörde an das Unternehmen betreffen auch die Bundestagswahl 2025.” #EU “
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/tik-tok-rumaenien-wahl-eu-100.html
Nun bleibt nur zu hoffen, dass die EU-Kommission das Verfahren gegen das antisoziale Konzernmedium nicht endlos hinzieht und auch rechtliche Möglichkeiten für entschiedenes Handeln findet!
Nach einem Bericht der Stuttgarter Zeitung von heute (20.12.2024, S. 15, “Wissen”) hält auch Prof. Dr. Lars Timmermann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ein “Handyverbot an Schulen für sinnvoll”. Den die Social-Media-Plattformen – die ich bereits kommerzielle & antisoziale Medien nenne – entfalteten einen “suchtartigen Sog”.
Der lesenswerte KNA-Artikel eröffnet:
“Likes für Dopamin: Vor diesem ‘suchartigen Sog’ sollten junge Menschen nach Worten eines Neurobiologen stärker geschützt werden. ‘Es tut unserer Hirnentwicklung gut, wenn wir den Jungen Räume geben, wo sie analog in Interaktion kommen”, sagte Lars Timmermann in einem Interview. Insofern halte er ein Handyverbot an Schulen, das immer wieder diskutiert wird, ‘für eine gute Sache’.”
So beeinträchtigte vor allem späte Handynutzung den so wichtigen Schlaf. Auch zeigten Untersuchungen, dass bestimmte Hirnverbindungen durch ‘dieses schnelle Wischen’ geschwächt würden: ‘etwa die zwischen dem primären visuellen Reiz und dem Areal, in dem wir hinterfragen, kritisch mitdenken, mitfühlen kognitiv assoziieren.
Neurobiologisch lasse sich also belegen, dass emotionalisierte Inhalte weniger hinterfragt würden. ‘Gesellschaftspolitisch ist das ein Problem’, mahnte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.
Finde es sehr faszinierend, dass sich hier rund um die digitale Thymotisierung ein breiter, interdisziplinärer Konsens herauszubilden beginnt.