Opalinuston als Endlager für hoch radioaktive Abfälle

Wir brauchen dringend ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle, am besten unterirdisch und weit entfernt von der Biosphäre. Dafür kommen in Deutschland einige Gesteine infrage. Salz wird gerne als Favorit gehandelt, vor allem von Landespolitikern, die in ihrem Bundesland gerne weiter Atomkraftwerke betreiben würden, aber den Müll natürlich lieber anderen überlassen. Und für die habe ich jetzt eine schlechte Nachricht: Denn auch in ihrem Bundesland gäbe es eine Formation, die durchaus geeignet wäre. Den Opalinuston.

Opalinuston aus dem Albvorland. Im getrockneten Zustand schrumpft der Ton und wird rissig. So wäre er sicher nicht geeignet für ein Endlager. Im Normalzustand aber hat er keine Risse und bei Wasserzufuhr quellen die Tonminerale auch wieder auf. Foto: BerndH (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Opalinuston_120610.jpg), „Opalinuston 120610“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

Auch wenn Deutschland inzwischen aus der Kernenergie ausgestiegen ist und das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet wurde, ist der hoch radioaktive Atommüll noch da. Daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern, denn der ursprüngliche Zeitplan sah eine Entscheidung für ein Endlager im Jahr 2031 vor, was die Endlagerkommission wohl selbst für unrealistisch hält[1]. In diesem Jahr kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass eine Entscheidung wohl erst im Jahr 2074 fallen wird[2].

Was hier irgendwie wie eine Posse aussieht, hat einige ernste Konsequenzen, denn wo soll denn der hoch radioaktive Atommüll bis zu dem Zeitpunkt lagern? Mal abgesehen davon wird ja auch noch der Bau bis zur Inbetriebnahme des Lagers einige Zeit brauchen. Solange lagern die Abfälle oberirdisch in Zwischenlagern, die aber selber keine Genehmigung über diese Zeiträume haben und in Behältern, die für diese langen Zeiträume nicht zugelassen sind.

Aber das soll hier erst einmal nicht das Thema sein.

Was braucht ein Endlager?

Schließlich ist die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle keine einfache Aufgabe. Allein die schiere Menge, wir reden hier immerhin von ca. 27.000 m³ (oft und gerne aufgerundet auf[1] 30.000 m³). Die schwach und mittel radioaktiven Abfälle, immerhin noch rund 600.000 m³, sollen nur dann mit eingelagert werden, wenn der Platz vorhanden ist und negative Wechselwirkungen ausgeschlossen werden können.

Ein Endlager soll diese für Mensch und Umwelt gefährlichen Abfälle möglichst über einen sehr langen (auch geologischen) Zeitraum von der Biosphäre fernhalten. Das BMU geht hier von einem Zeitraum von einer Million Jahren aus [3]. Das ist durchaus ambitioniert, auch wenn im Gesetzestext selbst nur von „bestmöglichem“ Schutz die Rede ist.

Man kann sich sehr gut vorstellen, was in einer Million Jahren an einem Ort passieren kann, insbesondere an der Oberfläche unseres Planeten. Das lenkte den Blick sehr schnell auf die tieferen Schichten unseres Planeten, denn (als Beispiel) die Salzstöcke, die gerne für ein Endlager favorisiert werden, sind ca. 200 Millionen Jahre alt.

Was muss ein Endlager erfüllen – und welche Eigenschaften sollte es besser nicht haben?

Ein Endlager soll, so die Wunschvorstellung, die hoch radioaktiven Abfälle für geologisch lange Zeiträume, wir reden hier von gut einer Million Jahre, von der Biosphäre fernhalten. Da ist der Weg unter die Erdoberfläche eigentlich eine gute Richtung. Wir brauchen also eine Gesteinsformation, die eine möglichst geringe Durchlässigkeit hat. Nur so kann gewährleistet werden, dass das Wasser von außen möglichst wenig mit den Abfällen in Berührung kommt, und wenn doch, dann dauert es zumindest sehr lange, bis das kontaminierte Wasser wieder in den Kreislauf zurückgelangt.

Die Mächtigkeit des einschlusswirksamen Gebirgsbereiches sollte mindestens 100 m betragen, wobei bei kristalliner Lagerung geringere Mächtigkeiten möglich sind. Der einschlusswirksame Gebirgsbereich sollte mindestens 300 m unter der Geländeoberfläche liegen. Sie muss also in jedem Fall tiefer liegen als die zu erwartende größte Tiefe möglicher exogener Prozesse. Dies bedeutet nichts anderes, als dass während der Einlagerungszeit keine Ereignisse an der Oberfläche auftreten dürfen, die den einschlusswirksamen Gebirgsbereich direkt betreffen.

Außerdem muss die Rückholbarkeit für mindestens 500 Jahre gewährleistet sein.

Unerwünscht sind dagegen Gebiete mit aktiver Tektonik sowie aktuelle oder ehemalige Bergbau- und Vulkangebiete oder Überschwemmungsgebiete. Von bewohnten Gebieten, Grundwasserleitern zur Trinkwassergewinnung oder schützenswerten Natur- und Kulturgütern sollte das Lager möglichst weit entfernt sein. Grundsätzlich ist sicherzustellen, dass die Radionuklide so langsam diffundieren, dass sie weitgehend zerfallen sind, bevor sie die Biosphäre erreichen.

Generell sollen die Abfälle sicher und möglichst unbefristet von der Biosphäre abgeschlossen werden, wie auch immer die geologischen Einschlusskriterien im Einzelfall aussehen mögen. Dies eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Deutschland hat lange allein auf Salzstöcke gesetzt.

Skandinavien und der Granit

Da nicht in jedem Land ideale Bedingungen herrschen, muss man sich oft mit dem begnügen, was man hat, und gegebenenfalls mit technischen Maßnahmen nachhelfen, wenn das Wirtsgestein nicht alle Anforderungen erfüllt. Diesen Weg geht man beispielsweise in Finnland und Schweden. Dort sind geeignete Wirtsgesteine wie Salz oder Ton nicht in ausreichender Menge vorhanden. Deshalb hat man sich entschlossen, die nationalen Endlager in Graniten zu errichten. Das erfordert aber auch entsprechende Nachrüstungen, zum Beispiel mit Behältern, die mindestens 100.000 Jahre korrosionsbeständig sind.

Opalinuston als Endlager

Die Schweiz beispielsweise setzt für ihr Endlager auf Tongestein, genauer gesagt auf Opalinuston[4]. Am Standort des schweizerischen Endlagers Nördlich Lägern liegt der Opalinuston in einer Tiefe von rund 800 m und hat eine Mächtigkeit von rund 100 m. Dies wird von Schweizer Seite als ausreichend weit von wasserführenden Schichten entfernt betrachtet.

Was ist Opalinuston?

Der Opalinuston ist ein Tongestein des süddeutschen und schweizerischen Juras. Er wurde im Aalenium vor etwa 170 bis 174 Millionen Jahren in einem Flachmeer abgelagert. Benannt wurde der Ton nach dem Ammoniten Leioceras opalinum (Reinecke 1818). Er ist für seine geringe Wasserdurchlässigkeit bekannt, weshalb sich an seiner Obergrenze häufig Quellhorizonte bilden.

Der Opalinuston besteht aus relativ homogenen Tonsteinen mit einer Mächtigkeit von 100 bis 120 m. Die Ablagerung muss in geologisch sehr kurzer Zeit erfolgt sein, da zumindest im Bereich der Schwäbischen Alb nur die Ammonitenzone vom Opalinuston erfasst wird.

Was macht den Opalinuston als Endlager geeignet?


Bisher wurde in Deutschland bei der Suche nach einem geeigneten Endlager immer gerne auf die Salzvorkommen im Norden verwiesen. Es kommen aber auch andere Gesteine infrage, in diesem Fall der Opalinuston. Für den Opalinuston sprechen vor allem seine Homogenität und seine sehr geringe Wasserdurchlässigkeit. Hinzu kommt die Eigenschaft der Tonminerale, eventuell freigesetzte Radionuklide wirksam zu adsorbieren. In Laborversuchen wurde eine nahezu hundertprozentige Adsorption von vierwertigem Plutonium beobachtet. Sechswertiges Plutonium wird durch die Tonminerale zu vierwertigem Plutonium reduziert.

Auch bei anderen Nukliden wie Neptunium hängt die Adsorption stark von der Oxidationsstufe ab. Bei fünfwertigem Neptunium ist sie deutlich geringer, wird Neptunium dagegen z.B. durch Eisenminerale im Ton zu vierwertigem Neptunium reduziert, erfolgt auch hier eine nahezu vollständige Adsorption [5]. Der Ton besitzt eine enorme Oberfläche. Ein Gramm des Opalinustons würde, wenn man alle Tonplättchen aneinanderfügen würde, gut 100 m² Fläche ergeben. Während die Tonminerale negativ geladen sind, sind die meisten Metalle, zu denen auch die radioaktiven Nuklide im Atommüll gehren, meist positiv geladen.

Gleichzeitig ist der Ton quellfähig. Das heißt, wenn doch einmal Wasser durch einen Riss eindringt, nimmt sein Volumen zu und verschließt den Riss dadurch wieder. Er ist quasi selbstdichtend.

Ein Lied von Uran und Bakterien

Während hier die Tonminerale die Hauptrolle und die Eisenminerale eine Nebenrolle bei der Immobilisierung der Radionuklide spielen, können im Opalinuston auch andere Akteure eine Rolle spielen. Dies können zum Beispiel Lebensgemeinschaften von Mikroorganismen sein, die natürlicherweise im Gestein vorkommen. Diese Lebewesen können die Mobilität der Stoffe stark beeinflussen.

Eine Arbeitsgruppe des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) hat jetzt einen Vertreter der Mikroorganismen der Gattung Desulfosporosinus näher untersucht, die in Tongesteinen und möglicherweise auch in Bentonitbarrieren in Endlagern vorkommen.

Dabei ging es vor allem um die Mobilität von Uran. Uran kann in verschiedenen Verbindungen und Oxidationsstufen vorkommen. In der Regel sind dies in natürlichen Vorkommen vierwertige und sechswertige Oxidationsstufen. Dabei sind die vierwertigen Uranverbindungen unter normalen Bedingungen praktisch unlöslich in Wasser, während die sechswertigen relativ leicht löslich sind. Da Uranverbindungen unabhängig von ihrer Radioaktivität auch toxisch sind, hängt die Toxizität hier stark von der Löslichkeit der jeweiligen Verbindung ab.

Desulfosporosinus

Desulfosporosinus bevorzugt anaerobe Bedingungen und kommt auch in tiefen Gesteinsschichten vor. Als die Bakterien im Labor mit Uransalzlösungen in naturnahen Porenwässern in Kontakt kamen, wandelten sie das leicht lösliche sechswertige Uran in das schwer lösliche vierwertige Uran um. Dieses lagerte sich dann in Membranbläschen auf der Zelloberfläche der Bakterien ab. Die Forschenden vermuten, dass es sich dabei um eine Abwehrreaktion handeln könnte.

Innerhalb einer Woche wurden auf diese Weise rund 40 Prozent des ursprünglich gelösten Urans in die unbewegliche Variante umgewandelt. Dabei wurde auch eine weitere, relativ seltene Oxidationsstufe des Urans beobachtet. Diese fünfwertige Oxidationsstufe ist normalerweise relativ instabil. Vermutlich wurde sie bei der Reduktion durch die Bakterien so lange stabilisiert, dass sie nachgewiesen werden konnte [6].

Fazit

Die Ergebnisse zeigen, dass auch der Opalinuston als Wirtgestein für ein Endlager sehr gut geeignet sein dürfte, auch wenn das manchen Lokalpolitikern nicht in den Kram passt. Aber unabhängig davon: Wir brauchen ein Endlager, und zwar dringend. Es ist ja nicht so, dass sich der radioaktive Abfall unserer Kernkraftwerke mit dem Ausstieg aus der Kernenergie in Luft auflöst. Im Gegenteil, er bleibt uns erhalten. Dass wir bei der Endlagersuche immer noch so weit hinterherhinken, sollte eigentlich eine Mahnung an alle sein, die dieser Technologie noch eine Chance geben wollen.

Abgesehen davon finde ich die Ergebnisse der HZDR-Arbeitsgruppe auch deshalb spannend, weil sie nicht nur für die Endlagersuche hilfreich sind, sondern auch neue Perspektiven für die Sanierung kontaminierter Gewässer aufzeigen. Ich glaube, dass sich hier viele neue Möglichkeiten auftun.

 


References

  • [1] Bundestag, D. (2016). Abschlussbericht der Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe „Verantwortung für die Zukunft, .
  • [2] Krohn, J.; Spieth-Achtnich, A.; Schütte, S.; Mbah, M.; Lampke, A.; Hünecke, K.; Fouquet, D.; Kuhbier, J.; Reinhardt, T. and others (2024). Unterstützung des BASE bei der Prozessanalyse des Standortauswahlverfahrens (PaSta): Vorhaben: FKZ 4718F10001, .
  • [3] BMU (2010). Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle, .
  • [4] Kelén (Grafik), C. S. (T. and Joana (2022). Endlager für Atommüll: Die Schweiz setzt auf Opalinuston, Neue Zürcher Zeitung .
  • [5] Anonymus (2011). Opalinuston als Wirtsgestein für Atommüll untersucht textbar Kommunikation und Presse (KOM), Johannes Gutenberg-Universität Mainz .
  • [6] Hilpmann, S.; Rossberg, A.; Steudtner, R.; Drobot, B.; Hübner, R.; Bok, F.; Prieur, D.; Bauters, S.; Kvashnina, K. O.; Stumpf, T. and others (2023). Presence of uranium (V) during uranium (VI) reduction by Desulfosporosinus hippei DSM 8344T, Science of The Total Environment 875 : 162593.

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

6 Kommentare

  1. Atommüll hat eine strahlende Zukunft vor sich in Batterien in der Robotertechnik – wenn Sie den Meeresgrund, die Tiefen der Erde oder das Weltall nach Rohstoffen umgraben, macht es wenig Sinn, Menschen hinzuschicken, die Maschinen müssen besser werden und lernen, autonom zu handeln. Laut Google-Schnellsuche können solche Batterien auch so strahlungsarm gebaut werden können, dass Sie damit auch Handys und Herzschrittmacher betreiben können. Vielleicht auch Pager, falls die noch jemand verwenden will.

    Das heißt, wir müssen das Zeug sicher lagern, aber Jahrtausende werden’s wohl nicht werden, denn es wird zum wertvollen Rohstoff. Im Zeitalter von Idioten-Waffen machen mir eher Politiker Sorgen, die Atomreaktoren ins Wohngebiet bauen. Idioten-Waffen heißt, Sie bestrahlen das Zielgebiet mit islamistischer oder russischer Propaganda, so erreicht sie auch diverse Irre, die sich danach eine Axt schnappen und auf die Nachbarn losgehen oder ihren Job als Atomtechniker missbrauchen, um den Arbeitsplatz in alle Welt zu outsourcen. Idioten-Waffen bestehen also aus drei Komponenten – naive Idioten, die die Gelegenheit bieten, böswillige Idioten, die sie nützen wollen, und nützliche Idioten, die als Mittler zwischen beiden die explosive Reaktion erst ermöglichen. Falls Sie hier Parallelen zur Teilchenphysik sehen, liegt’s daran, dass da welche sind.

    Natürlich hat jeder, der einen Atomreaktor hat, ausschließlich Feinde, die Nuklearmächte sind, denn er hat jeder konventionellen Rakete einen Sprengkopf angeschraubt, den die nicht mal mehr mitschleppen muss. Ist zumindest ökologisch freundlich, denn es senkt den Spritverbrauch der Rakete, die Lagerung von Atommüll erfordert dann basisdemokratisch und volksnah und im Einklang mit dem Volkswillen, der ja auf Atomreaktoren mit allen Konsequenzen gesetzt hat, und eine große Region schrumpft ihren ökologischen Fingerabdruck und wird zügig, kostengünstig und unbürokratisch renaturiert, auch wenn sich das Leben erst der höheren Strahlung anpassen muss. Wüsste nicht, worüber man sich hier beschweren sollte.

    • Hallo Paul S.,

      ich frage mich, wer hier der Idiot ist, aber was du hier schreibst ist wirklich ein ziemlich absurdes Geschwurbel. Was das mit dem Thema “Endlagerung von hochradioaktivem Müll” zu tun hat, ist mir völlig unklar.

      • Robert
        Paul hat wenigstens darauf hingewiesen dass rad. Endlager zum Rohstofflager der Zukunft werden können.

        Jetzt mal etwas Sachlichkeit in die Diskussion.
        1. alles was wir auf unserer Erde finden bleibt auf der Erde , wenngleich an einem anderen Ort.
        2. rad. Abfälle ist ein Sammelbegriff , der aus kurzlebigen Nukliden besteht, als auch aus langlebigen Nukliden, die sogar waffenfähig sind.
        3. Es gibt Grenzwerte für radioaktive Strahlung, die den Gesetzgeber zwingen Vorsichtsmaßnahmen bei der Lagerung rad. Abfälle einzuhalten.

        Die gegenwärtige Sitation in Deutschland, wir haben schon eine radioaktive Grundbelastung die bis zu 0,3 Mikrosievert pro Stunde beträgt.
        In Stuttgart liegt sie bei 0,16 Mikrosievert pro Stunde. vor Cernobyl lag sie noch bei 0,12 Mikrosievert pro Stunde.
        Wo kommt die Strahlung her ? Sie kommt direkt von der Bodenoberfläche, die immer noch mit kurzlebigen Nukliden kontaminiert ist. Bitte keine Pilze aus Süddeutschland essen, die speichern diese Nuklide.
        Sie kommt aber auch aus dem Gestein , besonders Granit, deshalb ist im Harz in Deutschland die rad. Belastung am höchsten.

        Wo soll man also rad. Abfälle lagern ?
        1. nicht auf der Oberfläche, sie werden dort vom Winde, vom Wasser verteilt.
        2. im Meer, lieber nicht, denn die Fische speichern auch rad. Stoffe und wir sind die letzten in der Nahrungskette.
        3. im Gestein, das ist der sicherste Ort, am besten wenn man sie in das Gestein mit einschmelzen könnte.

        Was wird tatsächlich gemacht ?
        Man suchte die preisgünstigste Lagerart und die Form, die von der Öffentlichkeit akzeptiert wird.
        Und jetzt kommt die Krux
        je sicherer, desto teurer, je billiger, desto unsicherer.

  2. Eine These ist kein Beweis. Die Schweizer Theorie hat einen Haken, die Haltbarkeit der Behälter im Ton wurde nicht berücksichtigt. Die tektonische Aktivität der Alpen und des Alpenvorlandes würde ganz vernachlässigt.
    Ein Endlager ist technischer Unsinn, wir können keine Brücke bauen die 50 Jahre hält(Stand der Technik), und wollen mit Prognosen für 2000 Jahre erstellen. Wer daran glaubt kämmt sich jeden Morgen mit einem Hammer.

    • Markus,
      Bakterien zur Trennung in wasserlöslich und schwerwasserlöslich ist doch schon mal ein Schritt voran. Und er kostet nichts.
      Darum geht es doch letztendlich. Wenn wir den rad. Abbfall so sehr verdünnen, dass die Radioaktivität unter den Grenzwert sinkt, dann ist das auch eine Form von Endlager.
      Nur, das wird teuer, weil es große Landfächen benötigt.

  3. Es ist ja keine These, schließlich arbeiten die Schweizer seit Jahrzehnten in Versuchsstollen an dem Projekt. Anders als Deutschland, wo jegliche alternative Forschung mit Hinweis auf den “endlagerhöffigen” Salzstock Gorleben unterbunden wurde, ein Salzstock bei dem die Verantwortlichen seit über 40 Jahren wussten, dass er ungeeignet ist.

    1970 haben Kieler Geologen und Geophysiker für das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung ein Gutachten erstellt, worin wir nachgewiesen haben, dass der Salzstock wegen einer fehlenden tonigen Trennschicht zum Gundwasser einer erheblichen Auslaugung unterliegt und daher völlig ungeeignet ist.

    Das Gutachten verschwand auf dem Weg vom NLfB zur BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe), die wegen ihrer industrienahen Positionierung berüchtigt ist. Die Betreiber der AKWs konnten also weiterhin einen “Entsorgungsnachweis” vorlegen, indem sie ihren Müll zunächst überall zwischenlagerten und weiterhin eifrig am “Endlager Gorleben” gearbeitet haben.

    Inzwischen ist viel Zeit ungenutzt vergangen und das Gutachten tauchte nach ca. 40 Jahren wieder auf, kurz nachdem die Atomindustrie ihren Müll und die Risiken für ´n Appel und ´n Ei an Deutschland, bzw. die nachfolgenden Generationen abgegeben haben.

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