Neues von der Spalteneruption am Kilauea

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Karte des Kamoamoa Spaltenausbruches und Daten von episode 54

Karte des aktuellen Kamoamoa-Spaltenausbruches am Kilauea. Zum Vergleich ist die Ausdehnung des Episode 54 Ausbruches von 1997 ebenfalls eingezeichnet. Image: USGS

Die aktuelle Spalteneruption am Kilauea, die letztes Wochenende begann, scheint ein längeres Ereignis zu sein. Meist dauern vergleichbare Spaltenausbrüche, wie beispielsweise die Eruption episode 54 im Januar 1997, nur wenige Stunden. Der Ausbruch von 1997 dauerte nur 60 Stunden, aber der aktuelle, Kamoamoa-Ausbruch genannte, scheint sich auch nach 6 Tagen noch nicht verausgabt zu haben. Es scheint vielmehr, als wenn der Ausbruch an Heftigkeit gegenüber dem Anfang der Woche noch zugelegt hat. Seit heute Morgen geht die Aktivität wieder zurück. Gestern, am 9. März gab es dem Observatorium zufolge noch Lavafontänen mit 30 bis 40 m, in Spitzen sogar bis 50 m Höhe. Das Magma scheint heiß und vor allem reich an gelösten Gasen zu sein, um so hohe Fontänen zu erzeugen. Ein Lavastrom in einem Kanal hat sich jetzt rund 3 Kilometer von der Spalte entfernt. Es gibt erste Anzeichen, dass sich die Aktivität so langsam wieder beruhigt. Der Ausstoß von Schwefeldioxid ist beispielsweise von über 10000 T/Tag auf unter 4400 t/Tag abgesunken. Die könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Zustrom frischen Magmas zur Spalte vermindert ist. Das Problem dabei ist allerdings, dass der Schwefeldioxidausstoß am Kilauea großen Schwankungen unterliegen kann.

Auf den Seiten des Vulkanobersvatoriums sind einige kurze Filme der Ereignisse zu finden. Ich habe einige einmal thematisch ein wenig zusammengestellt.

Das erste Video zeigt eine Zeitrafferaufnahme des Pu’u ‘O’o Kraters am 5. März 2011. Das Video startet um 4 Uhr morgens und endet um 23 Uhr. Am beginn scheint am Krater noch alles den normalen Lauf zu nehmen, als plötzlich der Kraterboden extrem absinkt.

 

 

Auch am Halema‘uma‘u hat sich der Spiegel des Lava-Sees dramatisch abgesenkt. Das hatte einige Abbrüche an den Kraterwänden zur Folge, wie der folgende Film zeigt. Bemerkenswert sind die knallenden Geräusche, die teilweise durch die Einschläge von Gestein in dien Lava erzeugt werden, aber hauptsächlich aufgrund der thermischen Ausdehnung des Kraterrandgesteins im Kontakt mit der heißen Lave herrühren. 

 

 

Das letzte Video zeigt einige Abschnitte der aktuellen Spalteneruption. Bemerkenswert finde ich die Aufnahmen der sich erweiternden Spalte. Zuerst kommt Dampf aus dem Riss in der Erde, etwas später dann Lava. 

 

 

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

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