Neues vom Ätna-Rauchringe und strombilianische Eruptionen

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Der Ätna auf Sizilien ist immer wieder für spektakuläre Bilder gut. Zur Zeit ist er wieder sehr aktiv, zum 16. Mal in diesem Jahr, also fast durchgehend. Damit ist er nicht nur der höchste Vulkan Europas, mit rund 3323 m, sondern auch der aktivste (Vielleicht mit dem Stromboli).

Der aktuelle Paroxysmus begann am 16. November und zeigte mit rund 600 m hohen Lavafontänen einige spektakuläre strombilianische Aktivitäten, die vor allem in der Nacht ein fantastisches Feuerwerk abgaben. Schön zu hören ist auch der Donner der Explosionen. Also schön die Lautsprecher aufdrehen!

Gut zu erkennen ist auch, dass die Lavafontänen durch Gasblasen angetrieben werden. Das Gas bahnt sich seinen Weg aus dem Schlot und reißt dabei Lavafetzen mit in die Luft. Doch wie kommen derartige Mengen von Gas in das Magma hinein? Im Magma können verschiedene Gase mit unterschiedlicher Löslichkeit gelöst sein. Gase wie CO2 und SO2 haben nur eine geringe Löslichkeit und können bereit in einer Tiefe von 800 Metern übersättigt werden und ausperlen. Es bilden sich Gasblasen, die durch die weitere Aufnahme von Gasen oder kleineren Blasen wachsen. Ab 800 Metern kann auch Wasserdampf ausperlen, der die Hauptkomponente an gelösten Gasen im Magma darstellt. Bevor die Gasblasen die Oberfläche der Magmasäule im Schlot erreichen, wachsen sie sehr schnell.
Auf Heimaey, Island, wurden sogar Gasblasen mit einem Durchmesser von 10 Metern beobachtet. Jede Explosion stellt also das Zerplatzen von großen Gasblasen dar. so ein Vulkan funktioniert ähnlich wie die Sektdusche bei Formel-1 Rennen, wo die Druckentlastung beim Öffnen der Flasche Kohlensäure ausperlen läßt und der Gasdruck den Sekt aus der Flasche treibt. Nur sollte man sich hier besser nicht anspritzen lassen, hier bleibt man besser in sicherer Entfernung.

In der Zeit nach dem vorhergehenden Ausbruch am 11. November konnte man einige Rauchringe sehen, ein Phänomen, für das der Vulkan mittlerweile einige Berühmtheit erlangt hat.

https://www.youtube.com/watch?v=s7TilMpaJT8

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

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