Geo Foto: Mountain Pass
BLOG: Mente et Malleo
Karbonatite gehören zu den seltensten Gesteinen der Erdkruste. Dennoch sind sie durchaus interessant, und das nicht nur aus akademischer Sicht. Denn sie können etliche wirtschaftlich interessante Elemente enthalten, nicht zuletzt die neuerdings so viel erwähnten Selten Erden (die eigentlich garnicht so selten sind, wie man annehmen möchte).
Die Mountain Pass Mine, wie sie sich dem Earth-Observing 1 Satelliten am 15. Januar 2012 darbot. Der grüne Fleck ist ein Absetzbecken, in dem sich das Abwasser der Mine befindet, welches auch zu dem Unfall führte. NASA.
Einstmals die größte Seltenerd-Mine der Welt war Mountain Pass. Entdeckt wurde die Lagerstätte in den 1950er Jahren, als man dort auf der Suche nach Uranlagerstätten war. Die Proben, die zur Analyse ins Labor geschickt wurden, stellten sich aber in dieser Hinsicht als herbe Enttäuschung dar. Sie enthielten Bastnäsit, ein Seltenerd-Karbonat (neben dem Seltenerd-Phosphat Monazit eines der Haupterze dieser Elemente).
In der Region stehen hauptsächlich stark gescherte präkambrische Gneise an, in die vor rund 1,4 Milliarden Jahren ein Karbonatitkomplex eingedrungen ist. Der Komplex besteht aus 8 unterschiedlichen Schloten, die in ihrer Gesteinszusammensetzung von Schonkiniten bis hin zu Karbonatiten reichen.
Schonkinite sind stark alkalische, Kieselsäure arme Gesteine, in denen sich nicht einmal genug Kieselsäure befand, um Feldspäte zu bilden. Daher kristallisierten so genannte Feldspatvertreter wie Nephelin, grob eingeordnet gehört er in die Gruppe der Nephelin Syenite. Diese alkalischen Gesteine treten gerne zusammen mit Karbonatiten auf.
Schematischer Schnitt durch einen Karbonatitkomplex mit den verschiedenen auftretenden Gesteinsassoziationen. Modifiziert nach KINNARD & BOWDEN (1991). Schonkinite gehören zu den Nephelin-Syeniten.
Die 8 Schlote des Karbonatitkomplexes von Mountain Pass liegen ungleichmäßig verteilt entlang zweier nordwestlich streichender (also in dieser Richtung verlaufender) Linien. Rund 200 karbonatitische Gänge, die mit dem Komplex im Zusammenhang stehen, streichen ebenfalls in dieser Richtung.
Stillgelegt im Jahr 2002, weil sie wegen Umweltauflagen nach einem Unfall 1998 und den daraus folgenden Auflagen nicht mehr als wirtschaftlich zu betreiben galt, soll sie ab diesen Jahres wieder fördern. So hoffen die USA, die Abhängigkeit von China hinsichtlich der seltenen Erden etwas abmildern zu können.
Kinnard J.A. & Bowden, P., 1991. Magmatism and mineralization associated with
Phanerozoic anorogenic plutonic complexes of the African plate. In: Kampunzu, A.
B., & Lubala R.T. (Hrsg) (Ed.), Magmatism in extensional structural settings.
Springer, Berlin.
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