Ölpest im Golf von Mexiko – Natürliche Öl Lecks

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  Natürliche Ölquellen im Golf von Mexiko. Image Credit: NASA

 

 Die Katastrophe im Golf von Mexiko hält uns immer noch in Atem. Zwar ist es wohl mittlerweile gelungen, das Leck in 1500 m Wassertiefe weitgehend abzudichten, aber es befindet sich noch genug Öl im Golf von Mexiko, um die empfindlichen Ökosysteme an den Küsten und im Meer zu schädigen.
Aber auch wenn normalerweise menschlich Aktivitäten, gerne auch in Zusammenarbeit mit Stürmen und Unfällen für die Verseuchung des Meeres mit Öl verantwortlich gemacht werden (was sie allzu oft ja auch sind), so darf nicht vergessen werden, dass es auch natürliche Austritte von Rohöl geben kann. Und das natürlich auch im Golf von Mexiko, wo sie durchaus in einem erheblichen Maße zur Gesamtmenge des Öls im Meer beitragen. Normalerweise lassen sie sich aber in Satellitenbildern kaum nachweisen, weil sie in der tiefblauen Farbe der Ozeane untergehen. Unter bestimmten Umständen sind sie aber doch sichtbar, zum Beispiel wenn man direkt in die Regionen schaut, in denen das Sonnenlicht in den Meeren reflektiert. Die beiden obigen Aufnahmen stammen vom Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) an Bord des Satelliten Terra und wurden am 13. Mai 2006 aufgenommen (also deutlich vor der aktuellen Katastrophe). Das Öl schwächt die wellen auf der Wasseroberfläche ab, die normalerweise dafür sorgen, dass das Sonnenlicht in viele verschiedene Richtungen reflektiert wird. Dadurch können sich auch kleinere Ölteppiche durch ihr unterschiedliches Reflexionsverhalten von der Umgebung abheben.

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

5 Kommentare

  1. Natürliche Ölaustrittstellen sind dokumentiert. Bei den Ölschlieren auf dem Bild dürfte die Verteilung für einen natürlichen Ursprung aus vielen kleinen einzelnen Quellen sprechen. Sicher wäre es auch möglich, die jeweiligen Orte der Bohrinseln mit den Schlieren abzugleichen.

  2. @ CHristopher

    Mir liegen zwar keine genauen zahlen vor über die Mengen an Öl vor, die auf natürliche Weise in den Golf gelangen, aber sie sind vermutlich um Größenordnungen kleiner als das, was da jetzt aus getreten ist.

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