Homöopathie kann die Leber kosten
BLOG: Mente et Malleo
Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Wir hatten ja noch vor kurzem die Diskussion, ob Homöopathie weiterhin zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zählen soll. Es war in meinen Augen recht erstaunlich, wie vehement die Verfechter einer (angeblich) sanften Medizin sich für Homöopathie und andere Naturheilmittel in die Bresche warfen und dabei übersahen, dass Homöopathie eigentlich gar kein Naturheilverfahren ist. Und dann kam natürlich auch der Kostenhinweis, dass nämlich die Ausgaben für Homöopathie eh nur gering wären, diese mittel aber doch sonst teure medizinische Verfahren und Heilmittel zumindest teilweise ersetzen und damit Kosten mindern würden. Dass diese Sichtweise mehr als blauäugig ist und einer konkreten Überprüfung wohl ebenso wenig standhalten würden, wie die Homöopathie selber, zeigt folgendes Beispiel:
Wie die Süddeutsche berichtete, hat eine Frau ihren Arzt verklagt. Das alleine wäre sicher noch keine Nachricht. Die Vorgeschichte aber ist schon interessant. Die Frau leidet unter einer Autoimmunhepatitis, ihr Immunsystem greift ihre Leber an und zerstört sie langsam. Unbehandelt führt diese Krankheit zu einer Leberzirrhose und endet mit guter Wahrscheinlichkeit tödlich. Leider, stand die Frau der schulmedizinischen Behandlung äußerst skeptisch gegenüber. Und schon gar nicht wollte sie sich mit Cortison behandeln lassen. Dann schon lieber mit Homöopathie. Jetzt ist die Krankheit fortgeschritten und die Frau wartet auf eine Spenderleber. Also verklagt sie ihren Arzt, der sie homöopathisch behandelt hatte. Er hätte sie halt deutlicher darauf hinweisen sollen, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Der hatte sie von einem anderen Arzt mit dem Hinweis bekommen, er möge die als „Beratungsresistent“ bezeichnete Patientin doch bitte zur schulmedizinischen Behandlung überzeugen.
Bereits in der ersten Instanz war die Klage der Patientin abgewiesen worden. Ein Arzt muss nicht ausschließlich die beste Therapie anbieten. Vielmehr hat er diese zwar vorrangig anzubieten, darf und muss aber den Wunsch des Patienten nach einer zweitrangigen Therapie respektieren. Das Wohl und der Wille des Patienten seien das oberste Gesetz.
Jetzt jedenfalls kostet die homöopathische Behandlung mindestens noch eine Lebertransplantation, und wenn alles schlecht läuft, kann sie sogar das Leben kosten. Ich bin daher durchaus der Meinung, dass dieser gefährliche, weil ohne jeglichen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis, und durch die Folgebehandlungen auch teure Unsinn nichts im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu suchen hat. Daher unterstütze ich die entsprechende Online-Petition. Und Patienten, die schulmedizinische Behandlungen ablehnen und sich stattdessen Therapien ohne jeglichen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis behandeln lassen, sollten auch zu ihren Entscheidungen stehen, wenn es schief geht. Auch der Arzt, der Homöopathie betreibt, sollte mal darüber nachdenken. Da ist also eine Patientin, die allem Anschein nach eine ernsthafte Erkrankung hat. Eine, die sich durch Zuckerkügelchen sicher kaum beeindrucken lässt. Und die auch nicht von alleine verschwindet, wenn man nur lange genug wartet. Hätte er nicht lieber eine weitere Behandlung mit unwirksamer Therapie ablehnen sollen? Mit Hinweis auf die Schwere der Erkrankung? Ist es in Ordnung, dann mit unwirksamen (pseudo-)Therapieformen weiterzumachen, als sei nichts geschehen? Meiner bescheidenen Meinung nach ist es das nicht. Homöopathie kann als durchaus die Leber kosten.
Wie die Süddeutsche berichtete, hat eine Frau ihren Arzt verklagt. Das alleine wäre sicher noch keine Nachricht. Die Vorgeschichte aber ist schon interessant. Die Frau leidet unter einer Autoimmunhepatitis, ihr Immunsystem greift ihre Leber an und zerstört sie langsam. Unbehandelt führt diese Krankheit zu einer Leberzirrhose und endet mit guter Wahrscheinlichkeit tödlich. Leider, stand die Frau der schulmedizinischen Behandlung äußerst skeptisch gegenüber. Und schon gar nicht wollte sie sich mit Cortison behandeln lassen. Dann schon lieber mit Homöopathie. Jetzt ist die Krankheit fortgeschritten und die Frau wartet auf eine Spenderleber. Also verklagt sie ihren Arzt, der sie homöopathisch behandelt hatte. Er hätte sie halt deutlicher darauf hinweisen sollen, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Der hatte sie von einem anderen Arzt mit dem Hinweis bekommen, er möge die als „Beratungsresistent“ bezeichnete Patientin doch bitte zur schulmedizinischen Behandlung überzeugen.
Bereits in der ersten Instanz war die Klage der Patientin abgewiesen worden. Ein Arzt muss nicht ausschließlich die beste Therapie anbieten. Vielmehr hat er diese zwar vorrangig anzubieten, darf und muss aber den Wunsch des Patienten nach einer zweitrangigen Therapie respektieren. Das Wohl und der Wille des Patienten seien das oberste Gesetz.
Jetzt jedenfalls kostet die homöopathische Behandlung mindestens noch eine Lebertransplantation, und wenn alles schlecht läuft, kann sie sogar das Leben kosten. Ich bin daher durchaus der Meinung, dass dieser gefährliche, weil ohne jeglichen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis, und durch die Folgebehandlungen auch teure Unsinn nichts im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zu suchen hat. Daher unterstütze ich die entsprechende Online-Petition. Und Patienten, die schulmedizinische Behandlungen ablehnen und sich stattdessen Therapien ohne jeglichen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis behandeln lassen, sollten auch zu ihren Entscheidungen stehen, wenn es schief geht. Auch der Arzt, der Homöopathie betreibt, sollte mal darüber nachdenken. Da ist also eine Patientin, die allem Anschein nach eine ernsthafte Erkrankung hat. Eine, die sich durch Zuckerkügelchen sicher kaum beeindrucken lässt. Und die auch nicht von alleine verschwindet, wenn man nur lange genug wartet. Hätte er nicht lieber eine weitere Behandlung mit unwirksamer Therapie ablehnen sollen? Mit Hinweis auf die Schwere der Erkrankung? Ist es in Ordnung, dann mit unwirksamen (pseudo-)Therapieformen weiterzumachen, als sei nichts geschehen? Meiner bescheidenen Meinung nach ist es das nicht. Homöopathie kann als durchaus die Leber kosten.
Selbstverständlich hat der Arzt verantwortungslos gehandelt und sollte zur Rechenschaft gezogen werden. Selbstverständlich ist es gefährlich, eine SOLCHE Erkrankung rein homöopathisch behandeln zu wollen. Es ist dumm und kurzsichtig und wird – wie der Autor richtig sagt – nun leider nicht nur die Patientin, sondern auch die Mitleistenden des Sozialstaats teuer zu stehen kommen. (Okay: Die Folgeerkrankungen des Rauchens tun das auch … aber ich schweife ab.)
Dies aber nun wieder als “Beweis” für die Gefährlichkeit der Homöopathie per se anzuführen, finde ich verkehrt.
Nicht die Homöopathie wird diese Frau umbringen, sondern ihre starrköpfige Verweigerung, die Schulmedizin als JETZT VERDAMMT NOCHMAL EBEN NOTWENDIG anzuerkennen. Leider machen diesen Fehler viele Patienten (von Kritikern wenig liebevoll als “Homöopathie-Gläubige” bezeichnet) und traurigerweise auch manche Ärzte/Heilpraktiker. Mit genau diesem Verhalten rücken sie – ausgerechnet sie! – eine Heilmethode, von der ich persönlich innerhalb vernünftiger Grenzen viel halte, immer wieder in ein schlechtes Licht. Einen Gefallen tun sie “ihrer” Homöopathie dabei nicht.
Tatsächlich sinnvoll wäre deshalb IMHO, aus all diesen “Hey Leute, schaut mal, wie gefährlich die böse Homöopathie ist!”-Fällen diejenigen herauszufiltern, wo schiere Dummheit der Anwender oder Unfähigkeit der verordnenden Ärzte Schuld trug. Es blieben nicht viele übrig. 😉
Ansonsten habe ich meine Meinung zu Homöopathie seinerzeit in einem Plädoyer zusammengefasst, das aber von den nicht weniger starrköpfigen Kritikern regelmäßig (absichtlich? Hm.) missverstanden wird: http://bit.ly/d5tJy4 Enjoy!
Die Frage ist doch nur, nach welchen Kriterien die Solidargemeinschaft für Kosten aufkommen soll. Für Therapien hat sich die wissenschaftliche Methode als Basis gut bewährt, nicht zuletzt weil sie überhaupt allgemeingültige Aussagen über Anwendung und Wirksamkeit zulässt. Übrigens auch über so genannte schulmedizinische Pharmaka [ich verweise dafür auf das pharmakritische Blog Stationäre Aufnahme, http://gesundheit.blogger.de/%5D.
Gehen wir davon ab und setzen als neuen Maßstab den anekdotischen Beweis, müssen gesetzliche Krankenkassen nicht nur verdünntes Wasser und Globuli bezahlen, sondern auch Hand auflegen, Gesund beten, Smarties [bunte Globuli halt], Warzen besprechen, bei Vollmond nackt um ein Feuer aus Eichen tanzen [hilft bei Monatsbeschwerden], Nashornpulver, Tigerblut … All das hat irgendwo schon mal irgendjemandem geholfen, ist also offenbar gute Medizin.
Mag sein, dass im Moment nur wenige Millionen für Blödsinn ausgegeben werden, allerdings fehlen diese Millionen trotzdem an anderer Stelle, z.B. bei der Aufklärung zur Organspende, oder deren Einwerbung. Und wenn wir uns von großen Zahlen blenden lassen, nur noch Milliarden auf einen Schlag einsparen wollen, dann brauchen wir gar nicht erst anzufangen. Die inzwischen recht berüchtigte schwäbische Hausfrau wusste immerhin:
Kleinvieh macht auch Mist.
@ textzicke
Ich wollte nicht behaupten, dass Homöopathie böse ist. Das ist sie nicht. Sie ist nur schlicht, nach allen wissenschaftlichen Standards, vollkommen wirkungslos. Gefährlich ist folglich, der Glaube, sie könnte heilen. Denn der veranlasst die Menschen eben dazu, der evidenzbasierten Medizin ( ich will sie hier nicht Schulmedizin nennen) den Rücken zu kehren. Das kann dann natürlich Folgen haben.
@Dierk: Wo sparen & “Kleinvieh”
Lieber Dierk,
Kleinvieh macht auch Mist (eigentlich muss es “Mischt” heißen, wie ich als Halbschwäbin weiß *gnihi*) – das stimmt.
Aber warum setzt man hier ausgerechnet zur Hexenjagd gegen Homöopathie-“Jünger” an, statt bei denjenigen Patienten hinzuschauen, die ihre Gesundheit sehenden Auges ruinieren? Ich denke an stark Übergewichtige, Vorsorgetermine-nicht-Wahrnehmer, Zähne-nicht-Pfleger, Bewegungslose … die paar Boni-Programme, die unsere GSK halbherzig aufziehen, bringen nicht viel. Dabei kann ich mir durchaus vorstellen, dass hier echte Einsparpotenziale liegen!
(Und ja, es IST problematisch, Bürger “erziehen” zu wollen. Aber hey – einer leidet immer. Und dann lenke ich doch lieber in eine Richtung, die, zumindest gesundheitlich gesehen, allen gut tut. Hm.)
Mich würden Eure Meinungen zu diesem Thema sehr interessieren. Sehr spannend!
@Gunnar: “wissenschaftliche Standards”
Lieber Gunnar,
hihi!
Genau DAS meinte ich mit “… meinen Artikel regelmäßig missverstehen”. Darf ich Dich einladen, ihn nochmal ganz aufmerksam zu lesen und dabei zu versuchen, meinen Gedankengang nachzuvollziehen? Ist vielleicht ganz spannend, mal von dieser Seite reinzugucken, selbst wenn man von der Unwirksamkeit der Homöopathie überzeugt ist.
(Pfui Teufel, waren das viele Konstruktionen mit “um zu”. Aber ich hab jetzt keine Zeit mehr, das umZUtexten. *g*)
@textzicke
Warum? Simpel: Lebensrisiko. Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, die der Gesundheit nicht dienlich sind, leider sind die weder so einfach zu fassen, wie wir alle hin und wieder gerne glauben noch können wir den Menschen das Leben verbieten. Beispiel Alkohol, lange Zeit als nur gesundheitsschädlich angesehen, inzwischen hat die gute alte Tante Wissenschaft festgestellt, dass Genussmengen zumindest einiger Getränke auf Alkoholbasis sogar gesundheitsfördernd sind.
Der Witz an der Wissenschaft ist gerade, überprüfbar zu sein, in kleinen Schritten voranzugehen, dabei Fehler auszubügeln [das funktioniert auch gut, wenn keine Egobeweiser beteiligt sind]. Bleiben wir bei diätetischen Empfehlungen, die sich alle Jahr ändern, teils weil neue Erkenntnisse über den Stoffwechsel auftauchen, teils weil Lobbyisten gerne ihren Dreck unters Volk bringen wollen. Mal ist Zucker schuld an allem, dann Fett, dann doch langkettige Kohlenhydrate. Oder es werden einfach willkürlich Grenzwerte festgelegt, um Ärzten und Pharmaindustrie Gewinne zu verschaffen [Report München von dieser Woche]. glaubt ernsthaft jemand, dass über 50% der Deutschen oder auch nur eines Jahrganges – der 18-jährigen – schwer übergewichtig ist?
Tja, und dann gibt es halt noch die üblichen Verdächtigen, von den Nicht-regelmäßig-zum-Zahnarzt-Gehern über die Jogger/Nicht-Jogger bis zu den Motorradfahrern. Wer nicht joggt wird fett, bekommt ein schwaches Herz, verschlechtert seine Koordination und Bewegungsfähigkeit; wer joggt, macht seine Gelenke kaputt, belastet seine Bandscheiben übermäßig, bekommt womöglich ein anfälliges “Sportler”herz. Ähnliche Analysen lassen sich zu jeder Tätigkeit erstellen [durchaus auch ausführlicher und mit Zahlen und Formeln].
Motorradfahrer, Radfahrer, Autofahrer, Fußgänger haben Unfälle, manche mit schweren Verletzungen, manche mit leichten. Lebensrisiko. Manche Menschen haben die genetische Prädisposition zu teils schweren Erkrankungen, Brustkrebs ist da ein gutes Beispiel oder Alzheimer. Lebensrisiko. Raucher erkranken zwar häufiger und im Schnitt schwerer als vergleichbare Nichtraucher, dafür sterben sie früher und fallen so den KV nicht lange und den RK gar nicht zur Last.
Das aber ist genau der Witz am Solidarprinzip: allgemeine Lebensrisiken werden von allen übernommen.
Therapien fallen aber nicht darunter, Therapien müssen sich beweisen – Wirkmechanik, Empirie, statistische Signifikanz. Ihre Wirkmechanik muss, u.a., den anerkannten physikalischen Gesetzen folgen, da hilft es nicht irgendein Tandaradei zu erfinden, das alles zulässt und nichts ausschließt. Wer mit einem Besen fliegt statt mit einem Flugzeug, darf gerne verdünntes Wasser als Medizin einnehmen.
PS: Es geht übrigens nicht um ein Verbot der Homöopathie – obwohl ich das durchaus befürworten würde -, es geht darum, dass die Solidargemeinschaft nicht für überteuertes Leitungswasser und Zuckerpillen aufkommt. Wer sich mit H nicht vergiften möchte, kann das gerne tun, er soll es nur selbst zahlen.
@Textzicke
Sicher kann man auch an anderen Enden im Gesundheitswesen sparen. Mich wundert dieses Argument immer, denn es wird meistens so vorgebracht, als würde Sparen bei der Homöopathie implizieren, daß an anderen Enden quasi Anarchie herrscht. Das eine schließt aber doch das andere nicht aus.
Ich finde, bei einer “Heilmethode”, die international und über Jahrzehnte hinweg keiner Überprüfung nach objektiven, wissenschaftlichen Standards standhält (und somit ihrer(!) Beweislast nicht gerecht wird), darf man durchaus einen Hebel ansetzen, völlig unabhängig davon, was auf anderen Gebieten noch eingespart wird oder werden kann.
Dilemma des homöop. orientierten Arztes
Ein homöopathisch ausgebildeter Arzt setzt Homöopathie ein in einem Fall, in dem es eine nachgewiesen wirksame Behandlung gibt.
Warum nicht, wenn er gleichzeitig die wirksame Behandlung anwendet. Verzichtet er aber auf Patientenwunsch auf die wirksame Behandlung, so muss ihm klar sein, dass er gegen die Standesethik verstösst. Wenn er klug ist, lässt er den Patienten ein Schriftstück unterschreiben, in dem dieser auf die Gefahren eines Behandlungsverzichts hingewiesen wird.
Das Problem geht aber tiefer. Ein Arzt mit homöopathischer Zusatzausbildung steht vor einem Dilemma:
Nimmt der Arzt die Homöopathie ernst und lebt er die Überzeugungen des Begründers der Homöopathie, so wird er die “sanften” Methoden der Homöopathie den “brachialen” der Schulmedizin wenn immer möglich vorziehen. Viele Homöopathen lehnen beispielsweise Schutzimpfungen ganz oder teilweise ab. Mit dieser Haltung tragen sie zur Verhinderung beispielsweise des WHO-Ziels bei, die Masern auszurotten. Sie untergraben also die Bemühungen, die eigentlich jedes Mitglied des Gesundheitswesen mittragen müsste.
Nimmt der Arzt mit homöopathischer Zusatzausbildung die Homöopathie nicht ernst und wendet er somit die Homöopathie bewusst als Placebotherapie an, so nimmt er seine Patienten, die an die Homöopathie glauben, nicht ernst und betrügt damit seine Patienten bis zu einem gewissen Grade.
Dies ist ein Dilemma, wobei es wohl schlimmer ist, wenn der Arzt an die Homöopathie mehr glaubt als an den Fortschritt durch die evidenzbasierte Medizin.
Beratungsresistent
Wenn ein Patient ´Beratungsresistent´ ist und dann krank wird – dann ist der behandelnde Arzt schuld.
Besser kann man das Problem gar nicht beschreiben: ungesunde Lebensweise und dann ist der Arzt schuld wenn man krank wird und/oder stirbt.
Homöopathische Impfung
„Viele Homöopathen lehnen beispielsweise Schutzimpfungen ganz oder teilweise ab. Mit dieser Haltung tragen sie zur Verhinderung beispielsweise des WHO-Ziels bei, die Masern auszurotten. Sie untergraben also die Bemühungen, die eigentlich jedes Mitglied des Gesundheitswesen mittragen müsste.“
Nein, es gibt auch „mutige“ Heilpraktiker, die ihre Patienten homöopathisch impfen. Es ist geradezu unglaublich, was sich diverse Homöopathen im Namen von „Naturmedizin“ alles zutrauen. Es gibt im Internet tatsächlich Leute, die anbieten Kinder mit Globuli gegen Keuchhusten, Masern und Scharlach zu impfen. Natürlich ist eine Schutzwirkung homöopathischer Impfungen niemals festgestellt oder gar erforscht worden.
Was mich an der ganzen Sache unheimlich stört ist, dass sich die Homöopathie nicht nur fälschlicherweise mit dem Namen „Naturmedizin“ schmückt, sie drängt sich auch immer mehr in die Bereiche der Schulmedizin hinein und gibt vor alles genauso gut zu können, wie diese , nur eben „sanfter“.
Naja
Homöopathie kann die Leber kosten. OK.
Chemotherapie kann auch die Leber kosten halte ich mal dagegen. Da fast Alle in das Gesundheitssystem einzahlen, und viele Lobbygruppen unterwegs sind, ist nur schwer einzusehen gerade die Hömopathie auszuklammern.
Siehe z.B. hier:
http://www.aerzteblatt.de/…e&p=hom%F6opathie
oder hier:
http://www.aerzteblatt.de/…e&p=hom%F6opathie
Der Wikipediaeintrag zu diesem Thema beleuchtet das Thema m.E. nach auch richtig.
schwerwiegendere Gründe
Ich kann an deiser Stelle die Diskussionen nach meinem Blogbeitrag “Homöopathie der große Bruder des Placeboeffektes” nicht zusammenfassen. Aber an einem Punkt schrieb ich:
“Für ein Verbot sollten also noch schwerwiegendere Gründe geltend gemacht werden.”
Wenn nun ein Gericht zumindest in erste Instanz feststellt, dass ein Arzt nicht ausschließlich die beste Therapie anbieten muss, sondern “den Wunsch des Patienten nach einer zweitrangigen Therapie” respektieren muss, dann ist dies so ein schwerwiegender Grund für mich.
Danke für den Hinweis zur Petition.
Wirkung
Neben Homöopathie und Placebo gibt es auch noch den Nocebo-Effekt = Negative Auswirkungen von Medikamenten, z.B. weil man den Beipackzettel gelesen hat und sich dann in Ängste hineinsteigert (also eine negative Placebo-Wirkung).
Statt sich über solche Effekte aufzuregen sollte man sie erforschen. Wenn man die mentale Ursache solcher Wirkungen versteht, dann hat man endlich eine fundierte Diskussionsbasis.
Homöopathie kann die Leber kosten
Esw lebe die so genannte Wissenschaft, es lebe die Pharmacie!
Herr Ries sollte sich lieber mit Themen auseinandersetzen, von denen er etwas versteht!
Viele Patienten gehen davon aus, ihren bisherigen Lebenswandel einfach weiterhin fortführen zu können, sei es mit dem Genuß von Alkohol, sei es mit dem Verzehr von für sie persönlich allergenträchtigen Nahrungs- und Genußmitteln. Wichtig gewesen wäre es doch in erster Linie einmal, woher die Autoimmunreaktion der Patientin entstammte!
Eine kurzzeitige Behandlung mit Corticoiden könnte vielleicht eine vorübergehende Abhilfe geschaffen haben, aber wäre auch keine Dauerlösung gewesen!
Wer kann denn eine Garantie dafür abgeben, daß mit der chemisch-pharmazeutischen Behandlung die Patientin geheilt hätte werden können?
Vielleicht Herr Ries????
Hom ist keine Naturmedizin
Herrschaften,
ich schreibe hier zu vielen Dingen nichts, das ist einfach nicht nötig, jeder mag im Leben selber seinen Weg finden, um Dinge zu beurteilen und in einen Kontext zu setzen – zunächst vor allem mal für sich selber anstatt für andere (“man müsste doch in der Solidargemeinschaft die Homöopathie verbieten da sie vielleicht nicht funktioniert”….)
Nur eine Info daher:
Homöopathie ist tatsächlich keine “Naturmedizin” oder sowas, hat inhaltlich herzlich wenig mit Naturheilkunde und “sanfter Medizin” und so einem Käse zu tun, steht eher der Psychotherapie nahe und ist somit einer der ganz wenigen echten Heilswege in dieser Welt, die ansetzen wo es sinnvoll ist, nämlich am inhaltlichen Geschehen und dem eigenen Bewusstsein.
Dass dafür aber dann nicht primär der Arzt verantwortlich ist, wie ein Automotor der nur funktionieren soll und die Mechaniker in der Werkstatt/Autokonstrukteur dafür verantwortlich sind, sondern eben der Mensch selber für sich, ist aus dieser Perspektive entscheidend.
Oder anders gesagt: wenn ichs immer besser weiß als die Vertragswerkstatt und meinen Motor ständig meine ohne Öl betreiben zu können, kann ich bei einem Motorschaden weder über BMW schimpfen, noch die Mechaniker verklagen, dann gehts eindeutig um was anderes als meine Gesundheit
Sprüche wie in der Bild Zeitung?
Ich begebe mich auf ihr Niveau. Warum wird hier eine Methode angeprangert, mit so einer Aufsehen erregenden Überschrift? Das finde ich hetzerisch. Warum wird nicht einfach gesagt daß hier die Beurteilung einer Krankheit falsch war und die entsprechende Methode unangemessen?
Hätte man Cortikoide gegeben würde die Patientin an der Nebenniere erkranken und fett werden, bei fehldosierung sogar Haarausfall bekommen. Sie können nicht schwerste Störungen mit vorbeugenden Methoden bekämpfen. Was sie pseudo nennen, passiert im Körper auf zellebene ständig. Die körpereigenen Hormone sind lokal teils niedriger konzentriert als Homöopathika. Sie müssen sich mal vorstellen wieviele billionen Moleküle in einer Dosis sind! Wenn Gifte wie PCB oder Dioxine, Kampfstoffe usw. in mengen schon wirksam sind die im Arbeitsbereich von Homöopathika liegen(Menge), dann ist eine Wirkung wahrscheinlich.
Indien z.B. kann sich unser Gesundheitssystem garnicht leisten und wir eigentlich auch nicht, aber solche weichen Methoden entlasten die Kassen und das System enorm und man darf nicht mit Einzelfällen aufwiegen. Kinder statt Inder? Wir können es uns auch nicht leisten. Wo ein Arzt sich verschätzt hat und eine neurotische patientin die sich selbst auffrisst(autoimmun), auch noch an der Leber wo die ganzen “unzufriedenen” Aggressionshormone ausgeschüttet werden, da war es eben schlecht ausgebildet oder leichtfertig weil die Methode unangemessen war, nicht prinzipiell unwirksam, also nicht das Prinzip anprangern! PsychoNeuroImmunologie besagt daß viele Krankheiten genau dort beginnen>Psyche. In jeder millisekunde produzieren sie so unglaublich viele Moleküle und die sind sehr wirksam. Wenn sie sich hier über meinen Text aufregen, woher kommt denn der Reflex? Das ist dann irgendwas mit ihrem Hypothalamus wo sie in homöopathischen mengen hormone produzieren. D.h. ihre Verfassung ist für Sie gar wirksamer als ein homöopathisches mittel. Und warum soll Materie nicht wirksamer sein als ihr Geist? Im grunde sind es Zellen der Organe die ständig etwas Produzieren, reagieren. Auf molekularer und genetischer Ebene.
(Molekularbiologin/PNI)
@ Prof. Sarah M. F.
“Was sie pseudo nennen, passiert im Körper auf zellebene ständig. Die körpereigenen Hormone sind lokal teils niedriger konzentriert als Homöopathika.”
Wollen wir uns jetzt allen Ernstes über Potenzierungen streiten? Mir persönlich fällt dabei immer nur Dieter Nuhr ein. Denn: Hormone sind mit analytischen Mitteln nachweisen, es sind also die betreffenden Moleküle vorhanden. Bei vielen Homöopathika ist das nicht der Fall.
“Wenn Gifte wie PCB oder Dioxine, Kampfstoffe usw. in mengen schon wirksam sind die im Arbeitsbereich von Homöopathika liegen(Menge), dann ist eine Wirkung wahrscheinlich.”
Hier gilt das selbe. Um zu wirken, muss das betreffende Molekül, der Stoff vorhanden sein. Und er ist analytisch nachweisbar. Das die wirksamen Mengen gering sind, brauchen sie einem alten ABC-Soldaten nicht zu erzählen. Sie sollten sich vielmehr einmal über den propagierten Wirkmechanismus der Homöopathie informieren, bevor sie sich hier so weit aus dem fenster lehnen. Denn der unterscheidet sich eklatant von dem, der für Hormone, Gifte und Kampfstoffe als belegt gelten kann. Denn das ist eines der Hauptprobleme der Homöopathie. Es gibt keinen wissenschaftlich erwiesenen oder auch nur empirisch belegbaren Wrkmechanismus. Hingegen sprechen die bekannten Mechanismen eindeutig gegen die Homöopathie. Sie widersprechen physikalischen Prinzipien, die als belegt gelten können.
“Indien z.B. kann sich unser Gesundheitssystem garnicht leisten und wir eigentlich auch nicht, aber solche weichen Methoden entlasten die Kassen und das System enorm und man darf nicht mit Einzelfällen aufwiegen.”
Nein, weder Indien noch wir können uns Methoden leisten, die allem, wasd wir über die Naturgesetze wissen, widersprechen. Von denen es keine funktionierende Theorie ihrer Wirksamkeit gibt, und bei denen, je besser wissenschaftlich methodisch fundiert eine Studie ist, je negativer das Ergebnis zulasten der Homöopathie ausgeht. Also ist Homöopathie nach allem derzeitigen wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen eine unwirksame Methode und jeder (!) Euro dafür ist rausgeschmissenes Geld.
“Wenn sie sich hier über meinen Text aufregen, woher kommt denn der Reflex? “
Ich rege mich nicht über ihren Text auf, sie sich aber anscheinend über meinen. Das ich ihnen antworte, sollte mir als Verfasser des Blogtextes doch wohl freistehen, oder?
“Das ist dann irgendwas mit ihrem Hypothalamus wo sie in homöopathischen mengen hormone produzieren. D.h. ihre Verfassung ist für Sie gar wirksamer als ein homöopathisches mittel. Und warum soll Materie nicht wirksamer sein als ihr Geist? Im grunde sind es Zellen der Organe die ständig etwas Produzieren, reagieren. Auf molekularer und genetischer Ebene.”
Ich liebe Ferndiagnosen von Menschen, die mich überhaupt nicht kennen. Ist das in der Rubrik der Medizin, in der sie arbeiten wollen, das übliche Vorgehen? Sie scheinen eine faszinierende Interpretation der wissenschaftlichen Methode zu haben.
Bla, Bla, bla kann ich nur zu diesem Artikel sagen!
Wissen Sie wievielen Menschen täglich das Leben durch die konventionelle Medizin genommen wird??????
Schreiben Sie doch darüber mal! Alleine in Krankenhäuser sterben Menschen an resistenten Keimen und die Ärzte sind machtlos!
Die Homöopathie kann auch keine Wunder vollbringen! Aber sie kann schon sehr viel!
Wo Gewebe zerstört ist, da kann nichts mehr aufgebaut werden.
Und es ist wichtig, dass man an einen guten und erfahrenen Homöopathen gerät.
Oft haben die allgemeinen Ärtze nur eine Zusatzausbildung und keine vollständige Ausbildung und im Mangel an Zeit können sie ggf. nicht das leisten, was vielleicht ein klassisch arbeitender Homöopath kann!
Ich kann doch auch nicht sagen, nur weil meine Hausärztin meine Multiple Sklerose am Anfang des Jahres nicht diagnostizieren konnte, weil sie nicht die Kompetenz und die Lust hatte, dass alle Ärzte gleich schlecht sind.
Aber so ist das mit der Homöopathie! Läuft ein Fall mal schlecht, geht es gleich durch die Medien wie sonst was! Die guten Fälle werden aber nicht erwähnt und wieviel Elend die normale Schulmedizin teilweise über die Menschheit bringt, wird auch nicht gesagt!
Warum geht es eigentlich nicht miteinander, anstatt immer gegeneinander. Da wären wir schon viel weiter!
Aber die ewigen Diskussionen, ob es wissenschaftlich nachgewiesen werden kann oder nicht langweilen doch langsam! Es wird nie wissenschaftlich nachweisbar sein. Aber die Erfolge sprechen doch für sich.
Da sind andere Länder wie Frankreich oder Indien schon erheblich weiter und Deutschland hinkt dem ganzen kopflastig noch sehr nach.
Schade eigentlich!