Haiti: Erdbeben und Tsunamis

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Das verheerende Erdbeben vom 12.Januar 2010 in Haiti hat vermutlich auch mindestens 2 mehrere Meter hohe Tsunamis ausgelöst, wie am 24. Februar auf einer Konferenz in Oregon bekannt wurde. Als erstes war es Hermann Fritz, einem Ingenieur vom Georgia Institute of Technology aufgefallen. Als er Anfang Februar mehrere Tage in den Küstenregionen Haitis verbrachte, haben ihm Fischer davon berichtet.
Als der Erdbeben passierte, hatten die Computermodelle einen kleinen Tsunami für die südliche Küste Haitis vorhergesagt, der aber nur bis zu 20 Zentimeter haben sollte. Allerdings waren die Wellen, die direkt an den Stränden von Haiti ankamen, bis zu 3 m hoch. In Jacmel, einem Ort an der Südküste, haben die Wellen auch die Baracken von UN-Soldaten gettroffen, die aber zum Glück zu dem Zeitpunkt ihre Unterkünfte bereits verlassen hatten. Die Männer aus Sri Lanka hatten ihre Erfahrung mit Tsunamis genutzt, um sich auf höhergelegenes Terrain zu retten.
Über die genauen Ursachen dieser Tsunamis wird noch gerätselt. Eigentlich sollte ein Erdbeben wie das von Port-au-Prince keine allzu großen Tsunamis erwarten lassen. Hier, bei einer Blattverschiebung, bewegen sich die beteiligten Platten aneinander vorbei und nicht wie bei dem großen Erdbeben von 2004 im Indischen Ozean, auf und ab. Vielleicht hat das Erdbeben die Wellen auch nicht direkt ausgelöst, aber andere Folgen des Bebens könnten in Frage kommen. Der Tsunami in der Bucht von Port-au-Prince zum Beispiel, der stellenweise bis zu 70 m weit ins Landesinnere reichte, könnte durch untermeerische Erdrutsche ausgelöst worden sein. Satellitenbilder und Fotos sollen die Änderungen der Küstenlinie aufzeigen. Palmen seien bis zu 7 m weit in das Wasser versetzt worden. Außerdem seien die Wellen bereits nach knapp 15 Sekunden auf die Küste geprallt, was für Unterwasserrutschungen sprechen würde.
Auch für den Tsunami an der Südküste wurden multiple Unterwasserrutschungen vorgeschlagen. Da der Tsunami eine größere Wellenlänge zeigte und erst rund 5 Minuten nach dem Beben eintraf, deutet dies auf eine ausgedehnte Quelle hin.
Auch in diesem Fall standen die Menschen dem Wasser weitgehend arglos gegenüber. Sie blieben, als sich das Wasser der Südküste zurückzog, anstatt sich auf höher gelegenes Gebiet zu flüchten. Es zeigt sich wieder, wie wichtig die Information der Küstenbevölkerung über die Gefahren von Tsunamis sind.

Haiti earthquake produced deadly tsunami

Deadly Tsunami Swarm Hit Haiti After Quake, Experts Say 

 

 

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

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