Fossil des Jahres 2025 – Fayolia sterzeliana

Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Fossil des Jahres. Auf Vorschlag des Museums für Naturkunde in Chemnitz wurde die fossile Haikapsel Fayolia sterzeliana zum Fossil des Jahres 2025 gewählt.
Man fragt sich, was an dieser Eikapsel eines uralten Hais so besonders ist, dass sie zum Fossil des Jahres gewählt wurde. Sie steht nicht allein, sondern stellvertretend für eine ganze Reihe fossiler Eikapseln der Gattungen Fayolia, Palaeoxyris, Vetacapsula oder Crookallia.

Museum für Naturkunde Chemnitz
Rätselhafte Spuren
Die Eikapsel wurde bereits 1829 von Brongniart beschrieben. Damals glaubte man noch, dass es sich um ein pflanzliches Organ handeln könnte. In der Zwischenzeit wurden verschiedene Erklärungsversuche für die rätselhaften Funde unternommen. Meist wurden sie als pflanzliche Überreste angesehen. Erst 1888, als man sie mit den Eiern moderner Haie verglich, erkannte man ihren wahren Ursprung.
Heute weiß man, dass es sich um die Eikapseln einer Gruppe von urtümlichen Haien (Xenacanthiformes) handelt. Diese waren im Erdaltertum weit verbreitet und lebten im Süßwasser. Zur Eiablage nutzten sie flache Bereiche, in denen sie ihre ledrigen Eikapseln an Wasserpflanzen hefteten. Die Eikapseln besaßen dazu spezielle Haftfäden.
Wann lebten die urzeitlichen Haie und wie sahen sie aus?
Die Urheber der Eikapsel Fayolia sterzeliana lebten im Unterkarbon in der Gegend des heutigen Chemnitz. Sie stellen damit den ältesten Nachweis der Gattung Fayolia dar.
Die Gattung selbst existierte vom Unterkarbon bis zur Obertrias und lebte auf der Nordhalbkugel. Sie hatten einen langgestreckten Körper und einen charakteristischen Stachel am hinteren Ende des Kopfes. Ihre Schwanzflosse hatte im Gegensatz zu den heutigen Haien einen Flossensaum, der aus der zusammengewachsenen Rücken- und Afterflosse bestand.

Sie lebten im Süßwasser und waren vermutlich Lauerjäger, die sich von Amphibien und kleinen Fischen ernährten.