Erste Hilfe mit Musik

BLOG: Mente et Malleo

Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Mente et Malleo

Der Post von Joe, in dem er auf Wege hinweist, wie man sich selber bei einem Herzinfarkt über die Runden retten kann und auf den ich hier gerne noch einmal hinweise, weil es in meinen Augen unheimlich wichtig ist, dieses Wissen zu verbreiten, hat mich an ein altes Posting von mir erinnert. Ging es hier um Selbsthilfe, so soll ja auch die Hilfe bei Fremden, also die Erste Hilfe, nicht zu kurz kommen. Spätestens diejenigen unter uns, die im Besitz eines Führerscheins sind, sollten ja irgendwann (meist in grauer Vorzeit) einen Erste Hilfe Kursus absolviert haben. Aber mal ehrlich, Hand aufs Herz, wer erinnert sich noch an die grundlegenden Dinge? Wie, zum Beispiel, funktionierte die Herzmassage (korrekt: Herz-Lungen-Wiederbelebung)?

Irgendwie hoffen wir alle doch, dass wir erstens von einem Ernstfall verschont werden, oder, wenn er schon eintritt, doch bitte kompetentere am Ort sein mögen. Und da jeder diesen Wunsch hat, stehen alle herum, anstatt zu helfen.  Dabei ist es eigentlich nicht sehr schwer, den nötigen Rhythmus von rund 100 Drücken auf den Brustkorb einzuhalten. Musik kann dabei helfen, darum hat die American Heart Association auch als Beispiel den alten Hit der Bee Gees, Stayin´ alive, genannt. Das Stück hat mit 103 Beats ziemlich genau den nötigen Rhythmus, und es dürfte eigentlich fast jedem bekannt sein, es wird ja auch heute noch häufig im Radio gespielt. 

Bei Versuchpersonen, denen das Lied vorgespielt wurde, konnten selbst unter Streß die vorgeschriebenen Druckmassagen erreicht werden, auch wenn sie ansonsten keine Ahnung von Erster-Hilfe hatten. Die Druckmassagen sollen anch japanischen Studien auch weitaus wichtiger sein als die Mund-zu-Mund Beatmung, die früher gerne in den Erste-Hilfe Kursen einer der Hauptpunkte war. Es ist anscheinend wichtiger, das bei einem plötzlichen Herzstillstand eh mit Sauerstoff angereicherte Blut in das Gehirn zu befördern, als es zusätzlich mit Sauerstoff aufzuladen.

 Und für alle, denen die Bee Gees nicht liegen, hat die American Heart Association eine Ganze Liste von Musikstücken zusammengestellt, die ebenfalls die nötige Anzahl Beats pro Minute haben. Darunter auch für Freunde des mehr morbiden, Anotherone bites the dust von Queen.  Oder wie wäre es mit Dancing Queen von Abba?

 

Mit Musik macht auch das Üben mehr Spaß, und es kann Leben retten!

 

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

3 Kommentare

  1. Herzensangelegenheiten

    “Aber mal ehrlich, Hand aufs Herz, wer erinnert sich noch an die grundlegenden Dinge? Wie, zum Beispiel, funktionierte die Herzmassage”

    Geniale Einleitung, wie nennt man dieses Stilmittel?

  2. Pingback:28 | Pearltrees

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