Zum Tag der Erde

BLOG: Mente et Malleo

Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Mente et Malleo

Heute, am 22. April ist der internationale Tag der Erde. Ursprünglich soll dieser Tag die Wertschätzung unserer Umwelt stärken und uns anregen, über unseren Umgang mit der Ressourcen unseres Planeten zu überdenken. Wie sollten diesen Tag vielleicht auch nutzen, um unsere eigene Position im Weltraum noch einmal zu überdenken.

Und welches Bild könnte hierfür wohl besser geeignet sein, als das (auf den ersten Blick wohl unscheinbarste) Foto aller berühmten Fotos unseres Heimatplaneten.

Es war unter anderen Carl Sagan, der sich für diese Aufnahme stark machte. Man kann eigentlich kaum etwas darauf richtig erkennen, oder? Und doch, wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man doch etwas. Einen kleinen blauen Fleck, Nicht mehr als 1 oder 2 helle, bläuliche Pixel breit. Das ist die Erde. Die Erde, wie sie sich aus einer Entfernung von 6,4 Milliarden Kilometern präsentiert. So winzig und unscheinbar und doch so wundervoll, in all der Dunkelheit des Kosmos.

Der Zufall wollte es so, das sich das Licht der Sonne genau in dem Moment von der Sonde reflektiert wurde, als diese Aufnahme entstand. Und so erscheint die Erde gleichsam in dieser Reflektion gefangen und hervorgehoben aus der tiefschwarzen Dunkelheit des Weltraumes. Es ist ein uns sehr fremdes Bild der Erde.

Wir wissen alle, wie sich die Erde im Weltraum präsentiert, spätestens seit den spektakulären Aufnahmen der Mondmissionen, wo die Erde als blaue Kugel im samtschwarzen All hängt, mit hellen, weißen Wolkenbändern auf ihr zu sehen. Aber aus dieser enormen Entfernung hat noch kein menschliches Auge sie je gesehen. So würde sie sich außerirdischen Besuchern präsentieren, die sich auf dem Flug in das innere Sonnensystem befinden. So klein und unscheinbar, so verloren in der unendlichen Weite. Und beinahe hätten wir das Bild nie zu sehen bekommen, es wäre niemals entstanden. Denn die Verantwortlichen bei der NASA hatten Sorge, dass die dies Foto die Kamera von Voyager 1 beschädigen könnte. Denn die Erde stünde aus dem Blickwinkel der Sonde sehr nahe an der Sonne.

Am 14. Februar 1990, passend zum Valentinstag, erreichte die Sonde ein kurzer Befehl. Sie drehte ihre Kamera in Richtung Erde.

 

Alien View of the Earth(Image Credit: NASA/JPL)


Carl Sagan beschrieb das Foto in seinem Buch „Pale Blue Dot“ wie folgt:

From this distant vantage point, the Earth might not seem of any particular interest. But for us, it’s different. Look again at that dot. That’s here, that’s home, that’s us. On it everyone you love, everyone you know, everyone you ever heard of, every human being who ever was, lived out their lives. The aggregate of our joy and suffering, thousands of confident religions, ideologies and economic doctrines, every hunter and forager, every hero and coward, every creator and destroyer of civilization, every king and peasant, every young couple in love, every mother and father, hopeful child, inventor and explorer, every teacher of morals, every corrupt politician, every “superstar,” every “supreme leader,” every saint and sinner in the history of our species lived there – on a mote of dust suspended in a sunbeam.

Das Bild ist Teil einer Serie von ähnlichen Fotos, welche die Planeten aus der fernen Perspektive der Sonde zeigen.

 

Avatar-Foto

Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

4 Kommentare

  1. Textsalat

    Hallo lieber Autor,

    so spät nach Feierabend sollte man nicht mehr texten. Ich versuche die ganze Zeit, folgenden Satz zu entschlüsseln:

    “Der Zufall wollte es so, das sich das Licht der Sonne genau in dem Moment von der Sonde reflektiert wurde, als diese Aufnahme gemacht entstand.”

    Was genau reflektiert wurde, als die Aufnahme “gemacht entstand”, ist mir rätselhaft. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Erde in enem von der Sonde (!) reflektierten Sonnenlicht erstahlen sollte. Abgesehen davon, dass in dem Artikel bis dahin von gar keiner Sonde die Rede war.

    Nächstes Mal vielleicht doch besser den Artikel nach dem Frühstück nochmal korrekturlesen und erst dann posten?

    Schöne Grüße
    NBK

  2. @NaturalBornKieler

    Es war das Licht der Sonne,das von der Linse der Kamera der Sonde reflektiert wurde. Ich dachte, das genau würde der Satz so auch aussagen. Der anglophone Fachbegriff dafür ist, glaube ich, Lensflare.

  3. Auf gleichem Niveau:

    Hallo Naturalbornkieler,
    Ihrem Pseudonym entnehme ich, dass Sie evtl. aus Kiel stammen, das wäre mir dann doch sehr peinlich.

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