Dreifachtreffer!

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In einem vorhergegangenen Beitrag hatte Michael Khan den Gedanken aufgeworfen, dass zwei oder gegebenenfalls auch mehrere kleinere Himmelskörper in geringem Abstand auf einem größere einschlagen. Vermutlich dürfte ein derartiges Ereignis auch hier auf dem Mars zu dieser seltsam geformten Einschlagsnarbe geführt haben.

 

Ein Dreifachtreffer auf dem Mars. Hier gibts die zugehörige kml-Datei.

Ein dreifach-Treffer! Drei kleine Krater, jeder nur rund 2 Kilometer im Durchmesser, überlappen sich zu einem länglichen. Was für ein seltsamer Zufall, möchte man meinen. Doch die Krater überlappen sich nicht so, als wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten entstanden wären. Diese drei Krater wurden also zur selben Zeit gebildet. Und wenn man sie sich genau anschaut, dann sind die Himmelskörper wohl auch zu exakt dem selben Zeitpunkt eingeschlagen. Denn die Druckwellen der einzelnen Explosionen scheinen sich überlappt zu haben, wie man aus den linearen Wällen zwischen den Kratern (durch die gestrichelten Linien im unteren Bild markiert).

Die drei Krater in höherer Auflösung von HiRISE. Zum vergrößern draufklicken. NASA/JPL/University of Arizona.

Was mag hier also passiert sein? Viele Asteroiden werden von kleineren Himmelskörpern begleitet, und manche sind selber wohl lockeren Schutthaufen ähnlich, welche von ihrer eigenen Gravitation zusammengehalten werden. Während der Begegnung mit einem Planeten und durch Kräfte beim auftreffen auf die Atmosphäre werden sie auseinander gerissen. Diese Teile werden dann meist in sehr enger räumlicher Nachbarschaft einschlagen. Als sich die Gewalt der Einschläge langsam gelegt hat, konnten die normalen geologischen Kräfte auf dem Mars wieder übernehmen. Mit der Zeit formte der Wind in den Kratern kleine Dünen zu der friedlichen Szene, wie sie sich HiRISE darbot.

Das geht übrigens auch mit Doppeleinschlägen.

  • Veröffentlicht in: Mars
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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

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