Der Great Dyke

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Das südliche Ende des Great Dyke in Simbabwe. Deutlich sind zwei Störungen zu erkennen. Die dunkle Stelle oberhalb des Dykes ist auf ein ausgedehntes Buschfeuer zurückzuführen. Image: NASA

Das Satellitenbild oben zeigt den Great Dyke in Simbabwe, eine geschichtete Intrusion. Geschichtet deswegen, weil hier die Schmelze nicht gleichmäßig auskristallisiert ist, sondern die sich in der Schmelze zuerst bildenden Minerale aufgrund ihres Gewichts entweder abgesunken, oder (was aber recht selten vorkommt) aufgestiegen sind. Dabei haben sich verschiedene Schichten mit den jeweils zu einem Zeitpunkt kristallisierten Mineralen gebildet, die einer geschichteten Intrusion in Etwa das Aussehen eines Sedimentgesteins geben. Im Prinzip ist ihre Entstehung ja auch der von Sedimentgesteinen nicht unähnlich. Vor rund 2,5 Milliarden Jahren sind metallhaltige, ultramafische Schmelzen in die Gesteine des afrikanischen Kratons eingedrungen und haben den Great Dyke gebildet. Ultramafisch heißt, dass die Gesteine zum Größten teil (über 90%) aus dunklen, eisen- oder magnesiumhaltigen Mineralen bestehen. Der Great Dyke durchzieht als dünne, schmale (3 – 12 km) und rund 550 Kilometer lange Linie Simbabwe in Nordost-Südwest Richtung. Aufgrund seiner Form nimmt man an, dass die Schmelzen damals entlang von tiefen Störungen in der Kruste aufgestiegen sind, möglicherweise im Zusammenhang mit einer Dehnung der Kruste. Seit seiner Entstehung ist der Great Dyke keiner größeren Deformation unterzogen worden, auch wenn es einige jüngere Störungen gibt, die ihn durchschlagen. Auf dem obigen Bild des südlichen Teils des Great Dykes kann man einige dieser Störungen sehr gut an dem Versatz im Dyke erkennen. Geschichtete ultramafische Intrusionen enthalten sehr oft ökonomisch interessante Erze, in diesem Fall sind besonders hervorzuheben Gold, Silber, Platin, Nickel, Chrom, Zinn, Kupfer, Titan, Eisen, Glimmer und Asbest. Chrom ist hauptsächlich in dem Mineral Chromit gebunden und wird ebenso wie Platin aktiv abgebaut. Entlang des Great Dyke liegen eine größere Anzahl von Minenstädten in Simbabwe.

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

2 Kommentare

  1. @ Lars

    Sowohl, als auch. Die Schmelze alleine dürfte schon ziemlich metallreich gewesen sein. Die Minerale, wie beispielsweise Chromit bilden sich dazu auch noch früh und sinken dann im Magma ab. Dadurch reichert sich Chromit sehr stark an.

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