Asbest – was ist mit der Verwitterung von Asbestdächern?

Achtung, Asbest!

Auch fast 30 Jahre nach dem Verbot von Asbest findet sich ein Großteil der ehemaligen Wunderfaser immer noch in unserer Umgebung. Normalerweise stellt das auch kein Problem dar, aber viele Asbestprodukte erreichen mittlerweile ihre vorgesehene Lebensdauer oder überschreiten sie bereits deutlich. Und das gilt ganz besonders für die Hauptverwendung von Asbest, die Herstellung von Faserzementplatten beispielsweise für den Bereich Dach und Wandbehang. Diese sind seit mehr als 30 Jahren der Verwitterung ausgesetzt. Da kann sich schon die Frage stellen, wie sich diese Baustoffe verhalten, und ob das Alter und die Verwitterung bei der Faserfreisetzung eine Rolle spielen.

Achtung, Asbest!

Asbestzement

Bis zu ihrem endgültigen Verbot 1993 wurde Asbest in Deutschland sehr vielfältig eingesetzt wie vermutlich kein anderer Werkstoff. Alleine in den Boomjahren zwischen 1950 und 1990 wurden in der alten Bundesrepublik gut 4,35 Mio. Tonnen (DDR 1,4 Mio. T.) Asbest verbraucht und daraus mehr als 3000 verschiedene Produkte hergestellt [BAUA 2020].

Da Deutschland über keine abbauwürdigen Asbestvorkommen verfügt, wurde die gesamte Menge an verbrauchtem Asbest importiert. Der Hauptanteil hiervon war mit ca. 96 % Chrysotil. Krokydolith und Amosit folgten weit abgeschlagen mit 3 bzw. 1 %. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in den alten Bundesländern lag bei ca. 1 kg Asbest pro Jahr, für die DDR wurde er sogar mit 2,8 kg/ Jahr angegeben.

Die hauptsächliche Verwendung lag im Bereich der Baustoffe und der bauchemischen Produkte, der größte Teil wurde für die Herstellung von Asbestzement verbraucht, ca. 73 % für die Bundesrepublik, für die DDR ca. 80 % des importierten Asbests. Ausgehend von zusammen ca. 5,7 Mio. Tonnen Asbest wurden (bei ca. 10 Massen% Gehalt) so rund 4,3 Mio. Tonnen Asbest zu gut 43 Mio. Tonnen Asbestzement verarbeitet. Viele Asbestzementdächer und Fassaden haben mittlerweile ihre Haltbarkeitsdauer von 30 bis vielleicht 50 Jahre problemlos erreicht oder gar überschritten. Man sollte sich auch nicht täuschen lassen. Der überwiegende Teil der Asbestzementprodukte dürfte immer noch im Einsatz sein [BAUA 2020].

Welche Gefahren gehen also von den langsam verwitternden Asbestzementen aus? Diese Frage taucht immer wieder gerne auf, und sie lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. Jüngst bin ich über eine norwegische Studie gestolpert, die sich der Frage annahm [Ervik et al. 2021]. Auch wenn sich die Ergebnisse streng genommen auf norwegische Verhältnisse beziehen, kann man vielleicht doch einen Einblick in das Langzeitverhalten dieses ehemals so beliebten Baustoffs gewinnen.

Verwitterung

Die Verwitterung erwischt früher oder später eigentlich alles. Bei Zement dürfte dies, in Abhängigkeit von der Zusammensetzung und den jeweiligen klimatischen Bedingungen, im Bereich von einigen Jahren bis Jahrzehnten liegen. Wenn zum Beispiel Calciumhydroxide vorliegen, können diese durch Wasser relativ rasch mobilisiert werden. Saurer Regen kann diesen Vorgang noch zusätzlich beschleunigen, aber auch der normale Kohlendioxidgehalt respektive die Kohlensäure reichen dafür oft schon aus [Dyczek 2006].

Dieser Vorgang kann oft auch zu einer Ausblühung von Sinterkalken führen. Die geschwächte Zementmatrix ist dann oft auch mechanisch weniger belastbar, es kann zu erweiterter Rissbildung kommen, welche wieder dem Wasser erleichterten Zutritt verschafft und dadurch die weitere Verwitterung beschleunigt.

Die Asbestfasern sind deutlich widerstandsfähiger als die umgebende Zementmatrix, sie können infolge der Verwitterung als Schicht an der Oberfläche des Zements angereichert werden [Burdett 2007]. Diese Fasern sind meist nur noch schwach mit der Matrix verbunden und können entsprechend leicht mobilisiert werden. Dies kann sowohl durch Wind als auch durch Regenwasser erfolgen. Es gibt einige Untersuchungen, die auf eine erhöhte Asbestbelastung der Luft in der Nähe von Gebäuden mit Asbestzementdächern deutet [Spurny 1989][Krakowiak 2009].

Untersuchungen in Südafrika konnten Asbestfasern sowohl in Sedimenten in Dachrinnen als auch im Boden in direkter Umgebung zu mit Asbestzement gedeckten Häusern nachweisen [Campopiano 2009][Phillips 2016].

Ganz besonders schnell werden die Fasern freigesetzt, wenn man auf die glorreiche Idee verfällt, sein Asbestzement-Dach mit einem Hochdruckstrahler zu reinigen (was aus gutem Grund hier bei uns verboten ist).

Die freigesetzten Fasern stellen eine Gefahr für Mensch und  Umwelt dar. Sie stehen auch im Verdacht, bei Leuchtturmwärtern für erhöhte Magenkrebsraten verantwortlich zu sein. In diesen Fällen dienten Asbestzementdächer auch zum Auffangen von Regenwasser für die Wasserversorgung [Andersen et al. 1993][Kjærheim et al. 2005]. Das erinnert ein wenig an das Problem mit dem Bierasbest.

Im Falle von Norwegen erfolgte ein Asbestverbot so weit ich weiß gegen 1984. Asbestzement wurde zur Dachdeckung also im Zeitraum von den 1930´ern bis zum Verbot verwendet. Die Materialien unterliegen also seit deutlich mehr als 30 Jahren der Verwitterung.

Die verwendeten Asbestzemente enthalten meist Chrysotil, Krokydolith und Amosit kommen nur untergeordnet vor.

Die Rolle von Moos und Flechten

Oftmals sind die Asbestzementdächer von Moosen und Flechten besiedelt. Dabei können ganz besonders die Flechten einen direkten Einfluss auf das Verwitterungsverhalten von Asbest nehmen, indem sie z.B. Oxalsäure abgeben. Mehrfach wurde so eine relative Abnahme des Magnesiumgehalts an Chrysotilfasern in Kontakt mit Flechten beobachtet. Gleichzeitig gibt es wohl Hinweise, dass die Organismen wie Flechten, aber auch Pilze, Eisen aus der Faseroberfläche entfernen und die Oberflächenladung verändern. Die Entfernung von Eisen aus der Faseroberfläche soll zu einer geringeren Bildung von freien Radikale führen. Beide, sowohl die Oberflächenladung als auch die Bildung freier Radikaler wird für die kanzerogene Wirkung der Asbestfasern verantwortlich gemacht, sodass die Verwitterung eventuell auch die Gefahr durch die Asbestfasern verringert [Turci et al. 2007].

Auch, wenn dies mit einer sehr großen Unsicherheit behaftet ist. In einem Fall hat der Bewuchs durch Moos und Flechten sicher einen positiven Effekt. Denn Aufwuchs durch Flechten und Moose kann die Freisetzung von Asbestfasern verhindern [Burdett 2007]. Darum finden sich auch immer wieder Asbestfasern in den Moosen von Asbestzementdächern, die ich im Labor analysiere. Außerdem zeigt dies, dass eine gewaltsame Entfernung des Mooses genau den gegenteiligen Effekt hat. Die freiliegenden Fasern werden zusammen mit dem Moos entfernt und in der näheren Umgebung verteilt.

Beispiel Norwegen

Ervik et al 2021 haben sich einmal ein rund 50 Jahre altes Asbestzementdach in Norwegen etwas genauer angesehen. Dazu haben sie verschiedene Proben aus dem Moos, den Regenrinnen sowie abgewitterte Bruchstücke , Ablaufwasser analysiert und eine Luftprobe untersucht.

Es ist wohl nicht überraschend, dass nicht nur an den Proben direkt vom Dach, sondern auch an den losen Bruchstücken und den Wasserproben entsprechende Asbestfasern (in diesem Fall Chrysotil, Amosit und Krokydolith) nachzuweisen waren.

Das Gleiche gilt für die über 50 Jahre der Verwitterung ausgesetzte Dachoberseite. Hier wurden deutlich sichtbare Fasern an der Oberfläche gefunden. Die geschützte Dachunterseite hingegen zeigte diese heraus gewitterten Asbestfasern nicht.

Ebenso wenig verwunderlich finde ich, dass die Luftproben unauffällig waren. Die angepeilte Nachweisgrenze lag nach Angaben der Autoren bei 0,0012 Fasern/cm³, was 1200 Fasern pro m³ entspricht. Das ist deutlich mehr als der geogene Hintergrund. Die Nachweisgrenze ist auch deutlich schlechter als bei Luftmessungen nach Asbestsanierungen üblich ist (ca. 300 Fasern /m³) und liegt im üblichen Bereich von Arbeitsplatzmessungen.

Dabei wird die Nachweisgrenze für Luftmessungen, egal ob nach Sanierung oder bei Messungen am Arbeitsplatz, über das gezogene Luftvolumen definiert. Hier sollte man mal darüber nachdenken, ob 840 Liter Luftvolumen ausreichen. Bei Arbeitsplatzmessungen ein durchaus nicht unübliches Volumen, was daran liegt, dass während der Arbeit an staubendem Material die Filter relativ schnell zu stark belegt, und damit die feinen Asbestfasern nicht mehr auffindbar sind. Ich vermute aber mal, dass ein normales Asbestzementdach auch bei intensiver Verwitterung nicht zu übermäßiger Staubentwicklung neigt, jedenfalls nicht derart, dass ein entsprechender Sammelfilter nicht mit einem größeren Luftvolumen über einen längeren Zeitraum beaufschlagt werden könnte.

Wie oben gesagt, die Nachweisgrenze bei Luftfiltern als Erfolgskontrolle bei Sanierungsmaßnahmen haben üblicherweise eine Nachweisgrenze unter 300 Fasern / m³. Hierbei wird auch üblicherweise ein Luftvolumen um 3800 Liter gezogen. Vermutlich haben aber auch andere Parameter hier die Probenahme negativ beeinflusst.

Es ist aber auch wahrscheinlich, dass die frei gewitterten Asbestfasern hauptsächlich durch Regenwasser mobilisiert werden. Immerhin wurde in den Wasserproben eine deutliche Anzahl an Fasern nachgewiesen.

Zusammenfassung

Die Untersuchung bezieht sich zwar auf norwegische Dächer, die über 50 bis 60 Jahre der Verwitterung ausgesetzt waren. Prinzipiell dürften die Verhältnisse aber zumindest im Prinzip auch auf andere Asbestzementdächer übertragbar sein. Vor allem, wenn sie über Jahrzehnte dem Wetter ausgesetzt waren.

Es hat sich deutlich gezeigt, dass Asbestfasern gelockert oder gar aus der Matrix herausgelöst werden. Diese Fasern sind dann bereits durch geringe Kräfte endgültig mobilisierbar. Das hat deutliche Konsequenzen für die Bearbeitung dieser Dächer. Jegliche abrasive Form der Reinigung, von der simplen Entfernung von Moos bis erst recht zur Reinigung mittels Hochdruck-Wasserstrahl sind zu Recht verboten.

Menschen, die im Bereich des Daches arbeiten, wie etwa Schornsteinfeger, aber auch bei Reinigen der Abflüsse können einer erhöhten Faserbelastung ausgesetzt werden.

Dies gilt natürlich auch für Deutschland. Auch hier kommen die Asbestzementdächer in die Jahre.

Literatur

BAUA 2020: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Nationales Asbest-Profil Deutschland , 2020

Ervik et al. 2021: Ervik, T., Eriksen, S. & Graff, P., Mobilization of asbestos fibers by weathering of a corrugated asbestos cement roof, 2021

Dyczek 2006: Dyczek, J., Surface of asbestos-cement (AC) roof sheetsand assessment of the risk of asbestos release, 2006

Burdett 2007: Burdett, G., Investigation of the chrysotile fibres in anasbestos cement sample, 2007

Spurny 1989: Spurny, K.R., On the release of asbestos fibers from weathered and corroded asbestos cement products, 1989

Krakowiak 2009: Krakowiak, E., Górny, R. L., Cembrzyńska, J., SąkolG., Boissier-Draghi, M. & Anczyk, Environmental exposure to airborne asbestos fibres in a highly urbanized city, 2009

Campopiano 2009: Campopiano, A., Ramires, D., Zakrzewska, A.M., Ferri, R., D’annibale, A. & Pizzutelli, G., Risk Assessment of the Decay of Asbestos Cement Roofs, 2009

Phillips 2016: Phillips, J.I., Swanepoel & Rees D., Asbestos remains troublesome in South Africa after the ban, 2016

Andersen et al. 1993: Andersen, A., Glattre E. & Johannsen, B.V., Incidence of Cancer among Lighthouse Keepers Exposed to Asbestos in Drinking Water, 1993

Kjærheim et al. 2005: Kjærheim, K., Ulvestad, B.,Martinsen, J.I. & Andersen, A., Cancer of the gastrointestinal tract and exposure to asbestos in drinking water among lighthouse keepers (Norway), 2005

Turci et al. 2007: Turci, F., Favero-Longo, S.E., Tomatis, M., Martra, G., Castelli, D., Piervittori, R. & Fubini, B., A Biomimetic Approach to the Chemical Inactivation of Chrysotile Fibres by Lichen Metabolites, 2007



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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

40 Kommentare

  1. Ich denke doch, dass Asbestauskleidungen und Asbestdächer in Schulen entfernt und ersetzt werden. Oder nicht?

    Asbestdächer bleiben wahrscheinlich dort bestehen wo man es unkritisch findet und wo nur wenige Bewohner eines Hauses betroffen sind. In öffentlichen Gebäuden gab und gibt es sicher schon längere Zeit Asbestsanierungen, denn es schadet ja dem Ruf, wenn ein öffentliches Gebäude mit Asbest weiterlebt?

    • Es gibt, zumindest soweit ich weiß, keine Sanierungspflicht. Meist erfolgt eine Sanierung erst dann, wenn das dach eh neu gedeckt werden muss. Auch in anderen öffentlichen Gebäuden wird meist erst dann gehandelt, wenn eine Renovierung ansteht.

      • Sehr geehrter Herr Dr. Ries,

        danke für die Informationen. Unser Haus ist von Häusern mit verrottenden Eternit-Schieferdächern umgeben. Unser Dach haben wir vor Jahren saniert. Die Häuser stehen in Abständen von ca. 6 Metern und mehr. Wir haben Dachfenster auf gleicher Höhe durch die wir täglich lüften. Ist hier mit Eintrag in den Innenraum zu rechnen? Man ließt, dass bei Luftproben (außen) keine nennenswerten Faserzahlen festgestellt wurden,was ja eigentlich beruhigt. Allerdings habe ich auch gelesen, dass laut einer Studie etwa 20 Millionen Fasern pro Quadratmeter Plattenfläche (F/m2) pro Stunde von verwitterten Dächern abgegeben werden (wohin auch immer) Kann das denn sein?
        Können Sie mir bitte sagen, ob es sinnvoll ist eine Staubprobe aus einen Raum zu entnehmen um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, oder ist eine Raumluftmessung sinnvoller. Oder mache ich mir unnötige Gedanken?
        Vielen Dank.

        • Die Studie mit 20 Mio. Fasern/m² und Stunde kenne ich nicht. Zumindest in Norwegen konnten im Abwind der Dächer keine Fasern gemessen werden, warum auch immer. Ich persönlich würde mir keine Sorgen machen. Die Aussagekraft von Staubproben in diesem Zusammenhang ist auch nur begrenzt. Ähnliches dürfte für eine private Raumluftmessung gelten

    • Ich mag mich ja irren, aber 0,0012 Fasern/cm³ entsprechen meiner Kenntnis nach ziemlich genau 1200 Fasern/m³. Ein m³ hat 1 000 000 cm³, 1 000 000 * 0,0012 = 1 200. Interessanterweise spuckt mir mein Tool, mit dem ich für unsere Geräte die Nachweisgrenzen respektive die für eine Nachweisgrenze notwendige Bildfelderzahl/Fläche berechnefür die aktuellen Vergrößerungswerte bei den Vorgaben im Artikel (840 l und 1,250 mm²) eine Nachweisgrenze von 1 052 Fasern/m³ aus. Da liegen also 1 200 ganz gut, die Unterschiede beruhen auf den individuellen Geräteparametern. wie der tatsächlichen Vergrößerung und der Bildfeldgröße.

  2. Von nicht sanierten Asbestdächern zu nicht klimasanierter Infrastruktur
    Alle Asbestdächer austauschen wäre teuer. Alle Häuser energetisch sanieren ist noch teurer.
    Wenn das eine aus Kostengründen nicht geschieht was ist dann beim andern zu erwarten?

  3. Ich habe auch einmal in einem Papier die Zahl von fündfhundert Tonnen gelesen die von allen (west-) deutschen Dächern und Fassaden pro Jahr abgegeben werden.

    Zitat: “Das Bayerisches Landesamt für Umwelt zitiert:
    „Deutlich mehr Fasern können durch Verwitterung aus verbauten Produkten freigesetzt werden – in den alten
    Bundesländern schätzungsweise 500 Tonnen pro Jahr, pro Stunde im Mittel etwa 20 Millionen Fasern pro
    Quadratmeter Plattenfläche (F/m², Fasern größer als 5 µm, SPURNY 1986). Intakte Produkte sind meist
    unproblematisch, da die Abwitterung von Asbestzementplatten selbst in unmittelbarer Nähe nicht messbar
    war (BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT 2005)”

    Quelle: EGGBI, Asbest Belastung aus der
    näheren Umgebung.

    In den Niederlanden muß bis 2024 alles runter sein. Das hätte man bei uns auch machen sollen. Wer sich über Asbest im Trinkwasser Gedanken macht, der sollte zu Kenntnis nehmen, das in Deutschland ehemals 30.000km! Asbestzementrohr in der Trinkwasserversorgung war (und vermutlich größtenteils noch ist). Es gab angeblich Messungen die von bis zu 300 Mio Fasern pro Kubikmeter sprechen (Fasergröße unbekannt, Meßort unbekannt). Ein Grund warum ich mir zwei zusätzliche Trinkwasserfilter (5 und 0,7 Mikrometer) eingebaut habe. Man kann sich leicht vorstellen was mit solch einem belasteten Wasser passiert wenn es verdunstet (Luftbefeuchter) oder mit der Wäsche trocknet. Leider scheint es dazu auch keinerlei Untersuchungen zu geben in Bezug auf den Verzehr von solch belastetem Trinkwasser. Vielleicht kann Hr. Ries noch was dazu sagen?

  4. Asbest im Stahl? Bei der Stahlherstellung werden um die 1650 Grad Celsius erreicht. Dabei muss man davon ausgehen, dass gerade in Fernost, woher der meiste Stahl kommt,Stahlschrott mit Asbestverunreinigung in die Schmelze zugegeben wird. Überleben die Fasern diese Schmelze ? Oder muss man bei jeder Stahlbearbeitung größte Vorsicht walten lassen? Klaus Fanz

  5. Hallo,
    auf dem Nachbargrundstück steht ein uralter Schuppen mit Wellasbestplatten.
    Diese sind schon 50 – 60 Jahre drauf und total verwittert. In diesem heißen Sommer haben wir festgestellt, dass wir an trockenen Tagen einen extremen Reizhusten hatten. Dieser Schuppen befindet sich ca. 5 m neben unserem Zaun und etwas weiter befindet sich unsere Terrasse, auf der wir oft sitzen. Auf befindet sich unser Schlafzimmer über der Terrasse. An regnerischen Tagen oder jetzt wo es kühler ist hat der Reizhusten nachgelassen. Ist es möglich, dass sich Feinstaub von Asbestplatten freisetzt und unsere Gesundheit beeinträchtigen kann? Über eine Antwort wären wir sehr dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen

  6. Hallo, ist meine Frage angekommen? Es ging um Wellasbestplatten auf einem Dach. Vorsichthalber stelle ich sie noch einmal.
    auf dem Nachbargrundstück steht ein uralter Schuppen mit Wellasbestplatten.Auf dem Nachbargrundstück steht ein uralter Schuppen mit Wellasbestplatten drauf. Diese sind schon 50 – 60 Jahre drauf und total verwittert. In diesem heißen Sommer haben wir festgestellt, dass wir an trockenen Tagen einen extremen Reizhusten hatten. Dieser Schuppen befindet sich ca. 5 m neben unserem Zaun und etwas weiter befindet sich unsere Terrasse, auf der wir oft sitzen. Auf befindet sich unser Schlafzimmer über der Terrasse. An regnerischen Tagen oder jetzt wo es kühler ist hat der Reizhusten nachgelassen. Ist es möglich, dass sich Feinstaub von Asbestplatten freisetzt und unsere Gesundheit beeinträchtigen kann? Was kann man unternehmen? Über eine Antwort wären wir sehr dankbar.
    MfG
    Clara Netzel

    • Nur mit der Ruhe, wenn mal nicht immer gleich geantwortet wird. Das hier ist immer noch ein Hobby-Blog und keine Auskunftei. Bedeutet, dass ich das hier in meiner Freizeit mache und mich definitiv nicht verpflichtet sehe, hier immer sehr zeitnah auf alle Anfragen detailliert zu antworten. Das nur am Rande bemerkt.

      Zu der Frage: Ich würde nicht davon ausgehen, dass ihr Reizhusten etwas mit dem Asbestgehalt des Schuppens zu tun hat. Asbest verursacht soweit ich weiß (ich bin kein Arzt) keine akuten Symptome wie etwa Reizhusten, zumindest nicht bei geringer Belastung. Das ist ja gerade das Problem mit dem Material. Die Symptome sind oft schleichend und äußern sich oft erst nach 20 oder gar 30 Jahren.
      Da es so etwas wie eine Sanierungsflicht meiner Kenntnis nach nicht gibt, dürfte auch wenig Handhabe bestehen, hier aktiv etwas zu fordern. Ich würde empfehlen, das ruhige Gespräch mit den Nachbarn zu suchen.
      Was den Reizhusten angeht, so sollte nach einer anderen Ursache gesucht werden.

    • Ein Reizhusten kann nach Asbestkontakt auftreten, aber erst viele Jahre bzw. gar Jahrzehnte nach der Kontamination. Mit dem plötzlichen Wetterumschwung hat das nichts zu tun. Sie müssen verstehen, dass die Fasern selbst eigentlich nicht toxisch sind, sondern der Umstand, dass der Körper diese nicht mehr abbauen kann und dadurch Entzündungsreaktionen entstehen, die nach vielen Jahren zu den typischen Krankheiten führen können. Ob allerdings so viele Asbestfasern von ihrem Nachbarsdach abgegeben werden, dass sie nun ernsthaft um ihre Gesundheit fürchten müssen, ist zwar denkbar, aber fraglich. Die meisten Erkrankten waren hohen Konzentrationen (Industrie, Bergwerk, Handwerk) über lange Zeit ausgesetzt.

      Wenn man sich ansieht, wie viele alte Häuser noch Asbestdächer haben, vor allem in Städten, und man dann auch die temporäre Freisetzung von Asbestfasern während Sanierungen/Abbrüchen/Renovierungen alter Gebäude der letzten Jahrzehnte mit einrechnet, plus auch den unsachgemäßen Umgang (Bearbeiten, Reinigen mit HT.), dann müssten eigentlich schon sehr viel mehr Menschen erkrankt sein. Früher waren auch Bremsbeläge systematisch asbesthaltig. Eigentlich müssten wir alle schon sterbenskrank sein. Also ich will die Gefahr nicht klein reden, aber entweder erkranken viel weniger Menschen als befürchtet oder der Peak steht uns noch bevor.

  7. Hallo,

    bin zufällig auf den Artikel gestoßen.

    Wir haben kürzlich ein Haus erworben, Baujahr 1972. Das Dach, welches inzwischen Stark vermoost ist, ist mit asbesthaltigem Kunstschiefer gedeckt.
    Wie sollte man mit vom Dach fallenden Moosstücken umgehen? Können diese gefährliche Fasern beinhalten und auch freisetzen? Gerade im Sommer sind doch einige große Stücke von selbst heruntergefallen.
    Es wird auch Wasser in einer Regentonnen gesammelt, kann man dieses ohne Bedenken zum gießen verwenden?
    Das Dach an sich ist noch in Ordnung, es wurde vorab von einem Sachverständigen inspiziert.

    Vielen Dank!

  8. Diese Asbestfassaden können manchmal wirklich schädlich sein. Ich habe dazu eine Studie gelesen. Ihr müsst also wirklich in ein anderes Gebäude umziehen. Ich weiß nicht einmal, wie ich das Ding löschen soll. Ich wohne in Hamburg und bei uns gibt es solche Probleme nicht. Ich nutze die Fassadenreinigung Hamburg zur Entrümpelung meines Bürogebäudes. Aber! Die Wände sind aus Glas und enthalten kein Asbest.

  9. Mich würde sehr interessieren, ob diese Studien mit Angabe von F/m3 “nur” direkt lungengängige Fasern messen oder auch etwaige in der Luft befindliche Zement-Staubteilchen mit in sich gebundenen Asbestfasern.  Gerade letztere dürften doch aufgrund von Ablagerung (schweben nur Minuten statt Stunden) mit späterem Zerfall (Verwitterung, Bröseln, Drauftreten) sprich Faserfreisetzung eine Kontaminationsgefahr für Innenräume darstellen (Bsp. Lüftung bei offenem Fenster neben Nachbardach, Versandlagerhallen mit Asbestzementdach)?  Evtl. sogar bei Zersetzung in den Atemwegen bei direkter Einatmung?  Oder begehe ich hier einen Denkfehler?

    Mein Gedankengang ist, dass bei 10% Asbestgehalt selbst ein einzelnes solches Zement-Staubkörnchen von z.B. 50 oder 100 Mikrometer Durchmesser tausende Asbestfasern enthalten würde, und sich tausende solcher Staubteilchen z.B. in einem Raum ansammeln könnten (oder z.B. für den Hausgebrauch bestimmte Artikel in Lagerhallen).  Es werden doch vom Wind sicherlich nicht nur einzelne Fasern sondern auch “größerer” Feinstaub vom verwitternden Dach in die Luft getragen?

    • Sehr geehrter Herr Dr. Ries, haben Sie hierzu evtl. mit Ihrer Expertise theoretische Vermutungen oder sogar praktische Erfahrungswerte?  Es scheint in Bezug auf diese Asbestzementdächer in der Luft immer nur auf lungengängige Fasern gemessen zu werden, nicht auf etwas “gröberen” asbesthaltigen Staub, der sich nach einiger Distanz Lufttransport (wie weit?) in Innenräumen absetzen und über die Zeit mit weiterem Zerfall lungengängige Fasern an die Innenraumluft abgeben könnte?  Ich kann dazu einfach gar nichts finden, aber verstehe nicht warum – wäre das nicht problematisch?

      • Was ist mit “gröberem Staub” gemeint? Normalerweise sind nur die Fasern und hier die lungengängigen bei Luftmessungen interessant. Alles gröbere wird auch nicht lange genug in der Luft bleiben respektive nicht tief in die Lungen ein dringen. Darum heißen die ja auch “lungengängig”. Größere Partikel werden auch kaum weit genug transportiert, um, sich irgendwo in Gebäuden abzusetzen. Interessant sind tatsächlich nur die lungengängigen Fasern, und das ist bei technischem Asbest auch die eigentliche Gefahr.

        • Vielen Dank für die Antwort!

          Meine Logik war wie folgt: Nehmen wir ein “gröberes” Staubteilchen von 50µm Durchmesser, welches bei 10% Asbestgehalt das Äquivalent von ca. 0,10 * (50*50*50) / (10*0,5*0,5) = 5.000 Fasern der Länge 10µm und Durchmesser 0.5µm (noch gebunden) enthalten würde (als Bsp.).  Dieses Staubteilchen hätte aufgrund von Gewicht und Größe eine Falldauer von 12 s/m [1]; vom Dach einer Scheune könnte es ohne weiteres 5m vertikal über dem Fenster eines Wohnhauses liegen –> Falldauer von 5*12 = 60 Sekunden.  Selbst bei geringer (horizontaler) Windstärke von 5 km/h reichen 60 Sekunden, um 80 Meter zurückzulegen und sich durch ein geöffnetes Fenster z.B. in einem Kinderzimmer abzusetzen.

          Wenn sich über die Zeit ein paar tausend solcher “gröberen” (aber mit 50µm immer noch kaum sichtbaren) Staubteilchen in einem Innenraum ansammeln, beinhalten diese zusammen viele Millionen Fasern, die bei weiterer Verwitterung bzw. Normalbenutzung des Wohnraumes (Bsp. Kinderzimmer: Drauftreten usw.) im Laufe der Zeit kontinuierlich in die Luft freigesetzt und somit lungengängig würden.

          Stellt dies keine Gefährdungsquelle dar, gerade im ländlichen Raum oder Kleinstädten, wo teilweise noch sehr große Dachflächen mit altem und verwitterndem Eternit eingedeckt sind?

          [1] https://www.bgbau.de/fileadmin/Gisbau/BMAS_Gefahrstoff_Staub_WEB.pdf

          • Das ist tatsächlich eine mögliche Gefahrenquelle bei Asbestzement Dächern. Auch wenn die kleinen Bröckchen nicht sehr weit in der Luft transportiert werden und vermutlich weitgehend vom Regen weggespült werden. Aber die mögliche Freisetzung von Fasern dürfte messbar sein, auch wenn mir zurzeit keine Daten darüber vorliegen. Das liegt aber wohl auch daran, dass wir hier unterhalb der üblichen Nachweisgrenzen bei Luftmessungen liegen. Ich schau’ mal, ob ich zu dem Thema mehr finde.

          • Vielen Dank für diese Infos! Ich bin dann auch gespannt, was Sie zu diesem Thema noch herausfinden werden. Mich hatte das Ergebnis der Überschlagsrechnung, wie weit der Wind diese Staubteilchen doch tragen kann, schon etwas überrascht.

  10. Hallo, ich habe einen Hof gekauft und noch ca. 40 Asbestschindeln im Schuppen gefunden. Kann ich diese (mit Schutzanzug und Schutzmaske) in einen Asbestsack legen und abtransportieren? Ich würde die Schindeln dafür Nass einsprühen. Oder sollte man da Restfaserbinder verwenden? Wäre es möglich, dass der Schuppen durch die Schindeln kontaminiert ist? Soweit ich das gesehen habe, ist keine Schindel gebrochen.

    Besten Dank

    • Keine Ahnung, was du meinst. Falls du dich auf die Spam Kommentare beziehst, die hier nicht gekommen sind. Vielleicht einfach nicht zu offensichtlichen Blödsinn in identischen Worten parallel posten. Das ist dann doch zu auffällig 😉

  11. Sehr geehrter Herr Ries,
    großen Dank für Ihren informativen Text. Können Sie abschätzen, ob eine Gefährdung besteht, wenn ein Gemüsegarten mit Wasser von einem verwitterten Asbestdach gegossen wird? Das Wasser soll nicht getrunken werden (wir leben zum Glück nicht in einem Leuchtturm), aber das Gemüse würden wir gerne essen.
    Herzlichen Dank vorab!
    Vera Steckel

      • Ich habe noch eine Frage, wir überlegen ein Haus zu kaufen, dessen Dach ist jedoch mit Eternit Platten belegt. Das Haus ist von 1976. Das Regenwasser vom Dach wird in Auffangbecken und Teichen gesammelt u d damit sie Pflanzen im Garten gegossen. Der Verkäufer meint, dass das Dach dicht sei und die nächsten Jahre noch nicht ersetzt werden müsse. Ihr Artikel spricht aber gerade von der Gefahr der Fasern im Regenwasser. Das Dach müsste doch bestimmt erneuert werden, damit kein Gesundheitsrisiko besteht, oder? Außerdem gibt es Balkone von denen aus man direkt an den Platten steht, da sollte die Luft ja auch belastet sein, oder. Vielen Dank für Ihre Antwort!

        • Dazu kann ich leider nicht viel sagen. Prinzipiell sollten sie aber im Gedächtnis haben, dass das Dach eines Tages, eher früher als später, entsprechend saniert werden muss und damit Kosten auf sie zukommen. Was das mögliche Gesundheitsrisiko angeht, so lässt sich das aus der Entfernung nicht bewerten.

      • Sehr geehrter Herr Ries,

        in einem Beitrag weiter oben hatte eine Frau eine Studie erwähnt, die besagt das von verwitternden Asbest Dächern 20 Mio Fasern/m2 pro Stunde freigesetzt werden.
        Sie meinten daraufhin das Sie die Studie nicht kennen.

        Es handelt sich um die Studie ,UmweltWissen – Abfall
        Asbest’ vom Bayrischen Landesamt für Umwelt.
        Und besagter Punkt ist unter Nr.4 dieser Studie nachzulesen.

        Mich würde wirklich sehr ihre Einschätzung dazu interessieren.
        Da ich es äußerst widersprüchlich finde das einige Studien besagen, der Asbestgehalt Fasern/m3 in gemessener Luft sei im Abwind eines verwitternden Asbestdaches unter der Nachweisgrenze, andererseits aber diese Studie vom Bayerischen Landesamt besagt das angeblich 20Mio Fasern/m2 je Dach pro Stunde freigesetzt werden.
        Dies müsste doch eigentlich eine enorme Faser/m3 Belastung bei Luftmessungen darstellen.

        Würde dies nicht auch bedeuten das die unmittelbare nähe eines verwitternden Asbestdaches zB auf dem Nachbargrundstück verheerende Gesundheitliche Folgen hat?

        Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen
        .
        Viele Grüße
        Madiev

        • Ernsthaft, warum den Text zweimal einstellen, nur weil ich nicht sofort antworte? Einfach ein klein wenig Geduld mitbringen. Doppelposting daher gelöscht.

          Nun zum Thema. Nein, das oben ist keine Studie, aber die wird da zitiert. Da sie aber nicht ohne weiteres verfügbar ist, kann ich auch nicht viel dazu sagen. Aber man sollte nicht vergessen, dass die gewöhnlichen Angaben immer Fasern pro M³ sind. 20 Mio. Fasern pro Stunde hören sich also groß an, aber man kann ja mal ganz vorsichtig abschätzen, wie viele m³ Luft pro Stunde so über en m² Asbestzementplatte wehen.

  12. Sehr geehrter Herr Ries,

    wir wohnen in einem ca. 70 Jahre alten Haus mit einem verwitterten Eternit-Dach. Seit ca. zwei Jahren entdecke ich nach Stürmen immer wieder Häufchen mit Moos und vermutlich Dachfasern im Gras. Wir entfernen diese dann mit Mundschutz und Handschuhen und verpacken sie sofort.
    Leider hat es in der vergangen Woche einen Starken Sturm mit Hagel gegeben, infolge dessen liegen nun überall ums Haus herum viele Moosstücke. Eine Dachsanierung ist für September schon geplant, aber nun überkommt mich doch ein panisches Gefühl, weil ich meine Kinder aus dem Garten bis dahin wohl kaum fernhalten kann.
    Ich würde gerne wissen, ob ich zumindest auf den freien Flächen und Tischen etc., wo die Stücke sichtbar sind, diese mit dem Wasserschlauch abspritzen kann, oder wie ich sie besser entfernen kann? Bzw. kann ich ohne Gefahr Rasenmähen? -denn die Stücke sind wirklich überall.

    Vielen Dank für Ihre Antwort!

    Mit besten Grüßen
    Michaela Traxler

  13. Sehr geehrter Herr Ries,

    danke vorweg für diesen interessanten Blog.

    Nun zu meiner Frage: Wir haben hier fünf Fensterbänke aus festgebundenen Asbestzement in den Innenräumen. Leider sind die Bänke an der Oberfläche beschädigt. Mal kleine Kratzer, mal ein Stück abgebrochen, bei einer Fensterbank sind sogar 4 Bohrungen -nicht tief-vorhanden.

    Ich zog in diese Wohnung vor 8 Jahren und entdeckte erst jetzt dieses Thema. Die Fensterbänke habe auch weiße Farbkleckse vom Maler, der einst die Fenster strich. Der hat auch die weiße Farbe von den Fensterbänken nicht mehr wegbekommen. Jedoch abrasiv probiert die Farbe weg zu bekommen.
    An diesen Stellen fühlt sich die Fensterbank leicht minimal rau an.

    Können Fasern permanent aus den beschädigten Fensterbänken austreten?
    Wenn ja, zirka wie viele? Wie hoch schätzen Sie die gesundheitliche Gefährdung ein?

    Ich bedanke mich vorweg und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
    Grüße aus Bayern.

    • Prinzipiell würde ich erst einmal davon ausgehen, dass von den Bänken keine akute Gefahr ausgeht, solange man sie in Ruhe lässt. Asbest gast nicht aus und diffundierter auch nicht aus dem Materialien. Mit “in Ruhe Lassen” meine ich genau dass. Keine größere Beanspruchung, also auch keine Blumentöpfe und dergleichen darauf herumschieben. Langfristig sollten die aber doch besser ausgetauscht werden.

  14. Sehr geehrter Herr Ries,

    danke für Ihre Beiträge.

    Vor kurzem habe ich eine alte Garage entrümpelt und daraufhin trocken gefegt.
    Dabei kam es zu einer starken Staubentwicklung, ich hatte lediglich eine schon mehrfach genutzte FFP2 Maske an. Leider wurde mir erst danach klar, dass hier eine 60 Jahre alte Eternitbedachung aufgebracht ist. Das Eternit weißt keine mechanischen Schäden auf der Unterseite auf.

    Nach der von Ihnen zitierten Studie, kann man also von einer geringen Belastung ausgehen – sehe ich das hier richtig?

    Vielen Dank!

  15. Sehr geehrter Herr Ries, wir lebten 4 Jahre lang neben einem Haus BJ 50er Jahre dessen westliche Wetterseite komplett mit asbesthaltigen Schindeln gedeckt war. Unsere Wohnungsfenster befanden sich Richtung Süden, auf gleicher Höhe ca. 5m von der beschriebenen Haushälfte entfernt. Folgendes bereitet mir nun im Nachhinein sehr große Sorgen. Bei Wind aus Richtung West, Nord oder Nordwest fingen die Schindeln regelmäßig an hörbar zu schlagen sprich zu klackern. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bzw. Gefahr über diese Jahre hinweg hohen Mengen an Fasern ausgesetzt gewesen zu sein, bzw. das diese Fasern bis heute unser Wohnungsmobiliar kontaminiert haben? Freundliche Grüße N.Nicolas

  16. Sehr geehrter Herr Ries!
    Habe eine Frage. Mein Nachbar hat ein Spitzdach mit Asbest. Das Dach beginnt in 50 cm Höhe. Die gesamte Dachfläche ca 40 qm und ca . 60 Jahre alt. Ich bin von diesem Dach oft nur 1-3 Meter entfernt und habe Angst das es mir schaden könnte. Es sieht auch sehr verwittert aus . Muss ich Angst haben und was soll ich tun.
    Cornelia Hartwig

    • Sehr geehrte Frau Hartwig,
      da kann ich ihnen nicht helfen. Ich weiß definitiv nicht, ob und wie von Asbestzementdächern im Normalbetrieb eine Gefahr ausgeht. Machen können sie vermutlich nur wenig, da das Dach ja ihrem Nachbarn gehört

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