Wozu Meditation und Achtsamkeit? Und wozu nicht?
Über den Hype um Buddhabilder, Klangschalen und Achtsamkeits-Apps
Ich war 20, als ich zum ersten Mal mit Meditation in Kontakt kam. Damals pflegte ich einen Querschnittsgelähmten, der so alt war wie ich heute (Anfang 40). Alle zwei Wochen bot er in einer evangelischen Kirchengemeinde Meditation an. Sie nannten es: Kontemplation.
Den Mann im Rollstuhl musste ich nicht nur mit dem umgebauten Kleinbus zur Kirche fahren. Weil er sich selbst kaum bewegen konnte, schlug ich auch die Klangschale. Und da saßen dann die Erwachsenen mittleren Alters in stiller Versenkung, während ich konzentriert auf die Uhr schaute. Meiner Erinnerung nach waren es vor allem Frauen. Einige Minuten später beendete ich die Runde, wieder mit der Klangschale.
Inzwischen sind Achtsamkeit und Meditation so populär geworden, dass sie kaum noch einer Erklärung bedürfen. Nach jahrelangem Selbststudium, mehreren Asienreisen und Yogalehrerausbildungen, will ich aber doch ein paar Gedanken zur Diskussion stellen. Die ursprünglich fernöstliche Praxis entwickelte bei uns im Westen nämlich ein Eigenleben.
Traditionen innerer Versenkung
Es gab und gibt zwar in vielen religiösen Strömungen Gruppen von Mystikern, die innere Versenkung übten. Denken wir an die jüdische Kabbalah, die christlichen Wüstenväter oder die islamischen Sufis. Doch seit dem 19. Jahrhundert bewundern wir in mehreren Wellen insbesondere die indischen Denkrichtungen: allen voran den Buddhismus, der in seinem Ursprungsland kaum noch praktiziert wird, und Yoga.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten, wäre hier müßig. Die heutigen Ländergrenzen gab es ohnehin nicht. Die Völker führten lebendigen Handel – oder tödliche Kriege. Beispielsweise eroberte der Makedonier Alexander der Große (4. Jh. v. Chr.) Teile Persiens und Indiens.
Historisch ist belegt, dass Alexanders Gefolge auf “Gymnosophisten” traf, nackte Weise. Das waren indische Asketen, vielleicht sogar Yogis. Der griechische Geschichtsschreiber Onesikritos berichtete, dass die unbekleideten Männer in der glühenden Sonne bestimmte Körperhaltungen einnahmen. Diese Praktiken zur Selbst- und Körperbeherrschung werden noch heute geübt, alternativ in eiskaltem Wasser oder Schnee.
Schließlich unterhielt man sich über Philosophie; heute würden wir vielleicht sagen: “Gott und die Welt”. Wenn man nur lange genug zurückgeht, verschwimmen also die Grenzen zwischen Ost und West. Bleiben wir nun in der Gegenwart.
Teil des Ganzen
Wenigen dürfte bekannt sein, dass Achtsamkeit – oder genauer: rechte Achtsamkeit (Pali: sammā sati) – im Buddhismus nur ein Teil des “edlen achgliedrigen Pfades” ist. In ähnlicher Weise ist Meditation (Sanskrit: dhyāna) nur ein Teil des bis heute von Yogalehrern auf aller Welt studierten “achtgliedrigen Pfads” des Weisen Patanjali.
Aus dem indischen Wort “dhyāna” wurde mit der Verbreitung der Lehre in China übrigens “chan”, was man in Japan dann “zen” aussprach. Und so ist uns heute Zen-Meditation als (ursprünglich) buddhistische Meditationsform besonders bekannt.
Den achtgliedrigen Systemen ist gemeinsam, dass sie nicht nur auf Achtsamkeit oder Meditation wert legen, sondern auch auf Selbststudium – beispielsweise der philosophischen Abhandlungen – und Ethik. Dahinter steht der Gedanke, ohne das nötige Wissen, die richtige Einstellung und den richtigen Lebenswandel, gelange man in der Meditation auch nicht zu tiefen Einsichten. Beim Yoga kamen spezifisch Atemübungen und Körperhaltungen dazu (prāṇāyāma und āsana), vor allem im Sitzen.
Wie man sich das vor 1500 bis 2500 Jahren vorstellte, ging es also nicht nur darum, eben mal abzuschalten, tiefer zu entspannen oder Stress abzubauen. Wir Menschen im 21. Jahrhundert haben aber natürlich jedes Recht, unsere eigenen Mittel und Ziele zu wählen. Woher die Techniken kommen und wozu sie ursprünglich gedacht waren – nämlich zur Überwindung des ewigen Kreislaufs von Verlangen und Leid –, sollte man aber wissen. Ich komme am Ende noch einmal darauf zurück.
Praktiken im 21. Jahrhundert
Das schmälert aber nicht den Beitrag von Achtsamkeit, Körperbewusstsein, Meditation und Yoga für die Gesundheit und ein besseres Leben. Dazu gibt es inzwischen viele tausend wissenschaftliche Studien.
Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist der heute 77-jährige emeritierte Medizinprofessor John Kabat-Zinn. Dieser promovierte in den 1960er und 1970er Jahren am renommierten MIT in Molekularbiologie und kam dort erstmals in Kontakt mit Zen-Buddhismus. Später studierte er beim heute 94-jährigen vietnamesischen Zen-Meister Thich Nhat Hanh, von dem ich auch in Köln und im französischen Plum Village einzelne Unterrichtsstunden hatte.
Kabat-Zinn wurde mit seinem “Mindfulness-Based Stress Reduction” (MBSR) genannten Programm schließlich weltberühmt. Rund um die ganze Welt haben sich Meditationslehrer darin ausbilden lassen, um anderen Menschen (und wahrscheinlich auch sich selbst) zu helfen. MBSR erfüllt ein Bedürfnis, das eine rein molekularbiologische Medizin nicht befriedigen konnte.
Heute sind natürlich Apps fürs Smartphone “in”. Der Bayerische Rundfunk widmete dem Thema “Weniger Stress durch Meditation? Meditieren mit der App” gerade eine halbstündige Doku. Darin führt der 38-jährige Moderator Sebastian Meinberg durch die beliebtesten Angebote und stört sich mitunter an “esoterischem” Gehabe: “Fühle dich wie ein Baum.”
Stressiges Leben
Doch zunächst konstatiert er, dass er wirklich viel Stress hat. Es folgt eine Erklärung darüber, was das eigentlich ist. Ich sehe das ähnlich, dass kurzfristiger Stress den Menschen zu körperlichen und geistigen Leistungen anspornen kann.
Dauerhafter (chronischer) Stress kann aber, beispielsweise durch die permanente Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol, gesundheitsschädigende Effekte haben. Gesundheitspsychologen weisen darauf hin, dass das vor allem dann zum Problem wird, wenn man diesen Stress auch noch als leidvoll erfährt.
Bloßes Umdeuten der Stresserfahrung nach dem Motto “Mache Stress zu deinem Freund”, wie es etwa die Stanford-Gesundheitspsychologin Kelly McGonigal mit viel Erfolg propagiert, halte ich allerdings für etwas naiv. Wenn man dauerhaft zu viel Stress hat, sollte man diesen nicht nur psychologisch umdeuten, sondern vermeiden. Das Problem hat natürlich auch eine gesellschaftspolitische Komponente, wenn es beispielsweise um geregelte Arbeitszeiten geht.
Auch der Psychiater und Meditationslehrer Mark Epstein warnt davor, Achtsamkeitstraining bloß in irgendeine neue Form von Selbstverbesserung zu verwandeln (“Advice Not Given”, 2018). Er sieht darin vielmehr einen Türöffner, seinen eigenen Körper und seine psychischen Vorgänge besser zu verstehen. Langfristig könne das dann zu tieferer Einsicht über einen selbst führen.
Der TV-Moderator Meinberg übt sich aber erst einmal im Körperbewusstsein. Atem- und Entspannungsübungen sollen den Stress reduzieren. Dafür bieten die Apps zahlreiche geführte Meditationen, für jeden Geschmack und viele Orte, zum Beispiel am Waldrand. Übrigens wurde mit dem Autogenen Training schon in den 1920er bis 1930er Jahren aus der Hypnose heraus ein ähnliches Verfahren entwickelt, das weltanschauungsneutral sein sollte.
Nutze die kleinen Momente
Meinberg besucht für die Doku die Psychologin und Neurowissenschaftlerin Britta Hölzel, die in München das Institut für Achtsamkeit und Meditation gegründet hat. Früher forschte sie selbst zu den Auswirkungen der Techniken aufs Gehirn. Dem gestressten TV-Moderator empfiehlt sie zur Entspannung, die kleinen Momente im Alltag, beispielsweise die Zeit zwischen zwei Terminen, für Achtsamkeits- und Meditationsübungen zu nutzen (in der Doku ab ca. 15:30 Minuten).
Auch wenn sie zum Thema Glück wichtige und richtige Punkte anspricht – beispielsweise mit den Gedanken mehr im jetzigen Moment als in Vergangenheit oder Zukunft zu sein –, fehlt mir hier eine entscheidende Dimension: Stress nicht nur zu managen, sondern auch zu vermeiden. So überrascht mich das Fazit der Doku dann auch nicht: Meinberg habe zwar mehr über Entspannung gelernt, fühle sich aber immer noch gestresst.
Und das ist eben der Unterschied, auf den ich hinauswollte: Achtsamkeit und Meditation waren ursprünglich nicht nur zur Anpassung und Kompensation, sondern schließlich zur Transformation und Befreiung gedacht. Wer beispielsweise befürchtet, die Badewanne könnte überlaufen, der sollte nicht nur mit einem Behälter Wasser heraus schöpfen. Irgendwann gilt es, den Wasserkran abzudrehen.
Nun leben wir natürlich in einer Zeit des Stresses (Deutsche wollen weniger Stress – doch wie?). Keinen zu haben, wirkt fast schon so, als gehöre man nicht zur Gesellschaft dazu. Durch fortschreitende Arbeitsverdichtung, Rationalisierung und in den nächsten Jahren auch den demographischen und Klimawandel dürfte der Druck auf uns weiter zunehmen. Dass heute Entspannungstechniken so populär geworden sind, ist wahrscheinlich bloß die andere Seite der Medaille unseres stressigen Zeitalters.
Alte und neue Werte
So kommen wir tatsächlich zur Ethik zurück, die, wie ich vorher schrieb, integraler Bestandteil der ursprünglichen Lehren war. Inwiefern die Werte von vor 1500 bis 2500 Jahren in der heutigen Zeit noch Gültigkeit haben, ist eine Diskussion für sich. Radikale Puristen wollen dann vielleicht ein Leben wie die damaligen Asketen führen. Das dürfte aber nicht mit dem Alltag der meisten Menschen – und auch schon nicht mit einem normalen Familienleben – vereinbar sein.
Immer nur Wasser aus der Badewanne zu schöpfen, damit sie nicht überläuft, kann lange Zeit gutgehen. Inwiefern man dann sein eigenes Leben lebt oder vielmehr von externen Einflüssen gelebt wird, kann man sich aber schon einmal fragen. Woher kommen meine Werte und Ziele? Und warum identifiziere ich mich mit ihnen?
Im Yoga übt man eher, den Geist zur Ruhe zu bringen (Shamata-Meditation). Deshalb schließt man hier meistens die Augen und schottet sich von den Sinneseindrücken ab (pratyāhāra). Beim Buddhismus geht es eher um Einsicht (Vipassana-Meditation). Die übt man meistens mit offenen Augen, um sie auch im Alltag anwenden zu können. Die Grenzen zwischen den Traditionen sind aber fließend und es gibt zahlreiche unterschiedliche Schulen.
Bei psychischen Problemen sollte man sich allerdings besser von einem guten Therapeuten begleiten lassen. Diesen Standpunkt vertritt auch Britta Hölzel in der Doku. Und Mark Epstein beschreibt, dass Menschen durch Meditation Ängstlichkeit erleben können. Das passiere vor allem dann, wenn jemand mit zu viel Eifer übe. Dieses Phänomen sei schon in mittelalterlichen Texten des tibetischen Buddhismus beschrieben.
Vermeidungsstrategien
Ich würde es psychologisch so erklären: Wir alle haben unsere Strategien (engl. coping), um unangenehmen Gefühlen auszuweichen, sei es nur Langeweile oder wirklich tiefere Trauer. Unsere Gewohnheiten geben uns Halt. Das kann förmlich alles sein: Arbeiten, Bienenzüchten, Computerspielen, Drogen, Gartenarbeit, Malen, Schreiben, Sex, Sport.
Zum Problem kann das werden, wenn wir dadurch Lebensprobleme auf Dauer nicht lösen oder gar vergrößern. Zum Beispiel, wenn man kaum noch aus dem Haus geht, weil man bei sozialen Interaktionen Enttäuschungen erlebt hat; oder immer mehr Alkohol trinkt, um Gefühle von Angst und Nervosität zu unterdrücken. Was eine Zeit lang gut funktioniert, um unangenehme Gedanken und Gefühle zu vermeiden, kann sich schließlich gegen uns kehren – und dann oft mit noch größerer Wucht.
Mit Meditation durchbricht man Gewohnheiten. Wenn es dann keine Stimme gibt, die einen durch die Übung leitet, oder noch nicht einmal entspannende Klänge im Hintergrund rieseln, kann das sehr konfrontierend sein. Zum Vergleich: Meditation fing für den Lehrer meiner ersten Yogalehrerausbildung in Indien überhaupt erst an, wenn man mindestens eine Stunde lang still sitzen konnte. Das übten wir jeden Morgen ab 6 Uhr.
Wer sonst viel dafür tun muss, Gefühle oder Gedanken von Angst, Einsamkeit, Langeweile, Selbstabweisung, Trauer oder dergleichen mehr zu unterdrücken, hat dann keine Ablenkung mehr. Das Denken erfindet zwar schnell neue Geschichten und Tagträume. Es könnte aber schon sein, dass man sich erst einmal richtig schlecht fühlt, weil man sich der vorher verdrängten Vorgänge intensiv bewusst wird. In der Meditation ginge es dann darum, das wie einen Kinofilm auf der Leinwand zu betrachten, ohne sich damit zu identifizieren.
Ich will nicht sagen, dass jeder Meditation auf diesem Niveau üben soll. Bei Kindern und Jugendlichen wird sogar ausdrücklich davon abgeraten: Diese sollen erst einmal eine stabile Persönlichkeit entwickeln, bevor sie gewissermaßen ihre “Programmierung” auseinandernehmen.
Transformierendes Potenzial
Meiner Meinung nach liegt hier aber der Schlüssel zum transformierenden Potenzial von Achtsamkeit (mit Andacht und urteilsfrei sein mit dem, was ist) und Meditation: Dass man sich eben nicht nur noch mehr Übungen auf die Agenda setzt, bis man auch die letzten freien Plätze zwischen den Terminen gefüllt hat. Sondern dass man beispielsweise die Termine loslässt, die man als unwesentlich erkennt. Ich arbeite ab 1. September auch wieder in Teilzeit.
Ein Zen-Meister soll einmal gesagt haben: “Meditiere jeden Tag eine halbe Stunde. Wenn du dafür keine Zeit hast, dann eine Stunde am Tag.” Was auf den ersten Blick paradox klingen mag, kann man auch so verstehen: Wenn du trotz einer halben Stunde Meditation am Tag immer noch gestresst bist, dann musst du deinen Tag anders einrichten.
Mir ist klar, dass man damit in einer stressbasierten, leistungs- und karriereorientierten Gesellschaft wenig Punkte sammelt. Man wird wohl auch weniger Apps verkaufen und vielleicht auch nicht die hohen Kosten seiner Praxis im schicken München decken können. Aber das ist natürlich die Frage für jeden von uns: Was ist wirklich wesentlich im Leben?
Die indische Philosophie gibt hierauf klare Antworten. Ich finde, jede und jeder von uns muss sie sich selbst geben. Wer nur etwas mehr entspannen will: Prima, das geht mit den Übungen! Und wer sich vielleicht doch für mehr interessiert, der weiß jetzt, wo er weitersuchen kann.
Hinweis: Dieser Beitrag erscheint auch auf Telepolis – Magazin für Netzkultur. Titelgrafik: Silentpilot auf Pixabay.
Das (Zitat) transformierende Potenzial von Meditation, Achtsamkeit und ähnlichen kontemplativen Praktiken ist in meinen Augen zu wenig gross, wenn man mit Transformation nicht nur eine persönliche, sondern auch eine gesellschaftliche Transformation meint.
Konkret stellt sich mir hier die Frage: Bedeutet Kontemplation als Freizeitbeschäftigung nicht letztlich einen Teilrückzug aus der Welt, bedeutet es nicht etwa eine neue Innerlichkeit, eine Innerlichkeit, die die Aussenwelt und die Gesellschaft in keiner Weise verändert?
Noch konkreter: Was hat Meditation, Achtsamkeit und Kontemplation in aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Social-Media-Sucht, Shitstorms, Fake-News, Querdenkertum und etwa den Diskussionen ums Gendern, die politische Korrektheit oder die gesellschaftliche Polarisation anzubieten, was kann sie hier verändern.
Unmöglich scheint es mir nicht, dass ein achtsamer, kontemplativer Zugang zur Welt sich auch gesellschaftlich auswirken kann und etwa die Art wie diskutiert wird und wie man sich begegnet, verändert. Doch ich kenne keinen Autor, kein Buch, dass sich des Themas Kontemplativer Lebensstil und seine gesellschaftlichen Einflüsse angenommen hat. Vielleicht, weil es keinen solchen Autor und keinen solchen Guru gibt?
In der Internetsuche zum eben erwähnten Thema „Meditation und Gesellschaft“ bin ich auf folgendes gestossen: Meditation in der Kritik – Macht uns Meditation zu Egoisten?
Untertitel:Auch bei uns gehört Meditation immer mehr zum Alltag. Gleichzeitig wird Kritik laut: Wer meditiert, verliert den Dialog aus dem Blick, sagt der Historiker Theodore Zeldin.
@Holzherr: “spiritual narcissism”
Wissen Sie, dazu gibt es eine eigene Diskussion zum sogenannten “spirituellen Narzissmus”, an der sich sogar Sozialpsychologen mit Experimenten beteiligt haben.
Wichtig ist natürlich, wie man so etwas misst (die Operationalisierung). Ich habe mir das in einem konkreten Fall mal genauer angeschaut und heraus kam, dass das Ergebnis doch sehr fraglich ist.
Aber wenn man etwas/jemanden kritisiert, dann muss man schon genau arbeiten; dafür habe ich hier in diesem Fall gerade keine Lust. Ein andermal vielleicht.
Ich finde diesen Artikel sehr schön, wie immer aus weitläufiger Beschäftigung mit den Grundlagen, aber auch pragmatisch ausgewogen. Ich bin von meinem Vater (der neben der Physik/Materialwissenschaft als Beruf auch mit Schriften zu Gita und Yoga in der Philosophie dilettierte) mit dem nicht-Buddhistischen Teil vertraut gemacht worden (Lektüre, Diskussion, Yogaunterweisung, etc.) – habe das aber für mich auf den Aspekt Selbstreflektion und daraus abgeleiteter Steuerung meiner Bewusstseinszustände reduziert – wohingegen die impliziten und expliziten Lebensziele mich immer abgestoßen haben – waren sie für mein Gefühl doch immer weltabgewandt und negierten das Potenzial, in dieser irdischen Welt sehr wohl auch durch aktive Teilnahme Erfüllung zu finden (vielleicht schlug da mein westlicher Genanteil durch).
Ich habe so ein bißchen das Gefühl, wenn ich mich in Patanjali (oder Buddha) hineinversetze, daß sie (also jetzt haarsträubend vereinfachend) für die Probleme, die sie selbst im Leben erkannt haben, ihre Lösung in gewissem Rückzug aus dem problematischen Alltagsleben und Wechsel in einen spannungsärmeren Bewusstseinszustand gefunden haben – und dazu allerlei Denkmodelle und Praktiken abgeleitet haben. Aus diesem für ihre Zeitgenossen sichtbaren Erfolg ist dann eine generelle Lehre für Jeden geworden, ein “Lebensmodell” – vielleicht sogar von den Gründern unbeabsichtigt.
Ich denke, daß man ohne diesen Rückzug auch andere Lebensmodelle verfolgen kann – aber auch in Diesen von dauernder Reflektion des Geschehenen (einschl. dem, was in einem selbst passiert) sowie Techniken der Achtsamkeit und Bewusstseinsveränderunng (das können bewährte Mediatationspraktiken sein – oder einfach Zeit in der Natur – was bei mir in dem Sinn sehr gut funktioniert) in der Rolle als “Steuerungswerkzeug” entscheidend profitiert. Aber, ohne eine Richtung/Vision beim Finden und dann Ausgestalten eines geeigneten Lebensmodell (das man im “best-case” einfach von den Eltern übernehmen kann) hilft solches Werkzeug höchstens kurzzeitig (“band-aid”) – und mit Sicherheit wird ein erfolgreiches Lebensmodell strukturell Stress reduzieren und Erfüllung (in vielfältiger Form, sogar in aktivem Engagement in der modernen Welt) höher gewichten …
@Martin Holzherr // 23.08.2021, 10:45 Uhr
Um beim Thema Yoga zu bleiben, da gibt es hunderte verschiedene Richtungen mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Während im Westen das eher körperliche Hatha Yoga starke Verbreitung fand, das sich stark vom spirituellen Yoga unterscheidet, gibt oder gab es in Indien durchaus auch politisch denkende Gurus. Ich habe vor Jahren mal ein Buch über den integralen Yoga gelesen, der von Sri Aurobindo gelehrt wurde. Ziel ist dabei die vollkommene Hingabe und die schrittweise Vereinigung mit dem Göttlichen. Aber: „Laut Aurobindo genügt es nicht, wenn die Seele aufsteigt und sich mit dem Göttlichen vereint, oder der Geist im Nirwana aufgeht. Ein Aufstieg zum Göttlichen allein kann nicht das Ziel sein; eine Herabkunft des Göttlichen in die Welt muss folgen. Damit aber die Welt transformiert werden könne, dürfen keine Stufen des Weges übersprungen werden. Nur wer die Stufen der gesamten Leiter gehe, also alle Persönlichkeitsanteile bewusst dem Göttlichen zuwende, könne auch wieder den Weg zurückkehren und das Göttliche in die Welt bringen. Traditionelle Methoden der Yogapraxis können beim Sadhana des integralen Yoga benutzt werden, letztlich kann aber nur das Göttliche selbst die Umwandlung bewirken.“ Aufgrund seiner stark monistischen Weltsicht betätigte sich Aurobindo auch politisch, weil er der Meinung war, die Mächte des Bösen besiegen zu müssen. Mich haben seine radikalen Ansichten etwas ratlos gemacht, weil man derart missionarische Charaktere unter den „Spirituellen“ ansonsten nicht so häufig findet. Aber vielleicht täusche ich mich ja auch!
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Integraler_Yoga
@Mona. Integrales Yoga scheint gemäss Wikipedia vor allem der Versuch, das Wesen des Menschen als Individuum zu erklären. Das Ziel ist die schrittweise Vereinigung des Individuums mit dem Göttlichen. Gesamtgesellschaftlich soll in umgekehrter Richtung das Göttliche auf die Erde herabkommen. Doch das bleibt alles sehr allgemein und abstrakt. Letztlich will wohl Integrales Yoga eine vergeistigte Welt die ihre Stärke aus der Stärke des Mentalen gewinnt. Kein Wort über das Zusammenleben der Menschen oder gar über Politik oder über gesamtgesellschaftliche Ziele jenseits (oder diesseits) der Vergeistigung. Die geforderten Transformationen, die psychische Transformation, die spirituelle Transformation und die supramentale Transformation sind eigentlich alles Transformationen auf der geistigen Ebene. Über materielles, das Zusammenleben und über eine gerechte Lebensordnung wird überhaupt nichts gesagt. Man vergleiche das einmal mit Thomas Morus Buch Utopia, das in meinen Augen einen typisch westlichen Blick auf die Welt wirft. In Utopia geht es um ein befriedigendes, gerechtes Leben mit Arbeit für alle, gerechter Entlöhnung und dem Wegfall von Privilegien oder um die Wikipedia zu zitieren:
Fazit:Utopia entwirft ein weltliches Bild der idealen Gesellschaft, Integrales Yoga aber ein spirituelles/geistiges Bild von entweltlichten Wesen.
Frage: Kann Integrales Yoga irgend eine gesellschaftlich/politisch/soziale Frage beantworten?
@Martin Holzherr
Aurobindo dachte das auf jeden Fall. Leider habe ich das oben erwähnte Buch nicht mehr, ich kann mich aber erinnern, dass er darin auch politische Gewalt guthieß, um seine radikalen Ansichten durchzusetzen, die er u.a. mit Texten aus der Bhagavad Gita zu legitimieren suchte.
@Mona. Sri Aurobindo trat für die Unabhängigkeit Indiens ein, wobei ihm alle Mittel recht waren – auch Gewalt. Das war 1906 bis 1908. Nach einem BombenAttentat war er ein Jahr in Untersuchungshaft, wurde aber vollständig entlastet. Von da an war er unpolitisch. Das ist die Kurzzusammenfassung von
Der politische Aurobindo und sein Wirken auf die Unabhängigkeitsbewegung Indiens
@Stress und Ethik
Die Verbindung von Stress und Ethik ist doch recht simpel. Wenn ich meinen Konsum aufs Sinnvolle beschränke, muss ich eventuell schon selber weniger Geld ranschaffen, und kann mir dann Zeit für Kontemplation nehmen. Zumindest auf unserem Niveau an Produktivität.
Wenn ich dann noch Rücksicht auf Andere, die Natur und unser Miteinander nehme, nach Möglichkeit andere nicht sinnlos unter Druck setze, betrüge oder die natürlichen Lebensgrundlagen beschädige, dann wirkt das allgemein entspannend. Dann kann ich nicht Teil von Problemen sein, sondern von Lösungen. Das fühlt sich für mich selber schonmal besser an, und, es löst auch wirklich was damit.
Göttlichkeit mag helfen, aber wir können das auch einfach als eigenes Projekt genau so handhaben, so dass es auf die Dauer zu vernünftigen Ergebnissen kommt.
Simpelstes Beispiel ist hier: Auto abmelden, Fitnessstudio abmelden und überall mit dem Fahrrad hin fahren. Dann gucken, dass man aufgrund des geringeren Geldbedarfs die Arbeitszeit verkürzen kann, um sich stattdessen mehr kontemplativ mit der Natur oder mit sich selbst zu beschäftigen. Oder auch Mittel frei machen, um Heizung und Nahrungsbeschaffung auch noch klimaverträglicher zu gestalten.
Anderes Beispiel: regelmäßig den Haushalt nach überflüssigem Kram durchforsten, und alles, was man im letzten Jahr nicht benutzt hat, verkaufen, abgeben oder entsorgen. Meistens schafft das soviel Platz, dass man in eine deutlich kleinere Wohnung umziehen kann. Das spart nicht nur Geld und Ressourcen, man hat dann auch weniger zu putzen.
@ Tobias Jeckenburger (Zitat): „
Ja, das funktioniert, hat aber Konsequenzen für ihren Freundeskreis. Denn sie sind immer Teil einer Gruppe von Peers, von Gleich- oder Ähnlichgestellten, die auch Dinge zusammen unternehmen. Wenn sie aber verzichten, gehören sie nicht mehr dazu, denn dann können sie sich den ihrer Stellung angemessenen Lebensstil nicht mehr leisten. Sie müssen sich also andere Freunde suchen. Und das wollen die Wenigsten.
Kurzum: Ein wichtiger Grund für den Wunsch nach mehr Einkommen, ist schlicht der Wunsch dazuzugehören.
Nebenbemerkung: Achtsamkeit und Meditation wird hier im Westen nicht betrieben um mit weniger auszukommen, sondern eher im Rahmen der Sinnsuche. Weniger verdienen wollen die Achtsamen nicht.
Wenn i nicht muss, dann gibt es Muße und Müßiggang.
@Mona & Holzherr: in der Welt
In allen Traditionen gab es Strömungen, die sich eher aus der Welt zurückgezogen haben und solche, die in der Welt handelten.
In dem Ashram, in dem ich meine zweite Yogalehrerausbildung abgeschlossen habe, sammeln sie zum Beispiel Plastik, säubern sie den Fluss Ganges, bauen Sie Toiletten (vor allem für Mädchen und Frauen), erziehen sie Waisenkinder, füttern sie die Armen, setzen sie sich für die Gleichberechtigung ein… und die führenden Köpfe sprechen regelmäßig bei den Vereinten Nationen usw.
Theoretisch spielt ahimsa (Gewaltlosigkeit) eine große Rolle: Das kann man so interpretieren, dass man nur selbst anderen keine Gewalt zufügt; aber auch so, dass man andere daran hindert, Dritte zu schädigen.
Übrigens berief sich Mahatma Gandhi ausdrücklich auf die Bhagavad Gita, in der verschiedene, spirituelle Formen des Yoga beschrieben werden.
Das Eine schließt das Andere also nicht aus.
Zu M. Holzherr
“Weniger verdienen wollen die Achtsamen nicht”
Sie sagen es. Hier sind Geschäftsmodelle entstanden die Milliarden Umsätze machen. Man kann es auch Wellnessindustrie nennen. Dazu gehört auch Achtsamkeit und der Kauf von Buddhastatuen für Haus und Garten. Früher stellte sich der deutsche MIchel Zwerge in den Garten, heute- weil es modern ist- Buddhaköpfe. Angefangen hatte alles in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Westen Deutschlands mit dieser New Age Bewegung ,also der Sinnsuche der damals fleischlich gesättigten Bürger nach geistiger Sättigung.
Sehr bald hatten Kommerz und Gurus die Marktlücke (gestresste Bürger) erkannt und versprachen
jedwede Heilung für Körper/Geist und Seele, gegen viel Geld versteht sich. Die Lehren Buddhas wurden-wie die anderer Ideologien und Religionen- werbewirksam vermarktet, was Buddha wohl als menschliche Gier(Anhaftung) bezeichnet hätte. Und ihr Vorschlag, Herr Jeckenburger, zur asketischen Lebensweise ist gut , ist aber fern der Realität des auf den Konsum und Verbrauch abgerichteten modernen Menschen. Letzteres steigert Umsatz und Gewinne ,was wiederum Grundwerte der Gesellschaft sind.
Der hier ernst genommene nette, verständige Inhaltegeber hat also ein Herz für die sog. Meditation, Dr. W hat dies ebenfalls, nett auch so angemerkt :
Dr. W mag fernöstliche Weisheit, auch wenn sie anderskulturig ist und bestimmtes Gehabe, auch Misogyny meist vorhanden.
Dr. W “meditiert” sozusagen bei eiskalter Dusche (dann muss auch derart sozusagen meditiert werden, lol) und bei im wissenschaftsnahen Kontext vorkommender Nachricht.
Dann freiwillig.
Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg
Dr. Webbaer (der früher, auch für Meditiationszwecke, auf Landwegen herum gerannt ist, auch bei sozusagen böser Sonneneinwirkung, die sozusagen jede Lebensfreude in der Lage war zu killen, die Gelenke lassen so leider nicht mehr zu)
Gute Frage, Herr “Holzherr” (die doppelten umgebenden Anführunszeichen nur deshalb, weil Sie nicht so heißen, sondern ein als solches nicht erkennbares Pseudonym verwenden, was (einigen) als unschicklich gilt) :
Eine ‘neue Innerlichkeit’ liegt nicht vor, sog. Idioten im alten Griechenland, nicht selten große Philosophen, wiesen in persona auf die Möglichkeit der Abkömmlichkeit von (bestimmter) Sozialität hin, wenn (nur) so zum Wesen des Seienden gefunden werden kann.
Vgl. auch mit diesem Werke sog. Weltliteratur :
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Idiot (Dr. W war es zu blöd, hat es beim Reinschauen belassen, sollte es doch nicht so-o blöd sein, bittet er um diesbezügliche Nachricht)
Insofern postuliert der Schreiber auch nur, dass der Philosoph immer auch Idiot zu sein hat, ist selbst, auch qua Nachkommenschaft, auch verschiedene Damen meinend, nicht so-o idiotisch, wie er in Abstractum gerne sein würde.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
@Holzherr 23.08. 16:36
„Wenn sie aber verzichten, gehören sie nicht mehr dazu, denn dann können sie sich den ihrer Stellung angemessenen Lebensstil nicht mehr leisten. Sie müssen sich also andere Freunde suchen. Und das wollen die Wenigsten.“
Ich denke, das ist übertrieben. Man kann ja einfach mal anfangen, sich langsamer auf wesentlicheres als vermeidbaren Konsum zu konzentrieren, und sich damit auch Zeit zu leben frei zu machen. Vielleicht macht so mancher im Freundeskreis sogar gerne mit. Und Freundeskreise sind sowieso in Bewegung, alte Freundschaften schlafen ein, neue kommen dazu.
„Achtsamkeit und Meditation wird hier im Westen nicht betrieben um mit weniger auszukommen, sondern eher im Rahmen der Sinnsuche. Weniger verdienen wollen die Achtsamen nicht.“
Wenn man sich gegenseitig Achtsamkeitskurse verkauft, ist das wenigstens umweltfreundlicher, als 3 mal im Jahr nach Bali zu fliegen. Und wie gesagt, sich Zeit frei machen für wirkliche Geistesübungen ist eben unumgänglich, wenn das wirklich was werden soll.
Golzower 23.08. 18:44
„Und ihr Vorschlag, Herr Jeckenburger, zur asketischen Lebensweise ist gut , ist aber fern der Realität des auf den Konsum und Verbrauch abgerichteten modernen Menschen. Letzteres steigert Umsatz und Gewinne ,was wiederum Grundwerte der Gesellschaft sind.“
Muss ja nicht sofort passieren. Wenn wir wo es gerade geht diese unselige Leistungsorientierung Stück für Stück abbauen, kommen wir damit auch vorwärts. Und es kommen auch neue Generationen nach, die vielleicht auch mit einem anderen Bewusstsein für sinnvollere Grundwerte mehr anfangen können. Insbesondere die heute Jugendlichen könnten sich durchaus Sorgen um ihre eigene Zukunft machen, wenn sich da nichts Grundlegendes ändert.
Achtsamkeit/Meditation um inneren Freiraum zurückzugewinnen
Stress ist in unserem auf Ausbeutung basierenden kapitalistischen System das was uns allen droht, war sinngemäss die häufige Botschaft von Stephan Schleim in vielen seiner Beiträge. Ich selbst würde es anders formulieren, und zwar so: Viele Menschen leben ein zu wenig bewusstes und auch zuwenig freies Leben. Sie leben mehr oder weniger im Autopilotenmodus, in einem Modus in dem die (zum Teil vermeintlichen) Anforderungen des Berufs und der Pflege der sozial/medialen Kontakte (inklusive social Media) den Alltag bestimmen und es keinen Freiraum mehr gibt – und das obwohl es heute mehr Freizeit, also Zeit ausserhalb der Arbeitsstunden gibt, als je zuvor. Das Leben heute ist für viele stressig, weil sie eigentlich immer beschäftigt sind, weil selbst die Netflix-Serie nicht mehr entspannt genossen wird, sonder absolviert werden muss wie auch die Antwort auf die EMail, den Facebook-Post oder was auch immer von aussen an einen herankommt.
Es fehlt also vielen der innere Raum, in welchem sie innehalten und durchatmen können und wo Entscheidungen heranwachsen, anstatt dass Entscheidungen durch äussere Anstösse bestimmt werden.
Techniken der Achtsamkeit oder die Meditation können diesen inneren Freiraum teilweise zurückgeben. Allerdings bleibt das dann meist Sache des Einzelnen, von Einzelnen. Es wäre gut einen Weg zu finden, wie wir die Gesellschaft so verändern, dass für alle auch in der gegenseitigen Begegnung, im Umgang miteinander wieder mehr Ungezwungenheit, mehr Freiheit und mehr Phantasie gedeiht.
Ich habe sehr positive Erfahrungen mit einer fernöstlichen spirituellen Heilmethode namens PRANA gemacht. Man reinigt dort mit der Hand negative Energie aus dem feinstofflichen Körper und energetisiert ihn danach ebenfalls mit der Hand.
Ich wende diese Techniken an und habe bei mir und anderen damit nur positive Ergebnisse erzielt. Selbst als nicht spiritueller Mensch bin ich immer wieder von der Magie dieser Narrative verblüfft. Nach einiger Zeit der Konditionierung spürt man in der Hand förmlich die Energie, als hätte man Wolle in der Hand. Andere haben olfaktorische Eindrücke.
Man fokussiert die problematischen Körperbereiche, wendet aber auch Bilder wie das Durchströmen von flüssigem weißen Licht u.a. an.
Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Placebos liegt in der gezielten und selbsttätigen Anwendung.
Der bleibende Effekt ist eine selbstbewusste Einstellung dem eigenen Körper gegenüber. Und die Anwendung hinterlässt eine nachhaltige Beruhigung.
ZU W Stegemann
“Prana”
Wenn ich ihren Ausführungen folge könnte jede Mutter die ihr Baby zärtlich streichelt “Prana” machen. Hier wird meiner Ansicht nach nichts gereinigt sondern es wird nur etwas gegeben, etwas was Menschen in der Regel benötigen und was vielen fehlt: Menschliche Nähe und Zärtlichkeit.(Dinge, die man in dieser Welt nicht kaufen kann). Das Streicheln durch die Mutter bewirkt beim Kleinkind eine innere Beruhigung, die, will man sie mit der Bindungstheorie beurteilen, Sicherheit und Geborgenheit in einer sicheren Welt verspricht . Es ist also keine magische Energie die das fließt sondern ein verschüttetes (UR)Gefühl wird wieder animiert was die jeweilige Person hinter ihrer Alltagsfassade längst vergessen hat. Menschen legen sich in ihrem Leben eine Fassade (Maske) zu. Buddhas Philosophie ist es wohl auch diese Fassade , dieses selbstgestrickte Ego, zu durchschauen …
“Achtsamkeit und Meditation waren ursprünglich nicht nur zur Anpassung und Kompensation, sondern schließlich zur Transformation und Befreiung gedacht. ”
Mein erster Gedanke beim Lesen war, daß Achtsamkeit” (in der auch die Achtung vor sich selber steckt), eigentlich ein recht subversives Konzept ist.
Wie so vieles wird sie dann eben umgedeutet zum Helfershelfer des Zeitgeists.
“dass Menschen durch Meditation Ängstlichkeit erleben können. ”
Glaub auch, daß der Punkt wichtig ist. Menschen, die zum Runterschlucken neigen, sind vielleicht woanders besser beraten.
@Golzower:
Bevor Sie voreilige Schlüsse ziehen, beschäftigen Sie sich am besten selber mit der Technik. Mit streicheln hat es nichts zu tun.
Es sollte ein Hinweis für Interessierte sein. Alle anderen müssen sich nicht damit auseinandersetzen.
Agora versus Dojo
Zitat Stephan Schleim: „
Ja bis zu einem gewissen Grade, denn kontemplative und kontemplativ/mythische Strömungen gibt/gab es in allen Kulturen.
Was den Westen und sein altgriechischer Ursprung aber tiefgehend unterscheidet vom Osten, also vom alten Indien, China und Japan das sind die Gesellschaftsideale und die Rolle des Individuums. Im alten Griechenland gab es einen öffentlichen Raum zu dem Marktplatz, Arena, Sportstadien, Gymnasien und Akademien gehörten und die allen Bürgern (nicht aber Sklaven) offenstanden. Politisches Ideal war die autonome Polis und das autonome Individuum und als ideale Regierungsform galt die Demokratie.
In Indien, China und Japan der gleichen Zeit (verglichen mit dem antiken Griechenland) gab es Fürsten-,König- und Kaiserreiche und Buddha war ein Aussteiger aus der damaligen Welt der weltlichen Eliten. Die Alternative, die Buddha fand war keine sozial/politische Alternative, sondern eine geistig/mentale. Die mentale Meisterschaft machte Buddha in gewissem Sinne autonom, allerdings in völlig anderer Art autonom als es die altgriechische Art der Autonomie war. Es gab in der Gefolgschaft von Buddha auch ein östliches Äquivalent zu Schule und Gymnasium. Das Dojo, also der Unterweisungsplatz für diejenigen, die ebenfalls die mentale Suprematie eines Buddha erreichen wollten. Doch das Dojo ist kein Übungsplatz für das Leben in der Öffentlichkeit wie es die Schule und das Gymnasium im alten Griechenland waren, sondern es ist ein Übungsplatz für ein Leben über und ausserhalb der Gesellschaft.
Frage: Bedeutet die Hinwendung zu vom Osten inspirierten kontemplativen Formen ebenfalls einen Ausstieg aus der Gesellschaft wie zu Buddhas Zeiten?
@Holzherr 24.08. 21:49
„Politisches Ideal war die autonome Polis und das autonome Individuum und als ideale Regierungsform galt die Demokratie.“
Wenn die Konsequenz der persönlichen Autonomie darin besteht, weniger zu arbeiten und dafür mehr Geistesleben, bzw. mehr weniger Produktives zu unternehmen, dann sind wir vom Buddha nicht so weit entfernt. Insbesondere angesichts moderner Produktivität, aber auch angesichts der Digitalisierung, die mehr Wissenserwerb und mehr Kommunikationsmöglichkeiten bereitstellt, was eine eigenständige Beschäftigung fördern kann. Etwa so, wie wir uns hier einfach die Zeit nehmen, interessante Fragen zu diskutieren.
„Frage: Bedeutet die Hinwendung zu vom Osten inspirierten kontemplativen Formen ebenfalls einen Ausstieg aus der Gesellschaft wie zu Buddhas Zeiten?“
Wieso überhaupt Ausstieg? Eine Verschiebung von Idealen muss ja noch kein Ausstieg sein. Wer will denn schon gar nicht mehr Arbeiten, es geht wohl eher nur um weniger davon, und um mehr persönliches Leben, auch spirituell eventuell.
Mag sein, dass zu Buddhas Zeiten Demokratie im Osten kein Thema war, bei uns im Westen kam die Demokratie aber auch erst im 20. Jahrhundert so richtig in Fahrt. Und der Dalai Lama jedenfalls findet auch Demokratie besser als alle anderen Regierungsformen. Auch sieht er seine eigene politische Position als eher überholt an.
Die schintoistischen Japaner haben wohl auch ihren Frieden mit der Demokratie gemacht. Wieso die jetzt wieder so viel arbeiten, ist jetzt wieder eine andere Frage. Die Arbeitswut sorgt auch dort für umsichgreifenden Dauerstress, und dieser wiederum nebenbei für Nachwuchsmangel, genau wie bei uns auch. Das ist ja auch kein Ausstieg aus der Gesellschaft, wenn man 2 oder 3 Kinder in Ruhe und ohne Doppelstress großziehen möchte. Das ist viel mehr eine Grundlage für die Fortsetzung des Lebens auf unserem Planeten, neben dem Umweltthema.
@Tobias Jeckenburger (Zitat): „ Die Arbeitswut sorgt auch dort für umsichgreifenden Dauerstress, und dieser wiederum nebenbei für Nachwuchsmangel, genau wie bei uns auch. „
Früher hab’s mehr Kinder trotz längerer Arbeitszeit. Heute sind Kinder vielen zu teuer, weil im Westen bereits Kinder Konsumenten sind. Konsum ist im Westen ein Menschenrecht und Kinder werden schon früh als fast vollwertig betrachtet, was auch bedeutet, das sie konsummässig mithalten mit den Erwachsenen.
Ich muss natürlich noch ergänzen, dass PRANA eine berührungslose Technik ist. Wie sollte man auch den “feinstofflichen Energiekörper” berühren können.
@Tobias Jeckenburger betreffend Kindermangel in Deutschland:
hier noch ein paar Gründe mehr für den Kindermangel in Deutschland:
– nicht vereinbar mit Beruf/Karriere wenn Mann+Frau beide berufstätig sind, etwas was heute aber gesellschaftlich gefordert wird. 30% der Frauen mit Hochschulabschluss haben in Deutschland keine Kinder und das beim Trend zu noch mehr Akademisierung
– Mütter, die Kinder in Krippe stecken gelten tendenziell als Rabenmütter
– keine Familien mehr mit mehr als 3 Kindern, weil dies ausser bei den wirklich gut Verdienenden zu (relativer) Armut führt
– Kinder bringen heute keinerlei mehr Vorteile für die Eltern. Auch nicht für die Alterssicherung, die Mithilfe bei der Arbeit oder sonst irgend etwas.
– es gibt kaum noch unbeabsichtigte Schwangerschaften während das noch vor 100 Jahren sehr häufig war
Mindfulness in the United Kingdom
In Grossbritannien gibt es aktuell eine vom nationalen Gesundheitsdienst und der Regierung geförderte Kampagne für mehr „Mindfulness“ ( Achtsamkeit). Auf der Website des nationalen Gesundheitsdienstes What is mindfulness? liest man zu Achtsamkeit (übersetzt von google translate, korrigiert von mir was die Aufzählungsliste angeht):
Beurteilung: Mindfulness/Achtsamkeit wie sie vom britischen Gesundheitsdienst definiert und aufgefasst wird ist tatsächlich eine Antwort auf eines der Probleme der heutigen Welt der ständigen Überreizung und des darauf folgenden sofortigen Reagierens anstelle des Reflektierens, Abwägens und der Haltung, die eigenen Entscheidungen reifen zu lassen.
Frage: Ist Mindfulness/Achtsamkeit eine Technik der Entschleunigung so wie slow food, Digital Detox, der Spaziergang mit dem Hund oder das Jogging um Abzuschalten?
https://www.quantamagazine.org/mental-phenomena-dont-map-into-the-brain-as-expected-20210824/
Ein Artikel, der an sich eher in den thread *Hirnforschung in den Medien* passt, aber da ich ein (u.a.) buddhistisch geprägter Mensch bin — bzw. mich vom Buddhismus habe beeinflussen lassen (was wiederum vll. daran liegt, dass ich im cerebrum eine entsprechende Veranlagung habe) — poste ich ihn hier.
Ggfls. automatische Übersetzung, indem man Not only do researchers often depict the brain googelt und dann *Diese Seite übersetzen* klickt (nicht perfekt, aber hilfreich).
Der Begriff Achtsamkeit (nicht als mindfulness, sondern attention) kommt ja im Artikel vor. Tlw. kritisch, da es ja ein abstrakter Begriff (nur ein Wort) ist, den/das man – streng genommen – nicht messen kann. Z.B. Familiar categories of mental functions such as perception, memory and attention reflect our experience of ourselves, but they are misleading about how the brain works. Oder But when it comes to relating those to the task the brain might be performing — perception, memory, attention, emotion or action — “things get a lot more dodgy.” Oder “I’ve [often] caught myself using a whole lot of terms that I was criticizing the very use of. How can I say everything without saying ‘attention,’ ‘emotion,’ ‘motivation’?” Oder “You realize that neither the term ‘decision-making’ nor the term ‘attention’ actually corresponds to a thing in the brain.”. [..] “Instead, there are certain very pragmatic circuits in the brain, and they do certain things like ‘approach’ or ‘avoid.’
Das “We are linking two very different extremes,” [..] — a basic metabolic process and a high-level cognitive one deutet auf die Problematik der Unterscheidung von Körper- und “Geist”prozessen hin. Der Begriff “Geist” – engl. mind – (auch i.S.v. Bewusstsein) kommt im Artikel wenig vor. Conscious/ness 2 mal und subconcious(ess) 1 mal. Wozu ich anmerken möchte, dass das Unterbewusstsein im Buddhismus (insb. Theravada-Buddhismus bzw. Abhidhamma) eine starke Rolle spielt.
Zu M. Holzherr
Sehr nett wie sie sich den Begriff der Achtsamkeit nähern. Wenn sie zum Bsp. Angst vor einer Schlange oder vor Angela Merkel haben , dann wird ihnen Achtsamkeit vielleicht nutzen in dem sie erkennen dass nur in ihren Gedanken diese Angst besteht, dass sie Angst gegen die Objekte nur auf der Basis von ihnen eingegebenen Vorstellungen entwickelt haben. Achtsamkeit macht die Welt nicht besser aber sie hilft wohl sie besser zu verstehen, in dem man sich selbst versteht- als Spielball von Machtinteressen, anderer etc…
Zu W. Stegemann
Zu ihrem “Prana”. Seit 2004 gibt es wohl dieses “Heilgesetz” in Deutschland. Demnach dürfen sie wohl diese Handhabungen durchführen aber keine Diagnosen aussprechen. Dass solche “Heiler” in einer modernen Gesellschaft existieren scheint mir auch auf die Entfremdung der Menschen in dieser Gesellschaft zurückzuführen zu sein, wo man überall nur noch eine Nummer ist und jede Art von Vertrauen verlorengegangen ist. “Heiler” hören zu -was schon heilen kann- und das fehlt vielen.
@Golzower:
Ich betrachte PRANA unter dem Blickwinkel des Placeboeffekts als eine sehr effektive Möglichkeit der Fokussierung und wende es nicht professionell an. Was andere damit machen, interessiert mich nicht.
@Holzherr 25.08. 09:26
„hier noch ein paar Gründe mehr für den Kindermangel in Deutschland:..“
Die meisten Gründe stehen dann doch in Zusammenhang mit zu viel arbeiten: Karriere strebt man eher an, wenn es mit nicht so guter Ausbildung zu wenig Geld gibt, und wenn in der Karriere keine entsprechende Kinderauszeit möglich ist, geht es halt kaum.
Wir bräuchten mehr Geld für weniger qualifizierte Arbeit, und was noch wichtiger wäre: So viel Kindergeld, dass es sich schon lohnt, sich die Arbeit zu machen, Kinder großzuziehen. Dann kann man auch mehr als 3 Kinder haben, wenn man denn Lust dazu hat.
Ich würde auch direktes ordentliches Kindergeld vorziehen, dass auch für Harz4-Bezieher in selber Höhe bezahlt wird. Ein Bonus bei der Rente kommt meistens zur falschen Zeit, kleine Kinder machen sofort richtig viel Arbeit, und kosten ganz aktuell viel Geld.
Dass Mütter, die Kinder in die Krippe stecken tendenziell als Rabenmütter gelten, kann man nun nicht per Verordnung ändern. Aber auch hier gibt es nicht genügend Kitaplätze, meine ich gehört zu haben. Ich denke mal, das unbeabsichtigte Schwangerschaften einen ganz wesentlichen Einfluss hatten, dass man früher mehr Kinder hatte, obwohl man damals eigentlich schon gar kein Geld dafür hatte. Aber das will heute wirklich keiner mehr.
Ich denke, dass grundsätzlich vor allem übermäßiger Arbeitsstress abgebaut werden müsste, dass es uns überwiegend psychisch so gut geht, und wir auch Platz im Lebenspensum für Kinder haben können.
Wenn sich Frauen wirklich so für eine Karriere interessieren, dass wirklich kein Platz im Leben für Kinder ist, dann können wir das kaum ändern. Hier bräuchten wir eher bessere, unkomplizierte Kitas, auf die man sich verlassen kann. Wenn das dann aber doch nicht reicht, dann sollen dann eben wenigstens andere mehr Kinder bekommen, meine ich.
Wenn mehr Kindergeld kommt, können eventuell auch die Väter mehr Aufgaben übernehmen.
@Holzherr: MIND
Danke für den Hinweis.
Ich habe auf die Schnelle keine Informationen über die angebliche öffentliche Förderung dieser Initiative finden können, doch wundern würde es mich auch nicht. Schließlich erzielt man mit der Mindfulness-Based Psychotherapy entsprechende Effekte (ohne dass diese Therapieform ein Wundermittel für alles wäre).
Dieser individualisierte Umgang mit (oft genug sozial bedingten) Problemen passt natürlich zum britischen Credo: Ruhe bewahren und das tun, was einem die Autoritäten sagen.
@Holzherr: Ost vs. West
Interessanter Gedanke, dieser Vergleich von Agora und Dojo…
…aber ich fürchte, er hinkt. Die Art und Weise, wie wir übers Individuum denken, ist wohl ein Kind von Neuzeit und Moderne (und des liberalen Rechtsstaats?). Das würde hier jetzt aber zu weit führen. Und inwieweit wissen wir, dass es im antiken Asien nicht auch Marktplätze gab, an denen man sich ausgetauscht hat?
Ein wesentlicher Unterschied scheint mir zu sein, dass man in den asiatischen Traditionen nicht Wissenschaft, Philosophie und Religion so strikt getrennt hat, wie bei uns. Im Sanskrit gibt es vielleicht nicht einmal ein Wort für “Philosophie”; “darśana” bezeichnet generell eine Sichtweise, eine Weltsicht, unter Umständen aber auch das Sehen eines Weisen oder gar einer Gottheit.
Den aktuellen Beitrag betreffend bin ich der Meinung, dass man die Begriffe Meditation und Achtsamkeit auseinanderhalten sollte. Unter Meditation versteht man in der Regel bestimmte Konzentrationsübungen, die dazu dienen sollen sich auf den eigenen Atem oder auch auf ein Bild oder ein Mantra zu fokussieren. Achtsamkeit hingegen ist eine Technik, bei der der aktuelle Moment etc. bewusst wahrgenommen werden soll. In der modernen „Wellnessliteratur“ werden sie zwar häufig in einem Atemzug genannt, da beides dem Wohlbefinden dienen soll. Grundsätzlich ist auch nichts dagegen einzuwenden Methoden zu finden, um den Alltagsstress zu reduzieren. Leider wird in sog. Achtsamkeitskursen häufig gelehrt, sich bei Stress selbst die Schuld zu geben und gesellschaftliche Probleme auszublenden. Jon Kabat-Zinn, der eine neue Methode der „Achtsamkeitsmeditation“ für den gestressten Westler propagierte, trennte dazu alle störenden „östlichen“ Wurzeln ab. Meines Erachtens erreicht man wirkliche Erkenntnis jedoch nur dann, wenn man die dahinterstehenden Systeme und ihre jeweilige Philosophie nicht außer Acht lässt.
Siehe dazu auch: https://www.tagesspiegel.de/kultur/totalitarismus-der-selbstoptimierung-die-gefaehrlichen-folgen-der-achtsamkeitslehre/24915166.html
@Herr Schleim
Zitat:
Die indische Philosophie gibt hierauf klare Antworten. Ich finde, jede und jeder von uns
muss sie sich selbst geben. Wer nur etwas mehr entspannen will: Prima, das geht mit den
Übungen! Und wer sich vielleicht doch für mehr interessiert, der weiß jetzt, wo er
weitersuchen kann.
= = =
Das sagen Sie so, Herr Schleim!
Meine Befürchtung ist die, dass nur wenige wissen, was und wo sie suchen sollen, und zwar
deshalb, weil es ihnen keiner sagt.
–
Sie waren mit 20 Jahren in einer ev. Kirche, ich hatte das Vorrecht, in einer christl. Familie
aufzuwachsen.
Unter Meditation verstehe ich, sich täglich zwanglos einen oder mehrere Bibelverse zu
lesen, mir ernsthafte Gedanken darüber zu machen und mich korrigieren zu lassen.
Das ganz ohne Zeitdruck.
Dabei habe ich irgendwann begonnen, meinen Schöpfer zu lieben, zu ehren und zu danken.
Dadurch kommt man irgendwie innerlich zur Ruhe.
Meiner Meinung nach ist das, was die Menschen allgemein suchen bei aller Hektik.
Seltsamerweise ist man auch als s. g. Grufti (Jahrgang 1937) noch in der Lage, neue Dinge zu erkennen.
Hierzu meinen Artikel: http://www.4-e-inigkeit.info/Proton.htm
Mir ist bewusst, an einen Schöpfer zu glauben ist nicht jedermanns Ding.
M. f. G.
Howdy, Herr “Holzherr” (die doppelten Anführungszeichen, die eine neue Abstraktionsebene aufmachen sollen, nur deshalb, weil Sie nicht realiter so heißen und ein als solches unerkennbares Pseudonym verwenden, was (einigen im Web) als unschicklich gilt), not bad :
Dr. Webbaer konzentriert sich, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, auf diejenigen Punkte Ihrer Auflistung, denen er partiell zustimmen kann.
Sicherlich ist in sog. Liberaler Demokratie auf Grund der Sozialsysteme niemand mehr im Sinne der der ursprünglichen Bedeutung ‘arm’.
Auch könnte es so sein, dass auch heutzutage und in gemeint zivilisatorisch hoch stehender Umgebung noch Kinder für ihre Eltern ‘Vorteile bringen’, auch bei ‘Mithilfe bei der Arbeit’ und, lol, auch ‘sonst irgend etwas’ meinend.
(Woher haben Sie nur so-o kluge Formulierung, Herr “Holzherr”?)
Abär, warum sich Dr. Webbaer noch einmal kurz gemeldet hat :
Es ist so, dass die seit ca. Mitte der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts beginnende allgemein bereit stehende Antikonzeption aus diesseitiger Sicht das Schlechteste, das Egostischste beim hier gemeinten Hominiden gelöst hat, so stellt Dr. Webbaer gerne sozusagen mediativ, looky here :
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Meditation#Etymologie
… fest.
Insofern scheiden nun Personen, ihre Gene sozusagen, dies evolutionsbioligisch betrachtet, aus, wenn die nun wie gemeint Fähigen auf Nachwuchs meinen verzichten zu können, sich derart auch meinen kompensieren zu können.
Im Altruistischen sozusagen, das aber nicht intrinsisch gut angelegt scheint.
Böse Zungen meinen, dass so eben auch das antisoziale Element beim hier gemeinten Hominiden heraus kommt, insbesondere auch das Weibsvolk meinend, diese Krise ist aus diesseitiger Sicht zuvörderst eine Frauenkrise.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
@Stephan Schleim (Zitat): „ Die Art und Weise, wie wir übers Individuum denken, ist wohl ein Kind von Neuzeit und Moderne (und des liberalen Rechtsstaats?).
Sicher. Doch schon die alten Griechen wollten sich hervortun in der Arena, dem Stadium, als namentlich bekannte Autoren, Dichter, Wissenschaftler, Historiker, Philosophen. Die alphabetische Liste aller namentlich/biographisch bekannten Griechen umfasst mehrere hundert Einträge, während man von den mittelalterlichen Künstlern oft nur ihre Kunstwerke, nicht aber die Namen der Künstler kennt.
Fazit: Autorenschaft und damit Individualität spielte bei den alten Griechen eine wichtige Rolle.
Ganz genau, Herr “Holzherr” :
Wobei Sklaven hier ausgenommen waren, sie konnten manchmal zum “Bürger” aufsteigen, und zuvörderst Stadtbürger mit vollen Rechten gemeint waren, auch Frauen durften draußen bleiben, wie es auch für Kinder galt.
Diese Idee gab es auch im Alten Rom und in (abgeschwächter Form) im Judentum, zumindest durfte dort viel geredet werden.
>:->
Statt ‘Westen’ ginge womöglich “Gesellschaftssystem, das den Ideen und Werten der Aufklärung folgt” besser.
Es wird ja auch heutzutage nicht im “Westen” gelebt, sondern in aufklärerischer Demokratie und eben nicht nur im “Westen”, wobei wohl (Teile) Europas gemeint sein müssten, weniger bspw. unsere Freunde in Russland und Weißrussland, auch heutzutage nicht, insgesamt aber auch Nordamerika, Israel, Südkorea und Japan, Liste nicht vollständig sozusagen “westlich”, dann wird offensichtlich die begriffliche Irreführung klar, genannt werden könnten.
MFG
WB
Im Alten Griechenland ging es auch darum Bürger möglichst organisiert und motiviert in Kriege schicken zu können, das Sapere-Aude war dort zwar präemptiv angedacht – aber doch nicht etwa-a für alle!
Ansonsten natürlich gerne Zustimmung, Herr “Holzherr”, nice1, einer muss es ja sagen, sozusagen.
MFG
WB
Befreiung von eigenen und fremden Erwartungshaltungen hat mir viel Zeit geschenkt.
Momentan kreisen meine Gedanken eher um die Lebensfreude.
Was ist Lebensfreude,für den einzelnen aber dann auch als Widerspruch? Warum können wir uns Lebensfreude nicht nur uns selbst,sondern auch nicht gegenseitig gönnen?Warum spielt Lebensfreude in vielen Diskursen keine Rolle?Wie nehme ich mir mit eventuell mit wem Lebensfreude?Warum gilt Lebensfreude vs Lebenskampf?
Haben nichtmenschliche Tiere Lebensfreude?
Warum spielt Lebensfreude die untergeordnete Rolle im Leben?
Lohnt darüber zu meditieren?
‘Lebensfreude’ könnte für Sie, Kommentatorenfreund ‘Mussi’, in etwa so sein :
-> https://en.wikipedia.org/wiki/Odie#/media/File:Odie_the_Dog.svg (Quelle)
—
Es ist umfänglich OK, sich von bestimmter Maßgabe und vor allem auch Maßnahme fern zu halten, die Liberale Demokratie ist die einzige, so weit Dr. Webbaer weiß, bekannte Herrschaftsform, in der dies möglich ist.,
Sie könnten auch ganz wirr sozusagen herrschaftssystem-gegnerisch werden, auch dies wird von der Liberalen Demokratie (idealerweise, in der BRD schaut es womöglich mittlerweile leider a bisserl anders aus) unkonditioniert bleiben.
Die Liberale Demokratie kennt drei zentrale Leistungsmerkmale, die da wären :1
1.) Herrschaft des Volkes (das Staatsvolk ist gemeint, nicht Ethnizität)
2.) Gewaltloser Übergang der Herrschaft, bspw. konnte “Birne” irgendwann nicht mehr, auch “Gazprom-Gerd” nicht mehr wiedergewählt werden, “Birne” gab idF kluge Interviews, bevor er sich seiner Neuvermählten sozusagen entscheidend anvertraute, und Gazprom-Gerd hat sich nach Amt ehrlich gemacht, auch teils böse, wie einige finden.
All dies unbelästigt.
3.) Systemgegnerschaft geht, wird in Liberaler Demokratie irgendwie verwaltet, teils auch beobachtet, wird aber (in so einzig bekannter Herrschaftsform) nicht bekämpft, weil A) die sogenannte integrative Kraft der (liberalen) Demokratie greift und viele noch ins demokratische System zurückgezogen werden können, bspw. “Knüppel-Fischer” oder “RAF-Ströbele” und weil B) es den Aufwand nicht lohnt, sicherlich dürfen irgendwo “tumbe Glatzen”, wie auch SA-ähnliche sog. AntiFa-Kräfte zusammen hocken, auch unsere besonders “bärtigen” Freunde, sofern nur Hass und nicht Verbrechen geplant ist, ohne dass die Staatsmacht sich ihnen besonders annimmt.
MFG
WB (sorry für diesen Exkurs >:-> )
‘Lebensfreude’ könnte für Sie, Kommentatorenfreund ‘Mussi’, in etwa so sein :
-> https://en.wikipedia.org/wiki/Odie#/media/File:Odie_the_Dog.svg (Quelle)
—
Es ist umfänglich OK, sich von bestimmter Maßgabe und vor allem auch Maßnahme fern zu halten, die Liberale Demokratie ist die einzige, so weit Dr. Webbaer weiß, bekannte Herrschaftsform, in der dies möglich ist.,
Sie könnten auch ganz wirr sozusagen herrschaftssystem-gegnerisch werden, auch dies wird von der Liberalen Demokratie (idealerweise, in der BRD schaut es womöglich mittlerweile leider a bisserl anders aus) unkonditioniert bleiben.
Die Liberale Demokratie kennt drei zentrale Leistungsmerkmale, die da wären :1
1.) Herrschaft des Volkes (das Staatsvolk ist gemeint, nicht Ethnizität)
2.) Gewaltloser Übergang der Herrschaft, bspw. konnte “Birne” irgendwann nicht mehr, auch “Gazprom-Gerd” nicht mehr wiedergewählt werden, “Birne” gab idF kluge Interviews, bevor er sich seiner Neuvermählten sozusagen entscheidend anvertraute, und Gazprom-Gerd hat sich nach Amt ehrlich gemacht, auch teils böse, wie einige finden.
All dies unbelästigt.
3.) Systemgegnerschaft geht, wird in Liberaler Demokratie irgendwie verwaltet, teils auch beobachtet, wird aber (in so einzig bekannter Herrschaftsform) nicht bekämpft, weil A) die sogenannte integrative Kraft der (liberalen) Demokratie greift und viele noch ins demokratische System zurückgezogen werden können, bspw. “Knüppel-Fischer” oder “RAF-Ströbele” und weil B) es den Aufwand nicht lohnt, sicherlich dürfen irgendwo “tumbe Glatzen”, wie auch SA-ähnliche sog. AntiFa-Kräfte zusammen hocken, auch unsere besonders “bärtigen” Freunde, sofern nur Hass und nicht Verbrechen geplant ist, ohne dass die Staatsmacht sich ihnen besonders annimmt.
MFG
WB (sorry für diesen Exkurs >:-> )
*
Die Liberale Demokratie kennt drei zentrale Leistungsmerkmale, die da wären : []
—
Effing Vorausansicht nicht schlecht sein würden.
Das alte Griechenland sah den Menschen, jeden Menschen als politisch/soziales Tier, als Zoon Politicum
Im Artikel Individualismus im antiken Griechenland wird eine wesentliche Sicht/Einsicht des antiken entwickelten Griechenlands in das entfaltete Wesen des Menschen so formuliert (Zitat ):
Fazit: Die alten Griechen sahen das Individuum als auf das Leben in einer städtischen Gesellschaft angewiesenes Wesen. Das heisst: Volle individuelle Entfaltung ist nur möglich in einer eng zusammenlebenden Gemeinschaft in der jeder zum Gemeingut beiträgt.
@Holzherr
In der Moderne ist es der Twist zwischen Liberalismus und Kommunitarismus.
Negativ, die “alten Griechen” postulierten nicht so :
… sondern unterschieden fein zwischen eigener Zuwahrkommung und dem Fremden, dem Barbarischen, dem sie durchaus auch ähnlich, wie von Ihnen formuliert zutrauten, Herr “Holzherr”, das sie aber im eigenen Bezug jederzeit zu beherrschen bis zu killen gedachten.
Die alten Griechen waren nicht globalistisch interessiert und hegten keine besonderen Gedanken, außer für die ihrigen.
Um einfach mal ein (aus dieser Sicht : dulles, Herr “Holzherr” neigt zu derartigen Zusammenfassungen) Fazit beizubringen :
Im alten Griechenland, das philosophisch (vergleichsweise und jene Zeiten meinend) sozusagen unendlich leisten konnte, wurde jeder Fremde, der hier nicht mit tat sozusagen mit Lichtgeschwindigkeit entsorgt, vielleicht versklavt und auch die Herkunft spielte hier eine sozusagen unendliche Rolle.;F
Altruismus gab es, im Inneren, ansonsten die Barbarei meinend, im alten Griechenland gab es zudem eine innere Kompetitivität, die in vielen Kriegen teils auch ganz böse untereinander ausgetragen worden ist.
Es ist korrekt, wie Sie meinen, Herr “Holzherr”, dass es substanzielle Bezüge auf das Leben des Einzelnen gab, im prä-demokratischen Sinne, nicht “wirkliche”, nicht mit heutigen Verhältnissen vergleichbare., aber schon : ganz großartige.
MFG
WB
*
und auch die Herkunft spielte hier eine sozusagen unendliche Rolle. []
Zur Begrifflichkeit :
Die Polis, die Stadt ist vor ca. 8.000 Jahren, wie berichtet wird, wie angenommen wird, entstanden, im Griechisch-Sprachlichen also die Polis, die auch meint, dass in der Stadt Politik, durch die Stadt, politisches Wesen, u.a. auch Ständewesen entstanden ist und insofern auch, abweichend vom Nomadentum, besondere innerstädtische Tätigkeit, auch Mach(t)verhältnisse meinend.
Das sog. Ständewesen ist aus diesseitiger Sicht vglw. cool, Terry Pratchett hat (auch) hier angesetzt, bei ähnlichem Weltverständnis, humoristisch, was (fast) nie verkehrt ist.
Dieser Poltik-Begriff ist bis heute vorherrschend, er muss nicht so vorherrschen, er ist aber gegegeben und bleibt zu beachten.
Beim ‘Cives’, dem Bürger, ist es so, dass die Zivilisation die Bürgerbildung meint, bis heute, dann idR von staatlichen Einheiten sozusagen angeregt, die Begriffsherkunft darf beachtet bleiben.
—
Im “Alten Griechenland” funktionierte es bisweilen a bisserl anders, Dr. W hofft wie geschriebe hinreichend klar geworden zu sein.
Auch “Holzie” meinend.
—
Nicht iO ist es heutige Verhältnisse besonders an seinerzeitigen abzuziehen.
MFG
WB
*
wie geschriebe[n]
@Stegemann 24.08. 15:57
„Ich wende diese Techniken an und habe bei mir und anderen damit nur positive Ergebnisse erzielt. Selbst als nicht spiritueller Mensch bin ich immer wieder von der Magie dieser Narrative verblüfft.“
Ich bin mir nicht sicher, dass hier nur das Narrativ den Heilungseffekt anstößt. Eine Bekannter, der sich mit Alternativmedizin auskannte, meinte, dass das auch bei Tieren funktioniert, und dass es auch nicht nötig ist, dass der Heiler an seine Kunst glaubt. Entscheidend wäre aber, dass alles genauestens so gemacht wird, wie das jeweilige Verfahren es vorsieht.
Nun gut, ich vermute nun auch, dass hier die Narrative wirksam sind. Wenn darüber hinausgehend auch Wirkungen etwa bei Tieren möglich sind, dann würde ich dann doch auch geistige Effekte annehmen. Und dann auch annehmen, dass diese Geisteswirkung bei der ganzen Heilmethode zumindest dazugehört.
„Der bleibende Effekt ist eine selbstbewusste Einstellung dem eigenen Körper gegenüber. Und die Anwendung hinterlässt eine nachhaltige Beruhigung.“
Egal wo es jetzt wirklich herkommt, das sind Argumente, sowas anzuwenden. Und zu erforschen und eventuell noch wirksamere Verfahren zu finden. Nicht unbedingt als Ersatz für die übliche Medizin, aber doch als Ergänzung.
@Webbär: Können Sie nicht mal, wie wahrscheinlich alle anderen hier auch, Ihre Kommentare vor dem Abschicken Korrektur lesen? Ihre ewigen Sternchen- und Klammer-Nachrichten nerven und sind sowieso für Normalsterbliche nicht mehr nachvollziehbar.
@Tobias Jeckenburger:
Die Pranamethode arbeitet mit Symbolen und Gesten, spricht also die Sprache unseres Unterbewusstseins. In Abwesenheit sprachlich abstrakter Begriffe ist das unsere wichtigste Kommunikationsform. Bei Tieren ist das die einzige Kommunikationsform.
Dazu kommt bei uns die Überzeugung, durch diese An- und Zuwendung gesund zu werden (also der bekannte Placebo-Mechanismus). Bei Tieren ist das sicher nicht so ausgeprägt, wie bei uns. Dennoch weiß ich, dass es auch schon bei Tieren geholfen hat. Man kann diese Methode, wie gesagt, auch anwenden, ohne an spirituelle Autoritäten zu glauben. Man muss dann nur eine plausible Erklärung liefern. Die habe ich für mich (und zum Teil für andere) auf einer rationalen Ebene gefunden.
Man bekommt bei Anwendung übrigens ganz nebenbei Anschauungsunterricht über die kraftvolle, ja magische Wirkung des Unterbewusstseins auf den Körper.
Mindfulness als Thema: Fehlt uns ein Prozessverständnis des menschlichen Geistes?
Achtsamkeit zusammen mit meditativen Techniken wird oft als Antidot gegen die Auswirkungen der Beschleunigung des modernen Lebens angepriesen, einer Beschleunigung, die einige (z.B. Stephan Schleim) auch als Ausdruck eines gesteigerten, noch ausbeuterisch werdenden Kapitalismus sehen, was dann zu Buchtiteln führt wie The Acceleration of Life in Digital Capitalism. Doch ist das Verlangen nach More, Better, Faster wirklich der letzte Ausdruck, das letzte Ziel des Kapitalismus oder ist es nicht vielmehr ein Ausdruck dessen, was alle Menschen wollen/wollten, wenn sie nur könnten: alles sofort und gleich, jedes Bedürfnis befriedigen, sofort heiraten wenn man sich verliebt, sofort sich scheiden lassen, wenn man sich entliebt, sofort alles geniessen/hineinziehen was man nur kann. Was so aktuell tönt, das war aber genau das, was Buddha vor mehr als 2000 Jahren zum Aussteigen aus seinem privilegierten Leben führte. Was die Privilegierten sofort erhielten und von dem sie noch mehr wollten, dessen Antrieb dazu bezeichnete und geisselte Buddha als Gier; Gier, die zur unnützen Anhäufung von Dingen und von immateriellen Besitztümern wie Ansehen und Prestige führe (Frage: geisselte Buddha vor mehr als 2000 Jahren bereits den Kapitalismus?).
Kapitalismus/Materialismus und Buddhismus setzen den Fokus auf das Materielle, bezugsweise Geistige. Sie stellen damit die Frage: Was wollen wir Menschen, wohin wollen wir (materiell/geistig) gehen?
Ich möchte hier aber eine andere Frage stellen, eine Frage, die kaum je in der Philosophie und der Menschheitsgeschichte gestellt wurde. Die Frage nämlich: Wie funktioniert der Geist des Menschen, was sind seine Grenzen, was ist überhaupt für uns erkennbar und unter welchen Bedingungen kommen wir zu Erkenntnis. Damit verbinde ich die von Stephan Schleim kürzlich behandelten Themen Funktionsweise/Implementation von Hirn und Geist und Achtsamkeit/Meditation. Ich behaupte nun: Unser Geist/Hirn ist in vielerlei Hinsicht beschränkt und kann bestimmte Leistungen nur unter bestimmten Umständen hervorbringen. Wenn heute Mindfulness/Achtsamkeit als Technik zur Bewältigung des Alltags angepriesen wird, so widerspiegelt dies die Ahnung, dass unser Alltag sich so geändert hat, dass unser Geist nicht mehr mitkommt, dass unser Menschsein auf der Strecke bleibt. Ganz unabhängig von dem was wir in unserem Leben anstreben: es werden dazu immer geistige Ressourcen benötigt, wir müssen die Veränderungsarbeit vor allem geistig leisten. Ich behaupte nun, heute dominiert eine geistige Verarbeitungsform, ein geistiges Prinzip. Man könnte es als Actio/Reactio-Prinzip bezeichnen, als Push/Pull-Verarbeitungsweise oder als Call/Response-Prinzip. Mit anderen Worten: Wir reagieren unmittelbar auf das was an uns herankommt, vielleicht weil wir glauben unmittelbar reagieren zu müssen, weil wir denken, die Zeit und unsere Umgebung erfordere die unmittelbare Antwort.
Heute dominiert also in der Interpretation geistiger Prozesse gemäss Daniel Kahnemann das System 1 die öffentliche geistige Sphäre. System 1 meint: Schnell, automatisch, immer aktiv, emotional, stereotypisierend, unbewusst
Doch wer immer schnell reagiert, der kommt nicht zum Nachdenken, nicht zum Reflektieren und er agiert damit letztlich als Automat. Ja man kann sogar anspruchsvolle Dinge automatisch absolvieren, man kann bei fast allem im Autopilotenmodus verharren. Doch dabei bleibt eben ein grosser Teil der übrigen mentalen Fähigkeiten des Menschen auf der Strecke. Daniel Kahnemann hat diesen weiteren mentalen Prozessen das System 2 zugeordnet, welches folgendrmassen arbeitet (Zitat Wikipedia) Langsam, anstrengend, selten aktiv, logisch, berechnend, bewusst.
Gibt es mental ein System 3, ein System der Imagination anstatt der reinen Logik
System 3 – Denken wird von einigen als antizipativ/imaginatives Denken beschrieben. Ein junger Erwachsener etwa, der ins Auge fast, Schriftsteller oder Philosoph zu werden, der kann sich mit seinem geistigen Auge vorstellen, was das bedeutet, er kann die Zukunft geistig vorwegnehmen und sich geistig in zukünftig stattfindende Schriftsteller- oder Philosophenkongressen beamen oder sich am Schreibtisch vorstellen wie er Schreibblockaden überwindet oder gar nie hat. Es ist also ein imaginativ/antizipatives Denken über das wir auch noch verfügen.
Was Achtsamkeit wirklich ist: Achtsamkeit wird oft als Leben/Denken/Empfinden im Hier und Jetzt, in der unmittelbaren Gegenwart beschrieben. Doch vielleicht beschreibt man damit mehr, was Achtsamkeit nicht ist, als das was es wirklich ist. Ich denke, der Mensch verfügt über viele geistige Fähigkeiten. Er verfügt auch über Vorstellungskraft und Vorwegnahmefähigkeit die Zukunft betreffend. Achtsamkeit/Mindfulness als Technik steht dem nicht im Wege. Achtsamkeit/Mindfulness meint vielleicht mehr etwas, was man vermeiden sollte: den Blick auf den unmittelbaren Zweck allen Tuns, den Versuch immer nur zu reagieren. Anstatt rein automatisch auf alle Anforderungen zu reagieren, ist es wohl besser die Gegenwart so wie sie sich einem sensorisch/phänomenal bietet, bewusst zu erleben. Wenn man das tut, dann stellen sich vielleicht Vorstellungen/Imaginationen von selbst ein. Und nichts spricht dagegen, dass man sich solchen Vorstellungen und Imaginationen nicht auch hingeben sollte. Denn Antizipation/Imagination ist möglicherweise das Höchste/Fortgeschrittenste zu dem der Mensch mental fähig ist.
@Holzherr 26.08. 11:56
„Anstatt rein automatisch auf alle Anforderungen zu reagieren, ist es wohl besser die Gegenwart so wie sie sich einem sensorisch/phänomenal bietet, bewusst zu erleben. Wenn man das tut, dann stellen sich vielleicht Vorstellungen/Imaginationen von selbst ein“
Unbedingt. Wir sollten uns mehr Zeit lassen, und eben tiefer gehen, nicht alles schnell abhaken. Das führt nicht nur zu besseren Leistungen. Es füllt auch den Innenraum, macht ihn selbst und damit das Leben interessant. Und in der Kunst ist es die zentrale Vorgehensweise, das Imaginierte auszugestalten und sichtbar zu machen.
Ich finde, dass generell der Schritt der richtige ist, der uns die direkte Lebensqualität gerade in der Achtsamkeit und in der Imagination bringt. Die gelebten Innenwelten sind doch sowieso der eigentliche Sinn der ganzen Veranstaltung, hier den Fokus zu setzen ist doch sogar mehr als nur auf diese weise auch noch zu mehr äußerer Qualität zu kommen.
Deswegen kommt mir das Format in diesem Blog auch entgegen: man kann sich auch mal Zeit lassen, und sich in Ruhe mit den Inhalten auseinandersetzen.
„Kapitalismus/Materialismus und Buddhismus setzen den Fokus auf das Materielle, bezugsweise Geistige.“
Genau das ist unverändert seit Jahrtausenden ein wesentlicher Konflikt im menschlichem Sein. Bei moderner Produktivität allerdings mit ganz anderer Priorität: Ein Leben, dass an Bequemlichkeit im Wohnen und bei der Fortbewegung wie bei der Ernährung schon fast alles bietet, ohne dass man dafür besonderen sozialen Status bräuchte, ist auf der einen Seite schon ganz schnell erreicht. Und auf der anderen Seite sind die globalen Umweltnebenwirkungen umso dringender, und brauchen neben technischen Investitionen auch einen Verzicht auf vieles, dass nicht viel Sinn macht, dafür aber viel Umweltkosten mit sich bringt.
Die zentrale Maßnahme, um das Klima zu schützen, ist ja, dass man von Staats wegen dafür sorgt, dass die Umweltfolgen von z.B. konkreten Fahrzeugen eingepreist werden müssen. Nur so kommt eine Umstellung auf bessere Technik, und auch ein Verzicht auf so manchen Konsum schnell genug in Gang.
Insbesondere wenn wir auch überhaupt weniger Arbeiten und vor allem weniger konsumieren, ergibt sich hier auch noch sehr viel Luft nach oben: Der Mehraufwand für neue Technik kann so auch überhaupt erst so richtig gegenfinanziert und auch erarbeitet werden. Die zusätzlichen Arbeitsstunden, die investiert werden müssen, können dann aus den frei gewordenen Arbeitsbereichen kommen. Die Arbeitsplätze, die in der Autoindustrie dabei verloren gehen, können beim Bau von Radwegen, Windrändern und PV-Modulen wieder neu geschaffen werden.
Wenn es dann insgesamt weniger Arbeit und dafür mehr Achtsamkeit und Imagination wird, umso besser. Dann ist nicht nur unsere Zukunft gesichert, es lebt sich auch besser.
😉 😉 ;-))
Für mich ist das eine Form einer “Meta-Argumentation” … und bei Ihnen hat es ja schon – scheint’s – gewirkt …
Leute, hier ist ein Blick auf die Wirklichkeit. In unserer Nachbarschaft wohnt eine Frau aus Äthiopien. 4 Kinder. Jetzt sind die Kinder aus dem Haus, aber man hat ihr die Miete um 100 € erhöht, das kann sie nicht bezahlen. Sie hat deshalb abends noch einen zweit Job angenommen.
Eine Diskussion über Meditation erübrigt sich.
Für Geringverdiener ist der blog nicht geeignet. Die haben gar keine Zeit sich über Yoga Gedanken zu machen. Und die Geringverdiener werden immer mehr.
Was über die Kinderfeindlichkeit gesagt wurde stimmt. Wenn einer für die BW arbeitet, dann wird der auch versetzt. Auf Kinder wird keine Rücksicht genommen.
Frauen mit Kinder haben keine Aufstiegschancen.
Ich hatte einmal die Ferienordnung für Schulen gelesen. Das Wort Kind kam darin kein einziges Mal vor. Die Ferienordnung dient nur einem reibungslosen Ablauf für die Industrie und die Wirtschaft.
In anderen Ländern ist das anders. Fahren Sie einmal nach Irland. Dort sind die Kinder noch Könige.
Abends wird nicht meditiert, man geht in den Pub zum trinken und vorallem zum Singen.
@hwied
Keine Frage, soziale Ungerechtigkeit ist ein Teil der Wirklichkeit. Leider werden Achtsamkeit und Meditation von der „Wellnessindustrie“ in erster Linie als Mittel zur Selbstoptimierung propagiert. Die dahinterstehenden Lehren werden oft ausgeblendet und die Unkenntnis wird durch allerlei phantasievollen Unsinn ersetzt. Dabei wird vergessen, dass beispielsweise gerade in der buddhistischen Ethik der Begriff Mitgefühl (Karuna) eine herausragende Rolle spielt. „Er beschreibt die Tugend des Erbarmens, der Liebe und des (tätigen) Mitgefühls. Diese Geisteshaltung ist neben Metta (Liebende Güte), Mudita (Mitfreude) und Upekkha (Gleichmut) eine der vier Grundtugenden (Brahmaviharas), die ein Bodhisattva auf seinem Weg, anderen zur Erleuchtung zu verhelfen, entwickeln sollte. Karuna ist eine Haltung des Mitgefühls, in der sich alle dualistischen Vorstellungen und die damit verbundenen Widerstände und Abneigungen auflösen: Allen Wesen und allen Erscheinungen dieser Welt wird mit derselben alles umfassenden Liebe und Hilfsbereitschaft begegnet. Die Tugend dieser Geisteshaltung wird im Mahayana-Buddhismus durch den Bodhisattva Avalokiteshvara verkörpert.
Von dem Wort „Mitleid“ unterscheidet es sich dadurch, dass „Mitgefühl“ zusätzlich zum Wahrnehmen des Leids auch den Wunsch und die Tat beinhaltet, das Leid zu lindern.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karuna
@ Inhaltegeber Stephan Schleim und Kommentatorenfreund Karl Maier :
Also gut, Ihr Beiden habt ja so-o recht.
Wobei ‘Meta-Argumentation’ auch die Nerverei meinte, danke für den Hinweis.
Sicherlich grummelt der Webbaer ein wenig über nicht vorhandene zeitnahe Korrekturmöglichkeit, genügen täten 15 Minuten, um nicht bereits in der “blöden Textbox” überall nachschauen zu müssen, gerade auch wenn Text ausgezeichnet (“Blockquote” und so) worden ist.
(Eigentlich ist der Webbaer sehr gut darin verschachtelten und nicht eingerückten Text, auch sozusagen Code, zu durchschauen, was abär eine lästige Übung ist.)
Mit freundlichen Grüßen und danke für den Hinweis!
Dr. Webbaer
@ Kommentatorenfreund Tobias Jeckenburger :
Kontemplation ist oft angeraten, Problemsituationen, positiv konnotiert : Herausforderungen, lassen idR genügend Zeit für umfassende Überlegung, Beleuchtung der Datenlagen, Einordnung derselben und für dann sozusagen schweizerisches langsames Hervorkommen mit Meinungsäußerung bzw. möglichst meinungsfreier Einschätzung von Lage.
(Korrekt, Dr. Webbaer reagiert gerne auch situativ und soz. unvollkommen, er mag das sich so ergebende idR begrifflich ungenannte Brainstorming.)
Drei kleine Ergänzungen :
1.) Es wird in liberaler Demokratie gelebt, die u.a. auch das (weitgehend) freie Handeln Einzelner meint, wer hier mit der Sicht von Kollektivisten (u.a. : ‘Kapitalismus’) kommt, hat womöglich schon verloren, wenn er nicht selbst Kollektivist ist.
2.) Das terrestrische Klima kann nicht ‘geschützt’ werden, sondern es gilt erst einmal zwischen den Möglichkeiten ‘Mitigation’, ‘Ignoranz’ (durchaus auch in der Hoffnung, dass sich später, nachfolgende Gesellschaft meinend, etwas Neues ergibt, bspw. sog. Geo-Engineering, das auch den Vorteil des singulären “Problemzugriffs” hat, insofern nicht auf globale Verabredung angewiesen ist) und (sozusagen protestantische) Prohibition zu unterscheiden.
Sog. Windräder müssen hier nicht der Weisheit letzter Schluss sein, ja, Dr. Webbaer hat auch noch das sog. Waldsterben erlebt, das, wie einige meinen, auch Dr. Wolfgang Schäuble seinerzeit meinte, ganz bevorzugt in der (alten) BRD stattgefunden hat, denkbarerweise : gar nicht.
Auf besonderen Zubau i.p. bundesdeutscher Arbeitsplätze setzt Dr. Webbaer, wirtschaftliche Überlegungen und eben effing Windräder meinend, nicht.
3.) Die Sprache ist wichtich (mittelniederdeutsch), sie darf Einzelnen aus liberaler Sicht nicht “aufoktroyiert” werden, um einmal ein Dummwort der Achtziger zu gebrauchen, am besten überlegt jeder Einzelne zur Sache und zur Sprache, lässt sich bspw. nicht von Leutz der Güteklasse Anatol Stefanowitsch, dann neue (seine) Wortbedeutungen meinend, irritieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
@Webbaer 27.08. 13:52
„wer hier mit der Sicht von Kollektivisten (u.a. : ‘Kapitalismus’) kommt,“
Ich denke mal, was Baugenehmigungen für Windräder und was CO2-Steuern betrifft, dass dieses noch kein Kollektivismus ist. Es gibt auch Baugenehmigungen für Kohlekraftwerke und Lohnsteuern, in liberaler Demokratie. Und der Druck auf Arbeitslose und Geringqualifizierte ist gemäß politischer Freiheit von der Regierung wunschgemäß einstellbar. Das macht und braucht keinen Systemwechsel.
Auch eine Regulierung des Lobbyisteneinflusses wäre kein Kollektivismus, sondern eine Beschränkung von Korruptionstendenzen.
„Sog. Windräder müssen hier nicht der Weisheit letzter Schluss sein,“
Muss auch nicht, aber derzeit sind Windräder die kostengünstigste regenerative Energie, insbesondere an guten Standorten im Hinterland. Windräder halten auch nur 25 Jahre, wenn etwa PV irgendwann deutlich kostengünstiger wird oder doch noch kostengünstige Speichermöglichkeiten entwickelt werden, muss man die Windräder dann nicht erneuern, wenn sie am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind.
„das sog. Waldsterben erlebt, das, wie einige meinen, auch Dr. Wolfgang Schäuble seinerzeit meinte, ganz bevorzugt in der (alten) BRD stattgefunden hat, denkbarerweise : gar nicht.“
Soweit ich weiß, ist das Waldsterben ausgefallen, weil entsprechende Schwefelemissionen abgestellt wurden.
@hwied 26.08. 20:25
„Für Geringverdiener ist der blog nicht geeignet. Die haben gar keine Zeit sich über Yoga Gedanken zu machen. Und die Geringverdiener werden immer mehr.”
Die Kombination von Geburtenmangel und nachfolgender Migration führt zu einem Übermaß an Menschen, die nur im Niedriglohnsektor arbeiten können. Das sind letztlich Markteffekte, die dort die Löhne immer weiter sinken lassen. Hier muss man natürlich nicht auch noch den Druck auf die Arbeitnehmer durch Harz4 noch erhöhen. Unkomplizierteres Aufstocken wäre eher eine Lösung dieses Problems.
Oder mehr Kinder großziehen, auch wenn das erst nach 20 Jahren wirkt.
Howdy, Herr Tobias Jeckenburger :
Es gibt keinen Kapitalismus, sofern nicht Marx, einem alten talentierten Bluffer und Topper gefolgt wird.
Die Sprache ist wichtich (mittelniederdeutsch), bereits die pers. Vereinnahme bestimmter Begriffs- oder Wortwahl ist sozusagen ein Tritt vom Wege der Liberalen Demokratie weg.
Sportsfreunde der Art Anatol Stefanowitsch, der hat bei den Scilogs.de nur scheinbar wissenschaftlich-linguistisch zeitweise ergänzen können, wie Dr. Webbaer findet, sind genau darin gut oder “gut” Begriffe und Wörter zu konnotieren zu suchen, um so illegitimerweise hegemonial zu werden, die hier gemeinte Kraft hat mittlerweile “Duden”-Nähe gefunden. [1]
Es ist so, dass sog. Windräder wetterabhängig sind und sich in Ausfallzeiten bspw. durch französischen oder tschechischen Atomstrom bundesdeutsch kompensiert wird oder eben Kohlekraftwerke sozusagen bedarfsweise buhndesdeutsch zur Höchstform auflaufen.
‘Symbolpolitik’ möchte Dr. W derartige Stümperei nicht einmal nennen.
Nachhaltig ist da nichts.
Auch ist es so, dass nur in der BRD das sog, Waldsterben abgestellt werden konnte, ‘weil weil entsprechende Schwefelemissionen abgestellt wurden’.
Anderswo ist derartige wohl nur scheinbare Problematik unbeachtet geblieben, das Wort “Waldsterben” sozusagen zu einer Art Gag Bundesdeutsche meinend geworden ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
[1]
Super-Gag, Dr. W schaut auch heute, nach langjährigem zeitlichen Versatz gerne mal rein :
-> https://scilogs.spektrum.de/sprachlog/frauen-natuerlich-ausgenommen/ (‘Im Deutschen gibt es kein generisches Maskulinum und die „generische“ Verwendung maskuliner Formen bringt keinen praktischen Vorteil mit sich.’ – “unser” Mann gehört (heutzutage) zum “Duden”, jawoll!)
*
oder eben Kohlekraftwerke sozusagen bedarfsweise bu[]ndesdeutsch zur Höchstform auflaufen
Bonuskommentar hierzu :
Der Schreiber dieser Zeilen liebt sozusagen fernöstliche Weisheit, hat auch diesen vely schlauen Film zK nehmen können :
-> https://en.wikipedia.org/wiki/The_Man_from_Earth (Hausaufgabe sozusagen, für jeden in wissenschaftsnaher WebLog-Umgebung sozusagen Vorättigen)
Was halt am Umgang mit dem Sein (einigen) fehlt, vely nice natürlich, ist die Gesamtheit, sog. Zen-Mönche suchen nach eigenem Tun, erregen sich auch derart, keineswegs ungünstig, wie Dr. W (hier auch ein wenig gönnerhaft) anmerkt, mag auch die Idee mit der Welt sozusagen vollkommen zu werden, gerne auch sterblich, gerne auch, wie dies einige Buddhisten tun, ihm nachzufolgen scheinend, auch in sozusagen Ekstase verharrend, um dann so auch so zu sterben, nice1!
An sich ist abär hier einiges verkehrt, nicht falsch, nichts ist falsch im Buddhismus, Dr. W rät ihm in etwa so zu folgen wie bspw. Leonard Cohen, Dr. W hat Cohen ein wenig beforscht, er mag seine Verlautbarung, in etwa so beschrieben oder nahegelegt, im Buddhismus gibt es Nähe, keine Klarheit.
(Misogyny ist derartiger Veranstaltung eigen, Dr. W hebt hier auf die Suche, auf anderskulturige derartige Suche ab, auch mögen einige per se nicht andere – Dr. W verdammt hier indrekt.)
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
Zum Wesen von Leonard Cohen, ergänzend :
-> https://www.youtube.com/watch?v=6o6zMPLcXZ8
-> https://www.youtube.com/watch?v=7lwwbSLcO3A
23. Aug 2021
Von Stephan Schleim
Lesedauer ca. 9 Minuten
Zitat:
Diese sollen erst einmal eine stabile Persönlichkeit entwickeln, bevor sie gewissermaßen
ihre “Programmierung” auseinandernehmen.
– Transformierendes Potenzial
Meiner Meinung nach liegt hier aber der Schlüssel zum transformierenden Potenzial von
Achtsamkeit (mit Andacht und urteilsfrei sein mit dem, was ist) und Meditation: Dass man
sich eben nicht nur noch mehr Übungen auf die Agenda setzt, bis man auch die letzten
freien Plätze zwischen den Terminen gefüllt hat.
= = =
Zum Thema Meditation siehe: 25.08.2021, 18:01 Uhr
–
Für stabile Persönlichkeiten bedarf es eine Ganzheitsausbildung, sowie gereifte Vorbilder,
um das transformierende (umformen, umwandeln) Potenzial von Achtsamkeit bewusst
anwenden zu können.
Dazu reicht es nicht, wenn nur philosophisches Gedankengut vermittelt wird.
Philosophen machen sich (wenn überhaupt) menschliche Gedanken über einen Schöpfer.
Der Schöpfer aber macht sich ernsthafte Gedanken und Pläne über und für seine Geschöpfe
> Menschen.
Die findet man erst seit dem Mittelalter in gedruckten Bibelübersetzungen.
Dabei geht in es erster Linie um den Menschen als Geist-Wesen, aber auch um ganz
banale, leibliche Inhalte.
In dem Begriff Achtsamkeit sind u. a. bibl. Tätigkeitsmerkmale, wie achten, beachten u.
achthaben enthalten:
– zu achten:
Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut a c h t e
einer den anderen höher als sich selbst. Phl 2 (Mangelware)
– zu achthaben:
und lasst uns aufeinander a c h t h a b e n und uns anreizen zur Liebe und zu guten
Werken. Heb 10 (Mangelware)
– zu beachten:
und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, so wird
es auch sein beim Kommen des Menschensohnes (Jesus Christus wohl sehr bald). Mt 24
–
Zum Abschluss noch ein bekannter Ausspruch:
Achte auf deine Gedanken, denn
aus Gedanken werden Worte.
aus Worte werden Taten,
aus Taten werden Gewohnheiten und
aus Gewohnheiten werden Charaktere (brauchbare und unbrauchbare).
–
Mir ist durchaus bewusst, dass die meisten Kommentatoren mich in diesen Blog
als Fremdkörper betrachten, damit kann ich aber leben.
Herrn Schleim sage ich hiermit ganz herzlichen Dank für seine Großherzigkeit.
W. Bülten
Es ist schon so, dass ‘Stabilität’ von Personal, auch Belastbarkeit wünschenswert ist.
Herr Dr. Stephan Schleim (“feiner Kerl”) ist hier aushaltend, korrekt; aus diesseitiger SIcht dürfen Sie sich soz. auch enthemmt austoben.
Eine bspw. christlich angeregte Veranstaltung darf gerne beworben bleiben.
Dr. W mag die Bibel, es gab da einiges zu bestaunen. (Nicht bös gemeint.)
MFG
WB
W.Bülten,
Sie sind kein Fremdkörper, Sie haben Mut , die Bibel ins Spiel zu bringen.
Ich bete jeden Abend, 1 Minute, das reicht, das gibt Kraft für den morgigen Tag.
Auch Jesus wird nicht mehr als anstößig befunden. Die Generation, wo Wehrkraft mehr zählte als Nächstenliebe, die stirbt langsam aus.
Mona,
vielen Dank für den Einblick in den Buddhismus. Der Begriff “Tugend”, der sollte wieder mehr ins Zentrum der Gespräche rücken.
Dr. W.
Das Christentum ist ein Kollektivismus. Es gibt dazu keine Alternative. Wenn das “christliche Abendland” seine eignen Wurzeln verleugnet, wird es beim nächsten Wirtschaftscrash auseinanderfallen.
@Webbaer 27.08. 15:47
„Es ist so, dass sog. Windräder wetterabhängig sind und sich in Ausfallzeiten bspw. durch französischen oder tschechischen Atomstrom bundesdeutsch kompensiert wird oder eben Kohlekraftwerke sozusagen bedarfsweise buhndesdeutsch zur Höchstform auflaufen.“
Das ändert zunächst nichts am ganz konkretem Einspareffekt von CO2. Wenn Wind weht, können die Kohlekraftwerke abgeschaltet sein, und verbrennen nur noch Kohle, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Und wenn der Ausbau der Erneuerbaren genug zunimmt, kann auch der Autoverkehr auf Elektro umgestellt werden. Die Fahrzeugakkus können dann bevorzugt dann aufgeladen werden, wenn der aktuell erzeugte regenerative Strom den aktuellen Verbrauch übersteigt.
Natürlich werden wir die bestehenden Kraftwerke noch eine ganze Weile brauchen, aber die Laufzeiten werden immer weniger werden, und damit deren Brennstoffbedarf, je mehr Windräder und PV-Module installiert werden.
hwied 27.08. 18:21
„Das Christentum ist ein Kollektivismus. Es gibt dazu keine Alternative. Wenn das “christliche Abendland” seine eignen Wurzeln verleugnet, wird es beim nächsten Wirtschaftscrash auseinanderfallen.“
Ich hoffe mal, dass alle Menschen, die sich an einem wirklichem Gemeinsinn orientieren wollen, hier auch entsprechend hilfreich sein können. Insbesondere haben wir auch globale Herausforderungen, die allein deswegen schon nicht auf rein christlicher Grundlage erledigt werden können, weil eben weltweit gesehen der gläubige Christ keinesfalls in der Mehrheit ist.
Dr. Webbaer
27.08.2021, 18:07 Uhr
Zitat:
Dr. W mag die Bibel, es gab da einiges zu bestaunen. (Nicht bös gemeint.)
= = =
Was sollte daran bös gemeint sein, Dr. W.?
Sie mögen die Bibel und wenn Sie einiges bestaunen, ist das doch wunderbar.
Eigentlich kommt man aus dem Staunen nicht raus! Beispiel:
Der Prophet Sacharja beschreibt vor ca. 2 500 Jahren in Kap. 14,12 die Auswirkungen
einer N e u t r o n e n – Waffe, die wohl erst in naher Zukunft zur Anwendung kommt.
Für mich ein Anlass, die Bibel näher unter die Lupe zu nehmen, mit nach mehr
als 8-jähriger, mühevoller Arbeit folgendem Ergebnis:
http://www.4-e-inigkeit.info/
Beim Nachlesen ist äußerste Konzentration erforderlich und in einer Woche nicht zu
bewältigen.
M. f. G.
W. Bülten
Herr Jeckenburger,
dass sich die Staaten der EU als Gemeinschaft sehen hat ihre Ursache im Römischen Reich und der darauf folgenden Christianisierung.
Damit ist in erster Linie ein gemeinsamer Kulturkreis gemeint mi t ähnlicher Rechtsauffassung.
Das betrifft auch die Art und Weise, wie die Europäer ihre Freizeit gestalten.
Herumreisen, Fußball, Theater, Freizeitbeschaftigungen wie Briefmarkensammeln, Kulturtechniken wie Häkeln, Stricken , Nähen, Kochen , Backen. Künstlerische Tätigkeiten wie Malen, Gestalten, Musizieren.
In den südeuropäischen Ländern wird die semana santa ganz ernsthaft eingehalten, sogar in Deutschland spielt z.B. der Blutritt im Bayerischen Wald eine Hauptrolle.
Ob diese Erscheinungen religiös zu sehen sind oder nur eine Kulturgewohnheit, lässt sich nur schwer überprüfen, auf jeden Fall bilden sie eine soziale Klammer zwischen den Ländern.
@hwied 28.08. 11:36
„dass sich die Staaten der EU als Gemeinschaft sehen hat ihre Ursache im Römischen Reich und der darauf folgenden Christianisierung.“
Die Folge der Christianisierung war die mittelalterliche Feudalherrschaft, und später dann die Kolonialzeit, in der auch das Christentum recht gewalttätig versucht hat, sich weltweit auszubreiten.
Ist die EU denn nicht eher gegen das Christliche durchgesetzt worden? Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist erst Religionsfreiheit durchgesetzt und nachfolgend eine Abkehr vom ziemlich christlichem Patriarchat in Europa vollzogen worden. Erst in den europäischen Nationalstaaten, und danach hat man sich doch erst so richtig annähern können.
Entsprechend machen Osteuropäische erzkatholische Mitgliedsländer auch immer dickere Probleme, wobei eine religiös motivierte Homophobie im Vordergrund steht, aber mir scheint, dass in diesen Ländern generell auch Religionsfreiheit nicht positiv gesehen wird. Entsprechend kann auch die Türkei in ihrer derzeitigen Verfassung nicht EU-Mitglied werden. Und auch muslimische Migranten sind zwar zu großen Teilen Menschen, die auch vor religiöser Enge nach Deutschland geflüchtet sind, aber da sind auch eine Menge Vertreter dabei, die von Religionsfreiheit und Gleichberechtigung nicht viel halten.
Ich schätze mal, dass in Europa die Überwindung konfessioneller Bindungen und eine Überwindung der Autorität der Bibel erst die Grundlage gebracht hat, sich zu einer funktionierenden Gemeinschaft zusammenzuschließen. Letztlich ist auch die Wissenschaft ohne die Verdrängung des konfessionellen Glaubens nicht in der Lage, frei zu forschen und zu lehren. Das Projekt Europas ist ein Projekt der Verständigung, der Glaubensfreiheit. Das es eine christliche Vorgeschichte hat, ist insofern speziell, als dass diese Vorgeschichte überwunden wurde.
Was an ehemals christlichen Vorstellungen beibehalten wurde, ist wohl durchaus positiv zu bewerten, und tatsächlich ein Erfahrungsschatz. Aber ohne Religionsfreiheit, die auch tatsächlich genutzt und ausgelebt wird, wäre das Projekt Europa nie was geworden.
T.J.
Geschichtsauffassung,
Der Investiturstreit in Deutschland hat aufgezeigt, worum es ging. Wer hat mehr zu sagen, der Kaiser oder die Kirche ? Das war in England so, in Frankreich, in Deutschland.
England hat es vorgemacht mit der Einführung der Parlamente. Frankreich hat es nachgemacht, gleich ganz gründlich nur Deutschland war zögerlich , mit dem Konkordat hat die Kirche ihren Einfluss gesichert.
Praktisch ist es gleichgültig, ob sie in England wohnen oder in Frankreich oder in Deutschland.
Die römisch katholische Kirche ist auf den Bereich zurückgedrängt worden, der ihr zusteht, den Glauben.
Zum Glück hat die Kirche ihren Einfluss über die Ethikkommisionen gesichert, wohin ein ethikfreier Staat imstande ist, das haben die Nazis aufgezeigt.
Auch die Sowjetunion ist letztlich gescheitert, weil sie versucht hat ohne die orthodoxe Kirche den Frieden innerhalb der Gesellschaft wahren zu können.
Wenn die Kirche in Spanien an Einfluss verliert, dann ist die Einheit Spaniens in Gefahr. Die Katalanen wollen sich lossagen und die Basken.
Ein Europa ohne Christentum verliert eine wichtige Klammer. Und , das sollte man nicht vergessen, 50 % der Migranten in unseren Großstädten sind Muslime.
Die werden dann bei ethischen Fragen mitreden und mitentscheiden.
Überlegen Sie, ob sie das wollen.
@hwied 28.08. 17:44
„Ein Europa ohne Christentum verliert eine wichtige Klammer. Und , das sollte man nicht vergessen, 50 % der Migranten in unseren Großstädten sind Muslime.“
Aus Wikipedia:
Im Jahr 2019 hatten in Deutschland 26 % der Bevölkerung oder 21,2 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund
Nach Hochrechnungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge aus dem Jahr 2021 lebten 2019 zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Muslime in Deutschland. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag zwischen 6,4 Prozent und 6,7 Prozent.
Türkei (mit 14,2 % aller Zugewanderten)
Also 26 % mit Migrationshintergrund, insgesamt 6,6 % Muslime, Türken 3,7 %·Anteil an der Gesamtbevölkerung.
Wenn jetzt die Hälfte der Türken von Religionsfreiheit und Gleichberechtigung dauerhaft nichts halten, sind das nur 1,9 % der Gesamtbevölkerung. Akute Probleme größeren Ausmaßes sind damit aktuell nicht zu erwarten. Radikale Christen wie Zeugen Jehovas und Freikirchen dürften deutlich mehr sein.
Die größte Gruppe in der Gesamtbevölkerung dürften die wenig oder gar nicht Gläubigen sein, und auch die konfessionell Gebundenen eher nicht ausschließlich nur ihren eigenen Verein hochhalten. Religionsfreiheit ist ganz gut angekommen in Europa, schätze ich. Weltoffenheit ist immer noch ziemlich modern.
„Ein Europa ohne Christentum verliert eine wichtige Klammer.“
Wenn viele die Konfessionen verlassen, dann werden sie nicht gleich zu Nichtchristen. Und wer sich konfessionell schon gar nicht festlegen mag, und etwa auch östliches interessant findet, der ist doch noch keine Mensch, der Europa als Institution ablehnt. Eine ethische Grundlage bleibt doch dennoch erhalten, und auch ein Humanismus bringt ja wohl wirklich keinen Ethikmangel mit.
„Auch die Sowjetunion ist letztlich gescheitert, weil sie versucht hat ohne die orthodoxe Kirche den Frieden innerhalb der Gesellschaft wahren zu können.“
Es sieht nicht so aus, als wäre Putins Russland ein voller Erfolg. Der kann mit der orthodoxen Kirche ganz gut, wenn ich da richtig informiert bin.
@hwied
dass sich die Staaten der EU als Gemeinschaft sehen hat ihre Ursache im Römischen Reich und der darauf folgenden Christianisierung.
Damit ist in erster Linie ein gemeinsamer Kulturkreis gemeint mi t ähnlicher Rechtsauffassung.
Trifft das nicht genauso, oder noch vielmehr, auf die muslimische Welt zu? Genauso trifft es auf den Kommunismus und den Nationalsozialismus zu. Das sind erzwungene Gemeinschaften, erzwungen von einer willkürlichen Minderheit der Mächtigen. Es ist alles andere als erstrebenswert und hat viele Jahrhunderte gedauert und viele Menschenleben gekostet, sich davon zu lösen und das zu erreichen, was wir heute als Demokratie verstehen.
Religionen gehören abgeschafft, allesamt. Sie sind Spaltpilze der Menschheit und der Gesellschaften, siehe die täglichen Nachrichten. Jede Schönrednerei ist Selbstbetrug.
anton reutlinger
29.08.2021, 09:55 Uhr
Ich denke, dass Sie da zwei Sachverhalte vermengen.
Der “Spaltpilz” der Menschheit liegt in unserer Vergangenheit dadurch begründet, dass wir nur mit bis zu etwa 150 Menschen sinnvolle Kontakte pflegen können. Bei Affen wird die Gesellschaft durch das Groomen zusammengehalten, das ist im Prinzip eine 1:1-Beziehung und auf Grund der Gehirnstruktur ist dort bei etwa 50 Kontakten Schluss, mehr lohnt auch nicht einzubauen, weil der Tag nur 24 Stunden hat und außer für Nahrungserwerb, Schlafen und Sex nicht mehr genügend Zeitslots für noch mehr Groomen möglich sind. Wird die Affengruppe größer als 50 Individuen, platzt sie in zwei Gruppen auseinander, die dann womöglich sogar Krieg um die Nahrungsressourcen gegeneinander führen. Wir Homo sapiens sapiens halten unsere Gesellschaft nicht durch Groomen, sondern durch miteinander Sprechen zusammen. Man sieht es bei Versammlungen, es bilden sich immer Grüppchen, einer spricht, zwei hören zu und die vierte Person ist auf dem Absprung in eine andere Gruppe – das begrenzt die Gruppengröße auf etwa 150 Individuen.
Und in einer Zeit der “natürlichen”, der “artgerechten” Lebensweise war natürlich(!) auch immer die Wahrung der eigenen Lebensgrundlage gegenüber den “anderen” ganz wichtig, es gab eben keine Hilfsprogramme wie “Brot für die Welt” für die benachteiligte Gruppe.
Die Religiosität liegt aus meiner Sicht in einer anderen Linie begründet, nämlich in der, dass den ( werdenden ) Menschen der Begriff der “Zukunft” in dem Sinne “bewusst” wurde, dass sie sich nicht nur Pläne für die kommenden Stunden gemacht haben, sondern darüber, wie sie “morgen” oder gar “übermorgen” an ihre Nahrung kamen, ob es genug war zum Überleben, ob sie auch körperlich in der Lage waren, die Nahrung einzusammeln/zu erbeuten, ob sie nicht selbst zur Beute wurden. Mit dieser Ungewissheit kam die Religiosität und der Affe wurde zum Menschen, Religion quasi als Kollateralschaden der Menschwerdung. Und diese Urangst vor dem morgigen Hungertod ist auch die Triebfeder, alle anderen als die eigene Weise zu leben als suspekt zu betrachten … denn was wäre, wenn der andere im Besitz von mehr “Wahrheit” wäre als ich, wenn ich also bisher einiges/alles “falsch” gemacht hätte?
Da sich unsere Gehirnstrukturen seit dem kaum verändert haben, ist die Religiosität quasi eingebaut, ob es nun einen Gott gibt oder nicht, wir können das Objekt unseres Glaubens ( Hoffnung auf ein gesundes, sattes Morgen ) nennen, wie wir wollen.
Insofern ist die Ausgrenzung von anderen Menschen mit der Begründung “falscher Glaube” nur die Vermengung von zwei Ereignissen, von denen augenscheinlich eines wesentlich ( essentiell ) zur Menschwerdung gehört und das andere ein modifiziertes Erbe unserer Vormenschenzeit ist.
Unsere kulturelle Errungenschaft ( “liebe deinen Nächsten wie dich selbst und halte die andere Wange hin” ist nur die rationale Tapete auf der Rohbauwand.
@Maier
Man kann Religionen durchaus als logische Konsequenz des menschlichen Bewusstseins begreifen. Die Bewusstheit vergangener Ereignisse und Erfahrungen, ohne die Kenntnis von deren natürlichen Ursachen, hat Mythen und Vermutungen hervorgebracht, um mögliche Lebensziele und Verhaltensweisen für die Zukunft zu ergründen. Daraus lassen sich geeignete Handlungsmöglichkeiten und entsprechende Empfehlungen oder Vorschriften ableiten.
Nichts anderes machen im Grunde die heutigen Wissenschaften, nicht allein die Naturwissenschaften. Die Religionen haben daher ihre eigentliche Existenzgrundlage allmählich verloren und sind in vielen Teilen der Welt zurückgedrängt worden. Das heißt nicht, dass sie im Kern völlig obsolet geworden wären, weil der einzelne Mensch und die Menschheit nie alles wissen können.
Aber Unwissen rechtfertigt nicht Irrtümer und Unwahrheiten und in deren Folge unbegründete oder gefährliche Lebensvorschriften, wie es aktuell in der Pandemie deutlich sichtbar wird. Gerade die religiös geprägten Republikaner in den USA müssen zunehmend erkennen, dass die Natur, auch die Natur des Menschen selber (z.B. Sexualität), nicht ihrer Ideologie gehorcht.
Nun ist das Bewusstsein allerdings auch imstande, sich selbst zu verleugnen und zu täuschen, durch Verdrängung und tendenziöse Deutungen, oder falsche logische Schlüsse, wie z.B. bei den Verschwörungsgläubigen.
Karl Maier
29.08.2021, 15:26 Uhr
Zitat:
Unsere kulturelle Errungenschaft ( “liebe deinen Nächsten wie dich selbst und
halte die andere Wange hin” ist nur die rationale Tapete auf der Rohbauwand
= = =
Aus Achtsamkeit (s. o.), Herr Maier, weise ich darauf hin, dass es sich nicht um
eine menschliche, kulturelle Errungenschaft handelt.
Es sind Worte aus der verpönten Bibel, genauer gesagt, Worte von Jesus Christus,
– Menschen- und Gottessohn -.
Sie sind zu finden unter Mt 22,39 und Mt 5,39.
Bei den Religionen handelt es sich mehr oder weniger um Weltanschauungen.
Auf der Suche nach Wahrheit ist man bei Jesus Christus gut aufgehoben.
M. f. G.
W. Bülten
Markus 15, 21 ff
Karl Maier
29.08.2021, 19:24 Uhr
–
Markus 15, 21 ff
= = =
Danke Herr Maier!
Das war aber nicht das Ende, mit Apg 1,10-11 geht es weiter, wird aber von den
Konfessionen unterschlagen. Man feiert noch immer das Jesuskind in der Krippe.
Achten Sie mal auf die Vorgänge um uns herum und vergleichen Sie diese mit den
bibl. Voraussagen.
Sie werden staunen, wie aktuell das ist und in welcher Zeit (baldige Wiederkunft) die
Menschheit heute lebt.
Ihnen eine angenehme Nachtruhe wünscht
W. Bülten
Ps: Das fällt unter b e a c h t e n
@reutlinger 29.08. 18:33
„Man kann Religionen durchaus als logische Konsequenz des menschlichen Bewusstseins begreifen. Die Bewusstheit vergangener Ereignisse und Erfahrungen, ohne die Kenntnis von deren natürlichen Ursachen, hat Mythen und Vermutungen hervorgebracht,…“
Sicher gehört das zu Religionen dazu. Gerade die Vielfalt bei den Naturreligionen was deren Schöpfungsgeschichten angeht, ist beeindruckend. Und irgendwie auch echt witzig, finde ich. Aber in einem beseeltem Kosmos zu leben, und selbst neben der körperlichen Existenz auch selbst ein Geisteswesen zu sein, dass prägt dann aber auch.
Das muss nicht mal zu Religiosität führen, sondern kann auch eine konfessionsfreie persönliche Spiritualität bleiben, die sich selbst schon ziemlich genug ist.
„Die Religionen haben daher ihre eigentliche Existenzgrundlage allmählich verloren und sind in vielen Teilen der Welt zurückgedrängt worden.“
Klar, was ihre Erklärungsfunktion für unbekannte Phänomene angeht. Hier hat die Wissenschaft viel besseren Ersatz geliefert, der darüber hinaus noch im Leben anwendbar ist. Aber wo die Wissenschaft (noch) nicht hinreicht, schadet es auch nicht, weiterhin die Fantasie zu bemühen. Und Spiritualität aus spiritueller Erfahrung heraus hat sowieso ihre eigene Evidenz.
Da kann die Wissenschaft soviel sie will erzählen, dass sie das nicht kennt. Aber wie soll auch die Wissenschaft etwas so grundlegend Lebendiges kennen, wenn sie es von vorn herein ausschließt. Und so lange das Leben um entsprechende Hardliner einen großen Bogen macht, bleibt es wie gewohnt eher versteckt.
„Gerade die religiös geprägten Republikaner in den USA müssen zunehmend erkennen, dass die Natur, auch die Natur des Menschen selber (z.B. Sexualität), nicht ihrer Ideologie gehorcht.“
Hier bin ich ganz bei Ihnen. Wer gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse hartnäckig ignoriert, macht sich in der Tat selbst zum u.U. gefährlichen Idioten. Religion ohne Weltoffenheit und ohne Religionsfreiheit ist nichts Gutes mehr.
Eine interessante Geschichte kam im Fernsehen über eine Gruppe Vulkanforscher an einem recht aktivem Vulkan irgendwo in Indonesien. Die ortsansässige Bevölkerung hat seit alters her ihre Rituale durchgeführt, um den Geist des Vulkans zu beruhigen, und die schwören darauf, dass das auch funktioniert, und fühlen sich so relativ sicher. Nun haben sie Angst, dass die Forscher den Geist stören, wenn die ständig auf den Vulkan steigen, um da Messungen zu machen.
Das ist hier ein interessanter Konflikt. Natürlich haben die Vulkanforscher recht damit, dass hier im wesentlichen geologische Phänomene ihren Lauf nehmen, aber sie können doch auch kaum vorhersagen, wann der Vulkan jetzt das nächste mal ausbricht. Und da die ortsansässige Bevölkerung sich nun mal tatsächlich Sorgen macht, wenn die Forscher da oben rumturnen und eventuell gerade damit einen Ausbruch provozieren, muss man das ja nun auch ernst nehmen.
Zu empfehlen wäre hier, nur die nötigsten Messgeräte aufzustellen, und den Vulkan lieber aus der Ferne und per GPS zu beobachten, und ansonsten eben andere Vulkane zu erforschen, wo sich keine ortsansässige Bevölkerung Sorgen macht.
Sie können gerne diesen Einzelfall aus der Apostelgeschichte als Beweis für die Wirksamkeit der von mir verkürzt zitierten Sprüche nehmen, ich schließe aus dem Umstand der Kreuzigung, dass es “nicht funktioniert” hat.
In dem Zusammenhang sollten wir auch nicht die für ihren christlichen Glauben Ermordeten vergessen und auch nicht alle die, die im “Namen Christi” umgebracht wurden.
Darauf beziehe ich die “Tapete”.
Mit dem Vulkanbeispiel beschreiben Sie eine klassische Tragödie.
Wenn ( ohne Forscher ) der Vulkan nicht ausbricht, werden die Eingeborenen daran glauben, dass ihre Gebete den Vulkangott beschwichtigt haben.
Wenn der Vulkan aber ( ohne Forscher ) ausbricht, werden die Eingeborenen daran glauben, dass ihre Gebete – weil nicht intensiv genug – den Vulkangott nicht beschwichtigt haben.
Wenn der Vulkan trotz Forschergetrampel nicht ausbricht, werden die Eingeborenen daran glauben, dass ihre Gebete den Vulkangott doch noch beschwichtigt haben.
Wenn der Vulkan aber doch ausbricht, werden die Eingeborenen daran glauben, dass ihre Gebete nicht zur Beschwichtigung des Vulkangottes ausgereicht haben, weil die Forscher zu sehr auf dem Vulkan rumgetrampelt haben.
Aus meiner Sicht wäre die einzige Lösung eines solchen Dilemmas, wenn die Forscher kurz vor einem bevorstehenden Ausbruch die Eingeborenen warnen, diese die Warnung ernst nehmen und sich in Sicherheit bringen – und der Vulkan dann auch tatsächlich ( am Tag nach der Warnung ) ausbricht.
@Jeckenburger
Eine der grundlegenen Fähigkeiten des menschliches Geistes ist es, Regelmäßigkeiten in Naturereignissen zu erkennen, allen voran Sonnenaufgang und -untergang, und daraus Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen. In der vorwissenschaftlichen Zeit hat man sich mit phantasievollen Erklärungen geholfen. Für die Nahrungsbeschaffung und für die spätere Landwirtschaft war das von essenzieller Bedeutung und hat dadurch das Überleben und die globale Verbreitung möglich gemacht.
Außerdem waren damit größere Gesellschaften möglich geworden, die im Gegenzug soziale Verhaltensformen mit Regeln notwendig machten. Deren Begründung wurde mit den Mythen verwoben, um ihre Akzeptanz zu steigern. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Soziale und ethische Verhaltensformen sind selbstverständlich auch in wissenschaftlich aufgeklärten Gesellschaften unverzichtbar, ebenso die körperliche Gesundheit. Ein anderes Thema sind die individuellen Überzeugungen für Lebenssinn, Zufriedenheit, Lebensfreude und dergleichen. Hier überschneiden sich wissenschaftliche (psychologische) und alternative Überzeugungen.
Am Ende geht es aber immer darum, Irrtümer und Unwahrheiten zu vermeiden. Wenn etwas nicht weiß ist, dann ist es nicht notwendig schwarz. Meist gibt es mehrere Möglichkeiten. C.S.Peirce hat solche Irrtümer als logische Abduktion bezeichnet. Das heißt, man ordnet einem Phänomen willkürlich eine bestimmte Ursache zu, ohne andere mögliche Ursachen in Augenschein zu nehmen. Die Abduktion ist typisch für heutige Verschwörungsgläubige, für religiöse Fundamentalisten und politische Ideologen und Extremisten.
@reutlinger 30.08. 11:16
„C.S.Peirce hat solche Irrtümer als logische Abduktion bezeichnet. Das heißt, man ordnet einem Phänomen willkürlich eine bestimmte Ursache zu, ohne andere mögliche Ursachen in Augenschein zu nehmen.“
Abduktionen können auch ein Ausgangspunkt für neue Hypothesen sein, vor allem wenn sie tatsächlich zutreffend sind. Aber klar, wer zu leichtgläubig ist, fällt dann auch schnell auf Unsinn herein. Abduktionen sollte man nach Möglichkeit gut prüfen, und sich da nicht so schnell drauf verlassen.
Was die Abduktion von Vulkangöttern angeht, so helfen diese zwar weniger gegen Ausbrüche, aber ganz klar geben sie den Menschen Handlungsoptionen, die wenigstens gegen die Angst helfen. Das kann erheblich zur Lebensqualität beitragen, wenn man sich nun mal wegen dem gutem Boden an einem gefährlichem Vulkan angesiedelt hat, um hier Landwirtschaft zu betreiben.
Natürlich haben die Vulkanforscher auch was zu bieten: Mit etwas Glück können sie vor Ausbrüchen tatsächlich warnen, allerdings kommt es dabei auch mal zu Fehlalarmen, insbesondere ist die Stärke und die Richtung eines Ausbruchs schwieriger einzuschätzen. Mann sollte sich mit der ansässigen Bevölkerung zusammensetzten, und hier einen Crashkurs in Geologie machen, aber eventuell tatsächlich möglichst wenig auf dem Vulkan herumkraxeln. Wer weiß, widerlegt ist der Vulkangott ja nun auch erstmal nicht. Davon haben Geologen wiederum keine Ahnung.
Manchmal auch zusätzlich um Herrschaftssysteme, Rechtssysteme gleich dabei, das Christentum kommt nicht als Herrschaftssystem, nicht als “Kollektivismus”; Herrschaftsfragen haben einige in der Bibel ausgeklammert, selbst die Sklavenhaltung von Christen wird nicht streng abgelehnt, sondern bedauert, wenn so “irgendwie” gegeben,
Das Christentum war denn auch so freundlich die Aufklärung dann zwar nicht unterstützt, dies ging nicht, lol, aber nicht verhindert zu haben, obwohl dies möglich gewesen wäre, schien es nicht angeraten, ob sich das Christentum auch für das Neue interessiert, wie Ratzinger meinte, glaubt Dr. Webbaer nur eingeschränkt.
Bspw. auch der Humanist Dawkins unterscheidet hier ähnlich, aus eben humanistischer Sicht bei der zivilisatorischen Wirkung sog. Religionen (vs. ‘Weltanschauungen’, eine Religion ist sozusagen immer war, außer vielleicht der Buddhismus, aber auch der kennt Unterdrückung).
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
@ Herr Reutlinger und hierzu kurz :
Es geht im Sinne des “Trial & Error” im Naturwissenschaftlichen um die sinnhafte Einarbeitung von Irrtum, um bei empirisch inadäquater Lage Theorien (“Sichten”, sie beschreiben, erklären und erlauben (gerne) die Prädiktion, wobei eine dieser drei Eigenschaften genügt, damit von einer “Sicht” geredet werden kann) ohne verletztem Stolz (“sine ira et studio”) sozusagen anzupassen, diese Vorgehensweise wird auch die szientifische Methode, die Scientific Method genannt.
‘Meditation und Achtsamkeit’, Sorgsamkeit beim Befolgen dieser Methode ist gewünscht.
Beim Feststellen sog. Kausalität muss übrigens “gesprungen” werden, irgendwann, bei empirisch besonders dichter Lage, wenn sog. Evidenz en masse angehäuft worden ist, sagen einige nachvollziehbarerweise : Es ist so, es ist kausal, A ist wegen B.
Dr. Webbaer rät hier allerdings ergänzend zum Verständnis der sog. Humeschen Metaphysik.
Wichtig also “naturwissenschaftliche Wahrheit” [1] freundlich-skeptisch zu begleiten, tatsächlich ist es so, Herr Reutlinger, dass wenn einige meinen, dass “alles klar” ist, die “Science settled”, ein Missverständnis der oben genannten Methode vorliegt, so meinen Sie sicherlich ebenfalls, sog. Aluhüte, “V-Theoretiker” und auch Szientisten sind hier sozusagen zu früh fertig.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
[1]
Vgl. auch bspw. mit :
-> http://www.pik-potsdam.de/~stefan/mare-interview.html (Rahmstorf hält sich womöglich nicht immer an seine eigenen (!) Ratschläge)
@ Kommentatorenfreund Tobias Jeckenburger :
Klar ist dies so, so wird aber ebenfalls belegt, dass sich die BRD anscheinend weitgehend konsensuell in einem verwirrten Zustand befindet, was die Einsparung am CO2-Ausstoß betrifft, wenn gleichzeitig sog. Atomstrom abgelehnt wird.
Was kein gutes Zeichen ist, wenn ein wichtiger europäischer Staat, der u.a. auch Zahlmeister der EU ist, danke dafür, im ökologistischen [1] Sinne verwirrt und nicht stringent i.p. Naturschutz vorgeht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
[1]
Ökologismus wird hier so definiert, dass der Natur ein intrinsischer Wert zugesprochen wird, was per se antihumanistisch ist.
Extremposition : ‘Die Erde wäre ohne uns (Menschen und Bären) besser dran!’ (so mehrfach aus post-protestantisch ökologistischen Kreisen gehört)
Karl Maier
30.08.2021, 01:00 Uhr
Zitat:
Sie können gerne diesen Einzelfall aus der Apostelgeschichte als Beweis für die Wirksamkeit der von mir verkürzt zitierten Sprüche nehmen, ich schließe aus dem Umstand der Kreuzigung, dass es “nicht funktioniert” hat.
= = =
Sorry, ich verbuche es vorsichtshalber unter Maiers Wunschdenken.
M. f. G.
Ich weiß zwar nicht, was Sie denken, was ich vorgeblich denke – aber damit kann ich leben.
Ergänzend zur sog. Abduktion :
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Abduktion (K-Probe des Textes der bekannten Online-Enzyklopädie : ‘Die überraschende Tatsache C wird beobachtet; aber wenn A wahr wäre, würde C eine Selbstverständlichkeit sein; folglich besteht Grund zu vermuten, daß A wahr ist.’ [Autor])
Verglichen werden darf mit dieser Aussage im hiesigen Kommentariat :
‘C.S.Peirce hat solche Irrtümer als logische Abduktion bezeichnet.’ [Kommentatorenfreund Herr Reutlinger]
Blöde ist halt, dass Herr Peirce so beworben hat, i.p. sog. logische Abduktion.
Feyerabend hat insofern die Gegenposition, die nicht fern liegende, wie einige finden, vertreten, so dass (physikalische) Theorien mal so und mal entstanden sein können, er postulierte die sog. Theorien-Freiheit, die Freiheit von einem soz. angeleiteten sog. Methodenzwang.
Was einige vely nice finden, auch i.p. ‘Achtsamkeit und Meditation’, Bas van Fraassen geht so weit, dass er physikalische Theorie an ihrer empirischen Adäquatheit messen möchte, van Fraassen wird hier sehr gemocht, Dr. Webbaer empfiehlt u.a. auch derartige audiovisuelle Dokumente :
-> https://www.youtube.com/watch?v=brAOVfAoimQ
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
Karl Maier
30.08.2021, 20:06 Uhr
Zitat:
Ich weiß zwar nicht, was Sie denken, was ich vorgeblich denke – aber damit kann ich leben.
= = =
Sehr geehrte Herr Maier,
entsprechend Ihren Äußerungen zu den genannten Bibelversen hatte ich den Eindruck
bekommen:
a) Für Sie ist Jesus Christus gekreuzigt und damit tot.
b) Logischerweise kann eine Himmelfahrt nicht funktioniert haben.
–
Für beide Vorgänge gibt es jedoch menschliche Zeugen, keine Aliens:
Nur bei der Kreuzigung waren es wohl glaubwürdige, römische Soldaten.
Bei der Himmelfahrt scheint es sich um unglaubhafte jüdische Zeugen zu handeln.
So ist es bei mir hängen geblieben und ich würde es begrüßen, wenn Sie das
klarstellen könnten.
Persönlich mache ich die Erfahrung, dass Jesus Christus lebt und durch den Hl. Geist bis
zu seiner Wiederkunft sehr aktiv ist.
Zwei Dinge muss man allerdings berücksichtige bzw. b e a c h t e n:
1. Man muss unterscheiden zwischen der Institution Kirche und einem gläubigen Christen.
Durch eine verordnete Mitgliedschaft ist man nicht automatisch Christ.
Dazu bedarf es einer bewussten, persönlichen, freiwilligen Entscheidung zur Nachfolge.
Aus Überzeugung habe ich bewusst eine Institution verlassen, und zwar deswegen, weil in
sehr vielen wichtigen Angelegenheiten (ohne Nennung) nicht im Sinne von Jesus Christus
gehandelt wird.
2. Der Schöpfer-Gott hat bei der Erschaffung des Menschen, diesem den freien Willen
gegeben, entweder auf IHN zu hören oder nicht, mit den entsprechenden Folgen.
–
Ich schätze Sie, weil Sie den gleichen Schöpfer haben, der auch mich erschaffen hat. Würde ich Sie verachten, würde ich IHN verachten, das geht doch nicht!
M. f. G.
W. Bülten
Ein “nicht uninteressanter” Artikel:
https://tricycle.org/trikedaily/depersonalization/
Ein (wahrscheinlich bzw. nicht unverständlicherweise) sperrig – ermüdend/anstrengend? – zu lesender Text. Aber “eigtl.” doch sehr gut:
https://suttacentral.net/mn118/de/mettiko