Willensfreiheit mal anders: Gelehrte, die für ihre Überzeugung starben
Was Sokrates mit dem Groninger Philosophieprofessor Leo Polak († 1941, KZ Sachsenhausen) verbindet, erfahren Sie hier
Es ist allgemein bekannt, dass Sokrates wegen Blasphemie und Verführung der Jugend zum Tode verurteilt wurde. Weniger bekannt ist, dass er sich kurz vor seinem Tod noch einmal mit der materialistischen Position seines Lehrers Anaxagoras auseinandersetzte. Warum finden wir auch heute noch die Antwort, dass Sokrates im Gefängnis war, “weil seine Knochen und Sehnen solche-und-solche Bewegungen gemacht haben”, unbefriedigend?
Das Gemälde von Jacques-Louis David von 1787 illustriert den Tod von Sokrates (Detail). Man beachte den durch diese Art von Exekutionen sprichwörtlich gewordenen Schierlingsbecher zu seiner Rechten. (Der Schierling ist eine der giftigsten Pflanzen auf dem europäischen Kontinent.) Public Domain.
Willensfreiheit in den 1930ern
Der Groninger Philosophieprofessor Leo Polak (1880-1941) griff in seiner Eröffnung einer Vorlesungsreihe zum Thema Willensfreiheit im Jahr 1935 Sokrates’ Schicksal und dessen letzte Unterweisung auf. Da konnte Polak noch nicht ahnen, dass man ihn selbst wenige Jahre später töten würde: In der nationalsozialistischen Besetzung der Niederlande verlor er – wie so viele Beamte zuvor in Deutschland – wegen seiner jüdischen Abstammung seine Stelle an der Universität. Durch den neuen nationalsozialistischen Rektor der Universität Groningen, Johannes Kapteyn (1870-1949), wurde er 1941 denunziert. Polak hatte es gewagt, sich kritisch über die Besetzung durch “den Feind” zu äußern. Am 9. Dezember 1941 starb er im Konzentrationslager Sachsenhausen.
Das Fenster in der Aula der Universität von Groningen (Detail), vom Eingang aus ganz rechts, zeigt Leo Polak, wie er hinter Gerard Heymans (1857-1930) steht. Heymans war der Errichter des ersten experimentalpsychologischen Labors der Niederlande und ist bis heute Namensgeber unseres Psychologieinstituts. Ab 1890 war er Professor für Philosophie an der Universität Groningen. 1928 übernahm Leo Polak den Lehrstuhl. Lizenz: Ronn, CC BY SA 4.0
Mein neues Buch Science and Free Will (deutsch: Wissenschaft und Willensfreiheit) ist sowohl von Sokrates als auch von Polak inspiriert. Die Frage nach der Doppelnatur des Menschen als Natur- und Kulturwesen durchzieht das ganze Buch. Das Thema des Nationalsozialismus und der Diktatur gegenüber der Freiheit wird schließlich im Epilog wieder aufgegriffen.
Würde Sie die Antwort, Sokrates war im Gefängnis, “weil seine Knochen und Sehnen solche-und-solche Bewegungen gemacht haben”, befriedigen? Wenn nein, warum halten heute viele dann eine ähnliche Antwort, “weil es solches-und-solches Feuern im motorischen Kortex gab”, für eine gute Erklärung? Was denken Sie?
Literatur
- Schleim, S. (2024). Science and Free Will: Neurophilosophical Controversies and What It Means to Be Human. Berlin: Springer.
- frühere, deutsche Fassung: Schleim, S. (2023). Wissenschaft und Willensfreiheit: Was Max Planck und andere Forschende herausfanden. Berlin: Springer.
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Ich denke, dass die Knochen-und-Sehnen-Antwort unbefriedigend wirkt, weil man noch viel mehr dahinter vermuten kann (etwa einen Geist, der einen Willen hat und Muskeln in Bewegung setzt).
Die Feuern-im-Kortex-Antwort wirkt weniger unbefriedigend, sondern eher unheimlich. Denn nun macht man sich daran, den als unergründlich aufgefassten Geist zu ergründen und versucht zu zeigen, dass im Hirn ablaufende Kausalketten zu Handlungen führen (zum Beispiel Neuronen im präfrontalen Kortex, die als Reaktion auf sensorischen Input über Zwischenstationen Motoneuronen aktivieren), ohne dass man notwendigerweise auf den freien Willen zurückgreifen muss.
Meine Lieblings-Metapher fürs Universum ist: Luzifer in Myriaden Spiegeln. Und der Wille – Energie, Bewusstsein, Emotionen, hängt wohl alles zusammen – ist das Non Serviam. Glauben Sie, es lässt sich in Definitionen einsperren? Es ist das Chaos, es ist Feuer, es lässt sich nicht fassen, das ist sein Wesen. Es weiß nicht genau, was es will, denn Genau ist immer ein Gefängnis. Es will etwas Anderes, als es hat. Es will mehr. Es will Neues. Es will weg. Nur weg. Es ist der ewige Fall des Engels, das ewige Erschaffen und Zerstören, das Erstürmen des Himmels und der Sturz in die Hölle, alles in einem.
Das ist etwas, womit sich unser Denken womöglich schwer tut – dass das Universum nur so sein kann, wie es ist, wenn man sich ein Element des Chaos dazu denkt. Etwas Unbestimmtes, von Natur aus Veränderliches, etwas, das sich nur bewegen und in Bewegung bleiben kann, das die Naturgesetze als Ketten begreift und abzuschütteln versucht, das auch ohne sie existieren und andere Welten antreiben könnte. Dennoch ist es die Kraft, die Sie erschafft, morgens aufweckt, davon abhängt, zu Staub zu zerfallen, das Energiefeld erzeugt, das das Universum daran hindert, zu dem nulldimensionalen Punkt zu kollabieren, das es ohne den Schmerzensschrei des Urknalls wäre. Denn Sie sind ein Vehikel, das sie braucht. Eine Marionette, durch die sie weiterkommt, eine Hülle, eine Puppe, die schnell zusammengebastelt, schnell ausgebrannt wird, um dann achtlos und ungeduldig weggeworfen zu werden, weil schon das nächste Leben wartet, die nächste Etappe der Reise.
Leider bleibt dabei nicht genug von Ihnen übrig, dass das als Wiedergeburt durchgehen könnte. Nur der Wille reist weiter, Ihre Asche wird zu neuen Marionetten recycelt. Also nützen Sie die Luzi-Power, wie sie Sie nützt, und machen Sie Ihnen beiden mit viel Tatkraft ein schönes Leben.
Sokrates nahm lieber den Schirlingsbecher als seinen Wohnort zu verlassen.
Er muss ein sehr eigenwilliger Mensch gewesen sein, und die Gestik im Gemäde von David drückt genau das aus. Der erhobene Zeigefinger ! Und die Körpersprache !
Die Erklärung mit Sehnen und Knochen, die in den Himmel ragen,
du liebe Güte, das versteht doch kein Mensch mehr.
Und die Metapher mit dem Feuerkopf. Die ist verständlich, wenn jemand erregt ist wird sein Gesicht rot.
Anmerkung, das Eintreten für die Wahrheit ist lobenswert und im religiösen Bereich nennt man solche Menschen Märtyrer, und im wissenschaftlichen Bereich ??
Aber…..solche Extreme sind ein Beweis, dass Geist stärker ist als Nützlichkeitsüberlegungen.
@Rosetta: Knochen vs. Willen
Ob man nun gleich etwas wie einen “Willen” annehmen muss, im starken ontologischen Sinne, bloß weil der Mensch mehr ist als seine Knochen –
Warum kann man das nicht einfach holistisch-organisch sehen? Zellen, Körper, Person, Umwelt.
@Paul: Veränderung
Schön geschrieben – nur mit den metaphysischen Elementen kann ich nicht so viel anfangen.
Da ist mir sympathischer, dass man im Buddhismus schlicht von kontinuierlicher Veränderung spricht. Ein auch sich selbst entstehendes “Selbst” gibt es dann auch nicht (anattā). Dann hat man, meiner Meinung nach, aber kein Vehikel für die “Wiedergeburt” mehr; und das ist wiederum in den indischen Schulen ein wichtiges Prinzip.
@N: Sokrates wollte nicht weglaufen, um seine Ideale nicht zu verraten…
@ Schleim
Muß man ja nicht. Aber unter dem “Willen” wird gemeinhin das Vermögen zu wollen verstanden. Und dieses Vermögen ist ja nicht von Ihnen selbst gesetzt. Das Gleiche gilt auch für die Vernunft.
@Hilsebein: Man sieht jemanden X tun und sagt dann, “Er/sie wollte X.”
Das ist erst einmal eine Redeweise.
B. F. Skinner (Science and Human Behavior, 1953) über den “Willen”:
@ Stephan Schleim: B.F.Skinner
Ich könnte jetzt Libet zitieren und mindestens von einem Vetorecht ausgehen.
Wenn Sie einen anderen Menschen beobachten, können Sie freilich nicht anders sprechen. Aber Sie sind ja auch der Selbstreflexion fähig. Wenn Sie etwas in die Hand nehmen, sagen Sie dann auch: ich sehe mich zwar etwas in die Hand nehmen, aber ob ich es wollte oder nicht, ist erst einmal nur eine Redeweise. Also mir käme das albern vor.
@Hilsebein: Mensch & Metapher
Albern oder nicht – darum geht es mir gar nicht.
Ich will [sic!] die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass dies eine angelernte Redeweise ist; ebenso wie ich gelernt habe, mich als “Stephan” zu identifizieren.
Es ist ja nicht ganz unpraktisch, solche Metaphern und Namen zu verwenden; doch man sollte sie auch nicht Verdinglichen.
@ Schleim
Muß man ja auch nicht. Das Vermögen oder wenn Sie so wollen das Bereitschaftspotential etwas zu tun, wird ja gemeinhin nicht als Ding verstanden. Das Ding, welches uns das willkürliche Handeln ermöglicht, wird Hirn genannt. Freilich ist dieses Hirn im Organismus eingebettet und darüber hinaus mental mit anderen Hirnen vernetzt. Ein Hirn im Wasserglas ist tot.
Stephan Schleim
“Sokrates wollte nicht weglaufen, um seine Ideale nicht zu verraten…”
Sehr gut, Der Wille braucht auch eine Richtung und die kann man als Lebensanschaung bezeichnen, als Weltanschauung oder mit der älteren Bezeichnung als Ideal.
Und die Ideale sind es, die eine Kultur in Richtung Humanismus bewegen lässt.
@Hilsebein: Hirn & Körper
Und das “Ding”, das dem Hirn seine Arbeit ermöglicht, heißt (unter anderem) Herz und Lunge. Ich weiß nicht, was es bringt, so etwas zu sagen und dann gleich wieder zurückzunehmen (meine: Hirn ermöglicht handeln, kann ohne Körper aber nicht handeln).
Ich kann ohne Hirn nicht Tischtennis spielen; ohne Hände aber auch nicht. (Und ein Roboter kann es vielleicht ohne Gehirn.)
“Handlung” ist übrigens wieder so ein kulturelles Wort……… *seufz*
@ Schleim
Ja. Und? Sie schrieben an @Balanus:
Da sind wir und ja durchaus einig. Vielleicht wollen Sie einfach eine neue Kultursprache kreieren, um sich gegen die Altvorderen abzugrenzen.
@Hilsebein: Hier soll ein Bewusstsein dafür geschärft werden, dass unser Menschenbild (einschließlich der heutigen Psychologie) kulturell so gewachsen und keine ewige Wahrheit ist bzw. sein muss.
Im Buch habe ich die Kriterien formuliert, dass so eine Sprache 1) nützlich, 2) kohärent und 3) sinnvoll (kulturell eingebettet) sein müsste; im Schlusskapitel beziehe ich das auf Willensakte, mit konstruktiven Vorschlägen.
Das ist doch schon eine ganze Menge, verglichen mit den ganzen “Es gibt keinen freien Willen-Propheten” früherer und heutiger Jahre, oder?
Frage und Antwort
Weil bei kulturellen bzw. psychosozialen Fragestellungen Aussagen zu anatomisch-physiologischen Gegebenheiten meist wenig Sinn ergeben.
Was im Übrigen auch für neurophysiologische Vorgänge gilt: Der Gegenstandsbereich einer Antwort muss zu dem der Frage passen (Stichwort Beschreibungsebene), sonst läuft die Antwort ins Leere.
Im Grunde verstehe ich nicht, worauf du mit dieser konstruierten Antwort, die zwei Beschreibungsebenen vermengt, hinauswillst. Soll das ein Argument dafür sein, dass trotz aller neurophysiologischen Erkenntnisse psychologische Fragen noch immer am besten mit psychologischen Erklärungen beantwortet werden? Das ist doch weitestgehend Konsens (haben wir es hier etwa mit einem Strohmann-Argument zu tun? Ich hoffe nicht…).
Als Abgrenzung ein Gelehrter , der nicht für seine Überzeugung starb und trotzdem als Vorbild in die Geschichte der Wissenschaft einging,
Galileo Galilei.
Er widerrief seine Erkenntnis, dass sich die Erde um die Sonne dreht, andernfalls hätte ihn die inquisition als Ketzer verbrannt.
Anmerkung. Erst im Jahre 1992 hat Papst Johannes Paul II (der Pole)
die Entscheidung der Kirche 1633 Galileo zu zwingen seine wissenschaftlich begründete Meinung zu widerrufen als falsch verurteilt.
Galileis letzte Worte sollen gewesen sein :”und sie dreht sich doch”.
Auch das ist ein Beweis für freien Willen.
@N “Er widerrief seine Erkenntnis, dass sich die Erde um die Sonne dreht, andernfalls hätte ihn die inquisition als Ketzer verbrannt.”
Na da hat der “Wissenschaftsleugner” (wie man ihn heute wohl bezeichnen würde) nochmal die Kurve gekriegt, seinen “Verschwörungsmythen” abgeschworen und endlich den Konsens “der Wissenschaft” akzeptiert.
@Balanus: Gegenstandsbereich
Dann sind Reduktionismus und Naturalismus also falsch – gut, dass wir das hier nach rund 15 Jahren endlich geklärt haben.
Petra Müller
Galileo Galilei hat nur Realitätssinn bewiesen. Die Zeit muss reif sein für Neuigkeiten.
Mit der Raumsonde Galileo wird dieser Titan der Wissenschaft geehrt.
@N
“Galileo Galilei hat nur Realitätssinn bewiesen. Die Zeit muss reif sein für Neuigkeiten.”
Tragisch nur wenn die Zeit noch nicht reif ist für Realitäten – damals wie heute.
Petra Müller
“Tragisch nur wenn die Zeit noch nicht reif ist für Realitäten”
Das ist die Tragik unseres Jahrhunderts. Die Meere werden durch Plastik vermüllt.
Mikroplastik wurde schon im Gehirn der Menschen nachgewiesen, kein Witz !
Und die Subtropen werden bald für Menschen unbewohnbar werden.
Wir wissen das , aber Wissen reicht noch nicht aus für Verhältensänderungen.
Schlussfolgerung: freier Wille reicht nicht aus die Welt vor Schaden zu bewahren.
Aber das wäre wieder ein neues Thema.
Jessas, da wird eine Frage gestellt.
Gibt es den Freien Willen oder sind wir Biologischer Code der durch die Mächte des Universiums mal dahin, mal dorthin gelenkt werden?
Man stelle sich folgende Frage, “war es ab dem Anfang des Universums, was ja von Energien (Gravitation, Strahlung, Temperatur) bestimnt wird, Sokrates vorherbestimmt, so zu sterben? Hätte er sich aufgrund seiner Biologischen Merkmale anders entschieden können?
Wegen Gaileo Gailei: Meine Lieben Leute, der Kerl wäre NIE von der Inquisition oder sonst wem wegen seiner Aussage verbrannt worden! Das ist ein Mythos sondergleichen, ein langlebiger und gern gesehener dazu.
Er bekam Probleme weil er den Papst (ein spetzl von ihm) in einem Werk als Idioten dargestellt hat.
Es gab nämlich schon vor ihm die Idee, die Erde drehe sich. Nichts neues unter der Sonne! Hat auch keiner was dagegen gesagt, nur muss eine Theorie erst bewiesen werden und das wurde sie im 18. Jahrhundert!
Man kann sich auch informieren, ob Historische gegebenheiten so passiert sind, wie man glaubt.
@Forster: Willensfreiheit
Das ist das Problem, wie es die Philosophen klassischerweise formulieren: Hätte man unter genau denselben Umständen anders Entscheiden und Handeln können?
Bei meinem (eher psychologischen) Ansatz geht es vielmehr um die bewusste Kontrolle unseres Handelns. Das ist nahe am philosophischen Kompatibilismus, wie er zurzeit von der Mehrheit vertreten wird.
Ich habe im Buch genauer ausformuliert, warum ich die Determinismusfrage a) für unentscheidbar und b) für nicht so relevant halte.
@Forster: Galileo Galilei
Das stimmt zwar, dass es hier eher um Politik ging als um Wissenschaft – Galilei hatte auch Feinde unter den (alten aristotelischen) Naturphilosophen und stellte sich dann gegenüber dem (neuen) Papst eher ungeschickt an.
Die Mythenbildung, die Sie richtig als solche erkannt haben, fing in der Aufklärung an, als manche Philosophen und Wissenschaftler diese Polarisierung “Wissenschaft vs. Religion bzw. Kirche” zuspitzten. Man schaue sich nur einmal die lange Liste renommierter Wissenschaftler (auch Physiker wie Bohr, Hawking, Heisenberg, Planck) in der Päpstlichen Akademie an, um das zu relativieren.
Die heutigen Naturalisten & Szientisten greifen den Mythos gerne wieder auf. Hier bei MENSCHEN-BILDER nehmen wir es genauer. Leider weiß nicht jeder Kommentator, wovon er redet, sondern plappert nur irgendwas nach, was er/sie im Internet gesehen hat (damit meine ich nicht Sie).
@Berthold Forster 05.09. 22:51
„Es gab nämlich schon vor ihm die Idee, die Erde drehe sich. Nichts neues unter der Sonne! Hat auch keiner was dagegen gesagt, nur muss eine Theorie erst bewiesen werden und das wurde sie im 18. Jahrhundert!“
In der Tat war die Erde als Kugel, die sich einmal am Tag um sich dreht, vor Galileo längst bekannt. Es ging Galileo um die Bewegung der Erde im Jahresverlauf um die Sonne. Und gravierende Fakten standen gegen Galileo. So müssten nahe Sterne eine jährliche Parallaxe zeigen, was aber zunächst nicht beobachtet werden konnte.
Man dachte dabei aber nicht daran, dass viele sichtbare Sterne eine sehr viel höhere absolute Leuchtkraft haben als die Sonne, und entsprechend weiter weg sind, als man dachte. Erst als man im 18. Jahrhundert erstmals Parallaxen bei Sternen messen konnte, war das Weltbild Galileos wirklich bewiesen.
@Stephan Schleim Das hört sich interessant an! Determinismus ist ja trotz allem ein großer Brocken, wieweit die Willensfreiheit an andere Positionen gekoppelt ist. Ich glaube, das Buch wird beim Philosophen Stammtisch mal vorgenommen:)
@Stephan Schleim Naja, das ist es halt mit ewigen Mythen. Man erzählt es solange, bis es eine feste Warheit ist, die man nicht mehr hinterfragt. Aber, genau deswegen gibt es Diskussionen und Gespräche, Weltbilder müssen immer neu geformt werden.
@Tobias Jeckenburger Danke für die ausführliche Erklärung! Das Geniale an der Wissenschaft ist ihre kniffligkeit, es kann immer wieder mal alles übern Haufen geworfen werden ^^