Weltdrogentag: Immer mehr Menschen konsumieren Drogen

Über die Gründe für den Konsum spricht kaum jemand. Cannabis auf Platz 1.
Am “Weltdrogentag”, dem 26. Juni, veröffentlichte das Büro für Drogen und Kriminalität der Vereinten Nationen seinen neuesten Drogenreport. Demnach haben im Jahr 2023 – ohne Alkohol und Tabak – mit 316 Millionen Menschen mehr denn je Drogen konsumiert. Das sagt schon sehr viel über die fragliche Effektivität der nach wie vor von konservativen Parteien befürworteten Verbotspolitik aus.
Nähme man die beiden bei uns traditionell eher als Genussmittel bekannten Substanzen Alkohol und Tabak dazu, käme man auf mehrere Milliarden. Darüber schweigt der Drogenreport aber. Darin äußert sich eine westliche Sichtweise auf das Problem, denn in islamisch geprägten Kulturen sieht man Alkohol wegen des im Koran erwähnten Verbots des Konsums vergorener Trauben kritischer. Doch auch hier gab es zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten mehr oder weniger strenge Interpretationen.
Willkürliche Grenzziehung
Aus biochemischer Sicht ist diese Grenzziehung aber willkürlich. Als “Droge” könnte man hier am ehesten diejenigen Substanzen auffassen, die durch die Blut-Gehirn-Schranke gelangen, die Aktivität der Hirn-Botenstoffe verändern und so zu bestimmten Veränderungen im Erleben und Verhalten der Konsumierenden führen.
In der gesellschaftlichen Praxis sieht man es pragmatisch: Für die Medizin sind diejenigen psychoaktiven Substanzen Drogen, die die Menschen ohne Rezept beziehungsweise nicht über die etablierten pharmakologischen Wege beziehen. Und für Juristen und die Behörden ist die Aufnahme der Substanzen auf eine Drogenliste, in Deutschland im Wesentlichen die Anlage zum Betäubungsmittelgesetz (BtMG), entscheidend.
Das führt zu der merkwürdigen Konsequenz, dass ein und dasselbe Molekül mal Lifestyle- oder Genussmittel, mal Medikament und mal verbotene Droge sein kann. Wenn zum Beispiel jemand Amphetamin (“Speed”) auf Rezept zur Behandlung von ADHS-Symptomen erhält, ist das rechtlich ein Medikament; besorgt sich dieselbe Person aber vielleicht sogar aus denselben Gründen genau dieselbe Substanz, dann ist es rechtlich eine Droge und kann der Besitz bestraft werden.
Straftat ohne Opfer
Nach § 29 Abs. 1 Nr. 3 BtMG ist das eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Das ist dasselbe Strafmaß wie für eine Körperverletzung (§ 223 StGB). Doch während man bei Letzterer tatsächlich jemandem schadet, bezeichnen Kritiker zumindest die einfachen Drogendelikte mitunter als “Straftat ohne Opfer”.
Darauf erwidert man, dass vielleicht nicht jeder Drogenkonsum unmittelbar zu einem körperlichen, psychischen oder gesellschaftlichen Schaden führt, doch wenigstens das Risiko hierfür erhöhe. Dass das aber auch für die nicht verbotenen Substanzen gilt und sogar für viele “normale” Freizeitaktivitäten wie Autofahren, Sonnenbaden oder Sport, darüber sieht man hinweg.
Was ich damit sagen will: Wenn wir über Drogenpolitik reden, schauen wir immer durch eine bestimmte gesellschaftlich geprägte Brille auf das Problem. Das fängt schon beim Begriff der Droge selbst an. Im Endeffekt läuft es auf die Logik hinaus, dass bestimmte Substanzen verboten sind, eben weil sie auf einer Verbotsliste stehen; und dass sie auf der Verbotsliste stehen, eben weil bestimmte, einflussreiche Gruppierungen sie daraufgesetzt haben.
Man könnte es auch so sagen: Drogen sind genau dann verboten, wenn und weil sie verboten sind.
Die Durchsetzung dieser “Logik” lassen sich moderne Rechtsstaaten, deren Vorläufer noch bis ins frühe 20. Jahrhundert als Kolonialmächte selbst die größten Drogendealer waren, heute Milliarden kosten. Und wie erfolgreich das ist, darüber gibt zum Beispiel der Weltdrogenreport der Vereinten Nationen jährlich Aufschluss.
Rangliste der Drogen
Die vorangegangenen Ausführungen sollen uns daran erinnern, dass bei diesem Thema traditionelle, machtpolitische und moralische Fragen durcheinandergehen. Zu anderen Zeiten und an anderen Orten dachte man anders über Drogen – oder hatte man vielleicht noch nicht einmal einen besonderen Begriff davon. Ob das bessere oder schlechtere Zeiten und Orte waren, ist ein interessantes Forschungsgebiet.
Doch der Drogenreport handelt von der Realität, in der wir heute leben. Und demnach stand Cannabis in dem erhobenen Jahr 2023 mit 244 Millionen Konsumierenden auf Platz 1. Danach folgten Opioide (61 Millionen), Amphetamine (31 Millionen), Kokain (25 Millionen) und Ecstasy (21 Millionen).
Das wird mit der Meldung flankiert, dass im selben Jahr auch von den Polizeibehörden mehr Amphetamin und Methamphetamin denn je beschlagnahmt wurde. Ob das auf bessere Polizeiarbeit, mehr Schmuggel oder beides zurückgeht, lässt sich nicht genau sagen. Denn aufgrund der Verbote findet der Handel ja im Dunkelfeld statt.
Teure Konsequenzen
Das Büro für Drogen und Kriminalität der Vereinten Nationen weist auch auf die teuren Folgen des Problems hin: So habe 2023 nur eine von zwölf Personen mit problematischem Substanzkonsum dafür eine Behandlung erhalten. Und sowohl bei der Herstellung als auch der Bekämpfung von Drogen könne es zur Verschmutzung oder gar Zerstörung der Natur kommen.
Wenn man schon Drogenkrimineller ist, braucht man den Umweltschutz auch nicht mehr ernst zu nehmen. Und bei Razzien werden die Plantagen in der Regel zerstört, mit Kollateralschäden für Flora und Fauna. Das gilt natürlich nur für Drogen wie Kokain oder Opiate (z.B. Diamorphin/Heroin, Dihydrohydroxycodeinon/Oxycodon), die nicht vollständig synthetisch im Labor hergestellt werden. Bei Letzteren fallen aber chemische Abfälle an, die man dann oft illegal irgendwo verbuddelt oder einfach liegenlässt.
Dabei sind, wohlgemerkt, die Kosten für die Aufrechterhaltung der Verbotspolitik noch nicht einmal eingerechnet: Man denke an die Finanzierung der Polizeiarbeit und Justiz, die für die Gesellschaft und Individuen verlorene Produktivität durch Gefängnisstrafen, die Kosten für die Gefängnisse und so weiter.
Dieser ganze Apparat war, jedenfalls im heutigen Ausmaß, in der Menschheitsgeschichte lange Zeit unbekannt. Es handelt sich um eine gesellschaftliche “Innovation” vor allem auf Betreiben religiös-fanatischer Politiker der USA. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Verbotspolitik über den Völkerbund und dann die Vereinten Nationen international durchgesetzt.
Vervielfältigung von Problemen
Wenn man meint, nicht schon genug gesellschaftliche Probleme zu haben, dann kann man sie politisch vervielfältigen. Mit der geschürten Angst – sowohl vor den Konsumierenden als auch den kriminellen Organisationen – kann man im Wahlkampf auf Stimmenfang gehen.
Dass das bis heute gilt, sah man zuletzt bei der Entkriminalisierung von Cannabis im letzten Jahr. Dafür scheuten manche Unionspolitiker nicht einmal vorm Rechtsbruch zurück: Man erinnere sich zum Beispiel an die historische Abstimmung im Bundesrat vom 22. März 2024, bei der Ministerpräsident Michael Kretschmers Verhalten zur Disqualifikation seines Bundeslands führte.

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Man wollte die Welt oder jedenfalls Deutschland retten. Der Versuch scheiterte, insbesondere dank der Standhaftigkeit von Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD. Und trotzdem ist das Land nicht untergegangen. Jedenfalls nicht wegen des Cannabiskonsums.
Dabei finden die Jugendlichen, deren Schutz einem (angeblich) am meisten am Herzen liegt, Cannabis zunehmend langweilig. Auch das zeigt der neue Drogenbericht der Vereinten Nationen, wonach von den späten 1990ern bis zur Coronapandemie konstant um die 15 bis 17 Prozent der 15- und 16-Jährigen Cannabis zumindest schon einmal probiert hatten. Das fiel in den letzten Jahren auf 12 bis 13 Prozent.
Und laut der Frankfurter Drogentrendstudie hatten 2015 noch 34 Prozent der 15- bis 18-Jährigen immerhin im letzten Monat Cannabis konsumiert. 2024 waren es nur noch die Hälfte, nämlich genau 17 Prozent. Auch Drogenkonsum kennt seine Moden, die sich nicht zwingend an die Logik der Drogenpolitiker hält.
Paradoxien
Die ist sowieso äußerst flexibel. Wo man vor der letzten Bundestagswahl noch vollmundig ankündigte, Cannabis sofort wieder verbieten zu wollen, weil Gesundheitsschutz und so, steht das Vorhaben nun nicht einmal im Koalitionsvertrag. Man will nun erst einmal die Evaluationen abwarten.
Und was die Verbote nutzen sollen, wenn die Leute im Endeffekt doch das konsumieren, was sie wollen, darauf gibt man nie eine Antwort. Wie gesagt: Drogen sind genau dann verboten, wenn und weil sie verboten sind. Noch Fragen?
Paradoxerweise lassen sich nicht einmal Justizvollzugsanstalten drogenfrei halten. Im Gegenteil werden die Mittel dann zu einer Ersatzwährung. In US-Gefängnissen, in denen sogar Zigaretten verboten sind, fängt das mit einem Häufchen in Toilettenpapier gewickelten Tabak an. Und manch ein Wärter verdient mit dem Schmuggel ein paar Hundert Dollar pro Woche nebenbei. Steuerfrei, versteht sich.
Paradoxerweise waren – daran soll hier noch einmal erinnert werden – die im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend dämonisierten und als Geißel der Menschheit dargestellten Substanzen wie Opium, Morphium, Kokain und sogar das angeblich Übelste aller Üblen, Heroin, medizinisch für lange Zeit so angesehene wie wichtige Stoffe.
Und obwohl Diamorphin/Heroin so übel sein soll, hat man mir nach meiner Gallenblasenoperation 2018 das vielfach stärkere Oxycodon, das auf demselben Mechanismus beruht, einfach so gespritzt. Einfach so, ohne mich zu fragen. Ihnen vielleicht auch schon einmal. Und Sie haben sich wahrscheinlich nichts weiter dabei gedacht, weil man es ein “Schmerzmittel” nannte und Sie sich damit gut fühlten.
Ja, Wörter haben eine besondere Macht: Besonders ärztliche Worte machen aus bösen Drogen gute Medikamente.
Motive, Nutzen, Zwang
Trotz alledem überbietet man sich in Diskussionen zum Thema üblicherweise mit Angaben über mögliche Risiken und Schäden. Über die Motive und den Nutzen des Substanzkonsums verliert man aber kein Wort. Das sah man jüngst wieder beim Tagesschau-Bericht “Zahl der Drogenkonsumenten auf Rekordhoch” zum neuen Drogenreport am 26. Juni.
Man muss kein Einstein sein, um die Antwort auf die Frage nach dem Warum zu beantworten: Menschen nehmen psychoaktive Substanzen in der Regel, weil ihnen die Auswirkungen auf ihr Erleben und Verhalten gefallen; weil, mit anderen Worten, psychoaktive Substanzen Instrumente zum Erreichen bestimmter Zustände sind.
Das kippt natürlich an dem Punkt um, wo die freiwillige Entscheidung zum Zwang wird. Dann wird aus der Suche nach einem psychischen Zustand, der einem besser gefällt, die Flucht vor einem, den man nicht ertragen kann. Anders als oft angenommen steckt in der “Sucht” nicht nur das Siechen, also Krankheit, sondern durchaus auch das zwanghafte, das die eigene Kontrolle übersteigende Suchen nach etwas. (Sprachliebhaber mögen sich die zahlreichen im Wörterbuch auf “-sucht” endenden Substantive anschauen – und staunen.)
Nach dieser Darstellung des Status quo beschäftigen wir uns im zweiten Teil des Artikels mit den gesellschaftlichen und drogenpolitischen Konsequenzen.
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Der beliebteste Grund, Drogen zu nehmen, dürfte sein, dass die Alternative daraus besteht, keine Drogen zu nehmen. Es gibt halt Dinge, bei denen die Antwort nicht gleich Lösung ist: Ein Mann hat die tollste Frau der Welt, sie erwischt ihn im Bett mit einer anderen, fragt: Was hat sie, was ich nicht habe? Die Antwort hinter allen Antworten: Sie ist nicht du. Männer sind darauf programmiert, ihre Gene zu streuen, und so ist der Grund fürs Fremdgehen die einzige Eigenschaft, die keine Frau ihrem Mann bieten kann. Bleibt nur, mit dem Stöckchen hinterher zu laufen und Wauzi von fremden Beinen fernzuhalten.
Und auch bei Drogen ist die Frage nach den Ursachen nicht so interessant, wie die Frage nach dem Verbot – wann ist es begründet, wann nicht?
Dass meine Entscheidungen die eines unreifen kleinen Kindes sind, weiß ich selber. Doch die Entscheidungen der Gesellschaft sind es auch. Und wenn auf jeden Fall ein Unmündiger über mein Schicksal entscheidet, wem steht dann das Privileg zu, zu entscheiden, ob ich nach meiner eigenen Fasson oder der Fasson völlig Fremder zur Hölle fahren will?
Für einen Hardcore-Junkie ist es sehr bequem, dass die gesellschaftliche Debatte von Rechthaberei, Lügen, Hysterie, Klugscheißerei, Stammeskriegen und all dem anderen Quatsch besteht, mit dem sich große Meuten in Machtausch brüllen. Denn solange alle anderen zugedröhnt sind, hat er einen Freibrief, es auch zu tun – er muss sich vor der Polizei verstecken, aber er muss sich nicht mit sozialem Gewissen oder moralischem Kompass herumplagen, da ihm beides von der Gesellschaft nicht zur Verfügung gestellt wird.
Es gibt ein paar universelle Werte, an die man sich immer und überall halten kann. Aber ich würde mal meinen, wenn man einen CSUler im TV über Drogen brabbeln sieht, ist’s sehr, sehr schwer, im Zweifelsfall der Oma nicht den Schädel einzuschlagen und die Handtasche zu rauben, die den gewählt hat. Brutales Moralin ist dazu da, die Ethik zu parodieren, in den Dreck der Heuchelei zu ziehen, damit die Korruption zu schützen, von ihren Sünden freizusprechen, ihre Verbrechen zu relativieren, nicht dazu, sie zu verhindern.
Darum wählt das Volk ja auch immer die korruptesten und verlogensten Politiker – wegen der Vorbildfunktion. Wenn die an der Macht sind, hat ja doch eh nix einen Sinn, außer einen draufzumachen, also können wir so korrupt und verlogen sein, wie wir nur wollen. Bei einem anständigen Menschen werden wir selbst anständig und geben uns Mühe, und diese Hölle auf Erden gilt es um jeden Preis zu verhindern.
Ich unterscheide zwischen der Politik der schweren und leichten Hand einerseits – viele Gesetze, Regelungen, Verbote, viele Ausnahmen, Grauzonen und Kleingedrucktes gegen einfache, klare Regeln – und der Politik der weichen und harten Hand andererseits: Die Gesetze werden lax gehandhabt oder rigoros durchgesetzt. Das Schlimmste und Kränkste, was Sie machen können, ist die schwere mit der harten Hand zu kombinieren. Dann müssen sich die Leute Tag und Nacht in einem Labyrinth sinnloser und widersprüchlicher Regeln verrenken und kriegen trotzdem ständig eins aufs Maul, weil es einfach unmöglich ist. Sie gehen kaputt daran und dann brauchen sie erst recht Drogen.
Bei der schweren, weichen Hand bekommen Sie ein System, um das sich keiner mehr schert, weil es eh viel zu kompliziert wäre, sich die ganzen Regeln zu merken. Es ist einfacher, sich eine Parallelwelt im Schatten aufzubauen, die klarer und einfacher strukturiert ist. So werden auch die irrsinnigen Drogen- und Prostitutionsgesetze der USA erträglich, sie werden meist einfach von allen Beteiligten einfach ignoriert, wenn nicht gerade ein Politiker auf dem Law-and-Order-Egotrip ist und eine Show für sein auf Lynchen geeichtes Wahlvieh abzieht, bei der alle in Deckung gehen müssen, bis es vorbei ist.
Die leichte, weiche Hand bringt Ihnen das Gleiche, zum halben Preis – Anarchie, bei der sich keiner mehr ums Gesetz schert.
Das Effizienteste ist immer die leichte, harte Hand: Klare, einfache Regeln, die den Menschen große Freiräume lassen, aber auch durchgesetzt werden. Alkohol ja, aber nicht am Steuer und nicht im Kindergarten. Das mit den Räumen ist oft wörtlich zu verstehen: Wenn ich einen Bereich sperre, muss ich dafür sorgen, dass woanders einer ist, wo sich die Leute austoben können.
Eine sinnvolle, zweckdienliche Debatte nimmt auch die Süchtigen in die Pflicht: Sie können sich nicht mehr alles erlauben, bloß weil die Gesellschaft sich alles erlaubt. Erst durch Fair Play ist eine Regelung wirklich legitimiert. Und dann sollte man auch bedenken, dass nicht jeder Meth-Head ein Einstein ist, und man den Leuten nur so viele Regeln zumuten kann, wie sie sich merken können. Das ergibt dann wiederum unterschiedliche Drogenszenen für Leute, die es schaffen, nicht in Hauseingänge zu pinkeln und welche, die es auch dann tun, wenn man sie noch so oft und hart bestraft.
Es gibt so viele Lösungen. Es wird so vieles im Kleinen richtig geregelt, was im Großen total verpfuscht wird, in Gemeinden oder in einzelnen Projekten oder auch von Privatpersonen in ihrem Privatleben. Und es latschen immer wieder Klugscheißer dazwischen, die eine funktionierende Lösung nach Kräften sabotieren, um ihre Allmachtsfantasien auszuüben, denn wenn irgendwas auf der Welt gesund ist, kann man es ja nicht mit Feuer und Schwert bekämpfen, oder?
@Paul S: Maßnahmen
Wie wäre es damit, Menschen, die in schwierigen Umständen stecken, die sie für Drogenmissbrauch anfälliger machen, aus diesen Umständen zu helfen?
@ Hilfe…
…setzt voraus, wo es lang geht.
Wer will das warum und wieso bestimmen?
Nicht in erster Linie der Drogenkonsum, sondern die Sucht muss das Thema sein, wenn es um die Gefährdung der psychischen Gesundheit durch Drogen geht. Sucht im Sinne der physischen oder psychischen Abhängigkeit bedeutet fast immer eine Einengung der Lebensperspektiven und der sozialen Kontakte, einfach darum, weil die Befriedigung der Sucht oberste Priorität für den Süchtigen hat. Dass dies ein Problem sogar für ein ganzes Land sein kann, zeigte sich bereits im 1.Opiumkrieg (Briten gegen China), wo um 1810 derer Kaiser Daoguang ein Edikt erliess bezüglich der Opiumkrise, in dem er erklärte:
Tatsächlich nahmen trotz dieser ablehnenden Haltung des chinesischen Kaisers die Opiumimporte nach China von 1820 bis 1880 um den Faktor 20 zu mit aus der Sicht der chinesischen Regierung negativen Folgen.
Fazit: China war eines der ersten Länder mit einem Verbot des Handels und Konsums einer süchtig machenden Droge. In China wurde der zunehmende Drogenkonsum direkt mit dem Machtzerfall des chinesischen Reiches in Verbindung gebracht.
Sehr geehrter Herr @Stephan Schleim,
danke für den ausführlichen Beitrag!
Ich schätze mal das es sich um eine zwickmühle handelt. Bei vollkommen freien Konsum würden einige Akteure wohl hemmungslos die produkte am Markt bringen um neue Kunden zu gewinnen, ganz gleich welche Probleme das beim konsumierenden auslößt.
Obwohl, das haben wir ja schon bei Alkohol und Tabak durch, bei den USA sogar den massiven Einsatz von übermäßig starken Opiaten. Nicht zu vergessen das bei illigalität kein reinhaltsgebot vorherscht und man sich von haarspray, Glasscherben bis zum Rattengift alles møgliche reinzieht.
Somit wäre eine staatliche oder behördliche kontrolle da wohl besser.
Wie sehr schätzen sie das Risiko ein, das bei starker legalisierung ein ähnlich agressives marketing betrieben wird wie bei Zigaretten dazumal in 70?
Danke für die spannenden Gedanken!
Martin Holzherr,
der Opiumkrieg zwischen China und England ist bezeichnend.
am Opiumhandel konnte England Geld verdienen und dazu braucht man Abnehmer. Nicht anders wie heute, nur sind diesesmal die USA und Europa die Abnehmer und obendrein zahlungskräftig.
Wer für die Freigabe von Drogen plädiert, der spielt mit dem Feuer.
@Holzherr: Abhängigkeit
Der präzisere Begriff ist “Abhängigkeit”. Niemand kann genau sagen, was “Sucht” eigentlich ist.
Ehrlicherweise sollte man dann aber dazu sagen, dass selbst bei den sogenannten härteren Drogen i.d.R. nur eine Minderheit eine Abhängigkeitsproblematik im medizinischen Sinn entwickelt.
Ganz entscheidend für das Symptom, “(fast) das ganze Leben dreht sich nur noch um die Beschaffung des Mittels”, ist natürlich auch die Verfügbarkeit der Substanz. Die Drogenkriminalität von Heroinabhängigen ging zum Beispiel entscheidend zurück, als man den suchtmedizinischen Dogmatismus aufgab und den Betroffenen eine Methadon-Substitutionstherapie anbot – die manche Länder übrigens immer noch verweigern und dementsprechend größere Heroin-Probleme haben.
Hinweis: Methadon ist auch ein Opioid, eignet sich aber besser für diese medizinischen Zwecke, weil es keinen so starken Rausch erzeugt und eine längere Halbwertszeit hat, also länger im Körper bleibt und darum weniger oft genommen werden muss.
@Holzherr, Doe: Opiumkriege
Wie gesagt, auch beim Opium entwickelt nur eine Minderheit der Konsumierenden eine Abhängigkeitsproblematik im medizinischen Sinne. Das wird auch im 19. Jahrhundert in China so gewesen sein. Und die Aussage des Kaisers wird ebenso faktenbasiert gewesen sein, wie wir das von unseren heutigen Drogenpolitikern kennen.
Fakt dürfte sein, dass für die allermeisten Konsumierenden damals Opium vor allem ein Genuss- und Rauschmittel war. Man ging in die “Opium-Bar” (kenne gerade kein passenderes Wort; “Opium-Höhle” klingt stigmatisierend), bekam dann eine Wasserpfeife und rauchte entspannt liegend, vielleicht zusammen mit Freunden oder mit anderen Gästen des Etablissements.
Ebenso dürfte es auch Menschen in Armut und mit anderen großen psychosozialen Probleme gegeben haben, bei denen der Opiumkonsum – u.a. wegen der Kosten, vielleicht auch wegen schlechterer Qualität des Stoffs – die Probleme vergrößert hat. Ein paar dürften ihrem Leiden/Leben damit ein Ende gesetzt haben.
Der Treppenwitz der Geschichte ist aber doch, dass als China den Opiumhandel einschränken wollte, die Briten und dann später die Briten mit den Franzosen Krieg führten, um den Markt offen zu halten. Damals waren eben die Kolonialmächte die größten Drogendealer – und sie benahmen sich auch so.
Zur Vertiefung:
Opioide: Wenn nicht Drogen, sondern Medikamente und die falsche Politik töten
Drogen: Warum wurden psychoaktive Substanzen überhaupt verboten?
@Stephan Schleim
Einer der Gründe warum die USA eine solche Opoid Krise entwickelten, wenn ich mich nicht irre. Die halten auf Regierungsebene nicht viel von ersatz produkten.
Hat Kannada eigentlich eine ähnliche Drogenpolitik wie die USA? Gibt es große unterschiede wie jeweils mit fentanyl umgegangen wird?
@Forster: Regulierung
Aber der “worst case”, den Sie beschrieben, besteht doch gerade zurzeit:
Wer richtig sucht, kann im Prinzip alles kaufen. Regulierung für die Werbung gibt es nicht. Manche Verkäufer bieten online (z.B. auf Telegram) Mengenrabatte und kostenlose Probierpackungen an.
Natürlich haben die Hersteller kein Interesse daran, dass ihre zahlenden Kunden reihenweise tot umfallen. Aber die größten Gefahren sind wohl: Streckmittel, die jemand verwendet, um den Profit zu erhöhen. Oder dass es zu Fehlern kommt, weil vielleicht ein Chemiepraktikant etwas nebenbei verdienen will. Wenn man aber z.B. viel zu viel MDMA (ähnlich wie XTC) bekommt, ist Ende Gelände – und es ist auch kein schöner Tod (Suche: Serotoninsyndrom).
Wie man bei einer Regulierung mit Werbung umgehen soll, ist noch einmal eine Frage für sich. Das diskutiert man zurzeit ja auch bei Zigaretten und Alkohol. Gegen ein Werbeverbot hätte ich nichts. Aber damit hilft man halt nicht denjenigen, heute schon Probleme mit ihrem Substanzkonsum haben.
@Forster: Opioid-Epidemie
Darüber hatte ich hier mehr geschrieben. Man hat die Ärzte, Apotheken und Pharmafirmen halt viel zu lange mit dem Versprechen einer schmerzfreien Welt viele Milliarden verdienen lassen. Und dabei hat man alle Warnsignale lange ignoriert. Dokumentierte Wahlkampfspenden dürften “geholfen” haben.
Als man das Problem nicht länger ignorieren konnte, hat man die legalen Quellen schlagartig abgedreht. Tja, was macht man dann mit einer schweren Opioid-Abhängigkeit?
Dazu halt das fehlende soziale Netz und große Elend in den USA.
Diese Krise ist, soweit ich es sehe, vor allem medizinisch und politisch erzeugt. Aber jetzt kann man ja den Chinesen und Mexikanern wieder die Schuld geben. Nicht zum ersten Mal übrigens in der Geschichte der Drogenpolitik.
@Stephan Schleim, Zitat: Wie gesagt, auch beim Opium entwickelt nur eine Minderheit der Konsumierenden eine Abhängigkeitsproblematik im medizinischen Sinne.
Das ist auch bei den Opioiden als Schmerzmittel verabreicht, so. Auch dort ist es nur eine Minderheit, die abhängig wird. Das aber genügte für 107,543 Opioid-Tote in den USA im Jahr 2022. Das sind deutlich mehr als die 42,795 Verkehrstoten im Jahr 2022 in den USA.
Klar, man kann sagen 100‘000 Opioid-Tote sind nicht viel, wenn es doch im Jahr 2022 in den USA 3,28 Millionen Sterbefälle gab.
Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt: Drogensucht ist sehr unregelmässig verteilt. Es betrifft bestimmte abgehängte Regionen in den USA. Und in diesen Drogen-Bioreservaten hat es dann praktisch in jeder Familie einen Abhängigen. Drogensucht ist also oft eine Art Suizid ganzer Lebensgemeinschaften.
@Holzherr: Wichtige Korrektur: Man stirbt ja nicht an der Opioid-Abhängigkeit, sondern lebt mit ihr – bei einer Substitutionstherapie idealerweise sogar ganz gut und lange.
Man stirbt an einer Opioid-Überdosierung. Das gilt für Sie und mich genauso wie für einen schwer Abhängigen in der Skid Row in Los Angeles.
Und wenn Letzterer seinen “Stoff” aus unsicheren Quellen beziehen muss, weil er legal nicht (mehr) daran kommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit für eine Überdosierung eben um ein Vielfaches höher.
Opioide: Wenn nicht Drogen, sondern Medikamente und die falsche Politik töten
P.S. Wenn wir 10 Liter Wasser oder eine Flasche Abflussreiniger trinken, sterben wir wahrscheinlich auch oder geht es uns zumindest sehr, sehr schlecht; aber das würde halt so gut wie niemand freiwillig machen.
Stephan Schleim,
wenn man den Drogenmissbrauch als Folge einer Misspolitik , mangelhafter sozialer Zustände ansieht, dann verstehe ich ihren Standpunkt.
Durch Verbote allein lässt sich die Situation nicht verbessern, aber durch eine kontrollierte Abgabe von Ersatzprodukten, durch Erleichterungen legal an Drogen zu kommen, durch mehr Verständnis für die Abhängigen.
Ich hoffe, Sie damit richtig interpretiert zu haben.
Doe: Neben den Menschen, die psychoaktive Substanzen verwenden, weil es ihnen schlecht geht (oft aufgrund von Traumata und/oder psychosozialen Problemen), gibt es natürlich auch die Neugierigen (“Psychonauten”) und diejenigen, die in einer Gruppe einfach mitmachen. Und es gibt die funktionalen Konsumenten (= instrumenteller Konsum), die bestimmte Substanzen zur Leistungssteigerung verwenden, und sei es nur, dass sie damit länger wach bleiben bzw. Stress und Ermüdung regulieren.
Ich denke, dass man sie durch Verbote oft sogar verschlechtert!
Stephan Schleim
Wenn man den Gebrauch von psychoaktiven Substanzen nach dem Motiv der Benutzer einteilt, dann müsste man folglich das Strafmaß auch unterschiedlich festlegen. (Keine Ahnung , ob das schon gemacht wird)
Die Psychonauten sollten mit einer Verwarnung davonkommen, die Abhängigen gar nicht bestraft werden, und die Funktionalen, also z.B. bei Doping mit einer hohen Geldstrafe. Händler und Dealer dagegen nur mit Freiheitsstrafen.
So mal aus dem Stand gedacht.
@Doe: Aber wieso überhaupt bestrafen?
Vielleicht könnte man eine Parallele zur Höchstgeschwindigkeit im Verkehr ziehen, gemäß dem Gedanken: In einer Wettbewerbsgesellschaft übt ihr Druck auf die anderen aus, ebenfalls die Substanzen zu konsumieren – und das wollen wir nicht.
Das wäre aber eine völlig andere Begründung als das, was zurzeit offiziell gilt.
Stephan Schleim,
Warum Strafe ?
Eine Gemeinschaft, ein Staat ist hierarchisch aufgebaut.
Und um die Höherrangigkeit erzwingen und beweisen zu können braucht man Strafen.
Institutionen haben keine Gefühle, mit der Strafandrohung gibt man dem Bürger das Gefühl, die Institution sorgt für Ordnung und auch Gerechtigkeit.
Im Grunde ist das “Hundepsychologie”, der Stärkere ist der Boss und die anderen gehorchen.
Eine Alternative zur Strafe wären Therapieangebote bis hin zur Zwangstherapie.
@Doe: Vergessen Sie nicht: Das hier ist keine Diktatur, auch keine absolute Monarchie – und in einem liberalen Rechtsstaat muss das Verbot gut begründet sein, nicht die Legalität.
@Schleim Stephan, danke für die ausführliche Antwort, tatsächlich ist es ein leichtes wie ich im eigenen Bekanntenkreis mitbekomme, an das alles zu kommen und das trotz Verbote.
Selbst in Ländern wo die Todesstrafe auf Drogenschmuggel liege wird geschmuggelt und konumiert. Geschweige den von Alkoholikern in Scharia Ländern. Das hindert niemanden.
Drastische Strafe scheinen nicht hilfreich zu sein. Ganz zu schweigen das es die großen produzenten nicht erwischt und somit immer wiederkommen.
https://www.bs.ch/gd/sucht/die-4-saeulen-der-schweizer-suchtpolitik
Was sagen sie zum 4 Stufen Modelling oder auch die Portugisische Drogenpolitik, die ja sehr Liberal aufgebaut ist?
Soweit ich verstanden habe wären sie für einen freien Konsum ähnlich wie bei Alkohol und Zigarretten?
Stephan Schleim,
“Ein Verbot ist eine Anweisung, etwas zu unterlassen,”
Wenn bei einem See ein Badeverbot verhängt wird, dann ist die Begründung leicht.
Die einfachste Form, die Sicherheit der Badegäste ist nicht mehr garantiert, wegen der schlechten Wasserqualität.
Wenn auf öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot ausgesprochen wird, dann wird das begründet mit …….der mangelnden Sicherheit durch Betrunkene.
Wenn ein Verbot für Tablettengebrauch und Drogengebrauch im Straßenverkehr ausgesprochen wird, dann ist die Begründung, die Sicherheit des Straßenverkehrs wird durch den Genuss von psychoaktiven Substanzen eingeschränkt.
Und dazu braucht es keine Monarchie oder Diktatur.
Für den privaten Gebrauch in der eigenen Wohnung gelten diese Verbote nicht.
Durch die Trennung von Privatbereich und öffentlichem Raum hat man schon einen Kompromiss zwischen persönlicher Freiheit und öffentlichen Ansprüchen gezogen.
@Forster: Verbote
Historisch sind auch drakonische Strafen z.B. fürs Tabakrauchen in islamischen Ländern bekannt. Trotz angedrohter Todesstrafe haben Menschen weiter geraucht. Manche wurden erwischt – und getötet. Was hat’s gebracht?
Drogenbesitz, insbesondere für den Eigenbedarf, aus dem Strafrecht zu tilgen, scheint mir nützlich – und auch verfassungsrechtlich geboten. Über das portugiesische Modell hörte ich zuletzt, dass es im Ansatz zwar richtig ist, am Ende aber nicht mehr hinreichend finanziert wurde – und daher ins Leere lief.
@Doe: Verbote
Wer trotz Verbots in einem See badet (oder denken wir an den Eisbach im Münchner Englischen Garten, wo tatsächlich ab und zu Menschen sterben), bekommt meines Wissens aber allenfalls ein Bußgeld und nicht bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe, wie beim Drogenbesitz nach BtMG.
Der Drogenkonsum wird sowieso nicht bestraft, sondern der Besitz. Das StGB (und hilfsweise das BtMG) trifft hier aber keine Unterscheidung zwischen privat und öffentlich: Will sagen, der Drogenbesitz ist zuhause genauso verboten wie auf dem Weg zum Bahnhof.
Man darf ja zuhause auch nicht seine Kinder schlagen, mit dem Hinweis, das sei “privat”.
Insofern geht Ihre Analogie hier nicht auf.
Ein eindrucksvoller, klarsichtiger Artikel – vielen Dank dafür! Mit analytischer Schärfe und sprachlicher Präzision entlarvt der Text die Widersprüche und historischen Wurzeln unserer Drogenpolitik. Besonders bemerkenswert ist der kritische Blick auf die willkürliche Definition von “Drogen” und das Aufzeigen der politischen, kulturellen und ökonomischen Dimensionen dahinter. Eine erfrischend differenzierte Perspektive auf ein Thema, das oft von plakativen Debatten überlagert wird
Stephan Schleim,
“Besitz und Gebrauch”
Aktuell ist ja im Augenblick das Messerverbot, nachdem in BW zwei Polizisten erstochen wurden.
Der Besitz des Messers ist erlaubt, solange das Messer in der Wohnung ist. Bei sich tragen darf der Besitzer das Messer im öffentlichen Raum nicht mehr.
Genauso wie bei den Schusswaffen. Diese Trennung ist sinnvoll, weil das Beisichtragen die Benutzung erleichtert.
Bei den Drogen ist es noch verschärft, das Besitzen von Drogen ist verboten, weil man die ja ohne große Probleme verkaufen kann. Und Drogenabhängige finanzieren ihre Sucht oft über das Weiterverkaufen der Drogen.
Was die Höhe der Strafen betrifft, da muss man sich an den Möglichkeiten orientieren, die dem Staat verbleiben.
Im Übrigen verweise ich bei meiner Rechtsauffassung an Montesquieu :
„Ein Staat kann so aufgebaut werden, dass niemand gezwungen ist, etwas zu tun, wozu er nach dem Gesetz nicht verpflichtet ist, und niemand gezwungen ist, etwas zu unterlassen, was das Gesetz gestattet.“
Herr Wardani,
die Definition von (verbotenen)Drogen. Wer soll die vornehmen ?
Der Wissenschaftler, der Politiker, der Jurist, das Volk ?
Wer soll die verbieten , wer soll die legalisieren ?
Dazu gibt es die staatlichen Institutionen. Einen anderen Weg gibt es in unserer Demokratie nicht.
Anmerkung: Mit den digitalen Medien wird die 4. Macht im Staate immer stärker.
Die öffentliche Meinung kann keine Regierung mehr ignorieren.
@Doe: Man darf also kein Messer mehr mit in den Zug nehmen, um sich damit ein Brot zu schmieren oder einen Apfel zu schneiden? Diese Fragen sind komplexer, als wir es hier diskutieren können bzw. wollen.
Beim Dealen schaut die Polizei vor allem auf die Menge, die jemand mit sich führt.
Wir kommen jetzt hier aber vom Hölzchen aufs Stöckchen… Am Nachmittag müsste der zweite Teil des Artikels erscheinen. Viel Spaß!
Stephan Schleim,
Mir selber passiert im Flughafen. Die Security hat verlangt, dass ich mein Messer, Klingenlänge 1,5 cm im Handgepäck nicht mitnehmen darf.
Da es sich um ein Erinnerungstück handelt, musste ich es mit einem Brieumschlag an meine eigene Adresse schicken, sonst hätte ich nicht mitfliegen dürfen.
Leider kein Witz, das ist die Realität.
@Doe: Flughafen, Handgepäck – die haben doch ihre eigenen Regeln. Kann man vorher nachgucken.