Von einem, der sich wehrte

Ein Erfahrungsbericht über illegale Praktiken bei der Forschungsmittelvergabe

Szene 1: Ein Sitzungssaal des Staatsrats (Raad van State) in Den Haag, schräg gegenüber dem Regierungssitz der Niederlande. Gerade wurden wir, das sind mein Anwalt und ich, hereingerufen. Der repräsentativ eingerichtete Wartesaal mit seinen Säulen, auf denen Zitate des (niederländischen) Grundgesetzes, der EU-Menschenrechtskonvention oder anderer Verträge angebracht sind, beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue.

Die Vertreter der Gegenseite, der Niederländischen Forschungsorganisation (NWO), erschienen zu dritt: eine externe Anwältin und wahrscheinlich zwei Hausjuristinnen, die ich noch nie vorher gesehen habe. Die beiden kommen unangekündigt. Schlechter Stil. Ihre ausländischen Namen sind zudem so kompliziert, dass sie buchstabiert werden müssen. Das ist wichtig fürs Protokoll. Wir verlieren aber wertvolle Minuten.

Das Hauptgebäude der Niederländischen Forschungsorganisation (NWO) in Den Haag.

Uns gegenüber sitzen drei Staatsräte. Sie erfüllen die Funktion der obersten Verwaltungsrichter der Niederlande, sind formal aber keine Richter. Das hängt damit zusammen, dass in den 1980er Jahren ein einfacher Besitzer einer Tankstelle im friesischen Noordwolde der niederländischen Regierung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ein neues Verwaltungsrecht abzwang.

Gewaltenteilung

Das alte System hatte der Europäischen Menschenrechtskonvention (Artikel 6, Absatz 1) nicht genügt, da es dem König unterstand und damit nicht unabhängig von der Exekutiven war. Die erhofften mehreren Millionen Gulden Schadensersatz erhielt der Tankstellenbesitzer allerdings nicht. Er bekam nur auf dem Papier Recht. Mehr nicht.

Wer auf einem der Stühle der Staatsräte sitzt, der hat es geschafft, jedenfalls karrieremäßig. Da es keine Richter sind, sitzen die drei dort nicht in Roben, sondern im bürgerlichen Anzug beziehungsweise Kleid. Die Vorsitzende trägt ein hellblaues Kleid und eine Kette mit großen Perlen, die sich in zwei Reihen um ihren Hals schmiegen. Den kürzlich erst ernannten Kollegen zu ihrer Linken, der Wortführer in meiner Sache, erinnert sie an die Funktion der Sitzung: Fragen beantworten. Damit unterbricht sie seinen Eingangsmonolog, mit dem er vielleicht sein Wissen unter Beweis stellen wollte.

Fast vier Jahre vorher saß ich schon einmal in so einem Sitzungssaal. Damals bestätigten die Staatsräte ein Urteil des Verwaltungsgerichts in Utrecht, das mir in erster Instanz €250.000 an Forschungsmitteln zuzüglich Gerichts-, Anwalts-, Reisekosten und eines Zwangsgelds zugesprochen hatte. Ein schöner Tag, der 4. November 2015. Dass es überhaupt so weit kommen musste, war jedoch weniger schön.

Die Latte hängt diesmal noch höher: Wegen der großen zeitlichen Verzögerung und gestiegener Kosten sind die €250.000 nicht mehr ausreichend. Die fehlenden rund €50.000 hätte ich auch gerne noch von der NWO als Schadensersatz. Die fühlt sich aber nicht verantwortlich und meint, wenn überhaupt, dann müsse meine Universität dafür aufkommen.

An der Strategie der Gegenpartei, Unwahrheiten so lange zu wiederholen, bis sie vielleicht glaubwürdig erscheinen, hat sich leider nichts geändert. Ich finde das zermürbend. Die Fakten sollten auf Grundlage der Schriftstücke doch feststehen. Dennoch dreht sich ein Großteil der für maximal eine Stunde anberaumten Sitzung wieder um solche strategischen Falschheiten. Die NWO hat nach meinem Eindruck inhaltlich wenig zu bieten. Ihre Anwältin ist aber rhetorisch brillant und uns überlegen. Das Verwaltungsorgan bekommt jährlich rund €800 Millionen aus der Steuerkasse und kann sie sich leisten.

In so einer Sitzung hat meistens die Partei das größte Problem, die von den Richtern beziehungsweise Staatsräten die meisten Fragen gestellt bekommt. Diesmal ist es ausgewogen. Das Ergebnis liegt nun in den Händen der Staatsräte. Ich habe getan, was ich konnte, und gehe mit einem 50-50-Gefühl nachhause. Das Urteil folgt üblicherweise nach sechs bis zwölf Wochen.

Ungehört

Szene 2: Ich stehe in meiner Küche und mache den Abwasch. Es wurmt mich mehr, als mir lieb ist, dass keine der vier regionalen wie überregionalen Zeitungsredaktionen und auch nicht die Gewerkschaft auf meinen (niederländischen) Erfahrungsbericht reagiert hat. Kein einziges Wort. Nichts.

Immerhin geht es nicht nur um mein Forschungsprojekt, sondern haben meine Untersuchungen ergeben, dass die NWO allein in der kleinen Wettbewerbsrunde, an der ich teilgenommen hatte, Mittel in Höhe von rund €3 Millionen bewilligt und in Höhe von bis zu €12 Millionen geweigert hatte, ohne dass diese Entscheidungen inhaltlich nachvollziehbar sind: Die entsprechende Kommission von Wissenschaftlern hat nachweisbar die Richtlinien falsch angewendet und die Sachbearbeiter der NWO haben mehrfach schlampig gearbeitet.

Ich hatte nie erwartet, für meine Mühen als Held gefeiert zu werden. Mir kam der siebenjährige Kampf für eine korrekte Behandlung durch die NWO vielmehr als Trauerspiel vor. Aber dass sich nun niemand für den Ausgang zu interessieren scheint, berührt mich doch.

Ich setze mich an den Computer, ohne zu erwarten, dass gleich noch ein interessanter Schlussakt hinzukommen wird. Über einen Bekannten hatte ich nämlich noch einmal bei der Gewerkschaft angeklopft. Er und eine Kollegin fanden meinen Bericht schockierend. Die Kollegin meinte, da müsse wenigstens ein Interview für die Gewerkschaftszeitung drin sein. Prima.

Ich öffne nun die E-Mail der Redakteurin von der Gewerkschaft, die erst schreibt, was für eine schockierende Schilderung das sei. Es scheine sich aber wohl um einen Einzelfall zu handeln. Das sei nicht interessant genug. Ich solle mich wieder melden, wenn mehrere Fälle bekannt würden. Alles Gute, Floskeln, Tschüss.

Kein Einzelfall

Reflexhaft drücke ich auf den Reply-Knopf. Ich erinnere noch einmal daran, dass in meinem Erfahrungsbericht zahlreiche Quellen belegen, dass es gerade kein Einzelfall ist. Auch über das unehrliche Auftreten der Beamten wurde schon mehrfach geklagt. Zudem hatte sich eine Kollegin aus den Lebenswissenschaften mit ähnlichen Erfahrungen an mich gewandt. Wie könne man da noch von einem Einzelfall sprechen?

Die Antwort, die ich darauf erhalte, hat es in sich: Die Gewerkschaft, für die ich schon neue Mitglieder geworben und mit der ich demonstriert hatte, stellt sich jetzt auf den Standpunkt, dass die NWO so groß sei, dass man sich als kleine Gewerkschaft zu keinem kritischen Bericht traue. Die Gefahr, mit einer Verleumdungsklage überzogen zu werden, sei zu groß. Da könne man nichts machen.

Das ist inhaltlich natürlich schräg, da die Fakten ja bereits gerichtsfest festgestellt wurden und inzwischen auch zwei unabhängige rechtswissenschaftliche Publikationen zu meinem Fall der NWO ein verheerendes Zeugnis ausstellen. Es passt aber zu dem System des Schweigens, das meines Erachtens um die Vergabe von Forschungsmitteln herum entstanden ist.

Wir Forscher werden nicht nur ermutigt, sondern förmlich aufgejagt, um so viel Geld wie möglich einzuwerben. Für die Probleme, die das mit sich bringt, scheint sich aber auf offizieller Ebene keiner zu interessieren. Dazu noch ein paar allgemeinere Gedanken.

Bologna, immer wieder Bologna!

Gehen wir noch einmal zwanzig Jahre zurück, um den Kontext des heutigen Konkurrenzdenkens in der Wissenschaft besser zu verstehen: Damals verabschiedeten die EU-Wissenschaftsminister die Bologna-Erklärung, benannt nach Europas ältester Universität. Das war an sich schon ein Affront, da das Loblied auf Wettbewerb, Standardisierung und Vergleichbarkeit der Politiker im krassen Gegensatz zu der meiner Meinung nach echten und einzigen Bologna-Erklärung stand, nämlich der Magna Charta Universitatum von 1988.

Diese Erklärung der Universitäten selbst fordert nämlich Autonomie, Einheit von Forschung und Lehre sowie Zusammenarbeit unter Wahrung der lokalen Traditionen. Diese Ideen sollen auch für die für 2020 erwartete zweite Fassung der Magna Charta maßgeblich bleiben. (Die Einsendung von Empfehlungen ist noch bis zum 15. September möglich.)

Im Geiste des von den Politikern oktroyierten Wettbewerbsdenkens hat aber hier in den Niederlanden der Wissenschaftsminister Ronald Plasterk (PvdA, also der SPD-ähnlichen Partei) den Universitäten 2009 noch die Budgets um rund €100 Millionen gekürzt, mit der Maßgabe, diese sich in Konkurrenzkampf von der NWO zurückzuverdienen. Mögen die Besten gewinnen!

Damit die Besten gewinnen können, muss die Auswahlprozedur aber auch taugen. Und gerade daran gibt es begründete Zweifel. Dabei muss man noch wissen, dass das Einwerben solcher Gelder nicht nur für die durch die Politik unter finanziellen Druck gesetzten Fakultäten notwendig ist, sondern für die individuellen Forscher oft genug überlebenswichtig ist.

Auch meine Vertragsverlängerung und letztlich Entfristung stand unter dem Vorbehalt des Wettbewerbserfolgs. Die Entscheidungen, die die NWO oder auf höherer Ebene der Europäische Forschungsrat treffen, beeinflussen langfristig, wer Professor wird und Forschung wie Lehre auf höchster Ebene vertritt. Es geht also nicht nur um haushaltspolitische Überlegungen, sondern die Zukunft der Wissenschaft an sich.

Rote Linie überschritten

Nun hatte ich relativ früh ein relativ gutes Händchen beim Einwerben solcher Mittel. Das hing sicherlich damit zusammen, dass damals alles, was irgendwie mit “Neuro” zu tun hatte, als besonders förderungswürdig angesehen wurde. Dass es bei NWO zum ersten Mal nicht klappte, wurmte mich sicher. Dass in der Begründung aber objektiv falsche Sachverhalte standen, überschritt für mich eine rote Linie.

Ich habe bis heute den Frust vieler Kollegen erlebt, die in einer Ablehnung so ein paar willkürlich zusammenkopiert scheinende Sätze bekommen. Bei meinem ersten Versuch – bei diesem Förderinstrument durfte man als Nachwuchswissenschaftler zwei Anträge einreichen – war es schon zu Unregelmäßigkeiten gekommen: Ein Gutachter gab mir die Bestnote, ein zweiter die Schlechteste.

Dieser zweite Gutachter hatte allerdings so schlampig gearbeitet, dass ganze Teile des Bewertungsformulars nicht ausgefüllt wurden. Überhaupt war sein Englisch so schlecht, dass ich aus seinen Fehlern und der Stoßrichtung seiner Argumente die persönliche Identität herleiten zu können meinte. Die Neurophilosophie ist doch ein eher kleines Feld.

Daher beließ ich es beim ersten Versuch, auf Empfehlung eines erfahrenen Kollegen, bei einem Beschwerdebrief, der weiter nichts bewirkte. Es wäre aber Aufgabe der Beurteilungskommission gewesen, so ein schon formal unzureichendes Gutachten auszuschließen oder zumindest nachverbessern zu lassen. Für den zweiten Versuch überarbeitete ich dann meinen Antrag auf Grundlage des neuen Feedbacks – und setzte den Namen des vermuteten Gutachters auf die Ausschlussliste. Und siehe da: Plötzlich bekam ich zweimal die Bestnote (A+).

Meine Chancen, zu den ersten elf der 60 Bewerber zu gehören, die die Fördersumme schließlich erhalten würden, waren also außerordentlich hoch. Dementsprechend setzte mich die Beurteilungskommission vorläufig auf Platz 3. Was danach geschah, darüber haben die NWO und ich unterschiedliche Meinungen. Fakt ist aber, dass sich in der Kommission zwei Mitglieder mit meinem Antrag beschäftigten, ein Genetiker und eine Sozialpsychologin, die schon ihrem eigenen Bekunden nach wenig Sachverstand auf dem entsprechenden Forschungsgebiet hatten.

Willkürentscheidungen

Fakt ist auch, dass es der NWO damals und bis heute nicht gelungen ist, eine überzeugende Begründung für die Ablehnung meines Antrags zu liefern. Im ersten Versuch hieß es, ich sei in einem Interview nicht überzeugend gewesen. Eine unabhängige Beschwerdekommission stellte allerdings fest, dass das nicht nachvollziehbar war und das Gremium von Wissenschaftlern die Richtlinien falsch angewendet hatte.

Das scherte die NWO aber nichts. In einer zweiten Begründung hieß es auf einmal, ich sei aufgrund einer Beförderung nicht mehr für die Förderinitiative geeignet. Das stand aber im Widerspruch zu den eigenen Richtlinien der NWO und auch sonst nicht im Einklang mit dem Verwaltungsrecht. Nach einem Telefonat zog das Verwaltungsorgan diese Entscheidung dann auch blitzschnell zurück.

Bei der dritten Ablehnung hieß es dann, man habe mich – in einer willkürlichen anderen Bewerbungsrunde – auf den letzten Platz setzen müssen, da ich die Mitarbeit daran verweigert hätte. Die Mitarbeit hatte ich aber verweigert, da dieser Vorschlag von NWO nicht nur im Widerspruch zu den eigenen Richtlinien war, sondern auch zur stehenden Rechtssprechung.

Dabei muss man wissen, dass die Juristen von NWO allesamt studierte Rechtswissenschaftler waren, zum Teil sogar auf diesem Spezialgebiet promoviert. Meiner Meinung nach wussten sie sehr gut – oder mussten es zumindest wissen –, dass ihr Vorgehen rechtlich nicht ganz sauber war. Ich hielt es für offensichtlich illegal. Die Richter und Staatsräte würden schließlich zum selben Ergebnis kommen.

Als die Luft für NWO in dem fortschreitenden Gerichtsverfahren zunehmend dünner wurde, wagten die Juristen einen interessanten Coup: Die Verwaltungsrichterin führten sie mit einem falschen Versprechen an der Nase herum, wodurch sie noch einmal viele Wochen Verlängerung bekamen.

Anstatt das Versprochene zu tun, verabschiedete die NWO eine neue Richtlinie, die festlegte, dass Forschungsanträge in problematischen Fällen wie meinem prinzipiell geweigert werden müssten. Der Forscher solle es schlicht noch einmal aufs Neue versuchen. Auf Grundlage dieser neuen Richtlinie wurde mein Forschungsantrag dann zum vierten Mal abgelehnt.

Von einem, der sich wehrte.

Die Richterin war von diesem Vorgehen wenig amüsiert und tat, nach einer wieder fruchtlosen zweiten Sitzung, was Verwaltungsrichter nicht oft tun: Sie stellte sich selbst auf den Platz des widerspenstigen Verwaltungsorgans, der NWO, und bewilligte die Fördermittel – fast zweieinhalb Jahre später – in Höhe von €250.000. NWO ging in Berufung und verlor auch vor den Staatsräten in Den Haag. Mit vier Jahren Verspätung konnte ich 2017 zwar nicht mehr mein Forschungsprojekt, aber immerhin einen noch nicht veralteten Teil davon starten. Die letzten €50.000 stehen jetzt noch aus.

Global gesehen

In diesem jahrelangen Streit – das Dossier umfasst wohl mehr als 2.000 Seiten – wurde mir klar, dass es den Beamten der NWO vor allem um das Abwimmeln von Forschungsanträgen geht. Global gesehen ist die NWO tatsächlich eine Forschungsantragsablehnungsmaschine: 2017 wurden beispielsweise 4.055 von 5.799 Anträgen geweigert. Das sind 70%. In dem besonderen Talentprogramm, auf das ich mich beworben hatte, waren es sogar 86%! Die Zahlen für Deutschland und auf europäischer Ebene sehen wahrscheinlich nicht anders aus.

Dabei muss man bedenken, dass in einem einzelnen Forschungsantrag unzählige Arbeitsstunden stecken. Der heutige Direktor der NWO, Professor Stan Gielen, sagte selbst vor Kurzem, dass die Anträge Wissenschaftler monatelang von ihrer Arbeit abhalten. Und das um den Faktor 4.000 für nichts, Jahr für Jahr, allein in den Niederlanden! Das System, das zur Förderung der Wissenschaft erdacht wurde, vernichtet vor allem die Arbeitszeit tausender Forscher.

Über die große Mehrheit der Verlierer erfahren wir in aller Regel aber nichts. Dabei bedeutet für viele eine Ablehnung das Ende der wissenschaftlichen Laufbahn. Für andere wirft es die Karriere um Jahre zurück. Wieder andere werden stattdessen von immer weiter zunehmenden Lehraufgaben erdrückt – so auch ich bis 2017.

Angesichts der großen Folgen solcher Entscheidungen – für die Forscher als Individuen, für die Wissenschaft insgesamt und für die Gesellschaft als Ganze – muss man von den Entscheidern äußerste Korrektheit erwarten. Meinen Beobachtungen zufolge ist diese Erwartung keinesfalls gerechtfertigt.

Die NWO weiß beispielsweise bereits seit 2008, dass die Rolle der Interviews in ihren Auswahlverfahren äußerst problematisch ist. An dieser Stelle ging es auch mit mir schief. Geändert hat sie daran bis heute: nichts! In der Praxis scheinen die Beamten vor allem darauf zu spekulieren, dass die große Mehrheit der Forscher die unrechtmäßigen Entscheidungen schluckt. Und damit liegen sie nicht ganz falsch.

Hätten die anderen 46 Wissenschaftler in meiner kleinen Förderrunde Widerspruch eingelegt und die Sache schließlich vor Gericht gebracht, dann wäre die NWO in Erklärungsnot geraten und hätte einen Schaden von bis zu €12 Millionen tragen müssen. So haben die nicht nachvollziehbaren Ablehnungen Rechtskraft erhalten.

Dabei kennt man als Antragsteller noch nicht einmal die relevanten Fakten, wenn man kein Widerspruchsverfahren anstrengt. Es herrscht weitgehend blindes Vertrauen in die Arbeitsweise des Verwaltungsorgans. Es gilt: Wer kämpft, kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren. Oder kurz und knapp auf Niederländisch: Niet geschoten ist altijd mis (nicht geschossen ist immer daneben).

Nach mir vorliegendenden Unterlagen wurden auch Forscher aus anderen Förderrunden mit ähnlichen Tricks abgewimmelt. Und weil sie den faktisch unrechtmäßigen Begründungen Glauben geschenkt haben, haben sie wahrscheinlich alles verloren. Eine Forscherin, die sich in ähnlicher Weise wie ich gewehrt hat, schrieb mir, dass sie letztlich wegen des emotionalen Drucks aufgegeben habe. Auch sie erfuhr die Arbeitsweise der Beamten ganz ähnlich wie ich.

Es herrscht Pragmatismus

Dabei spielt eine Rolle, dass das so junge Verwaltungsrecht in den Niederlanden keine guten Regeln zur Beweiserhebung kennt. Eigentlich braucht man nichts zu beweisen, sondern nur glaubhaft (“aannemelijk”) zu machen. Da es keine Möglichkeit der Vereidigung gibt, haben Lügen keine Konsequenzen. Ein Kreuzverhör ist nicht vorgesehen. Es herrscht Pragmatismus. Wenn die geplante Sitzungszeit um ist, wird in aller Regel das Urteil gefällt. Binnen sechs Wochen bis unendlich.

Damit will ich nicht sagen, dass die Richter und Staatsräte keine gute Arbeit leisten würden. Im Gegenteil. Aber dass die Gegenseite jahrelang aus Falschheiten, Absurditäten und Unwahrheiten ein Netz einer alternativen Realität wob, jagte mir mehrmals psychische Panik durch den Leib. Gebracht hat es ihnen nichts. Aber widerlegen musste ich es dennoch. Dabei sind die Psychotricks, mit denen sie mich zum Aufgeben bringen wollten, noch gar nicht erwähnt.

In den Niederlanden ist Informationsfreiheit ins Grundgesetz geschrieben (Artikel 110). Dennoch lehnten die Beamten von NWO mehrmals mit hanebüchenen Begründungen Akteneinsicht ab und mussten erst gerichtlich dazu gezwungen werden. Wieder zweimal verloren. So arbeitet das Verwaltungsorgan, das in seiner Selbstdarstellung schreibt: “Die NWO hält, was sie verspricht, ist integer, transparent und sorgfältig.”

Eine Lotterie wäre besser

Erfahrene Kollegen sagten mir mehrmals hinter vorgehaltener Hand, dass ihnen die Auswahlrunden bei der NWO wie eine Lotterie vorkommen. Selbst die Juraprofessoren Willemien den Ouden und Ymre Schuurmans von der Universität Leiden, die schon eng mit der NWO zusammengearbeitet haben, schrieben in einem Kommentar zu meinem Fall, dass eine Auswahl per Losverfahren unter den Anträgen, die ein bestimmtes Qualitätsniveau haben, eine bedenkenswerte Alternative wäre.

Damit ist aber zugegeben, dass das Exzellenz-Prädikat, mit dem die NWO und die Wissenschaftspolitiker so gerne werben, größtenteils Willkür ist. Und diese Willkür ist nach meinem Dafürhalten weder mit den Prinzipien der Wissenschaft noch mit den Regeln des Rechtsstaats vereinbar. Wenn ein Losverfahren besser wäre als das heutige Auswahlverfahren, dann ist der Status quo schlicht nicht hinnehmbar.

Die Realitätsverzerrung setzt sich aber auf höherer Ebene fort. Dort nämlich, wo über die große Mehrheit der Verlierer dieses Konkurrenzkampfs in aller Regel kein Wort verloren wird, während sich die PR-Abteilungen der Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen in Erfolgsmeldungen zu überbieten versuchen, sobald jemand von ihren Instituten zu den Glücklichen gehört. 86% der Realität zu verschweigen, während man 14% ins Rampenlicht stellt, das hat für mich aber auch nichts mit Wissenschaft zu tun, dafür aber sehr viel mit Wissenschaftspolitik und strategischer Kommunikation.

Führende Forscher haben mit anderen Argumenten begründet, dass der heutige Hyperwettbewerb der Wissenschaft schadet und bestehende Anreizsysteme den Nachwuchs korrumpieren. Geändert hat sich seitdem wenig. An dem jüngsten Forschungsskandal um Professor Niels Birbaumer haben wir gerade erst gesehen, dass das System jemanden, der beharrlich Probleme aufdeckt, im Zweifelsfalle als Störer ausspuckt (System-Logik: Der Fall Professor Birbaumers).

Als mir das Verwaltungsgericht die Forschungsmittel bewilligte, juckte es mich in den Fingern, daraus ein Projekt zur Untersuchung der illegalen Praktiken der NWO zu machen. Dann hätte ich es aber auch ausführen müssen. Aus psychologischen Erwägungen habe ich mich dazu entschieden, besser auf dem Gebiet von Neuroethik und Neurorecht weiterzuarbeiten.

Aussteiger

Zum Schluss sei noch einmal an den Philosophen Pieter Bieri erinnert, vielleicht so etwas wie ein akademischer Großvater, der als Schriftsteller unter dem Pseudonym Pascal Mercier eine zweite Karriere machte, und wegen der Bologna-Ideologie seinen Lehrstuhl an der Freien Universität Berlin aufgab. Die Neue Züricher Zeitung schrieb über ihn 2007:

“Die Situation an der Universität macht mich wütend. Es geht nur noch um Geld und ‘Corporate Identity’. Diese Mentalität macht die Universität kaputt.” Bieri bringt den Zustand der akademischen Lehranstalten in Zusammenhang mit den aus der Bologna- Reform hervorgegangenen Studiengängen mit ihren Bachelor- und Master-Abstufungen: “Da ist der Professor nur noch der Vollzugsbeamte der Module. Ich verbringe viele Stunden damit, bürokratische Probleme der Studenten zu lösen, die aus diesen Ordnungen entstanden sind.” Ein dritter Punkt, der ihn in Rage bringt, ist die Erwartung, dass Professoren Drittmittel für die Forschung akquirieren… Bieri steht mit seinem Protest nicht allein. An vielen Universitäten hört man derzeit die Klage, aus dem Auftrag “Forschung und Lehre” sei der Auftrag “Selbstdarstellung und Geldbeschaffung” geworden. (NZZ vom 27.5.2007)

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Da hilft vielleicht nur noch Hermann Hesse: “Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe / Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, / Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern / In andre, neue Bindungen zu geben. / Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, / Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. / … / Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!”

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint auch auf Telepolis – Magazin für Netzkultur. Titelgrafik: EliasSch/pixabay.com

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Die Diskussionen hier sind frei und werden grundsätzlich nicht moderiert. Gehen Sie respektvoll miteinander um, orientieren Sie sich am Thema der Blogbeiträge und vermeiden Sie Wiederholungen oder Monologe. Bei Zuwiderhandlung können Kommentare gekürzt, gelöscht und/oder die Diskussion gesperrt werden. Nähere Details finden Sie in "Über das Blog". Stephan Schleim ist studierter Philosoph und promovierter Kognitionswissenschaftler. Seit 2009 ist er an der Universität Groningen in den Niederlanden tätig, zurzeit als Assoziierter Professor für Theorie und Geschichte der Psychologie.

57 Kommentare

  1. Das armselige Jammern, auf relativ hohem Niveau, im Kreislauf des imperialistischen Faschismus, wo nichts ein Wunder ist, sondern alles korrumpiert, und letztendlich in der Überproduktion von Kommunikationsmüll … 😎

  2. @hto: Sie schreiben hier seit vielen Jahren mehr oder weniger immer dasselbe. Es wäre schön, bei Ihnen einmal eine Entwicklung feststellen zu können.

  3. Stephan Schleim schrieb (24. Juli 2019):
    > […] dass die NWO allein in der kleinen Wettbewerbsrunde, an der ich teilgenommen hatte, Mittel in Höhe von rund €3 Millionen bewilligt und in Höhe von bis zu €12 Millionen geweigert hatte

    > […] eine neue Richtlinie, die festlegte, dass Forschungsanträge in problematischen Fällen wie meinem prinzipiell geweigert werden müssten

    > […] 2017 wurden beispielsweise 4.055 von 5.799 Anträgen geweigert.

    Das deutschsprachige Verb “(sich) weigern” benutze und kenne ich (bisher) ausschließlich als reflexives Verb. Die gängige entsprechende Applikativ-Form lautet dagegen “(jemandem etwas) verweigern”; bzw.

    – “dass jemand (jemandem) etwas verweigert hatte”,
    – “dass (jemandem) etwas (von jemandem) verweigert werden müsste”, oder
    – “etwas wurde (jemandem etwas von jemandem) verweigert“.

    p.s.
    Stephan Schleim schrieb (25.07.2019, 15:22 Uhr):
    > […] Es wäre schön, bei Ihnen [hto] einmal eine Entwicklung feststellen zu können.

    Als jemand, der hier in den SciLogs-Kommentaren seit vielen Jahren mehr oder weniger immer dasselbe schreibt (abgesehen von gelegentlichen variierenden Community-Service-Hinweisen, wie dem obigen),
    d.h. sofern es jeweils gestattet wird, dass das, was ich schrieb und als Kommentar einreichte, auch öffentlich lesbar (und ggf. wiederum kommentierbar) wäre,
    fände ich es (noch) schön(er),
    wenn diejenigen, die hier so seit vielen Jahren mehr oder weniger immer dasselbe schreiben, eingeladen würden, sich zu entwickeln:
    selbst einen SciLog zu administrieren, oder wenigstens mal einen SciLog-Gastbeitrag zu gestalten, oder wenigstens hin und wieder Barriere-frei und öffentlich “Ihre Frage” zu stellen bzw. SciLogs-Themen vorzuschlagen.

  4. Eine Soliportion Solidarität in den Kreislauf gerufen, Respekt vor dieser langjährigen exzellenten Impertinenzinitiative, nicht unterkriegen lassen! Das Festhalten am Recht auf die lootboxen (!) scheint mir recht, auch wenn ich persönlich den Anspruch auf für diese Art von Wissenschaftsbetrieben vorbehaltenen Forschungsgelder nicht nachempfinden kann. Nun, weiter so!

  5. Entwicklung? Sollte ich vielleicht ein psychopathischer Führer oder Attentäter werden? 🙍🙇🙏 Neeeee, dann hätte ich ja auch eine typisch-systemrationale Karriere eingeschlagen 🙋🙌

    Also ich habe es ja schon oft geschrieben: Ich sehe hier bei euch viel mehr Wiederholung in Überproduktion von Kommunikationsmüll im geistigen Stillstand – Viel Meinung um die (natur-)gesetzlich-vorgegebenen Rahmenbedingungen, eben der Wettbewerb um “expertises” Wissen der Hierarchie in kapitulativer Konfusion 😎

    Als 59jähriger Arbeitsloser muss ich mir auch so manches gefallen lassen. Und ich bin immer allein in den Kämpfen unterwegs, keine Mitstreiter von Seiten den ebenso drangsalierten Arbeitslosen, keine Lobby bei irgendeiner Gewerkschaft, keine Partei und schon garnicht von Leuten wie Du, die Spaltung der Gesellschaft funktioniert 😎

  6. @Wappler: Nach bald neun Jahren im flachen Land ist mein Deutsch nun einmal kontaminiert. Gut, dass wir darüber gesprochen haben!

    P.S. Es gibt hier immer wieder Themenvorschläge und Gastbeiträge.

  7. @hto: “Überproduktion von Kommunikationsmüll”

    Wenn das Ihre Beschreibung der SciLogs bzw. von Menschen-Bilder ist, dann spricht es nicht gerade für Sie, dass Sie sich das seit Jahren antun.

    Im Übrigen versuche ich dort zu helfen, wo ich es kann.

    Insbesondere war mir nicht bekannt, dass Sie etwa Hilfe beim Antragstellen bräuchten. Im TP-Forum habe ich zudem gelesen, dass es Foren gibt, in denen Betroffene sich gegenseitig helfen.

  8. Warum nicht Scilogs? Das ist doch keine Mühe eure Pflege des imperialistischen Faschismus aufzudecken 😆

    Ja, es gibt diverse armselige Arbeitslosenforen die sich gegenseitig und stets angepasst “helfen” im Rahmen der Gesetze, wo sie längst eine Macht der Straße / der Wahrheit sein sollten – Es gibt ein Recht auf Arbeit, das man auch garantiert und mit aller dazugehörigen Menschenwürde organisieren / globalisieren kam!!!

  9. @hto: Ich möchte nicht, dass Sie die SciLogs hier als “Kommunikationsmüll” oder jetzt sogar als “Pflege des imperialistischen Faschismus” bezeichnen.

    Beteiligen Sie sich bitte konstruktiv an der Diskussion oder besser nicht. Und auch für Sie gilt: Äußern Sie sich zum Thema!

  10. Bei den Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes ist, wie augenscheinlich bei der Markierung von Anspruch auf Forschungsgelder, eine “Hilfe beim Antragstellen” eher zwecklos – doch erscheint ersteres in mutmaßlich verzweifelnderem und dringlicherem Licht, sollte dies vorenthalten werden.

    Wissenschaftler des DIW haben jüngst unter Laborbedingungen die Angst vor Stigmatisierung bei der Antragstellung von Sozialleistungen untersucht, was vor dem Hintergrund beabsichtigter Angsterzeugung in der Bundesrepublik klingt wie zur Versicherung, jeder sei selbst schuld an der Willkür in diesem Bereich.

  11. @Arne K.

    Die Ursachenforschung ist nicht mehr die Sache der psychologischen Populärwissenschaft.

  12. Herr Schleim, das in jeder Hinsicht fragwürdige “Thema Kosten und Nutzen” würde, bei einer sozialistischen Gerechtigkeit auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIEM Wohnen und KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit, keine Rolle mehr spielen.
    Es könnte jeder seiner wissenschaftlichen Freiheit / Kunst nachgehen wie er möchte, und wenn sich dann ein Nutzen für die “Gemeinschaft des Gemeinschaftseigentums” ergibt, wird das SICHER nicht zum Schaden des Forschenden sein.

    Allerdings bezweifle ich das Psychologie dann noch viel Grund zum Forschen hätte!!!

  13. @hto

    Herr Schleim, das in jeder Hinsicht fragwürdige “Thema Kosten und Nutzen” würde, bei einer sozialistischen Gerechtigkeit auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIEM Wohnen und KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit, keine Rolle mehr spielen.
    Es könnte jeder seiner wissenschaftlichen Freiheit / Kunst nachgehen wie er möchte

    Was machen wir dann bloß mit den Arbeiten, die auch in einer klassenlosen Gesellschaft notwendig sind, die aber freiwillig kaum jemand machen möchte? Nur als wenige Beispiele von vielen: Müllabfuhr, Krankenpflege, Altenpflege, Landwirtschaft.

    Erklären wir mangels Arbeitskräften diese Arbeiten einfach per Dekret als nicht mehr notwendig oder gibt es – selbstverständlich im strengen Rahmen “sozialistischer Gerechtigkeit” – doch wieder eine zwangsweise Verpflichtung zu bestimmten Jobs, vielleicht in einer Art Reichsarbeitsdienst (hm, den sollten wir lieber etwas anders nennen)? Und würde das nicht dem von Ihnen propagierten Recht auf Faulheit widersprechen?

  14. @Spritkopf

    … vielleicht in einer Art Reichsarbeitsdienst (hm, den sollten wir lieber etwas anders nennen)?

    Wie wäre es mit “solidarischem Grundeinkommen”, startete in Berlin für fünf Jahre und unter Androhung offensichtlich bewährter Sanktionen, noch bevor das Bundesverfassungsgericht Zeit für ein Urteil des Normenkontrollverfahren 1 Bvl 7/16 fand, wo nun schon zum sechsten Monat nach der mündlichen Anhörung im Januar rund 1000 Menschen in der Bundesrepublik Leistungen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes vorenthalten wird.

    @hto: mein solidarisches Mitgefühl, der Willkür im Ermessen der Mitarbeiter in Jobcentern und Staatsbediensteten der Bundesagentur für Arbeit scheinen keine Grenzen gesetzt.

    @Stephan Schleim: vor dem Hintergrund müssten Sie sich nach meinem Verständnis den Vorwurf gefallen lassen, auf besonders hohem Niveau Widerstand zu leisten, um zu ihrem guten Recht zu gelangen. Freut mich, dass dieses Dokument Ihres Widerstands auf TP erschien.

  15. @Arne K.: Danke. Ein interessanter Nebeneffekt war, dass ich mich so ins Verwaltungsrecht vertiefen konnte (früher wollte ich mal Jura studieren) und mein schriftliches Niederländisch verbessern konnte.

  16. Spritkopf, wer macht diese Jobs denn heute? Haben diese nicht eine bessere Entlohnung und vor allem mehr wirklich-wahrhaftig motivierte Mitarbeiter verdient?

    Du hast ein ziemlich schlechtes Bild von den Menschen, wenn das mal nicht ein Rückschluss von Dir auf andere ist!?

  17. @ hto
    @ Spritkopf
    Zitat: „Herr Schleim, das in jeder Hinsicht fragwürdige “Thema Kosten und Nutzen” würde, bei einer sozialistischen Gerechtigkeit auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIEM Wohnen und KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit, keine Rolle mehr spielen.
    Es könnte jeder seiner wissenschaftlichen Freiheit / Kunst nachgehen wie er möchte, und wenn sich dann ein Nutzen für die “Gemeinschaft des Gemeinschaftseigentums” ergibt, wird das SICHER nicht zum Schaden des Forschenden sein.“

    „Spritkopf“ hat, meiner Meinung nach ganz richtig, darauf hingewiesen dass „irgendwer“ letztlich arbeiten muss.

    Ich hätte eine Frage an Sie werter hto: Nehmen wir an, Ihre an sich berechtigten Wünsche würden tatsächlich realisiert, auf angemessene faire Art (und nehmen wir einmal an, dies ist halbwegs realistisch).

    Nehmen wir weiter an, Jedermann der z.B. am „richtigen“ Arbeitsmarkt keine Arbeit bekommt, kann von staatlichen Stellen um Zuweisung einer fairen Arbeit (z.B. Helfer bei einer Tafel, im Altenheim, bei einem Sportverein …..) ersuchen und dabei realistische Wünsche äußern.

    Die Frage ist jetzt: Würden Sie es akzeptieren, wenn diejenigen die sich eine notwendige Arbeit aussuchen dürfen bzw. „zuweisen“ lassen mehr verdienen?

    Also nehmen wir an, ein Taucher der in den Faulturm einer Kläranlage (Sie wissen was da drin ist) taucht um eine Verstopfung im Abfluss zu beseitigen, der bekommt wesentlich mehr und er kann sich z.B. 3 Monate Urlaub im Luxushotel locker leisten.

    Derjenige der Ihnen ihr Essen zubereitet oder serviert kann sich auch etwas mehr leisten als Sie.

    Es, abgesehen vom Grundeinkommen, eine möglichst faire „Lohnpyramide“ gibt, wobei auch „Angebot“ und „Nachfrage“ eine Rolle spielen.

    Oder verlangen Sie, auf gleichem Niveau wie der „Taucher“ zu leben, aber nur soviel zu arbeiten wie Sie selbst es für richtig halten?

  18. @Arne K.

    Es ist aber auch so, dass diese Willkür die Menschen mit systematischer Erpressung zynisch und skrupellos macht!

  19. @Elektroniker

    Bei kostenloser Nahrung, mietfreiem Wohnen und Kassen-/klassenloser Gesundheit, geht es erstmal um die bestmögliche Grundversorgung.
    Wenn dann Arbeit aus einem Pool rein staatlicher Produktivität verteilt würde, ja, dann könnte Arbeit mit mehr Arbeitnehmer und trotzdem entsprechend besserer Entlohnung als heute erfolgen. Sogar ich könnte dann noch Arbeit bekommen ohne die heute herrschenden Repressalien des “freiheitlichen” Wettbewerbs.

    Aber das ist jetzt vor allem noch eine Vision, die in wirklich-wahrhaftiger Demokratie von Allen bis ins Detail kommuniziert werden muss!

  20. Das habe ich auch schon x-mal in verschiedenen Variationen geschrieben:
    Wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, so dass die menschenUNwürdige Symptomatik “Wer soll das bezahlen?” und “Arbeit macht frei” keine Macht mehr hat, dann könnte PRINZIPIELL sogar der / die, der/die sich für die Gemeinschaft zu höheren schulischen Abschlüssen bildet, schon auf diesem Weg dafür entsprechend belohnt werden.

    Einen Anreiz, für Leistung und Verantwortungsbewusstsein zur Gemeinschaft, den wird es vielleicht immer geben!?

  21. Ich verstehe nicht ganz, warum es hier jetzt eine Diskussion über Kapitalismus und Sozialismus geben muss. Was hat das mit dem Thema des Blogbeitrags zu tun?

    Abgesehen von den konkreten Erfahrungen beim Einwerben von Fördermitteln ist es eine Fallstudie darüber, dass hinter all dem Gelaber über Exzellenz und Eliteförderung im Hintergrund ein großer Schmarrn stecken kann, wenn man mal nachbohrt.

  22. @Stephan Schleim

    14:54 Uhr, Da ist es wieder, was mich hellhörig und stutzig macht: Du bist offenbar ein Mensch der die ILLEGALITÄT dieser Realität erkennt, aber dann … 😲

  23. @hto: Sie erinnern sich vielleicht, dass hier schon andere Hausverbot bekommen haben, die sich permanent über die Diskussionsregeln hinweggesetzt haben?

  24. @hto

    Spritkopf, wer macht diese Jobs denn heute? Haben diese nicht eine bessere Entlohnung und vor allem mehr wirklich-wahrhaftig motivierte Mitarbeiter verdient?

    Dass insbesondere die Beschäftigten in der Krankenpflege wesentlich besser bezahlt werden sollten, stimme ich Ihnen sofort zu. Nur ist das keine Antwort auf meine Frage, wie Sie bestimmte Arbeitsplätze besetzen wollen, wenn keiner mehr die dort geleistete Arbeit machen will.

    Stattdessen hören wir von Ihnen leere Phrasendrescherei wie etwa diese in Ihrer Antwort an den Elektroniker…

    Wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, so dass die menschenUNwürdige Symptomatik “Wer soll das bezahlen?” und “Arbeit macht frei” keine Macht mehr hat, dann könnte PRINZIPIELL sogar der / die, der/die sich für die Gemeinschaft zu höheren schulischen Abschlüssen bildet, schon auf diesem Weg dafür entsprechend belohnt werden.
    Einen Anreiz, für Leistung und Verantwortungsbewusstsein zur Gemeinschaft, den wird es vielleicht immer geben!?

    … mit der Sie sich sowieso widersprechen, wie Sie selbst wahrscheinlich gar nicht gemerkt haben. Oder wie wollen Sie Anreize setzen, wenn in Ihrem System “GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf”?

    Du hast ein ziemlich schlechtes Bild von den Menschen

    Schreibt der, der sich weiter oben u. a. in folgenden Schmeicheleien an den Blogautor und Mitkommentatoren ergeht:

    Ich sehe hier bei euch viel mehr Wiederholung in Überproduktion von Kommunikationsmüll im geistigen Stillstand
    […]
    Das ist doch keine Mühe eure Pflege des imperialistischen Faschismus aufzudecken

    Und jetzt entschuldigen Sie bitte, wenn ich dem Wunsch von Stephan Schleim nachkomme und mich zu diesem Offtopic nicht mehr äußern werde. Substanzielles hatten Sie ja eh nicht zu sagen.

  25. Spritkopf, ich habe das beantwortet, aber nochmal mit deutlicheren Worten:
    Die, die in Scheisse tauchen, sollten auch entsprechend gut belohnt werden!

    Dies ist meine letzte Meldung in einem Forum!

  26. Vielen Dank für den Einblick, Stephan.

    Ich bin jemand, der sich durchaus sehr gerne und regelmäßig für den leichten Weg entscheidet. Ich hätte garantiert nicht gegen die NWO geklagt. Faktisch habe ich die Wissenschaft bei der ersten Brise in Richtung Wirtschaft verlassen.

    Daher finde ich deine Gegenwehr und das Durchhaltevermögen sehr löblich und bewundernswert. Aber ich bemerke auch, dass du ein wenig deprimiert oder sogar vielleicht sogar verzweifelt scheinst? Vielleicht projiziere ich auch nur, denn nach dem Lesen bin ich immer noch davon überzeugt, dass ich so einen Weg nicht durchhalten würde.

    Würdest du jetzt schon ein Fazit ziehen, ob sich dein Kampf gelohnt hat? Was müsste passieren, damit du deine Entscheidungen bereust?

  27. Es nutzt doch nichts, wenn sich ein abgehängter Teil der Gesellschaft gegen einen (längerfristig) in Abhängung befindlichen in Stellung bringt oder dazu gebracht wird. Allgemeine Betrachtungen dazu, wohin die Reise geht oder gehen kann bzw könnte, wenn die Verantwortlichen nur wollten (oder könnten), sind auch schon seit 150 Jahren bekannt, werden seitdem immer nur angepasst bzw zu widerlegen versucht.
    Der Beitrag von Herrn Schleim passt doch ausgezeichnet zur Kritik anderer Wissenschaftler wie sie in Gestalt von Prof Hartmann hier zu Wort kommen:
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=53616
    Diesen Link hatte ich bereits unter einen lobenden Artikel zur Exzellenz-Problematik gesetzt, um zu zeigen, dass derlei Lob nicht allgemein-wissenschaftlicher Konsens ist, sondern letztlich doch wieder politische Fehlentscheidungen hofiert.

  28. @foobar: nichts bereuen

    Danke für die Nachfrage.

    Ich kann vor allem sagen, dass ich von der investierten Zeit nichts bereue: Es waren viele neue Erfahrungen, interessant auch die Arbeit der Richter zu sehen, wie so eine Sitzung funktioniert. Das kannte ich alles noch nicht. Und mein schriftliches Niederländisch habe ich in der Zeit sehr verbessert.

    Für die Gegenseite, für NWO, scheint es mir ein Super-GAU: So unehrlich und mit allen Tricks spielen und dann doch haushoch verlieren. Wieder und wieder. Aber nach meinem Eindruck leben die Beamten da, jedenfalls die der Rechtsabteilung, sowieso in einer altnernativen Realität. Dass die Sachbearbeiter so oft ausgewechselt werden, könnte aber bedeuten, dass sie es selbst nicht aushalten.

    Es ist doch ernüchternd, dass man nach außen mit diesem Exzellenz- und Elite-Gehabe auftritt und dann im Innern so ein Totalversagen kaschieren will. Solche Erfahrungen machen mir deutlich, dass auch die Wissenschaft nicht so die ideale Welt ist, wie ich mir das früher vorstellte. Heute ist es für mich eher ein Beruf und ein Hobby als ein Lebenssinn. In diesem Sinne war der Rechtsstreit mit NWO sogar therapeutisch effektiv.

    Was hätte passieren müssen, dass ich es bereue…? Na ja, sagen wir mal so: Wenn sich herausgestellt hätte, dass die Richter parteiisch sind und auch das Totalversagen der NWO kaschieren, bis zur höchsten Instanz, dann wäre das sehr schmerzhaft gewesen und zudem sinnlos. Aber so wurde mir bewusst, dass das Leben in einem Rechtsstaat ein Privileg ist – und wenn man sich andere Länder so anschaut, dann noch nicht einmal ein selbstverständliches.

  29. @Lucqx: Wissenschaftspolitik

    Danke für den Hinweis. Das Interview macht deutlich, dass in unterschiedlichen Ländern sehr ähnliches Denken herrscht. Diese Förderinitiativen sind vor allem ein Mittel, um politisch Einfluss auf die Wissenschaft zu nehmen. In Deutschland führt das jetzt zunehmend zur Spaltung der Hochschullandschaft; in den Niederlanden werden zurzeit die technischen Unis gegen die breiten Unis ausgespielt. (Natürlich gelten erstere als “besser für die Wirtschaft”.)

  30. Ich empfinde Sie als einen sehr präzise, scharf in die Tiefe gehenden und sehr formalistisch denkenden Menschen. Eigentlich einen geborenen Juristen.

    Allerdings denken und handeln die meisten Menschen eher aus dem „Bauchgefühl“ heraus.

    Vermutlich möchte aus diesen Gründen der Staat, in bestimmten mit Emotionen behafteten Fällen, die Urteilsfindung lieber einer Jury aus Laien überlassen, als Profijuristen.

    In Holland gehört vermutlich sogar die Entscheidung über die Vergabe von Fördermittel in Laienhand.

    Sicherlich müssen auch bestimmte interne und auch geheime Kriterien beachtet werden, um möglichst gerecht und Kosten sparend bei der Vergabe von Fördermittel urteilen zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass es Z. B. ein Kriterium wäre, ob jemand bereits gefördert wurde, oder ähnliche Ansuchen von anderen Personen abgelehnt wurden……

    Bei den Gewerkschaften ist es noch schwieriger. Ich habe gehört, dass Funktionären angedroht wurde, dass mehrere Mitglieder ihre Gewerkschaft sofort verlassen würden, falls sich die Gewerkschaft bei einer Jobvergabe für den Sohn eines bestimmten Mitglieds einsetzt, weil sie ihren Kindern auch nicht helfen konnten.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass es Menschen die auf die „Geldsäcke“ der Steuerzahler „aufpassen“ müssen, es nicht so gut finden, wenn um die Herausgabe der Fördermittel geklagt wird. Das könnte „Schlechtpunkte“ in den Akten ergeben.

    Um den Willen der Jury durchzusetzen, könnte ein höchst versierter, vom täglichen Kampf in der Gerichtsarena „gestählter“ Anwalt eingeschaltet werden um zu gewinnen. Ein untrainierter Hobbyanwalt hat kaum eine Chance.

    Und da wären wir wieder bei der Kapitalismusfrage angelangt. Wer am längeren Hebel sitzt, der setzt sich durch. Oder alle bekommen einen Betel….

  31. @Bildung und Kultur braucht Wissenschaft

    Neoliberale Politik gibt denen mehr Macht, die das Geld haben. Das Dumme dabei ist, dass die, die das Geld haben, vor allem einfach nur mehr davon haben wollen, so ziemlich egal womit. So wird dann auch in der Wissenschaft die Konzentration auf wirklich interessante Inhalte erschwert, und stattdessen nur in Richtungen geforscht, wo schnelles Geld in Sicht ist, unabhängig davon, ob das denn wirklich interessant ist und uns wirklich weiterbringt.

    So werden z.B. gerne neue Anwendungen für teure Hirnscanner gefördert, selbst wenn das mehr Fake als hilfreich ist. Forschung, wie man z.B. bei psychisch Kranken die Probleme auf dem Arbeitssektor lösen könnte, wird überhaupt nicht angefasst, weil damit keiner was verdienen kann.

    Wie Sie, Herr Blume, es beschreiben, aus dem Auftrag “Forschung und Lehre” sei der Auftrag “Selbstdarstellung und Geldbeschaffung” geworden. Dabei ist Wissenschaft noch 3 mal wichtiger, als mit neuen Erkenntnissen nur Geschäfte anzubahnen. Wissenschaft erklärt uns die Welt, und schafft eine weltweite Basis unseres Wissens. Und gemeinsames Wissen macht auch Verbindung unter Menschen, über je mehr gemeinsames Wissen zwei Menschen verfügen, desto mehr fühlen sie sich verbunden, und desto besser können sie mit einander reden. Und auch was gemeinsam unternehmen.

    Wenn wir uns auf der Welt miteinander vertragen wollen, brauchen wir auch mehr Wissensbasis, und weniger Fake-News und Sektenzeugs.

    Je interessanter das Wissen ist, je mehr es die Fragen beantwortet, die uns wirklich umtreiben, und je mehr man sich darauf verlassen kann, dass das auch eine ehrliche Basis hat, was die Wissenschaft verkündet, desto hilfreicher und gemeinschaftsbildender ist das.

    Selbst wenn der einzelne Wissenschaftler genau weiß, was wirklich interessant ist und was er wirklich am liebsten als nächstes erforschen will, er muss gucken, dass er was macht, was diesen staatlichen Geldverteilungsgremien gefällt. Menschen, die sich wirklich für die Welt interessieren, müssen wohl gucken, wie sie das außerhalb dieser Institutionen machen können.

    Kommt das denn soweit, das wirklich an der Welt interessierte Wissenschaftler auf das Bedingungslose Grundeinkommen warten müssen? Dass sie dann eben vom Grundeinkommen leben, und Forschung und Lehre im wesentlichen ehrenamtlich organisieren? Vielleicht wäre das für die Inhalte sowieso das Beste, aber normale Vorstellungen von Beruf und Karriere sind auch mit Gelderwerb verbunden.

  32. Zum Folgenden von Stehan Schleim (Als Wink mit dem Zaunpfahl für Andere)

    “…Ich verstehe nicht ganz, warum es hier jetzt eine Diskussion über Kapitalismus und Sozialismus geben muss. Was hat das mit dem Thema des Blogbeitrags zu tun?.…. (Zitatende)

    1. Zur Klarstellung:
    Ich teile weitgehend Herrn Schleims Analysen bezüglich des (realen)Wissenschaftsbetriebes und bewundere seine “Kampfkraft” gegen Windmühlenflügel des Systems.

    2. Aber…..
    man sollte trotz allem nicht vergessen, dass Herr Schleim als (freiwilliger oder unfreiwilliger) Teilnehmer des Systems , will er darin überleben, bei der Kritik gewisse Grenzen gesetzt sind, die er sich kaum erlauben kann, zu überschreiten, will er sich nicht mental oder ökonomisch (oder bei Beidem) hoffnungslos überfordern. (Schachtelsätze klingen halt so schön intellllektuelll)

    3. Leider….
    …. werde ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr mitverfolgen können, ob Herr Schleims Systemkritik sich nach seiner Zurruhesetzung verschärft oder eher gemildert haben wird. Aber ich habe da gewisse Vermutungen. Auch auf Grund eigener Erfahrungen (-:

    4. …..hoffe ich, dass ich hier nicht zu “anzüglich persönlich” über Herrn Schleims “psychosoziale Bedingungen der Erkenntnis” spekuliert habe . Falls doch, möge er einem schon etwas älteren laienhaft- anmaßenden Kommentator nochmal verzeihen. Was dessem (Dativ klingt inzwischen irgendwie komisch) Seelenfrieden in nicht unerheblichem Maße zu Gute käme. (-:

  33. Herr Schleim, schreiben Sie doch mal einen Brief an den Minister, der für die NWO verantwortlich ist. Aber kurz, wir haben auch Minister, die ihre Aufgaben von Staatssekretären erledigen lassen. Der Minister versteht oft nur wenig von seinem Ressort.

  34. @Fliegenklatsche: gute Idee!

    Darum habe ich das natürlich gemacht (Dokumente sind alle auf meiner Homepage). Der Staatssekretär (inzwischen ist er Minister für Rechtsschutz[?!]) ließ ausrichten, dass er darauf vertraut, dass das System gut funktioniert.

    Dann ist’s ja gut.

    Mit den kafkaesken Folgen der eigenen Kürzungspolitik will sich da scheinbar keiner befassen.

  35. @Louis: Wie es weitergeht…

    Naja, ich habe nicht vor, bis ans Ende meiner Tage solche Gefechte zu führen. Dass sich niemand wirklich der Sache annehmen will, ist doch eine wichtige Rückmeldung. Die wesentlichen nächsten Entwicklungsschritte in meinem Leben werde ich wahrscheinlich nicht auf der Arbeit machen; und sind daher auch nicht unmittelbar für den Blog relevant.

    Wer weiß, vielleicht ergibt sich aber mal der eine oder andere Nebenaspekt, der dann hier Einfluss nimmt.

  36. @Elektroniker: Matthäus-Effekt

    Zwar nicht formal, in der Praxis ist es aber so, dass diejenigen, die bereits Mittel haben, in der Regel immer mehr Mittel bekommen: Wer hat, dem wird gegeben.

    Das lässt sich zum Teil so erklären, dass man sich mit den Forschungsmitteln ja einen größeren Wettbewerbsvorteil gegenüber den Anderen verschafft.

    Zu einem gewissen Grad kann man vergangenen Erfolg als Hinweis auf zukünftigen Erfolg werten. Mir sind aber Fälle bekannt, in denen jemand so viele Forschungsmittel bekam, dass er die gar nicht mehr sinnvoll und effizient anwenden konnte. Das sollte man berücksichtigen.

  37. @ hto

    Werter „hto“, ich kann Sie verstehen und nehme Ihr Anliegen sehr ernst. Sie sprechen eigentlich das vermutlich in der EU, besonders in Deutschland, wichtigste Zukunftsproblem an. Andererseits können sich viele mit Ihrer harten Argumentation nicht anfreunden und Sie stoßen auch auf Ablehnung.

    Durch die moderne Technik werden besonders die gehobenen Berufe hinfällig und ältere Menschen können sich nicht mehr neu orientieren. Der Kapitalismus ist letztlich zu einem Krieg „Jeder gegen Jeden“ entartet. In Amerika sind die politischen Fronten so verhärtet, der Umgang miteinander (zumindest in den Medien scheint es so) so hart geworden, dass man einen Bürgerkrieg befürchten muss. Vom Krieg der Worte zum Griff an die Gurgel fehlt nicht viel und die Amis sind auch noch bewaffnet …..

    Hier im Forum geht es praktisch darum, dass bereits für junge Forscher das erträumte Berufsleben schon zu Ende sein kann, fast noch bevor es angefangen hat. Herr Schleim hat den Kampf mit juristischen Mitteln ausgefochten. Andere würden sich das nicht antun und eher sofort einen Job in der Wirtschaft suchen, soferne sie jung genug sind…

    Vermutlich wird es tatsächlich einmal soweit kommen, dass Forscher hauptsächlich vom Grundeinkommen leben, wie Herr Jeckenburger in einem Beitrag gemeint hat. Die “Open Source” Bewegung ist ein guter Anfang und leistet erstaunliches.

    Am Anfang wird das Grundeinkommen halt nicht völlig bedingungslos sein. Kleinere Arbeitsaufträge vom Staat wird man annehmen müssen. In Frankreich z.B. werden an Kiosken auch Handwerker vermittelt.

  38. Mach es doch mal weiter bekannt Stefan und so Du Zeit und Zweck darin siehst ,vielleicht ein Interview mit den alternativen Medien…dh. bewusst.tv
    oder quer-denken.tv

    da hilft wirklich nur transparenz…und die öffentlichkeit..

    Extreme Selektion und Generationenungerechtigkeit….ich hatte auch schon 100-seitige Förderanträge auf den Tisch , verstand schnell das Hütchenspiel…

    bzgl.alternativer Energieodelle rief ich sogar im Ministerium Dresden an….du würdest es mir nicht glauben bzw.dich schütteln was der Mitarbeiter mit zu den Details sagte und er war sehr behilflich und gewährte Einsicht

    Ich habe noch eine pers.Frage zu deiner Studienrichtung…kann ich privat dir schreiben u.anfragen ? vielen Dank !

  39. @Elektroniker
    Zukunftsproblem

    Ihr Beitrag scheint nur gut gemeint, klingt jedoch zynisch, eine systematisch unfaire Behandlung ziehen Sie offenbar gar nicht in Erwägung. Kein Wunder, dass sich niemand zu wehren scheint, erst in der Anerkennung beabsichtigter Mechanismen schiene ein Hoffnungsschimmer für jene auf sozialstaatlichem Tauchgang, die mit zwielichtigen Bohrschlickverträgen geknebelt und Notluft versorgt in den Shiet geschickt wurden. Allerdings bringen Sie schöne Metaphern ins Spiel, sehen Sie der Zukunft weiter gelassen entgegen.

  40. @fantomas: Bekanntmachung

    Nun ja, ich habe nun sechs Redaktionen und zwei Gewerkschaften auf den Fall aufmerksam gemacht. Das muss reichen. Ich würde mich jetzt auch gerne wieder erbaulicheren Dingen im Leben widmen.

    Ich habe noch eine pers.Frage zu deiner Studienrichtung…kann ich privat dir schreiben u.anfragen ? vielen Dank !

    Ich verstehe die Frage nicht ganz. Meine E-Mail-Adresse ist öffentlich. Leute schreiben mir aus allen möglichen Gründen. Je nach Thema, Inhalt, Zeit und Neigung reagiere ich dann.

  41. @Stephan

    Es ist doch ernüchternd, dass man nach außen mit diesem Exzellenz- und Elite-Gehabe auftritt und dann im Innern so ein Totalversagen kaschieren will. Solche Erfahrungen machen mir deutlich, dass auch die Wissenschaft nicht so die ideale Welt ist, wie ich mir das früher vorstellte. Heute ist es für mich eher ein Beruf und ein Hobby als ein Lebenssinn.

    Ja, irgendwie ist man immer überrascht, wenn Wissenschaft oder Wissenschaftler so auftreten. Andererseits sollte man eigentlich auch nicht überrascht sein davon, denn es sind auch nur Menschen, nicht besser und nicht schlechter als woanders auch.
    Letztens habe ich zwei Diskussionen unter Physikern in einem Blog verfolgt, wo darüber diskutiert wurde, ob es sinnvoll ist sehr viel Geld für den nächsten größeren Teilchenbeschleuniger auszugeben, und ob bestimmte physikalische Theorien überhaupt noch falsifizierbar sind. Der Großteil der Beiträge war mit ad hominem Argumenten versehen. Auf den ersten Blick verwunderlich. Auf den zweiten Blick nachvollziehbar:
    – da gibt es junge Menschen, die nicht akzeptieren wollen, dass schon zu Beginn ihrer Karriere ihr Lieblingsforschuungsfeld in einer Krise steckt
    – Leute mittleren Alters, für die eine ausbleibende Finanzierung bedeutet, dass man seine Familie nicht mehr ernähren kann
    – ältere Semester, deren Lebenswerk evtl. vernichtet wird
    Wie soll man sich von solchen Lasten denn als Wissenschaftler befreien? Es gibt keinen speziellen Mechanismus in der Wissenschaft, der solche “getrübten” Einlassungen verhindert.

  42. @foobar: Wissenschaftssoziologie

    Um mal einen lange verstorbenen deutschen Philosophen zu zitieren: “Das Sein bestimmt das Bewusstsein.”

    Das stimmt meiner Meinung nach zwar nicht zu 100%, doch in der Praxis ist es eben so, dass die Arbeitsbedingungen und das soziale Umfeld (auch) die Wissenschaft beeinflussen. Wissenschaftssoziologie und -Psychologie widmen sich solchen Themen.

    Das Wissen ist vorhanden; die Kritik ist nicht neu. Das System geht aber immer so weiter. Diejenigen, die es am ehesten ändern könnten, profitieren eben am meisten davon. Warum sollten sie es also ändern?

    Es bräuchte eine breitere gesellschaftliche Bewegung, um das den Menschen auf seine Produktivität reduzierende ökonomische Modell, das so gut wie überall Einzug gehalten hat, im öffentlichen Sektor (seit den 1990ern) insbesondere in Form des New Public Management, in der Mottenkiste der gescheiterten Ideen zu entsorgen.

    Aber wie es ausschaut, bedarf es wohl erst einer richtig großen Krise, sei es Klima, Finanz oder was sonst noch, bis sich das wieder ändert.

  43. “Das Sein bestimmt das Bewusstsein”

    Also unser Sein, die bewusstseinsschwache Realität der unwahrheitlich-wettbewerbsbedingten Symptomatik in “Wer soll das bezahlen?” und “Arbeit macht frei”, bestimmt ein Bewusstsein der hierarchisch-funktionalen Bewusstseinsbetäubung in Profit- und Konsumautismus auf steter Schuld- und Sündenbocksuche im “Recht des Stärkeren”.

    “Diejenigen, die es am ehesten andern könnten, …” – das sind die, die in “gehobener” Suppenkaspermentalität gebildet sind und Verantwortungsbewusstsein nur noch in/von Fachidiotentum verstehen – wenn also nicht vor allem die Psychologie als gescheiterte Idee für die Mottenkiste anzusehen ist, welche dann!?😄😎

  44. Und mit einer Erwartung zu einer gesetzmäßigen Umverteilung der Gelder im imperialistischen Faschismus brauchst Du auch nicht kommen.

    Wie schon Henry David Thoreau zu Gesetz, Gerechtigkeit / Bewusstsein schrieb: “Das Gesetz hat die Menschen nicht um ein Jota gerechter gemacht; …”

  45. @Umverteilung

    Die Ablösung des Neoliberalismus scheint sehr schwierig zu sein. Die Lobbyisten der Unternehmen, die unsere Parlamente und Regierungen „unterstützen“, werden von den Haltern des Kapitals da hin geschickt. Also wenn hier mal eine Regierungspartei tatsächlich Vermögenssteuern einführen will, wird hier maximaler Widerstand seitens dieser Lobbyisten zu erwarten sein.

    Selbst wenn wir eine Partei in die Regierung wählen, die Vermögenssteuern einführen will, müssen wir damit rechnen, dass es den Lobbyisten gelingt, diese Regierung auch zu korrumpieren, mit dem Ergebnis, dass nichts wesentliches passiert. Aber wo sind die Alternativen? Wenn das in der Demokratie nicht läuft, dann wohl gar nicht.

    Ein Umsturz jeder anderen Art wird auch irgendwen an die Regierung bringen, und bei der melden sich die selben Unternehmen, und versuchen das selbe Ergebnis zu erzielen, allem voran auf keinen Fall nennenswerte Vermögenssteuern. Hier hat unser demokratisches System immer noch die besten Chancen, würde ich sagen. Also versuchen wir es doch einfach, und nutzen unsere Macht als Wähler. Was anderes fällt mir hier nicht ein.

    Vermögenssteuern wären meiner Ansicht für eine wachstumsfreie Wirtschaft nötig, würden die Einführung eines bedingungsarmes Grundeinkommen erleichtern, und könnten zur Förderung der Entwicklung von armen Ländern beitragen.

    Ein allgemeine Abwendung von verschwenderischen Lebensstilen würde den Klimaschutz sehr beschleunigen, direkt durch weniger Konsum, aber auch indirekt, weil dann mehr Kapital für den Aufbau von erneuerbaren Energie-Anlangen zur Verfügung steht. Weniger Verschwendung würde auch den Menschen weniger Stress und letztlich weniger Arbeit bringen und dazu beitragen, dass die Ressourcen des Planeten nicht nur geschont, sondern auch allen zur Verfügung stehen können. Auch eine Rückbesinnung der Wissenschaftsfinanzierung auf wieder sinnvollere Forschungsinhalte wäre als Nebenwirkung zu begrüßen.

    Aber die aus einem (auch freiwilligem) sinkendem Konsum folgenden Überflusskrisen der neoliberalen Wirtschaftsweise wären hier wahrscheinlich. Da müssen begleitend Vermögenssteuern eingeführt werden, nur so ist eine kontrollierte Wirtschaftsschrumpfung ohne Pleitewelle zu gestalten. Besser kein wachsendes Vermögen, als eine durchgreifende Pleite: das würde letztlich sogar dem Kapital helfen. Vielleicht sehen das viele Kapitalisten zukünftig sogar ein. Das wäre dann eine Chance. Noch setzen die aber mehrheitlich einfach auf eine weitere Aufrechterhaltung des Wachstums.

    Neue Modelle für Arbeit und Beschäftigung sind hier nicht nur sowieso wünschenswert, sondern auf die Dauer auch nötig. Alternativen zur reinen Erwerbsarbeit gibt es genug, man braucht nur Zeit für Fantasie und die richtigen Rahmenbedingen, meine ich.

    Sollte es in Zukunft dazu kommen, das KI und Roboter tatsächlich weit mehr Arbeitsplätze überflüsssig machen, wie im Gegenzug an neuen Absatzmärkten hinzugewonnen wird, wird die Einführung von kontrolliert wachstumsfreier bzw. sogar schrumpfender Wirtschaft immer dringlicher werden. Die dann drohende weltweite Totalpleite werden dann wohl die meisten Akteure nicht haben wollen. Hoffentlich sehen die dann aber auch, was da auf sie zu kommt.

  46. @ Tobias J. und zu:

    “…Weniger Verschwendung würde auch den Menschen weniger Stress und letztlich weniger Arbeit bringen und dazu beitragen, dass die Ressourcen des Planeten nicht nur geschont, sondern auch allen zur Verfügung stehen können…..
    ” (Zitatende)

    Bei manchem Zustimmung.
    Aber bezüglich der Ressourcen des Planeten” bitte kein illudionäres Wunschdenken. Denn auch ein weltweites Zurückdrängen des Neololiberalismus und weniger “Wachstum” in den Industriestaaten wird das rapide Wachstum der Weltbevölkerung nicht verhindern, denn die hat überwiegend andere Ursachen. Also wird eine eventuelle Resssourcenknappheit nach einem “Systemwechsel” trotzdem weiter bestehen bleiben.

    Und Vorsicht bei dem Gedanken ,den Co2- Klimaschutz als politischen Hebel zur Durchsetzung allgemeinerer politischer Ziele zu “missbrauchen”.
    Denn sollte sich heraustellen, dasss der CO2 – Alarmismus doch eine (politisch zweckdienliche ) Übertreibung war, ist die Glaubwürdigkeit dahin und “fast alle” werden “Rechts” wählen.

  47. hto,
    das Zusammenleben von Menschen geschieht nach regeln.
    Wenn jetzt einer was von den anderen will z.B. Fördergelder, dann muss er sich an die Regeln halten.
    Wenn jetzt die regeln ungerecht sind oder falsch gehandhabt werden, wie du vermutest, dann hat man zwei Möglichkeiten, man mosert herum oder man wird tätig.
    Wann wirst du tätig und wie ?

  48. @fliegenklatsche
    Mit dem Spielraum der Bediensteten beim Ermessen von Antragstellern hinsichtlich der Einhaltung ihrer Mitwirkungspflicht werden nicht nur systematisch Sozialleistungen vorenthalten und versagt, es hat sich offensichtlich zu einer ungeschriebenen Regel im Zusammenleben von Menschen gemausert, den Mitmenschen in solchen Situationen mit Unterstellung von Untätigkeit zu begegnen.
    Dabei befinden Sie sich in der BRD in bester Gesellschaft: “mitwirkungsflüchtig”, klang der freudsche Versprecher von Detlev Scheele in der zum Thema “Hartz IV” gesendeten “Doku” der ARD vergangenen Dienstag. Fragen Sie doch noch, wieso sich Menschen sowas gefallen lassen…

  49. @little louis 31.07. 23:38

    Ressourcenknappheit durch Überbevölkerung ist in der Tat ein Problem, dass für sich existiert und nicht kleiner als das Klimaproblem ist. In Europa, Japan, Südkorea und Nordamerika ist die Bevölkerung im Rückgang, was ich gut finde, und was gerne noch ein paar Jahrzehnte so weitergehen kann. Auch China ist im Bevölkerungsrückgang, und in Indien zeichnet sich das auch schon ab. Ich hoffe, dass der Rest der Welt bald nachzieht. Wenn nicht, dann kann das noch sehr schwierig werden.

    Der Hauptfaktor für Bevölkerungsrückgang ist eine Rentenversicherung und Bildung und Karrieremöglichkeiten für Frauen. Entwicklungshilfe in diese Richtung könnte nützlich sein. Die Menschen dort durch mehr Beteiligung an der Weltwirtschaft aus der Armut herauszuholen, wird sich auch bevölkerungsmäßig mit einem Rückgang auswirken.

    Frau Lopez hat bemerkt, dass eine Weltbevölkerung von 1 Milliarde Menschen das Paradies auf Erden bedeuten würde – für Mensch und Natur. Mit vernünftiger Technik und vernünftiger Wirtschaftspolitik kann ich mir dieses Paradies auch für 5 Milliarden Menschen vorstellen. Aber je weniger Menschen, desto einfacher ist das. Aber mit einer Wirtschaft, die am Ende kein Wachstum gar nicht kann, gehts auf keinen Fall, meine ich. Auch nicht mit nur 1 Milliarde Menschen.

    Eine mit Vermögenssteuern stabilisierte wachstumsfreie Weltwirtschaft hätte eben mehrere Vorteile: Neben schnellerem Klimaschutz eben auch mehr Freiheit und weniger Stress für Arbeitnehmer, mehr Freiheit für die Wissenschaft, Vorbeugung vor unkontrolliertem Umsatzeinbruch durch nicht aufzufangende Automatisierung, Verbesserung der Reichweite der Ressourcen, und eben auch mehr Möglichkeiten für eine vernünftige Entwicklungshilfe, auch in Bezug auf einen Bevölkerungsrückgang dort.

    Wenn wir im Kampf um unsere Arbeitsplätze arme Länder gezielt klein halten jedenfalls, wird sich dort die Situation dadurch auf keinen Fall verbessern.

  50. Arne,
    mein Beitrag war speziell an hto gerichtet, weil der ganz allgemein eine Endlösung anstrebt, wo alles gerecht verteilt wird.
    Meine Frage, was er ganz konkret tue , um die Verhältnisse zu verbessern war eine rhetorische Frage und ich erwarte keine Antwort.
    Es sollte eine Erinnerung sein, mal konkreter zu werden.

    Ansonsten hast du Recht, die Hartz 4ler sind bestraft genug, mitwirkungsflüchtig zu sein kann man nur jemand vorwerfen, der die Möglichkeiten hat, aber sie nicht benützt.
    Damit sind z.B. alle Wähler gemeint, die die etablierten Parteien wählen, obwohl sie die soziale Ungerechtigkeit durch Hartz 4 herbeigeführt haben.

  51. @fliegenklatsche

    Die Vernunft sagt uns, dass wir nicht mehr wie wir wollen in den Wald gehen können und ganz nach Gutdünken bauen und jagen können, einfach zuviele Menschen!?
    Also macht Mensch (im Idealfall / im Vollbesitz seines Verstandes, was heute nur wenige können!) den Kompromiss und hält sich an Regeln die vernünftig, gerecht und demokratisch sein sollten!?

    Wenn diese Regeln aber unvernünftig, ungerecht und undemokratisch sind, in einem zynischen, ausbeuterischen und erpresserischen System des “Zusammenlebens”, wo auch die Werte wie Freiheit und Menschenwürde heuchlerisch gehandhabt werden, da sollte Mensch Widerstand leisten und den stumpf- wie blödsinnigen Kampf des Einzelnen in einer wahrhaftigen Massenbewegung zu versuchen, anstatt weitere stinkende Kompromisse einzugehen!?

    “Fördergelder” – Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre der nächste logische / bewusstseinsbetäubende / systemrationale Schritt, aber das wäre eben auch nur die unveränderte Fortsetzung des Kreislaufes im imperialistischen Faschismus und seiner daraus resultierenden Dumm- und Verkommenheit!?

    Die AfD wird NICHTS ändern, sie wird Dummheit und Bewusstseinsbetäubung nur verstärken und wieder …!!!

  52. hto,
    mit deiner Systemkritik bin ich einverstanden.
    Zu Beginn steht die Aufgabe, wie verändert man das System. Und das geschieht auch bereits durch die Vervollkommnung von Demokratie.
    Nur wenn die Mehrheit deine Gedanken annimmt, dann kann eine Veränderung stattfinden. Gegen die Mehrheit ist keine Veränderung möglich.
    Zum Schluss, schöne Ferien !

  53. @fliegenklatsche

    Die “Vervollkommnung” durch die AfD ist aber nur die Vollverkommung für die “Zombie-Apokalypse”, denn weil sie nicht denken, können sie auch nicht … 😎

  54. I act like you act, I do what you do/ But I don’t know, what it’s like to be you/ What consciousness is, I ain’t got a clue/ I got the zombie blues.” – David Chalmers

  55. Sorry, Herr Schleim —

    — dass ich Sie hier etwas OT “belästige” und den “Fall Hingst” thematisiere. (Im Moment fallen Sie mir als “Ansprechpartner” gerade ein)
    Es geht mir nicht nur um den Fall (eventuelle Falschangaben der Frau) selbst, sondern (hier) jetzt vor allem um die “psychologische” Komponente.

    Es geht darum: (Der Link ist nur ein beispiel für weitere Presseartikel):

    https://taz.de/Bloggerin-Marie-Sophie-Hingst-gestorben/!5613586/

    Hier werden offensichtlich ausschließlich von psychiatrischen Laien , nämlich Journalisten meinungsführender Zeitungsverlage, öffentlich psychologisch- psychiatrische Diagnosen weltweit verbreitet. (Auch die Mutter der Frau Hingst hat sich daran beteiligt).

    Zudem ist unter mehreren Artikel der beteiligten Verlage ein “ Hinweis für Suizidgefährdete” abgedruckt !

    Obwohl gerade die taz zu Beginn ihres Artikels betont, dass bezüglich des Todes der Frau Hingst (noch ?) übehaupt nichts sicher sei. Und darüber, ob überhaupt etwas geklärt werden soll, beschleichen mich nach Lektüre des letzten Absatzes des taz- Artikel immer lauter werdende Zweifel.

    Mal vom medizinethischen Aspekt der Sache abgesehen, nennt man sowas “maipulativen Kampagnejournalismus”.
    Zudem sind fast alle Beteiligten mit dieser (Laien-)- Diagnose fein aus dem Schneider und frei von fast jeder eventuellen Schuld. Etwa nach dem Muster:
    …..denn Sie hatte ja offensichtlich nicht alle Tassen im Schrank.

    Grüße von L.L