Psychedelika im Scheinwerferlicht: Können sie die Erwartungen erfüllen?

Psilocybin & Co. werden als Wundermittel angepriesen. Eine Einführung in medizinisch-wissenschaftliche und rechtliche Aspekte.

“Einmal Trippen ist so viel Wert wie 50 Stunden Psychotherapie.” Diesen Satz habe ich im Bekanntenkreis nun schon mehrmals gehört. Vor kurzem wurde das noch einmal überboten: Gleich 100 Stunden Gesprächstherapie könne man mit einer psychedelischen Reise ersetzen, schwärmte jemand.

Auch unser Studium Generale an der Universität Groningen organisierte jüngst eine Debatte über den medizinischen Nutzen der bewusstseinsverändernden Mittel (Psychedelika: Herausforderung für Medizin & Psychologie). Teilnehmende waren aber darüber enttäuscht, dass es mehr um die Bedeutung der Psychedelika für die Wissenschaft als für die Nutzerinnen und Nutzer ging.

Sind Psychedelika nun die Wundermittel, auf die wir schon lange warten? Oder sind sie es nicht? Können Krankenkassen demnächst einen Großteil ihrer Kosten einsparen? Müssen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten um ihre Stellen bangen? Oder handelt es sich hier doch nur um den nächsten Hype?

Inzwischen häufen sich auch die Dokumentationen zum Thema. Der Bestsellerautor Bas Kast platziert Psychedelika in seinem neuen Buch Kompass für die Seele gar zwischen dem Kapitel “Lebenskunst nach Art der Stoiker” und dem Resümee “Zehn Wege zur Stärkung der Seele”.

In einem Interview im Stern attestierte er halluzinogenen Pilzen “diese eigenartige Kraft, nachhaltig über Wochen hinweg das depressive Gefühl zu nehmen.” Im Buch ist der entsprechende Abschnitt “Mit Ecstasy und Psilocybin zu einem neuen Ich” überschrieben. Solche Aussagen erzeugen hohe Erwartungen.

Es schadet selten, seinen gesunden Menschenverstand einzuschalten. Davon abgesehen, dass Wundermittel eher die Ausnahme sind – man denke vielleicht an die Entdeckung von Antibiotika, gegen die aufgrund der massenhaften Verwendung nun aber immer mehr Resistenzen aufkommen –, sind die großen Versprechen der häufigen Konsumenten oder mancher Bestseller-Bücher unrealistisch.

Insbesondere fiel mir wiederholt auf, dass viele dieser Leute nach hunderten oder vielleicht gar tausenden Stunden ihres “Psychotherapieersatzes” doch mit dem Leben kämpfen: Orientierungslosigkeit, Stress, Burn-out und Depressionen sind hier an der Tagesordnung.

Gesetzliches & Risiken

Bevor ich meinen Selbstversuch schildere, will ich erst noch etwas zu den gesetzlichen und gesundheitlichen Risiken schreiben. Obwohl viele psychedelische Substanzen frei in der Natur vorkommen – etwa im Mutterkorn, aus dem LSD gewonnen werden kann, oder in Pilzen, die Psilocin oder Psilocybin enthalten –, wurden sie ab den 1960er Jahren zunehmend dämonisiert und verboten.

Von besonderer Bedeutung hierfür war die 1971 in Kraft getretene Konvention über psychotrope Substanzen der Vereinten Nationen. Wie hier schon öfter geschildert, ist die Drogenpolitik aber voller Widersprüche (z.B. Cannabis-Legalisierung gescheitert?, Razzia im Techno-Club).

Im Extremfall wurden mit Drogenverboten schlicht unliebsame Bevölkerungsgruppen unterdrückt – man denke an Migranten oder Hippies. Noch im 19. Jahrhundert waren Kolonialstaaten selbst die größten Drogendealer und bis ins 20. Jahrhundert erzeugten Pharmafirmen Betäubungsmittel für den freien Verkauf.

Solche Widersprüche ändern aber nichts an der gesetzlichen Lage: Und so kann beispielsweise in Deutschland der Erwerb oder Besitz von Rauschmitteln nach § 29 Betäubungsmittelgesetz mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft werden. Da auch Staatsanwaltschaften und Gerichten die strafrechtliche Unsinnigkeit mancher Verbote aufgefallen ist, kann bei geringen Mengen von einer Verfolgung abgesehen werden. Kann! Eine Garantie dafür gibt es nicht.

Bei Cannabis liberalisiert sich die Lage derzeit wieder. Und in den USA haben schon mehrere Volksentscheide Psychedelika entkriminalisiert – wenigstens für therapeutische Zwecke. In den Niederlanden hingegen blieben “Magic Mushrooms” (Zauberpilze) lange Zeit legal. Das änderte sich nach einigen schweren Vorfällen im Jahr 2007.

Damals kam es in Amsterdam zu vier ernsthaften beziehungsweise lebensbedrohlichen Fälle nach dem Konsum solcher Pilze. Drei Personen hatten Psychedelika mit Alkohol und anderen Drogen kombiniert und erlitten anschließend Knochenbrüche oder Schnittverletzungen. Besonders dramatisch war der tödliche Sprung einer 17-Jährigen von einer Brücke. Diese hatte allerdings schon vorher einen Suizidversuch unternommen.

Drogeninduzierte Psychosen

Diese Vorfälle gingen durch die Medien – und so verbot der Gesetzgeber schließlich die halluzinogenen Pilze. Allerdings erfasste das Verbot nicht deren Knollen, die unter der Erde wachsen. Diese können nach wie vor als “Magic Truffels” legal gekauft und sogar beworben werden. Die Händler reagierten ihrerseits mit der Verpackung geringerer Mengen, um die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Folgen zu senken.

Somit bleibt als größter Risikofaktor die drogeninduzierte Psychose (z.B. Wahnvorstellungen, starke Panik). Insbesondere Menschen mit psychotischer Vorerfahrung oder psychischen Störungen wird daher vom Konsum abgeraten.

Ein niederländischer Smartshop empfiehlt seinen Kunden beispielsweise, nur dann “Truffels” zu verwenden, wenn “du dich gesund und ausgeruht fühlst, deine Stimmung gut ist und du dich auf die Erfahrung freust, du nicht trauerst und keine Beziehungsprobleme hast und du denkst, dass dein Leben großartig verläuft.”

Das führt allerdings zu der paradoxen Situation, dass sich gerade Menschen mit psychischen Problemen von einem psychedelischen Trip eine anhaltende Besserung erhoffen. Nun heißt es, diese Gruppe solle am besten die Finger von den Substanzen lassen. Bei den nun immer häufiger durchgeführten wissenschaftlichen Studien zur therapeutischen Verwendung der Substanzen gibt es immerhin psychologische und/oder psychiatrische Unterstützung.

Eine Risikoabschätzung für die niederländischen Behörden aus dem Jahr 2014 kam allerdings zum Ergebnis:

“Die Übersicht über den Gebrauch der Knollen (Sklerotia) zeigt, dass die Anzahl der Zwischenfälle auf Landesniveau sehr gering ist. Die Verwendung der Knollen ist aus verschiedenen Gründen (geringere oder gleicher Gehalt, geringere Abweichungen unter den angebotenen Produkten und deren bessere Standardisierung) weniger risikovoll für die Gesundheit als die der Pilze. Gemäß der Rangliste des Reichsinstituts für Volksgesundheit gehörten halluzinogene Pilze und Khat zu den risikoärmsten Drogen, die in den Niederlanden konsumiert werden.”

CAM Informatierapport sclerotia (hallucinogene truffels), S. 17; dt. Übers.

Kein systematischer Zusammenhang

In dem Bericht heißt es außerdem, die meisten Probleme gebe es bei kleinen Gruppen von Touristen, die für ein langes Wochenende in die Niederlande kämen. Diese stünden unter einem Zeitdruck und außerdem wolle jeder Einzelne Psychedelika konsumieren, wodurch kein nüchterner Aufpasser übrigbleibe. Die Trips solcher Touristen seien oft schlecht vorbereitet und fänden in unbekannter Umgebung statt, beispielsweise auf offener Straße oder in Parks.

Demnach scheinen die Umstände, unter denen die Mittel verwendet werden, eine größere Rolle zu spielen, als die Mittel selbst. Klassischerweise spricht man von der Bedeutung von “Set und Setting”: Das heißt, nicht nur das, was man selbst mitbringt (das “Set”), sondern auch die Situation, in der man konsumiert (das “Setting”) ist von großer Bedeutung.

Übrigens verweist der Bericht auf mehrere Studien von im Zeitraum von 1995 bis 2011, wonach zwischen 2 und 9 Prozent der 14- bis 16-jährigen Schulkinder in Amsterdam schon einmal “Magic Mushrooms” oder “Magic Truffels” verwendet hätten. Unter Clubbesuchern im Durchschnittsalter von 25 bis 28 Jahren lag die Häufigkeit gar im Bereich von 29 bis 45 Prozent.

Wenn die Mittel so oft verwendet werden, sollte die Datenlage über die (angebliche) Auslösung von Psychosen gut sein. Was findet sich dazu also in wissenschaftlichen Datenbanken?

Beispielsweise haben für eine 2013 erschienene Studie die norwegischen Gesundheitsforscher Teri S. Krebs und Pål-Ørjan Johansen die Daten von 130.152 repräsentativ ausgewählten erwachsenen Amerikanern ausgewertet. Von diesen hatten 13,4 Prozent den mindestens einmaligen Konsum von Psychedelika angegeben. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zu psychischen Problemen fand sich in diesen Daten jedoch nicht.

Im Gegenteil hätten Konsumenten von Psychedelika mitunter sogar eine bessere psychische Gesundheit gehabt. Allerdings lässt so eine Studie, wie auch die Forschenden selbst unterstreichen, keinen Schluss auf Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu. Dass es den Leuten durch den Substanzkonsum besser ging, wäre ebenso möglich wie die Alternative, dass vor allem Menschen mit besserem psychischem Wohlbefinden die Mittel nahmen.

Johansen und Krebs haben diesen Befund auch noch einmal in einer Sonderausgabe des Journal of Psychopharmacology im Jahr 2015 bestätigt: “Psychedelika sind nicht mit psychischen Gesundheitsproblemen oder suizidalem Verhalten verbunden“. Eine Auswertung amerikanischer Forscher in derselben Zeitschrift kommt sogar zu einem noch deutlicheren Ergebnis: “Der Konsum klassischer Psychedelika ist in der erwachsenen Bevölkerung der USA mit geringeren psychischen Problemen und reduzierter Suizidalität verbunden“.

Zwischenfazit

Am Anfang des Textes warnte ich davor, gegenüber Psychedelika keine übertrieben Erwartungen zu haben und sie insbesondere nicht als Wundermittel zu sehen. Jetzt am Ende sahen wir deutliche wissenschaftliche Hinweise darauf, dass sie auch kein “Teufelszeug” sind.

Probleme mit psilocybinhaltigen Pilzen beziehungsweise Knollen scheinen vor allem mit einer “unsachgemäßen” Verwendung zu tun zu haben: Wenn beispielsweise Menschen übereilt, unter großem Zeitdruck, in einer unbekannten Umgebung oder in Kombination mit anderen Mitteln (wie Alkohol) Psychedelika konsumieren, dann steigt das Risiko für schlechte Erfahrungen und Verletzungen.

Solche Ereignisse können dann medial ausgeschlachtet werden und Politiker auf den Plan rufen, die sich als “harte Durchgreifer” inszenieren wollen. So geschah es zuletzt 2007 hier in den Niederlanden, als der Verkauf der Pilze verboten wurde.

Die weiter verfügbaren Knollen – mit denselben Wirkstoffen – führten zu keinem vergleichbaren Skandal. Dazu könnte aber auch eine bessere Produktkontrolle und weniger starke Schwankung beim Wirkstoffgehalt beigetragen haben. Die produzierenden Firmen wollen natürlich ein vollständiges Verbot vermeiden.

Doch auch einige Forscherinnen und Forscher warnen nun vor dem Hype: Bei zu hohen Erwartungen und zu hohem Druck eskaliert die Situation vielleicht erneut – und lautet die drogenpolitische Antwort vielleicht einmal mehr: Alles Verbieten!

Nach dieser Einführung in die medizinisch-wissenschaftlichen und rechtlichen Aspekte folgt im zweiten Teil mein eigener Erfahrungsbericht.

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37 Kommentare

  1. @Hauptartikel

    Ich habe auch in jungen Jahren mal ein ganze Tüte voll Psylos im Wald gefunden, und die mal probiert. Ich hatte gehört, dass 3 bis 5 davon genügen. Die habe ich dann verzehrt, und weil ich nichts gemerkt habe, dann nach einer Stunde noch 10. Nach 2 Stunden habe ich immer noch nichts gemerkt, und dann noch 10 nachgelegt. Ich dachte schon, ich hab hier wohl die falschen Pilze gesammelt. Aber dann kam dann doch die Wirkung.

    Ich kann mich da kaum noch dran erinnern, nur dass ich ziemlich bald einfach eingeschlafen bin, und noch ein paare Tage recht unbrauchbar war.

    Ich kenne mich mit Kräutern etwas aus, und habe auch schon öfter mal Stechapfel in der Natur gesehen. Das Zeug ist so stark, dass man es nur anfassen muss, um eine Wirkung zu erzielen. Darüber habe ich gelesen, dass man den Stechapfel besser nicht nutzen sollte, weil der Wirkstoffgehalt sehr variabel ist, und es kaum möglich ist, eine definierbare Dosis zu bemessen. Wobei eine Überdosis sogar tödlich sein kann.

    Eins zeigt sich hier deutlich, mit selbst Gesammeltem kann man kaum vernünftig umgehen. Man bräuchte wirklich was aus der Apotheke, mit klaren Angaben der Wirkstoffmenge und einer detaillierten Gebrauchsanweisung.

  2. Die Skythen sollen in Zelten “Hanf” auf glühende Holzkohlen gelegt und den Rauch eingeatmet haben, die Wikinger ( Berserker ) sollen Fliegenpilz gegessen haben, ebenso wie Rentierjäger in Sibirien, wobei der Wirkstoff des Fliegenpilzes den Körper unverändert passiert und deshalb auch der Urin der Fliegenpilzesser “zweitverwertet” wurde – was man nicht alles macht …
    Solche von außen zugeführten “Katalysatoren” für außergewöhnliche/zusätzliche Neuronenaktivitäten wirken, wie man weiß, wie man seit Jahrtausenden weiß, wie eigentlich alle Naturvölker bis heute wissen, welches Kraut wie wirkt und wie lange man beispielsweise an Kröten lecken darf, damit es wirkt, aber nicht tödlich ist. Das Ziel dieser Handlungen war aber vermutlich nicht, sich selbst in irgendeiner Weise zu optimieren, sondern wohl um Wissen, Kraft und Macht “aus der anderen Welt” zu sich, in das Ich im Hier und Jetzt zu holen.
    Das ist ein anderer Ansatz als der, den wir heutzutage für unsere Wünsche nach Optimierung zugrunde legen, deshalb wurde es früher auch wohl nur in gesellschaftlichem Umfeld genutzt und nicht wie heute individuell.
    Ein Problem dieser Methode liegt aber immer darin, dass man einen Stoff finden, zubereiten und zuführen muss, der dann aber auch “umgehend” Wirkung zeigt.
    Wir wissen heute, dass wir durch Meditation, Trance und mentales Training solche oder zumindest ähnliche Wirkungen auch in uns selber, aus uns selber erzeugen können, vielleicht nur schwächer und nur nach langer Übung, was dem heutigen “Genuss sofort!” aber entgegensteht. Dafür ist es jedoch immer verfügbar und niemals mit Verboten belegbar. Und das Beste ist daran wohl, dass es mit der Zeit immer besser funktioniert, von selber funktioniert, ohne dass eine Gewöhnung, eine Abstumpfung eintritt oder eine Erhöhung der Dosis nötig ist.

  3. @Tobias: Auch wenn man zu viel Wasser trinkt, werden irgendwann physiologische Prozesse gestört und kann man sogar sterben.

    Die Forscherwelt ist sich größtenteils darin einig, dass – bei “sachgemäßer” Verwendung, d.h. der Einhaltung von ein paar Sicherheitsregeln – die Risiken von “magic mushrooms” oder “magic truffels” minimal sind.

    Die hier zitierten Studien deuten sogar darauf hin, dass dieser Konsum mit einer verbesserten psychischen Gesundheit einhergeht.

  4. @Maier: Optimierung

    Den Einsatz beim Kampf – um etwa das Durchhaltevermögen, die gefühlte Energie zu erhöhen oder die Angst zu verringern – würde ich schon als Optimierung ansehen. Schon in den 1930er Jahren wurde Amphetamin intensiv militärisch genutzt. Im Vietnamkrieg hielten viele US-Soldaten ihre Lage nur mit Cannabis und/oder Heroin aus (ohne übrigens, nach der Rückkehr, in großen Massen abhängig zu sein).

    Schöner wäre’s freilich, wenn wir alle in Frieden leben würden. Manche denken (z.B. Timothy Leary), dass dafür ein paar psychedelische Trips förderlich wären. Ein Problem ist aber wohl, dass diejenigen, die dafür offen sind, sowieso eher friedliebende Naturen sind.

  5. Zu St. Schleim
    “dass dieser Konsum mit einer verbesserten psychischen Gesundheit einhergeht…”
    Man könnte meinen dass hier ein Lobbyist von Drogenkartellen spricht denn es fehlen schlichtweg Beweise .Im Volksmund wird oft von Menschen mit einer “psychischen Klatsche” gesprochen womit man wohl labile Personen meint die auf Grund ihrer Labilität mit dem rauhen Leben nicht klar kommen und sich dann in Spiritualität oder in Drogen flüchten wo das LEBEN dann unter einer anderen Form des Rausches wieder irgendwie lebenswert erscheint. Woher wollen sie also wissen was “DIE psychische Gesundheit” ist wenn es für psychische Störungen lt diesem Register unzählige Klassifikationen gibt aber für den Begriff psychische Gesundheit keine. Und Drogen sind wohl mit erhöhten Rauschzuständen verbunden und die können die krankmachenden Muster in der Person bestenfalls überschreiben aber nicht “löschen” .Ich erinnere mich als vor Jahren sogenannte Heilpraktiker in Berlin diesen heilsbringenden Drogenrausch suchten und danach von der Polizei auf den Gartenrasen eingesammelt werden mussten wo sie vollgekotzt herumlagen. Dass Menschen die sich angeblich professionell mit der Psyche de Menschen befassen solche dubiosen Alternativen anbieten scheint mir
    unverantwortlich denn hier wird mit der Psyche anderer Personen mehr oder weniger experimentiert.

  6. Stephan Schleim
    26.04.2023, 11:50 Uhr

    Optimierung (?)
    Ja, daran habe ich nicht gedacht: Mittels extern zugeführter Stimulantien kann man Menschen gezielt und fast immer zu willigen Werkzeugen machen – und manche nehmen Stimulatien, um sich freiwillig zu Werkzeugen machen zu lassen ( tut dann nicht so weh im Kopf ).
    Es geht nicht nur um Frieden, ich weiß ja auch nicht, ob die Neanderthaler oder die Cromagnon irgendwas gekaut haben, bevor sie auf Mammutjagd gegangen sind …

  7. @Golzower: Was für eine Kurzschlussreaktion!

    Im Text fanden Sie sogar drei aktuelle und große Bevölkerungsstudien. Ich kann sie von hier aus leider nicht mit der Nase darauf stupsen.

    Und: Haben Sie bessere Beweise? Haben Sie überhaupt irgendwelche Beweise? Oder nur Vorurteile?

    P.S. Klar, dass es sich dabei nur um Korrelationen handelt und um keinen strengen Beweis für eine Kausalität, das wissen wir alle.

  8. Stephan Schleim
    26.04.2023, 21:54 Uhr

    Die Droge als Instrument … und das Rad
    Nein, Sie nicht … aber ich darf das, für mich ist das Hobby …

  9. @Stephan Schleim

    Hallo Herr Schleim, kommt ihr Erfahrungsbericht noch – oder müssen Sie sich erst noch von ihrem Trip erholen? 😉

  10. @Stephan Schleim

    Nach meiner Erfahrung ist es schon per se schwer, viele der bei einem psychedelischen Trip erlebten Eindrücke überhaupt mit der ‘normalen’ (im Gegensatz zur literarisch poetischen) Sprache so zu beschreiben, dass sie sich auch Leuten angemessen vermitteln, die solche Erfahrungen selbst noch gar nicht gemacht haben. Das trifft auf alle Aspekte der Erfahrung zu, die reinen Sinneseindrücke, die Emotionen und nicht zuletzt deren intellektuelle Bewertung und Einordnung.
    Und dieses ‘Problem’ verschärft sich, wenn man zu lang wartet, alles in Worte zu fassen – weil dann das Alltags-Ego sehr schnell die Tendenz hat, den erweiterten Bewusstseins-Raum wieder auf Normalniveau einzuengen, und die während des Trips in aller Regel erlebte Schönheit und Signifikanz des Erlebten wieder klein zu reden. Das gilt insbesondere dann, wenn die Dosierung des Trips im eher niedrigen bis höchsten moderaten Bereich lag, und es nicht schwer war, sich gegen jeglichen tiefergehenden ‘Kontrollverlust’ und den Durchgang in komplett neue Wahrnehmungsräume zu behaupten.
    Ich benutze hier immer gern das Bild einer Tür, die sich öffnet, und wo es grosse Unterschiede gibt, wie weit man dann durch sie hindurch geht, ob man vielleicht nur kurz durch den Türspalt schaut, oder ob man sich wirklich längere Zeit auf der anderen Seite aufhält.
    Zentral ist dabei vor allem auch die Motivation bzw. Grundeinstellung der Person. Es gibt viele Leute, die an so eine Erfahrung mit dem unbedingten Vorsatz herangehen, ihn als reinen zeitlich begrenzten und in sich abgeschlossenen einmaligen ‘Event’ zu betrachten, wie den Besuch eines Vergnügungsparks, und die ihrem Ego und ihren Verpflichtungen des Alltags so hohe Priorität einräumen, dass sie gegen alle nachhaltigeren mentalen Veränderungen (auch durchaus und objektiv betrachtet positive) von vorne herein aktiv ankämpfen, sie unterdrücken oder schlicht von sich weg schieben, oder nicht wahr haben wollen.
    Ich habe eine größerer Zahl von Personen bei psychedelischen Trips begleitet und es war erstaunlich, welches breite Spektrum an Reaktionen und Einschätzungen es hinterher gab – und das schon bei Personen, die sich alle interessiert und freiwillig der Erfahrung ausgesetzt haben, und die nicht dazu überredet wurden, und es auch nicht aus medizinischen Gründen unternommen haben, um z.B. Depressionen zu lindern.
    Leider ist die Zeit noch nicht reif dafür, das ‘psychedelic experience’ in seiner ganzen signifikanten Breite und Tiefe in unserer Weltgesellschaft zu etablieren – und in meinem inzwischen höheren Lebensalter mit zunehmender Desillusionierung was die Chancen für eine gesunde und nachhaltige Weiterentwicklung der menschlichen Gemeinschaft ganz allgemein angeht, bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass es dazu auch nie kommen wird, dass ‘Bewusstseinserweiterung’ oder auch nur Bewusstseinsveränderung ansatzweise kompatibel mit unserem globalen Lifestyle und unserem Fokus auf den Ego-getriebenen Turbo-Kapitalismus und Turbo-Materialismus sein wird. Und das ganze Thema auf den rein therapeutischen Aspekt zu verengen, der letztlich ja nur zum Ziel hat, psychisch Kranke wieder funktionsfähig im Sinn unserer selbst genau so kranken Gesellschaft zu machen, kann ganz sicher auch kein sinnvoller Weg sein – oder er wird den eigentlichen Chancen und Möglichkeiten des Ganzen zumindest in keinster Weise gerecht. Aus meiner Sicht bleibt nur übrig, sich mit dem Thema für das eigene persönliche Lebensgefühl und Lebensglück zu befassen, sich hier von Gesellschaft und Gesetz nicht rein reden oder einschränken zu lassen, und die Erfahrungen möglichst mit Menschen zu teilen, die ähnlich offen und neugierig und interessiert daran sind, schon zu Lebzeiten höhere Wahrheiten oder Schönheiten zu erfahren – die wir alle früher oder später sowieso am Ende unseres Lebens erfahren werden.

  11. @Belzagor: Transformation

    Diese Hoffnung gibt es ja schon seit den 1950ern/1960ern; nun in neuem Gewand seit ca. den 1990ern.

    Vielleicht zeigt uns das, dass Verhalten eben vor allem eine Funktion der Umwelt (= der soziale Umstände) ist und trippende Individuen keine Lösung für alles.

    Formal ist das hier doch eine Demokratie. Warum leben wir also unter Umständen, die für so viele Menschen so nachteilig sind?!

    An einem Mangel an Psychedelika liegt es meiner Meinung nach nicht…

  12. @Stephan Schleim

    “An einem Mangel an Psychedelika liegt es meiner Meinung nach nicht…”

    Sie zäumen das Pferd von der falschen Seite her auf: die Psychedelika zeigen und repräsentieren eine Weltsicht, die mit unserer und vor allem mit der unserer Anführer und Ausbeuter nicht kompatibel ist. Es wäre aber gut die Welt sehr viel wundfhtbswerter und besser, es wäre anders. Was hat die Hippie Zeit damals ausgelöst und befeuert? Naturorientierung, Pazifismus, Konsumverweigerung, Feminismus und ein komplett neues Frauenbild als das der früheren Dekaden.
    Dagegen kann nur jemand etwas haben, der entweder zu feige, zu fantasielos – oder totaler Nutznießer des Status Quo ist. Oder der zur Mehrheit der gehirngewaschenen Bevölkerung gehört, bei der systematisch Panik gemacht wurde und sich Politik, Medien und Wirtschaft in Tateinheit darin übertreffen, Fakten fremden Bullshit zu verbreiten, oder ihn seit Jahrzehnten aufrecht zu erhalten.

  13. @Belzagor 10.06. 10:27

    „Und das ganze Thema auf den rein therapeutischen Aspekt zu verengen, der letztlich ja nur zum Ziel hat, psychisch Kranke wieder funktionsfähig im Sinn unserer selbst genau so kranken Gesellschaft zu machen, kann ganz sicher auch kein sinnvoller Weg sein – oder er wird den eigentlichen Chancen und Möglichkeiten des Ganzen zumindest in keinster Weise gerecht.“

    Die Kritik an der Leistungsgesellschaft ist sicher zutreffend. Es ist hier zu viel des Guten, und es wird teilweise immer absurder. Überall zu viel Effekt, zu wenig Ruhe, zu wenig Tiefe. Mehr Bewusstsein der spirituellen Hintergründe unseres Sein hilft hier wohl tatsächlich auch.

    Aus meiner Sicht ist die Leistungsgesellschaft schlichtweg mit einem bewussten Konsum, und entsprechenden Einsparungen beim Gelderwerb dann eigentlich recht einfach zu überwinden.

    Derweil ein Geistesleben dann schon freie Bahn haben kann. Substanzkonsum ist vielleicht hilfreich, wenn es anders nicht so recht klappen will. Sich die Dinge in Ruhe viel genauer anzusehen, sich richtig Zeit zu nehmen, auch mit seinen Mitmenschen, ist aber auch ein Weg, der funktionieren kann.

    Derweil psychisch Kranke dennoch Therapie gebrauchen können. In einen maßlosen Beschäftigungszustand zurückzufallen, das droht meistens eher nicht. Das bleibt einerseits in der Regel sowieso unerreichbar, und andererseits haben genau dies die meisten psychisch Kranken längst verstanden, scheint mir.

    „…schon zu Lebzeiten höhere Wahrheiten oder Schönheiten zu erfahren – die wir alle früher oder später sowieso am Ende unseres Lebens erfahren werden.“

    Dann ist das aber wohl zu spät. Integrieren zu Lebzeiten macht dann wohl das Leben, recht persönlich, aber eben immer auf der Basis einer spirituellen Wirklichkeit. Welche selbst wohl nur in Grenzen menschlicher Verständigkeit zur Verfügung steht.

    Wir haben nebenbei auch noch andere, konkretere Sorgen. Soweit hier der Leistungswahnsinn etwa effektivem Klimaschutz entgegen steht, hat der Bewusstseinsmangel dann sogar konkrete Folgen. Und soweit hier Diktatoren in ihrer Macht-Maßlosigkeit Probleme machen, haben wir auch hier den Bewusstseinsmangel als eigentliche Ursache.

  14. @Schleim, @Jeckenburger etc.

    Wie ich an anderer Stelle schon erwähnt hatte beschäftige ich mich seit mehr als 30 Jahren mit dem Thema ‘Psychedelika’. Mit ‘Beschäftigung’ ist der Dreiklang aus eigenen Erfahrungen, viel Lektüre (allein in den letzten zehn Jahren zwischen 50 und 60 Bücher und eine unüberschaubare Anzahl von Internet-Quellen) und vor allem sehr viele Diskussionen mit ebenfalls ‘erfahrenen’ Personen und noch mehr ‘Muggels’ (ich gehe davon aus, dieser Begriff ist bekannt), also Personen gemeint, deren feststehende Überzeugungen in krassem Mißverhältnis dazu stehen, dass sie sich gegen jeglichen eigenen ‘Substanzgebrauch’, und sei er auch nur einmalig, (ausgenommen natürlich fast immer: Alkohol) mit Händen und Füßen wehren, und hier in aller Regel mit Argumentationsketten agieren, die überwiegend in der Luft hängen, und früher oder später im Kreis herum führen – und sich letztlich mit zwei Worten beschreiben lassen: Ideologie & Angst.
    Mit Ideologie und der Verbreitung von Angst wurde bereits vor einem Jahrhundert gearbeitet, um seinerzeit Cannabis zu dämonisieren. Und aufgrund der Massenmedien noch erfolgreicher waren die im Zuge des ‘War on Drugs’ unternommenen teils systematischen, Teil auch rein reflexartigen Kampagnen der üblichen Verdächtigen aus Politik, Wirtschaft und Medien, in der breiten Bevölkerung Desinformation über das Thema ‘Drogen’ zu stiften bzw. aufrecht zu erhalten. Und dass sich dazu noch Medizin und Forschung diesem Diktat weitestgehend widerstandslos unterworfen haben ist ein besonderes Armutszeugnis für diesen ganzen Sektor der ‘seriösen’ Wissenschaft.
    Die schneckenartige Geschwindigkeit, mit der diese ärgerliche, und unter vielen Blickwinkeln beschämende Prohibition der vergangenen Jahrzehnte jetzt laaaagsam aufgebrochen wird (die bekannten Studien zur relativen Gefährlichkeit von ‘Drogen’ von David Nutt stammen bereits von 2007 und 2010 !) kann niemanden zufriedenstellen, der einen tieferen Einblick in die ganze Materie und die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge hat.
    Nicht zuletzt deshalb ist es für jemanden wie mich ein permanentes Ärgernis, immer wieder dieselben Phrasen und Sprüche – selbst von einigermaßen offenen und aufgeklärten Zeitgenossen – lesen und hören zu müssen, die das ganze Thema üblicherweise auf die Formel reduzieren wollen: “ja, Psychedelika sind vielleicht ganz interessant – aber nix Genaues weiß man nicht, die Chancen sollte man aber nicht überschätzen, und überhaupt: es geht alles auch ohne ‘Drogen’, wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt mit Achtsamkeit, Meditation und regelmäßigem Waldbaden” … oder ähnlicher Bullshit (sorry,aber ich nehme hier kein Blatt mehr vor den Mund – dieses ‘Recht’ hab ich mir sehr lange und eingehend erarbeitet!)
    Deshalb als Fazit noch mal meine zwei Kern-Aussagen und wichtigsten Erkenntnisse aus +30 Jahren ‘Psychonautik’:

    1. Solange wir noch WEIT davon entfernt sind, in der Bevölkerung auch nur das grundlegende Basis-Wissen über das Wirkspektrum, die komplette Breite der Anwendungsmöglichkeiten (für das allgemeine Wohlbefinden, gesellschaftliche Veränderungsprozesse und nicht zuletzt spirituelle Einsichten), und eine realistische Einordnung realer vs. nur ideologisch postulierter Risiken und Gefahren der diversen psychoaktiven Substanzklassen (und die grossen Unterschiede zwischen ihnen) voraussetzen zu können – wird sich am Status Quo nichts Signifikantes ändern.
    Ob in absehbarer Zeit Cannabis entkriminalisiert, oder sogar legalisiert wird spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Die C. Wirkung ist der von Alkohol viel zu ähnlich, um hier wirklich eine Tür für Sinnvolleres und Besseres aufzustossen. Oder anders ausgedrückt: der Weg vom typischen Kiffer zum bewussten Nutzer von Psychedelika wie LSD, Psilocybe Pilzen oder DMT ist sehr viel weiter, als ‘Otto Normalverbraucher’ so glaubt und ‘befürchtet’.
    Darüber hinaus: die jetzt überall stattfindende Verengung der Thematik auf den rein therapeutischen Sektor lässt erstens den grössten Teil des Potentials diverser Substanzen komplett ungenutzt, und birgt darüber hinaus auch noch die Gefahr, dass hier wieder der schon in den 60ern fatal ausgegangenen Fehler wiederholt wird, einen völlig aus der Luft gegriffenen Antagonismus zwischen ‘guter therapeutischer / medizinischer / wissenschaftlicher’ und ‘böser privater’ Nutzung zu erzeugen – statt dass man wenigstens noch den künstlerisch-kreativen oder spirituellen Aspekt angemessen mit ins Spiel bringt. Aber wer soll das machen? ‘Die Medien’ verdienen mehr, wenn sie bei ihrer reisserischen Negativ-Berichterstattung bleiben, und sie laufen damit auch keinerlei Gefahr, sich Gegenwind aus der üblichen konservativen Breite der Bevölkerung einzufangen.
    Was uns grundlegend fehlt ist eine Initiative, die den Charakter und Impact des ‘Ich habe abgetrieben’ Stern-Artikels von 1971 hat: solange sich nicht eine grosse Zahl (auch prominenter) Personen öffentlichkeitswirksam zu ihren POSITIVEN Erfahrungen mit diversen Substanzen bekennt wird das ganze Thema nie aus seiner Angst / Schmuddel / Kriminalität-Ecke heraus kommen. Und solange sich jemand wie Herr Schleim noch sehr genau überlegen muss, ob er aktuelle Erfahrungen mit Psychedelika überhaupt öffentlich ‘zugibt’ – bzw. um dieses Statement nur mehr oder weniger herumschleicht – ist so etwas nicht in Sicht. Genau so wenig wie irgendein wirklich seriöser Medienschaffender, Autor, Redakteuer, TV-Promi etc. etwas dabei zu gewinnen hätte, sich hier zu ‘outen’.
    Nicht mal ein Gert Scobel hat das bisher getan, obwohl er zeitweise sehr offensiv sein ‘PRO’ bzgl. Psychedelika in seinen Sendungen geäußert hat.

    2. Wer sich mit dem Thema ernsthafter befassen will muss das keineswegs so ‘akademisch’ mit viel Lektüre und Debatten darüber tun, wie ich es gemacht habe – aber er muss damit aufhören, nur grosse wolkige ‘Vermeidungs-Reden’ darüber zu schwingen, sondern er braucht ein Mindestmaß an eigenen Erfahrungen, und möglichst auch den Wunsch und die Fähigkeiten, diese dann in einen groben gesellschaftskritischen und philosophischen Kontext einzuordnen. Alles andere ist nur ‘thrill seeking’ bzw. ‘Fun & Party’ – womit niemandem gedient ist. Punkt.
    Und zu ernsthaftem Interesse gehört eben auch die Initiative, sich zu informieren, wie man sich die diversen Substanzen beschaffen kann. Bei LSD war das in den vergangene Jahren ständig in Form von Pro-Drugs und Derivaten sogar LEGAL möglich! Niemand hat heutzutage noch die Ausrede, er hätte etwas nicht gewusst oder wissen können. Alles Wichtige und Wissenswerte und die tatsächlichen Fakten über ‘Drogen’, speziell auch über Psychedelika sind öffentlich im Internet oder in Buchform verfügbar. Nur: man muss es sich eben selbst suchen und beschaffen – es wird einem nicht bei SPON, BILD oder im TV-Streaming mundgerecht entgegengehalten, und ganz sicher wird es im wöchentlichen ‘Tatort’ -Krimi nie wirklich korrekt und fair dargestellt werden, sorry Deutschland …

  15. @Belzagor 11.06. 11:44

    „..aber er muss damit aufhören, nur grosse wolkige ‘Vermeidungs-Reden’ darüber zu schwingen, sondern er braucht ein Mindestmaß an eigenen Erfahrungen, und möglichst auch den Wunsch und die Fähigkeiten, diese dann in einen groben gesellschaftskritischen und philosophischen Kontext einzuordnen.“

    Was ja nun durchaus anspruchsvoll wäre. Das kann ja nun so einfach nicht geleistet werden, scheint mir. Klar, besser ist das, aber wer kann das schon?

    Offenbar haben wir jede Menge persönliche kleine Lösungen der Integration, die nebeneinander stehen, und insgesamt den real existierenden Pluralismus konstituieren. Genau den müssen wir ernst nehmen, wollen wir im Gespräch bleiben.

    Wir in der Selbsthilfe haben hier formuliert, was wir zusammentragen konnten. Was auch das Thema psychische Krankheiten und die Integration spiritueller Erfahrungen einschließt. Als Buch unter dem Titel „Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten – Subjektivität als Maßgabe und Menschenrecht“, gibt es das frei hier zu lesen:

    http://introspektiva.de/eumschlag/index.php#starti

    Und ich speziell habe mich mit der Vereinbarkeit von Physik mit spirituellen Erfahrungen eingehend beschäftigt. Unter dem Titel „Die Reise des Kosmos“ ebenfalls frei hier zu lesen:

    http://introspektiva.de/etitel/index.php#starti

    So einfach ist das alles nicht. Es hilft nicht weiter, von den Menschen mehr zu erwarten, als sie leisten können. Die Lebenswelten bleiben vorerst wohl persönlich. Auch das gehört zum Kosmos, in dem wir leben. Die Muggels sind außerdem zahlreich, und nicht wegzuzaubern.

    Soll ich die entsprechenden Substanzen nun wirklich empfehlen? Also Psychotikern jetzt lieber nicht, wäre mein aktueller Kenntnisstand. Sonst aber durchaus, wenn einem danach ist aber nur. Und unbedingt in definierter Dosis und der richtigen Umgebung.

  16. @Belzagor: Status quo oder Status quo bias

    Will sagen: Viele Leute entscheiden sich eher für das bekannte Suboptimale, anstatt die Möglichkeit zu riskieren, dass das neue System noch schlechter sein könnte (und verzichten dadurch auf die Möglichkeit einer echten Verbesserung).

    Nochmal: Das hier ist eine Demokratie und viele Menschen stimmen für diese Form von Politik/Gesellschaft. Dass das zum Teil mit Manipulation (“Brot, Spiele & PR”) zu tun hat, ist leider so. Doch schon damals gab es öffentliche Bibliotheken und heute das Internet. Viele leben eben ein “oberflächliches” Leben, wie es ihnen die Medien vorgaukeln. (Vergleichen Sie etwa die Auflagen von “Die BUNTE: Promi-News zu deinen Stars” und ähnlichen Zeitschriften hier mit den SciLogs/MENSCHEN-BILDER, obwohl das hier völlig gratis ist).

    Will heißen: Eine Änderung müsste wahrscheinlich autoritär hervorgerufen werden. Doch für gelungene Revolutionen gibt es erstaunlich wenige positive Vorbilder; meistens fressen Revolutionen ihre eigenen Kinder.

    Oder anders: Wie bei der Ethik ist es so, dass diejenigen, die sich bereits damit beschäftigen, sie am wenigsten nötig haben.

  17. @Tobias Jeckenburger

    “Soll ich die entsprechenden Substanzen nun wirklich empfehlen? Also Psychotikern jetzt lieber nicht, wäre mein aktueller Kenntnisstand.”

    Sehen sie, da fängt die Desinformation schon an. Landauf, landab wird überall derselbe Mist weitergereicht, und einer schreibt vom anderen ab, ohne dass sich noch irgendeiner die Mühe macht, die Fakten und Zusammenhänge zu prüfen – oder auch nur Logik auf das Thema anzuwenden.
    Nein, es ist NICHT so, dass man Menschen mit einer psychischen Krankheit oder familiärer Vorbelastung grundsätzlich keine Psychedelika geben sollte! Dieser Mythos kommt allein daher, dass solche Probanden bei Studien immer VON VORN HEREIN ausgeschlossen werden, und zwar aus rein VERSICHERUNGSTECHNISCHEN Gründen, weil kein Institut, kein Forscher oder Studienleiter – speziell in den USA – den Arsch in der Hose hat, hier das Risiko einzugehen, dass ihm nachher die windigen Anwälte auf die Pelle rücken, wenn der Probant vielleicht erst Jahre später einen psychotherapeutischen Schub hat, und man dann gern nach solventen Schuldigen dafür sucht, die man melken kann.
    Quelle? Ein Interview mit James Fadiman (bitte googeln), der diesen Punkt ein für alle Mal klar gemacht hat – was aber natürlich nie die Chance hat, bis in die Medien Öffentlichkeit vorzudringen. Das o.g. ist übrigens auch der Grund dafür, weshalb sämtliche therapeutischen Ansätze, LSD oder Pilze gegen schwere Depressionen zu nutzen, grundsätzlich nur ‘unter Laborbedingungen’ in Innenräumen mit Schlamaske auf stattfinden – statt draussen in der Natur mit offenen Augen. Da langt sich jeder erfahrene Psychonaut an den Kopf, wie man eine der Kern-Erfahrungen des ‘psychedelic experience’ dermaßen ignorieren bzw. verhindern kann.

    Wie ich immer wieder betone und beklage lässt sich speziell die offizielle medizinische Forschung beim Thema Psychedelika dermaßen am Nasenring von Politik und Wirtschaft herumführen, dass es zum Himmel schreit. Jahrzehnte lang hiess es gebetsmühlenartig “Cannabis kann nicht legalisiert werden, weil es zu wenig Studien über Risiken und Gefahren gibt. Und leider können wir nicht mehr Studien machen, weil… Cannabis illegal ist”. Gehts noch lächerlicher? Bin ich froh, dass ich mich diesem Zirkus rechtzeitig entzogen habe…
    Dafür halte ich all jene Protagonisten besondere in Ehren, die sich seit Jahrzehnten im ‘Psychedelischen Untergrund’ darum verdient gemacht haben, diejenigen Erfahrungen und Experimente in aller Regel (auch und zuerst ) an sich selbst durchzuführen, die WIRKLICH wichtig sind, mit denen Millionen Menschen geholfen werden könnte, und die wirklich etwas bewirken könnten wenn es drum geht, unsere Welt vor dem selbst verschuldeten Untergang zu retten.
    Die medizinische Ethik krankt heute ganz sicher nicht mehr an Leichtfertigkeit oder ideologischer Verblendung, wie in der Vergangenheit häufig – sondern nur noch an Feigheit und Geldgier.
    Ein befreundete Psychonautin stand vor einigen Jahren vor der Entscheidung ob sie ihrer schwer an Demenz erkrankten Mutter, die sie seit langer Zeit gepflegt hat, testweise eine moderate LSD Dosis verabreichen soll, um evtl. noch einmal einen – und sei es auch nur kurzzeitigen – ‘Reboot’ des Gehirns der alten Dame zu bewirken. Sie hat sich damals dagegen entschieden, weil sie Angst hatte, dass es bei ihrer Mutter Panik auslösen könnte, wenn sie sich ihrer Situation vielleicht wieder bewußt wird. Die Chance, sich von ihr auf eine würdige Art zu verabschieden und offene Fragen zu klären, und zu einer Versöhnung zu kommen, blieb damit natürlich dann ungenutzt. Eine Schande, dass ‘die Forschung’ sich noch nicht einmal traut, in solche Richtungen zu denken…
    Ich werde mich definitiv anders entscheiden, wenn ich in diese Situation kommen sollte…
    Und jedesmal wenn ich lese, dass wieder irgendeine Studie mit höchstens zweidutzend Probanden vorgenommen wird, und man sich dann wundert, wenn man Jahre oder Jahrzehnte braucht, hier mal zu definitiven Ergebnissen zu kommen, kann ich nur den Kopf schütteln.

  18. Korrektur… Es sollte natürlich ‘psychotischen Schub’ heissen, und nicht ‘psychotherapeutischen Schub’

  19. @Belzagor 12.06. 08:48

    „Dieser Mythos kommt allein daher, dass solche Probanden bei Studien immer VON VORN HEREIN ausgeschlossen werden,…“

    Dann wird es in der Tat mal Zeit, zu prüfen, ob auch Psychotikern Psychedelika empfohlen werden können.

    „..– oder auch nur Logik auf das Thema anzuwenden.“

    Aus meinen beschränkten persönlichen Erfahrungen mit Psychotikern ergibt sich allerdings durchaus, von Psychedelika die Finger zu lassen, und nach Möglichkeit auch von Cannabis. Rein von der Logik her macht das sogar Sinn. Ein verbreitetes Phänomen scheint mir zu sein, dass Psychotiker von den eigenen Lebenserfahrungen sowieso schon überfordert sind, das können die entsprechenden Drogen eben verschärfen.

    Das ist nur meine Erfahrung, ich würde mir hier in der Tat wünschen, dass diese Frage mal wissenschaftlich geklärt würde.

    Dass Psychedelika bei Depressionen, Angststörungen und bei Substanzabhängigkeiten wirklich hochwirksam sein können, dass sehe ich auf meinem Erfahrungshintergrund auf jeden Fall auch.

    „..und die wirklich etwas bewirken könnten wenn es drum geht, unsere Welt vor dem selbst verschuldeten Untergang zu retten.“

    Mehr Bewusstsein kann sicher helfen. Aber unsere globalen Probleme sind auch eher ganz praktischer Natur. Eher eine Frage der eingesetzten Technik, aber klar auch ein Mangel an Motivation. Spiritualität ernster zu nehmen, und sich auf dem Gebiet mit mehr Kompetenz zu bewegen, wird in der Tat helfen können.

  20. @Stephan Schleim

    Herr Schleim, es fällt mir etwas schwer, Ihre sonst so kritische Haltung damit in Einklang zu bringen, dass sie offensichtlich der Ansicht sind, man müsste ‘demokratisch’ erzielte Entscheidungen auch dann einfach schulterzuckend durchwinken, wenn sie ganz offensichtlich auf gezielter Nicht- bzw. Desinformation der Bevölkerung basieren.
    Ein nicht geringer Teil der Bürger, die Cannabis (u.a. als Alternative zum Alkohol) ablehnen, tut dies – neben reiner konservativ-ideologischer Verblendung – sicher vor allem deshalb, weil sie denken man müsste es dazu RAUCHEN, und das üblicherweise zusammen mit Tabak. Sie werden lange suchen müssen, bevor sie in irgendeinem relevanten deutschen Leit-Medium einen Beitrag oder Artikel finden, der mit diesem Vorurteil aufräumt, und auf die Nutzung von inzwischen überall erhältlichen Verdampfern hinweist.
    Und so soll demokratische Willensbildung funktionieren? Wenn uva. in Reportagen und Interviews notorisch nur Leute zu Wort kommen (dürfen), die schlechte Erfahrungen mit Drogen zu berichten haben? Ich habe über viele Jahre immer wieder solche Artikel in grossen Zeitungen zum Anlaß genommen die Verantwortlichen dazu aufzufordern, auch mal Menschen zu interviewen, die darüber primär, oder sogar ausschließlich Gutes und Positives außerhalb des therapeutischen Kontext zu erzählen haben. Resonanz: NULL!
    Den absolut überwiegende Teil der wirklich interessanten Literatur über ‘Drogen’ gibt es bis heute nur auf Englisch – für das mehrheits-relevante Wahlvolk nach wie vor eine deutliche Hürde. Und die wenigen guten Bücher, die es auf deutsch gibt findet man – natürlich – im internationalen Vergleich bei uns im Feuilleton oder anderswo ärgerlich selten besprochen.
    Glauben Sie mir: die Liste von Faktoren, die maßgeblich dazu beitragen, dass der Wahl-Bürger von Klischees, Vorurteilen und Falschinformation zum Thema ‘Drogen’ seit Jahrzehnten nicht weg kommt ist ziemlich lang. Und die lässt sich nicht mit dem schlichen Hinweis auf Bibliotheken und Internet klein reden. Es gilt stattdessen dasselbe, das auch für die Forschung allgemein gilt: auf Fragen, die aus Feigheit oder vorauseilendem Gehorsam, oder Angst um Fördergelder gar nicht erst gestellt werden, oder die schlichtweg nicht gestellt werden dürfen, weil sie dem gegenwärtigen ‘Klima’ nicht genehm sind – kann es natürlich auch keine Antworten geben.
    Ich sehe sie hier ja aber prinzipiell als jemanden auf ‘meiner Seite’ was das kritische Hinterfragen verfestigter Narrative angeht…
    Sie bespielen hier eben die ‘helle Seite’, weil sie im Gegensatz zu mir eine öffentliche Person sind, und dadurch viel angreifbarer. Da ist es einerseits verständlich, dass sie vorsichtig agieren. Allerdings sage ich ganz klar, dass ich ihre Laviererei mit dem ganzen Thema hier in diesem Blog und darüber hinaus etwas ‘unübersichtlich’ und inkonsequent und ihre zwei-Schritt-vor-und-einen-zurück Taktik etwas ermüdend finde. Speziell deshalb hab ich ihren nach wie vor fehlenden Erfahrungsbericht zum Anlass genommen, mich hier noch einmal zu Wort zu melden.
    Das ganze Thema könnte bereits seit vielen Jahren ein weit realistischeres und entspannteres Standing in der Öffentlichkeit haben, wenn wenigstens nicht nur die (nachweisliche Minderheit), die Negatives über ihre Experiences zu berichten hat, sich zu Wort melden würde, sondern auch diejenigen, deren Erfahrungen neutral bis positiv waren/sind. Und wenn nicht ausgerechnet die seriösen Anzugträger unter den Letzteren, also Leute wie Sie und Jungaberle etc. immer denselben Bill Clinton-Eiertanz aufführen würden (‘ok, ich habe gekifft… aber nicht inhaliert!’).
    Noch abschließend im Nebensatz: Lustigerweise ist es ja unter den ‘Grosskopferten’ der Welt inzwischen en vogue, sich als jemand zu ‘outen’, der schon mal am Amazonas an einem Ayahuasca-Ritual teilgenommen hat. Das scheint als ‘Mercedes-Klasse’ des Konsums (bei uns) illegaler Drogen von den Medien nahezu ungestraft durchgewunken, ja sogar bewundert zu werden – und schlägt damit sogar noch die Scheinheiligkeit, mit der Koks als ‘upper class life-style’ drug sogar im amerikanischen Schedule System milder behandelt wird, als viele andere objektiv harmlosere Substanzen.
    Also: vielleicht wäre das ja was für sie, um es nicht nur zu machen, sondern dann anschließend auch ausführlich drüber berichten, ohne dass dadurch dann Job und Renommee in Gefahr sind!? Geht meines Wissen auch problemlos in den Niederlanden, falls sie auf das Amazonas Mambo-Jambo verzichten können… 😉

  21. @Belzagor: Ich bin einfach wahnsinnig gestresst. Gestern rund eine Stunde geschlafen und während einer Präsentation bei der Arbeit eingeschlafen; heute vielleicht fünf Stunden geschlafen, von 6 Uhr bis 23 Uhr unterwegs, für Arbeit. Morgen kann ich vielleicht ausschlafen, sofern es nicht wieder früh am Morgen starken Baulärm gibt oder so.

    Aus der Tatsache, dass Sie meinen Wunsch, sich kurz zu fassen, partout nicht ernst nehmen, schließe ich auch, dass ihrerseits kein ernsthaftes Interesse an einem Meinungsaustausch besteht.

  22. @Stephan Schleim

    Erstens war mir nicht bewußt, dass sie mich aufgefordert hatten, mich kurz zu fassen. Sollte ich das überlesen haben, sorry…
    Zweitens ist ein Kommtar-Bereich eines Blogs aus meiner Sicht kein Medium, das sich dafür eignet, mit kurz gefassten Einzel -Statements, einem sinnvollen Meinungsaustausch zu etablieren. Wir sind hier nicht bei WhatsApp, wo man üblicherweise im mindestens viertelstündlichen Message PingPong kommuniziert. Hier verschwinden die Adressierten auch mal für Tage oder Wochen von der Bildfläche – da funktioniert ein Austausch viel eher ähnlich wie wenn man sich Briefe schreibt, wo man nicht weiß, wann, oder ob der direkt Angesprochene überhaupt antwortet. Deshalb schreibe ich so (umfangreich) dass es auch für Dritte, die mitlesen, möglich wäre, an möglichst vielen Stellen ‘anzudocken’.
    Aber mir ist schon klar, dass die Meinungen, wie man welches Kommunikationsmedium in welcher Form am sinnvollsten nutzt, schon immer sehr ‘divers’ waren – da bildet sich auch immer der jeweilige Charakter der Personen ab – und das sage ich durchaus selbstkritisch.
    Sie sind von Berufs wegen Dozent, und notorisch überlastet und gestresst. Dass es Ihnen da mehr liegt, hier alle paar Monate einen langen Artikel zu verfassen und zwischendurch eher kurze Statements raus zu hauen, ist nachvollziehbar.
    Wie schon angedeutet ist mein Blickwinkel da anders – wenn ich mit einem einzelnen Menschen effektiv kommunizieren will, dann schreibe ich ihm Mails oder nutze einen Messenger. Wenn ich hier oder in anderen Foren schreibe, dann wende ich mich letztlich implizit an ein viel größeres Publikum. Und damit bin ich schon gut gefahren, als das ‘Internet’ wie wir es heute kennen noch zehn Jahre in der Zukunft lag.
    Wissen Sie noch, was mal in den 80ern eine ‘Mailbox’ war? Das Fido-Netz?? Von den ‘Best Practices’ der damaligen Zeit sind wir heute leider meilenweit entfernt. In Foren war es damals noch üblich, erzielte Diskussions-Ergebnisse in FAQs zusammen zu fassen, damit man nicht immer bei Adam & Eva anfangen muss. Und es wurde sinnvoll satzweise zitiert – etwas, das heute kein Mensch mehr macht, seit sämtliche ‘Muggels’ der Welt auch Online sind.
    The times they are changing… but more often than not, to the worse…

    Ich lasse sie jetzt aber wieder in Ruhe. Sie haben offensichtlich weder die Zeit, noch die Motivation auf ganz konkrete Stichworte und Fragen hier überhaupt einzugehen – vor allem wenn sie ein Thema wie dieses hier betreffen, wo sie immer dad Visier mindesten halb unten lassen müssen. Meine Mail Adresse haben sie ja.

  23. @Belzagor: Ich hätte lieber in ein, zwei Absätzen gelesen, was denn Ihrer Meinung nach die essenzielle Bedeutung von Psychedelika (für die Persönlichkeitsentwicklung?) ist.

    P.S. Zur Länge der Kommentare könnten Sie sich auch daran orientieren, wie andere hier diskutieren. Bei MENSCHEN-BILDER haben wir jetzt rund 35.000 Kommentare. Wenn es sich dabei um “Briefe” handeln würde, bräuchten wir Personal, um die alle zu lesen, geschweige denn zu beantworten.

  24. @Stefan 17.06. 11:02

    @Belzagor: Ich hätte lieber in ein, zwei Absätzen gelesen, was denn Ihrer Meinung nach die essenzielle Bedeutung von Psychedelika (für die Persönlichkeitsentwicklung?) ist.

    Was mich jetzt auch brennend interessieren würde.

  25. P.S. Im Internet-Jargon gibt es übrigens nicht ohne Grund diesen Ausdruck:

    TL;DR

    (too long, didn’t read)

    P.P.S. Belzagor hatte ich bei einem früheren “Schlagabtausch” vor einigen Monaten geschrieben, dass er zwar als Botschafter für Psychedelika auftrete, mich mit seinem Auftreten aber nicht vom Nutzen der Substanzen überzeugt. Darauf kam dann die beleidigte Reaktion, er würde sich von MENSCHEN-BILDER zurückziehen.

  26. Psychedelische Substanzen wie LSD, Psilocybin und DMT haben in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit erlangt, da sie als potenzielle Therapeutika für psychische Erkrankungen und zur Förderung persönlichen Wachstums erforscht werden. Der Einsatz dieser Substanzen erfolgt oft in einem kontrollierten Umfeld und unter Aufsicht von Fachleuten.

    Die Erwartungen an psychedelische Erfahrungen sind vielfältig und können von Person zu Person variieren. Einige Menschen erhoffen sich tiefe spirituelle Erlebnisse, während andere auf eine verbesserte kreative Inspiration oder eine tiefere Selbsterkenntnis hoffen. Die Fähigkeit psychedelischer Substanzen, diese Erwartungen zu erfüllen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

    Erstens spielen Set und Setting eine wichtige Rolle. Der “Set” bezieht sich auf den mentalen und emotionalen Zustand der Person vor der Einnahme, während der “Setting” den physischen und sozialen Kontext umfasst. Eine positive Einstellung, eine offene Haltung und eine klare Absicht können dazu beitragen, dass die Erfahrung positiv und erfüllend ist.

    Zweitens spielt die Dosierung eine entscheidende Rolle. Eine angemessene Dosierung, die von erfahrenen Fachleuten bestimmt wird, ist wichtig, um die gewünschten Effekte zu erzielen und gleichzeitig das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen zu minimieren.

    Schließlich ist es wichtig zu beachten, dass psychedelische Erfahrungen individuell sind und nicht jeder die gleiche Erfahrung macht. Die Wirkung von Psychedelika kann von Person zu Person variieren und hängt von zahlreichen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Biologie und Psyche.

  27. @Stephan Schleim

    >… mich mit seinem Auftreten aber nicht vom Nutzen der Substanzen überzeugt

    Ja, diese Haltung begegnet einem als Psychonaut sehr häufig: die Leute glauben, man müsste wie Jesus Christ Superstar in wallenden Gewändern durch die Lande ziehen, und überall demütig die andere Wange auch noch hinhalten. Jede Streitbarkeit und Konfrontationsbereitschaft wird als Zeichen gedeutet, dass die heilsame, bewusstseinserweiternde Wirkung gar nicht stimmt, und nur ein Mythos ist. Da setzt sich die etablierte Haltung, die unserer Gesellschaft seit Jahrzehnten bzgl. ‘Drogen’ aufgeprägt wurde, nahtlos fort: Drogenkonsumenten sind eh schon ein ärgerliches Phänomen für ‘Otto Normalverbraucher’ – aber wenn sie dann auch noch KRITISCH und unflauschig auftreten – das geht natürlich gar nicht. Schon verstanden.
    Zur Aufklärung … das Gegenteil ist der Fall: was einem psychedelische Erfahrungen viel öfter bescheren ist die Einsicht, wieviel Mist man sich als ‘wertvolles werktätiges Mitglied der Gesellschaft’ sein ganzes Leben lang hat bieten, und wie man sich Blickwinkel, Werte und Prioritäten hat aufs Auge drücken lassen, und einem das Selbstbewusstsein, zentrale Themen grundsätzlich zu hinterfragen, schon in der Bildungssytem-Tretmühle systematisch abtrainiert wurde.

    Und übrigens: eigentlich bin ich auf Sie, Herr Schleim, genau deshalb aufmerksam geworden, weil sie doch auch einer dieser kritischen Selbstdenker sind. Leider stösst das aber wohl ausgerechnet beim Thema ‘Drogen’, das sie hier ja aus mir langsam unerfindlichen Gründen immer mal wieder selbst aufgreifen, wohl an deutliche Grenzen. Oder weshalb komt in ihrem Hazel Brugger / Depressions Beitrag keinerlei Hinweis auf die ganzen vielversprechenden Forschungen vor, die schon seit mehr als einem Jahrzehnt in Bezug auf die verblüffende therapeutische Wirkung von Psychedelika bei Depressionen schlimmster Grade vorgenommen wurden und werden? Das kann ja eigentlich kein Zufall sein …

    @Thomas Moore

    Das hätte ChatGPT nicht besser formulieren können.
    Aber haben Sie auch eine persönliche Meinung und – hüstel – persönliche Erfahrungen?
    Nachdem sich Herr Schleim ja wohl dauerhaft darum herum drückt, uns hier von seinem Pilz-Trip zu berichten, wäre es mal eine schöne Abwechslung, wenn jemand über das Thema was zu sagen hätte, der nicht nur akademisch rum-theoretisiert, sondern der sich auch getraut hat, mal selbst ‘experienced’ zu werden.

  28. @Belzagor: Jetzt drehen wir uns im Kreis. Ich bestreite gar nicht, dass man durch Psychedelika eine andere Sicht auf die Welt erlangen kann. Manche Leute schaffen das aber auch ohne. Ist Ihnen nicht bekannt, dass bekannte Vertreter der ersten Welle, wie Richard Alpert/Ram Dass, darauf hinwiese, dass Psychedelika vor allem Türöffner sein können.

    Für mehr Menschen dürfte Bildung, dürften kulturelle und den Horizont erweiternde Reisen Türöffner sein.

    P.S. Was die Aussagekraft der Studien zu Psychedelika betrifft, sollte man auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Es hilft niemanden, erst 20-30 Jahre Psychopharmaka in den siebten Himmel zu loben – und dieselben Fehler jetzt mit Psychedelika zu wiederholen.

    P.P.S. Zu unserem vorherigen Punkt könnten Sie einmal die Bedeutung von “TL;DR” nachschlagen.

  29. @Stephan Schleim

    >P.P.S. Zu unserem vorherigen Punkt könnten Sie einmal die Bedeutung von “TL;DR” nachschlagen.

    Sehr witzig – hatte ich nicht schon erwähnt, dass ich bereits seit den 80ern an Online-Diskussionen beteiligt bin? Und da glauben sie, mich auf ‘TL;DR’ hinweisen zu müssen? Ich halte von ‘TL;DR’ überhaupt nichts.
    Leute die das häufig benutzen, wollen doch in aller Regel nur ihr notorisches Aufmerksamkeitsdefizit verschleiern – und die Tatsache, dass ihnen schon wieder der Insta-Daumen juckt, wo sie sich nie länger als 5 Sekunden mit irgendwelchem ‘Content’ näher beschäftigen müssen. Ich habe auch (jüngere) Kollegen, die jeden Hilfetext, der über eine ‘Seite’ hinausgeht, als ‘Wall of Text’ diffamieren. Das sind aber dann auch genau die, die regelmässig neben mir stehen, um das zigmal erklärt zu bekommen, was in dem Text schon genau beschrieben steht. Die Zeiten, als man die Fähigkeit, längere Texte zu lesen und zu verstehen, noch als Intelligenzmerkmal, und als Teil der ‘Bildung’ erachtet hat, sind noch nicht ganz vorbei – auch wenn mancher Spätgeborene das zu glauben scheint …

    Und wie ich auch schon mal sagte: ein Forum ist kein Chat, und dass man zu den teilweise komplexen Themen, die sie hier umfangreich aufbereiten, nicht immer nur schlagwortartig aus der Hüfte geschossen Stellung bezieht, sollte sie eigentlich eher freuen.

    Aber dass sie das, was man hier schreibt, gar nicht genau lesen, bzw. keine Zeit oder Motivation haben, dann genauer darauf einzugehen, und zu wenig Gespür dafür haben, mit wem sich eine Diskussion lohnt, und mit wem nicht, ist mir schon länger klar.
    Glauben Sie wirklich, ich hab das nur erfunden, dass ich mich bereits seit über 30 Jahren mit dem Thema ‘Psychoaktive Substanzen’ beschäftige? Statt dieses Wissen (incl. vieler eigener Trip-Erfahrungen) aufzugreifen, scheint ihr permanentes Ziel zu sein, hier zu relativieren und den genau so un-intelligenten wie scheinheiligen Umgang unserer Gesellschaft (Politik, Medien, Wirtschaft etc.) mit dem Thema ‘Drogen’ dann doch letztlich wieder gesundbeten zu wollen.
    ‘Kritisch’ sein darf man also wohl nur genau in dem Maß, in dem Sie es hier in ihren Artikeln vorgeben – jeder der darüber hinaus geht muss wohl sofort wieder ‘gestutzt’ werden …

    >Es hilft niemanden, erst 20-30 Jahre Psychopharmaka in den siebten Himmel zu loben – und dieselben Fehler jetzt mit Psychedelika zu wiederholen.

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus: die Tatsache, dass die herkömmlichen Psychopharmaka, allen voran die SSRI, wenn wir hier beim Thema ‘Depression’ bleiben wollen, a) einem nicht geringen Prozentsatz der Betroffenen wenig bis gar nicht helfen, vor allem b) massive Nebenwirkungen haben, und c) hier schon lange ‘das Ende der Fahnenstange’ erreicht ist, und seit Jahrzehnten nichts mehr Neues, Besseres entwickelt wurde als Fluoxetin (‘Prozac’) – wird zwar in den letzten Jahren immer mal wieder von ‘Insidern’ offen zugegeben. Allerdings kann man ohne große Gehirnakrobatik drauf kommen, dass das natürlich IMMER schon so war – es aber von Pharma-Industrie und Ärzteschaft jahrzehntelang verschleiert, und gesundgebetet wurde. Es reicht ein halbes Hirn um drauf zu kommen, weshalb.
    Dass man jetzt gegenüber Studien mit Psychedelika hier ober-über-super-kritisch auftritt, sie sogar vorne und hinten behindert bzw. von offizieller Seite finanziell so stiefmütterlich behandelt, dass sich die Probandenzahlen in aller Regel im niedrigem zweistelligen Bereich bewegen, ist in diesem Zusammenhang einfach nur lächerlich. Und bewegt sich auf dem Niveau derer, die vor der ‘Mörder-Droge’ Cannabis warnen, aber gleichzeitig meinen, Alkohol als ‘Kulturgut, mit dem wir vertraut sind und gut umgehen können’ verkaufen zu können.

    Um es nochmal klar zu sagen: es ärgert mich persönlich, dass sie meinen, mich hier in jedem Reply eher ‘klein halten’ zu müssen, statt sich auch nur einmal INHALTLICHER mit dem auseinanderzusetzen, was ich hier an Wissen und Erfahrung beizutragen hätte!
    Anders als so mancher Teilnehmer hier ‘produziere’ ich mich hier (und auch anderswo) nicht bei Themen, von denen ich wenig bis keine Ahnung, und nur ein diffuses ‘Bauchgefühl’ habe.
    Gleichzeitig gibt es aber wohl kein anderes Thema als ‘Drogen’, bei dem es so üblich, geradezu selbstverständlich ist, dass Laien mit wenig Sachkenntnis und nicht selten NULL eigener Erfahrung meinen, Leute belehren zu müssen, die sich wirklich mit der Sache auskennen.
    Was soll also der Hinweis auf die ‘Türöffner’ Metapher? Im Gegensatz zu Ihnen weiss ich ziemlich genau, was damit eigentlich gemeint ist. Und auch, dass das ein billiges Argument ist, in einem Umfeld, wo harte Prohibition und mediale Dauer-Panikmache wohl mehr als 99 Prozent der Bevölkerung davon abhalten, auch nur mal ‘die Türklinke anzufassen’ und sich ein eigenes Bild zu machen.

    Und bzgl. ‘Reisen & Bildung’ – das als Alternative bzw. Antagonismus zum Gebrauch von Psychedelika ins Spiel zu bringen, ist genauso unredlich, wie völlig unnötig. Weshalb das so ist, da könnten Sie leicht selbst drauf kommen – ich muss diesen Text nicht noch verlängern, indem ich es detailliert erkläre. Das Argument: -es geht auch alles ohne ‘Drogen’- ist eines der SCHWÄCHSTEN überhaupt, in diesem ganzen Themenkreis, und zeugt schlicht von fehlender Reflektion, und der Unfähigkeit bzw. dem Unwillen, dieselben fairen Bewertungs-Maßstäbe anzulegen, die man sonst überall als gegeben annimmt.

    Und DAS ist letztlich die ganze Crux: das Leute, die Null Ahnung haben, mit unfairen Argumenten, die man ihnen bei jedem anderen Thema sofort um die Ohren hauen würde, gegen eine sinnvolle und intelligente und differenzierte Einordnung von Psychedelika dauer-stänkern.

    Überlegen Sie sich einfach mal, wo sie sich hier realistisch positionieren – statt immer “zwei-Schritt-vor-und-einen-zurück” zu praktizieren.

  30. @Belzagor: TL;DR. Es kommt halt kein Gespräch zustande, wenn man kontinuierlich die (in diesem Falle: mehrfach ausdrücklich geäußerten) Wünsche des Gesprächspartners ignoriert.

  31. @Stephan Schleim

    Sorry, ich verstehe Ihr Problem nicht: wir REDEN hier nicht, und wir CHATTEN hier auch nicht. Und einer von uns beiden erinnert sich auf jeden Fall noch dran wie es war, BRIEFE zu schreiben. Sie mögen ja meine Auffassung, dass man diesen Austausch hier eher wie einen Briefwechsel betrachten kann – und sollte -, nicht teilen, aber so zu tun, als wäre es quasi unmöglich, auf einen ‘längeren’ Text überhaupt sinnvoll einzugehen, geht dann doch ein bisschen zu weit … so jung sind sie jetzt auch nicht mehr, dass Sie nichts anderes kennen als das TicToc/Insta ADHS, das heute wohl die Mehrzahl der unter 25-jährigen plagt.
    Ich hab meinen letzten Beitrag grade mal in ‘Word’ rein kopiert – da ist er bei normaler Schriftgrösse und normalem Zeilenabstand grade mal eineinhalb (!) Seiten lang. Ich hatte viele Jahre lang Briefwechsel, wo 20-blättrige, beidseitig (!) bedruckte Briefe hin und her gingen. Für deren Beantwortung man sich dann natürlich auch wochen- oder monatelang Zeit gelassen hat. Das erwartet heute niemand mehr. Aber man sollte doch mal die Kirche im Dorf lassen, wenn es eben um Themen geht, bei denen komplexere Zusammenhänge ein Rolle spielen, die man deshalb eben auch zusammenhängend erörtern will.

    Es ist völlig klar, dass jeder selbst entscheiden muss, wieviel Aufmerksamkeit er einem (Diskussions-) Thema widmet: aber dann lautet die Antwort fairerweise nicht ‘TL;DR – sondern: “sorry: ich hab dafür keine Zeit, MIR IST DAS NICHT WICHTIG GENUG”. Und dann ist die Verantwortung dafür, weshalb ein Austausch nicht zustande kommt, angemessen auf beide Schultern verteilt.

  32. @Belzagor: Erstens sind das hier keine Briefe, zweitens halte ich es für anmaßend, einem Gegenüber vorzuschreiben, wie viel Zeit er/sie in die Korrespondenz investieren soll (wohlgemerkt, es basiert auf Freiwilligkeit!) und drittens ist TL;DR gerade ein Ausdruck der Tatsache, dass ich in meinem Leben auch noch andere Dinge zu tun habe, als diesen Blog zu pflegen.

    Aber danke für den Filmtipp. Ich wollte mir bei Gelegenheit Descending the Mountain anschauen – aber wenn ich schon dafür bezahlen muss, wollte ich das noch mit jemandem zusammen machen. Bisher hat es sich noch nicht ergeben.

  33. P.S. Ich habe mir Dosed angeschaut – und bin ehrlich gesagt schockiert, wie willkürlich diese selbsternannten Psychedelics-Gurus hier vorgehen; und wie völlig kritiklos das in dem Film dargestellt wird. An einer Überdosis Iboga hätte die Frau auch sterben können. (Und Todesfälle gibt’s bei solchen Behandlungen durch “Schamanen” immer wieder einmal. Davon erfährt man natürlich nichts in netten Dokus, die Filmpreise abräumen.)

    Mein Standpunkt ist ja, dass es hierzu mehr klinische Forschung geben muss, unter kontrollierten Bedingungen. Insofern ist es auch Verantwortung des Systems, wenn hilflose (und suizidale) Menschen in die Arme solcher “Gurus” getrieben werden, weil es sonst eben keine Angebote gibt.

    Manche Szenen fand ich wirklich entwürdigend, wie die Frau z.B. nach dem ersten Iboga-Trip eine Schale mit Eis gereicht bekommt – und dann wie ein Hund Futter aus seinem Napf aufschleckt. Man sollte wenigstens etwas kritische Distanz dazu beibehalten, wie so ein Film gemacht wird und zu welchem Zweck. Für mich ist das ein Zeugnis dafür, wie sehr diese “Szene” den Bezug zur Realität verloren hat.

    Noch zwei wichtige Punkte: Erstens sieht man hier natürlich auch die kaputte, amerikanische spätkapitalistische Wettbewerbsgesellschaft, die überhaupt erst so viele gescheiterte Drogen-Zombies erzeugt. Zweitens ist es schade, wenn jemand in seinen Dreißigern (oder später) noch nicht gelernt hat, mit negativen Gefühlen umzugehen (sondern diese mit Drogen wegspritzen muss) oder sich selbst zu akzeptieren. Ob es die beste und humanste Lösung ist, diesen Menschen zu vermitteln, dass sie dafür eine Droge brauchen, sei aus Platzgründen dahingestellt.

  34. Noch zum Microdosing, auf das die Frau am Ende der Doku schwört: Eine Behandlung mit natürlichen “Kräutern” in homöopathischen Dosen (Placebo-Effekt) ist mir lieber als die Gabe von Psychopharmaka, die Menschen oft dicker machen, die sexuelle Erregung stören und teils zu massiven Entzugserscheinungen führen.

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