Politik und Plagiatsaffären

Vom Sinn und Unsinn der Doktorarbeit nach Franziska Giffey

Nach Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Annette Schavan (CDU) trat kürzlich mit Franziska Giffey (SPD) schon die dritte Bundesministerin im Zusammenhang mit einer Plagiatsaffäre von ihrem Amt zurück. Ursula von der Leyen (CDU) behielt 2016 ihren Dr. med. und blieb bis 2019 Verteidigungsministerin, obwohl auch in ihrer Doktorarbeit zahlreiche Fehler gefunden wurden. Die zuständige Prüfungskommission stellte keine Täuschungsabsicht fest.

Die Häufung dieser – und weiterer weniger prominenter – Negativbeispiele wirft die Frage auf, wie es um den Doktorgrad in Deutschland bestellt ist. Im deutschsprachigen Raum hat man ohnehin ein besonderes Verhältnis dazu: Tatsächlich unterscheidet man hier über 60 verschiedene Doktoren, wo man sich im Ausland meist mit einem breiten PhD (Doctor of Philosophy) begnügt. Hintergrund: Früher hieß alles, was nicht zu den drei klassischen Fakultäten Medizin, Recht und Theologie gehörte, schlicht: Philosophie.

Was ist ein Doktorgrad nach so vielen Skandalen noch wert?

Eine weitere Besonderheit ist, sich den akademischen Grad in den Personalausweis oder Reisepass eintragen zu lassen. Das mag bei manchen das Missverständnis aufkommen lassen, es handle sich nicht nur um einen Namenszusatz, sondern man heiße dann wirklich Frau oder Herr Doktor Soundso. Natürlich wollen viele dann auch so angesprochen werden. Dabei handelt es sich meiner Meinung nach vor allem um eine Höflichkeitsfloskel.

In Österreich weitet man das sogar auf den Magisterabschluss aus. Das könnte man allerdings auch konsequent nennen. Schließlich ist das auch ein akademischer Abschluss, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Dazu zwingen, einen so zu nennen, wird man im deutschsprachigen Raum aber wohl niemanden können.

Wofür steht der Doktor?

Mit der Doktorarbeit weist man nach, ein größeres wissenschaftliches Projekt eigenständig und auf hohem Niveau bearbeiten zu können. Eine Ausnahme hiervon ist allerdings der Dr. med., der sich meiner Einschätzung nach meistens eher auf dem Niveau einer Diplom-/Magister-/Masterarbeit befindet. Man darf aber nicht unerwähnt lassen, dass die Ausbildung zur Ärztin/zum Arzt mir ihren harten Klausuren und staatlichen Prüfungen sehr anspruchsvoll ist. Der Doktor fürs Namensschild ist dann vielleicht mehr das Tüpfelchen auf dem i.

Anstatt einer umfassenden Monografie ist es heute in vielen Fächern üblicher geworden, mehrere Einzelarbeiten in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu veröffentlichen und dann mit einer Einleitung und Schlussfolgerung zu einem Ganzen zu schreiben, genannt “kumulative” Dissertation. Damit hat man auch gleich mehrere Publikationen im Lebenslauf stehen, anstatt eines dicken Buches, für dessen Lektüre ohnehin wenige Zeit haben.

In manchen Disziplinen mag aber die Monografie nach wie vor das Maß der Dinge sein. Dann schaut man wahrscheinlich auch auf das Renommee der Betreuer und des Verlags, der das Buch herausgibt. Ein Schelm, wer sich hier mit einem satten Druckkostenzuschuss in einen renommierten Verlag einkauft – und dann hinterher behauptet, das Renommee des Verlags stehe für die Qualität der eigenen Arbeit.

Von Doktormüttern und -Vätern

Die Sache mit den Betreuern ist ebenfalls im deutschsprachigen Raum anders gelagert: Die Doktormütter und -Väter sind nämlich oft die wichtigsten Gutachter der Arbeit. Dann beurteilt man eigentlich nicht nur seinen akademischen Nachwuchs, sondern auch seine eigene Betreuungsarbeit. Das gilt bei genauerem Nachdenken natürlich für sehr viele Lehrer-Schüler-Beziehungen.

Wenn dann als einziges externes Gutachten noch jemand aus dem engeren Kollegen- beziehungsweise Bekanntenkreis hinzukommt, darf man schon an der Unabhängigkeit des Verfahrens zweifeln. Das kann sich für die Promovierenden übrigens sowohl positiv als auch negativ auswirken, wenn man beispielsweise die wissenschaftliche Leistung der Betreuer kritisiert. Natürlich würde niemand seine Gutachter vornehmlich zitieren, um deren wissenschaftlichen Beitrag hervorzuheben und damit milde zu stimmen. Wie jeder weiß, sind Wissenschaftler nämlich völlig objektiv und über Schmeicheleien erhaben.

Im Ausland hingegen sind die Betreuer in der Regel zwar auch formal am Promotionsverfahren beteiligt. Die eigentliche Gutachtertätigkeit übernimmt aber ein separates Gremium, in dem Doktorväter und -Mütter gerade nicht vertreten sind. Hier wird mehr Wert auf Unabhängigkeit gelegt.

Dass man mit den sogenannten Graduiertenschulen nach und nach internationale Standards übernimmt, spricht aber zumindest für zunehmende Kontrolle. Dort sind die Promotionsprogramme nämlich meist strukturierter und transparenter. Noch die eine oder andere Fortbildung zu bekommen, wie es dann üblich ist, kann sicher auch nicht schaden.

Erlesener Kreis

Die Sendung “Der Tag” von hr2 Kultur beschäftigte sich am 21. Mai mit dem Thema. Ich war an der Sendung beteiligt. Die zum Teil relativierenden Äußerungen anderer Teilnehmer über die Bedeutung des Doktors kann ich so aber nicht bestätigen. Das liegt meiner Meinung schon an seiner Sonderstellung:

Laut Centrum für Hochschulentwicklung gab es im Jahr 2017 rund 28.000 abgeschlossene Promotionen, von denen die Mediziner mit rund 6.000 die größte Gruppe stellten. Dabei war die Promotionsquote in den Fächern Biologie, Chemie und Physik am höchsten (rund 86 bis 64%) und in Jura, BWL und Architektur am niedrigsten (rund 13 bis 6%).

Statista berichtete im selben Jahr zum Teil erhebliche Unterschiede bei den Einstiegsgehältern: Selbst in den eher bescheiden bezahlten Geisteswissenschaften verdienten Doktorinnen und Doktoren im Schnitt rund 17% mehr als Einsteiger mit Masterabschluss. Mit über €30.000 pro Jahr gab es den größten Gehaltsunterschied im Fach Jura, wo man mit Doktorgrad satte 74% mehr verdiente. (Es kann natürlich in einigen Subdisziplinen, man denke vielleicht an Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen, noch größere Unterschiede geben, die in den allgemeinen Gruppe weniger auffallen.)

Auch unter Parlamentariern mit ihren üppigen Diäten sind Hochschulabschlüsse keine Seltenheit: Rund 17% haben hier laut Forschung & Lehre einen Doktor – das entspricht in der Gesamtbevölkerung ziemlich genau dem Anteil aller Hochschulabschlüsse (also Bachelor, Master, Diplom, und so weiter). Deren knapp 18% stehen knapp 82% unter Parlamentariern gegenüber.

Man nehme dazu noch die soziale Ungleichheit im deutschen Bildungswesen, und es kommt eine sehr schiefe Chancenverteilung heraus. Von Kindern aus Akademikerfamilien erreichen 77% einen Hochschulzugang, in anderen Familien gerade einmal 23% (Wie sich ein Akademiker ein ungerechtes System zurechtbiegt).

Auf einen Doktoranden aus einer bildungsfernen Familie kommen am Ende satte zehn aus einer bildungsnahen. Das sind 900% mehr! Zum Vergleich: Dass Männer im Schnitt bei gleicher Tätigkeit 6% mehr verdienen als Frauen, halten viele für eine große Ungerechtigkeit.

Strategische Doktoren

Wie viel Kapital einem ein Doktor für die politische Laufbahn bringt, kann wahrscheinlich niemand genau sagen. Die Indizien sprechen aber deutlich dafür. Überhaupt habe ich regelmäßig den Eindruck, dass die wahrgenommene Glaubwürdigkeit im deutschsprachigen Raum damit einhergeht, wie viele Zusätze vor dem Namen stehen. Die wegen Täuschungen aufgeflogenen Politikerinnen und Politiker leisten hier unfreiwillig Aufklärungsarbeit, dass dem nicht so ist.

Ein Kernproblem sind hier meiner Meinung nach die sogenannten “strategischen Doktoren”. Das sind diejenigen, die nie beabsichtigen, ernsthaft in der Wissenschaft zu arbeiten, sondern schlicht für das Namensschild oder die Karriere promovieren. Natürlich kann man das nicht immer vorhersagen und jeder weiß, dass es sehr viel mehr Promovierende als feste Stellen in der Wissenschaft gibt.

Ehrlicherweise muss man wohl auch einräumen, dass Doktoranden oft billige Arbeitskräfte in hochqualifizierten und spezialisierten Bereichen sind, die sich (noch) nicht gut durch Maschinen/Roboter automatisieren lassen. Der Doktor ist dann gewissermaßen symbolisches Kapital, für das man schlechtere Arbeitsbedingungen in Kauf nimmt. Jedenfalls eine Zeit lang. Wie wir gesehen haben, zahlt sich das danach im Schnitt in barer Münze aus. Das Prinzip “guter Lohn für gute Arbeit” sollte aber für alle gelten.

Da schlechte Betreuung eine häufige Klage von Promovierenden ist, könnte man sich überlegen, ob man für diejenigen, die von vorneherein nicht ernsthaft in der Wissenschaft arbeiten wollen, überhaupt Ressourcen aufbringen sollte. Immerhin geht es hier auch um die Verwendung von Steuermitteln. Die Politiker, die jetzt beim Täuschen erwischt wurden, haben meines Wissens mehrheitlich so einen “strategischen Doktor” gemacht.

Schauen wir uns nun am Ende den Fall Giffeys noch einmal genauer an:

Der Fall Giffeys

Die SPD-Ministerin schien die Plagiatsaffäre schon überstanden zu haben, als ihr die Freie Universität Berlin im Oktober 2019 nur eine Rüge erteilte. Danach wurde die Kritik – aus Hochschulkreisen, Politik und Medien – am Prüfungsverfahren aber immer lauter. Ein gravierender Einwand war, dass Giffeys Doktormutter, die Politikwissenschaftlerin Tanja Börzel, als Vorsitzende des Promotionsausschusses die Prüfungskommission selbst zusammenstellte. Als Betreuerin war sie in der Sache natürlich befangen.

Damit hat die Akademikerin meiner Meinung nach weder sich selbst noch ihrer Universität einen Gefallen getan: Für mich ist das dann auch der viel größere Skandal, als dass eine Politikerin in ihrer Doktorarbeit abgeschrieben hat. Gerade die Wissenschaft sollte in Sachen Unabhängigkeit und Transparenz der Gesellschaft ein Vorbild sein, nicht umgekehrt.

Interessenkonflikte im Gutachterwesen halte ich ohnehin für ein großes und noch zu oft unterschätztes Problem (Warum die Wissenschaft nicht frei ist). Dabei gibt der Rechtsstaat doch ganz klar vor: Entscheidungen müssen nachvollziehbar, öffentlich einsehbar und unabhängig sein. Auch hier sei noch einmal daran erinnert, dass die allermeisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Steuermitteln bezahlt werden.

Dass bei Forschungsskandalen meist jüngere Akademiker beharrlich auf Probleme hinweisen müssen, während sich die Etablierten in Schweigen hüllen, wirft auch kein gutes Licht auf das System. Ich schrieb hier beispielsweise über die Fälle Marc Hausers, Niels Birbaumers und Hans-Ulrich Wittchens, die sich in dieser Hinsicht ähnelten.

Flucht nach vorne

Franziska Giffey scheint nun ihre Hausaufgaben gemacht zu haben: Zwar konnte sie in ihrer Doktorarbeit nicht richtig zitieren, doch ihre Karriere will sie nun mit einer Flucht nach vorne retten. Sie konnte schließlich von zu Guttenberg und Schavan lernen, wie man es nicht machen darf. Also “verzichtete” sie erst auf ihren Doktor, was formal gar nicht geht; und als sich das Ende des zweiten Untersuchungsausschusses näherte, bot sie den Rücktritt an.

Auch das riecht wieder nach Klüngel und strategischem Taktieren: Denn der offizielle Bericht war da noch gar nicht veröffentlicht. Es gab also – außer vorauseilender Deeskalation? – noch gar keinen formalen Anlass für einen Rücktritt. Giffeys Parteikollege Michael Müller, der Regierende Bürgermeister Berlins, dessen Nachfolge die SPD-Frau bald antreten will, setzt noch einen darauf: Im Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte er, Frau Giffey spiele mit offenen Karten.

Das angesichts der Faktenlage ein gewaltiger Spin: Eine Spitzenpolitikerin täuscht massiv in ihrer Dissertation und führt den Doktor dann auch jahrelang. Sie wird wissen, was es ihr gebracht hat. Ihre Doktormutter regelt im Krisenfall eine garantiert neutrale Prüfungskommission. Diese kommt im Endergebnis auf eine Rüge, die es formal gar nicht gibt. Und auch nach Installation der zweiten Prüfungskommission, diesmal ohne Schützenhilfe, braucht die Ministerin noch ein gutes halbes Jahr, um sich darauf zu besinnen, dass ihre Täuschung nicht mit dem hohen öffentlichen Amt vereinbar ist.

Dieses Vorgehen offenbart einen massiven Werteverfall in der Partei, die traditionell mit dem Spruch “Aufstieg durch Bildung” Wahlkampf macht und den Armen der Gesellschaft ihr unmenschliches “Fördern und Fordern” aufdrückt. Das eigene Personal macht hingegen mit dem “Aufstieg durch Verblendung” vor, wie man wirklich in die Spitzenpositionen kommt. Und kurz bevor man es nicht mehr leugnen kann, jazzt man es zur Schicksalswahl:

Ganz bescheiden mögen nun Berlins Wählerinnen und Wähler bestimmen, wie es mit der Plagiatspolitikerin weitergeht. Diese spiele immerhin mit offenen Karten. Asche auf ihr Haupt. Tatsächlich hat sie lange getäuscht und an ihrer Täuschung auch festgehalten, bis sie sich nicht länger vertuschen ließ.

Für die SPD, um deren Beliebtheit es zurzeit ohnehin schlecht bestellt ist, stellt das kein geringes Risiko dar. Da wird sich wohl auf die Schnelle keine Alternative gefunden haben. Das bedeutendere Risiko sehe ich aber für die Wissenschaft: Wenn Giffey jetzt mit Erfolg vormacht, wie man Täuschungsmanöver auf der Karriereleiter später geradebiegt, dann werden ihr das Andere wohl nachmachen.

Tja, was für einen Sinn hätte so ein Doktor dann noch?

Dieser Beitrag erscheint auch auf Telepolis – Magazin für Netzkultur. Titelgrafik: OpenClipart-Vectors auf Pixabay.

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117 Kommentare

  1. So, jetzt ist es also offiziell:

    Freie Universität Berlin entzieht Franziska Giffey den Doktorgrad

    Und auch der Rücktritt im Mai erscheint so wieder als geschickte Medienstrategie. Dadurch wurde Kritikern vor Veröffentlichung der offiziellen Fakten präventiv Wind aus den Segeln genommen.

    Die Frau sollte mal eine lange Wanderung machen, vielleicht auf dem Jacobsweg, und in sich schauen.

    Wähler, die so jemanden in hohe Ämter wählen, sind selbst schuld.

  2. Eine “naive Frage”. Ist es denn für einen Politiker wichtig, ob er einen Doktorgrad hat oder nicht? Oder geht es um die “Schummelei” bei der Promotion?

    Gruß
    Rudi Knoth

    PS: Ich habe leider keinen Doktortitel/Grad

  3. @Knoth: Das wissen die Politiker besser als wir. Wenn man sich aber anschaut, wie deutlich Promovierte im Bundestag überrepräsentiert sind im Vergleich zur Gesamtbevölkerung, dann scheint das schon wichtig zu sein, ja.

  4. Viellicht könnte man dieses Verhalten auch als krankhaft einstufen ? Ich könnte mir vorstellen dass solche Leute wahrscheinlich solche Doktortitel als Bestätigung ihres Selbstwertes bzw. ihres mangelnden Selbstwertgefühles benötigen. Sie möchten anerkannt werden, etwas darstellen ,den elterlichen und gesellschaftlichen Werten, den Werten der Elite entsprechen. Die fehlende Anerkennung lt. Bindungstheorie versucht man nun mit allen legalen und illegalen Möglichkeiten wieder zu erreichen. Und mich als Ossi haben nach der Wende diese vielen Doktoren mit dem doktorhaften Auftreten aus dem Westen natürlich auch erst mal beeindruckt(Tolle schauspielerische Leistungen). Mehr Schein als Sein ist schon immer gut fürs Geschäft bzw. für die Karriere: Wenn man schon nichts darstellt, muss man etwas darstellen.

  5. @Herr Schleim

    Wähler, die so jemanden in hohe Ämter wählen, sind selbst schuld.

    😆
    Guter Witz, wenn es ein Witz sein sollte!
    Politiker sind Berufslügner, man mehr mal weniger und dabei ist es völlig egal welche Titel sie nach außen hin tragen – es ist ohnehin nur zum Schein wichtig, die Taten sind es, nicht die Titel.
    Und zur Flintenuschie, Zensursula, Dreiwettertaff usw. die sie ja auch schon erwähnten.

    […]Sie wurde am 16. Juli 2019 auf Vorschlag des Europäischen Rates durch das Europäische Parlament gewählt.[…]

    Völlig am Wähler vorbei, da sie gar nicht zu Wahl stand, wenn ich mich noch recht erinnere. Dass die EU überhaupt demokratisch wäre, das ist ohnehin einer der übelsten Witze aller Zeiten.

    Wer die Reden des Merkel zur Demokratie (kein anrecht auf Ewigkeit und weiteres bösartiges Geschwafel) und zu Volksabstimmungen z.B. zu einer echten Verfassung VOM Volk (wird es nicht geben etc.) kennt, und darüber hinaus die Schriften von z.B. Walter Lippmann, Noam Chomsky, Rainer Mausfeld usw. kennt, der weiß auch was man von diesen Wahlen halten kann.

    In diesem Sinne – wie geht der alte Spruch, wenn Wahlen etwas ändern würden, dann wären sie verboten?

    Wie ich schon anderswo hier erwähnte, das Sinnesystem des Humanoiden hat einige ausbeutbare (exploitable) Schwächen und die sind den “Eliten” auch bestens bekannt, denn Heerscharen von solchen (echten) Doktoren, Professoren und Wissenschaftler arbeiten daran und für sie und das schon sehr lange.

    Immer schön wählen gehen, diese Verbrecher damit legitimieren und die Schuld an allen Missständen den Nichtwählern geben, also denen die den Scheiß gar nicht mit machen.
    Wenn man sich an den Pokertisch setzt und da mitmacht, also die Regeln akzeptiert, und danach dann die Schuld am verlorenen Geld denen gibt, die gar nicht mit machten und nur zusahen, dass könnte man im DSM oder ICD-F auch als eine besondere Form der Normopathie eintragen – aber der Wahnsinn nennt sich nicht Normopathie, sondern repräsentative Demokratie; ein Wort das erst durch die US-amerikanischen Gründerväter in die Welt kam und…… ach egal, lesen sie es halt nach oder hören sie Rainer Mausfeld zu.

    Greetz

  6. Ich denke ein Doktortitel wird trotz Skandalen immer einen gewissen Wert haben. Es könnte aber sein, nein es wird sogar ziemlich sicher so sein, dass in Zukunft nicht mehr der Doktor-Titel allein eine Rolle spielt, sondern der Inhalt der Doktorarbeit und seine Bedeutung. Heute ist es noch mit einem riesigen Aufwand verbunden eine Doktorarbeit zu würdigen. Das könnte sich aber ändern. Mit automatischen, von künstlicher Intelligenz unterstützten Werkzeugen kann man wohl schon bald eine Arbeit bis in ihre feinste Verästelungen analysieren und etwa herausfinden woher die präsentierten Ideen kommen und wieviel echte Eigenarbeit dahintersteckt.

    Mit andern Worten: gute Arbeiten werden in Zukunft mit geringerem Aufwand vom grossen Rest getrennt werden können und Plagiate werden es immer schwerer haben.

    Eine Politikerin , die mit ihrer Doktorarbeit imponieren will, muss also in naher Zukunft entweder intensiv selbst in die Eisen steigen – oder sich ein Wunderkind engagieren, das die Arbeit für sie per Check erledigt.

  7. @Herr Schleim,

    OK, ich merke gerade, ich bin damit (dem Kommentar oben) hier doch im falschen Schauspielhaus ähhhm Blog in der Matrix gelandet. Ich werde es vermeiden, da es ohnehin keinen Sinn macht.

    Also, weiterhin eine schöne Zeit wünsch ich Ihnen – so long…

    Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: „Ich, der Staat, bin das Volk.”

    — Friedrich Nietzsche

    “The most dangerous superstition” – E-Buch von Larken Rose (Original in Englisch)

    “Der Gefährlichste Aberglaube” – E-Buch von Larken Rose (inoffizielle deutsche Übersetzung)

  8. @Golzower: Anerkennung

    Ich finde Ihre Gedanken interessant, auch mit Blick auf Bindungstheorie und Bestätigung.

    Tja, nicht alle von uns haben genug davon erfahren. Manche haben gelernt, dass sie bestimmte Leistungen erbringen müssen, um etwas “wert” zu sein (dabei schließe ich mich selbst nicht aus).

    Aber ob man das Verhalten gleich pathologisieren, also als krankhaft ansehen muss? Ich weiß nicht. Ich würde diese erwachsenen und gebildeten (sowie eingebildeten) Menschen durchaus für Ihr Handeln voll verantwortlich machen.

  9. @LUCiD: Fundamentalkritik

    Sie äußern hier eine Fundamentalkritik und ich kann es nachvollziehen. Schriften Mausfelds sind mir auch bekannt. Eine große Mehrheit interessiert es eben nicht.

    Mich ärgert das, dass Menschen vorgeben, sich fürs Allgemeinwohl einzusetzen, doch in Wirklichkeit vor allem die Interessen einer kleinen Gruppe oder gar nur von sich selbst vertreten.

    Aber es stimmt wohl auch: Wir haben die Politiker, die wir verdienen.

  10. @Holzherr: Künstliche Intelligenz

    Das wäre ja mal ‘was: Ersetzen wir die Gutachter in der Wissenschaft durch KI.

    Meiner Erfahrung nach verbirgt sich aber hinter “künstlicher Intelligenz” allzu oft “echte Dummheit”.

  11. Oh, zu viele Links vermutlich. Deshalb die Moderation.
    Nun denn, eine Ergänzung noch bevor es veröffentlicht wird.

    […]vor allem haben “wir” also die Bürger es zugelassen dass sich die Obrigkeit, mit den geraubten Steuern bis unter die Zähne bewaffnen konnte[…]

    Das stimmt so eigentlich nicht, denn würden die Bürger nicht den Versprechen der Staatsreligion unterliegen, dann wäre das wahrscheinlich auch nicht passiert. Und geraubte Steuern müsste eigentlich kursiv stehen wie jetzt, denn es ist vielen Leuten gar nicht klar was da passiert, obwohl so gut wie niemand (also solche die nicht ohnehin davon sehr profitieren) Krieg will, der nicht dazu verhext sprich manipuliert wurde und noch mit den Achseln zuckt wenn mal wieder, wie gerade die Rede davon ist wie wenig (oder gar keine) Steuern die Reichen und Superreichen bezahlen – es scheint auch niemanden zu interessieren in was dieser Olaf Scholz alles involviert war und was unsere Regierung alles tat, damit Cum Cum und Cum Ex nicht so schnell aufflog.

  12. Test mit nur 2 Links – falls das durch geht gehört es über den letzten Kommentar von mir 10.06.2021, 23:23 Uhr – wenn nicht auch egal…. dann halt nicht.

    @Herr Schleim
    Jetzt bin ich etwas überrascht, ja, aber nur ein wenig, da ich im Grunde nicht glauben konnte und wollte, dass Sie das nicht verstehen – so kann man sich irren, immer mal wieder 😀
    Ich will jetzt gar nicht weiter darauf eingehen, sonst werde ich auch noch vom Verfassungsschutz bespitzelt HaHa aber das iat doch nicht ihr Ernst?

    […]Aber es stimmt wohl auch: Wir haben die Politiker, die wir verdienen.

    Oder doch?
    Glauben sie das wirklich? Und wenn ja, wer ist “wir” – ich bin es sicherlich nicht, da ich nicht mehr wähle und dies auch niemals mehr tun werde, selbst wenn eine Wahlpflicht kommen würde.
    Und Sie? Glauben Sie dass sie das verdient haben, so an der Nase herum geführt zu werden? Oder meinen Sie das Gros der Bürger, die selbst schuld an ihrer Misere wären? Ich kann und will dem nicht zustimmen, denn es wird alles dafür getan die Menschen dumm, unmündig und beschäftigt zu halten – nun haben wir eine Situation in der dieser “Status Quo Bias” (Sie erwähnten ihn vor kurzem) “Eine große Mehrheit interessiert es eben nicht” viel dazu beiträgt, dass sich nichts zum guten ändert und vor allem haben “wir” also die Bürger es zugelassen dass sich die Obrigkeit, mit den geraubten Steuern bis unter die Zähne bewaffnen konnte und noch dazu jeden neuen Menschen gründlich das Gehirn gewaschen wurde, so dass viele den Käfig, aus dem es ohnehin sehr schwer ist auszubrechen noch von innen zuhalten, vor lauter Angst und kognitiver Dissonanz.

    Nun denn, vielleicht viel zu viel der Worte mal wieder 😉

    […]Mich ärgert das, dass Menschen vorgeben, sich fürs Allgemeinwohl einzusetzen, doch in Wirklichkeit vor allem die Interessen einer kleinen Gruppe oder gar nur von sich selbst vertreten.[…]

    Das unterschreibe ich sofort, ohne mit der Wimper zu zucken.

    Alles Gute!

    Hier noch etwas von Larken Rose für Leute die nicht lange lesen wollen und lieber zuhören und Video schauen, z.B. unterwegs auf dem Kophörer o.Ä.

    Regierungen sind Aberglaube – Larken Rose | ganzer Vortrag
    Dieser Vortrag ist deutsch sychronisiert und geht rund 45min.

    Statism: The Most Dangerous Religion (feat. Larken Rose)
    Das ist ein Video das mit Larken Rose hinterlegt wurde, also in Englisch und geht rund 13min, welches auch mit deutscher Übersetzung existiert. Ich habe hier links über Invidious gewählt, da das letztere Video eine Altersverifikation auf YouTube braucht und mit Invidious kann man es auch ohne sehen. Wer also noch ein Konto von Evil Google hat, kann sich auch dort anmelden um das Video zu schauen.

    Disclaimer für Dummies:
    ABER AUFPASSEN!! Nicht nur dass darin sehr krasse Bilder gezeigt werden, die für zart besaitete Menschen vielleicht zu krass sind (deshalb wohl das mit dem Alter), nein, auch ganze Weltbilder könnten stark ins wanken geraten oder gar zerbrechen, anhand der Infos. You choose!

  13. Noch ergänzend zu dem Video oben mit dem Vortrag von Larken Rose. Das betrifft auch diese psychischen Krankheiten in Bezug auf die sozialen Strukturen und das was ich schon bei dem letzten Artikel über die Psychiatrie und ihr medizinisches Modell ansprach, nämlich dass vieles un- und unterbewusst abläuft, die Menschen im Grunde merken dass etwas in der Welt nicht stimmt und mit den proklamierten Werten und Idealen überhaupt nicht übereinstimmt[1], ohne es aber genau beschreiben zu können und bis sie das können werden sie von ahnungslosen Psychiatern mit den bunten Pillen wieder oder erst recht zu Zombies gemacht.

    [Komplett synchronisiert] Larken Rose spricht über kulturell vermittelte Gedankenkonstrukte, die kritisches Denken verhindern und uns unwissentlich zu Mittätern von Unrechtsmaschinerien machen. Wir unterstellen Urvölkern stets, sie seien rückständig und abergläubisch, doch liegen wir im direkten Vergleich wirklich so weit vorne oder tragen auch wir im Westen tief verwurzelte Überzeugungen mit uns herum, die bei genauem Hinblicken keinerlei Basis in der Realität haben?

    Folgt unsere soziale Organisationsstruktur wirklich sinnvollen und nachvollziehbaren Kerngedanken? Oder kommen auch wir in Erklärungsnot, wenn wir einem Fremden von Grund auf erklären müssen, WARUM unsere Gesellschaftsstruktur so ist wie sie ist?

    Ich behaupte nicht dass alle Psychiater schlecht sind, das vollends durchschauen und es mit voller Absicht tun – nein, viele wollen voller Überzeugung auch helfen, sind selbst aber in dem Hamsterrad der Gesellschaft gefangen, das von innen wohl möglich wie eine Leiter aussieht.

    [1]
    Das absurdeste Beispiel hierzu ist aktuell wohl die Sache um und mit Julian Assange – da werden sehr, sehr viele Menschen zu Weltmeistern der Ausblendung und Verleugnung von Tatsachen.

  14. Doktorarbeiten transparent machen ist machbar
    Wenn ich im Vorgängerkommentar schrieb mit KI könne man zukünftig oder sogar jetzt schon Doktorarbeiten bis in ihre feinsten Verästelungen analysieren und die Herkunft der Materialien und Ideen verfolgen, so meine ich damit nicht eine besonders intelligente Software, sondern eine besonders erfahrene Software, die speziell für diesen Zeck geschaffen wurde und die mit Millionen von Doktorarbeiten gefüttert wurde und die damit in der Lage wäre jede denkbare Querverbindung zwischen der gerade analysierten Arbeit und jeder schon geschriebenen Arbeit herzustellen.

    Im Prinzip ist die Herstellung und das Training einer solchen „Doktor-Enthüllungs“ KI-Applikation heute eine Fleissarbeit – aber eine Fleissarbeit mit einem hohen zwar nicht kommerziellen so aber doch akademischen Ertrag. Konzipiert, finanziert und evaluiert könnte eine solche Software etwa vom Erziehungsministerium oder, falls europaweit eingesetzt, von der EU.

    Mir ist aber klar, dass eine „allmächtige“ Analysesoftware vor allem für viele Geisteswissenschaftler ein Ding des Schreckens wäre, denn es gäbe dann kaum noch etwas zu verbergen und jeder Gedanke, der schon einmal gedacht wurde würde durch die Analyse der eigenen Arbeit sichtbar werden.

  15. @ Martin Holzherr, 11.06.2021, 06:08 Uhr, Doktorarbeiten transparent mache

    Es gibt bereits Software, die Plagiate entdeckt – und das sogar als Online-Tool.
    Ich denke aber, es bräuchte mehr, es bräuchte ein Tool, das nicht nur nicht kenntlich gemachte Zitate aufdeckt, sondern das auch Umformulierungen erkennt und das beispielsweise die Verwandtschaftsbeziehungen eines Textes relativ zu Referenztexten angeben kann.

  16. @Holzherr: Automatisierung

    Wir haben auch so eine Software (für Bachelor-, Masterarbeiten usw.). Man kann die Suche nach bereits bekannten Textbausteinen natürlich automatisieren – und dann auch mehr oder weniger automatisch nach Zitations- und Quellenangaben suchen lassen, wobei man hier unterschiedliche Stile berücksichtigen muss (z.B. direkte Zitate mit Anführungszeichen im Text vs. direkte Zitate ohne Anführungszeichen in einem eigenen Absatz, oft bei längeren Zitaten).

    Setzen Sie sich doch mit den Leuten hinter Vroniplag auseinander. Die sind darauf spezialisiert. Eine KI eine Anzahl “guter” Doktorarbeiten und danach eine Anzahl “schlechter” Doktorarbeiten “lesen” lassen und die Beurteilung dann zu automatisieren, das scheint mir aber zu naiv gedacht.

  17. @LUCiD: Der Mensch in Vernunftwesen

    Gemäß einer antiken Weisheit soll man ändern, was man ändern kann; akzeptieren, was man nicht ändern kann; und braucht man Weisheit, die beiden Dinge voneinander zu unterscheiden.

    Chomsky (heute schon 92-jährig) hat doch jahrzehntelang unsere Form der Bildung, auch die Bildung an den Universitäten, als “Indoktrination” bezeichnet. Es gibt andere Kritiker. Du nanntest Mausfeld. Dessen Vorträge haben auf YouTube zum Teil beachtliche Klickzahlen.

    Es ist also offensichtlich nicht so, dass wir in einer Diktatur leben, in der Kritiker mundtot gemacht werden (sonst hätte man MENSCHEN-BILDER wohl auch schon längst den Stecker gezogen). Leider gibt es Länder, in denen das nicht so ist. (Selbst in Großbritannien kann die Regierung ein Thema unter die “nationale Sicherheit” stellen und dürfen die Medien dann nicht mehr darüber berichten.) Deutschland hat 2021 erstmalig nur eine “zufriedenstellende” Pressefreiheit.

    In der Geschichte, wenn es zu einschneidenden Veränderungen hätte kommen können, haben sich die Bürgerlichen im Zweifelsfalle lieber mit der Obrigkeit zusammengeschlossen, anstatt mit den Unterdrückten. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier; und wir mögen die Bequemlichkeit, haben tendenziell Angst vor Veränderung.

    Wenn ich sage, dass wir die Politiker haben, die wir verdienen, dann meine ich, dass diese von Mehrheiten gewählt werden. Nicht wählen gibt übrigens den Stimmen für die großen Parteien (>5%) mehr Gewicht. Man kann also eigentlich nicht nicht wählen. Für September 2021 weiß ich übrigens zum ersten Mal in meinem Leben nicht, wen ich wählen soll. Ich habe aber trotzdem den Antrag für die Briefwahl (im Ausland) ausgefüllt.

    Wichtig finde ich, trotz dieser Probleme sein Leben sinnvoll zu leben. Ich kann hin und wieder einen Artikel über solche Themen schreiben. Ich kann aber nicht dafür sorgen, dass wir ehrlichere Politiker in den Parlamenten (oder ehrlichere Wissenschaftler auf den Lehrstühlen) haben.

    P.S. Es gibt hier keine Moderation. Ich müsste mich jedes Mal einloggen. Das kostet zu viel Zeit. Der Spamfilter ist doof, ja. Ich kann es nicht ändern.

  18. @ Martin Holzherr, 11.06.2021, 06:08 Uhr, Doktorarbeiten transparent machen

    Semantische Textähnlichkeit automatisch bestimmen
    Der Artikel A Glance at Text Similarity beschreibt schon existierende Softwarelösungen um die Ähnlichkeit zweier Texte in Bezug auf den Inhalt, in Bezug auf die gemachten Aussagen, zu bestimmen. Hier die Einleitung zu diesem Artikel (übersetzt von DeepL):

    Ein Blick auf die Textähnlichkeit

    Was ist Textähnlichkeit? Betrachten Sie die folgenden 2 Sätze:
    – Mein Haus ist leer
    – Es ist niemand bei mir
    Ein Mensch könnte leicht feststellen, dass diese 2 Sätze eine sehr ähnliche Bedeutung vermitteln, obwohl sie in 2 völlig unterschiedlichen Formaten geschrieben sind; die Schnittmenge der 2 Sätze hat nur ein Wort gemeinsam, “ist”, und es gibt keinen Aufschluss darüber, wie ähnlich die Sätze sind. Nichtsdestotrotz würden wir erwarten, dass ein Ähnlichkeitsalgorithmus einen Wert zurückgibt, der uns darüber informiert, dass die Sätze sehr ähnlich sind.
    Dieses Phänomen beschreibt das, was wir als semantische Textähnlichkeit bezeichnen würden, bei der wir versuchen, die Ähnlichkeit von Dokumenten auf der Grundlage des Kontexts der einzelnen Dokumente zu ermitteln.

    Es gibt verschiedene quantitative Masse mit denen die Ähnlichkeit zweier Texte bestimmt werden kann wobei sowohl die Ähnlichkeit der Formulierung als auch die Ähnlichkeit der Aussage des Textes gesondert angegeben werden können.

    Fazit: Ein „Doktor“, der meint umformulieren einer Quelle genüge um damit eine eigene Arbeit zu begründen, der muss heute damit rechnen, dass solch ein Vorgehen aufgedeckt werden kann.

  19. @Stephan Schleim (Zitat): “ Eine KI eine Anzahl “guter” Doktorarbeiten und danach eine Anzahl “schlechter” Doktorarbeiten “lesen” lassen und die Beurteilung dann zu automatisieren, das scheint mir aber zu naiv gedacht.“

    Klar. Es geht mir hier um die „Originalität“ der Arbeit, also darum woher die Gedanken, die in der Arbeit ausgebreitet werden, stammen und nicht um die sprachliche oder gedankliche Qualität der Arbeit.

    Im Prinzip geht es um eine erweiterte Form des Aufdeckens von Plagiaten wobei es aber nicht mehr um abgeschriebene Texte, sondern um übernommene Gedanken geht.

  20. @Herr Schleim

    Antike und Weisheit.
    Nicht alles was alt ist, ist deshalb auch gut.
    Eine Zeit in der niemand an den Schöpfungsmythos glaubte, bzw. glauben konnte, weil es allgemeines Grundwissen darstellte, glauben setzt zweifeln voraus um Glauben zu können, man erforschte allenfalls diese Schöpfung, hinterfragte aber nicht den Schöpfermythos, da er als Wissen fest stand und zweifelte nicht daran[1]. Was also aus dieser Zeit als Weisheit behauptet wird, das werde ich nicht unhinterfragt einfach so annehmen.

    Mag ja sein dass das so für viele einleuchtet, aber akzeptieren werde ich es trotzdem nicht, allenfalls akzeptieren dass ich es nicht ändern kann, das ist ein kleiner aber feiner Unterschied, was ich aber auch schon getan habe – erinnern Sie sich noch, was ich drüben bei dem anderen Artikel über die Menschheit, das zivilisatorische Mittelalter und Windeln kommentierte? Ich denke es ist heute noch gar nicht an der Zeit, die Menschen sind noch nicht reif genug und dafür wurde ich auch schon übelst beschimpft, weil viele Menschen nur eine Lebenspanne, ihre, und ggf. noch ein zwei Generationen weit denken – wo hingegen diese Machteliten über Jahrzehnte oder noch länger denken und planen.

    Aber gut, ich selbst denke, ich hätte das hier auch nicht unbedingt kommentieren müssen.

    […]Wichtig finde ich, trotz dieser Probleme sein Leben sinnvoll zu leben. Ich kann hin und wieder einen Artikel über solche Themen schreiben. Ich kann aber nicht dafür sorgen, dass wir ehrlichere Politiker in den Parlamenten (oder ehrlichere Wissenschaftler auf den Lehrstühlen) haben.[…]

    Hab ich auch nicht behauptet dass Sie das könnten, wer könnte das schon, insbesondere bei dieser ein- und festgefahrenen Situation mittlerweile?
    Aber ich bin ungemein dankbar für so jemanden wie Herrn Mausfeld (und natürlich auch andere von dem Schlag, wie z.B. Chomsky oder auch Sie wenn es um diese Psychiatrie geht), der aus meiner Sicht einer der wenigen in dem Bereich ist, der seine Berufung noch ernst nimmt bzw. nahm, da er auch schon in Pension ist, wenn ich mich recht erinnere.
    Was den Sinn betrifft, den muss sich jeder selbst geben, denn aus meiner Sicht hat das leben keinen Sinn, außer halt vor sich hin zu existieren und schon gar keinen höheren Sinn wie viele annehmen oder glauben zu wissen. Das All ist so groß, so leer und so kalt, das kann schon Angst machen und so braucht der Mensch, viele davon, irgend einen höheren Sinn um sich daran fest halten zu können. Und das in schlimmen Zeiten umso mehr.

    Aber was tippe ich da wieder für philosophischen Kram…

    Ich werde es in Zukunft halt wieder vermeiden bei solchen Artikeln zu kommentieren, wenn die im Reader auftauchen…. macht ja nichts – ändert ja eh nichts 😉

    So long…

    [1] https://homepage.ruhr-uni-bochum.de/michael.luetge/naturwis.htm#_Toc70433934
    “Daß die Welt nicht von Gott geschaffen war, war derzeit undenkbar und daher nicht bezweifelbar. Glaube setzt Bezweifelbarkeit voraus”

  21. Ach so eins noch zu dem “man kann eigentlich nicht nicht wählen” – UiiUiUi jetzt fühle ich mich aber schuldig! HAHA
    Scherz beiseite – das wahr mir natürlich klar, und so etwas musste ja auch kommen, so als basta Argument – anscheinend merken sie nicht wie doof das ist – gefickt eingeschädelt halt. Deshalb ist es auch weitgehend sinnlos über solche Rituale zu diskutieren, ich vergesse das aber oft.

    Was sie wählen sollen? Ist das ihr ernst? Ich weiß das es allgemeine Sprache ist, aber nur deshalb ist es nicht unbedingt gut und klingt eher wie ein Kind welches erwartet gesagt zu bekommen was es tun soll. Denken sie mal darüber nach und fragen Sich dann mal selbst ob es nicht eher lauten müsste, “Ich weiß nicht was ich wählen will” – ich will sie damit nicht beleidigen und schätze auch dass Sie das nicht sind deswegen, da kann ich mich aber auch täuschen – ich kenne Sie kaum bis gar nicht.

    Ich weiß nicht…..
    …was ich essen soll…
    …was ich anziehen soll…
    …was ich wählen soll…
    …was ich am Wochenende tun soll…
    usw usf

    Schon seltsam, diese Sprache, aber so steht es geschrieben…

    Ende und aus die Maus 😀

  22. @LUCiD: Akzeptanz

    Wenn man sich damit abfindet, dass man etwas nicht ändern kann, und in diesem Sinne akzeptiert, heißt man es darum nicht (moralisch) gut. Da sind wir uns wohl einig.

    Mausfeld hat, als er noch aktiver Professor an der Uni Kiel war, schon früh den Finger auf die Wunde gelegt, z.B. bei der Beteiligung von Psychologen an Folter. Er ist übrigens Theoretischer Psychologe, wie ich.

    Im heutigen System machen vor allem die Karriere, die sich anpassen; und dafür muss man möglichst glatt (unangreifbar) sein: das machen, was die Anderen, vor allem die Anderen in Machtpositionen, von einem erwarten. Denn die Entscheiden über die Karrieren. Was meine Studierenden oder meine Blogleser darüber denken, kann denen egal sein.

    Das ist in vielen Systemen so: Bestimmte Menschen beherrschen die Systemregeln (Spielregeln) und kommen so an die Spitze. Und was machen sie da? Die Systemregeln aufrecht erhalten (bzw. die Spielregeln beherrschen, jetzt in einem anderen Sinne), denn damit kamen (und bleiben) sie an der Spitze. So reproduziert sich das System selbst: Wer sich nicht oder weniger an diese Regeln hält, steigt nicht auf, hört auf – oder fliegt eben heraus.

    Das heißt, wer in der Wissenschaft Karriere machen will, der muss vor allem viele Papers produzieren und Drittemittel einwerben. Und da darüber v.a. die Wissenschaftler in Machtpositionen entscheiden, muss man besonders glatt sein und sich an deren Vorstellungen anpassen. Vereinzelt kann man vielleicht auch noch mit Beharrlichkeit und etwas “Glück” vorankommen, doch das ist eher die Ausnahme als die Regel.

    In diesem Sinne bekommt die Gesellschaft auch die Wissenschaftler, die sie verdient. Es ist ja auch offensichtlich, dass das Allermeiste, was diese Wissenschaftler machen, gesellschaftlich völlig irrelevant ist. Man versteckt sich im akademischen Elfenbeinturm, denn sonst fiele auf, dass man den heiligen Gral sucht. Diese praktische Irrelevanz erhebt man dann sogar noch zum Qualitätsmaßstab für gute Forschung, wohl um die kognitive Dissonanz (Selbstwidersprüchlichkeit) aufzulösen.

    Und in der Politik? Da gibt es wohl einerseits die Stimmenfänger, die sich gut in den Medien und auf Wahlveranstaltungen machen und für die nötigen Stimmen sorgen, damit Ämter (Machtpositionen) besetzt werden können; andererseits gibt es Strippenzieher und Strategen. Für die inhaltliche Arbeit mietet man sich bei Bedarf ein paar “wissenschaftliche Referenten”.

    Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er sich dazu verhält.

  23. @LUCiD: Was ich wählen will…

    …weiß ich recht gut: Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit, Frieden, Umwelt- und Naturschutz. Es gibt meiner Einschätzung nach aber keine Partei mit realistischen Chancen, über die 5-Prozent-Hürde zu kommen, die das verkörpert.

    Gibt man seine Stimme einer kleineren Partei, auch dann zählt sie nicht und macht die größeren Parteien stärker. Das ist so ins deutsche Wahlrecht eingebaut. Was bleibt, ist mit seiner Stimme für eine kleinere Partei ein Zeichen zu setzen. Das finde ich immer noch besser als gar nicht mehr zu wählen.

  24. @Stephan Schleim

    Was ich wählen will…

    Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Kurzbezeichnung: Die PARTEI)?

  25. @Joker: Vor allem das mit der Elitenförderung scheint mir in der Tat sehr wichtig. Die haben die “großen Parteien” nicht auf dem Radar. 😉

    P.S. Sind die nicht auch für den Mauerbau?

  26. Doktor in einer Geisteswissenschaft == guter Dokumentenverwerter und guter Schlussfolgerer
    Darum wollen Politiker Doktoren sein, behaupte ich. Das heisst der Doktortitel ist durchaus politikrelevant. Wer sich zum Doktor in einer Geisteswissenschaft hocharbeitet zeigt damit, dass er auch ein guter Aktenfresser ist und dass er gehaltvolle Schlüsse aus den Akten (oder anderen Fakten) ziehen kann. So jemand qualifiziert sich damit auch in der Politik zu höheren Aufgaben. Ein Politiker und Doktor ist für andere Dinge geeignet als ein Politiker und früherer Hochleistungssportler.

  27. Warum gibt es soviele Plagiator*innen unter Politiker*innen
    Bitte aus folgenden Multiple-Choice Antworten wählen:
    1) Weil Politiker skrupellose Karrieristen sind
    2) Weil Politiker ergebnisorientiert arbeiten
    3) Würde man suchen, fände man gleich viele Plagiatoren unter Nicht-Politikern
    4) Weil Politiker auch sonst Plagiatoren sind.
    5) Weil Politiker alles tun wollen um in der Gesellschaft wirksam zu werden

    Es sind mehrere Zustimmungen möglich

  28. Plagiatorinnen und Plagiatoren: Macht euch aufs Schlimmste gefasst!
    Die am 11.Juni 2021 auf arxiv veröffentlichte Thesis Analyzing Non-Textual Content Elements to Detect Academic Plagiarism ist eine akute Bedrohung von Plagiator*innen jeglicher Spezies, erkennt diese Software doch nun sogar plagiierte mathematische Formeln und kopiertes und leicht geändertes Infomaterial (Graphiken, Bilder, Abbildungen allgemein und Listen).
    Hier die ersten Sätze aus der Kurzzusammenfassung:

    Die Erkennung wissenschaftlicher Plagiate ist, unter anderem, für Forschungsein- richtungen, Verlage und Forschungsförderer ein dringliches Problem. Bislang vor- gestellte Erkennungsansätze analysieren lexikalische, syntaktische und semantische Textähnlichkeit. Diese Ansätze erkennen kopierten, mäßig umformulierten und wörtlich übersetzten Text.

    Die zuverlässige Erkennung von verschleierten Plagiaten wie starken Paraphrasen, sinngemäßen Übersetzungen und der Übernahme von nicht-textuellen Inhalten und Ideen ist jedoch ein ungelöstes Forschungsproblem.

    Die vorliegende Dissertation adressiert dieses Problem durch die Vorstellung von Erkennungsansätzen, die ein neues Konzept umsetzen — sie analysieren nicht-tex- tuelle Inhalte in wissenschaftlichen Dokumenten, wie zum Beispiel Zitate, Abbil- dungen und mathematische Ausdrücke.

    Die Dissertation leistet die folgenden Forschungsbeiträge.
    Sie präsentiert den bislang umfangreichsten Literaturüberblick zu Technologien für die Plagiatserkennung. Die Literaturstudie stellt die Schwächen derzeitiger Erkennungsverfahren bei der Identifizierung verschleierter Plagiate heraus. Darüber hinaus zeigt die Literaturanalyse eine signifikante Forschungslücke auf. Diese besteht im Hinblick auf Verfahren, die andere als textuelle Inhaltsmerkmale analysieren.
    ….

    Frage:Wieviele Politikerkarrieren sind wohl durch diese Arbeit bedroht? Wieviele Politiker*innen blicken nun in den Abgrund?

  29. @Stephan Schleim

    Sind die [Die PARTEI] nicht auch für den Mauerbau?

    Angefangen hatten sie schon. Das ist auf youtube gut dokumentiert. Genau kann ich Dir nicht sagen, wie weit sie mittlerweile gekommen sind.

    Auf der Homepage steht es zumindest noch ganz oben an:

    “Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag.” (Chlodwig Poth)

    Könnte mir vorstellen, dass die mittlerweile auch für die endgültige Teilung Europas eintreten.

  30. @Schleim
    Ich denke auch,dass wir zukünftig über ‘Leistung’ differenzierter werden nachdenken müssen.
    Im kleinen für das Individuum und global im Wettbewerb der Systeme.
    Wie Holzherr darlegt,kommen wir nicht nur an physikalische und philosophische Grenzen,Gedanken.
    Es macht den Eindruck,wir sind am Ende der Entdeckung des ‘Neuen’.
    Lässt sich fragen,wie wir uns zukünftig auf dieser Kugel einrichten.

  31. @Martin Holzherr

    “Doktor in einer Geisteswissenschaft == guter Dokumentenverwerter und guter Schlussfolgerer”

    Politiker studieren meistens Jura, Wirtschaft, Politik- oder Gesellschaftswissenschaften.
    Geisteswissenschaftler machen natürlich mehr als Aktenfressen: sie suchen auch nach Dokumenten und erstellen Theorien, die sie mit Dokumenten, Bildern, d.h. Quellen und Argumenten belegen. Es ist (idealerweise) schon eine intellektuelle Tätigkeit, nicht nur eine Materialverwertung.

    Jungpolitiker, die plagiieren, wollen sich halt mit akademischen Weihen schmücken, obwohl sie nicht ausreichend sich dafür anstrengen wollen. Vielleicht stand bei vielen der Vorsatz zum Betrug am Anfang noch nicht fest, sondern entwickelte sich, als sie merkten, dass es ohne nicht geht oder nicht schnell genug geht.

    Es wäre interessant, wenn die aufgeflogenen Plagiatoren über ihre Motivation berichten würden, aber das werden die allermeisten wohl vermeiden.

  32. An sich sehe ich es wie Herr Holzherr.

    Nur wird es die KI ermöglichen, dass auch die potentiellen „Doktoranden“ KI einsetzen werden, um die Recherchearbeit samt der Analysen zu übernehmen und die geistigen Leistungen optimieren.

    Man muss die Ergebnisse höchstens psychologisch nach „menschlichen Gesichtspunkten“ und auf Plausibilität testen testen, um nicht Blödsinn als Doktorarbeit abzugeben.

    Eher wird es künftig darauf hinauslaufen, „Hochleistungsdenker“ unter den Menschen zu ermitteln und mit dem „Doktortitel“ zu belohnen.

    War eigentlich auch früher schon so.

    Vor rund 60 Jahren hat ein Gymnasialdirektor in meiner weiteren Umgebung seine rund 8 Kinder in diesem Sinne „dressiert“.

    Jedes Kind in seiner Familie hatte der jeweils „Beste der Besten“ zu sein. Andere Zensuren als „sehr gut“ waren undenkbar. Ein Junge hat beim Essen, rein theoretisch „philosophiert“, dass eigentlich ein „gut“ auch „gut“ wäre. Dafür „regnete“ es Ohrfeigen.

    Hatte hauptsächlich ein ganz bestimmter Klassenkollege ebenfalls ein „sehr gut“ auf eine Arbeit, hat sich das auf die Laune des Vaters ausgewirkt und er hat nach Bemerkungen des beurteilenden Lehrers zur Arbeit gefragt, um doch noch seinen Sohn an der „absoluten Spitze“ zu sehen.

    Der Vater hatte eine bestimmte „strenge Ordnung“ organisiert: Das jeweils ältere Kind war so etwas wie ein „Pate“ des jüngeren Kindes und für die absolute „Bestleistung“ seines „Patenkindes“ voll mitverantwortlich. Die älteste Tochter war „Chefin“ und für das Funktionieren des Systems verantwortlich. Am Abend kontrollierte er die Leistungen und hat „Gericht gehalten“ ….

    Ich kann nicht sicher sagen was daraus geworden ist, die Familie zog um. Jedenfalls erfuhr ich Jahrzehnte später, dass es tatsächlich einen „doppelten Doktor“ mit diesem eher seltenen „Familiennamen“ gab.

  33. Wie unterschreibt ( zB Herr Maier ) ein Analphabet ?

    XXX

    Und was bedeutet X XXX?

    Das ist doch klar, das ist Herr Dr. Maier.

  34. Zu St. Schleim
    “Krankhaft”
    Wenn man bedenkt dass Steuerbetrug wahrscheinlich der Volkssport Nummer Eins in diesem Land ist(Siehe heutige Info von Finanzminister Scholz/Dubai) dann haben sie doch ihre gesuchte Antwort. Politiker sind doch auch nur ein Spiegel dieser Gesellschaft, trotz der Heiligenscheine die sie oft medial bekommen. Und wenn ich sehe wie in ihrem Blogg über Krypto Währungen einige quasi in Hysterie verfallen sind dann erkennt man welche eigentlichen Werte dieses System prägen . Diese Werte (Geld) bestimmen das Denken und Handeln und Betrug ist “nur” ein Ausdruck dessen. Ein Psychologe in der DDR hätte das wahrscheinlich als “krankhaft” eingestuft. Die Psychologen sind eben auch nur ein Teil der “geprägten” Gesellschaft und können genau so in Hysterie verfallen wenn es ums Geld geht… ( Wer ist dann der Kranke ?)

  35. @Elektroniker, Holzherr: KI & ihre Möglichkeiten

    Mathematisch kann man beweisen, dass sogenannte “Neuronale Netze” genau das können, was andere Verfahren auch können: nämlich die berechenbaren Funktionen berechnen. Natürlich sind für manche Lösungen bestimmte Verfahren geeigneter (Pragmatik).

    Echte Originalität sehe ich darin nicht. Dass KI-Systeme nun die weltbesten Schach- und Gospieler besiegen, sagt für mich eher etwas über diese Spiele aus und über die Rechenpower von Computern als über die stärke der KI.

    Im Prinzip machen auch KI-Systeme das, wofür sie programmiert werden, mitunter aber nach “Regeln”, die sie selbst “lernen”. Oft genug versteckt sich hinter künstlicher Intelligenz echte Dummheit.

    Wie dem auch sei – was hat das alles noch mit den Karrieren von Politikern zu tun?

  36. @Golzower: Werte

    Ich denke, dass die Coronapandemie deutlich gemacht hat, welche Werte in Deutschland (und wohl auch hier in den Niederlanden) zurzeit gelten – und in welcher Reihenfolge:

    1. Wirtschaft
    2. Gesundheit
    3. Freiheit

    Diese Werte verinnerlichen viele Menschen natürlich. Wie oft hört man, für Verbesserungen gäbe es “kein Geld”, das sei “alles zu teuer”. Wenn dann ein Krieg geführt oder eine Rezession aufgefangen werden muss, dann ist auf einmal Geld da.

    Die, die dem Geld nachstreben, werden es mit höherer Wahrscheinlichkeit bekommen. Manche werden dafür die Regeln brechen und von diesen werden manche wiederum damit auffliegen.

    So oder so – die Menschen mit Geld sind i.d.R. nicht wesentlich glücklicher, im Gegenteil oft genug unglücklicher, weil a) irgendein Nachbar noch mehr hat und b) sie mehr Angst haben, ihren Besitz zu verlieren.

    War es Nietzsche der Schrieb: Je mehr man besitzt, desto mehr ist man besessen.

    P.S. Es gab seit der Antike Versuche, das Immer-mehr-Wollen zu pathologisieren, Stichwort: Pleonexie. Darüber, was eine Störung und was keine Störung ist, entscheiden aber ein paar Psychiatrieprofessoren, also Repräsentanten des Systems, in dem sie Karriere gemacht haben.

  37. @ Golzower 12.06.2021, 11:10 Uhr

    Die Grenze zwischen „Schein“ und „Sein“ oder „Steueroptimierung“ und „Steuerbetrug“ ist in einer auf Wettbewerb aufgebauten Gesellschaft sehr „schmal“.

    Würde ein Unternehmen freiwillig mehr Steuern zahlen als es unbedingt zahlen muss, würde es teurer als die Konkurrenz sein und vom Markt verschwinden. Die Kunden würden das Management für verrückt halten.

    Ich persönlich habe nichts gegen die Politiker. Ich finde sogar, dass wir nach dem Krieg besonderes Glück hatten, von Adenauer, Schmidt, Kohl, Schröder, bis Merkel.

    Außer die Obdachlosen, die ich ausdrücklich besonders bedaure, leben eigentlich alle vergleichsweise in Wohlstand (Wohnung, Auto, volle Konsumtempel,….) von unseren Sozialleistungen und Krankenschutz „träumt“ die ganze Welt. Wir wurden vor Kriegen verschont.

    „Normalerweise“ käme es nach dem Pandemie Problem zu einer Inflation. Anzeichen sehen wir.

    Hoffe aber, dass nach der Wahl auch die künftigen Politiker, ich persönlich wünsche mir die Herren Laschet und Scholz an der Spitze, die Inflation zumindest vor dem „normal arbeitenden Volk“ fernhält, weil dies erst so richtig in den „Abgrund“ führen würde.

    Es muss unbedingt verhindert werden dass die „Superreichen“ Unsinn mit ihrem Geld treiben, „parasitär“ (nutzloser Zwischenhandel) die Preise für die „Normalos“ hochtreiben.

    Hoffentlich reichen die Möglichkeiten die „Ströme des Kapitals“ verfolgen zu können aus, um der Preistreiberei Einhalt zu gebieten. Die Ami Behörden scheinen zuletzt einen recht ordentlichen Schuss vor dem Bug in Richtung der „(Schwarz)Geldmafia“ abgefeuert zu haben.

    Dass Firmen einen aberwitzigen Börsenwert haben, in sehr eng begrenzten Gebieten Immobilienpreise oder abstrakte Finanzanlagen explodieren, scheint weniger ein Problem sofern das Leben der meisten Menschen nicht wirklich beeinträchtigt wird.

    Es wären letztlich nur „Zahlen“ an denen sich „Spieler“ begeistern können, wie sich manche an Spielautomaten begeistern.

    Ein Psychologe in der DDR hätte all dies wahrscheinlich als “krankhaft” eingestuft.

    Es kommt einfach auf den bestmöglichen Umgang mit dieser „Krankheit“, der „Gier“ an.
    Es gibt schließlich genug Zahlen die man den „Gierigen“ zum Fraß vorwerfen kann….

  38. Nachtrag zu
    Karl Maier
    12.06.2021, 02:06 Uhr:
    Und was bedeutet X XXX, X als Unterschrift?

    “Herr Dr. Maier, MdB”

  39. @ Stephan Schleim 12.06.2021, 15:33 Uhr

    Es geht diesmal um Politik und Plagiatsaffären im Zusammenhang mit dem Doktortitel von Frau Giffey.

    Früher konnte man nur wörtliche Übereinstimmung in den Texten „aufdecken“. Hat jemand nur leicht anders formuliert, war er „aus dem Schneider“.

    Herr Holzherr hat gemeint, dass einfache Textänderungen mit den Methoden der KI besonders leicht aufgedeckt werden können, weil „Muster“, auch sachlich abstrakte Muster, erkannt, analysiert und verglichen werden können. Man kann leicht an das jeweilige Problem angepasste „billige“ KI Software „von der Stange“ sozusagen, einsetzen.

    Ich habe den Gedanken weiter „gesponnen“ und gemeint, dass man es sich künftig ganz bequem machen könnte, praktisch die gesamte Doktorarbeit der KI überlassen könnte. Man testet die Arbeit auf typische „KI Verrücktheiten“, schreibt sie ab, fügt etwas persönliche „Lyrik“ dazu und fertig ist die Doktorarbeit für ganz bequeme Menschen.

    KI macht letztlich die Menschen „gleicher“. Wegen der überragenden Leistungsfähigkeit der Computer werden die Menschen zu „Dummerchen“ mit einem IQ von unter 200. Computer könnten, besonders wegen der Schnelligkeit, der IQ ist auch ein Quotient, wobei auch die Leistung, also eine bestimmte Arbeit (Problemlösung) pro Zeiteinheit, eine Rolle spielt.

    Die ist bei Computer extrem höher. Die Maschinen können beliebig skaliert werden, sind praktisch unsterblich, der IQ nach oben offen, Computer lassen sich ohne „zu murren“ zu beliebigen Clustern zusammenfügen.

    Bemerkenswert bei KI Software ist, dass sie auf „Musterverarbeitung“ aufbaut, wie höchst wahrscheinlich auch die „menschliche Denke“.

    Andere spezialisierte Verfahren sind vermutlich sogar weit „besser“ als „KI von der Stange“, so wie spezialisierte elektronische Hardware stets schneller ist, als „universale“ Computer. Nur sind Computer wegen der freien Programmierbarkeit flexibler.

    Vielleicht werden Software gesteuerte Prozessoren einmal durch extrem schnelle Hardware ersetzt, die in extrem schnellen Produktionsprozessen gefertigt wird?

    KI Systeme werden mehr oder weniger auch so programmiert dass sie Menschen nachahmen können.

    Das mit der Dummheit, besser Verrücktheit von technischen Systemen hat was auf sich.

    Meine Lieblingsfernsehsendung sind die „Autodoktoren“ (ganz zum Thema gehörig) bei VOX, wenn fast jede Woche am Sonntag zwischen 17 und 18,15 Uhr ein auf originelle Art „verrückt gewordenes Autos“ repariert wird.

  40. Das Problem ist dass der Doktor-Titel in der Öffentlichkeit als weit mehr angesehen wird als ein “normaler” akademischer Grad.
    Tatsächlich liegt der Unterschied im Aufwand einer entsprechenden Arbeit, womit ich nicht sagen will dass jeder mit akademischen Abschluß die Fähigkeit dazu hätte, ich würde aber vermuten zumindest ein recht großer Teil.

    Diese (meine Erachtens) völlige Überbewertung des Doktortitels (im Vergleich zu einem normalen akademischen Grad) führt zunächst dazu dass auf allen möglichen Gebieten Doktorarbeiten geschrieben werden die kein Mensch jemals für irgend etwas braucht, womit ich nicht sagen will dass das generell der Fall ist.

    Und wenn man danach suchen würde, ob nun Plagiat oder sonstige Unzulänglichkeiten oder ganz einfach überflüssig, dann könnte sein dass nicht wenige ihren schönen Doktor-Titel wieder los werden könnten, so wie das einigen ergangen ist wo man halt danach gesucht hat.

  41. @Stephan Schleim zum Kommentar vom
    12.06.2021, 15:33 Uhr, @Elektroniker, Holzherr: KI & ihre Möglichkeite

    Mir ging es nicht um Künstliche Intelligenz
    an und für sich sondern darum, dass heute Software -die allerdings auf künstlicher Intelligenz beruht -, die semantische Ähnlichkeit von Textabschnitten bestimmen kann, dass sie also Texte bis zu einem gewissen Grade versteht. Auch die ursprüngliche Herkunft von Abbildungen können selbst nach grösseren Modifikationen noch erkannt werden.

    Fazit: Heute wollen Doktor-Aspiranten Menschen überlisten, in dem sie beispielsweise die geklaute Idee in neue Worte fassen. Doch einen Menschen oder eine Maschine, die sämtliche Doktorarbeiten und Publikationen kennt. kann man nicht mehr so einfach überlisten.

    Frage 1: Ist es gut, wenn jemand, und sei es auch eine Maschine, den totalen Überblick hat und jede Form des Plagiats aufdecken kann?
    Meine Antwort ist JA.

    Frage 2: Ich schreibe über das maschinelle Aufdecken von Plagiaten und sie äussern sich negativ über Künstliche Intelligenz? War das ein bewusstes Ablenkungsmanöver hinter dem die Angst steckt, KI oder andere Mittel könnten allerhand entzaubern. Auch beispielsweise die Leistung vieler Geisteswissenschaftler?

  42. In der Plagiatsfrage kommt es eigentlich auch darauf an, wer überhaupt einen Doktortitel führen sollte. Sind es nur besondere Fähigkeiten, z.B. als Mediziner?

    In manchen Ländern können nur Mediziner diesen Titel führen. Oder ist er eine Art von „Belohnung“ für besondere Anstrengung oder besondere Intelligenz, die es in jedem Fachgebiet, zum besonderen Nutzen der Gesellschaft, oder auch nicht, gibt.

    Vermutlich hat Intelligenz mit der besonderen Fähigkeit zu tun, möglichst „passende Muster“ möglichst schnell zu neuen „Mustern“ verknüpfen zu können, um bestimmte neue Fragestellungen beantworten zu können.

    1. Das macht der Typus der „natürlichen Intelligenzler“ vermutlich unterbewusst, also ohne Einbindung des Bewusstseins. Sie finden schnell und ohne irgend ein erkennbares Motiv sehr kluge „intelligente Antworten“ auf Fragen, wissen aber selber nicht wie sie darauf kommen.

    Im nachstehenden Link wird versucht zu erklären, dass Denkmuster nach dem Lernen z.B. mit 20 facher Geschwindigkeit, ich würde sagen mit 20 facher Taktfrequenz durch das neuronale System „verschoben“ werden, dabei unbewusst in bestimmten Gehirnregionen wiederholt und offenbar dabei Information abbildende Strukturen gefestigt, möglicherweise auch etwas erweitert werden.

    https://www.spektrum.de/news/hirnforschung-in-der-pause-uebt-das-gehirn-im-schnelldurchlauf/1883572

    2. Das macht auch der Typus der „künstlichen Intelligenzler“, vermutlich allerdings mit bewusster Einbindung des Bewusstseins. Er sucht bewusst und immer wieder nach möglichst „passenden Mustern“, um sie möglichst schnell zu neuen Mustern zu verknüpfen, um bestimmte Fragestellungen beantworten zu können. Dies kann systematisch, durch starke „Neugier“, allenfalls durch äußerem Druck motiviert, trainiert werden.

    Früher dürfte nur der 1., der „echte Begabungstyp“ gefördert worden sein.

    Als aber die Anforderungen größer wurden, immer neue auch komplexere „Berufsfelder bedient“ werden mussten, wurde die Entwicklung der „Intelligenz“ vermutlich systematisch bei der Bildung direkt gefördert, was der Gesellschaft sicherlich genutzt hat.

    Diese Entwicklung bekam in der letzten Zeit durch die technische „künstliche Intelligenz“ einen zusätzlichen Schub.

  43. Wer kann besser eine Spritze geben, der Arzt mit Dr. oder die Gehilfin ohne Dr. ?
    Man kann sicher sein, es ist die Gehilfin.
    Man sollte also unterscheiden, geht es um das theoretische Wissen oder um die praktischen Fähigkeiten.
    Der Chiropraktiker ohne Dr. ist sicher die 1. Wahl. Der mit Dr. hat weniger Zeit gehabt für praktische Erfahrungen.

    Jetzt zum Ansehen in der Bevölkerung. Der Oberarzt und Leiter einer Klinik ist oft der Prof. Dr. Dr. …….Dass er es soweit geschafft hat, spricht für ihn und seine Fähigkeiten.
    Die Titel haben also eine Aussagekraft.

    Jetzt zum Plagiat. Kann man überhaupt noch über etwas “Neues” schreiben ?
    Bei 28000 Doktoranwärter jedes Jahr sind Zweifel angebracht.
    Was aber wäre die Alternative ?

  44. @hwied: Neues

    Machen Sie sich keine Sorgen: Das Denken der Menschen geht immer weiter; es lässt sich gar nicht stoppen. Das gilt auch für Akademikerinnen und Akademiker.

  45. @Stephan

    Der berüchtigte Freiherr vuz Guttenberg verziert ja inzwischen ersatzweise seinen Namen mit einem PhD, siehe Guttenberg: Doktortitel Nummer 2. Ob dabei alles mit rechten Dingen zugegangen ist, sei mal dahingestellt.

    »Was ist ein Doktorgrad nach so vielen Skandalen noch wert?«

    Ursula von der Leyen als Exempel? Zumindest für den deutschen “Dr. med.” lässt sich festhalten, das der vom Europäischen Forschungsrat im Zuge der von Frau Dr. med. von der Leyen ausgelösten Turbulenzen abgewertet worden ist.

  46. Die Doktorarbeit ist eine (für viele : die erste (und nicht selten auch : einzige)) wissenschaftliche Arbeit und zeigt an, dass weiterhin wissenschaftlich gearbeitet werden kann.
    So war das früher.

    Sicherlich ist das “Entdoktern” der Merkel-Kabinette amüsant und bedarf einer Betrachtung.
    Merkel ist, wie gemunkelt wird, womöglich ebenfalls nicht mit alleiniger Autorenschaft wie gemeint tätig geworden, einige wissen zudem auch heute noch, wie seinerzeit im sog. Ostblock promoviert worden ist.

    MFG
    WB

  47. @ Dr. Webbaer 14.06.2021, 17:23 Uhr

    Ihre Sicht, dass das “Entdoktern” der Merkel-Kabinette amüsant wäre und einer besonderen Betrachtung bedarf, hat was an sich.

    Sieht aus als könnten „Gleichmacher“ dahinter stehen und die fangen halt bei den Politikern an. Nur Frau Giffey „passt“ nicht so recht dazu.

    Dass die Frau Dr. Merkel als Pfarrerstochter in der DDR extra „gefördert“ worden sein könnte, daran glaube ich nicht.

    Einerseits hatten es im Ostblock Akademikerkinder grundsätzlich schwerer, andererseits hatte sie offensichtlich keine intellektuellen Probleme, als Frau kurzerhand einfach auf die politisch absolut neutrale, aber höchst „anspruchsvolle Physik“ zu setzen. Auch mit der „Mathematik Hürde“ hatte sie offensichtlich keine Probleme.

  48. Auffällig ist halt die Sprachlichkeit [1], Physiker können idR reden wie sie schreiben (und denken).
    Sicherlich will Dr. Webbaer jene Dame nicht direkt in Zusammenhang bringen mit anderen.
    Insofern war all dies da oben ganz abstrakt angemerkt, ganz losgelöst, von allem sozusagen.

    MFG
    WB (der auch derart so nicht sich so ergebende spätere Heiratsverhältnisse meint)

    [1]
    Dr. W hat sich über die Jahre, über die Jahrzehnte, erlaubt Transskripte zu erstellen, sollen diese an dieser Stelle beigebracht werden?
    Bei Merkel? (Huch, jetzt ist es doch raus.)

  49. Na ja, fest steht dass Merkels Eltern freiwillig in die DDR umgesiedelt sind.
    Und fest steht auch dass Merkel Funtionärin für Propaganda und Agitation (oder so ähnlich) war.
    Merkels Eltern und Merkel selbst waren Teil des Systems.
    Pfarrerstochter war unter diesen Voraussetzungen wohl kein Hindernis.

  50. Dr. Webbaer,
    das “Entdoktern” ist ein Beitrag zur Demokratie. demos cratia = Herrschaft des Volkes.
    Wenn es um political correctnes gegangen wäre, dann wäre es den Syrienflüchtlinge 2015 übel ergangen. Ein Doktortitel ist kein Garant für Menschlichkeit.
    Stephan Schleim
    Geht es hier um die moralische Bewertung von Plagiaten ?
    Das Abschreiben ist sicher ein Übel, es gibt schlimmere. Und man sollte das System so lassen (zynisch) , dann hat man einen Grund unliebsame politische Gegner loszuwerden. Früher musste man dazu eine Verschwörung anzetteln.
    (Satire)

  51. Soweit ich die Motivation von Merkels Vater für die Übersiedlung, ausgerechnet in die DDR verstanden habe, wollte er wichtige Aspekte der Religion mit der sozialistischen Ideologie (Gerechtigkeit, ….) „versöhnen“, „Friedensarbeit“ tun.

    Die Kommunisten haben ihn mit der wenig attraktiven Leitung einer Einrichtung für Menschen mit „größeren Problemen“ betraut, dies zumindest gebilligt und er hat diese „Verpflichtung“ angenommen. Vermutlich haben die Kommunisten dies (insgeheim?) auch gewürdigt.

    Natürlich dürfte es die Kommunisten auch etwas amüsiert haben, wenn ausgerechnet eine Pfarrerstochter auf der Straße Propagandazettel der KP verteilt.

    Besonders diplomatisch zu handeln, sich für eine Systemoptimierung und Frieden einzusetzen, zum Nutzen für möglichst alle Menschen, unabhängig von ihrer jeweiligen Ideologie, scheint der Antrieb der Familie gewesen zu sein.

    Die extreme geistige Leistungsfähigkeit und Flexibilität, dafür steht auch ihr Doktortitel ausgerechnet in Physik, ihre Zähigkeit und ihr diplomatisches Geschick hat Merkel an die Staatsspitze gebracht.

    Es waren „gute und glückliche Jahre“ für Deutschland und eigentlich auch für die Welt.

    Auch die Nachfolger werden sich immer wieder an neue Situationen anpassen und das Geschehen optimieren müssen.

  52. Überhaut von „Plagiaten“ zu sprechen, ist eigentlich genau genommen falsch.

    Es gibt praktisch nur „Plagiate mit Mutationen“. Fast alles was man so als „Meme“ von sich gibt, sind „Denkmuster“ die man sich irgendwann und irgendwo in seinem Leben „aufgerissen“ hat, sie sind mehr oder weniger systematisch mutiert, oder sogar auch wieder zurück mutiert.

    Selbst wenn man mir z.B. unterstellen könnte, ich „sauge“ mir meine nicht immer „ganz alltäglichen Gedanken“ (z.B. zu Hirnfunktionen) einfach aus dem Finger, so stimmt es nur bedingt.

    Ich habe mir sie immer „aufgerissen“, fast wie ein lästiges Virus, wo auch immer.

    Diese „besonderen Viren“, manche nennen sie „Meme“, sind oft von ehemaligen Wissenschaftlern ausgegangen, über viele „Zwischenwirte“ mehr oder weniger mutiert und auch wieder zurück mutiert, irgendwann in meinem Hirn “gelandet” und ich „puste“ sie auch nur wieder weiter…

    Das kann alles mehr oder weniger zufällig oder qualifiziert erfolgen.

    So gesehen sind alles Gedachte oder Geschriebene „nur“ neu zusammengefasste Plagiate.

    Irgend wann haben die „Plagiatsjäger“ den letzten „Doktor“ der ihnen vor die Flinte kommt erlegt.

    Waidmannsheil noch ….

  53. Zu Elektroniker:
    Ihr KI System würde wahrscheinlich bei Frau Merkel kollabieren denn immerhin war sie im ersten Leben Sekretärin für Agitation und Propaganda in der FDJ .Solche Funktionäre haben mir damals etwas vom sterbenden Kapitalismus in der BRD erzählt. Dass dies ein schöner Tod ist hat man uns dann verschwiegen. Aber ernsthaft gesehen waren doch alle Politikkader in der DDR mehr oder weniger “Plagiatemacher” da sie in ihren Arbeiten die offizielle Linie der Partei-und Staatsführung lediglich übernahmen und vielleicht als Eigenanteil nur die Sätze umdrehten. In der Marxismus-Leninismus Prüfung-die jeder Studierende hatte, wurde dann das Gewünschte “nachgekaut” und wer dieses Felix Krull System am besten beherrschte kam – heute wie damals- auf der Karriereleiter schnell empor bzw. verdiente mehr als die die diese Spielregeln nicht begriffen.

  54. “Gute und glückliche Jahre”
    Jenseits von lächertlich.
    In Europa wurden tiefe Gräben aufgerissen zwischen Staaten und innerhalb dieser Staaten auch.
    Niemals seit 1989 war Europa so zerissen wie heute, nicht entfernt.
    Niemals seit 1989 waren die Spannungen und die Unzufriedenheit in diesen Ländern so groß wie heute.
    Gute und glückliche Jahre??
    Lächerlich.

  55. @hwied / 15.06.2021, 08:28 Uhr

    »Das Abschreiben ist sicher ein Übel, es gibt schlimmere.«

    Gewiss.

    Die Wissenschaft, sie ist und bleibt,
    Was einer ab vom andern schreibt.
    Und trotzdem ist, ganz unbestritten,
    Sie immer weiter fortgeschritten.
    —Eugen Roth, Tierleben (1948)

    Habe ich jetzt irgendwo einfach abgeschrieben.

  56. Chrys,
    Du hast zitiert, dazu noch Eugen Roth, allein das Wissen, dass andere Menschen zu anderen Zeiten ähnlich gedacht haben, das ist versöhnlich.
    Irgendwie hat das Plagiat auch etwas Positives. Was wäre schlimmer als wenn das Gedicht von Eugen Roth vergessen worden wäre. Du hast es zum Leben erweckt. Hättest du jetzt deinen eigenen Namen darunter geschrieben, dann wäre Eugen Roth auch nicht sauer gewesen. Dessen Themen gingen über die menschlichen Schwächen. Und die Schimpansen erst,die Papageien, die ahmen nach, dass es eine Freude ist.

  57. @ Kommentatorenfreund ‘Elektroniker’

    Danke für den Hinweis auf eine Regionalaustragung der DDR-Mathematik, in der es wohl um die Beschickung auf höhere Ebene der sog. Mathematik-Olympiade ging.
    ‘Überragende Begabung’ muss so nicht vorliegen, nachgewiesen sein, Bauernschläue liegt aus diesseitiger Sicht, diesseitig wird angenommen Verständigkeit besonders gut erkennen zu können, wohl vor, anders geht es ja auch nicht, wenn derart erfolgreich in einer liberalen Demokratie navigiert werden kann.
    Ihr Papi war ja ebenfalls Pragmatiker.
    Sicherlich kann eine wie gemeint begabte Person, sofern nicht besondere Gründe dagegen sprechen, auch weitgehend und zitierfähig (frei) reden.

    MFG
    WB

  58. @hwied / 15.06.2021, 12:46 Uhr

    Verdammt … jetzt hab’ ich Roth wohl auch noch falsch zitiert:

    Und Doch trotzdem ist, ganz unbestritten, …

    Der Leser, traurig aber wahr, ist häufig unberechenbar,” stammt auch von Eugen Roth. Hat Franziska Giffey vermutlich nicht gewusst.

  59. Na ja, fest steht dass Merkels Eltern freiwillig in die DDR umgesiedelt sind.
    Und fest steht auch dass Merkel Fun[k]tionärin für Propaganda und Agitation (oder so ähnlich) war.
    Merkels Eltern und Merkel selbst waren Teil des Systems.
    Pfarrerstochter war unter diesen Voraussetzungen wohl kein Hindernis. [Kommentatorenfreund ‘Markweger’]

    Papi war so am Start :

    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Evangelischen_Kirchen_in_der_DDR

    Es drängte ihn sozusagen in den Kollektivismus, der noch klar stalinistischer Art war seinerzeit, zum eher moderaten Marxismus-Leninismus ist erst später gefunden worden. Sein Christentum müsste sozialistischer Art gewesen sein, auch wenn sich biblisch hier kaum derartiger Rat findet.

    Dr. Webbaer mag auch derartigen Bericht aus der bekannten Online-Enzyklopädie :
    ‘Schon einen Tag vor der Geburt der Tochter siedelte Kasner von Hamburg in die DDR über.’

    Angela Merkel gehörte zum sog. Reisekader, sie durfte, anders als DDR-Bürger generell auch mal in den Westen, bspw. in die BRD.
    Sie ist von Anfang an Systeminteressen, Gesellschaftssysteme sind gemeint, gefolgt und hat derart besonderes Talent nachgewiesen.

    Wobei so nur die Besonderheit der Person Merkel geschildert werden soll, der direkte Themenbezug zur “Entdokterung” ihrer Kabinette ergibt sich aus ihrer eigenen Laufbahn, auch ihren eigenen Doktortitel meinend, Mathematik-Olympiade-Regionalversuche hin oder her.
    Dr. Webbaer hat sich zu Frau Dr. Angela Dorothea Merkel bereits frühzeitig notiert : neuer Mensch.
    Sie hat politisch zweifelsfrei geneuert, sie hat Wege aufgezeigt, die Spitzenpolitiker begehen könnten, die primär oder einzig an ihrer Karriere interessiert sind.
    Malus : Sie kann nicht (frei) reden, derart erzeugte Transkripte, Dr. Webbaer hat einige verfasst, wenn Merkel zu (freier) Rede gezwungen war, deuten -vergleichsweise- auf Unverständigkeit hin.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  60. @ Golzower 15.06.2021, 10:35 Uhr

    Sie, als „gelernter DDR Bürger“ werden doch besser wissen, was eine „Sekretärin für Agitation und Propaganda in der FDJ“ ehemals zu „plappern“ hatte.

    Sie durfte Fähnchen verteilen, dafür sorgen dass sich die Jugendlichen wenn hoher Besuch kam, artig aufgestellt haben, ihre blauen Hemden, Halstücher und Abzeichen ordentlich trugen und zum rechten Zeitpunkt, wenn der Genosse Honecker vorbeifuhr, ihm zujubelten.

    Ich persönlich sehe unser System im Westen, abgesehen von der Medienallmacht und den höchst zu bedauernden Obdachlosen, sehr positiv.

    Mir ist aber aufgefallen, dass die DDR Bürger sehr kooperativ, verständnisvoll und hilfsbereit untereinander, aber auch sehr freundlich, z.B. zu mir als Westbürger waren. Aber bei uns sieht man es in den Unternehmen nicht so gerne, wenn die Arbeiter allzu solidarisch sind….

    Es könnte Ihnen auch aufgefallen sein, dass bei uns die Politiker nicht viel zu reden haben und artig nach der Pfeife der „gestrengen Medien“ tanzen müssen. Sogar die Kanzlerin hat sich vorführen lassen und wegen einer absurden Lappalie artig um Verzeihung gebeten.

    Wer sich gegen die Medien „versündigt“, der ist z.B. ein Nazi, mindestens aber ein verrückter „Querdenker“….

    Bei uns gibt es zwar keine „Marxismus-Leninismus Prüfung“, allerdings wer das von den Medien Gewünschte “nachkaut” und wer unser „Felix Krull System“ am besten beherrscht, kann – heute wie damals in der DDR -, auf der Karriereleiter schnell emporkommen bzw. mehr verdienen, jedenfalls auch mehr als die, die diese Spielregeln nicht begriffen haben.

  61. @ Markweger 15.06.2021, 11:07 Uhr

    Wir hatten seit über 70 Jahren keinen Krieg, die Wirtschaft und der Wohlstand ging nur bergauf, fast alle Menschen haben Arbeit, Europa ist trotz der Vielfalt der Völker so halbwegs geeint. Jedenfalls sind die „ewigen Konfrontationen“, z.B. Deutschland – Frankreich – England, und die früheren Kleinkriege Vergangenheit.

    Verstehe nicht wo Sie ihre Unzufriedenheit hernehmen. Mein Vater, Onkels und Großväter waren teilweise 2 mal im Krieg. Viele Menschen haben ihr Leben, Gesundheit oder Besitz verloren….

    Die Bankenkrise, Ukrainekrise die Krieg und Verelendung hätten bringen können, wurden gelöst und zuletzt scheint die Pandemie fast überwunden.

    Die Medien haben immer wieder was zu „graben“ und „reißen Gräben“ auf, z.B. Polen, Ungarn.

    Ist doch kein Problem wenn irgend ein Land „schmollt“ und „Auszeit“ braucht. Selbst ein Austritt ist unter zivilisierten Menschen kein Drama mehr.

    Sogar England hat den Austritt gut geschafft.

    Verglichen mit früher, leben wir in Europa im Paradies. Die halbe Welt will in unser Paradies ….

  62. Ich habe gesagt dass es mit Merkel eine Negativentwicklung gibt und das tut es auch.
    Ich habe nicht gesagt dass die Entwicklung vorher schlecht war.
    Und was die Meinungfreiheit betrifft so kann ich allerdings nur zustimmen. Wer sich auch nur irgendwie kritisch äußert ist entweder ein Leugner oder ein Verschwörungtheoretiker oder gleich ein N.
    Man wird zwar (noch) nicht eingesperrt aber man kann ohne weiteres seine Bschäftigung verlieren.
    Merkel ist übrigens Teil des Systems selbst wenn sie ausnahmsweise einmal von einem Medium kritisiert wird.

  63. @ Dr. Webbaer 15.06.2021, 14:03 Uhr

    Dass Theologen „missionieren“, auch in “schwierigen Situationen“, liegt sozusagen in der Natur der Sache. Manche Theologen versuchen es provozierend mit einer kontroversen Strategie, andere bauen auf Kooperation.

    Christentum und Sozialismus, das ist eine komplexe Angelegenheit. Ersichtlich am „Beziehungsdreieck“ Papst Johannes Paul II – Bischof Óscar Romero – Papst Franziskus.

    Ich könnte mir vorstellen, dass man in der DDR nicht gerade unglücklich gewesen wäre, wenn so manche „Reisekader“ das Land für immer verlassen hätte.

    Den Kurs einer fairen Kooperation, wie ihn z.B. Herr Stolpe verfolgt hat, finde ich positiv.
    Mir ist die grundsätzliche Problematik von Kooperation – Konfrontation bekannt und mir ist klar dass man dies grundsätzlich unterschiedlich sehen kann. Ohne A-B-C Waffen wäre es wohl eindeutig.

    Merkels Fach, die Physik ist praktisch pure Mathematik und eine möglichst absolute Eindeutigkeit in der Formulierung ist wichtig. Die Frage „Plagiat“ oder nicht, ist praktisch kaum beweisbar. Es ist normalerweise wichtig, dass mehrere „Doktoranden“, unabhängig von einander, in Ihrer Arbeit zu gleichen Ergebnissen kommen, um einen Sachverhalt zu bestätigen.

    Merkel war in 2 verschiedenen Bewerben, Mathematik und Russisch die Beste ihrer Kohorte in der DDR.

    Frau Dr. Merkel formuliert in der Tat sehr vorsichtig. Anders als fast alle Politiker ist sie Naturwissenschaftlerin und keine Juristin, dennoch hat sie keine juristischen Fehler gemacht. Ich nehme an sie lässt jedes Wort ihrer Aussagen von Top Juristen ihres Amtes sorgfältig „abchecken“.

  64. @ Kommentatorenfreund ‘Elektroniker’

    Also das soll mal so stehen gelassen bleiben, Papi Merkel ist also missionarisch sozusagen in die DDR gereist und Merkel selbst redet vorsichtig, macht keine juristischen Fehler und so.
    Und sie sei verständig, reden könne sie bevorzugt “vorsichtig”, aber sie hat sozusagen geistig den Tiger im Tank.
    Der Webbaer hat kürzlich mal bei Baerbock (eine Verwandtschaftsbeziehung besteht nicht) reingehört, die gefiel ihm sprachlich und inhaltlich deutlich besser, wobei hier das böse Wort “Luftpumpe” einfiel, abär immerhin.

  65. @ Dr. Webbaer 16.06.2021, 07:41 Uhr

    Auch Prof. Joachim Sauer, er ist Quantenchemiker sowie Physikochemiker und Ehemann der Bundeskanzlerin Angela Merkel, sollte man allerhöchste (extreme) wissenschaftliche Kompetenz zutrauen.

    Ein Fachgebiet an der Schnittstelle zwischen der höchst „dynamischen“ und von „Kräften“ beherrschten „Quantenwelt“ und der normalen „Welt der Chemie“, sozusagen fast schon zwischen der „Mathematik und der Welt“. Eigentlich auch zur Erklärung der „Lebensprozesse“ (und womöglich auch der Empfindungsprozesse bis hin zum Bewusstsein).

    Ich muss aufhören weiter zu „schwärmen“, sonst „überschlage“ ich mich noch vor Begeisterung über die „Familie Merkel“….

    Bei der Frau Baerbock sind wir uns ja einig. Obwohl mir persönlich ihr Lebenslauf egal ist, aber in die „Lebenslauffalle“ sollte man als Politiker nicht „hineintappen“.

    Sie wird sich auch „Filter“ (Juristen, Psychologen,….) zulegen müssen, selbst wenn sie sich mit ihren politischen Kumpels unterhält. Vor allem aber sollte sie nicht nur ihre politische Tätigkeit abchecken lassen, jedes Wort, jede Silbe, jede falsche Betonung könnte ihr plötzlich das Amt kosten.

    Selbst ihre Handys und die „Wände“ ihrer Zimmer könnten „Ohren“ haben, bei unserer neugierigen Journaille. Und natürlich erst die Plappermäuler ….

  66. @Elektroniker
    Zitat 1:

    In der Plagiatsfrage kommt es eigentlich auch darauf an, wer überhaupt einen Doktortitel führen sollte. Sind es nur besondere Fähigkeiten, z.B. als Mediziner?

    In manchen Ländern können nur Mediziner diesen Titel führen. Oder ist er eine Art von „Belohnung“ für besondere Anstrengung oder besondere Intelligenz, die es in jedem Fachgebiet, zum besonderen Nutzen der Gesellschaft, oder auch nicht, gibt.

    Zitat 2:

    Auch Prof. Joachim Sauer, er ist Quantenchemiker sowie Physikochemiker und Ehemann der Bundeskanzlerin Angela Merkel, sollte man allerhöchste (extreme) wissenschaftliche Kompetenz zutrauen.

    Ich muss aufhören weiter zu „schwärmen“, sonst „überschlage“ ich mich noch vor Begeisterung über die „Familie Merkel“….

    Mein Eindruck: Geisteswissenschaftler sind für sie keine würdige Doktoren:. Weder nützen sie der Gesellschaft, noch trauen sie ihnen intellektuell allzu viel zu.

    Ich denke jedoch auch Geisteswissenschaftler können hohe Leistungen erbringen und wertvolle Ideen und ganze in sich stimmige Gedankengebäude aufbauen.
    Es ist aber in gewissem Sinne fast schwieriger als in der Naturwissenschaft, denn den Geisteswissenschaftlern fehlt der Boden, den die Naturwissenschaftler haben. Es fehlt die Empirie.

    Ein Geisteswissenschaftler, der es heute zu etwas bringen will, stellt sich meist in eine bestehende Denklinie und entwickelt daraus etwas Neus. Bei Slavoj Žižek sagt man, er sei ein Schüler von Jacques Lacans, bei Judith Butler sieht man Verbindungen zu Hegel.

  67. Frau Baerbock (eine Verwandtschaftsbeziehung besteht nicht) steht sozusagen für die in der BRD neu aufgekommene ochlokratische Komponente, für die Ziemiaksche, die Kühnertsche, die des Bildungsabrisses.
    Vielen Dank für Ihre Einschätzung der hier gemeinten Personalie, Herr “Elektroniker”; vielleicht liegen Sie richtig und es ist Dr. Webbaer, der hier ein unfähiges zur Sacharbeit, nur zur Personenarbeit fähiges “Moorhuhn” erkennt, der falsch liegt.
    MFG
    WB

  68. @ Herr “Holzherr”

    Bei Frau Butler lohnt es sich einzelne Sätze zu sezieren, das könnte aufschlussreich sein.
    Sicherlich stehen Geisteswissenschaftler unter Verdacht, sie müssen nicht schlecht sein, allerdings sind ihre Karrieren, gerade wenn sie öffentlich besondere Beachtung finden, oft nach Akzeptanz heischend.
    Der Webbaer will an dieser Stelle eine gewisse Eckigkeit sehen, ist auch nicht ganz zufällig beim hiesigen werten Inhaltegeber vorrättig.

    MFG
    WB

  69. @ Martin Holzherr 16.06.2021, 12:25 Uhr

    Zitat: „Mein Eindruck: Geisteswissenschaftler sind für sie keine würdige Doktoren:. Weder nützen sie der Gesellschaft, noch trauen sie ihnen intellektuell allzu viel zu.“

    So sehe ich es nicht. Mediziner müssen praktisch einen besonderen Status haben.
    Salopp: Sie haben die besondere, durchaus „gefährliche“ Berechtigung, Heilbehandlungen durchführen zu dürfen. Dazu bedarf es einer ganz besonderen Kompetenz. Sie dürfen Menschen sozusagen den „Bauch aufschneiden“, Messerstecher kämen dafür in den Knast.

    Zitat: „Ich denke jedoch auch Geisteswissenschaftler können hohe Leistungen erbringen und wertvolle Ideen und ganze in sich stimmige Gedankengebäude aufbauen.
    Es ist aber in gewissem Sinne fast schwieriger als in der Naturwissenschaft, denn den Geisteswissenschaftlern fehlt der Boden, den die Naturwissenschaftler haben. Es fehlt die Empirie.“

    Das sehe ich praktisch genau so wie Sie.

    Nur würde ich diese Leistungen nicht bewerten wollen. Es bestehen einfach tiefe Gräben zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften, zur Elektrotechnik/Informatik sind sie besonders tief.

    Ich habe früher Beispiele gebracht, z.B. vom ehemals bestens philosophisch gebildeten „Altphilologen“, für den es modern formuliert, absolut unmöglich wäre, dass z.B. auf ein Handy neue Anwendungen (Apps), einfach „heruntergeladen“ werden. Weil „Information“, falls es sie überhaupt gibt, prinzipiell fest an eine „Maschine“ gebunden sein müsse, nicht einfach „herum transportiert“ werden könne und mit der „Maschine“ (Verschrottung) aufhören würde zu existieren.

    Derartiges einen Menschen gegenüber zu behaupten, der auch modern formuliert, genau von der Entwicklung derartiger „Apps“ lebt, scheint zumindest für mich rational unerklärlich.

    Gerne hätte ich von Ihnen oder einen Profi Philosophen dazu eine Erklärung.

  70. @Martin Holzherr:
    “Es ist aber in gewissem Sinne fast schwieriger als in der Naturwissenschaft, denn den Geisteswissenschaftlern fehlt der Boden, den die Naturwissenschaftler haben. Es fehlt die Empirie.”

    Vorsicht!
    Geisteswissenschaften sind sehr vielgestaltig und es gibt auch empirische Bereiche in ihnen. Die Archäologie wird traditionell der Geisteswissenschaft zugeordnet, hat aber eine sehr empirische Basis, weil sich sich mit der materiellen Kultur beschäftigt.
    Ähnliches gilt für die Kunstgeschichte und die Ethnologie, auch diese haben eine empirische Basis.
    Im Unterschied zu den Naturwissenschaften geht es den Geisteswissenschaften aber um die Deutung und inhaltliche Interpretation von kulturellen Erzeugnissen, seien sie materiell oder “immateriell”. Sie stiften somit Bedeutungen in historischer Perspektive.

    Das können die Naturwissenschaften nicht.

  71. zu Elektroniker 16.06.2021, 20:05 Uhr

    Da keiner den ehemals, vor rund 50 Jahren, bestens philosophisch gebildeten „Altphilologen“ verteidigen möchte, muss ich es selber tun.

    Er hatte eine sehr materialistische Einstellung, die damals eigentlich die vorherrschende Meinung war. Der „Dualismus“ lag sozusagen in den „letzten Zügen“, und die Informatik führte ein Dasein als exotischer Außenseiter.

    Meine „Zunft“ entwickelte damals aus ökonomischen Gründen die „Fernwirktechnik“, damit technische Einrichtungen (z.B. Radiosender, Telefoneinrichtungen, Maschinen,….) nicht mehr rund um die Uhr von Technikern vor Ort „betreut“ werden mussten, sondern von zentralen, oft weit entfernten Stellen aus. Letztlich konnte sogar Software von der Ferne aus modifiziert oder ausgetauscht werden.

    Einen derart „flexiblen“ Umgang mit „Software“, mit Geistigem, dürfte es allerdings, bei strenger Auslegung des Materialismus, nicht geben.

    Die strenge Auslegung des Materialismus als Weltanschauung, die nur das Stoffliche als wirklich existierend, als Grund und Substanz der gesamten Wirklichkeit anerkennt und Seele und Geist als bloße Funktionen des Stofflichen betrachtet ist hinfällig, wenn das Stoffliche (die Hardware) umgekehrt von den eindeutig existierenden, völlig flexiblen, beliebig übertragbaren und manipulierbaren Funktionen der Software „gesteuert“ wird.

    Die Hardware ist sozusagen „Sklave der Software“, nicht mehr umgekehrt, wie beim Materialismus….

    Dies ist ein Desaster für die Philosophie des Materialismus. Wie ehemals die Weltscheibentheorie für die Theologie….

  72. Mir scheint dass man ein sehr realitätsfremdes Bild von der DDR hat. So gab es diese hier erwähnten “Olympiaden” an allen Schulen bzw. dann weiter auf Kreis/Bezirks und oberster Ebene für eigentlich alle Schulfächer. Studenten mussten keine Studiengebühren bezahlen, konnten öffentliche Verkehrsmittel
    zum halben bis Viertelpreis benutzen(Arbeiterrückfahrkarten), bezahlten für ein Mensaessen ca. 60 Pfennige bzw. für die Unterbringung 10 Mark im Monat. Diese üppigen Sozialleistungen, Elektroniker, hat auch Frau Merkel genossen.
    Ansonsten bekomme ich immer wieder Juckreiz wenn jemand Quantenprozesse mit Bewusstsein und Empfindungen in Verbindung bringen will, was ja auch einige sogenannte Quantenphysiker umtreibt. In der Physik-und nicht nur hier- gibt es wahrscheinlich noch zu viele Fachidioten- mit Doktortiteln.

  73. @ Golzower 17.06.2021, 13:53 Uhr

    Dass die Sozialleistungen, aber auch die Fürsorge und das Verständnis für die Mitbürger und die Förderung (Motivierung der Schüler/Studenten, z.B. „Olympiaden“) in der DDR recht gut war, das sehe ich auch so.

    Irgendwie spricht es auch für die Fairness der Organe der DDR dass sie es akzeptiert haben, dass ausgerechnet eine Pfarrerstochter, gleich in 2 recht unterschiedlichen Bewerben (Mathematik, Russisch) jeweils die Beste des Landes in ihrer Kohorte werden konnte.

    Dass man Merkel in die politisch harmlose Physik „abgedrängt“ hat, war nicht ganz fair, aber naheliegend. Dass andererseits dies für Merkel überhaupt kein Problem war, spricht doch für ihre intellektuellen Fähigkeiten.

    Quantenprozesse sind heutzutage in Medizin, Technik und indirekt in der Wirtschaft absolut grundlegend, besonders auch in der elektronischen Sensortechnik.

    Natürlich sind dort, von der Grundlagenforschung und Lehre an Hochschulen ausgehend und in privaten Labors, höchst kompetente Spezialisten aus den verschiedensten Gebieten, wie z.B. auch Prof. Sauer, tätig.

    Die Vielfalt an Sensoren hat riesige Fortschritte in der Chemie und der Biologie ermöglicht. Angefangen von der allgemein bekannten Blutzuckermessung, werden alle Parameter, z.B. für Blutbilder, oder zur Aufrechterhaltung der Lebensprozesse in Intensivstationen, Medizinische Tests (PCR), Steuerung der chemischen Prozesse in der Industrie (Medikamente, Lebensmittel, Waschmittel, Grundstoffe, ….) von Sensoren aufgenommen, elektronisch für Computer aufbereitet und zur Prozesssteuerung benutzt. Die Spezialfirmen wirken im Stillen, aber ihre Erfolge sind sensationell. Sie ermöglichen erst unseren Wohlstand und unsere medizinische Versorgung im Krankheitsfall.

    Auch im menschlichen Körper gibt es eine komplexe Sensorik. Z.B. gehen von den Zapfen und Stäbchen im Auge elektrische Ladungsträger mit einer bestimmten Dynamik aus, wie bei jeglicher Sensorik. Es scheint jedenfalls nicht unmöglich, dass ihn diesem „Umfeld“ auch z.B. Helligkeits- oder Farbempfindungen, an bestimmten Stellen sogar „Juckreize“ auftreten.

    Empfindungn dürften zu “Bewusstsein” emergieren, ähnlich wie Bildpixel am Fernseher zu Bildern.

    Es gibt übrigens nicht nur die „Sensationellen Quanteneffekte“ wie z.B. die Verschränkung, sondern auch z.B. den relativ banalen „Tunneleffekt“ bei Tunneldioden.

  74. Die Geisteswissenschaften sind in Ordnung, Geisteswissenschaftler sind das Problem. [1]
    Überflüssig angemerkt, nur vorsichtshalber.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Der unbestimmte Artikel, der sozusagen Nullartikel ist genutzt worden, eine pauschale Aussage liegt nicht vor.

    PS hierzu :
    ‘Es bestehen einfach tiefe Gräben zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften, zur Elektrotechnik/Informatik sind sie besonders tief.’ [Kommentatorenfreund ‘Elektroniker’]
    Andererseits hat der Entwickler immer auch irgendwie Philosoph zu sein.
    Was schon damit anfängt sich zu fragen, was Daten (“Gegebenes”) und Information eigentlich sind.
    Oder wie Software einzusetzen ist, was genau sie leistet.

  75. Die Hardware ist Sklave der Software, das ist so wie beim Pferdeschlitten. Der Kutscher lenkt, aber wenn das Pferd tot umfällt, dann ist auch für den Kutscher schluss.
    Die Einteilung der Welt in Materialismus und Idealismus ist erst sinnvoll, wenn beide zusammenwirken.
    Und mit diesem Wissen kann man auch einem Menschen, der abschreibt, Sympathie entgegenbringen.

  76. ‘Hardware’ war früher, US-amerikanisch, die Gerätschaft inklusive Material :

    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Hardware_store (“Wild West” und so)

    Software ist ein deutlich später entwickeltes Antonym :

    -> https://books.google.com/ngrams/graph?content=Software&year_start=1800&year_end=2019&corpus=26&smoothing=3&direct_url=t1%3B%2CSoftware%3B%2Cc0


    Es ging hier gerade auch um die Informationstechnologie, um Anwendung von sog. Rechnern, die ja sozusagen befrühstückt werden wollten, “Programmierbarkeit” wäre eine anderes Wort gewesen für die seinerzeit zur Verfügung stehenden Schaltkreise.
    Versus “Software”, wobei recht schnell Lochkarten und so bereit standen, vely soft und so.

    Wobei dann irgendwann auch persistiert werden konnte, nämlich Eingabe von Programm wie von Daten (“Gegebenem”), das zu verarbeiten war, von der Maschine.


    Dr. Webbaer findet es schon wichtich (mittelniederdeutsch), wie sich seinerzeit beginnend abgearbeitet worden ist, wie auch “Elektroniker” hier beisteuerten, Philosophen auch und überhaupt.

    Sicherlich haben real existierende Geisteswissenschaftler hier einiges verpasst, Dr. W sieht bspw. immer ein wenig bedröppelt auf Leutz der bundesdeutschen Güteklasse “Sascha Lobo” und den “Precht”.
    Dies nur zum Vergleich angemerkt.

    MFG
    WB

  77. Ein Vergleich Mensch und Computer ist an dieser Stelle passend.
    Es gibt viel Gemeinsamkeiten. Der Mensch bekommt den Input über seine Augen, Ohren über die Sinnesorgane. Und er “verarbeitet” die Sinneseindrücke. Und es gibt sogar eine Fehlerkorrektur, wenn die Eingabe nicht korrekt ist.
    Die Ausgabe erfolgt auch nach einer Fehlerkorrektur. Deswegen konnte der Mensch am Fahrkartenschalter auch durch einen Automaten ersetzt werden.
    Würde man persönlich angesprochen von einer hübschen Dame,einer Computeranimation, könnte man mit dem Automaten plaudern und der Automat revanchiert sich mit der passenden Werbung. (Marktlücke)

  78. @hwied 18.06. 09:59

    „Der Mensch bekommt den Input über seine Augen, Ohren über die Sinnesorgane. Und er “verarbeitet” die Sinneseindrücke.“

    Zunächst ist der Mensch sehr viel leistungsfähiger, was die reine Rechenleistung betrifft. Wenn auch der Computer in manchen Bereichen besser ist, das einfachste Beispiel dafür ist der Taschenrechner. Offenbar ist rechnen mit unserem Gehirn eine Art groben Missbrauchs, klar formalisierbare Berechnungen kann die Technik Billionen mal schneller.

    Aber was ich rein lebenspraktisch als wesentlichen Unterschied sehe, ist dass wir nicht nur Lebensleistung produzieren, sondern auch für uns selber erleben. Dieses Dabeisein ist doch sogar unsere zentrale Motivation, überhaupt leben und überleben zu wollen. Ich meine, dies ist noch grundlegender, als die psychologische Idee des internen Belohnungssystems unseres Gehirns, das uns in Richtung biologische Erfordernisse zu bewegen versucht.

    Lebensfreude, Sinnesfreuden und Lebenshunger haben auch was Existenzielles, man will erleben, nicht nur arbeiten. Und wir wollen verstehen, gerne auch was wir überhaupt nicht brauchen, etwa betreiben wir Astronomie. Nicht nur weil wir es nutzen wollen, sondern auch damit wir unseren Horizont erweitern und von fremden Welten träumen können. Bewusstseinsnahrung ist für uns so grundlegend wie essen.

    Was macht es da, wenn einer seinen Doktor abgeschrieben hat? Das ist doch vor allem selber schon doof, eine Doktorarbeit ist auch eine Gelegenheit, mal was auszuprobieren. Ich würde eine Doktorarbeit nur abschreiben, wenn ich es wirklich selber nicht hinbekommen würde.

  79. Tobias Jeckenburger,
    in der Bibel findet sich diese Erklärung für das Menschsein:
    “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes kommt.”
    Eine Doktorarbeit bringt jeder hin, wenn er sich in dem Fachbereich auskennt und Zeit genug hat, das Thema zu bearbeiten. Ich würde Doktortitel für Kulturtechniken einführen, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Häkeln, Stricken, Kochen und Strümpfestopfen. Das sind wir den Frauen schuldig.

  80. @hwied 18.06. 13:06

    „in der Bibel findet sich diese Erklärung für das Menschsein:
    “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes kommt.”“

    Nicht nur die Worte. Die Bilder vor allem, die Bilder der grandiosen Natur auf diesem wunderbaren Planeten, und die Bilder von den Sternen und Planeten, die die Astronomie liefert, auch noch. Gerade das ist noch sehr sehr ausbaufähig. Wobei ich die formalisierten mathematischen Modelle eher zu den Bildern als zu den Worten zählen würde.

    Die Erforschung der Schöpfung scheint mir auch weit mehr Potential zu haben, als die Auslegung der Bibel noch bringen mag. Die Autoren der Bibel lebten in Zeiten, in denen vieles wirklich nicht bekannt war. Gerade die biologischen Erkenntnisse haben z.B. die Sexualmoral gründlich auf den Kopf gestellt. Hier mag kaum jemand wirklich den uralten Vorgaben einer ehemals patriarchalen Kultur folgen wollen.

    Die Zeiten ändern sich, der Mensch lernt dazu. Was über die Zeit geblieben ist, das ist allerdings dann auch an der Bibel interessant. Wenn auch durchaus mit ganz zeitgenössischen Überlegungen richtig weiterführende Updates möglich sein sollten. Der Geist dieser Welt wird wohl kaum seine Kommunikation mit dem Menschen mit der Fertigstellung der Bibel beendet haben. Warum auch?

  81. Bemerkenswert ist, dass erst durch das Abschreiben die Kultur die Zeiten überdauert hat und sich weiter entwickeln konnte. Erst unser Kulturkreis hat ein Recht auf geistiges Eigentum eingeführt. In China ist geistiges Eigentum nicht so hoch geschätzt.

  82. @hwied 18.06. 14:03

    „Erst unser Kulturkreis hat ein Recht auf geistiges Eigentum eingeführt“

    Geistiges Eigentum macht mal Sinn, mal nicht. Wenn ich als Wissenschaftler mit intelligenten Produkten Werbung für mich machen will, entweder um eben diesen Doktor zu bekommen, oder später eine Professorenstelle anstrebe, so brauche ich hier einen gewissen Patentschutz.

    Wenn ich nur mein Fach weiterbringen will, reicht es wohl zunächst aus, wenn ich gelesen werde, um so besser, wenn andere eben meine Inhalte noch weitertragen. Ob jetzt als Zitat oder ohne Quellennachweis. Ein ordentliches Zitat macht allerdings zusätzlich Sinn, wenn der geneigte Leser eben noch mehr von mir sucht, dann kann er dem nachgehen.

    Im journalistischem Bereich sieht die Lage eher so aus, dass die Meme dann doch überwiegend unkontrolliert die Runde machen, jeder schreibt überall ab, und merkt sich oft nicht mal, wo er nun was herhat. Hier wird ja auch eher zusammengetragen als dass man Neues produziert. Verwiesen wird dann eher z.B. auf konkrete Zahlen, die man in der eigenen Argumentation verwendet.

    Und Politik macht ja nun meist schon gar nichts wirklich Neues, was da gefordert oder umgesetzt wird, ist meistens schon ewig durchdiskutiert worden. Und hier geht es auch wirklich nicht um Urheberschaft, sondern um konkrete Politik, die uns dann dienen sollte. Wenn ich Klimaschutz haben will, dann ist es mir egal, welche Partei diesen nun umsetzt, Hauptsache, einer macht es endlich.

    Wer jetzt welche neuen Gesetze und Verordnungen verzapft hat, das ist ja nun tatsächlich öffentlich dokumentiert, und den sollte man sich auch gut merken. Bei der nächsten Wahl ist dieses eine sehr wichtige Information. Ein Politiker wird viel eher in die Richtung arbeiten, wie er es in der Vergangenheit schon getan hat. Was er abweichend davon nur verspricht, wird er sehr oft doch nicht umsetzen. Die Lobbyisten, denen er zugeneigt ist, werden auch nach der Wahl voraussichtlich die Selben bleiben.

  83. @hied
    Ich mag ihren Gottesbezug und Ihren Bibelbezug nicht. Aber soziologisch liegen Sie richtig!
    Der Bezug zum geistigen Eigentum ist eine Punktlandung.
    Wer hat die Urheberschaft über das Universum?
    Somit über Natur vs Geist?

  84. Mussi,
    die Urheberschaft ist geklärt. Es ist der Geist, der die Materie beherrscht.
    Bei Luther heißt es: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.“

    Da Gott keine Person ist, können Sie ihn/es nicht ablehnen. Sich selbst abzulehnen ist auch nicht nützlich.

  85. zu hWied:
    Fällt ihnen nicht auf dass sie ein Vokabular benutzen was ihr Gott überhaupt nicht mag und was unterschwellig zeigt aus welcher Zeit sie kommen: HERRSCHEN. Ich zitiere dazu auch Luther- über die Freiheit eines Christenmenschen: Ein Christenmensch ist niemandem Untertan…Diese Plagiate -Politiker wollten auch nur “herrschen”. Ansonsten ist meiner Ansicht nach die Materie das Primäre. Ohne Materie kein Geist da dieser aus chemischen Reaktionen zwischen ihren Nervenzellen geschaltet wird. Im Kapitalismus kommt dann vor dem Geist wahrscheinlich noch das Geld. GEIST- das sind nicht mehr als konditionierte Programme(Werte) aus denen Gedanken und Gefühle entstehen. Wer als Wert -Selbstwert- das Herrschen ansieht incl. Machtgier ,Arroganz und Überheblichkeit, wird ohne moralische Skrupel Plagiate schreiben und bekommt dadurch noch Ansehen. Gott wird da auch nur -leider- ein Instrument um diese egoistischen Ziele zu erreichen in dem man in christliche Parteien seine unchristlichen Ziele durchsetzt oder Minderjährige verführt. Ziemlich verlogen und geheuchelt alles, aber das reale Leben…Und wenn der Geist die Materie beherrschen würde wären sie unsterblich . Aber dieses Naturgesetz kann selbst der intelligenteste oder einfältigste Geist nicht außer Kraft setzen.

  86. Klingt teils irrig, Kommentatorenfreund ‘hwied’, vergleiche :

    Eine Doktorarbeit bringt jeder hin, wenn er sich in dem Fachbereich auskennt und Zeit genug hat, das Thema zu bearbeiten.

    Der Kausalsatz weist auf die gemeinte Anforderungslage hin, insofern kann nicht ‘jeder’ gemeint sein.

    Ich würde Doktortitel für Kulturtechniken einführen, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Häkeln, Stricken, Kochen und Strümpfestopfen.

    Die gibt es, die Anthropologie ist sich hier nicht zu schade.

    Das sind wir den Frauen schuldig.

    Das klingt sexistisch, also diese Zusammenbringung von bestimmter Übung mit dem weiblichen Geschlecht, auch wenn sie historisch nicht falsch sein muss, besteht keine Notwendigkeit wie getan zusammenzubringen.
    Selbst Dr. Webbaer hat so versucht, seine Gumbos sind heute noch gefürchtet.
    Mit dem anderen klappte es gar nicht, ist abär versucht worden.
    Grillen geht abär.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  87. Dr. Webbaer,
    wie hat Napoleon gesagt, jeder hat den Marschallstab im Tornister.
    Zwischen Können und Wollen ist also zu unterscheiden.
    Sexismus zum richtigen Zeitpunkt ist angesagt, wenn man Frauen dazu mißbraucht, Soldat zu werden. Was für eine Perversion der Kultur, die Bringer des Lebens, zum Töten bestimmt.

    Der Dr. für Kulturtechniken. Das ist eine vernünftige Forderung.

  88. Wobei der ‘Tornister’ für Übungszwecke 10 KG, bei voller Ausrüstung und unter Gefechtsbedingungen bis zu 70 KG wiegen kann, die Gesamtausrüstung “Gewicht minus Mann” meinend.

    Sicherlich unterstützt Dr. Webbaer, auch aus biologischen Gründen, nicht die Verwendung von Frauenvolk in vorgelagerten Wehreinheiten.

  89. @Golzower 19.06. 10:43

    „Gott wird da auch nur -leider- ein Instrument um diese egoistischen Ziele zu erreichen in dem man in christliche Parteien seine unchristlichen Ziele durchsetzt oder Minderjährige verführt.“

    Genau. Wofür sind Kirchen überhaupt?

    „Und wenn der Geist die Materie beherrschen würde wären sie unsterblich.“

    Naja, die Materie, aus der wir Lebewesen bestehen, ist in der Tat ziemlich unsterblich. Wenn Individuen sterben, lösen sich die Elemente in den Ökosystemen wieder auf, und werden von anderen Organismen wieder zusammengesetzt, bis irgendwann auch wieder u.a. neue Menschen daraus aufgebaut werden.

    Unsere individuelle Sterblichkeit macht das Leben durchaus mit aus. Die Befristung bietet auch eine Relativierung, wenn das Leben mal gründlich schief gegangen ist.

    Und wenn man die Gelegenheit hatte, sein Leben einigermaßen gelebt zu haben, stirbt es sich auch leichter.

    In diesem Sinne schließen sich Sterblichkeit und Geisteswelten also nicht unbedingt aus.

  90. @ Golzower 19.06.2021, 10:43 Uhr

    Das „Plagiate Thema“ gehört einfach zur politischen Intrige, genau so wie Politiker die Justiz in ihre „Ränkespiele“ und ihre „Politikinszenierung“ einbinden wollen. Das ganz normale „Politiktheater“ eben.

    Was wirklich das Primäre ist, Materie oder Geist, darüber diskutieren die Forscher.

    Vermutlich existiert Geist im Zusammenhang mit Materie.
    Gesetzmäßigkeiten, Geistiges spielt offensichtlich eine Rolle.

    Materie ist praktisch fast unsterblich, „dynamische Materie“, „Maschinen“ oder „biologische Körper“, unterliegen einer „Abnützung“ und verändern ihre „Dynamik“, bis „Null Dynamik“, dann sind sie „tot“.

    Information (z.B. Software), die die Dynamik „steuert“, kann so „angelegt sein“, dass sie die Körperlichkeit, oder die Hardware „überlebt“. Die Software im Computer „überlebt“ normalerweise die Hardware, weil sie technisch „gesichert“ wird.

    Analog überleben bei „Tier und Mensch“ die „Steuerungsmuster“ und „Denkmuster“ (deren funktionale Komponenten), den jeweiligen Körper, Theologen nennen derartige „Muster“ etwas vage „Seele“.

    Gesichert werden diese „Funktionen bewirkenden Muster“ (Information) z.B. als Gene oder Meme z.B. im Netzwerk der Menschen. Die Prozesse der „Datensicherung“ der Gene sind bei „Tier und Mensch“ recht „beliebt“ und werden sozusagen „instinktiv“ angestrebt.

    Da wären wir bei den „Pfaffen“. Die achten seit jeher und höchst restriktiv, wie keine andere Berufsgruppe darauf, dass vor allem alles bei der „Datensicherung“ seine „strengste und absolut richtige Ordnung“ hat. Dass nicht der kleinste Fehler gemacht wird, dann wurden sie immer „ganz böse“. Genau so wurde die Situation von praktisch allen Menschen wahrgenommen.

    Und jetzt kommt die Journaille daher, behauptet das Gegenteil, als hätten die Pfaffen nichts anderes als Missbrauch im Kopf.

    So wie hin und wieder ein Polizist versagt, ist es eine Frage der Statistik, dass es bei den Millionen Jugendlichen die in den letzten 100 Jahren durch das System „geschleust wurden“ zu Vorfällen gekommen ist. Ähnlich wie in jedem Gesellschaftssystem. Es ist aber nicht Sache der Kirche die Sache hochzuspielen und dabei womöglich auch noch Werbung für diese Verbrechen zu machen. Die Medien wollen die Pfaffen, wie auch die Politiker und möglichst das ganze Volk, nach ihrer Pfeife tanzen lassen.

    Alles möglichst hoch zu spielen, letztlich Unwissende und auch Naive womöglich zu Verleumdern zu manipulieren, in diesem Bereich gibt es besonders viele Verleumdungen, um danach alle mit Dreck zu besudeln, das sehen manche Medien als ihren Job….

  91. Vermutlich existiert Geist im Zusammenhang mit Materie.

    Vor allem “existieren” die genannten Mutterstoffe nur auf Grund des Geistes sogenannter erkennender Subjekte.
    Wobei auch schlicht von sinnhaft gebildeten Konstrukten geredet werden kann.
    Das Wort ‘Existieren’, das ein Aus-Sich-Selbst-Herausstehen meint, ist missverständlich.

  92. Dr. Webbaer,
    sagen Sie es doch rundheraus, die Materie ist blöde und sie wüsste ohne den Geist gar nicht, dass sie existiert.
    Erkennen kann nur der Geist, wenn wir es mit der Begrifflichkeit ernst nehmen.

  93. Nicht unbedingt, denn denkbarerweise gibt es auch erkennende Subjekte, materialisierte sozusagen, die ohne dem Materie-Begriff auskommen.
    Wie bspw. das nicht geistlose Huhn.

    Insofern geht es darum, wer wann wie konstruiert hat, auch i.p. sog. Materie.

  94. @hwied
    Der “Geist” ist lediglich eine spezielle Daseinsform der Materie. Andererseits, was genau ist denn “Materie”? Ganz bestimmt ist es nicht das, was wir alltäglich als Materie deuten, in Form von Ziegelsteinen beispielsweise. Die Unterscheidung von Geist und Materie ist essenziell belanglos. Beides sind naive Hilfskonstrukte des menschlichen Denkens für den Umgang mit der Welt, ohne Anspruch auf Wahrheit oder Wirklichkeit. Mal ist das eine Konstrukt nützlicher, mal das andere. Im Menschen kommen beide Konstrukte gleichermaßen zur Geltung.

    Das eigentlich Interessante an der Materie ist ihre Fähigkeit zur Reflexion ihrer selbst in Folge ihrer besonderen Fähigkeiten, komplexe und stabile Strukturen zu bilden mit rückkoppelnden Eigenschaften durch symmetrische und antisymmetrische Wirkungen.

  95. Die Unterscheidung von Geist und Materie ist essenziell belanglos. [Kommentatorenfreund ‘anton reutlinger’]

    Soso, dann ist womöglich terrestrisch und die so vorkommenden Subjekte meinend von Anfang an verkehrt vorgegangen worden, wenn aufklärerisch, im Sinne des “Sapere aude!” hantiert worden ist, bereits im alten Griechenland.

    Zeitnah ist vom Schreiber dieser Zeilen auch derartiger bundesdeutsche Exkurs bemerkt worden :
    Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, ein Antiaufklärer, macht bundesdeutsch Karriere, er steht auch der als antisemitisch eingeordneten BDS-Bewegung nahe :

    -> https://www.welt.de/kultur/kunst/article231910909/Soh-Bejeng-Ndikung-uebernimmt-Haus-der-Kulturen-der-Welt-in-Berlin.html

    -> https://www.spikeartmagazine.com/articles/bonaventure-soh-bejeng-ndikung-what-comes-after-reason (K-Probe : ‘Maybe we must actually deliver ourselves from reason. What comes after reason would have to be the acknowledgment of the multiplicities of beings, and the multiplicities of ways of being in the world – cognitively and phenomenologically.’ + ‘“What comes after reason?” takes me to something the art collector Sindika Dokolo once said that we have to realise that we have been lied to. The idea that some reason better, and are more rational than others is a lie, just as much as a lot of capitalist economic, political, and social structures that have been forced down our throats.’)

    “What comes after reason?”

    MFG
    WB

  96. Anton Reutlinger,
    jetzt fehlt nur noch, dass Sie sich selbst als naives Hilfskonstrukt sehen.
    Dann werden alle Philosophen Psychologen und Ärzte arbeitslos.
    Haben Sie doch einmal den Mut, dem Menschen eine Erkenntnisfähigkeit zuzusprechen. Sogar Dr. W. räumt dem Huhn eine derartige Fähigkeit ein.
    von “Geist” zu reden ist gerade nicht hipp, oder ?

  97. @Dr.Webbaer
    “What comes after reason?”

    Gute Frage. Was vielen Menschen heute fehlt, das ist die Fähigkeit oder der Wille, sich selbst infrage zu stellen, nicht immer wieder, aber hin und wieder. Die Welt ist bunt und vielgestaltig geworden, für manche Menschen offenbar zu bunt. Selbstverständlich ist nicht alles gut, was bunt ist, oder nur weil es bunt ist; es ist aber schwieriger und ungewisser geworden das zu unterscheiden. Deshalb fühlen sich Reaktionäre und Vereinfacher im Aufwind.

    Eines ist sicher: das Virus schert sich nicht um Geist, Kultur, Software oder Reason. Es heftet sich stur an die passenden Rezeptormoleküle, ungeachtet ihrer hochgeistigen Träger. Ebenso nimmt das Klima, bzw. das aktuelle Wetter, keine Rücksicht auf Ernteerträge, Gesundheit oder Versicherungsverträge.

  98. @hwied
    Der Mensch kommt aus dem Nichts und verschwindet dorthin wieder, jedenfalls körperlich-materiell. Es können Gedächtnisspuren in den Köpfen mancher Hinterbliebenen bleiben, bis auch sie verschwinden. Man muss den Geist nicht leugnen oder kleinreden, aber auch nicht überhöhen, was der Mensch generell in seiner Selbstüberhöhung allzu gerne tut. Auf der andern Seite werden Mitmenschen wie geistlose Tiere oder Gegenstände behandelt, nur weil sie nicht in das geistige Schema des eigenen Weltbildes passen. Die täglichen Nachrichten sind voll davon.

  99. anton reutlinger,
    “der Mensch kommt aus dem Nichts und verschwindet dorthin wieder.” dieser Satz hat mir gefallen, weil er so herrlich unwissenschaftlich ist.
    Die Religionen gibt es, weil die Mehrheit der Menschen eine andere Antwort über das Menschsein erwartet. Mehr darüber bei andrer Gelegenheit.

  100. @hwied
    Viele Menschen hängen noch immer einem Glauben aus der vorwissenschaftlichen Zeit an. Die Menschen damals haben nicht einfach gesagt “ich weiß es nicht”, sondern sie haben Annahmen gemacht, wie die Welt sein könnte, denn das Leben hat nicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse über Ursachen und den Lauf des täglichen Geschehens gewartet.

    Deshalb hat man die Phänomene gedeutet, wie den Lauf der Sonne und der Gestirne oder das Wetter, als Wirken von Göttern. Die Sprache machte Phänomene und Phantasien als Wörter gestaltbar und kommunizierbar: im Anfang war das Wort. Bekanntlich wird auch noch heute Vieles nur gedeutet, nennen wir als Beispiele die Psychoanalyse oder die Quantenphysik.

  101. Wenn der Psychoanalytiker dem Patienten helfen kann, dann wird aus der Vermutung Gewissheit.
    Wenn der Quantenphysiker schließlich den Quantencomputer vorstellt, dann ist das ein Sieg der menschlichen Intelligenz.
    Was den Glauben betrifft, der ist die Grundlage menschlicher Existenz. Wer nicht mehr glauben kann, der verliert den Boden unter den Füßen, wenn das Schicksal zuschlägt. glauben = vertrauen

  102. Zu Dr. Webber
    “Die Materie ist blöde”
    Setzt voraus dass man weis was “blöde” ist. Der Homo Sapiens hat ja die Angewohnheit das er alles besser weis, dass er andere nur beurteilt um sie dann zu verurteilen. Manche halten dann lieber die Klappe, siehe letzte Umfrage wonach 46 % der Deutschen sich nicht getrauen mehr ihre Meinung sagen zu dürfen, also das “gut” und “blöde” den Medien überlassen. Die Natur/Evolution kennt kein “blöde” . Blöde ist also eine Wertekategorie menschlicher Eitelkeiten…

  103. @hwied
    Was den Glauben betrifft…

    Sorry, nicht persönlich gemeint, aber das ist wirklich nur altertümliches Gesülze. Hilft ein Glaube gegen das Virus, oder gegen die Folgen des Klimawandels? Es ist wohl auch ein Glaube, dass die Menschheit tun und lassen kann was sie will. Es gibt keine Garantie für die fortwährende Existenz der Spezies Mensch, sondern viele selbstgemachte Risiken und Gefahren. Es ist gerade oberflächlicher, naiver oder ideologischer Glaube und selbstgefällige Ignoranz, was den Boden unter den Füßen entzieht. Das ist gegenwärtig hinreichend zu beobachten. Unvermeidbar trifft es hauptsächlich diejenigen, die am wenigsten dafür verantwortlich sind.

  104. Anton Reutlinger,
    Es ist ein Kardinalfehler den Glauben zu instrumentalisieren. Die Menschen glauben nicht aus Berechnung an Gott, weil sie sich Hilfe erhoffen. Sie glauben an Gott, weil sie sich bei ihm geborgen fühlen. Das Kind liebt seine Mutter nicht aus Berechnung.
    Die Kirchgänger beten auch nicht für sich, sie beten für die Anderen, die Hilfe brauchen.
    Die Kirchgänger erwarten auch keine Hilfe gegen den Virus. Der Virus ist auch Gott gemacht.
    Darin zeigt sich die Irrationalität unseres Lebens.
    Ein Beispiel liefert die Bibel.
    Als Jesus mit Seinen Jüngern einen „von Geburt an Blinden“ trifft, wollen diese vom Herrn nur eines wissen: „Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so daß er blind geboren wurde?“
    Jesus antwortet: „Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden“ 

  105. Jede Diskussion mit orthodox Gläubigen führt an das Ende einer Sackgasse, gesäumt mit Zitaten und Plagiaten.

  106. anton reutlinger
    kennen Sie das Schauspiel “Warten auf Godot” ? Da läuft der Schauspieler eine Stunde im Quadrat ohne etwas zu sagen. Das symbolisiert das Leben des Menschen. Ständige Wiederholung. Damit hat sich auch unser Kreis geschlossen. Das Leben ist ein Plagiat.

  107. @reutlinger 20.06. 20:20

    „Es ist gerade oberflächlicher, naiver oder ideologischer Glaube und selbstgefällige Ignoranz, was den Boden unter den Füßen entzieht. Das ist gegenwärtig hinreichend zu beobachten. Unvermeidbar trifft es hauptsächlich diejenigen, die am wenigsten dafür verantwortlich sind.“

    Naja, es gibt da zwei verschiedene Probleme. Der übermäßig Gläubige denkt, er muss gegen den Klimawandel nicht viel machen, weil Gott das Problem wohl lösen kann und lösen wird. Der Nichtglaubende sieht, dass nur der Mensch das Problem lösen kann, aber hat wiederum zwei Alternativen: entweder dabei vorne mitmachen, und in entsprechende Technik investieren, oder einfach nur für sich selber gucken, und möglichst reich zu werden, dann kann er auch in einer Welt noch Fleisch essen, die aufgrund des Klimawandels noch nicht mal genug pflanzliche Nahrungsmittel produziert.

    Übermaß ist wohl in beiden Richtungen nicht so gut. Sich in der Verantwortung vor Gott oder dem Leben zu sehen, und einfach zu sehen, dass wir Menschen das Klimaproblem tatsächlich lösen können, kann dazu führen, dass Mensch tatsächlich Teil der Lösung sein will. Und sich bewusst zu sein, dass sowohl menschliche Anstrengungen nötig sind, aber gleichzeitig eine höhere geistige Unterstützung auch möglich sein kann.

    Wer allerdings meint, die Welt wäre sowieso ein Auslaufmodell, dass in der religiösen Apokalypse dann zeitnah entsorgt werden wird, der hilft jetzt gar nicht weiter. Genauso wenig wie jemand, der den Menschen für grundsätzlich unfähig hält, sich im Sinne der ganzen Weltgemeinschaft zu verhalten.

  108. @Jeckenburger
    Unbestreitbar hat niemand ein Patentrezept für die Probleme der Welt, weder der Gläubige (religiös oder ideologisch) noch der Ungläubige. Auch die Wissenschaft ist nicht frei von Irrtümern und falschen Prognosen, weil das Wissen immer unvollständig bleibt. Hier darf man sich an Poppers Pragmatismus anlehnen, mit Wiederholung von Versuch und Irrtum, oder ein schrittweises Vortasten wie Blinde. Die folgenschwersten Fehler sind geistige Selbstüberschätzung und Selbstgefälligkeit, wie man sie bei fundamentalistisch Gläubigen oder bei Typen wie Donald Trump, Bolsonaro, Duterte u.a. sieht.

  109. anton reutlinger,
    die folgenschwersten Fehler begeht die große Masse, weder gläubig noch ungläubig, nur indifferent. Die kauft Kaffeepads und kümmert sich nicht darum, was mit ihnen geschieht. Es wird im Fensehen gezeigt, wie die Meere vermüllen, das merkt der Indifferente nicht, er wohnt ja in der Fenrsehwelt.

  110. @hwied 21.06. 14:10

    „die folgenschwersten Fehler begeht die große Masse, weder gläubig noch ungläubig, nur indifferent. Die kauft Kaffeepads und kümmert sich nicht darum, was mit ihnen geschieht.“

    Wir leben ja auch in einer parlamentarischen Demokratie. Mehr Einfluss als Wählen gehen haben wir kaum, wenn es um gemeinschaftliche Aufgaben geht. So mancher übernimmt auch seine Verantwortung als Konsument, die meisten aber nicht. Die Mehrheit meint, wenn überhaupt, dann müssen alle mitmachen. Und das passiert ja tatsächlich nur, wenn die Politik die Sache verbindlich regelt.

    Wenn die Politik ihre Aufgabe ernst nehmen würde, und sich nicht so sehr von den Lobbyisten beeinflussen lassen würde, wären wir ja auch schon viel weiter. Die Kombination einer recht unwilligen Politik mit einem recht uninteressiertem Wähler verursacht ja gerade das Problem, dass z.B. die Energiewende in Deutschland hängt.

    Die Einen kaufen seit 40 Jahren schon alles in Bioqualität, was sie bekommen können. Wer nicht so viel Geld hat, kauft wenigstens im Aldi in Bio ein, soweit das Angebot da ist. Wenn man Bioanbau zur Pflicht machen würde, mit einer Übergangsfrist von 20 Jahren müsste das praktikabel sein, werden das dann später die meisten sogar begrüßen, wenn sie merken, dass es zwar etwas teurer ist, aber dafür auch von wesentlich höherer Qualität.

    Die derzeitig sehr hohen Preise im Bio-Supermarkt sind hauptsächlich durch die Nischenstruktur des Angebotes verursacht. Aldi macht es schon vor, dass Bio nicht wirklich teuer sein muss. Wenn alles komplett Bio ist, wird es nur wenig teurer werden als das derzeitige Nichtbio-Sortiment.

    Die Einzigen die es hart treffen würde, wären die Dünger- und Giftproduzenten.

  111. Die Einzigen die es hart treffen würde, wären die Dünger- und Giftproduzenten.
    Und das sind die BASF und Bayer. Merken Sie was ?

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