Gesundheit: Wie viel Sonnenlicht ist gut für uns?

Offizielle Empfehlung der Helmholtz-Gesellschaft. Beantwortung der Frage verdeutlicht das Dilemma eines “wissenschaftlichen Lebens”.

Der Frühling beginnt. Die Tage werden wieder länger und sonniger. Die Temperaturen steigen. Die Pflanzen schmücken sich mit bunten Kleidern.

Auch die Menschen lässt das nicht kalt. Der zweite Winter in der Coronapandemie hat ihnen viel abverlangt. Viele dürften selbst im Bekanntenkreis oder am eigenen Leib erfahren haben, wie man an COVID und/oder den Schutzmaßnahmen leiden kann.

In der Pandemie bestimmten Wissenschafts- und Gesundheitsnachrichten wie nie zuvor die Schlagzeilen: Virologen waren tagtäglich in den Medien – und widersprachen einander mitunter offen.

Epidemiologen meldeten sich zu Wort und interpretierten Gegenwart und Zukunft – mit teils unterschiedlichen Modellen. Eine Fehleinschätzung führte die Niederlande Mitte Dezember Hals über Kopf in einen harten Lockdown – mit schweren gesellschaftlichen und politischen Folgen.

Vertrauen in Wissenschaft

Eine Untersuchung des angesehenen Rathenau Instituts in Den Haag zum Vertrauen unterschiedlicher Institutionen in der Gesellschaft ergab, dass die (niederländischen) Bürgerinnen und Bürger der Wissenschaft in der Zeit der Pandemie insgesamt mehr vertrauten als vorher. Zudem erhielt sie die höchsten Werte im Vergleich zu den anderen untersuchten Institutionen, nämlich: den Gerichten, Zeitungen, Gewerkschaften, dem Parlament, der Regierung, dem Fernsehen und den Großunternehmen (in absteigender Reihenfolge).

Das sind aber nur Mittelwerte. Natürlich gibt es bestimmte Gruppierungen in der Gesellschaft, die den Institutionen und auch der Wissenschaft oder überhaupt allem weniger vertrauen. Nähere Interviews ergaben aber auch, dass Bürgerinnen und Bürger es schwierig fanden, mit unterschiedlichen Stimmen aus der Wissenschaft umzugehen. Sie hätten sich gewünscht, dass sich die Fachleute erst untereinander einig sind, bevor sie an die Öffentlichkeit treten.

Was aber, wenn es hier gar keine Eindeutigkeit gibt? Jedenfalls nicht realistischerweise. Die Chaostheorie hat gezeigt, dass auch bei Naturphänomenen kleinste Unterschiede in den Startbedingungen zu erheblichen Unterschieden beim Endergebnis führen können.

Unser Wissen, unsere Messungen sind immer begrenzt. Sogar in der Physik stößt man irgendwann an eine Grenze des Messbaren (Heisenbergsche Unschärferelation). Und am Ende sind Modelle und Simulationen immer nur so gut wie die Annahmen und Daten, auf denen sie beruhen.

Kontrolle und Sicherheit

In den sogenannten entwickelten Ländern haben wir uns daran gewöhnt, dass (fast) alles kontrollier- und beherrschbar ist: In der Regel sind unsere Straßen gut, fahren Busse und Züge nach Plan, funktionieren Wasser-, Abwasser-, Stromversorgung und mehrere Kommunikationskanäle. Für uns ist es schon ein Drama, wenn der Winterdienst einmal eingeschränkt ist.

In Indien habe ich andere Szenen erlebt: Da meinte ein Fahrer mal, hier würde nun eine vierspurige Straße entstehen. Ich konnte mit westlichem Blick noch nicht einmal eine erkennen. Auch die vergleichsweise guten “Landstraßen” ließen oft nur 40-50 km/h zu.

In Gebirgsnähe lagen überall Felsbrocken und konnte es sein, dass es hinter der nächsten Kurve nicht mehr weiterging. Mitunter musste man aussteigen und die Fahrbahn erst selbst freiräumen. Warten auf größere Aufräumarbeiten wäre keine Frage von Stunden, sondern eher Tagen und Wochen gewesen. Im Zweifelsfalle musste man die Reise abbrechen und umkehren.

Auch in den Städten waren Stromausfälle an der Tagesordnung. Bei der Waschmaschine wählte man nur das 45-Minuten-Schnellprogramm, weil sonst das Risiko eines Blackouts zu groß war. Dann hätte man wieder von vorne anfangen müssen. Und selbst mit dem Schnelldurchlauf passierte das regelmäßig.

Die Leute hatten sich aber daran gewöhnt und damit abgefunden, dass bestimmte Dinge ungewiss sind, die wir als selbstverständlich ansehen. Kurzum, sie konnten mit der Unsicherheit leben.

Gesundheitskultur

Kommen wir damit zum Titelthema: Wie viel Sonne ist gesund? Schon vor der Pandemie wurde Gesundheit zum zentralen Thema. Menschen rennen massenweise in Fitnessclubs oder Yogastudios. Gesunde Ernährung wurde für viele zum Statussymbol.

Smartwatches oder Pulsbänder zählen Schritte, die Herzfrequenz und mit GPS-Empfänger die ganze zurückgelegte Strecke. Zum Vergleich: Als ich als junger Mann (um das Jahr 2000) Langstrecken lief, notierte ich mir Strecke und Distanz Tag für Tag auf dem Papier des Wandkalenders.

Meine jahrelangen “Daten” landeten irgendwann bei einem Umzug im Altpapiercontainer. Heute werden sie automatisch ausgewertet, unter Umständen gleich im Internet und vergleichbar mit anderen Nutzern. Wir pflegen unser digitales Selbst (Digitale Selbstbefriedigung und andere “Sünden”).

Gibt es schon Smartwatches, die unsere Sonnenbestrahlung messen? Denn einerseits hebt das blaue Licht nicht nur unsere Stimmung und produziert die Haut mit dem Sonnenlicht Vitamin D, das für Muskeln, Knochen und das Immunsystem wichtig ist.

Andererseits schädigt zu viel energetische ultraviolette (UV) Strahlung, die wir Menschen nicht sehen können, Haut und Gesundheit. Sie kann das Erbgut der Hautzellen verändern. Zur Korrektur gibt es bestimmte Enzyme. Wie bei allen körperlichen Systemen ist aber auch deren Kraft begrenzt.

Haut und Mode

Zudem “wehrt” sich die Haut mit der Produktion des Pigmentstoffs Melanin. Dieser verleiht ihr die heute so begehrte Bräune. Das war übrigens nicht immer so. Früher war möglichst helle Haut ein Zeichen bürgerlichen Wohlstands. Braun gebrannt waren eher die Arbeiter, die im Freien für ihr Dasein schuften mussten.

Noch heute sieht man in Ostasien, dass vor allem Frauen sich mit einem Sonnenschirm vor der Strahlung schützen, um eine möglichst helle Haut zu behalten. Wir haben es wohl dem Boom unserer Tourismusbranche zu verdanken, dass Bräune als Zeichen für Wohlstand gilt: “Schaut her, wir können uns Urlaub leisten.” Als Ersatz legt man sich für ein paar Euro unter die “Sonnenbank”.

Vom Gesundheitsstandpunkt aus ist das übrigens kontraproduktiv: Die UV-Strahlung beschleunigt nämlich Alterungsprozesse. Man bekommt also schneller Falten und Pigmentflecken. Die Sunface-App des Krebsforschers Titus Brinker bietet einem nach Aufnahme eines Selfies eine persönliche Vorschau darauf, wie das später einmal aussehen könnte. (Achtung: Das Ergebnis kann konfrontierend sein.)

Darüber freut sich die Wellness- und Kosmetikindustrie mit ihren Behandlungen und Cremes zur “Verjüngung”. Doch früher oder später werden wir uns alle mit dem Altern und seinen Erscheinungen abfinden müssen.

So weit war übrigens vor rund 2.500 Jahren schon der Buddha: Er nannte Altern, Krankheit und Tod die “unveränderlichen” Ursachen des Leidens. Das heißt nicht, wie es von Pessimisten im Westen oft missverstanden wurde, dass das ganze Leben ein Leiden sei. (Klingt irgendwie christlich, oder?) Es heißt vielmehr, dass wir am Ende alle damit konfrontiert werden.

Und wo wir schon bei Krankheit sind: Neben Alterungserscheinen kann zu viel UV-Strahlung auch zu Hautkrebs führen. Irgendwann kann der Körper die Zellschäden nicht mehr reparieren und beginnt krankes Gewebe zu wuchern.

Das Maß aller Dinge

Wie die Helmholtz-Gemeinschaft – neben der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft einer der drei großen Wissenschaftsträger Deutschlands – berichtet, sollte man darum die Sonne aber nicht ganz meiden. Vitamin D-Mangel sei nämlich seinerseits ein Risikofaktor für Herzinfarkte, Darmkrebs und Typ 2-Diabetes im Alter.

Zu wenig ist nicht gut; zu viel aber auch nicht. Was also tun? Und da befinden wir uns mitten im Dilemma eines “wissenschaftlichen Lebens”. Die Antwort liegt nämlich nicht nur an individuellen Faktoren, wie etwa dem Hauttyp: Je heller die Haut, desto tiefer kann die potenziell gefährliche UV-Strahlung eindringen.

Darüber hinaus basieren solche Gesundheitsinformationen – ebenso wie bei den Sport- und Ernährungswissenschaften – oft auf großen Stichproben. Was im Mittelwert gut oder schlecht ist, muss das nicht zwangsläufig auch für mich sein.

So Verweisen beispielsweise Raucher gerne auf Ausnahmeerscheinungen wie den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt, der es als Kettenraucher fast bis zum stolzen Alter von 100 Jahren schaffte. Das gilt aber erst einmal nur für Schmidt, nicht für einen selbst. Die relevantere Frage wäre hier: Wie alt hätte er ohne Zigarettenkonsum werden können? Wir wissen es nicht – und er hatte dem Vernehmen nach am Ende auch keine Lust mehr.

Komplexe Gesundheitsforschung

Die Antwort mag so interessant sein, wie sie will; die Wahrscheinlichkeit, darauf eine wissenschaftliche Antwort zu finden, ist aber sehr gering. Das liegt nicht nur an der unüberschaubaren Anzahl von Faktoren, die für die Gesundheit eines Menschen eine Rolle spielen.

Dazu kommt, dass die meisten Ergebnisse der Gesundheitsforschung auf Beobachtungen über lange Zeiträume hinweg basieren. Die Ergebnisse sind dann zwangsläufig korrelativer, nicht kausaler Natur. Will heißen: Sie legen erst einmal nur einen Zusammenhang der Form “je mehr X, desto mehr (oder weniger) Y” nahe, erklären diesen aber nicht.

Zudem können X und Y beide durch einen weiteren Faktor Z beeinflusst werden. Oder der Zusammenhang ist rein zufällig. Zur Kontrolle hierfür gibt es zwar statistische Methoden, die im Grunde Ergebnisse nur plausibilisieren, nicht beweisen können: Ab wann halten wir Menschen (beziehungsweise: die Forscher) einen Effekt für groß genug, um den Zufall auszuschließen?

Das zeigt, dass es in letzter Konsequenz auch in der Gesundheitsforschung um menschliche Normen geht. Die Natur interessiert sich aber nicht dafür, wie wir Menschen über Statistik denken.

Wie die Wahrscheinlichkeiten auch aussehen: Am Ende bekommt jemand beispielsweise Hautkrebs – oder auch nicht. Und Medizinerinnen und Mediziner weltweit arbeiten daran, im Fall der Fälle eine gute Behandlung anbieten zu können.

Das Ergebnis der Diskussion scheint also nicht ganz zu befriedigen. Es gibt keine präzise Antwort. Das liegt auch daran, dass die Möglichkeiten experimenteller Forschung hier begrenzt sind:

Es verbietet sich, Menschen bewusst UV-Strahlung auszusetzen, um dann die Häufigkeit von Tumoren zu messen; solche Versuche haben Nazi-Ärzte in Konzentrationslagern durchgeführt.

Außerdem geht es hier um Millionen (Billionen, Trillionen?) Licht-Teilchen, die im Zeitraum von Jahren auf einer Hautstelle auftreffen. Darauf reagiert der Körper dynamisch, nach seinen Möglichkeiten.

In den allermeisten Fällen geht das gut. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zellschädigung genau dann auftritt, wenn ein Arzt oder Wissenschaftler zuschaut, tendiert gegen null. Mit dieser Unsicherheit müssen wir schlicht leben.

Auch wenn wir uns eine Erkältung oder Ähnliches einfangen, kann uns hinterher niemand genau sagen, was die Ursache war. Wir stellen uns die Welt gerne einfacher vor, als sie ist.

Empfehlung der Helmholtz-Gemeinschaft

Als gesunden Maßstab fürs Sonnenlicht empfiehlt die Helmholtz-Gemeinschaft, vom März bis Oktober fünf bis 25 Minuten in kurzärmliger Oberbekleidung und mit freien Waden spazieren zu gehen oder in der Sonne zu sitzen. Im Frühjahr oder Herbst sei die längere, im Sommer die kürzere Zeit ideal.

Ansonsten gilt: Da sich die Haut der meisten Mitteleuropäer nur bedingt selbst schützen könne – auf dem Niveau von Lichtschutzfaktor Zwei –, solle man beim längeren Aufenthalt im Freien möglichst viel Haut mit Kleidung schützen; und für die freien Stellen Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 verwenden.

Für intensivere Sonnenbäder im Schwimmbad oder am Strand sowie Menschen mit empfindlicher Haut darf man wohl einen höheren Schutzfaktor empfehlen. Aber hier hilft wohl auch etwas gesunder Menschenverstand: Hautrötungen und spätestens Verbrennungen sind Hinweise darauf, dass man es übertrieben hat.

Dann ist aber bereits ein Schaden eingetreten. Ein Schaden, den, wie wir gesehen haben, der Körper bis zu einem gewissen Maß selbst beheben kann.

Und so sehen wir im Ergebnis, dass uns die Wissenschaft zwar oft keine eindeutigen oder endgültigen Antworten geben kann. Wissenschaftliches Wissen hat aber trotzdem einen besonderen Status: Es ist systematisch und nach überprüfbaren Kriterien entstanden.

Jede einzelne Studie hat immer bestimmte Vor- und Nachteile, eine bestimmte Aussagekraft und Einschränkung. Es ist ein Steinchen im größeren Mosaik menschlichen Wissens. Zusammen mit anderen Quellen ergibt sich aber der Wissensschatz, mit dem wir am Ende besser – und das heißt hier: gesünder und länger – leben können.

Dabei sollten wir nicht vergessen, dass permanente Kommunikation über Risiken die Menschen auch stresst und verunsichert. Dieser Stress kann wiederum selbst ein Krankheitsfaktor sein.

Unsere Welt ist nicht vollständig kontrollier- und beherrschbar, so gerne wir das auch hätten. Darum sollten wir nicht aus den Augen verlieren, das Leben zu genießen. Dafür darf man die “seriöse” Wissenschaft auch mal beiseitelassen.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint auch auf Telepolis. Titelgrafik: TheDigitalArtist auf Pixabay.

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12 Kommentare

  1. Eine kleine Ergänzung: es scheint, dass gerade der schwarze Hautkrebs, der ja besonders schnell Metastasen bildet, sich gut für gezielte Behandlung eignet. Soweit ich weiß, arbeitet BionTech an individualisierten Therapien. Wenn es die einmal gibt, wirken dann aber auch nicht zu 100%. Mit den Unsicherheiten im Leben müssen wir eben klar kommen.

  2. @Physiker: Versprechen in der Medizin

    Ich erinnere mich noch, dass man vor einigen Jahren fest daran glaubte, die “Gen-Schere” CRISPR würde ganz neuartige, individualisierte Krebsbehandlungen ermöglichen.

    Oft ist das so, dass die Versprechen am Anfang sehr groß sind – und man dann schnell einräumt, dass die Probleme komplexer sind, als man dachte.

    Ich drücke die Daumen, dass sich mRNA-Verfahren zur Krebsbehandlung eignen werden. Dann wären BioNTech-Aktien jetzt übrigens eine gute Investition.

    Ob sich an Krebs erkrankte Impfgegner damit dann behandeln lassen würden?

    P.S. Und ich bin froh, dass Sie mir in Bezug auf Chaos und Heisenberg keinen Fehler nachweisen. 😉

  3. Die Frage ist ja auch, ob die “optimale” Sonnendosis auch von individuellen Faktoren abhängt. Es gibt Menschen, bei denen sich eher Sonnenbrand als die “gesunde Bräune” einstellt und andere Menschen, die eher viel Sonne vertragen. Übrigens wird die Bildung von Vitamin D eher von UV-Strahlung als von blauen sichtbaren Licht gefördert.

    Gruß
    Rudi Knoth

  4. Ich denke man sollte dieses Thema nicht unbedingt nur wissenschaftlich sehen, geht es doch hier um LICHT. Schon in der Bibel steht: Überall war Finsternis und Gott sprach: Es werde Licht. Oder Jesus “Du bist das LIcht der Welt…” Licht war /ist wohl in allen Religionen/Naturreligionen die Metapher für das Leben an sich .Selbst Esoterikschwurbler kommen nicht ohne das LICHT als Synonym für ihre kosmischen Botschaften aus. Jahrtausende lang haben Menschen in kalten und dunklen Wintern sich nach dem Licht des Frühlings gesehnt, haben Lichtmess gefeiert etc. Heute knipst man den Schalter an und stellt fest dass die Haut weis wie Käse ist und man damit nicht dem Schönheitsideal der braungebrannten Wegwerfgesellschaft entspricht. Licht hat so gesehen auch etwas magisches und völlig unwissenschaftliches, was man besonders bei Sonnenaufgängen oder- Untergängen an der See beobachten kann. Und es dient dem Wohlgefühl denn über die Zirbeldrüse wird weniger Melatonin gebildet .

  5. @Schleim: Sicher ist die Entwicklung von Krebstherapien ein sehr schwierige Angelegenheit, aber man kann ja mal optimistisch sein.
    Zu Gentherapien mit Crispr-Cas habe ich vor kurzem eine interessante Entwicklung gelesen: Man entwickelt eine maßgeschneiderte Genschere (pun intended) für einen bestimmten Gendefekt. Dann stellt man die mRNA her, die in den Zellen die Herstellung genau dieses Proteins bewirkt, welches dann direkt die Korrektur an der DNA vornehmen kann. Die mRNA Technik kombiniert mit Crispr-Cas.
    Das Medikament wird dann wie die Impfung gespritzt.

  6. @Physiker: Optimismus

    Man soll auch optimistisch sein – aber eben dabei die Opportunitätskosten nicht vergessen:

    Zu viel Optimismus kann schaden, man denke Beispielsweise an die Lobotomien mit ihren bleibenden Schäden oder mehrere Wellen, in denen man Psychopharmaka als “magic bullets” ansah und verordnete (zum Teil auch mit gravierenden Nebenwirkungen).

    Mit weniger schweren aber auch nicht zu vernachlässigenden Folgen kann zu viel Optimismus für ein Gebiet oder einen Ansatz dazu führen, dass man Alternativen nicht mehr verfolgt. Wissenschaft findet in unserer Zeit eben im Hyperwettbewerb statt.

    Wie dem auch sei: Die Fortschritte beispielsweise bei der HIV-Behandlung zeigen, dass man mit jahrelangem Einsatz eine schwere Erkrankung gut in den Griff, wenn auch nicht ganz heilen kann.

  7. @Artikeltext

    „Dabei sollten wir nicht vergessen, dass permanente Kommunikation über Risiken die Menschen auch stresst und verunsichert. Dieser Stress kann wiederum selbst ein Krankheitsfaktor sein.“

    In der Tat kann das ungesund sein, sich zu viel mit möglichen Krankheiten zu beschäftigen. Der Mensch ist ein ganzheitliches Wesen, und der Gesamtzustand ist der Hauptfaktor, ob man krank wird oder nicht.

    „Unsere Welt ist nicht vollständig kontrollier- und beherrschbar, so gerne wir das auch hätten.“

    Eben, deshalb kann man auch mit zu viel Vorsorge und zu vielen Arztterminen durchaus nicht nur überflüssige Fehlbehandlungen provozieren, sondern womöglich auch Krankheiten regelrecht anziehen.

    „Darum sollten wir nicht aus den Augen verlieren, das Leben zu genießen. Dafür darf man die “seriöse” Wissenschaft auch mal beiseitelassen.“

    Ein positiver Umgang mit dem Leben, und überhaupt ein gewisses Vertrauen in sein eigenes Glück, hier in Form eines funktionierenden Immunsystems, kann gesund sein.

    Auch wenn es um Ernährung geht, und man ständig guckt, was jetzt gesünder ist, ist vermutlich deutlich kontraproduktiv. Was schmeckt, ist nicht immer das gesündeste, aber dass es schmeckt, ist auf jeden Fall gesund. Und man vermutet auch, dass der Körper ganz gut erkennt, was für ihn gesund ist, und daraus erst steuert, was uns wann in welcher Dosis schmeckt. Und hier sind die Menschen und auch die aktuelle Situation, in der sie sich befinden, sehr verschieden.

    Nebenbei heißt es ja auch, dass der Mensch mit fast jeder Ernährung ganz gut klar kommt, also, lassen wir uns es doch schmecken. Und ganz nebenbei ist es wohl wichtiger, ein gut gelebtes Leben zu führen, als möglichst alt zu werden.

  8. @Bednarik: Nahrungsergänzung

    Es gibt auch natürliche Nahrungsmittel mit viel Vitamin D.

    Meines Erachtens ist aber nicht ganz klar, dass die Aufnahme aus diesen verschiedenen Quellen im Endeffekt aufs Selbe hinauskommt.

    Es gibt auch Empfehlungen, Vitaminpräparate nur zu nehmen, wenn ein Mangel nachgewiesen ist.

  9. Und wissen die auch eine angepasste Empfehlung für Menschen die an einer Psoriasis leiden?
    (Laut Wikipedia in Deutschland immerhin ca. 2,5% der Bevölkerung)

  10. Sonne beschleunigt die Hautalterung. Das ist unbestritten und es ist zudem etwas, was ich bereits als Primarschüler beobachten konnte, denn die Mutter meines damaligen Freundes war Sonnenanbeterin und hatte bereits mit 50 eine sonnengegerbte Haut, ja die Haut einer 70-Jährigen. Meine Jugend war noch in einer Zeit wo Sonnenschutzcrèmes vielleicht einen Faktor von 8 hatten und die meisten verzichteten sowieso auf Sonnenschutzcrème.

    Heidi Klum, das deutsche Modell mit der frisch wirkenden Haut verriet einmal, dass sie täglich Sonnencrème auf ihr Gesicht aufträgt. Selbst im Winter. In ihren Kreisen sei es bekannt, dass Sonne die Haut regelrecht zerstört.

    Fazit: Wer über die Sonne Vitamin D tanken will, der sollte das über den sonnenbeschienen Rücken, Bauch oder Oberkörper tun und das Gesicht so weit wie möglich ausnehmen, also vor der Sonne schützen. Sonst sieht man bald älter aus als man ist uns sicher älter als man sich fühlt.

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