Mythbusting: Warum Trump die Lüge von “Fischen über Menschen” fabuliert

Könnte ein kleiner Fisch, der mit unserem Stint verwandte „Delta Smelt“ für die schweren Brände in Los Angeles mit verantwortlich sein?
Das behauptet jedenfalls Donald Trump – die kalifornische demokratische Regierung stelle „Fische über Menschen“.
Die kurze Antwort: Nein!
Trump lügt sich natürlich wieder einmal etwas zusammen.
Der Stint-Schutz hat NICHT die ausgedehnten Brände befeuert.
Richtig ist: Stint-Rückgang und Waldbrände sind beide Folgen der Klimakrise und des Artensterbens.
Der kleine Fisch wird nicht als Selbstzweck geschützt, sondern zum Wohl sehr vieler Menschen, mitsamt der Lebensgrundlage Wasser. Rechtskonservative hingegen wollen Wasser zu ihrer persönlichen Bereicherung, also dem finanziellen Wohl weniger.
Um diesen Fisch geht es:
Stinte sind ziemlich kleine, aber toughe Fische – sie halten sich in den wütenden Wellen von Küstengewässern auf und trotzen mit ihrer toughen Osmoseregulation den wechselnden Salzgehalten in den Grenzbereichen zwischen Meeren und Flüssen, den Ästuaren. Der Delta Smelt Hypomesus transpacificus – den ich jetzt einfach mal als Delta-Stint eindeutsche – ist ein naher Verwandter des Hypomesus pretiosus – „Brandungsstint“- , den ich gerade hier vorgestellt hatte.
Beide Arten dieser kleinen, unscheinbaren Wasserbewohner sind oft übersehen, dabei haben sie als Basis der Nahrungskette wichtige ökologische Funktionen und sind ökologische Frühwarnsysteme!

Wer mehr Details dazu lesen mag – hier sind die Hintergründe.
Wassermanagement im California-Delta in der Klimakrise
Im Gegensatz zum Brandungsstint lebt der nur 6 bis 7 cm kleine Delta-Stint – fette Exemplare werden auch mal bis 12 cm groß – nur im Sacramento–San Joaquin Delta – auch als California oder San Francisco-Delta bezeichnet. Dieses Delta ist ein ausgedehntes, weit verzweigtes Ästuar im nördlichen Kalifornien, dort fließen die Flüsse Sacramento and San Joaquin über weit verzweigte Flussarme letztendlich in die Buchten von San Pablo und San Francisco und über das Golden Gate in den Pazifik. Dieses verzweigte System aus Feuchtgebieten und Gewässerläufen in mildem Klima wurde früh in der Besiedlung San Franciscos eingedämmt und ist heute intensiv bewirtschaftet – mit dem Anbau von Spargel, Südfrüchten und anderen Produkten werden Milliarden Dollar erwirtschaftet.
Gleichzeitig versorgt es 25 Millionen Menschen, etwa zwei Drittel der Bevölkerung Kaliforniens, mit Trinkwasser.

Da es immer wieder zu Dammbrüchen mit schweren Überschwemmungen kam, unterzeichnete 2006 der damalige republikanische Gouverneur Schwarzenegger ein vorausschauendes Abkommen zum Delta-Management: Umfangreiche Renaturierungskonzepte sollten zuverlässig und ganzjährig die Auswirkungen der zunehmenden Klimaextreme abpuffern und die dort lebenden Menschen und die Infrastruktur etwa vor den stärkeren und häufigeren Überschwemmungen schützen. Ausgedehnte Feuchtgebiete können Wassermassen abpuffern. Gleichzeitig speichert solch renaturierten Flächen viel Wasser und ermöglichen die ganzjährige Versorgung der Bevölkerung und Landwirtschaft mit Wasser.
Der demokratische Gouverneur Gavin Newsom führt diese Klimaschutz-Maßnahmen natürlich fort – gerade in Kalifornien wird überdeutlich, dass Klimaschutz Schutz für Menschen und Wirtschaft bedeutet und ein Vermächtnis für folgende Generationen ist. Dass sich Landwirte natürlich beklagen, dass sie nicht mehr Wasser auf ihre Felder pumpen dürfen, weil das Wasser schließlich auch 25 Millionen Menschen versorgen muss, ist ein ganz übliches Lamento. Wasser, das für alle reichen muss, zu teilen, ist nun wirklich keine linksradikale sozialistische Planwirtschaft, sondern eine Grundbedingung in einem demokratischen Gemeinwesen.

Nachdem ist selbst auf dem Weg von der Sonora-Wüste über San Diego bis nach San Francisco beobachtet habe, wie unglaublich verschwenderisch Wasser auch in der Landwirtschaft eingesetzt wird, habe ich null Verständnis für solche Klagen: Wenn an eine heißen Tag die Bewässerung von niedrigen Pflanzen aus einem Meter Höhe erfolgt und damit größtenteils gleich verdunstet, ist das eine Wasserverschwendung, die in einer Wassermangel-Region wie Kalifornien durch nichts zu rechtfertigen ist. Stattdessen sollten sich kalifornische Landwirte besser bei israelischen Kollegen informieren, wie man in Wüsten und Halbwüsten wassersparend Agrikulturen anlegt und managt (Hier hatte ich etwas mehr zu Wassermangel und ungerechter Wasserverteilung in Kalifornien geschrieben).
Kleine Delta-Stinte mit großer Wirkung
Wie viele andere Stinte auch, wandert der Delta-Stint im Rhythmus der Jahreszeiten: Im Frühling laicht er im Süßwasser und im Sommer wandern die Fischlein flussabwärts in Richtung Meer in Zonen mit niedrigem Salzgehalt. Dort erreichen sie im Herbst die Geschlechtsreife und ziehen im Winter kurz vor dem Laichen wieder flussaufwärts.
Ihre klebrigen Eier geben sie vor allem in von Gezeiten beeinflussten Altwassersümpfen und Kanalrandgewässern über festem Untergrund oder Sand ab.
Für diese Wanderungen haben die kleinen Fische einen breiten Salzgehalts-Toleranzbereich. Sie sind euryhalin. Und: Hypomesus transpacificus lebt nur im California-Delta, ist also endemisch.
Delta-Stinte fressen wie alle Stinte größeres Zoo-Plankton, also Ruderfußkrebse, Wasserflöhe und Flohkrebse. Damit wandeln sie die winzigen Kalorien-Portionen des Planktons in größere Häppchen um – die Stinte selbst sind wichtige Mahlzeiten für größere Fische.
Da diese silbrigen Winzlinge nur ein Jahr alt werden, sind sie ein besonders wichtiges ökologisches Frühwarnsystem. Wie Wissenschaftler Fische als Frühwarnsystem – sogenannte „Sentinel species“ – nutzen, hatte ich am Beispiel der Brandungsstinte beschrieben. Wie früher Kanarienvögel in Kohleminen sind sie Zeigerarten – geht es dem Delta-Stint schlecht, geht es auch anderen Arten und dem Delta-Ökosystem schlecht.
Die Delta-Stinte des California-Deltas wurden schon 1993 im Federal Endangered Species Act (ESA) und im California Endangered Species Act (CESA) als gefährdet eingestuft, seit 2009 sind sie „stark gefährdet“. Ihr Rückgang steht exemplarisch für den Rückgang von pelagischen Fischarten im Delta insgesamt – pelagisch bedeutet im freien Wasser lebend.
Diese Stinte stehen in Konkurrenz zur kalifornischen Landwirtschaft – beide brauchen Süßwasser. „In Kalifornien entfallen etwa 62 % des Nettowasserverbrauchs auf die Landwirtschaft, während der städtische und industrielle Verbrauch bei etwa 16 % liegt. Die verbleibenden 22 % des Wassers sind für Umweltzwecke vorgesehen, beispielsweise zur Erhaltung von Wasserläufen und Feuchtgebieten sowie zum Schutz der Tierwelt. Um das Wasser zu transportieren, wurden über 1.400 Dämme und kilometerlange Aquädukte errichtet.“ Das Sacramento-San-Joaquin-Delta war ursprünglich ein von Gezeiten beeinflusstes Feuchtgebiet, das später zu Ackerland wurde – außerdem ist das Delta das Zentrum des kalifornischen Wasserverteilungssystems. Etwa die Hälfte des in Kalifornien erschlossenen Wassers fließt über nur zwei Pumpwerke: das Central Valley Project (CVP) und das State Water Project.
Delta-Stint bringt Landwirte zum Schäumen
Kurz nachdem Forscher der UC Davis vor fast 40 Jahren erstmals Proben im Delta nahmen, erlitten die dort lebenden Stint-Populationen einen schweren Schlag: Nach einer längeren Dürreperiode in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren sank ihre Zahl auf unter 80% und während der jüngsten Dürre in Kalifornien von 2012 bis 2016 sank sie weiter. Da während der Dürreperioden mehr Wasser aus dem Delta für die Städte und Farmen abgepumpt wurde, reichte das verbliebene frische, kalte Wasser für den Fisch-Lebensraum nicht mehr aus. Dazu kommt, dass die Pumpen selbst ein weiteres Problem wurden: „Stinte sind schlechte Schwimmer und werden von trüben, schlammigen Wasserstellen angezogen, in denen sie sich gerne verstecken und fressen. Das Problem besteht darin, dass die riesigen Pumpen der Landesregierung und der Bundesregierung, die bis zu 3.000 bzw. 1.600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde fördern können, dazu führen können, dass Flüsse rückwärts fließen und so Stinte und andere Fische in ihr System saugen.
In einem Versuch, die Probleme eines übertechnisierten Ökosystems durch technische Maßnahmen zu lösen, errichtete das US Bureau of Reclamation einige Meilen nördlich der Pumpen eine „Fischfanganlage“. Fische, die auf die Maschinen zusteuern, werden mit Netzen eingefangen und in Sammeltanks umgeleitet, wo sie katalogisiert werden, bevor sie mit Lastwagen in andere Teile der Mündung zurückgebracht werden. „Das Problem ist, dass sie, während sie durch dieses Kanalsystem schwimmen oder in einem Lastwagen warten, all diesen anderen Fischen ausgesetzt sind, all diesen Raubtieren, die die ganze Zeit über gierig an ihnen knabbern“, „erklärte Jon Rosenfield, Fischbiologe bei San Francisco der NGO Baykeeper 2019 gegenüber dem The Guardian.
Die kleinen Fische haben es also echt schwer in einer industrialisierten Umwelt.
Wenig überraschend, dass LandwirtInnen den kleinen Fisch als Hassobjekt betrachten. Dass sie bereits 62% des Wassers bekommen und für Umwelt- und Klimaschutz so viel weniger übrigbleibt, blenden sie natürlich aus. Das Argument mit dem Jobverlust hört sich erstmal schlimm an – aber die meisten LandarbeiterInnen sind rechtlose Migranten aus Mittel- und Südamerika. Dass LandwirtInnen sich nun ausgerechnet um deren Jobs sorgen, wo sie doch sonst gern alle Arbeitsschutzvorschriften aushebeln, klingt völlig unglaubwürdig. Das Einzige, was diese Landwirte bewegt, ist ihre Profitmaximierung, die auf der Ausbeutung ihrer LandarbeiterInnen und der Wasserressourcen zum Nachteil der restlichen Bevölkerung sowie Natur und damit auch Klimaschutz basiert.
„Water War“ – Raffgierige Landwirte versus Trinkwasser für 25 Millionen BürgerInnen
So sind die Stinte schon 2016 zum Hassobjekt für Trump und die RepublikanerInnen geworden. The Guardian bezeichnete im Artikel von 2019 diese erbitterte Auseinandersetzung um die Verteilung des Wassers in Kalifornien vollkommen richtig als „Water War“.
Dass die WissenschaftlerInnen versuchen, Ressourcen für alle Menschen zu erhalten – also auch die Trinkwasserversorgung der Stadtbevölkerung und den Klimaschutz für das ganze Land, interessiert RechtspopulistInnen und LandwirtInnen nicht. In dem Moment, wo ihnen jemand ihr Recht auf totale Ausbeutung von Ressourcen, die Allgemeingut sind, einschränkt, sehen sie sofort einen Feind. Fakten und Zukunft interessieren sie nicht, sie fordern nur den sofortigen maximalen Gewinn für sich selbst. Wissenschaftler und andere Umwelt- und Klimaschützende sowie deren Fakten und Vermittlungsvorschläge werden sofort vehement als feindlich bekämpft.
Und weil das Märchen von bösen Biologen, die kleine unwichtige Fische schützen wollen und den hart arbeitenden US-amerikanischen Landwirten ihre Ernte mißgönnen, so leicht verständlich ist, verbreiten Trump und seine Clique sie immer weiter.
Die Trockenheit und der Mangel an Stinten hat auch wirtschaftliche Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige, etwa auf die kommerzielle Fischerei – so ist die kalifornische Lachs-Fischerei zusammengebrochen.
Lachse fressen kleinere Fische, neben Heringen sind Stinte eine Hauptnahrungsquelle.
Und Lachse sind eine Hauptnahrungsquelle für mehrere Seelöwen- und andere Robbenarten sowie von fischfressenden Orcas und ganz viele anderen größeren Prädatoren.
Weniger Stinte und andere Folgen der Dürren bedeuten also Einbußen bei der Lachsfischerei. Dabei ist die kalifornische Fischerei auf Chinook und Coho-Wildlachse eigentlich ein lukratives Geschäft. Der Chinook- oder Königslachs ist mit 90 cm und bis 22 kg Gewicht der größte und wertvollste pazifische Lachs (Oncorhynchus tshawytscha), der Coho (Oncorhynchus kisutch) bleibt mit bis zu 70 cm etwas kleiner, aber immer noch hochpreisig. Aber seit 2023 musste aufgrund des viel zu geringen Lachsbestand die kommerzielle Lachsfischerei eingestellt werden, was zu einem erheblichen Verdienstausfall der Lachsfischer führt.
Genau davor hatten Fischereibiologen bereits 2019 gewarnt – der viel zu kleine Stint-Bestand hatte ihnen die kommenden Probleme bereits frühzeitig angezeigt.
Republikaner-Hassobjekt Stint und die Waldbrände
In ihrem Wahn gegen gerechte Verteilung, Klimaschutz und Wissenschaft machen Trump & Co die Stinte nun sogar für den Wassermangel beim Löschen der verheerenden Waldbrände verantwortlich.
So behauptete Trump „Gouverneur Gavin Newscum [sic!] weigerte sich, die ihm vorgelegte Wassersanierungserklärung zu unterzeichnen, die es Millionen Gallonen Wasser aus überschüssigem Regen und schmelzendem Schnee aus dem Norden ermöglicht hätte, täglich in viele Teile Kaliforniens zu fließen…“ und es darum nicht genug Wasser für die Hydranten und Löschflugzeuge gäbe.
Alle Behauptungen sind frei erfunden:
- Die Wasserversorgung in höheren Lagen Los Angeles` war tatsächlich in einigen Fällen beeinträchtigt – das lag aber daran, dass „die Wassertanks in diesen Gebieten nur begrenzt aufgefüllt wurden. Die extreme Nachfrage führte zu einer langsameren Nachfüllrate dieser Tanks, was unsere Löschbemühungen vor Herausforderungen stellte“, erklärte Erik Scott, Public Information Officer of the Los Angeles Fire Department.
Städtische Wassersysteme seien normalerweise nicht für sich schnell ausbreitende Waldbrände ausgelegt, die durch trockenes Wetter und starke Winde noch verstärkt würden, erläuterten die Experten weiter. - Es gibt keine von Trump behauptete Wassersanierungserklärung (“water restoration declaration”) – stellte die Presseabteilung des kalifornischen Gouverneurs fest.
Vermutlich bezog sich Trump auf den Vorschlag seiner Regierung aus dem Jahr 2019, mehr Wasser aus dem Sacramento-San Joaquin Delta zu pumpen, um Farmen zu versorgen. Da in diesen Gewässern jedoch gefährdete Fischarten wie der Delta-Smelt und der Winter-Königslachs leben, sah der Endangered Species Act vor, dass zwei Fischereibehörden die Pläne überprüfen mussten, um sicherzustellen, dass keine Art ausgerottet wird.
Die Stinte sind natürlich nicht der einzige Grund, mehr Wasser im Delta zu belassen, sondern auch der Wasserbedarf der dortigen Städte, des Ökosystem als Klimaschutz-Pufferzone und die anderen genannten Interessen.
Immerhin bekommen die Farmen schon mehr als die Hälfte der flüssigen Ressource. - Die restlichen Behauptungen von Trump und Trump junior waren genauso vorsätzlich falsch, die Deutsche Welle hat dazu einen soliden Faktencheck gemacht: So stammte das von Trumps genutzte Bildmaterial gar nicht aus Kalifornien und war eine Falschinformation, genauso wie fast alles andere auch.
Jedenfalls versucht Trump dieses Dekret, doch noch mehr Delta-Wasser in die industrialisierte Landwirtschaft umzulenken, jetzt wieder durchzubringen. Dafür spannt er als Erfüllungsgehilfen des Wirtschafts- und Innenministeriums ein.
Trumps Dekret “Putting People Over Fish: Stopping Radical Environmentalism to Provide Water to Southern California,” erfüllt alle Vorgaben des rechtspopulistischen Desinformations-Handbuchs mit seinem hysterisch-extremistischen Vokabular: Fakten verdrehen, falsche Fakten erfinden, Sündenböcke benennen, Haß auf Demokraten, Wissenschaft, Umwelt- und Klimaschutz lenken, Hysterie, zynisches Instrumentalisieren einer Katastrophe, null Lösungskompetenz, Schuldumkehr und „Flood-the-line-with-shit“.
Seine irrsinnige Inkompetenz für das Wald-Management hatte er ja schon häufiger unter Beweis gestellt, etwa mit der Aufforderung, dass Kalifornier ihre Wälder harken sollten. Dass die kalifornischen Forstbehörden seit Langem mit modernen Methoden Waldbrand-Prophylaxe durchführen, hätte man in 30 Sekunden recherchieren oder mit einem Anruf erfragen können. Aber was sind schon Fakten?
Fazit:
Der Stint-Schutz hat NICHT die ausgedehnten Brände in und um LA befeuert.
Richtig ist: Stint-Rückgang und Waldbrände sind beides Folgen der Klimakrise und des Artensterbens.
Der kleine Fisch wird nicht als Selbstzweck geschützt, sondern als Teil der Lebensgrundlage Wasser zum Wohl sehr vieler Menschen und auch auf die Zukunft ausgerichtet. Rechtskonservative hingegen wollen Wasser zu ihrer sofortigen persönlichen Bereicherung, also dem finanziellen Wohl weniger – rücksichtslos gegenüber 25 Millionen anderen Menschen und der Zukunft Kaliforniens.
Nur geht es bei den Feuern in Los Angeles (Palisades, Erie, Malibu) ja nicht um die Landwirtschaft, sondern nur gerade um Löschwasser, die Feuerwehr und um die Planung für den Fall eines Feuers. Und all das war ungenügend. So war ein grosses Wasserreservoir bei Palisades gerade in der Reparatur und sehr viele Hydranten waren defekt und lieferten kein Wasser. Und die Feuerwehr hatte gerade eine angekündigte Budgetkürzung zu verdauen.
Dabei standen alle Zeichen auf Sturm/Feuer: ein sehr nasses Jahr, das viel Vegetation spriessen liess wurde von einem extrem trockenen Jahr gefolgt in dem sich viel Unterholz ansammelte. Wochen vor dem Brand begannen viele Versicherungen den Anwohnern in den brandgefährdeten Gebieten die Brandversicherung zu kündigen, denn ihre KI-Programme prognostizierten erhöhte Brandgefahr. Nur die Behörden unternahmen wenig.
Meine Beurteilung der Feuersituation in Los Angeles: entweder man rüstet die Brandbekämpfungsmassnahmen so auf, dass jedes noch so schlimme Feuer gelöscht werden kann oder aber man erlaubt nur noch absolut brandsichere Bauten in den gefährdeten Gebieten oder erlaubt sogar gar kein Bauen mehr an gefährdeten Stellen.
@Martin Holzherr: Die steigende Feuergefahr hängt unmittelbar auch mit der Landwirtschaft zusammen, da beide sich eine knappe Ressource teilen müssen. Außerdem befeuert die intensive Landwirtschaft die KLimakrise weiter. Darum besteht also schon ein Zusammenhang.
Die Behörden können keine Privatgärten roden, das haben AnwohnerInnen verpennt.
Ein Verbot nicht brandsicherer Bauten an gefährdeten Stellen dürfte im Land der Freien und Mutigen nicht durchsetzbar sein. Dafür regeln die Versicherungen das jetzt – ohne Versicherung lässt sich für viele Menschen schwerlich ein durch Feuer, Sturm oder Flut zerstörtes Haus wieder aufbauen.
” Rechtskonservative hingegen wollen Wasser zu ihrer persönlichen Bereicherung, also dem finanziellen Wohl weniger.”
Danke für die konsequente Kritik an dieser politischen Kraft die oft übersehen wird bei der Fixierung auf radikalrere Rechte, obwohl sie der eigentliche Türöffner ist zur politischen “Mitte”.
Fragt sich dennoch warum ein solcher Stuß überhaupt seine Chance hat, mich erinnert das spontan an eine Debatte im mdr vor ein paar Jahren.
Vor irgeneinem Länderwahlkampf, verschiedene Vertreter von Parteien und NGOs., auch AfD und Letzte Generation.
Der AfD-Mann zur Umweltfrage, “die Windräder sind schuld am Vogelsterben”. danach kurz betretenes Schweigen.
Später jeder mit einem Schluß-Statement. AfD irgendwas Durchschnittliches, Vertreterin der LetzGen “warum die AfD hier überhaupt sitzen dürfe”.
Eigentlich hatte sich der Rechtspopulist um Kopf und Kragen gequatscht, aber die Ökofrau hat ihm dann wieder einen Opfermythos hinterhergeworfen und schon war er wieder die arme Sau, gemobbt von den bösen Grünversifften, trotz seiner inhaltlichen Wahnvorstellungen.
So läuft das leider immer wieder, das miese Niveau der Rechten bei Umweltfragen wird immer wieder unterboten von noch bescheuerteren Vertretern des Umwelt-Milieus und das ist nicht gut, wir brauchen ein starkes ökologisches Milieu.
@DH: Ja – dabei ließen sich Rechte und Rechtse tatsächlich inhaltlich stellen. Kommt bloß keiner ´drauf : (
So einfach das zu sein scheint, in der Tat. Stellt sich die Frage warum.
Ich fürchte man hat sich im Ökomilieu eingerichtet in bequemen, aber auch in teilweise höchst problematischen “Wahrheiten”, und will da einfach nicht runter. Das gilt nicht für die gesamte Ökobewegung, vielleicht nichtmal für die Mehrheit, wohl aber für diejenigen, die aktuell die Richtung bestimmen. Vor Ort, quasi analog, aber auch im Netz, kann man immer wieder viel klügere Leute kennenlernen, nur haben die derzeit wenig zu melden in ihrem Milieu.
Da muß der Druck wohl noch größer werden….
DH: Und das soll jetzt konkret was bedeuten?
Daß die aktuellen Rezepte der Ökobewegung, grüne Partei inklusive, nichts taugen und gleichzeitig keine Bereitschaft zur Selbstkritik besteht, man ergeht sich lieber in Selbstgerechtigkeit und denkt man stehe auf der guten Seite wenn man nur laut genug “Umwelt” schreit.
Leichtes Spiel nicht nur für rechte Populisten…
Zitat: “ Richtig ist: Stint-Rückgang und Waldbrände sind beides Folgen der Klimakrise und des Artensterbens.“
zum Rechts-/Links-Schema in der U.S.-PolitikTrump und die Republikaner sind nicht nur rechts, sie suchen auch auf populistische Weise nach Sündenböcken. Und was ist für Trump besser als den Demokraten die Schuld zu geben.
Andererseits regieren in Kalifornien die Demokraten und der demokratische Gouverneur und die lokalen Politiker sind bis zu einem gewissen Grad verantwortlich für die Sicherheit der Bewohner Kaliforniens.
Frage: Ist es der Klimawandel allein, der für die zerstörerischen Brände in Wohngebieten von Los Angeles verantwortlich ist?
Ja, das wäre so, wenn man nichts über den Klimawandel und die lokalen Verhältnisse in Kalifornien wüsste. Doch so ist es nicht. Es ist sehr wohl bekannt, dass die Brandgefahr zunahm. Es wurde aber nichts unternommen. Dieses Wegschauen war in meinen Augen mitverantwortlich für das Ausmass der Brände und für die Opfer der Brände.
@Martin Holzherr: Das ist korrekt, aber nur ein Bruchteil der ganzen INformation.
Als California 2021/22 Haushaltsüberschüsse hatte, gingen davon $16.3 Milliarden in “issues ranging from droughts and sustainable agriculture to wildfires and extreme heat, said Gokce Sencan, a research associate at the Public Policy Institute of California, a nonpartisan think tank.
As part of that increase, the state allocated $2.8 billion toward wildfires and improving forest health. However, after 2023 and 2024 budget deficits, the state shaved that amount by $191 million ($47 million in 2023, $144 million in 2024). The budget deficit was tens of billions of dollars.”
[…]
Newsweek’s story cited an analysis by the state’s Legislative Analyst’s Office, a nonpartisan office that works for the state Assembly, that it said showed the $101 million cut. That office told PolitiFact that Newsweek cited a report that summarized the governor’s proposed budget for 2024-25.”
https://eu.usatoday.com/story/news/politics/politifact/2025/01/17/fact-check-did-gavin-newsom-cut-100-million-in-fire-prevention/77744472007/
Das beutet also, dass unter den Demokraten dass Budget gegen Waldbrände erheblich gestiegen ist. Sowohl mit Feuersperren in Wäldern als auch mit der Ertüchtigung von Infrastrukturen gefährdeter Städte und anderen Maßnahmen.
Zur Frage:
Kalifornien wird immer wieder von Waldbränden heimgesucht, es hat eine “Feuer-Ökologie”.
https://wildlife.ca.gov/Science-Institute/Wildfire-Impacts
Seit den 1980-er Jahren nehmen die Waldbrände aber immer stärker zu, wie man z B in der Feuerwehr-Statistik gut sieht
https://wfca.com/wildfire-articles/deadliest-wildfires-in-california-history/
Das liegt u a daran, dass die Städte sich weiter in die Charrarals und Wälder, also feuergefährdete Bereiche ausbreiten.
Zum Anderen werden die zunehmenden Waldbrände aber auch durch die zunehmenden Extremwetter der Klimakrise befeuert – im Frühling 2024 ahtte es in Kalifornien extrem geregnet, was die Ökosysteme streßte, danach fiel so gut wie gar Regen mehr, was zu Trockenstreß führte.
Die jetzige extreme Wetterlage mit starken Winden hatte stark zur Feuersbrunst beigetragen.
https://wildlife.ca.gov/Science-Institute/Wildfire-Impacts
Eine Schnell-Analyse der World Weather Attribution-Arbeitsgruppe aus 32 Forschenden hatte das auch klar nachgewiesen:
“Human-caused climate change worsened the ferocious January 2025 Los Angeles wildfires by reducing rainfall, drying out vegetation, and increasing the overlap between fire season and the winter Santa Ana wind season, according to a rapid analysis released today by World Weather Attribution, conducted by 32 researchers, including leading wildfire scientists from the U.S. and Europe.”
https://yaleclimateconnections.org/2025/01/climate-change-made-deadly-los-angeles-wildfires-35-more-likely-new-attribution-study/
Die Seite von World Weather Attribution kann ich leider nicht aufrufen, ich bekomme nur Fehlermeldungen.
Die Gruppe wurde von Klimatologen Geert Jan van Oldenborgh und Friederike Otto gegründet, ist also unabhängig.
In einem Presseartikel hatte ich gelesen, dass Anwohner den von der Feuerwehr angemahnten Feuerschutz wie die Beseitigung dürren Gestrüpps in den Gärten, nicht umgesetzt hatten, was jetzt den Bränden in der Stadt viel “Nahrung” gab. Dieses Zitat finde ich leider nicht wieder – halte es aber für plausibel.
Die Resnicks, die sich seit 1994 mit anderen Oligarchen die Wasserrechte Kaliforniens gesichert haben, sind große Spender der Demokraten. Das hätte man mit einfacher Recherche herausfinden könnten, bevor man so einen Stuss von sich gibt.
@H.L.Mencken: Danke für die freundliche Zuschrift.
Über die Wohltätigkeit von Milliardäre wie die Resnicks gehen die Meinungen wohl etwas auseinander: Ihnen gehören 60% der durch Steuergelder gebauten Wasserinfrastruktur und sie bauen wasserintensive Ernten wie Mandeln und Pistazien an. Außerdem gehören ihnen große Teile des Central Valley. Natürlich spenden sie für die Allgemeinheit, haben auf der anderen Seite aber null Respekt für Arbeitnehmerrechte. Da gerade die Landwirtschaft auf der Ausbeutung oft illegaler Migranten beruht, kann man sich vorstellen, dass sie vielleicht doch nicht so sozial eingestellt sind.
https://www.thecanary.co/global/world-analysis/2025/01/13/the-resnicks-la-california/
Für den Ton oben entschuldige ich mich.
Sehe ich ähnlich. Die sog. Wohltätigkeit der Superreichen dient in den meisten Fällen nur dem virtue-signaling und hält eine Fassade aufrecht. Nichts hassen diese Familien mehr, als amerikanischen Staatsbürgern faire Löhne zu zahlen. Das haben sie mit den Sklavenhaltern vor 200 Jahren gemeinsam. Aber ich weiche vom Thema Waldbrände ab.
Nun in Kalifornien wird es genauso sein wie in vielen anderen Teilen der Welt mit heute! hoher Feuergefahr, ob Westküste oder Yellowstone, Griechenland oder Frankreich Riviera….da ist nicht nur die höhere Temperatur schuld. Was dort zu den riesigen Schäden führt ist das heute völlig andere Feuermanagement und die andere Be- besser Nichtbewirtschaftung. Schon die südlichen Westküsten Indianer haben damals kleine Feuer um ihre Siedlungen gelegt um diese zu schützen, Griechen haben rund um Dörfer Gärten angelegt, weiter weg Ziegen gehalten, in Frankreich ebenso. All das hielt trockenen Brennstoff, sprich Bäume, Sträucher, Gras kurz und gegenüber heute knapp. Es konnte also im Fall der Fälle schon nicht groß brennen. Moderne Technik und Bevölkerungsverschiebung änderte das, Yellowston ist da ein gutes Beispiel, die haben früher jedes Feuer gelöscht, eine Menge Biomasse sammelte sich an und dann kam das große Feuer. Heute lassen sie es dort brennen solange es nicht zu groß wird oder bebaute Bereiche bedroht. Folge, weniger Schäden. In kanadischen Wälder kommt die Erkenntnis auch langsam an. In Spanien wird, auch auf den Inseln, langsam da und dort ebenso mit Kleinfeuern bei günstigem Wetter Buschland abgebrannt. Löschen kann und darf nur eine Notlösung sein, gerade wenn es so exponierte Gebiete wie den Raum LA mit Trockenheit und Sturmwind plus Landschaftszersiedelung geht. Dann noch billige oberirdische Stromleitungen und uneinsichtige Bewohner mit Feuer/Grill und rundum verbuschte Landschaft, ein “Klimawandel” ist da völlig überflüssig als Erklärung, es reicht allen menschliche Dummheit. Warum man dort allerdings Holzhäuser mit Grillanzünder=Dachpappe auf dem Haus baut verstehe ich auch nicht. Selbst billiges Wellblech mit Mineralwollematte drunter hält fugfähige brennende Äste gut aus, nen (Klapp)Rolladen gegen Einbrecher und Funken am Fenster und Farbe aus Natronwasserglas als Feuerimprägnierung und die Hütten bleiben normalerweise stehen bei Feuer von außen. Ist eben ne andere Mentalität dort, erkennt man auch daran dass selbst Millionärsvillen abfackeln wo Geld für Brandschutz wohl gar keine Rolle spielen dürfte.
@A. Zeiff: Nicht so ganz.
1. “Klimawandel” ist schon doppelt verharmlosend.
2. Klimakrise bedeutet einen Anstieg der WÄRME. Der führt zwar auch zu höheren Temperaturen, aber bringt eben auch mehr Energie ins System. Was eben zu extremeren Wind-Situationen führt und u. a. das gesamte Wettergefüge durcheinanderbringt.
Das ist in Kalifornien und der gesamten Mittelmeerregion das gleiche, die Regionen ähneln sich ja auch durch den Anstieg der Meerestemperaturen.
Was das bedeutet, hatte ich ausführlich in einem früheren Artikel beschrieben.
3. Dass solche Feuer durch höhere Temperaturen, mehr Wind u a Folgen der Klimakrise begünstigt werden, steht explizit im Beitrag – das sagen nicht nur Feuerwehrleute und Klimaforschende, sondern auch die Versicherungskonzerne.
4. Die Attributionsforschung beschäftigt sich damit, wie wahrscheinlich spezifische Wetterlagen und Schäden sind und wie sie konkret durch die Klimakrise begünstigt werden – und die bestätigt den Zusammenhang zwischen Feuer und Klimakrise hier eindeutig.
Ich empfehle sehr Friedrieke Ottos Buch “Wütendes Wetter”, sie ist eine der führenden Attributionsforscherinnen der Welt und kann sehr gut erklären.
Solche Aussagen sind unsinnig, zunehmend ärgerlich und vor allem gefährlich. Wir erleben seit Jahren auf der gesamten Welt ständig Naturkatastrophen (Flutkatastrophen in Lybien, Ahrtal, Griechenland, Waldbrände usw.) – zufällig in einer Zeit, in der die Durchschnittstemperatur 1,5 Grad höher liegt -, und immer wieder kommt von irgendjemanden: Das hat nichts mit dem Klimawandel zu tun, sondern irgendein Mensch macht irgendetwas falsch, Politiker und Verwaltung haben versagt, irgendjemand ist zu dumm -, und so weiter.
Dabei wird dann getrost ignoriert, dass Los Angeles und die Häuser, die jetzt abgebrannt sind, nicht erst seit einem Jahr dort stehen, sondern seit Jahrzehnten, die Fehler in der Waldbewirtschaftung auch schon länger existieren, an der Infrastruktur auch nicht erst seit gestern gespart wird und menschliche Dummheit schon immer existiert hat, und trotzdem nicht im Monatsschritt in den westlichen Industrieländern ständig Naturkastastrophen passiert sind, in denen ganze Stadtviertel mitsamt Bewohnern abbrennen oder von Flutmassen weggerissen werden.
Die Attributationsstudien (oben von Frau Wurche zitiert) zeigen den Anteil des Klimawandels auf und die Ereignisse bestätigen die schon lange geäußerten Warnungen: Unsere Infrastruktur und Systeme sind auf Bedingungen hin optimiert, die nicht mehr existieren, und werden dadurch überfordert, Menschen kommen zu Schaden und Vermögenswerte werden vernichtet. Ein Damm ist für ein hundertjähriges Hochwasser geplant, aber wenn dieses Hochwasser auch ein bisschen zu hoch ausfällt als in früheren Zeiten, bricht er.
Dieses Negieren ist insofern gefährlich, weil es dazu verleitet, doch wieder an der Infrastruktur zu sparen und nicht das Geld in die Hand zu nehmen, die Infrastruktur aufzurüsten – die berühmte Klimawandelanpassung. Praktischerweise findet man bei solchen Katastrophen, die immer multiple Gründe haben, an irgendeiner Stelle in der Kette immer einen Menschen, der etwas falsch gemacht hat, dem man dann die ganze Schuld zu schieben und den Rest ignorieren kann.
Übrigens schreibt man Klimawandel ohne Anführungszeichen. Er ist real und er ist menschengemacht.
@Thorsten P.: Danke für die sehr deutlichen Worte.
@alle: Friederieke Ottos Buch “Wütendes Wetter” ist ausgezeichnet, um die Attributionsforschung zu verstehen. Letztendlich geht es um Wahrscheinlichkeitsrechnung, sehr ähnlich den Kalkulationen der Versicherungsunternehmen.
Eine Schnell-Attributionsstudie wurde von Worldweatherattribution publiziert.
“Climate change increased the likelihood of wildfire disaster in highly exposed Los Angeles area”
http://www.worldweatherattribution.org/climate-change-increased-the-likelihood-of-wildfire-disaster-in-highly-exposed-los-angeles-area/
Der Klimatologe Peter Kalmus hat in Altadena in Los Angeles gelebt und ist vor zwei Jahren nach North Carolina gezogen, weil es im klimatisch zu gefährlich wurde (Brände, Hitze). Sein Viertel ist nun abgebrannt.
@Paul Stefan: ist das nicht eigenartig, dass ein informiertes Individuum wegzieht aus einer Gefahrenzone und die Stadt Los Angeles erkennt überhaupt keine Gefahr, reduziert sogar das Budget für die Feuerwehr und lässt Wasserreservoirs für die Feuerbekämpfung (in Palisades) ein Jahr lang leer stehen um es irgendwann zu reparieren. Dabei sind die Steuern im Grossraum Kalifornien im internationalen Vergleich sehr hoch.
Nun, vielleicht ist das einfach die Herangehensweise der „Amis“: jeder muss selber erkennen, wenn es gefährlich wird, auf den Staat kann niemand vertrauen.
“auf den Staat kann niemand vertrauen.”
So die gängige Erzählung. Tatsächlich fließen Hilfen dort sehr schnell und werden auch erwartet. Anders ist es gar nicht erklärbar daß immer weider neu gebaut werden kann in Gebieten die vorhersehbar vom nächsten Feuer oder Hurrikan betroffen sein werden, ohne daß groß die Baustandards angepaßt werden.
Die Amis sind manchmal staatsnäher als wir, die gegenteilige Erzählung passt da durchaus ins Bild. Kennt man aus der Finanzwirtschaft, immer hübsch “privat” schreien, sich aber hemmungslos rauspauken lassen im Ernstfall.
@DH: Das stimmt so nicht. In manchen Fällen fließen jetzt noch staatliche Hilfen (in Deutschland u Europa) und Versicherungsleistungen – aber das wird, mit immer schnellerer Katastrophenfolge, zum Erliegen kommen.
Ist ja im Artikel und den Kommentaren auch mehrfach gesagt worden, dass Versicherer es jetzt eben nicht mehr übernehmen.
In den USA hat Trump gesagt, dass es staatliche Hilfen nicht an demokratisch regierte Staaten auszahlen will.
Ärmere Menschen werden in den USA einfach obdachlos, das bedrückt dort niemanden.
Für den Wiederaufbau von Häusern nach Überflutungen in Deutschland habe ich tatsächlich kein Verständnis. Ich finde es auch schwierig begründbar, dass Steuern von Menschen, die nie ein Haus hatten, zum Wiederaufbau von Häusern eingesetzt werden, die in Überflutungsgebieten stehen.
Ich wollte nicht darauf hinaus daß es bei uns keine Hilfen gäbe, sondern umgekehrt, eben auch in den USA, obwohl gerne die Mär kursiert dort müsse sich immer jeder nur selber helfen.
Mit Trump könnte sich das allerdings ändern, wichtiger Hinweis.
Ärmere und Obdachlosigkeit, ein schlimmes Problem in den hier ziemlich menschenverachtendenden USA, ob auch bei den Umweltkatastrophen, entzieht sich meiner Kenntnis, ist aber anzunehmen.
@Martin Holzherr: Hallo??? Genau das hatten wir doch schon geklärt!!! Nicht richtige Infos werden nicht richtiger, wenn man sie wiederholt
Kurzes Offtopic: Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Leute sich von der Auflistung simpler wissenschaftlich erwiesener Tatsachen getriggert fühlen, um dann als Sofa”experte” mit Zugriff auf die einschlägigen Klimaleugnerseiten mit ihren leicht zu widerlegenden Behauptungen ihre Meinung in die Welt hinauszuposaunen.
@RPGNo1: Ja, “Sofaexperte” beschreibt es gut. Sehr oft sind es ältere Herren, die da vom Sofa oder am Schreibtisch, ohne Zugang zu störenden Daten und Verständnis für komplexere wissenschaftliche Zusammenhänge im Stil der Naturphilosophen etwas vor sich hindenken und dann die Lösung für alle Probleme am Abendbrottisch oder im Internet aus der Wundertüte ziehen. Im Brustton der totalen Überzeugung. Mit wenig Ahnung, aber viel Meinung
Von meinem Sofa aus gibt es eben bei den wissenschaftlichen Tatsachen oft erhebliche Defizite. Die Einzel-Ergebnisse für sich mögen stimmen, aber sind auch alle Rahmenparameter, die für die jeweilige Auswertung wichtig sind, berücksichtigt? Nicht umsonst heißt es ja Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Fälschungen bei den Daten müssen gar nicht sein und unterstelle ich nicht, aber ist alles wirklich hieb und stichfest? Temperaturdaten aus welchen Zeiten, mit was für Thermometern wo, wie gemessen? Wir mussten an der Uni noch solche Sachen mit anzeigen, wenn es um exakte Temperaturen ging, Quecksilber, Alkohol oder Thermoelemente nix ist gleich. Bei Umstieg von einem aufs andere (wie oft bei den Wetterstationen) gab es praktisch durchweg Abweichungen und Korrekturfaktoren – die vermisse ich sehr oft bei solchen Klimaarbeiten. Allein das Glas der Kapillaren war damals anders, wie rein das Quecksilber, Alkohol, welchen Einfluss hatte das gegen über heutigen Stoffen auf die Ausdehnung die die Temperatur dann bestimmt? Kleinigkeiten ja aber eben wichtig.
Das “Klima…” steht extra in ” ” da es ja heute von -wandel über -erwärmung bis zunehmend -erhitzung alles sein kann, wie könnte ich mich da auf eines festlegen und trotzdem kritisiert werden von den Befürwortern des jeweils anderen Wortendes? Dass es Jahrzehnte gut ging ist auch augenscheinlich, überall wo es brannte sind das aride Gegenden, Busch und Unterholz braucht da Jahrzehnte um sich anzuhäufen und ab wann begann die Ansiedelung in/um LA bzw zogen die Kleinbauern weg und gab es verlassene Dörfer mit Verbuschung (schätze ab 1950 gemittelt)? Passt zeitlich ganz gut, mindestens ebenso gut wie steigender CO2 Gehalt seit…wann? und wie gemessen früher gegenüber heute s.o. Thermometer. Ozonloch am Südpol, Ursache FCKW, stimmt. Nur habe ich noch nie gelesen bei (zumindest den populäreren) Ozonstudien, dass der Vulkan neben Schwefel- auch Halogensäuren ausstößt und damit eben Ozonabbaupotential hat. Er ist es bestimmt nicht allein aber wieviel muss man abziehen, das muss seriöser Weise angegeben werden. Dass da auch Gold ausgeworfen wird war komischerweise ne pressetaugliche Randnotiz wert für Veröffentlichungen, Fluor und Chlor nicht. Wenn ich sichere Aussagen über so wichtige Veränderungen machen möchte muss alles auch richtig belegt werden. Wärmer ist es in einigen Bereichen geworden, Feuergefahr damit auch größer aber ist das die Hauptursache oder doch andere Faktoren die nicht berücksichtigt werden. Ich unterstelle hier nicht, dass schlimme Meldungen mehr Forschungsgelder einbringen, umgekehrt wird das ja oft genutzt mit die Leugner wollen nur weiter Geld mit xyz machen. Als Schwabe brauche ich keine Belehrung und Vorschriften oder einen “Klima-wieauchimmer”, man geht mit Rohstoffen usw. einfach sparsam um. Es kann wärmer werden oder auch nicht, für mich fehlen wesentliche Fakten in den Forschungen dazu, oder wer lässt die bei Veröffentlichungen weg, gibts dazu Tatsachen? , zumal exakte Definitionen auch fehlen wie Klima – ab welchen Zeitraum wird Wetter zu Klima? Schon da gibt es enorme Differenzen in den Berichten. Da hier auch wieder nichts wirklich belegt wird sondern exakt die Allgemeinplätze verwendet werden mit vom Sofa aus (weil man es selbst nicht weis oder sagen möchte?) bin ich hier raus, denn wissenschaftliche Diskussion auf Faktengrundlage geht anders – was mir bestimmt auch wieder vorgeworfen wird.
A. Zeiff: Details sind sicherlich nicht bis ins Letzte zu 100 % geklärt. Aber die Klimakrise ist heute quer durch alle Fachbereiche Konsens unter ca 98% der Forschenden.
Ja, es gibt auch Studien zur Vergleichbarkeit der Methoden von heute und vor 100 Jahren. Die Meßreihen und Proxydaten sind seit A. v. Humboldt veröffentlicht, Sie hätten Zugang dazu.
Bereits seit Jahrzehnten durch Modelle prognostiziert, die imme rpräziser werden und deren Prognosen derzeit eintreffen, oft sogar viel höher, als befürchtet.
Wer angesichts der eskalierenden Extremwetter-Events und der ca 10.000 von Publikationen weltweit auf fehlende Fakten verweist, steht da schon etwas blöd da. Nur als Beispiel: Selbstverständlich ist der Schwefelausstoß von Vulkanen und die katastrophale Auswirkung aufs Weltklima beschrieben, z B zum Perm-Trias-Event.
Ich habe keine Zeit, Ihren runtergeschriebenen Blödsinn im Einzelnen zu widerlegen. Nur sowiel: Für Klimatrolle ist auf Meertext kein Platz.