Schafkurs für gestresste Arbeitstiere
BLOG: Medicine & More
Stadt-Workaholics können seit diesem Jahr in Großbritannien an einer besonderen Methode für Entspannung und Team-Building teilnehmen. Der Schäfer und ehemalige Vertriebsleiter einer Firma, Chris Farnsworth, hatte eine einfache wie geniale Geschäftsidee: Er schickt Bürohengste raus auf die Weide, wo sie lernen können, wie der Stress beim Schafhüten verfliegt.
Schaf, Hund oder Hirte? Bei diesen “Ewes” dürfte die Antwort relativ klar sein.
Die Jagd nach Mutterschafen soll abgespannte Stadtmenschen dazu ermuntern, sich zu besinnen, aus eingefahrenen Mustern auszubrechen und in neuen Wegen zu denken. Denn beim Schafhüten geht es um viel Geduld, genau das, was gestressten Geschäftsleuten häufig fehlt.
“Baa-Raising” statt Fund-Raising
Unter dem Titel “Raising the Baa” (Verbessern des Blökens) werden auf einer Farm in Wiltshire Kurse angeboten, welche Motivation und Führungsqualitäten durch das Zusammentreiben einer Schafherde vermitteln sollen. Umgerechnet bis zu rund 2500 € kostet der Spaß, Peanuts für die gut verdienende Zielgruppe.
Unter Anleitung des cleveren Hirten lernen die Stadt-Manager, sich wie eine Gruppe von Hütehunden zu verhalten, welche eine Schafherde immer enger umkreist, bis sich diese schließlich im Pferch befindet. Durch den Kontakt mit den Tieren sollen sie gleichzeitig herausfinden, of sie die geborenen Führer oder Anhänger sind.
“Open Ewe-niversität”
Schaf, Hund oder Hirte? Das Filmen der Teams soll die jeweiligen Rollen zeigen und definieren. Im Arbeitsalltag soll dann der Einsatz im Rahmen der wahren Bestimmung Stress abbauen und die Leistung optimieren. Damit soll zahlreichen Folgen chronischer Stressbelastung wie Suchterkrankungen, Magen-Darm-Krankheiten, Atemwegserkrankungen, Angststörungen, chronischen Schmerzerkrankungen, Immunschwäche, Burnout, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Krankheiten vorbeugt werden.
“Lasst Schafe die Richter sein”, lautet das Motto der Erfinder dieser “Open Ewe-niversität”. Die “Ewes”, sprich Mutterschafe, dürften jedenfalls dann am zufriedensten sein, wenn sie ungestört dort fressen können, wo das Gras gut und grün ist.
“Zurück zur Natur”
Auch dieses berühmte Zitat des französischen Philosophen Jean Jaques Rousseau bezieht sich auf die wahre Natur eines Jeden. In jedem Menschen stecke ein angeborenes Prinzip der Gerechtigkeit und Tugend, das zu fördern sei.
Ich habe jedenfalls das Glück, dass ich in den kommenden Wochen meiner ursprünglichen Natur folgen kann, um in die Bergen ohne Internet und Fernsehen nicht nur den Schafen beim Grasen zuzuschauen. Allen Lesern und Kommentatoren einen schönen August!
Schönen Urlaub!
Schade nur, dass wir dann etwas länger auf deinen nächsten Beitrag warten müssen.
P.S. Die Idee mit dem Schaftraining wäre doch etwas für das nächste SciLogs-Treffen in Deidesheim. Da gibt es bestimmt auch Schafe in der Nähe, nicht nur Weinberge.
Bärenkurse
… gingen dagegen nicht.
MFG
Dr. Webbaer
@ Stephan: Schaftraining für Deidesheim
Vielen Dank! 🙂
Hatten wir nicht schon mal etwas Ähnliches wie ein Schaftraining in Deidesheim – anno 2011? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir da ziemlich orientierungslos und herdenartig durch den Ort geirrt sind (und das war VOR der Weinprobe).
Vielleicht sollte man uns nächstes Jahr vorher die Smartphones abnehmen…
@ Dr. Webbaer: Schade,
… mit einem Bären auf dem Buckel wäre so ein Kurs bestimmt noch interessanter… 😉
Das Naturrecht
… findet sich eher im Bären als im Schaf wieder, korrekt!
Ansonsten, man kann auch, ohne in den Exkurs gehen zu müssen, eine Katze (vs. Hund [1]) beherbergen, Katzen haben Charakter.
MFG
Dr. Webbaer
[1] ‘Durch den Kontakt mit den Tieren sollen sie gleichzeitig herausfinden, o[b] sie die geborenen Führer oder Anhänger sind.’