Laufen – für die Krebsforschung und für #teamschnipsflausch

Selfie-Time-Teamschnipsflausch2.093 Teilnehmende brachen am vergangenen Freitag beim 4. NCT-Benefizlauf in Heidelberg alle bisherigen Rekorde: Fast 60.000 Euro erliefen sie für die Krebsforschung. Mit dabei das #teamschnipsflausch als lebendiger und realer Beweis, dass aus der Diagnose Krebs manchmal auch etwas Wunderbares entstehen kann: social media at its best.

#teamschnipsflausch einst…

Eine junge Frau wird zum zweiten Mal schwanger. Doch mitten in die Vorfreude platzt eine Horrornachricht: Brustkrebs. Was nun? Was wird aus der werdenden Mutter? Dem Baby? Dem Rest der Familie? Heike Schmidt, auf Twitter als “schnips” @Heikeschmidt unterwegs, entschließt sich, Tabus zu brechen und beginnt über ihre Erkrankung im Internet zu schreiben. Ihre Freundin Jana Stahl aka die @WortRatgeberin und bald auch immer mehr Menschen schicken ihr daraufhin “Flausch” – virtuelle Kraft und Aufmunterungen.

Einmal jährlich veranstaltet das Nationale Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg einen Spendenlauf. Beim NCT-Lauf 2014 ist Heike im 4. Monat schwanger und steckt mitten in der Chemotherapie. Über Twitter fragt Jana ihre Follower, ob sie als Team mitlaufen wollen – das #teamschnipsflausch wird geboren: 16 Twitterer, 3 Kids und ein Hund starten für die kranke Freundin und die Krebsforschung.

Heike ist gerührt und twittert:

Ich kämpfe nicht allein gegen den Krebs! Das #teamschnipsflausch an meiner Seite wächst und wird rank, schlank und muskulös.

… und heute

Dass das Team beim diesjährigen NCT-Lauf auf über 60 Läufer und viele weitere Unterstützer aus der Ferne anwachsen würde, hätte sich damals wohl niemand träumen lassen.

AllerbesteDer Neckar in fast tropischer Sommersonne, @teamschnipsflausch – starkes Dreamteam in Rot, von der Heidelberger Feuerwehr gespendeter Sprühnebel und viel mehr Geld als erwartet für die Krebsforschung. Herz, was willst du mehr?

Das Beste ist jedoch, dass Heike diesmal sogar selbst mit dabei sein konnte – als Läuferin mit einem Teil ihrer Familie, darunter auch das mittlerweile 9 Monate alte “minischnips”.

MinischnipsMinischnips und @Longiz ließen sich selbstverständlich standesgemäß kutschieren.

218 Runden drehte die Truppe, die unterschiedlicher nicht sein könnte und sich dennoch so gleicht, auf dem 2,5 Kilometer langen Rundkurs und landete damit auf dem 2. Platz hinter dem zahlenmäßig übermächtigen Sponsor Roche, der für jede gelaufene Runde  2,50 Euro zahlt. Bei den Teamspenden stand das #teamschnipsflausch bereits seit langem unangefochten an der Spitze.

Fernsehen-Heike im Interview, denn auch das Fernsehen berichtet über #teamschnipsflausch. Hier geht es zum Beitrag: http://www.rnf.de/mediathek/79864/

Zum zweiten Mal dabei: Richard Zinken mit Lissy, die diesmal für all diejenigen startete, die nicht mitlaufen konnten. Über 800 Euro wurden für die Teilnahme der besser als Frollein Hund bekannten Flauschlady gespendet. Doch ging es hierbei wie auch beim Lauf selbst nicht um Rekorde oder Höchstleistungen, sondern darum, ein Zeichen zu setzen, dabei zu sein, Heike und all die anderen fantastischen Menschen endlich einmal ganz real zu “flauschen” und damit natürlich auch etwas für die (eigene) Gesundheit zu tun.

Anke-RichardUndFrolleinHund Richard Zinken aka @zinken mit Lissy aka Frollein Hund, die für alle lief, die nicht selbst starten konnten.

Auch ich drehte diesmal für das Team einige Runden, obwohl ich Straßenläufe eigentlich nicht so sehr mag. Normalerweise meide ich Massenveranstaltungen im Flachen, bei denen man im Kreis rennen muss. Am liebsten laufe ich in der Natur, die auch gern ein wenig einsam und hügelig sein darf. Frische Luft und ein paar schattenspendende Wolken oder Bäume sind dabei ebenfalls gern willkommen.

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In Rosarot auf dem Campus de Neuenheimer Feldes der Sonne entgegen – Trota aka @med_and_more – aus Sicht der 3-jährigen Tochter von Torsten Schmitt (@Pixelaffe). Zum Blogbeitrag über eine Runde des Laufes (mit der an die Lenkerstange eines Laufrades montierten Kamera) geht es hier: “Laufen für die Krebsforschung – Video aus Sicht eines Kindes”

So bewahrheiteten sich denn auch meine Befürchtungen: Ab der 4. Runde wurde der Durst immer größer, denn die Organisation war angesichts Teilnehmerzahl und tropischer Temperaturen mit der Wasser- und Trinkbecherversorgung der Läufer schier überfordert. Zum Glück sorgte die Heidelberger Feuerwehr bis fast zum Schluss mit Sprühnebel für eine gelungene Abkühlung und Erfrischung der Teilnehmenden.

Etwas schade war allerdings, dass nach zwei Drittel der Zeit der zweite Getränkestand abgebaut und engagiert mit dem Streckenabbau begonnen wurde. Wer weitermachte, musste sich in der letzten Stunde zunehmend mit dem streckenweise bereits wieder laufenden Straßenverkehr arrangieren. Kleinere Probleme gab es auch bei der Runden- und Zeitmessung, so dass bei jedem zunächst eine Runde zu wenig gezählt wurde. Inzwischen scheinen die fehlenden Runden aber wieder aufgetaucht zu sein. Dies ist jedoch keine Kritik, sondern als Anregung gemeint, denn Organisation und Atmosphäre waren insgesamt spitzenmäßig – vor allem wenn man bedenkt, worum es im Ganzen geht.

Daher drehte ich meine Kreise – bis fast zum Ende der dreistündigen Messung. Zu zahlreich sind all die lieben Menschen mit einer Krebserkrankung, die ich im Laufe der Zeit privat und beruflich in mein Herz schließen durfte. Doch darüber ein anderes Mal mehr. Richard drückte es in seinem wunderschönen Blogartikel schon letztes Jahr treffend aus: “Etwas tun zu können, auch wenn es fast nur Symbolik ist. Aber was heißt schon “nur” Symbolik…”

Neugierig geworden? Lust bekommen, etwas Gutes zu tun? Dann einfach schon mal den 2. Freitag im Juli 2016 dick im Kalender markieren, denn da findet voraussichtlich der 5. NCT-Lauf statt. Und immer mal wieder beim #teamschnipsflausch vorbeischauen – auf dem Blog, bei Twitter oder Facebook. Denn #teamschnipsflausch kann man eigentlich nicht beschreiben, man muss es erleben.*

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Ohne sie und Julia Schönborn aka @junaimnetz gäbe kein #teamschnipsflausch: Jana Stahl aka die @WortRatgeberin in Aktion.

 

 

* Vorsicht! Zu Risiken und Nebenwirkungen ein Tweet von @Heikeschmidt:

Vom Lauf mit dem #teamschnipsflausch kann man nur abraten. Die fehlen einem hinterher so schrecklich, diese wunderbaren Menschen.

 

#Danke an alle, die dies möglich gemacht haben!

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Dr. Karin Schumacher bloggte zunächst als Trota von Berlin seit 2010 bei den SciLogs. Nach dem Studium der Humanmedizin in Deutschland und Spanien promovierte sie neurowissenschaftlich und forschte immunologisch in einigen bekannten Forschungsinstituten, bevor sie in Europas größter Universitätsfrauenklinik eine Facharztausbildung in Frauenheilkunde und Geburtshilfe abschloss. Hierbei wuchs das Interesse an neuen Wegen in der Medizin zu Prävention und Heilung von Krankheiten durch eine gesunde Lebensweise dank mehr Achtsamkeit für sich und seine Umwelt, Respekt und Selbstverantwortung. Die Kosmopolitin ist leidenschaftliche Bergsportlerin und Violinistin und wenn sie nicht gerade fotografiert, schreibt oder liest, dann lernt sie eine neue Sprache. Auf Twitter ist sie übrigens als @med_and_more unterwegs.

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