Fotografieren auf Mir und ISS – damals und heute

Kurz zwischendurch, zum Start ins lange Wochenende:
Wenn Alexander Gerst, Chris Hadfield oder Samantha Cristoforetti quasi in Echtzeit ihre Fotos und Videos auf Twitter mit uns Erdlingen teilen, gibt’s allerseits staundende und sehnsüchtige Augen. Und viel Lob für die Öffentlichkeitsarbeit. Sind Herr Gerst und Frau Cristoforetti etwa kommunikativer und “volksnäher” als seinerzeit z. B. Thomas Reiter*?
Nein. Da würden wir Herrn Reiter & Co. Unrecht tun: Reinhold Ewald erklärt, wie sich die technischen Möglichkeiten in den letzten 20 Jahren gewandelt haben:
*In der Küche meiner ersten eigenen Wohnung, 1995, hing übrigens ein Bild von ihm bei Außenarbeiten an der Raumstation Mir. Säuberlich hinter Glas eingerahmt. Ich vermute, spätestens da habe ich mir bei so manchem Besucher den Ruf erworben, nicht alle Tassen im Schrank zu haben. ^^
Sehr interessant, was Herr Ewald da erzählt. – Das meisste davon hab ich mir zwar schon gedacht, aber alles wusste ich auch nicht. Und ich bin mir jetzt auch nicht ganz sicher, ob Russland über ein System von Trackingsatelliten verfügt, wie es die NASA mit dem TDRS-System zur Verfügung hat. Das wird ja auch sehr intensiv zur Kommunikation zwischen ISS und Bodenstationen genutzt – AFAIK läuft fast die ganze Kommunikation mit der ISS darüber. Und ohne dem wäre es auch nicht möglich, das die Dame und die Herren uns quasi in Echtzeit mit Bilden versorgen könnten.
@Hans: Das russische Äquivalent dazu hieß “Lutsch”: http://de.wikipedia.org/wiki/Lutsch_%28Satellit%29 Ende des letzten Jahrtausends lief dieses Programm zunächst aus. Für eine Weile kaufte Russland dann Service und Bandbreite des TDRS ein. Kurz nach der Jahrtausendwende ging es mit Lutsch allerdings weiter. Der jüngste Satellit aus dieser Serie startete wohl 2014, wenn ich das auf der o. g. Seite richtig sehe.
Ah, danke für die Info. – Wäre irgendwie auch seltsam gewesen, wenn die so ein System nicht entwickelt hätten.