Kleine Zwischenmahlzeit mit Franz Kafka

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Dieses Schmankerl darf ich mir nicht entgehen lassen: "Ein Labyrinth wie bei Franz Kafka". So betitelt die Süddeutsche Zeitung gestern einen kritischen Kommentar. Wer irrt da umher? Qualifizierte Ausländer auf der Suche nach einer adäquaten Anstellung in Deutschland:

Die Bürokratie ist zum Verzweifeln. Hunderttausende Migranten werden hierzulande behandelt wie der Landvermesser K. in Kafkas "Schloss". Die Berufs- und Studienabschlüsse, die sie aus ihrer Heimat mitbringen, sind in Deutschland wenig wert. Wer seine Qualifikation anerkennen lassen will, führt einen zähen, oft aussichtslosen Kampf.

Eine schöne Querverbindung: das Schloss als Labyrinth – passt gut zu dem Palast von Knossos, den man ja auch – noch immer – für die Vorlage zum Labyrinth hält – obwohl er doch nur ein Yrrinthos sein kann. Mehr davon nächstes Mal.

Quelle:
Schultz, Tanjev: "Ein Labyrinth wie bei Franz Kafka". In: Süddeutsche Zeitung vom 10. Dez 2009, S. 4

Schauen Sie bitte gelegentlich auch mal in die früheren Beiträge dieses Blogs rein! Hilfreich sein könnten vor allem die Vorbemerkung zu diesem Labyrinth-Blog und die Zeittafel. Die wichtigsten Personen und Begriffe werden erläutert in Fünf Kreise von Figuren sowie im Register dieses Blogs.

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

2 Kommentare

  1. frage

    wir schrieben über diesen text eine klausur..
    ich habe ihn dabei als “gesellschaftspolitischen” kommentar verstanden.
    ist das jetzt völlig falsch?

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