Homer Simpson verloren im Maisfeld

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Die Simpsons sind eine sehr erfolgreiche und beliebte amerikanische Trickfilm-Serie im TV. Ich sehe Matt Groening und die anderen Planer der Serie um direkt vor mir, wie sie irgendwann bei einem Brainstorming zum Schluss kamen: "Ein Labyrinth muss unbedingt rein – bei Harry Potter hat sich das auch sehr gut gemacht!" Und so – oder ähnlich – ist dann wohl diese wie immer recht (typisch amerikanisch) witzig gemachte Folge der Serie entstanden: "Stop" Oder mein Hund schießt". Darin macht die Familie Simpson einen Ausflug mit Picknick in ein riesiges Maisfeld, das als Irrgarten angelegt ist. Der Ausflug wird zum Desaster, weil zwar die Clever-Kids Bart und seine Schwester Lisa* samt Mutter und Säugling Maggie den Weg ins Freie finden – der dusselige Vater und Anti-Held Homer jedoch nicht. Er muss eine recht stressige Nacht mit allerlei störenden bis beängstigenden Ereignissen im Labyrinth bzw. Irrgarten verbringen – bis ihn andertags ein der Familie zugelaufener Hund mit dem seltsamen Namen "Knecht Rupprecht" findet und ins rettende Freie schleppt.
* Lisa ist die typische Hochbegabte (mit – laut Wikipedia – einem IQ von 159)

Wie viele der Simpson-Episoden ist auch dies eine Parodie resp. Persiflage auf einen bekannten Film – in diesem Fall die vierten Folge der Harry Potter-Serie (Harry Potter und der Feuerkelch), in der Harry und seine Schulkameraden sich durch ein – sehr bösartiges – Yrrinthos kämpfen müssen. Bei Homer Simpson, dem Couch potato, kann von "kämpfen" keine Rede sein – er lässt sich einfach irgendwann zu Boden plumpsen und vom erwähnten Hund retten.

Wer die Simpsons nicht schaut, für den könnte dieser Eintrag dennoch interessant in punkto Labyrinthmotiv sein; ist er doch ein kräftiger Beleg für die Allgegenwart des Labyrinth-Motivs in unserer modernen Medienwelt. In diesem Fall: im Fernsehen.


 

Meine Persönliche Visite bei den SciLoggern hat mich diesmal zu den WissensLogs geführt:

xytrblk meint: Nicht das erste Mal

Markus Pössel schreibt in Relativ einfach am 9. Juli über "Das Lebe in einem Tag" und Astronomie. Dabei geht es um ein Projekt auf YouTube, möglichst viele Facetten menschlichen Lebens an einem einzigen Tag zu sammeln – ein Film-Projekt, das von Ridley Scott ("Blade Runner", "Alien") produziert wird und dessen Regisseur Kevin Macdonald ist ("Der letzte König von Schottland", "Ein Tag im September"). Das Vorhaben regt Markus Pössel zu einem interessanten eigenen Projekt an, über das er in seinem Beitrag ausführlich referiert. Mein ergänzender xytrblk-Kommentar dazu: 

Eines der ambitioniertesten literarischen Projekte ist der Roman Ulysses von James Joyce (erstmals erschienen 1922). Der irische Autor lässt auf rund 800 Seiten seine Hauptfigur Leopold Bloom am 16. Juni des Jahres 1904 durch Dublin wandern und macht diesen Tag in unzähligen Facetten zu einem erstaunlich umfassenden Portrait menschlichen Lebens.
Ich vermute, dass dies der erste Versuch in der von Ihnen angedeuteten Richtung war (der auch Kippenhahn nachgeht). Allemal geht es dabei um so etwas wie eine
Alien View: Wie würde jemand, der "von ganz außen" kommt (naheliegenderweise ein Alien) uns Menschlein und unsere Welt betrachten. Beeindruckend, wie Sie dies in Ihrem Beitrag auf den gesamten Kosmos übertragen.
 

Der Link zu meinem erwähnten Beitrag über den Bloomsday: 16. Juni 1904 in Dublin (and a little bit sex again).


Minotauros-Projekt und Labyrinth-Roman

Ab diesem Artikel möchte ich meine Beobachtungen und Studien zu Labyrinth und Irrgarten und die Persönlichen Visiten bei den anderen SciLoggern noch um einen dritten Teil erweitern. In Labyrinth-Roman und Minotauros-Projekt will ich jeweils alternierend zur Visite bei den anderen Sciloggern kurz eine Visite bei mir selbst machen. Ich möchte dabei auf meine Aktivitäten eingehen, die ich auf zwei anderen Websites behandle und die gewissermaßen praktische Umsetzungen der Labyrinthiade sind:

Das Minotauros-Projekt mit der Website gleichen Titels ist eine spezielle Gruppe von Männern und Frauen, die das Schreiben eines (jeweils eigenen) Romans kombiniert mit der Entfaltung Latenter (also noch nicht gelebter) Talente, wie das typisch ist bei hochbegabten Spätentwicklern. Ziel des Projekts und Kurses ist es, die entstehenden Romane auch in einem eigenene Verlag zu veröffentlichen. Drei aktuelle Beiträge auf dieser Website:

24. Juli: Geld: "Das Übel, das man braucht" (Nach den eher vaguen Gefilden der Träume begibt sich das Minotauros-Projekt im 7. Seminar in die handfeste Gegend der Finanzen.)
 3. Juni: Träume zu Texten gestalten (Mit Träumen kann man auf zwei sehr verschiedene Arten arbeiten: Psychologisch verstehend und literarisch gestaltend.)
20. Mai: Begabung braucht Erfolg (Braucht Hochbegabung besonders "hohen" Erfolg? Doch Erfolg ist bekanntlich nicht alles. Anerkennung und Zufriedenheit sind mindestens so wichtig. Noch besser: Eine dynamische Balance zwischen diesen drei Eckpfeilern eines gelungenen Lebens.)

Auf xytrblk.com hingegen schreibe ich selbst einen phantastischen Roman, den ich wegen seiner vielfältigen Bezüge sowohl zur Labyrinth-Thematik wie zum Thema Hochbegabung als "Labyrinthroman um Hochbegabung" bezeichne. Arbeitstitel: Verschwörung der Anderen. Diese Anderen sind natürlich die Hochbegabten (neben der Labyrinthiade und dem Schreiben mein drittes großes Lebensthema). Aber das ist nur ein Aspekt des Romans. Wie es sich für Science fiction gehört, sind diese Anderen zusätzlich noch etwas wirklich völlig anderes. Außerdem gibt es die Möglichkeit für andere Autoren, sich bei der Virtuellen Roman-Werkstatt zu beteiligen. Drei aktuelle Blog-Artikel auf xytrblk.com:

9. Juli: Vor der Festung – wie komm ich wieder rein? (Durch Urlaub und eine Menge anderen Kram bin ich aus dem Roman-Projekt richtiggehend rausgeflogen. Ich stehe im Moment davor wie der sprichwörtliche "Ochse vor´m Scheunentor".)
4. Juni: Riskantes Überholmanöver (Lauffner hatte sich vor Jahren beinahe totgefahren. Am Freitagnachmittag auf der B5 von München Trudering nach Wasserburg am Inn, unterwegs zu einem Inerviewtermin. Er war viel zu spät losgefahren, hatte die nach Hause drängenden Pendler übersehen. In einer langezogenen Rechtskurve…)
3. Juni: Morgens um 05:49 ist die Welt noch in Unordung (Das ist für mich die beste Zeit, um kreativ zu sein und erste Schreibschritte zu machen. Warum ausgerechnet am Morgen und dann noch so früh?)

Quelle:
Groening, Matt u.a. (Idee, Drehbuch, Regie): "Stop! Oder mein Hund schießt." Aus der Serie "Die Simpsons" – Sendung vom 8. Juni 2010, 20:15 auf Pro 7

Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the the Goblet of Fire. London 2000 (Bloomsbury). Deutsch: Harry Potter und der Feuerkelch.  

Schauen Sie bitte gelegentlich auch mal in die früheren Beiträge dieses Blogs rein! Hilfreich sein könnten vor allem die Vorbemerkung zu diesem Labyrinth-Blog und die Zeittafel. Die wichtigsten Personen und Begriffe werden erläutert in Fünf Kreise von Figuren sowie im Register dieses Blogs.

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

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