Harmonie bei BMW am Ende

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Am 5. Januar dieses Jahres habe ich noch spaßeshalber geunkt, dass die riesige Halle der schönen neuen BMW-Welt irgendwann mal ziemlich überflüssig sein könnte, weil ja auch große Firmen mal Pleite in Turbulenzen geraten und sogar Pleitegehen können.

Und schaun Sie mal, was ich keine drei Wochen später in der Süddeutschen Zeitung lese, mit dem feinsinnigen Titel "BMW: Ende der weiß-blauen Harmonie" (und zwar ohne Fragezeichen):

Der Stolz der Münchner, der kaum von Arroganz zu unterscheiden war, war am Ende, als 2007 drei Faktoren zusammenwirkten: Die Klimadebatte verunsicherte die Käufer und ließ den Absatz in Deutschland schrumpfen. Steigende Rohstoffpreise trieben die Kosten, und der Dollar setzte seinen Schwächekurs so deutlich fort, dass die Gewinne im wichtigen Amerika-Geschäft dahinschmolzen.
Ein Fünfer-BMW für 50.000 Dollar brachte 2005 noch 42.700 Euro in die Münchner Kasse. Heute sind es nur noch 33.600 Euro. Bei Konzernchef Reithofer reifte die Erkenntnis: "Die Instrumente und Rezepte der vergangenen Jahre reichen nicht mehr aus."
Er fühlt sich offenbar unter dem Druck der Finanzmärkte, die von ihm einen steigenden Aktienkurs erwarten. "Finanzexperten kritisieren uns offen wegen unserer niedrigen Umsatzrendite", räumt Reithofer ein. Jetzt will er Entschlossenheit demonstrieren. Das aber nicht nur in den Werken, auch im Forschungs- und Innovationszentrum von BMW im Münchner Norden.
Dieser Glaskomplex, genannt Fiz, ist mit fast 10.000 Beschäftigten praktisch ein Stadtviertel – und die Zukunft von BMW. In diesem Labyrinth aus Gängen, Großraumbüros und Prüfständen werden die Autos von morgen erdacht, Designs entworfen, Getriebe geplant und Motoren entwickelt. Jedes Teil eines BMW, ob Blinkschalter oder Kofferraumdeckel, entsteht auf einem der Fiz-Computer.

Meinen Beitrag vom 5. Januar finden Sie übrigens hier: Kugelbahn in der BMW-Welt

Quelle: Büschemann, Karl-Heinz: "BMW: Das Ende der weiß-blauen Harmonie". In: Südd. Zeitung vom 19./20. Jan 2008

Schauen Sie bitte gelegentlich auch mal bei den früheren Beiträge dieses Blog rein! Hilfreich könnte vor allem die Vorbemerkung zu diesem Labyrinth-Blog sein.

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

1 Kommentar

  1. Nur Erdenken reicht eben nicht…

    …das zeigt sich am Beispiel BMW ja geradezu mustergültig. Da werden immer wieder die tollsten Konzepte vorgestellt, Autowelten gebaut und Events gesponsort, nur in der eigentlich Autoentwicklung hinken die Münchner der Konkurrenz doch meist hinterher. Da muss einiges geschehen, damit man auch mal selbst wieder die Vorreiterrolle übernehmen kann.

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