Doppel L-ooper Nr. 2: Daidalos und Ikaros

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Daidalos (oder: Daedalus) war der wohl berühmteste Architekt und Bauingenieur der Antike (sieht man mal vom ägyptischen Imhotep ab, dem sagenhaften Erbauer der ersten Pyramide).

Deutschlands Architekten sind wegen einer neuen Gebührenordnung in Not, was die Süddeutsche Zeitung zu einem öffentlichen Brandbrief von Gerhard Matzig veranlasst, mit dem Titel: "Daedalus im Himmel über Berlin". Der Untertitel sagt es genauer: "Wie das Wirtschaftsministeriume die Architektur abstürzen lässt".

Matzig zufolge sind bereits zehn Prozent der insgesamt fast 120.000 Architekten, Städteplaner, Innen- oder Landschaftsarchitekten Deutschlands ohne Beschäftigung. Und selbst von denen, die Arbeit haben, verdient jeder zehnte im Monat weniger als 1300 €uro (was dem Lohn eines Hausmeisters entspricht). Auch in dieser Branche lässt also die Globalisierung mit ihren Schrecken grüßen:

Daedalus, Architekt und Erfinder jener Wachs-Flügel, die Ikarus zum Verhängnis wuerden, entstammt der Mythologie – aber als Sinnbild des Absturzes bezeichnet er heute eine aktuelle Realität. Er ist deshalb der Patron des Bundeswirtschaftsministers. 

Warum der Titel Doppel L-ooper für diesen Beitrag? Weil ich auf der Rückseite dieses selben Blattes im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung gleich noch einen weiterenen labyrinthoiden Beitrag entdecke (S. 14): "Ins Kino mit Ikarus". Darin geht es um das in München stattfindende Film-Festival Underdox. Dort zeigte man auch

die farbig-explosiven Filme von Johanna Vaude, die die Kinogeschichte auf ikarische Höhenflüge mitnimmt . . . 

Und hier finden Sie den Vorgänger dieses Beitrags, den Doppel L-ooper Nr. 1.

Quellen
Matzig, Gerhard: "Daedalus im Himmel über Berlin". In: Südd. Zeitung vom 10. April 2008, S. 13
anon_SZ: "Ins Kino mit Ikarus". In: Südd. Zeitung vom 10. April 2008, S. 14

Schauen Sie bitte gelegentlich auch mal in die früheren Beiträge dieses Blog rein! Hilfreich könnten vor allem die Vorbemerkung zu diesem Labyrinth-Blog und die Zeittafel sein.

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

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