Auch in der Türkei kennt man das Labyrinth
BLOG: Labyrinth des Schreibens
2008 wird die Türkei das Gastland auf der Frankfurter Buchmesse sein. Der Zeitschrift Der Literat (Heft 12/2007, S. 3) entnehme ich diese Information über die Bedeutung des dabei verwendeten Logos von seinem Schöpfer Bülent Erkmen:
Das Logo besteht aus dem Wort Türkei, das in ein visuelles Gewebe eingebettet ist. Diese Gewebe sieht aus wie ein Labyrinth, ist aber keines, sieht geschlossen aus, ist es aber nicht; es ist einfach nicht so, wie es von draußen aussieht. Es ist eine Struktur, in die man eintreten kann, wobei das auch für die Literatrur und alle ihre Themen gilt. Es hat die Eigenschaft und Besonderheit, dass man sich leicht in diesem Gewebe bewegen kann. Es verweist dadurch auf das kulturelle Erbe der Türkei.
Eine recht treffende Beschreibung eines Irrgartens. Schade nur, dass dem Bericht keine Abbildung beigefügt wurde; da muß man wohl bis zur Buchmesse warten.
Auch in der Türkei kennt also man das L-Motiv. Das ist zunächst micht verwunderlich – ist doch der Türkei Kreta und Griechenland nicht fern – war und ist doch das (kretische) Labyrinth auch in Indien bekannt und bei den Hopi-Indianern des fernen Nordamerika. Andrerseits: In den islamisches Ländern ist das Symbol, zumindest heute, eher ein Fremdkörper, wird es vor allem der westlich-europäischen Kultur zugeordnet.
In der Antike war das ganz anders. Da war der Mittelmeerraum, speziell im östlichen Bereich (Orient) kulturell gesehen sehr nah beisammen. Vielleicht brachte Alexander der Große auf seinem Eroberungszug nach Indien das L-Symbol dorthin mit (so wie die indische Gandhara-Kultur ja sehr griechisch beinflusst war, aus eben diesem Grund der Eroberung)?