Annette Schavan 2: Durch Rücktritt Verantwortung übernehmen und Vorbild werden
BLOG: Labyrinth des Schreibens
Wenn in England der Untergebene eines Ministers “Mist” baut, nimmt der Minister (!) seinen Hut und geht. Er übernimmt die Verantwortung, wie man so treffend sagt. Hier liegt der Fall viel direkter: Wenn Frau Schavan als Studentin nur einen silbernen Löffel oder, was näher liegt, ein Buch geklaut hätte – wäre ich ganz der Meinung, dass dies längst verjährt und eine Bagatelle ist – so etwas ähnliches wie Mundraub.
Aber sie hat gewissermaßen für “sich selbst als die Studentin von damals” die Verantwortung. Und sollte die Größe haben, zu gehen und für diesen Anteil ihrer Persönlichkeit gerade stehen.
Die Noch-Ministerin sollte ruhig die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie mit ihrer Plagiatsaffaire für die heutigen Studenten ein lausiges Vorbild ist
– und dies in ihrer Position gerade an der Spitze der akademischen Welt!
Diese Verantwortung übernehmen, kann nur heißen: ihren Sessel räumen.
Ich möchte meine längeren Ausführungen zur Causa Schavan im vorangehenden Beitrag noch durch ein paar Sätze ergänzen und damit hoffentlich auch präzisieren und die nötigen Konsequnezen verschärfen. Der Rücktritt würde meines Erachtens in keiner Weise ihre bisherigen Leistungen schmälern! Ganz im Gegenteil wäre es eine ehrenvolle Tat mit nicht abzuschätzenden positiven Effekten. Allerdings nur,
° wenn sie ohne “wenn und aber” ihren damaligen Fehler einräumt
° und nicht (Motto “Schavan will nicht weichen” – Mannheimer Morgen vom 23. Jan) wie ein Berserker um ihren Job kämpft, mit Anwälten, Gegenvorwürfen, medialer Schmutzkampagne gegen die Anderen.
Nein – dies wäre überhaupt kein “tragischer Einschnitt in Schavans Laufbahn” (Südd. Zeitung vom 06. Februar) – sondern ganz im Gegenteil ein ehrenwerter Abgang, der ihr von allen Seiten (!) großen Respekt einbringen würde. Das hätte nämlich, bei dem zu erwartenden landesweiten Medienecho, einen großartigen Effekt auf die heutige Studentenschaft:
Wenn Frau Schavan nicht nur zurücktritt, sondern klar und deutlich verkündet, dass sie nicht in Ordnung findet, was sie selbst damals gemacht hat. Und was Doktoranden in unseren Tagen keinesfalls tun sollten: Frau Schavans Fehler kopieren, weil ihre Verteidigung des damaligen Fehlverhaltens analoges Fehlverhalten in der Gegenwart gut heißt! Das ist nämlich der logische Schluss, den jeder Student und Doktorand in unseren Tagen ziehen wird.
Sie müsste laut und deutlich – und nicht nur einmal – ohne falschen Zungenschlag, ganz ehrlich, verkünden:
Mea culpa,ich habe damals Fehler gemacht,
aber ich finde es heute nicht in Ordnung, wenn angehende (oder auch fertige) Akademiker:
° falsch zitieren
° Quellen verschweigen,
° plagiieren,
° Experimente fälschen
Quellen
Osel, Johann: “Halbe Werke”. In: Südd. Zeitung Nr. 301 vom 31. Dez 2012, S. 48
Stefan Braun: “´Tragischer Einschnitt´in Schavans Laufbahn”. In Südd.Zeitung Nr. 31 vom 06. Feb 2013, S. 5
Wais, Rudi: “Schavan will nicht weichen”. In: Mannheimer Morgen Nr. 19 vom 23. Jan 2013, S. 2
244 / #874 Jvs /1539 SciLogs
BloXikon: Dissertation, Plagiate, Vertrauen
v 2-3
Diebstahl
Plagiat heißt Diebstahl geistigen Eigentums.
Diese Diebin Schavan zeigt keinerlei Reue und ist in gewohnter CDU-Manier obendrein noch dreist und unverschämt! Sie will dafür klagen, dass sie ihre Sore behalten kann! Unglaublich unverfroren!