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BLOG: Go for Launch

Raumfahrt aus der Froschperspektive
Go for Launch

Gestern Abend kam es mir schon kalt vor, aber verglichen mit heute Abend war das gar nichts. Immerhin, den Mond habe ich auch heute wieder im Kasten, sodass sich die Gelegenheit zum direkten Vergleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit hervorragendem Seeing bietet.

Waxing Moon seen from Darmstadt, Germany, on January 31 and February 1st, 2012, source: Michael Khan

Zunehmender Mond am 31.1. und 1.2.2012 bei klirrender Kälte und entsprechend gutem Seeing. Erstaunlich, welche Dramatik die Nähe zum Terminator wegen der langen, tiefen Schatten einer Szene verleiht und wie langweilig eine gut ausgeleuchtete Mondgegend schnell wird. Am 1.2. schneidet der Terminator genau Kopernikus und Clavius. (Klicken auf das Bild führt zu der Version in Originalgröße)

Tycho trat aus dem Dunkel in das Licht, doch die lange Wand, die sieht man nicht.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

7 Kommentare

  1. Auf der Sternwarte

    Leider war heute das Wetter bei uns nicht ganz so gut, weil leichte Wolkenfetzen unterwegs waren. Man konnte den Mond zwar noch sehen, aber die lange Wand (Rupes Recta) war nicht zu erkennen. Durch den starken Wind stand das Teleskop auch nicht ganz ruhig. Nach einer guten Stunde bei -12°C spürte ich dann auch die Kälte schon ziemlich heftig. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem, besonders weil man auf Sternwarten anscheinend nur nette Leute trifft.
    Und nun kann ich mir den Mond hier nochmal als Foto anschauen, mit einem Glas warmen Tee in der Hand. Klasse!

  2. @Mona

    Wie romantisch, da haben wir ja gewissermaßen gemeinsam den Mond betrachtet – Sie dort und ich hier. 🙂

    Es stimmt, unter den Leuten, die aktiv Himmelsbeobachtung betreiben, sei es in Sternwarten, sei es draußen, sind auffallend viele hilfsbereite und freundliche Menschen. Man braucht auch keine Hemmungen zu haben, bei einer Beobachtungsveranstaltung mal zu fragen, ob man nicht etwas Bestimmtes gezeigt bekommen kann.

    Was die lange Wand angeht, da war nichts zu machen. Vorgestern Abend war es zu früh, da war sie gerade noch in Dunkelheit. Gestern Abend war es zu spät, da stand die Sonne an der Stelle schon zu hoch. Ich nehme an, etwa 4-6 Sttunden nach meiner Beobachtung am 31.1. hätte ich sie sehen können, aber da war der Mond bereits untergegangen.

  3. Ich gratuliere ebenfalls zu den Bildern. Inspiriert durch die Kommentare u.a. zu dem Beitrag von vorgestern hab ich mich heute Nachmittag auch mal auf gemacht, den Mond zu betrachten, da der Himmel hier im Ruhrgebiet auch gerade sehr klar ist. Allerdings hatte ich hier bei Tageslicht das Problem, das ich den Mond gar nicht erst vor die Linse bekommen habe. Vermutlich liegt es daran dass ich “nur” ein Spektiv mit einem einfachen Fotostativ zur Verfügung habe. Dadurch hab ich den Mond selbst bei kleinster Vergrösserung (20-fach) einfach nicht gefunden. Und schliesslich wurde es mir nach einer Weile zu kalt, so das ich am Teleskop auch nicht mehr richtig scharf stellen konnte. Da hab ich’s erst mal aufgegeben.
    Ach ja, Fotografieren kann ich nicht, weil ich keinen Kameraadapter für das Teleskop habe, und es vom Hersteller keine mehr gibt. Und selbst wenn, dann auch “nur” analog. 🙁

  4. @Hans

    Hm, warum das mit dem Auffinden nicht geklappt hat, weiß ich auch nicht. Eigentlich sollte es mit einem Fotostativ doch einfacher gehen als mit einer Teleskopmontierung? Auf jeden Fall freue ich mich, dass ein Artikel von mir jemanden dazu veranlasst, selbst den Mond zu betrachten, auch wenn der Versuch diesmal noch nicht erfolgreich war.

    Dass Sie am Ende vor der Kälte kapituliert haben, kann ich nun wirklich absolut nachvollziehen. Das ging mir heute nacht ganz genau so.

    Frage zur Nichtverfügbarkeit des Adapters: Üblicherweise nimmt man einen T2-Adapter teleskopseitig und einen Adapter vom Kamerabajonett auf den T2-Anschluss kameraseitig.

    Welchen der beiden konnten Sie nicht erhalten bzw. um was für ein Teleskop- und Kamera-Modell handelt es sich? Ich selbst bin da auch kein besonderer Experte, kenne aber eine Menge Leute, die sich deutlich besser auskennen als ich. Die löchere ich immer mit meinen Fragen, meist haben sie eine hilfreiche Antwort.

    Ich hoffe, meine Fragen waren nicht indiskret…

  5. @MK

    Nun ja, die Fragen nach dem Teleskop halte ich nicht für indiskret.
    Bei dem Teleskop handelt es sich um ein “Bresser Adlerscope 72” mit den Parametern D=72mm und FL=420mm. Dazu ein Okkular mit Vergrösserungen von 20-fach bis 60-fach. Für das Teleskop gab es mal entsprechende Adapter, allerdings wird das Modell seit mehr als 10 Jahren nicht mehr hergestellt, und dem entsprechend gibt es laut Hersteller auch kein Zubehör mehr dafür. (Ausser vielleicht im Gebrauchtwarenhandel wie Flohmärkten, etc.)
    Wäre noch anzumerken, das es sich exakt um ein Spektiv handelt, das sich vom “gewöhnlichen Teleskop” dadurch unterscheidet, dass gleich eine Korrekturlinse mit drin ist, so dass die Darstellung immer Seitenrichtig ist, also oben/unten, rechts/links nicht vertauscht werden.
    Die Kamera wäre eine analoge Minolta x300s, die es, wie leider auch den Hersteller, längst nicht mehr gibt.

    Von einer richtigen Teleskopmontierung versprech ich mir, das ich die Position auch dann richtig einstellen kann, wenn das “Objekt der Begierde” nicht scharf vor der Linse erscheint, so das ich es hinterher noch scharf stellen kann. Die augenblickliche Position hätte ich dazu mit einem Astromomieprogramm bestimmt oder beispielsweise von Heavens-Above erfragt.
    Und das es nicht geklappt hat, den Mond zu betrachten ist zwar blöd, aber kein Drama. Vor einigen Jahren hab ich im Sommer mal den Vollmond betrachtet, was u.a. deshalb sehr gut klappte, weil er in der Winkelauflösung grösser erschien. Dabei hatte ich dann das Problem, das er nach einer Weile im Teleskop zu hell erschien und blendete. Dennoch war das sehr interessant.

  6. @Hans

    Ach so, richtig, Sie verwenden ein Spektiv. Entschuldigung, das hatte ich in Ihrem ersten Kommentar übersehen. Da ist es natürlich ein Problem, die Kamera anzuschließen, keine Frage.

    Dass ein Vollmond, wenn man ihn vergrößert betrachtet, unangenehm grell werden kann, musste ich auch feststellen. Auf jeden Fall verliert man auf dem Auge, mit dem man durchs Okular geschaut hat, erst einmal die Nachtsichtempfindlichkeit. Wenn man Pech hat, stellen sich auch Folgeerscheinungen wie Kopfschmerzen ein. Das ging mir jedenfalls mal so.

  7. Heute Morgen hatte ich das Vergnügen, den Mond durchs Fenster betrachten zu können, da er recht gut davor stand. Und das ganze während der Dämmerung, so dass er auch nicht zu hell war.
    Dann fiel mir ein, das es bei Sterne und Weltraum vor einiger Zeit auch mal ein Poster des Mondes gab, das ich dann mal zum Vergleich heran ziehen wollte. Als ich es nach einigem suchen endlich gefunden hatte, war der Mond fast untergegangen und das Poster hatte auch noch einen anderen Schwerpunkt, da es zum 40 Jährigem Jubiläum von Apollo-11 erschienen ist…

    Was das Spektiv angeht, so nehme ich an, das es mal entsprechendes Zubehör dafür gab. Nur hab ich von dieser Annahme heutzutage nichts mehr.

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