Warum die globale Erwärmung mehr Extremregen bringt
BLOG: KlimaLounge
Die Gewitterfront der vergangenen Tage sei kein Beweis für den Klimawandel, wurde kürzlich ein Meteorologe zitiert. Trivial wahr aber nichtssagend, und potenziell sogar irreführend – suggeriert es doch, die Existenz des Klimawandels bedürfe noch eines Beweises (siehe dazu Abb. 1). Eine sinnvolle Fragestellung bei Wetterextremen ist nicht, ob sie „den Klimawandel beweisen“. Auch die verständlicherweise oft gestellte Frage, ob sie eine Folge des Klimawandels sind, können wir aufgrund der starken Zufallskomponente im Wettergeschehen in der Regel nicht einfach mit ja oder nein beantworten, sondern bestenfalls mit Wahrscheinlichkeiten. Sinnvoll ist vor allem die Frage, ob und wie der seit vielen Jahrzehnten fortschreitende Klimawandel die Häufigkeit oder Stärke bestimmter Wetterextreme verändert. Zu dieser Frage kann die Wissenschaft Aussagen machen. Beim Thema Extremregen gibt es dazu eine ganze Reihe von Studien und Indizien, über die ich hier einen kurzen Überblick geben möchte.
Abb. 1 Verlauf der globalen Temperatur seit 1880 aus NASA-Daten. Gezeigt ist der gleitende Mittelwert über zwölf Monate.
Vor ziemlich genau drei Jahren und erneut vor zwei Jahren habe ich das Thema hier bereits erörtert – damals ebenfalls aus Anlass von Überflutungen in Deutschland. Das damals Gesagte ist weiterhin gültig, aber es sind neue Erkenntnisse hinzugekommen, und heute fokussiere ich besonders auf gewittrige Starkregen von kurzer Dauer, wie sie uns in den letzten zwei Wochen heimgesucht haben.
Gewitterneigung
Das Wetter der letzten Wochen war durch ungewöhnlich viele und heftige Gewitter geprägt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab 3000 Unwetterwarnungen heraus – das ist einmalig. Nehmen Gewitter durch die globale Erwärmung zu? Zunächst einmal ist das plausibel. Warme feuchte Luft liefert die Energie für Gewitter, deshalb gibt es in den Tropen viel mehr Gewitter als bei uns (den Rekord hält das Kongobecken), und im Sommer gibt es mehr als im Winter. Der Wasserdampfgehalt ist im Zuge der globalen Erwärmung weltweit um rund 5% angestiegen – eine erwartete Folge der Tatsache, dass wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann. Im Gewitter steigt die Luft auf, der Wasserdampf kondensiert, und dabei wird latente Wärme frei. Je feuchter die Luft war, desto mehr Energie steht daher im Gewitter zur Verfügung.
Wegen ihrer kleinen Ausdehnung fallen viele Gewitter allerdings durch die Maschen des Wetterstationsnetzes, daher kann man aus den Daten nicht direkt erkennen, inwiefern Gewitter in den letzten Jahrzehnten häufiger geworden sind. Für Deutschland gibt es jedoch eine gute Studie vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die das Gewitterpotenzial aus den gemessenen Eigenschaften der Luftmassen berechnet, und die ich hier bereits ausführlicher besprochen hatte. Der Meteorologe und Mitautor der Studie Michael Kunz fasst die Ergebnisse so zusammen: „Das Gewitterpotenzial hat deutlich zugenommen“. Für die kommenden Jahrzehnte ist nach dieser Arbeit mit einer weiteren Zunahme zu rechnen [cite ref="(Mohr et al., Journal of Geophysical Research 2015)"]doi:10.1002/2014JD022959[/cite].
Das sieht auch der letzte Bericht des „Weltklimarats“ IPCC so:
For all parts of the world studied, the results are suggestive of a trend toward environments favouring more severe thunderstorms.
Für Tornados gilt ähnlich wie bei Gewittern, dass sie zu klein sind, um aus Stationsdaten verlässliche Trends abzuleiten – es werden zwar mehr beobachtet, aber das könnte daran liegen, dass früher viele unbeobachtet blieben. In den USA wird dennoch eine mögliche Zunahme aktuell in der Fachwelt diskutiert. Für die Zukunft erläuterte der Kieler Kollege Mojib Latif gestern im Inforadio, dass die von Modellen vorhergesagten heftigeren Gewitter auch häufigere Tornados bringen könnten:
Die kommen ja eben aus heftigen Gewittern. Deswegen muss man einfach dann in dieser Argumentationslinie auch damit rechnen, dass wir häufiger Tornados bekommen werden.
Niederschlagsmengen
Niederschläge nehmen mit Erwärmung tendenziell zu (aber nicht überall und zu jeder Jahreszeit). Dabei muss man drei Fälle unterscheiden.
(a) Die globalen mittleren Niederschläge nehmen bei einer Klimaerwärmung in dem Maße zu, wie die Verdunstung zunimmt – nur was verdunstet kann später abregnen. Die Anstiegsrate hier liegt bei 2-3 % pro Grad Erwärmung.
(b) Bei den Starkniederschlägen, die aus feuchtegesättigten Luftmassen fallen, nimmt die Regenmenge tendenziell um 7 % pro Grad Erwärmung zu. Diese Anstiegsrate ist als „CC-Rate“ bekannt, da sie sich aus der Clausius-Clapeyron-Gleichung der Physik ergibt, die den Sättigungsdampfdruck von Wasser als Funktion der Temperatur beschreibt.
(c) Bei konvektiven kleinräumigen Niederschlägen (also Gewittern) kann die Anstiegsrate rund doppelt so hoch sein.
Relevant für die Ereignisse der letzten Wochen ist die Zunahme der Extremniederschläge. (Das war übrigens eine kleine Schwäche im sonst faktenstarken Bericht des heute-journals, das im Einspielfilm eine Grafik über Veränderungen der mittleren Niederschläge zeigte.)
Extreme sind per Definition selten, daher lassen sich daraus nur schwer belastbare statistische Erkenntnisse gewinnen. Es gibt verschiedene Arten diese Herausforderung anzugehen, z.B. indem man doch-nicht-so-extreme Werte nimmt (etwa Regenmengen ab 30 mm/Tag), die häufiger auftreten und daher statistisch besser erfassbar sind. Dann ist allerdings nur mit einem geringeren Anstieg zu rechnen (DWD-Daten zeigen hier eine geringe Zunahme um 8 % seit 1951, die angesichts der starken Schwankungen nicht signifikant ist). Und vor allem sind die Zahlen nicht wirklich repräsentativ für Extremereignisse: bei den jüngsten Unwettern gab es Niederschläge von über 100 mm pro Stunde. Oder man aggregiert über größere Gebiete und lange Zeiträume, um genügend Daten von Extremereignissen zu sammeln. Unsere vom BMBF geförderte Nachwuchsgruppe zu Extremwetter hat in den letzten Jahren in diesem Sinne eine Auswertung der globalen Niederschlagsdaten im Hinblick auf Extreme durchgeführt. Abb. 2 zeigt die globale Häufigkeit von neuen Rekorden in der Tagesregenmenge. Nie dagewesene Rekorde sind höchst relevant für die Hochwassergefahr. Grundlage ist ein Datensatz, der 11.000 Wetterstationen umfasst.
Abb. 2 Graue Balken zeigen die Anzahl der Tagesrekorde bei den Niederschlagssummen weltweit, relativ zu der Anzahl, die durch Zufall bei unveränderlichem Klima auftreten würde (Zuwachs in Prozent). Im Jahr 2010 lag die Anzahl dieser Rekordregen 88% höher als ohne Klimawandel zu erwarten wäre. Diese Zahl schwankt von Jahr zu Jahr stark; will man den klimabedingten Trend erfassen, muss man also glätten. Diesen Klimatrend zeigt die schwarze Linie. Quelle: [cite ref="Lehmann et al., Climatic Change 2015"]doi:10.1007/s10584-015-1434-y[/cite]. Mit freundlicher Genehmigung von Jascha Lehmann.
Ab 1990 steigt die Zahl der Rekorde (schwarze Linie) aus dem blauen natürlichen Schwankungsbereich und wird somit statistisch signifikant. Bis 2010 steigt der Wert auf 26% – es werden also 26% mehr Regenrekorde verzeichnet, als in einem stabilen Klima durch Zufall zu erwarten wären. Nimmt man nur die Daten für Nordeuropa, wird der Anstieg ebenfalls ab ca. 1990 signifikant, erreicht aber bis 2010 einen Wert von rund 50%. Der beobachtete Anstieg ist generell konsistent mit dem aufgrund der CC-Rate erwarteten Anstieg (Fall (b)). Nature titelte übrigens zu dieser und einer neueren australischen Studie mit ähnlichen Ergebnissen im März: Global warming already driving increases in rainfall extremes.
Für Deutschland hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Jahr 2002 eine Trendanalyse von Starkregen (99stes Perzentil der Tagessummen) für Deutschland vorgelegt und kam zu dem Schluss:
Sowohl auf das gesamte Jahr bezogen als auch für die beiden Halbjahre und für alle Untersuchungszeiträume wird eine Zunahme der Starkniederschlagstage deutlich, mit einem Maximum von 46% innerhalb des Zeitraums 1901 bis 2000 im Winter. (…) Auch die Starkniederschlagsmenge zeigt ausschließlich positive Trends. (…) Da die Starkniederschlagsmenge stärker zugenommen hat als die Anzahl der Starkniederschlagstage, folgt eine Zunahme der Niederschlagsintensität an Starkniederschlagstagen für alle Untersuchungszeiträume und Jahreszeiten.
Zur aktuellen Unwettersituation hat der DWD am 3. Juni eine höchst lesenswerte Analyse publiziert. Dort heißt es:
Der DWD findet sowohl in seinen Stationsmessungen als auch in seiner Radarklimatologie Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von Starkregen in den letzten 15 Jahren.
Laut DWD betrug die Wiederkehrzeit der jetzt beobachteten extremsten Stundensummen und auch der Tagessummen mehr als hundert Jahre – echte Jahrhundertregen also.
Der Übergang von Stations- zu Radardaten ist der Punkt, ab dem die systematische Untersuchung kurzfristiger und kleinräumiger konvektiver Niederschläge möglich wird, also von Gewitterregen, die zu Sturzfluten führen können. Der Zeitraum flächendeckender Radarmessungen ist zwar noch zu kurz für Klimatrends, aber man kann sich damit behelfen, die Ereignisse nicht auf der Zeitachse sondern nach Temperatur zu sortieren. Dies hat eine 2013 erschienene Studie ebenfalls vom KIT [cite ref="(Berg et al., Nature Geoscience 2013)"]doi:10.1038/ngeo1731[/cite]. für Deutschland getan. Die Daten zeigen, dass diese konvektiven Niederschläge rascher zunehmen, als es aufgrund der CC-Rate zu erwarten wäre – das ist also Fall (c). Ähnliche Ergebnisse hatten vor Jahren bereits holländische Kollegen gefunden [cite ref="(Lenderink und van Meijgaard, Nature Geoscience 2008)"]doi:10.1038/ngeo262[/cite].
Ein 2014 in den Reviews of Geophysics erschienenes Übersichtspaper [cite ref="(Westra et al. 2014)"]10.1002/2014RG000464[/cite] dazu kommt zu dem Schluss:
Evidence that extreme rainfall intensity is increasing at the global scale has strengthened considerably in recent years. Research now indicates that the greatest increases are likely to occur in short-duration storms lasting less than a day, potentially leading to an increase in the magnitude and frequency of flash floods.
Und:
A common conclusion to these studies is that subdaily extreme rainfall is intensifying more rapidly than rainfall measured at daily time scales. This could have significant societal consequences, since floods produced by short-duration rainfall (often referred to as “flash” floods) are often more hazardous than slower-onset floods because of the difficulty in providing sufficient warning and mobilizing emergency response.
Eine ziemlich genaue Vorhersage dessen, was in Braunsbach und einigen anderen Orten passiert ist!
Weshalb nehmen konvektive Starkregen stärker zu als andere Niederschläge? Abb. 3 erläutert einen vermuteten Mechanismus.
Abb. 3 Schema einer Gewitterzelle. (a) Die Situation, wenn nur die Temperatur steigt und sonst alles gleich bleibt. Die Regensumme wächst dann um 7% pro Grad Erwärmung (CC-Rate). (b) Eine durch die Wärme angefachte Gewitterzelle – die Regensumme bleibt wie in Fall (a), fällt aber durch die intensivere Konvektion in kürzerer Zeit. (c) Die Gewitterzelle wird angefacht und saugt dadurch aus einem größeren Umfeld feuchte Luft an – die Regensumme steigt dadurch um mehr als 7% pro Grad. Quelle: Westra et al., Reviews of Geophysics 2014. Mit freundlicher Genehmigung des Bildautors Geert Lenderink.
Dauer der Wetterlage
Besonders ungewöhnlich an der Wetterlage der letzten zwei Wochen war, dass sie einfach nicht weichen wollte. Das Tief Mitteleuropa rührte sich kaum von der Stelle. Der DWD sprach von einem Trend zu dauerhafteren Wetterlagen – aber woran könnte das liegen?
Eine in der Fachwelt viel diskutierte Theorie dazu basiert auf der starken Erwärmung der Arktis, die sich u.a. aufgrund des Eisschwundes viel schneller erwärmt hat als der Rest der Nordhalbkugel. Abb. 4 zeigt die jüngsten Messdaten zur Meereisbedeckung des Nordpolarmeeres.
Abb. 4 Meereisausdehnung auf dem arktischen Ozean für den Monat Mai, 1979-2016, aus Satellitendaten.Quelle: National Snow and Ice Data Center (NSIDC).
Nun treibt die Temperaturdifferenz zwischen Tropen und Polargebieten die Westwinde in unseren Breiten an. Es liegt daher nahe, dass sich diese Luftströmung abschwächt wenn die Arktis sich aufheizt. Genau dies hat die von Dim Coumou geleitete und höchst produktive Nachwuchsgruppe zu Extremwetter in meiner Abteilung letztes Jahr in Science nachgewiesen (Abb. 5).
Abb. 5 Zeitliche Entwicklung der westwärts gerichteten Windgeschwindigkeit im Sommer in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel. Das obere Panel zeigt das 500 mb Niveau (entsprechend der mittleren Troposphäre in ca. 5,5 km Höhe), das untere Panel das 250 mb Niveau (entsprechend dem Niveau des Jet Stream in ca. 10 km Höhe). Quelle: [cite ref="Coumou et al., Science 2015"]10.1126/science.1261768[/cite]. Mit freundlicher Genehmigung von Dim Coumou. Das untere Panel wurde am 21.6.2019 ergänzt und die Bildunterschrift entsprechend angepasst, weil auf Klimaskeptikerwebseiten angezweifelt wurde, dass es diesen Trend auch auf dem Niveau des Jet Stream gibt. In der Originalstudie von Coumou et al. in Science ist mit zwei unterschiedlichen Datensätzen gezeigt, dass dieser Abwärtstrend durch die gesamte Troposphäre robust ist (abgebildet sind dort die Höhenstufen 850 mb, 700 mb, 500 mb, 250 mb).
Die Daten zeigen u.a. eine Verlangsamung der Sommerzirkulation in der Westwindzone, incl. des Jet Stream. Die Wetterlage der letzten Zeit war durch einen besonders schwachen Jet Stream über dem Atlantik gekennzeichnet. Diese Entwicklungen könnten einen Hang zu persistenteren Wetterlagen in Europa zumindest teilweise erklären.
Fazit
Es ergibt sich für mich – bei allen verbleibenden Unsicherheiten aufgrund der starken zeitlichen und räumlichen Schwankungen von Niederschlägen und der damit verbundenen Herausforderung, signifikante Trends zu ermitteln – ein deutlich klareres Bild als noch vor wenigen Jahren. Nicht nur ist aufgrund der Physik angesichts der globalen Erwärmung mit stärkeren Extremregenfällen zu rechnen. Nicht nur wird diese Zunahme auch von den Klimamodellen vorhergesagt. Sondern auch die Summe der Beobachtungsdaten weist deutlich darauf hin, dass eine solche Zunahme bereits stattfindet, weltweit und auch bei uns, in dem erwarteten Umfang. Nach Clausius-Clapeyron bei den extremen Tagessummen, noch stärker bei den kurzen Gewitterschauern.
Auch die Medien haben ganz überwiegend seriös und differenziert über den Stand der Wissenschaft zum Einfluss der globalen Erwärmung auf Extremniederschläge berichtet. Sehr lesenswert sind u.a. Beiträge von Joachim Wille in der Frankfurter Rundschau, von Christoph Behrens sowie Marlene Weiss in der Süddeutschen, von Simone Humml von der dpa oder von Jürgen Polzin in der Berliner Morgenpost. Auch die Deutsche Welle, das heute-journal des ZDF, das RBB Inforadio, und international Climate Central haben die Klimazusammenhänge diskutiert. Der letztere Beitrag ist interessant, weil er eine ganz frische Untersuchung einer internationalen Forschergruppe zu den aktuellen Unwettern bespricht, die aufgrund von Modellsimulationen zu dem Schluss kam, dass die beobachteten Starkregen in Frankreich um rund 80 % (Seine) bis 90 % (Loire) wahrscheinlicher geworden sind durch die Klimaerwärmung. Für die Unwetter in Deutschland waren die Resultate dagegen “inconclusive”, so dass keine Aussage gemacht werden konnte. Was insofern nicht überrascht, als die verwendeten Modelle keine Gewitter auflösen, während die Niederschläge in Frankreich anders als bei uns großräumig und anhaltend waren.
Unser Planet befindet sich mitten in einem rapiden Klimawandel. Daher ist es gut und richtig, dass bei Berichten zu Extremereignissen auch die möglichen Zusammenhänge mit dem Klimawandel besprochen werden. Vor allem, wenn Ausmaß und Dauer der Unwetter (in den Worten des DWD) „absolut ungewöhnlich“ sind.
Am 21.6.2019 wurde die Abbildung 5 durch ein zweites Panel ergänzt.
https://crudata.uea.ac.uk/cru/data/temperature/HadCRUT4.png
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Auch Axel Bojanowski von SPON hat in Starkregen in Deutschland: Das Unwetter und der Klima-Bluff den DWD als Zeugen aufgeboten, allerdings als Zeugen für seine Behauptung, Starkregen habe in Deutschland nicht signifikant zugenommen, Zitat: “Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von Starkregen in den letzten 15 Jahren”, sagt der DWD auf Anfrage, seien lediglich “interessant beim Nachdenken über mögliche Entwicklungen.”
….
Man habe “festgestellt in den letzten 10, 20, 30 Jahren, dass diese Starkregen-Ereignisse schon etwas zugenommen haben.”
Dann aber kommt Bojanowsi zum Urteil: Die Daten des DWD aber zeigen: Es gibt in Deutschland keinen Trend zu mehr Tagen mit Starkregen von mehr als 30 Liter pro Quadratmeter
Ich habe den Eindruck diese Diskussion um die Zunahme von Starkregen in Deutschland geht in die Richtung Haarspalterei. Egal ob in Deutschland der Starkregen zugenommen hat oder nicht, geht es ja beim Klimawandel um ein globlales Phänomen. Selbst Bojanowski schreibt, weltweit gebe es Hinweise auf eine Zunahme von Starkregen. Für die Medien in Deutschland allerdings sind Wetterereignisse in Deutschland wichtiger als weltweite Trends. Auch die Bevölkerung lässt sich von den eben erlebten Starkregen in ihrem Denken über den Klimawandel stärker beeinflussen als von Nachrichten über weltweite Entwicklungen.
Bojanowski betreibt seine übliche Verharmlosung, freundlich gesagt. Schon der Titel “Klimabluff” ist unseriös, als ob Klimatologen die Öffentlichkeit vorsätzlich irreführen wollten.
Ich habe den Eindruck, dass dieser Text inzwischen geändert wurde, denn ich erinnere mich (und ich denke, dass dies keine Fantasie ist) an eine Formulierung, dass Rahmstorf oder das PIK die Feststellung des DWD, dass Starkregen nicht zugenommen habe, “unterschlage”.
Herr Rahmsdorf zitiert wörtlich aus Publikationen des DWD, die jeder nachlesen kann, sowie Studien der begutachteten Fachliteratur. Herr Bojanowski zitiert anonyme Aussagen eines DWD-Mitarbeiters, die keiner nachprüfen kann. Da muss ich nicht lange überlegen, was ich seriöser finde.
Daten des DWD
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/_functions/aktuellemeldungen/bilder/140331_ipcc_bericht__IPCC_AG_II_Bild_Zeitreihe_Tage_30mm.png?__blob=poster&v=1
Genau diese Datenreihe habe ich oben im Artikel ja selbst verlinkt und besprochen.
@ Rahmstorf
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/_functions/aktuellemeldungen/bilder/140331_ipcc_bericht__IPCC_AG_II_Bild_Zeitreihe_Tage_30mm.png?__blob=poster&v=1
Dort steht: “Seit 1951 hat sich die Anzahl der Tage pro Jahr mit Starkniederschlag mit mehr als 30 mm in Deutschland geringfügig und nicht signifikant erhöht”.
MfG
Krüger
Und bei mir steht oben: “geringe Zunahme um 8 % seit 1951, die angesichts der starken Schwankungen nicht signifikant ist.” Was ist Ihr Punkt? Die 8% sind der Anstieg in der roten linearen Trendlinie in der DWD-Grafik. Wollen Sie nur darauf hinweisen, dass ich dasselbe sage wie der DWD?
Herr Rahmstorf, wähle ich als Startjahr 1953 und Endjahr 2012, so habe ich gar keinen Anstieg der Tage mit Starkniederschlägen in Deutschland mehr.
http://www.fotos-hochladen.net/uploads/starkniederschlrbgaf81yd9.jpg
Das zu Ihren 8%. Der Anstieg ist nicht signifikant, da je nach Startjahr und Endjahr (+- 3 Jahre) kein signifikanter Anstieg, oder Abfall heraus kommt.
Da stimmen wir wie gesagt überein: der Anstieg der Niederschläge ab 30 mm ist nicht signifikant. Wie oben erläutert sind die Niederschläge ab 30 mm allerdings auch kaum relevant für die Extreme, die wir gerade erlebt haben. Ein Journalist hat hier eine Kurve hervorgehoben, die zu seinem bekannten Weltbild passt. Wir forschen seit Jahren auf diesem Gebiet und haben wesentliche Beiträge zu Extremniederschlägen in den führenden Fachjournalen publiziert, ich stehe zu dieser Fragestellung in Kontakt mit international führenden Wissenschaftlern wie Geert Lenderink und Peter Berg, und ich habe daher oben eine etwas ausgewogenere Darstellung des Forschungs- Diskussionsstandes zum Thema versucht.
Herr Krüger.
Genau so ist es, es gibt keinen Trend in der Zunahme von Hochwässern oder Starkregen im Alpenraum. Punktuell möge das über ein paar Dekaden zu finden sein, aber nicht im Flächenmittel und vieljährigen Reihen. Wenn man bedenkt, dass Starkniederschläge meist im Sommer auftreten und diese speziell in Mitteleuropa deutlich wärmer geworden sind (knapp 2°C), dann wird klar, dass es eben nicht so trivial sein kann und es spricht heute nichts seriös dafür, dass sg. Unwetter in einem milderen Klima häufiger auftreten.
“und es spricht heute nichts seriös dafür, dass sg. Unwetter in einem milderen Klima häufiger auftreten.”
Sehr geehrte Judith,
das Gegenteil ist der Fall. So findet man hier:
http://www.skepticalscience.com/extreme-weather-global-warming-intermediate.htm
eine Auswahl von Studien die wissenschaftliche Hinweise darauf darlegen, dass wärmeres Klima zu häufigeren Starkniederschlägen, Überflutungen, Hurrikanes, Dürren und (trivialerweise) Hitzewellen führt.
Zudem gibt es meines Wissens nach aus der Geologie Evidenz für erhöhte Erosions- und Sedimententstehungsraten zu Zeiten globaler Temperaturmaxima gegenüber Zeiten mäßiger globaler Temperaturen, die zuweilen interpretiert werden als Zeichen von recht dynamischen metereologischen Verhältnissen zu Zeiten eben dieser Maxima.
ok, sie zeigen eine Auswahl von Studien, welche mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sagen, dass durch den anthropogenen Klimaeinfluss gewisse Niederschlagsereignisse beeinflusst werden. Die Auswahl der Autoren ist selektiv und alle stammen aus dem Lager, welche in der gegenwärtigen Klimaerwärmung zu den großen Warnern gehören. Ich sehe mir da lieber die Zeitreihen der nationalen Wetterdienste an und bilde mir mein eigenes Urteil.
Wenn Sie Studien aus diesem “Lager” (das rund 97 % aller Klimaforscher umfasst) ablehnen, dann brauchen wir nicht weiter zu diskutieren. Übrigens zitiere ich oben ja auch die Studie eines nationalen Wetterdienstes, des DWD, zur Zunahme von Starkregen.
diese 97% stellen nicht mehr und nicht weniger fest, dass der Mensch einen Einfluss auf die jüngste Klimaerwärmung hat. Wie groß dieser tatsächlich ist, wird schon etwas differenzierter betrachtet und wenn wir über Niederschläge reden, dann sind beim besten Willen nicht mal annähernd diese ominösen 97% einer Meinung. Da werden sie mir doch hoffentlich auch einmal recht geben.
Es steht Ihnen doch frei, die Studien des “anderen Lagers” zu zitieren. Falls es das überhaupt gibt, denn ich bezweifle, dass ihr Anwurf der “Selektivität” stimmt. Herr Rahmstorf hat im obigen Beitrag doch zusätzlich zu meinen Links noch neuere unabhängige Studien und Argumente benannt. Sie benennen nur Ihr eigenes Zeitreihen-Betrachten, dass zudem noch im Widerspruch zu den Veröffentlichungen der nationalen Wetterdienste steht. Ich gehe davon aus, dass diese durchaus Daten analysieren können. Der DWD sagt (http://www.dwd.de/DE/forschung/klima_umwelt/klimaprojektionen/extremereignisse/extremereignisse_node.html) “Ergebnisse:
Es ist mittlerweile mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Klimawandel auch in Deutschland nicht nur eine Änderung der mittleren Verhältnisse mit sich bringen wird, sondern auch der Wetterextreme.” Weiter unten finden sich in der Grafik “erste Ergebnisse” auch “Häufigkeit/Intensität Starkniederschlagsereignisse”, es wird jedoch auch auf die Unsicherheit dieser Ergebnisse für Deutschland hingewiesen.
Sie können mich oder andere Leser gerne mit Ihren eigenen Betrachtungen überzeugen.Wo genau hat Herr Rahmstorf oder einer der zahlreichen zitierten Autoren denn unrecht?
super!
http://science.orf.at/stories/2779447/
jetzt brauchen wir nur noch Leitungen von den großen Produzenten Richtung Endlagerstätten und das ganze Gesuder findet ein Ende.
Science is organized skepticism
In a day and age of scammers, hackers, hucksters and special interests it’s good to be skeptical. You should be skeptical about everything. Some of the biggest skeptics on the planet are scientists. In fact, science is organized skepticism. Climate and weather are flip-sides of the same coin; everything is interconnected. Climate scientists tell us the climate is warming and meteorologists are tracking the symptoms: freakish weather showing up with unsettling regularity. Even if you don’t believe the climate scientists or your local meteorologist do yourself and your kids a favor. Believe your own eyes.
It’s not your imagination. And it’s not your grandfather’s weather anymore.
Der vorliegende Artikel von Klimalounge setzt diese Tradition in vorbildlicher Weise fort.
Wieder mal geballte Info übersichtlich aufbereitet! Was für ein Qualitätsunterschied im Vergleich zum Bojanowski-Artikel auf SPON!
Mir hat dieser Beitrag sehr gefallen. Er geht auf ein aktuelles Ereignis ein, das grosse Aufmerksamkeit in den Medien bekam. Er erklärt die wissenschaftlichenicht Hintergründe ausführlich und bringt auch Beispiele aus der neusten Forschung. Dabei bleibt der Ton klar und verständlich.
Dankeschön.
Ist für mich nachvollziehbar.
Ein Element fehlt mir allerdings und zwar der Einfluss der Luftsauberkeit. Wir haben grosse Fortschritte gemacht, besonders bei groben Partikeln. Diese fördern die Tropfenbildung und somit auch das frühere Einsetzen vom Regen. Es regnet häufig dafür in einer milden Form.
Fehlen diese Partikeln, so kann eine hohe Übersättigung entstehen, welche sich dann in einer heftigen Regenguss entladen kann.
Wie wird diesen Einfluss berücksichtigt?
In Ihrem Artikel, Herr Rahmstorf vermisse ich den Bezug zur starken Verdunstungsrate des s. g. “Monster El Niños”, der die letzten Monate herrschte und mit Klimawandel nichts zu tun hat, dafür aber zur Bildung blockierender Wetterlagen führt, die uns eine Dauer-Gewitterlage bescherte, mit den entsprechenden starken Regenfällen, siehe meine Einleitung.
Was sind die Belege für diese Thesen?
Für was brauchen Sie Belege ?
El Niño ? Hohe Verdunstungsrate durch eben den ?
Oder dass der El Niño beendet ist und sich der N-Atlantik abkühlt und sich dadurch ein Kältetrog bildet, der dann die Wassermassen entlässt ?
Wie auch immer, in Ihrem Artikel fehlt jedweder Hinweis auf den El Niño, der diese Niederschläge eines quasi Sommermonsums in Europa erst möglich macht.
Stimmt. Für was brauchen wir noch Belege, wenn Laien hier in den Kommentarspalten alles schon sicher wissen! Ich sollte wohl meinen Job als Forscher an den Nagel hängen und mich zur Ruhe setzen.
der Einfluss von El Nino und La Nina Zuständen auf die europäische Witterung wurde schon häufig untersucht und es sind hier keine Auffälligkeiten oder Korrelationen festzustellen. Anders freilich in Teilen Amerikas usw. usw., aber die letzten Wetterlagen bei uns haben mit dem nun quasi auf neutral gestellten El Nino keinen Zusammenhang.
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Lieber Herr Rahmsdorf,
Sie schrieben:
“Stimmt. Für was brauchen wir noch Belege, wenn Laien hier in den Kommentarspalten alles schon sicher wissen! Ich sollte wohl meinen Job als Forscher an den Nagel hängen und mich zur Ruhe setzen.”
Es kommt noch schlimmer: Neulich habe ich einen Beitrag eines sog. “Klimaskeptikers” gelesen, der sich das Pseudonym “Klimaleugner” gegeben hat, d.h. Sie haben die ganze Zeit umsonst gearbeitet. Es gibt garkein Klima. Das ist richtig bitter.
“Klimarealist” ist aber auch nicht ganz richtig. Es müßte eher “Klimaphantast” heißen.
Belege brauchen wir übrigens nur fürs Finanzamt. Das müßten Sie doch wissen. –
Wie sagte Albert Einstein einst so schön? 2 Dinge seien unendlich: Das Weltall und die Dummheit. Bei dem Weltall sei er sich aber nicht so sicher …
Herzlicher Gruß aus dem Stuß und der klimafreien Zone
Harald Jochums / Duisburg-Rheinhausen
….Temperaturmessungen sind im Vergleich zu Niederschlagsmessungen ein Kindespiel.
Und wenn man irgendwo diverse Trends in der Niederschlagsentwicklung ableiten will, dann wird die Sache erst richtig komplex.
Die verwendeten Messgeräte haben sich im Laufe der Jahrzehnte verändert und die Stationen sind oft nicht mehr am exakt selben Ort. Starkniederschläge (wurden) werden oft nicht vollständig erfasst, da der Niederschlag zum Teil nicht in Gerät landet oder verbleibt usw.
Wir finden heute Stationen, wo Starkniederschläge abnehmen, benachbart von solchen, wo diese zunehmen. Das liegt in der Natur der Sache von solchen Niederschlägen, sie sind oft punktueller Natur und können regionale Reihen gravierend beeinflussen.
Eine um ca. 1°C wärmere Luftsäule kann theoretisch um wenige % mehr Wasserdampf aufnehmen. Entscheidend für intensive Niederschläge sind aber andere, meteorologische Parameter. Nennen wir sie einfach Labilitätskriterien. Luftmassengrenzen und insbesondere die T Abnahme mit der Höhe sind die wesentlichen Punkte. In einem zunehmendem Treibhausklima nimmt diese Lapsrate etwas ab, was gegen konvektiv verstärke Niederschläge spricht. Zudem soll der horizontale Gradient von mittleren zu hohen Breiten abnehmen, was wiederum zu verringerter Baroklinität führt und Niederschläge entlang der Frontensysteme abschwächt.
Meteorologisch spricht wenig dafür, mehr dagegen, dass in einem milderen Klima im Mittel vermehrt starke oder gar extrem starke Niederschläge auftreten könnten.
(Lebt hier noch jemand?)
Sehr geehrter Günther,
tatsächlich klingt Ihr Einwand für mich zunächst relativ sinnig. Ich würde gerne die Antwort eines entsprechenden Fachmannes/-frau hierzu hören. Dennoch gebe ich als Laie folgende Dinge zu bedenken:
1. Die Autoren der hier verlinkten Paper sind mit Sicherheit bewandert in diesen Fragen und kommen zu gegenteiligen Schlüssen.
2. Ich glaube das Ganze ist nicht so einfach wie Sie es darstellen. Eine Suche zu den von Ihnen eingebrachten Themen meinerseits brachte Folgendes zutage:
a) “http://www.climate.be/textbook/chapter4_node7.html” Wenn ich das richtig verstehe, verhält sich die Lapse Rate gerade in unseren Breiten genau umgekehrt und erhöht sich.
b) “https://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanisches_anoxisches_Ereignis” In der geologischen Vergangenheit waren hohe Temperaturen immer mit stark überproportional erwärmten Polargebieten und stark verringerten Nord-Süd-Gradienten verknüpft. “[…] Wichtigstes Resultat dieses Treibhausklimas war jedoch eine enorm angestiegene Erosionsrate, welche die Weltozeane mit festländischen Verwitterungsprodukten überlastete und quasi „überdüngte“. […] [S]elbst für die Polarmeere werden hierbei Temperaturen[6] von über 27 °C angenommen.”
Ergänzung: Einen Satz vorher in Quelle 2: “Das herrschende Klima bei Einsetzen eines ozeanischen anoxischen Ereignisses war offensichtlich anomal warm[2] mit wasserdampfgesättigten Regenwäldern, schweren täglichen Regengüssen und zerstörerischen Gewitterstürmen.[2][3]”
Dürre als Folge von Starkregen?
Verstehe ich es richtig, dass eine Zunahme von Starkregen (Fall b und besonders c) in den Zeiten dazwischen Regenmangel (Dürren) wahrscheinlicher macht, weil bei diesen Ereignissen so viel Feuchtigkeit der Luft entzogen wird, dass normaler Regen weniger wahrscheinlich wird?
Wie im Artikel erwähnt steigt im globalen Mittel die Verdunstungsrate (also der Gesamtniederschlag) weniger stark an als die Kapazität der Atmosphäre, Wasser aufzunehmen, und damit der Starkregen. In der Folge fällt ein größerer Anteil der Niederschläge konzentriert in Starkregenereignissen. Noch wichtiger für die Zunahme von Dürre ist aber die Tatsache, dass es regionale Unterschiede gibt: in manchen Regionen nehmen die mittleren Niederschläge zu, in anderen ab. Und unter Dürre versteht man meist das für die Landwirtschaft relevante austrocknen der Böden – das passiert auch bei gleich bleibenden Regenfällen allein durch die zunehmende Verdunstung der Bodenfeuchte infolge der Erwärmung.
alles wird extremer. Seit dem Ende der Kleinen Eiszeit gegen 1850, als die meisten Alpengletscher ihren höchsten Stand der letzten ca. 9.000 Jahre erreicht hatten, wurde es global und insbesondere regional messbar milder. Global um rund 0,8°C und bei uns ca. doppelt so viel. Das kann man extrem sehen, oder auch nicht.
Die Extremisten sehen naturgemäß nur das Schlechte daran. Es sollen mehr Dürren kommen, gleichzeitig mehr Stürme und Fluten. Arten werden massenhaft aussterben, die Meere versauern und Klimakriege werden uns heimsuchen. Bislang wurden milde Zeiten am Planeten und in jeder Region noch als Optimum bezeichnet, jetzt, wegen einer knapp 1 Grad Erholung aus der Kleinen Eiszeit werden wir von fürchterlichen Wetterkatastrophen heim gesucht. Jaja, so schnell kann das gehen, oder auch nicht. Für mich persönlich gibt es keinen Grund, diesen Klimawandel so negativ zu inszenieren.
Es wird ja nicht bei einem Grad bleiben. Begriffe wie “Optimum” sollte man nicht als Bewertung verstehen. Wenn eine Krebsvorsorgeuntersuchung “positiv” ausfällt, ist das ja auch kein Grund zur Freude.
Ich kann mit Ihren unstrukturierten Ausführungen nichts anfangen. Um ein, zwei Beispiele zu nennen: Von welchen „Extremisten“ sprechen Sie? Was bedeutet „naturgemäß“ und „es sollen“? Wie weit ist eigentlich Ihr Zeithorizont? „Jaja, so schnell kann das gehen, oder auch nicht“: Das ist doch argumentativer Firlefanz, da hatte ich ja schon im Kindergarten ein höheres Diskursniveau!
Geben Sie sich mal etwas Mühe und begründen Sie für andere nachvollziehbar, warum all die von Ihnen erwähnten Folgen des Klimawandels keine gravierenden negativen Auswirkungen auf die Menschheit haben. Der Klimawandel wird in einer 10-Milliarden-Welt mindestens wie ein Bedrohungsmultiplikator wirken, ich finde das alles für zukünftige Generationen durchaus beängstigend.
Haben Sie den befürchteten Meeresspiegelanstieg eigentlich absichtlich vergessen?
Laut WHO, die ihre Abschätzungen aus der wissenschaftlichen Literatur bezieht, starben innerhalb der letzten Dekaden 50000 Menschen pro Jahr (eine halbe Million pro Jahrzehnt) weltweit an den Folgen der derzeitigen globalen Erwärmung, Tendenz steigend. Im WHO-Bericht findet man das aufgeschlüsselt, wichtig ist zum Beispiel die klimatisch begünstigte Verbreitung der Krankheiten warmer Klimate. Die WHO erwartet 150 000 Klimatote/Jahr im Zeitraum 2030-2050. Wenn man das mit anderen Todesursachen (Verkehrstote, Durchfallerkrankungstote ohne Erwärmung) vergleicht, ist das wenig. Andererseits sterben laut Pentagon weltweit maximal 50 000 Menschen / Jahr durch Terrorismus und Guerilla (kumuliert), und darum wird ein gigantischer Rummel gemacht. Die Klimaauswirkungen jedoch nehmen viel schneller zu als Terrorismustote, da man zu wenig gegen deren Ursachen unternimmt. Mein rationaler Vorschlag: Geld aus Terrorismusbekämpfung in den Klimaschutz oder Krankheitsbekämpfung stecken erscheint angesichts der Zahlen als sehr rational.
Vielleicht zählen aber auch manche Leben einfach mehr als andere, schließlich treffen Klimaschäden arme Länder überproportional.
@ Mara
Eine Frage. Da Sie ja den Vorwurf in den Raum werfen, das “Extremisten” nur das schlechte sehen, nehme ich mal an, das Sie auch davon ausgehen das etwa ” die Meere versauern “.
Meine Frage. Was bringt uns der Klimawandel alles gute, das uns als Menschheit die saurer werden Meere “versüßt”? Den Schaden also ausgleicht?
Ansonsten möchte ich auf etwas hinweisen, was Sie aus den Augen lassen. Sie haben meiner sehr bescheidenen Meinung nach, nämlich ein Problem Statistiken richtig zu verstehen.
Wenn Sie etwa von “1 Grad Erholung” sprechen, wobei das eine suggestive Feststellung ohne Beleg darstellt, da hier indirekt der Anthropogene Anteil am Klimawandel geleugnet oder klein geredet wird, dann ignorieren Sie das es Regionen auf der Welt gibt, bei denen es wesentlich wärmer geworden ist als die besagten 1 Grad Celsius.
Man kann auch in einem See ertrinken der im Durchschnitt 30 Zentimeter tief ist. Und wenn wir mit einer steigenden Globalen durchschnitts- Temperatur von 2 Grad zu kämpfen haben werden, dann bedeutet das für einige Regionen auf unserem Planeten 6 Grad höre Temperaturen.
MfG
wenn ich nur diese Kernaussage des IPCC frei zitiere, sollte auch ihnen klar werden, wovon hier eigentlich die Rede sein könnte. Wobei es noch dazu mehr als nur legitim ist, auch den IPCC Aussagen nicht blind zu vertrauen.
Also, angeblich sind ja diese 97% Konsens folgendes: der Großteil der Erwärmung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (größer 50%) ist sehr wahrscheinlich (größer 90%) anthropogen verursacht.
Das bedeutet, dass es unzulässig ist, so zu tun, als ob die gesamte Erwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit anthropogen sein sollte, bis etwa 1950 reden wir von einer natürlichen “Erholung” aus der LIA und dann kommen ein paar wenige 1/10°C anthropogen dazu und das glauben auch “nur” 97% der eingeladenen Wissenschaftler und selbst da sind sie sich nicht ganz sicher. Nehmen sie das einfach zur Kenntnis.
“Erholung” ist leider kein physikalischer Antriebsmechanismus. Der kann nur im Strahlungsantrieb liegen.
@Mara, die relevanten Folgen werden ja nicht bei einer durchschnittlichen Erwärmung von 1°C eintreten, sondern wenn es weiter so geht und wir bei 3°C oder mehr ankommen. Von daher kann man schlecht sagen, in den letzten Jahrzehnten sind die Dürren, Stürme und Fluten moderat geblieben, also wird das im nächsten Jahrhundert nicht schlimmer werden. Ein massenhaftes Aussterben von Tierarten haben wir jetzt schon erreicht, ganz ohne Klimaerwärmung aber mit deutlichen anthropogenen Anteil. Die Erwärmung ist da nur ein Add-On.
Und vom Ausdruck “Klimaoptimum” sollte man sich nicht auf eine falsche Fährte bringen lassen. Damit werden in der Klimatologie Warmzeiten bezeichnet. Nicht gemeint ist ein optimales (nach welchen Kriterien?) Klima.
@Mara
Zitat: ” Für mich persönlich gibt es keinen Grund, diesen Klimawandel so negativ zu inszenieren.”
Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie persönlich offenbar noch nicht vom anthropogenen Klimawandel betroffen sind. Aber es gibt bereits sehr, sehr viele Menschen auf dem Planeten Erde, die sehr wohl vom anthropogenen Klimawandel betroffen sind. Und da das Klima bekanntlich keine nationalen Grenzen respektiert, könnten auch Sie schon morgen betroffen sein. Es ist übrigens eine psychologisch eingehend untersuchte Tatsache, dass sehr viele Menschen in den reichen Industrieländern den Klimawandel nicht fürchten, weil sie offenbar, wie sie selbst, nicht persönlich davon betroffen sind. Allerdings, angesichts des sich global vollziehenden Klimawandels sollte man die Sache meiner Ansicht nach doch etwas vorausschauender betrachten:
Was heute “nur” die anderen betrifft, könnte schon morgen auch Sie einholen.
MfG,
Nemesis
Die “Erholung” um ca 1 Grad fand innerhalb von 150 Jahren statt. In den letzten 10 tausend Jahren war die gesamte Schwankung der Temperatur geringer als 1 Grad. Die vielbeschworene Warmzeit im Mittelalter bedeutete eine Erwärmung um gerade mal 0,2 Grad. Finden Sie nicht, dass – unabhängig von der Diskussion um die Ursachen und Konsequenzen – hier ganz offensichtlich etwas aus dem Ruder läuft?
so einfach ist es aber auch wieder nicht. Hier scheinen einige zu glauben, nur weil es gewisse Studien gibt, welche eine “nie da gewesene” Erwärmung behaupten, die letzten Dekaden deshalb was Außergewöhnliches darstellen würden. Zum Glück gibt es etliche Studien über die letzten 1000a, welche das Gegenteil nachweisen. Auch in den IPCC Reporten ist wieder etwas mehr Vernunft eingezogen, man findet die Römer Zeit, die MWP und die LIA deutlich ausgeprägter, als nach dem Michael Mann und Friends Desater. Aber ich verstehe sehr gut, dass Laien gerne an die Klimakatastrophe glauben und sich gar nicht wünschen, dass diese wohl halb so wild sein könnte. Das ist dann aber eher ein psychologisches Thema.
Wer von einem “Michael Mann und Friends Desaster” spricht, der hat sich wohl von der Desinformation auf “Klimaskeptiker”-Websites verschaukeln lassen. In der Fachwelt gilt die klassische Arbeit von Mann et al. aus den 1990ern inzwischen durch zahlreiche weitere Studien als glänzend bestätigt. Sie finden hier auf KlimaLounge eine mit entsprechenden Belegen der Fachliteratur versehene Übersicht dazu, sodass Sie sich selbst gerne ein eigenes Bild von der Evidenz machen können:
Paläoklima: Die letzten 2000 Jahre
Paläoklima: Die Hockeyschläger-Debatte
Skepsis ist die Grundlage jeder funktionierenden Wissenschaft. Das haben einige vergessen und andere wollen das einfach nicht glauben.
Deshalb ist auch jeder, der fachlich mit dem Thema Klima zu tun hat, nur dann ein guter Wissenschafter, wenn er alle Teilbereiche so gut es eben geht betrachtet, analysiert und kritisch hinterfragt. Tut er das, so zeigen sich speziell in der Klimatologie so viele Bereiche und Unsicherheiten, wo Skepsis an Pauschalaussagen oder Konsensgeschrei nicht nur zulässig, sondern viel mehr erwünscht sein müssen.
Über den Mannschen Hockeystick muss man wirklich nicht mehr diskutieren, da selbst in den IPCC Reporten nachfolgend wieder einige Studien Eingang fanden, welche über die NHK um Faktoren größere Klimaschwankungen ergeben, vor der Instrumenten Epoche. Man muss hier wirklich nicht auf irgendwelche Skeptiker Seiten zurückgreifen, wobei es wie gesagt sicher nicht so sein kann, dass skeptische Stimmen per se immer falsch liegen müssen. Eher das Gegenteil dürfte der Fall sein.
Selbstverständlich ist jeder gute Wissenschaftler ein Skeptiker im besten Sinne – gegenüber der Arbeit von Kollegen, aber auch gegenüber der eigenen. Bei einer halbwegs skeptischen Betrachtung der eigenen, oben gezeigten Kurven, hätte den Autoren sofort auffallen müssen, dass hier etwas nicht stimmmt.
Was die Mann-Kurve angeht sollten Sie vielleicht nochmals nachlesen, was der IPCC wirklich dazu schreibt – die Folgerungen haben sich alle bestätigt.
> Mara 6. Juli 2016 @ 11:02 Skepsis ist die Grundlage jeder funktionierenden Wissenschaft.
Skepsis an sich ist Grundlage für gar nichts. Sie müssen schon konkreter werden um ernst genommen zu werden. Ein paar pauschale Sätze nimmt zu recht keiner ernst. Um es noch klarer zu formulieren: Es ist überhaupt nicht klar wovon Sie überhaupt reden.
Zu Michael Mann möchte ich nur auf eines seiner Bücher verweisen. Wie so oft gibt es beim Guardian mehr: https://www.theguardian.com/environment/2012/feb/17/michael-mann-climate-war
@Mara:
In Ihren Kommentaren entdecke ich eigentlich nichts, was auf eine ernsthafte Beschäftigung mit seriöser und allgemein rezipierter Fachliteratur hinweist. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass seit dem Klimaoptimum des Holozäns die globalen Temperaturen im Mittel etwa um 0,1 °C pro Jahrtausend gesunken sind und dass dieser Trend erst in den letzten Jahrzehnten (und das ziemlich rapide) in das genaue Gegenteil umschlug.
Die schleichende Abkühlung über die Dauer der letzten 7000 Jahre hängt ursächlich mit den allmählichen und genau berechenbaren Veränderungen der Erdbahnparameter und damit der Strahlungsbilanz zusammen (Stichwort Milankovic-Zyklen). Somit ergibt sich für das gesamte Holozän ein Temperaturkorridor von etwa 1° C, in dem sich alle kurzzeitigen und zumeist räumlich begrenzten Fluktuationen wie zum Beispiel die Mittelalterliche Warmzeit bewegten.
Die gegenwärtige globale Erwärmung fällt unter eine völlig andere Kategorie und liegt in ihren möglichen klimatischen Auswirkungen weit außerhalb des bescheidenen 11.700-Jahre-Rahmens des Holozäns mit seiner 1-Grad-Schwankungsbreite. Nachzulesen hier:
http://climatechange.lta.org/wp-content/uploads/cct/2015/03/ZeebeEtAl-NGS16.pdf
Natürlich wird auch dieses Paper mit großer Wahrscheinlichkeit unter Ihre Privatrubrik “gewisse Studien” fallen. Allerdings sind gerade die “gewissen Studien” anerkannter Fachwissenschaftler diejenigen mit der größten Aussagekraft. Zum aktuellen Klimawandel aus paläoklimatologischer Sicht existieren Tausende von Untersuchungen – und alle sagen mehr oder minder dasselbe.
Zur Psychologie von sog. “Klimaskeptikern” habe ich mich in diesem Forum schon mehrfach fundiert geäußert. Deren Hauptmotiv ist vor allem das Abschieben von Verantwortung. Die Bedeutung von Ideologien und diversen quasireligiösen Verfestigungen im limbischen System des Gehirns habe ich begründet mehrfach erwähnt.
Klimaskeptiker können ganz generell nur eingeschränkt mit Komplexität umgehen; sie sind nicht in der Lage, mit ihren mentalen Modellen ein konsistentes Gesamtbild komplexer Systeme zu erzeugen. Sie sind nicht „offen“ veranlagt und entwickeln sich aus diesem Grund kognitiv nicht weiter. Deshalb ist der typische Klimaskeptiker meistens auch für Management-Positionen ungeeignet.
Ich zitiere in diesem Zusammenhang noch einmal den Nobelpreisträger für Chemie Mario Molina: „Die Klimaskeptiker arbeiten mit Methoden, mit denen sie kein Highschool-Examen bestehen würden.“
Können Sie etwas genauer erläutern, was Sie mit Ihren beiden letzten Sätzen eigentlich meinen? Ich bin sicher, dass sich daraus dann eine sehr interessante Diskussion entwickeln kann.
“Klimaskeptiker können ganz generell nur eingeschränkt mit Komplexität umgehen; sie sind nicht in der Lage, mit ihren mentalen Modellen ein konsistentes Gesamtbild komplexer Systeme zu erzeugen. Sie sind nicht „offen“ veranlagt und entwickeln sich aus diesem Grund kognitiv nicht weiter. Deshalb ist der typische Klimaskeptiker meistens auch für Management-Positionen ungeeignet.”
Ich wäre mit solchen Pauschalaussagen vorsichtig. Menschen können sehr wohl in den meisten Dingen recht vernünftig sein, und habe dann einen blinden Fleck, einen Wahn. Die logischen “Defekte” treten also nur partiell auf. Wenn der Wahn nicht direkt ihre Existenz betrifft, können sie mit so etwas gut leben. Ich kenne Klimaskeptiker, die sind Professor oder leiten eine kleinen Investment-Firma. Und bei vielen Menschen ist es eine andere Spinnerei, man sollte nicht meinen, das man vor so etwas gefeit sei.
“so einfach ist es aber auch wieder nicht. Hier scheinen einige zu glauben, nur weil es gewisse Studien gibt, welche eine “nie da gewesene” Erwärmung behaupten, die letzten Dekaden deshalb was Außergewöhnliches darstellen würden.”
Naja, sagen wir mal so, die Existenz solcher Studien sind ein guter Wegweiser, dass es wahrscheinlich auch so ist.
“Zum Glück gibt es etliche Studien über die letzten 1000a, welche das Gegenteil nachweisen.”
Können Sie exemplarisch eine nennen?
“Auch in den IPCC Reporten ist wieder etwas mehr Vernunft eingezogen, man findet die Römer Zeit, die MWP und die LIA deutlich ausgeprägter, als nach dem Michael Mann und Friends Desater.”
Von welcher Größenordnung sprechen wir da? Wenn man nach MWP googelt, dann findet man Angaben von ca. 0,4 Kelvin Unterschied (können auch ein paar Zehntel mehr oder weniger sein), z.B. hier: http://static.skepticalscience.com/pics/MWPLIACO2.gif Qualitativ sehe ich da schon einen Unterschied zwischen diesen Schwankungen, die in einem Zeitraum von einigen Jahrhunderten stattfanden oder einen Anstieg von ca. 0,8 Kelvin innerhalb der letzten 100 Jahre. Und wir befinden uns möglicherweise erst am Anfang einer stärkeren Erwärmung, wenn wir so weiter machen.
“Aber ich verstehe sehr gut, dass Laien gerne an die Klimakatastrophe glauben und sich gar nicht wünschen, dass diese wohl halb so wild sein könnte.”
Ich bin Laie und ich fände es einfach toll, wenn das alles nur halb so wild wird wie angenommen. Wenn ich Symptome einer schweren Krankheit habe, dann will ich auch nicht hoffen, dass es schlecht um mich bestellt ist. Aber man muss ja auch irgendwie realistisch bleiben und kann nicht sagen, wird schon nicht so schlimm werden. Irgendwo muss man beim Klima den derzeitigen Wissensstand zur Kenntnis nehmen. Das IPCC filtert ja nicht nur die geringen Klimaerwärmungsprognosen heraus, sondern auch die Ausreißer in die andere Richtung. Die allermeisten Projektionen bei einer Verdoppelung des CO2-Gehalts liegen zwischen 1,5 bis 4,5 Kelvin. Es macht ja keinen Sinn, dass ich nun annehme, dass wir in Wirklichkeit bei deutlich unter 1,5°C landen werden, genauso wenig, wie ich annehme, dass er bei über 4,5°C liegen wird.
@Sören Hader
” Es macht ja keinen Sinn, dass ich nun annehme, dass wir in Wirklichkeit bei deutlich unter 1,5°C landen werden…”
Siehe dazu zB:
” Paris climate agreement plans don’t match Paris agreement goals –
Paris Agreement aims for under 2°C warming, but we’re headed north of that”
http://arstechnica.com/science/2016/06/paris-climate-agreement-plans-dont-match-paris-agreement-goals/
http://www.nature.com/nature/journal/v534/n7609/full/nature18307.html
@Mara
” Aber ich verstehe sehr gut, dass Laien gerne an die Klimakatastrophe glauben und sich gar nicht wünschen, dass diese wohl halb so wild sein könnte.”
Das ist eine bösartige Unterstellung (in typischer Leugner-Manier, nämlich ad hominem). Es geht im Übrigen auch garnicht um die “Meinung” irgendwelcher Laien, sondern es geht um wissenschaftliche Fakten, hinter deren Aufarbeitung praktisch die gesamte Wissenschaft steht- Fakten, die Sie jedoch nicht bereits sind, ernsthaft zur Kenntnis zu nehmen bzw aufzuarbeiten. Allerdings ist es für die Realpolitik nicht entscheidend, was in irgendwelchen Foren gesagt wird, sondern was letztlich politisch tatsächlich umgesetzt wird. Und da können die Leugner ganz sicher einen wesentlichen Erfolg verbuchen:
Politisch treten wir seit Jahrzehnten praktisch auf der Stelle.
Sie können also ganz beruhigt sein, in der Realität wird weiterhin BAU betrieben, praktisch nichts ändert sich. Ich bin da auch soweit ganz beruhigt- ich habe nämlich keine Nachkommen und bin schon recht alt.
Einen angenehmen Tag noch,
Nemesis
Keine Studie aber ein Mosaikstein, der sich ins Bild einfügt, ergibt sich aus der Versicherungssumme, die infolge von Starkregen, jeweils mit einem Vornamen betitelt, ausbezahlt werden musste, und dabei ist das letzte und das laufende Jahr noch gar nicht enthalten.
Demnach ist wohl in Münster/Westfalen viel Schaden entstanden. Böse Zungen sagen “in Münster regnet es -oder die Glocken läuten”, aber die überlieferten 292 ltr/m² in 7 Stunden durch Quintia sind wohl des Guten zuviel.
https://de.statista.com/infografik/5321/schaeden-durch-starkregen/
viele, unter anderem ein Roger Pielke jun. haben nachgewiesen, wie es sich mit versicherten Schäden tatsächlich verhält, wenn man alle Parameter korrekt berücksichtigt. Zahlen von Versicherungen etc. sind völlig ungeeignet irgendwelche Trends beim Niederschlag festzuhalten.
Aktualisierung:
In dem Kontext sollte niemand überrascht sein, wenn sich die Qurtalsbilanz des größten deutschen Versicherers eintrübt. Aus der FAZ(-online) von heute:
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“Allianz muss wegen Unwettern Gewinnrückgang hinnehmen
Vor allem wegen der vielen Überschwemmungen und Stürme in Deutschland und Frankreich, muss die Allianz nun schlechte Zahlen vermelden. Es gab einen Gewinnrückgang….”
@Gerhard S.
Sie schrieben:
[Zahlen von Versicherungen etc. sind völlig ungeeignet irgendwelche Trends beim Niederschlag festzuhalten.]
Wenn Sie meine “Bezugsmail” genau lesen fällt Ihnen auf, dass ich von einem Mosaikstein sprach, der das Bild, das zuvor aufgrund anderer Daten entstanden war, arrondiert. Es geht also um einen weiteren Indikator, den man mit Verlaub zur Kenntnis nehmen darf.