Klimaforscher-Befragungen und ihre Interpretation

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Der oft zitierte Konsens in der Klimaforschung bezüglich des menschlichen Einflusses auf das Klima ist weder in einer Abstimmung noch in irgendwelchen Umfragen begründet. Er ergibt sich aus einer Analyse der in Fachzeitschriften publizierten Forschungsergebnisse. Sowohl die eingehende Auswertung (engl. „Assessment“) dieser Publikationen (wie durch das IPCC) als auch statistische Analysen (N. Oreskes) der wissenschaftlichen Literatur haben den Konsens bestätigt. (Die Arbeit von Oreskes wurde zwar kritisiert, diese Kritik erwies sich aber als weitgehend haltlos und wurde nach einigen Diskussionen zum grössten Teil zurückgezogen).

Die Assessment-Arbeit des IPCC wird zwar aus Skeptikerkreisen immer wieder als politisch beeinflusst kritisiert, doch beschränkt sich der politische Einfluss nachweislich auf die Art der Formulierung in der Zusammenfassung für Entscheidungsträger und nicht auf den wissenschaftlichen Inhalt. Die wissenschaftlichen Aussagen werden im Konsens der beteiligten Forscher formuliert und durchlaufen einen offenen, mehrstufigen und sehr transparenten Begutachtungsprozess.

Die Erhebung von wissenschaftlichem Konsens oder Dissens in komplexen Wissensgebieten mittels einfachen Umfragen ist dagegen sehr heikel und weist viele Unzulänglichkeiten auf, wie hier im Beitrag Neue Umfrage unter Klimaforschern bereits diskutiert worden ist. Zusätzlich lässt sich das Resultat solcher Umfragen durch gezielte Fragestellung auch steuern. Die Resultate der Umfragen lassen viele Möglichkeiten der Interpretation offen und können je nach Selektion zu beliebigen Aussagen führen – dazu hat das BBC kürzlich einen treffenden Kommentar publiziert.

Untenstehend wird anhand der Analyse einer solchen Umfrage von Hans Kepplinger und Senja Post diskutiert, wie unpräzise Fragen zu beliebigen Interpretationen führen und wie Antworten sehr einseitig interpretiert werden können.

Frage 1:

„Wie gefährlich sind die Folgen des Klimawandels für die Menschen im 21.
Jahrhundert? Bitte schätzen Sie die Gefahr anhand der folgenden Skala ein:“
1: „Die Folgen des Klimawandels werden für die Menschen insgesamt sehr gefährlich sein.“ bis
5: „Die Folgen des Klimawandels werden für die Menschen insgesamt sehr ungefährlich sein.“

Antworten: (1) 16%, (2) 41%, (3) 19%, (4) 11%, (5) 2%, "kann man nicht sagen“ 11%.

Interpretation der Autoren der Umfrage:

Die Mehrheit der Klimaforscher (57 Prozent) ist der Ansicht, dass die "Folgen des Klimawandels für die Menschen im 21. Jahrhundert gefährlich" sind. Eine bedeutende Minderheit stimmt dieser These dagegen nicht zu, weil sie negative und positive Folgen sieht, weil sie die Gefahr generell bestreitet oder weil sie der Meinung ist, dass man darüber keine konkreten Aussagen machen kann.

Alternative Interpretation: Die Fragestellung lässt die Interpretation der mittleren Skalenstufen offen – es ist jedoch davon auszugehen, dass von den meisten Lesern 2 als “gefährlich”, 3 als “mittlere oder teilweise Gefährdung” und 4 als “ungefährlich” verstanden wird. Man hätte die Ergebnis daher auch so zusammenfassen können, dass gut drei Viertel (76%) der Befragten den Klimawandel als mindestens teilweise oder mittlere Gefährdung der Menschen betrachten. Weitere 11% sind unsicher, d.h. sie wissen nicht, ob eine Gefährdung besteht (“man kann keine Aussagen machen”). Daraus folgt, dass 87% der Befragten die Folgen des Klimawandels als mindestens potentiell gefährlich erachten. Lediglich 13% glauben, dass die Folgen ungefährlich oder sehr ungefährlich sind.

Frage 2:

„Damit das Klima berechenbar ist, müssen eine Reihe Voraussetzungen erfüllt sein. Welche Voraussetzungen sind schon erfüllt, welche sind noch nicht erfüllt, aber in Zukunft erfüllbar, und welche sind prinzipiell nicht erfüllbar?“

Voraussetzungen:
„Klima-Modelle müssen hinreichend präzise sein.“
„Klimatische Prozesse müssen hinreichend verstanden sein.“
„Die Computer müssen hinreichend leistungsfähig sein.“
„Empirische Daten müssen hinreichend verfügbar sein.
„Empirische Daten müssen hinreichend präzise sein.“

Jeweils mögliche Antworten:
“Heute schon erfüllt” (14%, 10%, 30%, 13%, 17%)
“Noch nicht erfüllt, aber in Zukunft erfüllbar” (65%, 84%, 59%, 72%, 57%)
“Prinzipiell nicht erfüllbar” (14%, 2%, 2%, 9%, 12%)

Interpretation der Autoren der Umfrage:

Die Mehrheit der Wissenschaftler ist der Ansicht, die Voraussetzungen für die Berechenbarkeit des Klimas seien gegenwärtig noch nicht gegeben. Dies betrifft die Menge und Qualität der empirischen Daten, die Qualität der Modelle und Theorien sowie die Kapazität der verfügbaren Analysetechniken. Nur eine Minderheit von zehn bis 20 Prozent der Klimaforscher ist der Meinung, die empirischen und theoretischen Voraussetzungen für die Berechnung des Klimas seien heute schon gegeben.

Alternative Interpretation: Die Frage ist ungenügend präzise. Was ist mit “berechenbar” gemeint? Ab welcher Genauigkeit der Prognose gilt das Klima als “berechenbar”? Diese Einschätzung ist individuell für jeden Befragten unterschiedlich, sie ist entscheidend für die Interpretation der Antworten und ist völlig unbekannt. Wohl kaum ein aktiver Wissenschaftler würde auf solche Fragen antworten, dass Modelle schon hinreichend Präzise sind, die Computer leistungsfähig genug sind, es genügend Daten gibt usw. Tatsächlich antwortet auch kaum ein Wissenschaftler so.

Da nicht klar ist, was unter “Berechenbarkeit” des Klimas verstanden wird, können diese Antworten nicht sinnvoll interpretiert werden. Es gibt im Klimasystem Aspekte, die bereits heute recht gut berechnet werden können, andere hingegen nicht. Da nur nach dem Klima allgemein gefragt wird, geben die Antworten nicht das Spektrum der Meinungen wieder, sondern das Spektrum des Verständnisses von „hinreichend“ (wofür?) und “Berechenbarkeit”.

Frage 3:

„Grob geschätzt: Wurde nach Ihrem Urteil die Klimaentwicklung der vergangenen 50 Jahre überwiegend vom Verhalten der Menschen, überwiegend von natürlichen Faktoren oder zu gleichen Teilen vom Verhalten der Menschen und von natürlichen Faktoren beeinflusst?“

Antworten: „Die Klimaentwicklung der vergangenen 50 Jahre wurde …
“…überwiegend vom Verhalten der Menschen beeinflusst.“ (46%)
“…zu gleichen Teilen vom Verhalten der Menschen und von natürlichen Faktoren beeinflusst.“ (27%)
…überwiegend von natürlichen Faktoren beeinflusst.“ (11%)
„Das kann man nicht sagen.“ (16%)

Interpretation der Autoren der Umfrage: Kein Kommentar dazu in der Studie.

Alternative Interpretation: 73% der Befragten halten den Menschen für einen wesentlichen Einflussfaktor. Klimamodelle spielen bei der Unterscheidung von Einflussfaktoren eine wichtige Rolle. Die überwiegende Mehrheit der Befragten hält das Klima offensichtlich für genügend berechenbar bzw. die Modelle für gut genug, um über die Einflussfaktoren entscheiden zu können. Dies zeigt, dass “Berechenbarkeit” von der Fragestellung abhängt und deshalb aus der Frage zur Berechenbarkeit keine sinnvollen Schlüsse gezogen werden können.

Frage 4:

„Was halten Sie persönlich von der Hockeyschläger-Kurve von Mann und Jones?“
Antworten:
„Die Kurve ist heute die bislang beste Annäherung an die Klimaentwicklung der Vergangenheit.“ (35%)
„Die Kurve ist widerlegt und überholt.“ (10%)
„Das ist noch unklar.“ (29%)
keine Antwort (26%).

Interpretation der Autoren der Umfrage:

Die Antworten offenbaren erhebliche Meinungsunterschiede. Nur für eine Minderheit (35 Prozent) ist "die Kurve die bislang beste Annäherung an die Klimaentwicklung der Vergangenheit". Ihnen steht eine noch kleinere Minderheit (zehn Prozent) gegenüber, nach deren Ansicht die Kurve "widerlegt und überholt" ist. Die meisten Klimaforscher haben dazu jedoch keine konkrete Meinung. Für sie ist die Sachlage entweder "noch unklar" (29 Prozent), oder sie äußern sich dazu nicht (26 Prozent). Innerhalb der Fachwelt ist die Hockeyschläger-Kurve folglich keineswegs allgemein anerkannt.

Alternative Interpretation: Die Frage ist schon im Ansatz verwirrend, da allgemein eine im 3. IPCC-Bericht von 2001 prominent gezeigte Klimarekonstruktion für das letzte Jahrtausend von Mann, Bradley und Hughes (1999) als „hockey stick“ bekannt ist, und nicht die vier Jahre später erschienene Rekonstruktion von Mann und Jones (2003), die eine breitere Datenbasis und andere Methodik verwendet. Zudem ist seit dem ursprünglichen „hockey stick“ eine stattliche Anzahl weiterer Rekonstruktionen veröffentlicht worden. Die Hockeyschlägerkurve war zur Zeit ihrer Veröffentlichung die beste Annäherung (da es die erste für die ganze Nordhemisphäre war), zum Zeitpunkt der Befragung 2006 gab es jedoch wahrscheinlich bessere Rekonstruktionen, z.B. die von Mann und Jones (2003) und noch neuere. Es ist deshalb nicht erstaunlich, wenn die Antworten, was die “bislang beste Annäherung” ist, unterschiedlich ausfallen – zumal wie gesagt unklar ist, welche Kurve überhaupt gemeint ist. Viele Befragte enthalten sich ja auch eines Urteils in dieser recht technischen Frage. Von praktischer Relevanz ist sie kaum, da die Hauptaussagen der Hockeyschlägerkurve (langsamer Temperaturrückgang seit dem Mittelalter, starke und im letzten Jahrtausend einmalige Erwärmung im 20. Jh.) von allen nachfolgenden Rekonstruktionen bestätigt worden sind.

Fazit:

Interpretation der Autoren der Umfrage:

Anhand ihrer Urteile über die Qualität der Daten und Modelle der Klimaforschung, der Interpretation der Befunde zur Entwicklung des Klimas sowie zu den zukünftigen Gefahren kann man einen Index berechnen, der in der Klimaforschung zwei unterschiedliche Lager ausweist – überzeugte Warner und skeptische Beobachter. Im Unterschied zu ihrer Präsenz in der Öffentlichkeit und zu ihrer Resonanz in der Politik sind beide Lager in der Klimaforschung gleich groß (37 beziehungsweise 36 Prozent der Klimaforscher). Zwischen ihnen steht eine etwas kleinere Gruppe (27 Prozent), die weniger klar umrissene Ansichten vertritt und hier außer Acht bleiben kann. Die meisten überzeugten Warner haben relativ wenig Zweifel an den methodischen und theoretischen Grundlagen der Klimaforschung, betrachten die Menschen als Hauptursache des Klimawandels und sehen große Gefahren für die Zukunft. Die meisten skeptischen Beobachter zweifeln stärker an den jenen Grundlagen der Klimaforschung und sehen neben den Menschen andere Ursachen des Klimawandels.

Kommentar: Die Berechnung des Indexes in der Studie bleibt völlig im Dunkeln und ist nicht nachvollziehbar. Anhand der “Berechenbarkeits”-Frage kann wie erwähnt nichts über Skepsis ausgesagt werden, die Frage zur Hockeyschläger-Kurve enthält keine Aussagen über deren wichtigste Folgerungen sondern nur über den Vergleich von verschiedenen Rekonstruktionen. Es bleiben im Wesentlichen zwei Aussagen:

1. 76% der Befragten halten den Klimawandel für teilweise bis sehr gefährlich, 13% halten ihn für ungefährlich, 11% wissen es nicht (d.h. denken, dass er gefährlich sein könnte).

2. 73% sehen den Menschen als bedeutende Ursache des Klimawandels der letzten 50 Jahre (d.h. mindestens zur Hälfte), 46% halten den Menschen für die überwiegende Ursache des Klimawandels der letzten 50 Jahre, nur 11% sehen vor allem natürliche Ursachen.

Wie daraus eine Gleichgewicht von Warnern und Skeptikern konstruiert werden kann, ist völlig unklar. Wenn 46% den Menschen für die Hauptursache und 57% die Folgen für gefährlich halten, weshalb gibt es dann nur 37% “Warner”? 20% halten die Folgen für gefährlich, sollen aber keine Warner sein? Wie kommen die Autoren auf 36 % Skeptiker, wenn nur 13% den Klimawandel für ungefährlich halten und nur 11% überwiegend natürliche Ursachen sehen? Nicht einmal, wenn man diejenigen, die keine Aussage machen, als Skeptiker ansieht, kommt man in die Nähe des angegebenen Anteils.

Es ist übrigens durchaus denkbar, dass jemand, der nicht weiß, ob eine Sache gefährlich ist oder nicht, auch zu den Warnern gehört. Das jemand vor dem Essen eines Pilzes warnt, wenn er nicht weiss, ob dieser giftig ist oder nicht, ist jedenfalls nicht auszuschließen…

Weblinks:

Weiteren Kommentar zu dieser Umfrage bietet der Beitrag Seltsame Umfragen, Teil 2 

Daten zur Studie von Kepplinger

Veröffentlicht von

Urs Neu Der Geowissenschaftler Urs Neu promovierte 1994 an der Universität Bern über Atmosphärenchemie. Er ist Mitglied der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzer des Klimaforschungs-Forums ProClim.

31 Kommentare

  1. Oreskes

    So aus der Erinnerung heraus kamen bei der Suche nach “climate change” ein paar tausend mehr raus.
    Diese Schlüsselworte wären auch “schlüssiger” gewesen.
    http://www.cfact.de/15mai2005.shtml

    #Essays:
    “The scientific consensus on climate change”by N.Oreskes (3 Dec.
    2004,p.1686).The final sentence of the fifth paragraph should read “That hy-
    pothesis was tested by analyzing 928 abstracts,published in refereed scientif-
    ic journals between 1993 and 2003,and listed in the ISI database with the
    keywords ‘global climate change’(9).”The keywords used were “global climate
    change,”not “climate change.”#

    http://www.earth.columbia.edu/…ClimateChange.pdf
    Also, Herr Neu, bitte korrekt bleiben.
    Bezüglich der ca. 1000 Analysen mag das ja stimmen, aber all die nicht analysierten….
    Die Arbeit von Oreskes war so gesehen irrelvant und ist nicht geeignet als Beleg für irgendeinen Konsen herangezogen zu werden.

  2. Umfragen……

    …..in Sachen Klimaforschung sind nichtssagend, haben mit Konsens nichts zu tun.
    Es wäre sinnvoller, nicht mit solch sinnlosen Aktione Zeit zu verschwenden sondern sich wichtigeren Dingen zuzuwenden, z.B. der sachlich neutralen Klimaforschung.

  3. Naomi Oreskes

    Immer wieder angeführt wird die Studie von Naomi Oreskes, einer Geschichtsprofessorin der Universität San Diego (USA), die 2004 in Science erschien. Darin behauptete sie, daß der wissenschaftliche Konsens klar aus den Berichten des IPCC hervorgehe. Sie testete diese Aussage durch die Analyse von 928 Abstracts, die in begutachteten wissenschaftlichen Journals zwischen 1993 und 2003 erschienen und in der ISI Datenbank aufgelistet sind mit den Stichwörtern “climate change”. Als Ergebnis präsentierte sie: 75 % akzeptierten den Konsens, 25 % sagten nichts, niemand war dagegen. Dr. B. Peiser von der Universität Liverpool überprüfte 2005 die Oreskes Studie und bat um Veröffentlichung in Science. Sie wurde verweigert. Peiser fand ein völlig anderes Ergebnis, nämlich nur 29% der gefundenen Abstracts seine zustimment zum Klimakonsens.

    Dies deckt sich auch mit der Umfrage von Prof. Kepplinger der Universität Mainz unter deutschen Naturwissenschaftlern zum Klimawandel. In der Sendung Rundschau, SF1 am 29.7.07 in 3SAT sagt er sinngemäß: “Es gibt jeweils ca. 1/3 Warner, eine Mittelgruppe und Skeptiker. Die Warner präsentierten sich jedoch wesentlich offensiver, so daß irrtümlich der Eindruck entsteht, die Skeptiker seine eine kleine, versprengte Gruppe Unverbesserlicher. Dieser Eindruck sei jedoch falsch.“
    Im September 2007 wurde eine Wiederholungsstudie derjenigen die Oreskes 2004 gemacht hatte von Dr. K.-M. Schulte bekannt, die nur 38% als Befürworter des Klimakonsenses erbrachte, der Rest war dagegen oder neutral.

    Ebenfalls im September 2007 wurde in Neuseeland eine Studie von John McLean veröffentlicht, die den neuesten Klimabericht des IPCC 2007 unter die Lupe nahm und untersuchte, wieviele Experten an der Begutachtung der wesentlichen Teile, die sich auf den menschengemachten Klimawandel bezog überhaupt teilgenommen haben. Immer wieder werden 2500 Experten zitiert, die seit 6 Jahren an dem neusten Bericht des Weltklimarates gearbeitet hätten, tatsächlich bleiben 5 !!! Gutachter übrig, die das wesentliche Kapitel um den menschengemachten Klimawandel vollständig bejahen.

  4. Naomi Oreskes II

    In einer Metastudie Naomi Oreskes wurden etwa eintausend Fachpublikation zum Thema “global climate change” analysiert. Das Ergebnis zeigte, das in drei Vierteln der Publikation die anthropogene Verursachung der Klimawandels implizit oder explizit unterstützen. Das restliche Viertel machte dazu keine Aussage – keiner bestritt den menschlichen Einfluss.

    Dem gegenüber eine Studie der University of California, die sich 636 Artikel aus führenden amerikanischen Tageszeitungen zwischen 1988 und 2002 vornahm. Ernüchternd: 53% stellten die Hypothesen gleichwertig gegenüber – sprich, es spräche genauso viel für einen Einfluss des Menschen wie dagegen. 35 % betonten den anthropogen verursachten Klimawandel, formulierten jedoch gleichzeitig Gegenthesen. 6% sprachen sich für den menschlichen Einfluss aus, 6% behaupteten das totale Gegenteil.

  5. Interpretationen?

    Sehr geehrter Herr Neu,

    Sie schreiben zu (Frage 3 Grob geschätzt: Wurde nach Ihrem Urteil die Klimaentwicklung der vergangenen 50 Jahre überwiegend vom Verhalten der Menschen,… beeinflusst“):
    „73% der Befragten halten den Menschen für einen wesentlichen Einflussfaktor. limamodelle spielen bei der Unterscheidung von Einflussfaktoren eine wichtige Rolle.“

    Das ist imho nicht nur eine andere Interpretation, sondern hat mit dem Thema nicht mehr das Geringste zu tun. Hätte man nach Klimamodellen gefragt, wäre wohl das genaue Gegenteil von ihrer Interpretation heraus gekommen.

    Zu Frage 4 (Hockeystick) antworteten „Das ist noch unklar.“ (29%) keine Antwort (26%).“

    Das sind in meiner „kleinen Welt der Mathematik“ 55% die sich unklar darüber sind, bzw. nicht wissen um was es geht. Dazu kommen noch die 10%, die die Kurve für Unsinn halten. Es ist ausserdem erstaunlich, dass die Öffentlichkeit anscheinend besser weiß, was man genau mit „Hockeystick“ meint, als die Klimatologen selbst?!

    Sie schreiben vorher: „Die Assessment-Arbeit des IPCC wird zwar aus Skeptikerkreisen immer wieder als politisch beeinflusst kritisiert, doch beschränkt sich der politische Einfluss nachweislich auf die Art der Formulierung in der Zusammenfassung für Entscheidungsträger und nicht auf den wissenschaftlichen Inhalt.“

    Das sieht aber ein wenig anders aus, wenn man die Klimatologen selbst liest: http://sciencepolicy.colorado.edu/…a_leaves.html

    “It is beyond me why my colleagues would utilize the media to push an unsupported agenda that recent hurricane activity has been due to global warming. Given Dr. Trenberth’s role as the IPCC’s Lead Author responsible for preparing the text on hurricanes, his public statements so far outside of current scientific understanding led me to concern that it would be very difficult for the IPCC process to proceed objectively with regards to the assessment on hurricane activity. My view is that when people identify themselves as being associated with the IPCC and then make pronouncements far outside current scientific understandings that this will harm the credibility of climate change science and will in the longer term diminish our role in public policy.”

    Ausserdem, wie beim Thema Meeresspiegelanstieg, wird der IPCC-Report, sollte er wirklich einmal eine neutrale wissenschaftliche Position vertreten, von Leuten, wie Herr Rahmstorf und Herr Gavin Schmit, sogleich als falsch, bzw. überholt, bezeichnet.

    Die Frage wäre also eher hier, wie geschickt einige wenige die Mehrheit zu beeinflussen versuchen. Das gilt übrigens auch für einige Skeptiker. Ob es die offensichtliche Lobbyarbeit an sich aber dadurch „wissenschaftlicher“ macht, wage ich zu bezweifeln

    Liebe Grüsse
    Eddy

  6. Warner

    Guten Tag noch einmal,

    Sie schreiben:

    “Es bleiben im Wesentlichen zwei Aussagen:

    1. 76% der Befragten halten den Klimawandel für teilweise bis sehr gefährlich, 13% halten ihn für ungefährlich, 11% wissen es nicht (d.h. denken, dass er gefährlich sein könnte).

    2. 73% sehen den Menschen als bedeutende Ursache des Klimawandels der letzten 50 Jahre (d.h. mindestens zur Hälfte), 46% halten den Menschen für die überwiegende Ursache des Klimawandels der letzten 50 Jahre, nur 11% sehen vor allem natürliche Ursachen.”

    Das erinnert mich allzu sehr an den BSE-Skandal. Haben anfangs noch viele Wissenschaftler vor übertriebenem Aktivismus gewarnt, so hat sich die Panik allmählich verselbständigt. Angesichts der Tatsache „dass jemand vor dem Essen eines Pilzes warnt, wenn er nicht weiß, ob dieser giftig ist oder nicht, ist jedenfalls nicht auszuschließen…“, traut sich kein Wissenschaftler mehr das Problem zu „verharmlosen“. Ganz neutrale Aussagen, wie die von Herr Von Storch http://meteo.lcd.lu/…terview.imhalsly.050216.pdf „Die Unaufmerksamkeit an anderen wichtigen Fronten: Das ist der Preis des Kyoto-Protokolls“, werden als „Skeptizismus“ oder schlimmer noch „Leugnen“ bezeichnet. Am Ende steht ein Klimaaktionismus, der wahrscheinlich weit über das Ziel hinausschiesst und viele andere wertvolle politische, umweltliche und soziale Entscheidungen verhindert. Am Ende will dann niemand mehr an diesen Problemen schuld gewesen sein!

    Liebe Grüsse
    Eddy

  7. Naomi Oreskes III

    Klaus-Martin Schulte hat das Thema von Naomi Oreskes noch einmal aufgerollt und 528 Paper aus wissenschaftlichen Zeitschriften durchgesehen, die zwischen 2004 und 2007 erschienen sind. Hier wurde ein Trend der Wissenschaftler hin zu den Skeptikern der globalen Erwärmung festgestellt. Es gäbe kaum Belege für einen Konsens im Hinblick auf “katastrophale” Klimaveränderungen.

    Nach Schulte würden nur 7% der Wissenschaftler dem Konsens explizit zustimmen, 45% würden dies explizit oder implizit machen. Nur ein Wissenschaftler beziehe sich auf einen “katastrophalen” Klimawandel. 1,3% würden den Konsens explizit, 6% explizit oder implizit zurückweisen. Schulte macht die Feststellung, dass weniger als die Hälfte der Wissenschaftler jetzt die Konsensposition unterstützen würde.

    http://www.dailytech.com/…Theory/article8641.htm

  8. Oreskes

    @Michael Krüger
    Siehe mein Link – Erratum
    Oreskes hat nach “global climate change” gesucht.

  9. Oreskes

    Herr Krüger,
    Ist das ernst gemeint? Das ganze ist ausgerechnet in DER Skeptiker Hauspostille veröffentlicht (Energy and Environment). Wenn
    man die Studie sähe, käme man wahrscheinlich aus dem Weinen nicht mehr rauss.
    http://pubs.acs.org/…ug/policy/pt_skeptics.html/
    Herr Gans,
    eine Stichprobe von 1000 ist aussagekräftig genug. So ist das mit Stichproben – sie sind nicht die Grundgesamtheit. Elementare Statistik….

  10. Bravo Herr Gans&Co.

    Ich möchte mich an erster Stelle bei den Personen bedanken, die diese Seite ins Leben gerufen haben und mit den interessanten Beiträgen Diskussionen ermöglichen. Was allerdings etwas störend wirkt, ist die Tatsache, dass jeder, der nicht zu dem Kreis der Klimaskeptiker gehört, von diesen derart niedergebügelt wird, dass einem die Lust an einer weiteren Teilnahme an der Diskussion vergeht. (Aus diesem Grund haben sich schon einige Leute zurückgezogen). Ob das im Sinne der Seite ist? Es ist aber sicher im Sinne von Herrn Gans und seinen Glaubensgenossen, Andersdenkende aus den Diskussionen zu ekeln und damit die Gegenpositionen zum Schweigen zu bringen.

    Viele Grüsse,

    Robert

    [Antwort: Lieber Robert, vielen Dank. Wir können uns natürlich auch ein besseres Niveau der Leserdiskussion vorstellen, wie es sich z.B. bei RealClimate (übrigens nach ähnlicher Anfangsphase wie hier) im Laufe der Zeit durch die vielen Stammleser etabliert hat. Als Autoren der Seite zeichnen wir aber nur für unsere Artikel verantwortlich – die Leserdiskussion ist ganz in den Händen unserer Leser. Wir wollen und können diese nicht moderieren (die Wissenslogs-Redaktion filtert lediglich persönliche Verunglimpfungen). Wir können nur unsere Leser ermutigen, dieses Forum durch aktive Beteiligung mit zu gestalten. Stefan Rahmstorf]

  11. @Robert

    Hallo Robert,

    Sie befinden sich hier bei einem Blog vom “Spektrum der Wissenschaft” der dem amerikanischen “realclimate” nachempfunden wurde.

    Seit jetzt mehr als 10 Jahren poste ich beim Spektrum und habe mich jahrelang köstlich amüsiert, diskutiert, ausgetauscht und rundum wohlgefühlt.

    Das Forum vom Spektrum zeichnete sich dadurch aus dass die Leute höflich, gebildet und intelligent waren. Alle haben sich gegenseitig respektiert, und einige haben sehr grosse und gute Aufklärungsarbeit in Sachen Wissenschaft geleistet.

    Früher oder später gelangt man als interessierter wissenschaftlicher Laie zu der Überzeugung, dass beim Thema Klima nicht immer nur die Wissenschaft im Vordergrund steht, und man versucht selbstverständlich herauszufinden was denn nun Science und was Fiction ist.

    Leider wird man da auch manchmal von einigen Internetseiten und Leuten irregeleitet, oder nur unzureichend informiert Am Ende bleibt aber die Überzeugung, dass Desinformation, und pure Übertreibung ein fester Bestandteil der Klimawissenschaft sind.

    Als ich dann vom Spektrumforum zum Spiegelforum gewechselt bin, um mich mit anderen Leuten zum Thema auszutauschen, schlug mir eine solch geballte Welle von Arroganz, Dummheit, Diffamation, Aggressivität und Unterstellungen entgegen, dass mir regelrecht die Luft weg blieb. Ich sass plötzlich und ohne es zu wissen auf der Anklagebank. Eine Frau wollte das Forum sogleich verlassen, wenn ich noch einmal frage was der „Hockeystick“ denn nun ist. Andere Rüpel schlugen regelrecht auf mich ein, wie dumm, bösartig und unverantwortlich ich doch eigentlich bin, und ich doch in Wirklichkeit alles wisse und nur die armen Wissenschaftler, und/oder solche die sich dafür hielten, unterdrücken wolle.

    Ein sehr gutes Beispiel für den zitierten Stil des „Klimarüpels“ gibt es z.B. hier (erstaunlicherweise unter Realnamen): http://www.scienceblogs.de/…-weiter.php#comments

    Man lese Kommentar Nummer 5, erstellt vom Bloginhaber selbst. Einmal ganz ehrlich, ist ein solcher Ausbruch noch normal? So ähnlich ging es monatelang beim Spiegel, und sogar soweit, dass ein „freundlicher“ Forist des Forums mit Freunden bei mir zuhause vorbeischauen wollte, damit ich doch bitte meine skeptischen Fragen nicht mehr stelle.

    Warum in Deutschland die realclimate-Masche nicht funktioniert, kann ich mir auch nicht erklären. Aber wahrscheinlich haben BSE, Waldsterben und das ewige „NeinDanke“ und „schon5nach12“ die Leute geheilt, bzw. einen gesunden Skeptizismus hervorgerufen, vor allem bei den gebildeteren Leuten des Spektrum der Wissenschaft?!

    Man muss einfach einmal die Blogbeiträge hier durchlesen. Da werden Journalisten Sachen unterstellt, Hurrikanspezialisten diffamiert usw. und jeder kann es lesen und nachprüfen. Man unterstellt Leuten die Manipulation von Kurven, die nur sagen, was Realität ist (nämlich keine Erwärmung seit 2001 mindestens), und ist selbst nicht fähig die eigenen Manipulationen (die seit 10 Jahren schon laufen) einzugestehen. Ganz bewusst wird Angst geschürt und die unwahrscheinlichsten Szenarien werden immer wieder und wieder und wieder präsentiert, um am Ende zu erklären: „Es ist übrigens durchaus denkbar, dass jemand, der nicht weiß, ob eine Sache gefährlich ist oder nicht, auch zu den Warnern gehört. Das jemand vor dem Essen eines Pilzes warnt, wenn er nicht weiss, ob dieser giftig ist oder nicht, ist jedenfalls nicht auszuschließen…“ oder „Trotzdem oder gerade deshalb müssen Wissenschaftler die Risiken, die mit den Kipp-prozessen verbunden sind, den Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit kommunizieren. Oder sollte ein Arzt die sehr unwahrscheinlichen aber möglichen Folgen einer Operation lieber für sich behalten, um den Patienten nicht zu beunruhigen?“

    Einmal ganz ehrlich, ist das Wissenschaft?

    Liebe Grüsse an alle
    Eddy

  12. Bravo ?

    @Robert
    Ich wußte nicht, daß das hier der IPCC-PIK Gesangsverein ist und widersprüchliche Meinungen unerwünscht sind.
    Ggfs. über die Begründung der skeptischen Haltung vielleicht mal hier nachlesen:
    http://www.wissenslogs.de/…h/page/3#comment-6244

  13. Statistik

    @Kai Möller

    es ist ein Unterschied, ob nach “global climate change” ca 1000 Veröffentlichungen gefunden werden ober nach “climate change” mit mehr als dem 10-fachen an Veröffentlichungen – das hat nichts mit Stichproben zu tun, sondern das ist ein komplett anderes Paar Schuhe.

    So ist das mit der Wahrheitsfindung…..

    Nicht umsonst mußte Frau Oreskes
    ein Erratum veröffentlichen:
    http://www.earth.columbia.edu/…ClimateChange.pdf

  14. Umfrage Prof. Kepplinger

    *Umfrage von Prof. Kepplinger der Universität Mainz unter deutschen Naturwissenschaftlern zum Klimawandel. In der Sendung Rundschau, SF1 am 29.7.07 in 3SAT sagt er sinngemäß: “Es gibt jeweils ca. 1/3 Warner, eine Mittelgruppe und Skeptiker. Die Warner präsentierten sich jedoch wesentlich offensiver, so daß irrtümlich der Eindruck entsteht, die Skeptiker seine eine kleine, versprengte Gruppe Unverbesserlicher. Dieser Eindruck sei jedoch falsch.“*

    Video ab 13 min.

    http://video.google.com/…8311574719398&hl=de

  15. Eigene Links die das Gegenteil beweisen

    Hallo an alle,

    Ich denke, dass die meisten Leute die Links von Herr NEU nicht einmal durchlesen! Zum Beispiel hier (Die Arbeit von Oreskes wurde zwar kritisiert, diese Kritik erwies sich aber als weitgehend haltlos und wurde nach einigen Diskussionen zum grössten Teil zurückgezogen).:

    http://www.abc.net.au/…ranscripts/ep38peiser.pdf

    Und was steht in dem Blatt?

    “Please note that the whole ISI data set includes just 13 abstracts (less than 2%) that *explicitly* endorse what she has called the ‘consensus view.’ The vast majority of abstracts do not deal with or mention anthropogenic global warming whatsoever. I also maintain that she ignored a few abstracts that explicitly reject what she calls the consensus view.”

    Was da Wichtiges “zurückgezogen” wurde ist mir schleierhaft!

    Ein anderer Link http://www.kepplinger.de/…gst_nicht_sicher_0.pdf soll aussagen, dass

    „Alternative Interpretation: 73% der Befragten halten den Menschen für einen wesentlichen Einflussfaktor. Klimamodelle spielen bei der Unterscheidung von Einflussfaktoren eine wichtige Rolle.“

    Im Klartext steht aber da:

    Frage: „Damit das Klima berechenbar ist, müssen eine Reihe Voraussetzungen erfüllt sein.
    Welche Voraussetzungen sind schon erfüllt, welche sind noch nicht erfüllt, aber in Zukunft erfüllbar, und welche sind prinzipiell nicht erfüllbar?“

    „Klima-Modelle müssen hinreichend präzise sein.“
    Erfüllt 14 Nicht erfüllt 65 Erfüllbar 14 Nicht erfüllbar 7

    „Klimatische Prozesse müssen hinreichend verstanden sein.“
    Erfüllt 10 Nicht erfüllt 84 Erfüllbar 2 Nicht erfüllbar 5

    „Empirische Daten müssen hinreichend verfügbar sein.
    Erfüllt 13 Nicht erfüllt 72 Erfüllbar 9 Nicht erfüllbar 6

    Mein persönliches Fazit: Wir haben nicht genug Daten, keine ausreichend präzisen Modelle und wir verstehen erst einen Bruchteil der Klimaprozesse.

    Das sind genau DIE Kritiken, die ich seit Jahren anführe. Und schon wieder werde ich hier in einen Topf geworfen mit den anscheinend bösen „scepticists“ und „denialists“. Dabei sage ich bloss was mehr als 65% der Klimatologen in Deutschland sagen und beweise mit dessen eigenen Links, dass der Threadersteller uns der Nase herumführen will.

    Sich jahrelang von den „Gutmenschen des Klimawandels“ beschimpfen und diffamieren zu lassen ist also anscheinend ok, und keiner Entschuldigung wert, genauso wie die bewusste Verdrehung der Tatsachen in diesem Blog z.B.. Wenn ich jedoch genau das sage, was mehr als 65% der deutschen Klimatologen sagen, bin ich anscheinend ein böser Mensch?!

    Das ist mir aber eine feine Logik!

    Ausserdem sage auch ich, dass der Mensch wahrscheinlich das Klima beeinflusst hat, und es wohl dadurch auch in Zukunft wärmer wird. Also sind wir bald bei 100% die das sagen und wir müssen uns ab heute nur noch weltweit ausschliesslich um dieses Problem kümmern?!

    Danke für ihr Verständnis

    Eddy

  16. Umfragen

    Ich bin mit Krishna Gans völlig einverstanden: Umfragen zur Meinung der Klimaforscher (wie von Kepplinger oder Bray/vonStorch) bringen überhaupt nichts.

    Für diejenigen, die es nicht gemerkt haben: Von der Umfrage von Kepplinger handelt genau der Text.
    Warum ich anderer Meinung bin als Eddy steht ebenfalls im Text.

  17. Kritik

    @Eddy
    Nicht tragisch nehmen.
    Es ist leider immer wieder so, daß die, die am meisten und am kräftigsten austeilen selbst am wenigsten (v)ertragen.
    #Und schon wieder werde ich hier in einen Topf geworfen mit den anscheinend bösen „scepticists“ und „denialists“.#
    Gegen letzteres wehre ich mich auch, das ist so offensichtlich diffamierend und absolut unangebracht, aber wo wäre die Wissenschaft ohne “sceptcists” ?
    Und über das “böse” kann ich mich wirklich nur amüsieren 🙂
    Wenn es wirklich schon “böse” ist, eine andere Meinung zu haben……
    Aber das ist es ja nicht, “böse” ist, das man zum Nachdenken aufgefordert wird, PIK / IPCC vorgebete Ansichten zu hinterfragen, auf ihren Wahrheitsgehalt hin abzuklopfen, aus der Lethargie geweckt zu werden – das gehört sich nicht.
    Das ist wie Schnarchen in der… nein, im Kino.

  18. Stammleser

    Lieber Herr Neu,

    Es wundert mich keinesfalls mehr, dass ich nicht zu den “erwünschten Stammlesern” gehöre. Recherche und Hinterfragung gilt in diesem Teil der Klimawissenschaft als Affront.

    Es ist sogar nicht einmal erlaubt klar auszudrücken, was 2/3 der deutschen Klimaforscher wirklich sagen, ohne abgewatscht zu werden. Einen “Konsens” der weltweiten Klimawissenschaft darf man aber nicht in Frage stellen?! Oder sollten solche Umfragen dann nicht auch “überhaupt nichts bringen”?

    Das ist auch wohl der Grund, warum viele interessierte Laie früher oder später abspringen. Am Ende bleibt dann etwas übrig, wie “realclimate”, das man kaum ernsthaft als wissenschaftliche Aufklärung verstehen kann.

    Sogar Herr Rahmstorf verweist lapidar auf den IPCCbericht, ohne zusätzliche Erklärungen. Das ist schon Realclimate 2.0.

    Was sollte dann der Sinn eines solchen Blogs sein?

    Ich glaube regelrecht an die Wissenschaft. Umso enttäuschter bin ich über die Vorgehensweise in solchen Blogs.

    Wieso kriegt Herr Von Storch es hin, die Wahrheit klar auszudrücken?

    Bei allem Respekt den ich vor Ihnen und Herr Rahmstorf habe, ich finde diese permanente Erniedrigung Andersdenkender einfach grotesk. Der einzige der hier eine Antwort bekommt ist der “Klimapapagei”. Das Jasagertum hat ist nicht unbedingt das, was Wissen schafft?!

    Was hätte eine Frage für einen Wert, wenn ich den Blogbeitrag sowieso verstanden hätte und ihm zu 100% zustimmen würde?

    Andere Fragen beantworten Sie aber nicht?!

    Ok, deshalb hatte ich mich ja auch schon aus dem Blog verabschiedet, und werde es zu ihrer Genugtuung auch wohl bald wieder tun.

    Trotz allem liebe Grüsse

    Eddy

  19. Oekofreunde

    Hallo zum Schluss,

    Damit ich nicht missverstanden werde, möchte ich noch erklären, dass ich mit der Oekowelle gross geworden bin, und viele meiner liebsten Freunde an dieser Front gekämpft haben. Meine besten Freunde sind auch fast alle heute noch aktive Umweltschützer.

    Ich denke, dass wir nicht genug für die Umwelt und die Rettung des Planeten tun, und vor allem auch zum Teil das Falsche.

    Mein Interesse an der Klimatologie ist komplett unideologisch und rein wissenschaftlicher Natur. Da ich mich mit allen “Feinden” (heutigen Kollegen) aus dem Spiegelforum versöhnt habe, möchte ich das selbstverständlich auch mit den Leuten aus diesem Blog tun. Die Wissenschaftler des Blogs haben schon meine Bewunderung, allein für ihr Fachwissen; und einen Teil ihres selbstlosen Einsatzes kann ich ja auch durchaus verstehen.

    Würde am Ende das herauskommen, was ich mir ja selbst wünsche, dann wäre die Welt ja in Ordnung. Wie Ihr alle lesen könnt, zweifele ich aber daran und ich denke, dass das Schweigen der warnenden Klimatologen in diesem Forum ein Zeichen dafür ist, dass Herr Rahmstorf etwas über das Ziel hinaus schiesst.

    Ich wünsche ihm und allen anderen Teilnehmern trotzdem viel Glück auf dem Weg, der so oder so früher oder später von der Menschheit beschritten werden muss.

    Ich behalte mir aber vor, bei (in meinen Augen) zu extremen Auswüchsen gegenüber unbescholtenen Klimatologen und skeptischen Laien, vielleicht doch noch einmal mitzumischen.

    Es war mir sehr wichtig den Klimatologen einmal die Sicht (und das Leiden) des zweifelnden Laien genau zu erklären.

    Wir stehen uns hier alle wahrscheinlich näher als z.B. Herr Rahmstorf dem Rest der Bevölkerung. Es ist mir wichtig das auch in diesem Forum zu erklären, den Bloginhabern für die freie Meinungsäusserung zu danken, und allen die Welt zu wünschen, die uns vorschwebt!

    Danke für euer aller Verständnis und bitte weiter so, liebe Müllers, Gans, Jochens, Stefans und Urs’. Wir sitzen alle im selben Boot!

    Liebe Grüsse
    Eddy

  20. Umfragen

    @Urs Neu
    “Ich bin mit Krishna Gans völlig einverstanden: Umfragen zur Meinung der Klimaforscher (wie von Kepplinger oder Bray/vonStorch) bringen überhaupt nichts.”
    Das freut mich sehr, das wir uns da einig sind – allerdings wirft das dann wieder eine andere Frage auf:
    Warum will Herr Rahmmstorf dann bei Umfragen die Fragen anders stellen, bzw. gerne Einfluß auf diese nehmen ???

    “Leider werden wir an dem Fragebogen nichts mehr ändern können (da die Einladungen schon verschickt wurden), aber vielleicht hilft es bei der Interpretation und weiteren Umfragen.”
    http://www.wissenslogs.de/…-unter-klimaforschern

  21. Schade

    @Eddy
    “Ok, deshalb hatte ich mich ja auch schon aus dem Blog verabschiedet, und werde es zu ihrer Genugtuung auch wohl bald wieder tun.”
    Das wäre wirklich ausgesprochen schade, ich würde es ausgesprochen bedauern.
    Die überaus kritischen, wenn auch sachlichen Beiträge und auch Links würden, hoffentlich nicht nur, mir fehlen. Vielleicht könnte ja doch der eine oder andere erkennen, das eine gesunde Portion Skepsis in der Wissenschaft notwendig, in der Klimawissenschaft sogar mehr als zwingend (über)fällig ist.

  22. Pilz – Giftgefahr

    @Urs Neu
    “Es ist übrigens durchaus denkbar, dass jemand, der nicht weiß, ob eine Sache gefährlich ist oder nicht, auch zu den Warnern gehört. Das jemand vor dem Essen eines Pilzes warnt, wenn er nicht weiss, ob dieser giftig ist oder nicht, ist jedenfalls nicht auszuschließen..”

    Ist auch sinnvoll, nichts dagegen einzuwenden.
    Nur sollte man nicht davor warnen den Wald zu betreten, in dem der giftige wachsen könnte, oder ?
    ;.)

  23. @Herr Rahmstorf
    “Wir können uns natürlich auch ein besseres Niveau der Leserdiskussion vorstellen, wie es sich z.B. bei RealClimate (übrigens nach ähnlicher Anfangsphase wie hier) im Laufe der Zeit durch die vielen Stammleser etabliert hat.”
    Wollen Sie wirklich eine Ja-Sager Gemeinde ?
    Skeptzismus belebt die Wissenschaft !
    Nur voran, nicht stehenbleiben ist angesagt.
    “Very likely” und “likely” sind uncool !
    Zeigen Sie uns, das Klimawissenschaft eine ist !
    Umfragen, Wetten, Konsens einfordern ist nicht Wissenschaft, das tendiert in Richtung Religion.

  24. Kleine Frage

    Hallo Herr Neu,

    ein wenig abseits des Themas hätte ich da mal eine Frage.
    Es gibt ja nun eine Vielzahl von Fachzeitschriften in denen monatlich, zweimonatlich oder gar wöchentlich Unmengen an Artikeln publiziert werden.
    Gleichzeitig gibt es eine große Menge an Fachgebieten die in die Klimatologie hineinspielen oder gar deren integraler Bestandteil sind, z.B. die Paläoklimamodellierung.

    Meine Frage lautet nun: Woher wissen sie wann und wo relevante Artikel veröffentlicht werden bzw. worden sind.
    Gibt es z.B. eine Art Internetarchiv in dem alle neuen Fachartikel aufgelistet werden ? Wie behalten sie da den Übderblick ? Und wie unterscheiden sie marginale und hochrelevante Artikel ?

    Gruß
    Jens B

  25. Oreskes Diskussion

    Der Link ist bombastisch !
    Vielen Dank – dort fühle ich mich informiert.
    Ist doch dort
    “Christian Reinboth ist Wirtschaftsinformatiker und Mit-Gründer der HarzOptics GmbH, einem auf die Photonik spezialisierten An-Institut der Hochschule Harz, an der er auch unterrichtet.”
    verantwortlich.
    Das als Quelle für und wieder Oreskes anzuführen, wo dort doch auch dieser weiterführende Satz steht:

    #Nun habe ich weder die Zeit noch die Ressourcen, um die Oreskes-Studie zu wiederholen,#

    Ist ja auch ok, muß er ja nicht, aber dann soll er sich der wertenden Aussagen enthalten.
    Unabhängig davon ist auch schon das Erratum von Oreskes angeführt worden, wonach sie “falsch” oder nicht ausreichend gesucht hat.

  26. Das zitierte Erratum zeigt nun wahrlich keine “falsche” Suche. Es handelte sich um eine Auswahl von Artikeln des betreffenden Gebietes. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wurde nie erhoben. Welche Kritik an der Oreskes-Studie auch besteht: An diesem Erratum kann man nun wirklich nichts festmachen! An den Aussagen ändert sich nichts. Wie gesagt: Elementare Statistik!
    Ich verlinkte auf die oben angesprochene Diskussion (mehr die Diskussion als den ursprünglichen Beitrag), da sie meiner Ansicht nach die Qualität der hiesigen Kommentare weit übertrifft und man nicht hier das gleiche durchkauen muss….

  27. Literatur

    Hallo Jens

    Den Überblick über die ganze Fachliteratur zu behalten, ist praktisch unmöglich. Man kann über den Science Citation Index (Zugang kostenpflichtig) und Suchstichworte nach Artikeln suchen. Wir stellen drei Mal im Jahr die Artikel, die mit Klimawandel zu tun haben und an welchen Schweizer Forschende beteiligt sind, zusammen (http://www.proclim.ch/Products/GCA/). Allein dies ergibt über 500 Artikel pro Jahr. Weltweit sind es -zig Tausende. Den Überblick kann man höchstens in einem bestimmten Fachbereich behalten. Deshalb ist die Arbeit des IPCC so wichtig und hilfreich, da von Fachleuten eben eine solche Übersicht für die einzelnen Fachgebiete erarbeitet wird. Doch dies dauert jeweils einige Jahre und ist ein riesiger Aufwand.
    Ich lese regelmässig die entsprechenden Artikel in Science und Nature sowie weitere Artikel, auf die ich aufmerksam gemacht werde oder zufällig stosse. Am interessantesten sind natürlich Artikel, die bestehende Vorstellungen in Frage stellen oder Lösungsansätze für offene Fragen bieten. Solche werden in der Wissenschaftsgemeinde jeweils auch breit diskutiert, so dass man früher oder später darauf aufmerksam wird. Ob solche Ansätze relevant sind, zeigt dann jedoch erst die weitere wissenschaftliche Diskussion und ähnliche Messungen, Versuche, etc. Einen gewissen Überblick kann man sich auch an grossen Kongressen (z.B. der European Geosciences Union), wo man einen guten Eindruck der aktuellen Diskussion in verschiedenen Bereichen erhält und mit den Fachspezialisten diskutieren kann.

    Dabei geht es allerdings nicht um Fragen, ob der Treibhauseffekt existiert oder ob der Mensch einen Einfluss hat oder nicht (die so genannte “Skeptiker”-Diskussion, die häufig die Blogs dominiert). Zu solchen Fragen gibt es ab und zu auch Fachartikel, doch sind dies kaum ein Dutzend pro Jahr, so dass es einfach ist, den Überblick zu behalten. Auch werde ich verdankenswerterweise immer sofort auf entsprechende Neuerscheinungen aufmerksam gemacht. Ich lese diese Artikel immer aufmerksam durch. Bisher bin ich jedoch noch nie auf bahnbrechende neue Ideen gestossen, die sich in der Diskussion durchgesetzt haben.

  28. Erratum

    @Kai Möller
    #An diesem Erratum kann man nun wirklich nichts festmachen! An den Aussagen ändert sich nichts. Wie gesagt: Elementare Statistik!#

    Es sind wie bereits erwähnt 2 Paar Schuhe, ob ich nach “climate change” suche und a) wesentlich mehr und b) ganz andere Artikel finde als unter dem Suchbegriff “global climate change”.
    Das hat weder mit elementarer Statistik zu tun, noch mit irgendwelchen Stichproben auswahformlen oder Kriterien.
    Wenn Oreskes hergeht und behauptet unter “climate change” gesucht zu haben verfälscht das die Aussagekraft und -fähigkeit der Studie – sie ist nichtssagend im Sinne dessen was ausgesagt werden wollte oder sollte.
    Beispiel Mineralwasserstudie.
    Wenn ich rausfinden will, wieviel Leute “sprudelndes Mineralwasser” tinken, frage ich nicht nach dem Verbrauch von “Mineralwasser”.

  29. Klimaumfragen

    Allgemein sind Umfragen kein Instrument das fuer naturwissenschaftliche oder technische Fragestellungen taugt. Hilfreich waere es auch nicht eine Gruppe von Ingenieuren (die teilweise mit anderen Fragestellungen befasst sind)zu fragen ob man eine Bruecke an 50mm Stahlseilen aufhaengen kann oder ob es eines Durchmessers von 70mm bedarf.

    Eine Volksabstimmung ob die Bevoelkerung eines Staates z.B. angesichts einer eventuellen menschlichen Beeinflussung des Klimas welche Vorteile und Nachteile hat bereit ist Einschraenkungen des Lebensstandards hinzunehmen ist dagegen ein wesentliches Element einer Demokratie.

    Vandale