Einige Daten zum Rekordjuni 2019

“Doppelrekord! Noch nie war ein Juni in Deutschland wärmer und sonniger“ – so der Titel der Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes zum vergangenen Juni. Um satte 0,4 °C im Deutschlandmittel wurde der bisherige Rekord aus dem „Jahrhundertsommer“ 2003 übertroffen. Ein „Jahrhundertsommer“ wäre 2003 ohnehin nur nach den Maßstäben des 20. Jahrhunderts – für das 21. Jahrhundert dürfte 2003 eher zu den normalen bis kühlen Sommern zählen (siehe unten). Dazu war es sehr trocken und sonnig, aber es gab auch schwere Gewitter mit großen Regenmengen und Hagelgeschosse mit bis zu 8 Zentimetern Durchmesser.

An unserer Säkularstation in Potsdam (direkt neben dem Gebäude in dem ich arbeite), wo seit dem Jahr 1893 eine qualitativ hochwertige Klimareihe gemessen wird, wurde der bisherige Junirekord von 20,2 °C gar um volle 2,2 °C  überboten.

Die Medien schauen gerne auf Tagesrekorde, und die hat es ja auch zur Genüge gegeben. Aus wissenschaftlicher Sicht sind Monatsrekorde aussagekräftiger, da bei Mittelwerten über längere Zeiten die Zufallsschwankungen geringer sind als bei Tageswerten.

Weltweite Häufung von Monatsrekorden

Dass es durch die fortschreitende Erderhitzung zu einer Häufung von neuen Monatsrekorden kommt ist unmittelbar logisch. Um wieviel genau haben wir in einer Studie im Jahr 2013 gezeigt (Abb. 1). Die Grafik zeigt, dass die durch den globalen Temperaturanstieg erwartete Zahl von Monatsrekorden heute schon rund fünfmal höher liegt als ohne globale Erwärmung. Die tatsächlich beobachtete Zahl von Hitzerekorden schwankt um diesen erwarteten Wert herum. Schon in gut 20 Jahren wird die Zahl der monatlichen Hitzerekorde sogar um den Faktor 12 über dem Wert in einem stabilen Klima liegen – und diese Rekorde sind noch heißer als die derzeitigen, denn – als Beispiel – ein neuer Junirekord in Deutschland müsste dann ja noch wärmer sein als der Juni 2019, um wiederum als Rekord gezählt zu werden.


Abb. 1 Weltweite Häufigkeit von Hitzerekorden in Monatsmittelwerten, im Verhältnis zur erwarteten Häufigkeit in einem stabilen Klima. Die blaue Kurve zeigt die erwartete Zunahme der Rekordhäufigkeit unter der Annahme, dass die globale Mitteltemperatur wie beobachtet ansteigt und die örtlichen Monatswerte auf unveränderte Weise um diese Mitteltemperatur herum schwanken. Anders gesagt: die globale Temperatur steigt, ansonsten bleibt alles gleich. Die roten Kurven zeigen die tatsächlich beobachtete Häufigkeit von Hitzerekorden, einmal für jedes Jahr (dünne Linie) und geglättet über 10 Jahre (dicke Linie). Quelle: Coumou, Rahmstorf and Robinson 2013.

Sommertemperaturen in Europa

Sehr interessant ist auch die Entwicklung der Sommertemperaturen in Europa seit dem Jahr 1500, die in Abb. 2 gezeigt ist. Dabei stammen die Temperaturwerte aus der Zeit vor Beginn der direkten Temperaturmessungen im 19. Jahrhundert aus sogenannten Proxydaten, u.a. Baumringen. Diese Studie wurde von Barriopedro et al. 2011 in Science publiziert; David Barriopedro hat sie für uns mit den Daten bis einschließlich 2018 aktualisiert.


Abb. 2 Verteilung der europäischen Sommertemperaturen von 1500-2018. Die senkrechten Linien zeigen jeweils die Temperatur eines Sommers auf der horizontalen Temperaturskala, die fünf kältesten und wärmsten sind angegeben. Das graue Histogramm (mit Unsicherheitsbereich) zeigt die Häufigkeit, mit der Sommerwerte im jeweiligen Intervall aufgetreten sind. Mit Dank an David Barriopedro, Universidad Complutense de Madrid.

Die heißesten Sommer in Europa waren demnach 2018, 2010, 2003, 2016 und 2002. Es ist klar, dass das mit Zufall nichts mehr zu tun hat, sondern eine Folge der Klimaerwärmung ist.

Die Rolle der Rossbywellen

Im letzten Jahrzehnt sind die Veränderungen von Jetstream und Rossbywellen und deren Wirkung auf Extremwetter ein heißes Forschungsthema geworden, zu dem wir zahlreiche Studien beigetragen haben – zuletzt haben wir zum Beispiel gezeigt, dass auch der Extremsommer 2018 durch stark aufgeschaukelte und stagnierende Rossbywellen beeinflusst war. Eine ausführliche Darstellung mit dem Titel Gefährlicher Wetterverstärker findet man im aktuellen Heft von Spektrum, und auch hier bei der Klimalounge haben wir das Thema mehrfach behandelt, z.B. hier, hier und hier. Hier nur der Hinweis, dass wir auch im Juni wieder starke Rossbywellen-Aktivität beobachtet haben.

Windgeschwindigkeit nach Norden (rot) bzw. Süden (blau) im Juni 2019. Ein starkes Rossbywellenmuster ist deutlich zu sehen. Gebiete unter einer roten Luftströmung sind warm. Grafik: Stefan Petri, PIK

Und die Zukunft?

Die künftigen Extreme in Europa bei 1,5 °C und 2 °C globaler Erwärmung (1,1 °C haben wir schon hinter uns) hat eine Studie von Andrew King und David Karoly 2017 untersucht (hier ein leicht verständlicher Beitrag dazu in The Conversation). Die Forscher haben u.a. untersucht, wie häufig ein Extremsommer wie der „Jahrhundertsommer“ 2003 in Mitteleuropa künftig auftreten würde – das Ergebnis zeigt Abb. 3.


Abb. 3 Häufigkeit eines Hitzesommers wie 2003 in Mitteleuropa bei unterschiedlichen Klimaten – vom natürlichen Klima ohne anthropogene Erwärmung („natural world“) über die heutige Welt bis zu Klimaten mit 1,5 °C und 2 °C globaler Erwärmung über das vorindustrielle Niveau.

Schon bei 1,5 °C Erwärmung würde ein solcher Hitzesommer fast jedes zweite Jahr auftreten. Bei 2 °C Erwärmung gar in der Mehrzahl der Jahre. Man will sich nicht ausmalen, wie ein Rekordsommer in einem Klima aussieht, in dem 2003 ein „normaler“ Sommer ist.

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

83 Kommentare

  1. Der folgende Satz aus einem Ihrer Links sollte hier schon diskutiert werden:

    “… Eine Veränderung der Bewegung von Rossby-Wellen konnte zwar noch nicht belegt werden (Barnes 2013), allerdings schließt dies eine Veränderung in Zukunft nicht aus. ..” (Zitatende, Hervorhebungen von mir))

  2. Sehr geehrter Herr Professor Rahmstorf,
    ich bin ein eifriger Leser Ihres Blogs und möchte sie folgendes fragen:

    Die globale Erwärmung beträgt derzeit 1,1°, die reine Erwärmung über Land habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Ich verfolge die Klimadaten auf der Homepage der österreichischen ZAMG für meine Heimatstadt Linz. Im Mittel der letzten zehn Jahre betrug die Erwärmung gegenüber dem Bezugszeitraum 1961 bis 1990 in Linz 1,92°. Das Mittel der letzten fünf Jahre betrug sogar 2,46°.
    Der größte Ausreißer war das letzte Jahr 2018 mit 3,2°, aber auch in 2014 und 2015 sind es jeweils 2,7° gewesen.
    Jetzt war der Bezugszeitraum 1961 bis 1990 (einen anderen kann man leider nicht auswählen) ja auch schon gegenüber dem vorindustriellen Niveau erhöht. Ich würde meinen 0,5° irgendwann gelesen zu haben.
    Dies würde für die letzten fünf Jahre in Linz (und praktisch dasselbe gilt für ganz Österreich) eine Erwärmung von rund 3°, und für die letzten zehn Jahre schon fast 2,5° bedeuten.

    Ich weiß, die Zeiträume sind zu kurz gegriffen, aber warum ist die Erwärmung gerade In unseren Breiten so ausgeprägt. Auch im Kontext mit dem sich abschwächenden Nordatlantikstrom, welchen eine so große Bedeutung für unsere Breiten zugeschrieben wird.
    Die Veränderung der Rossbywellen alleine kann es ja nicht sein, da diese ja auch gleichermaßen kühlende Wetterphasen bringen müssten.

    mfg

  3. Nunja, es mag sein, dass man sich solche Szenarien nicht ausmalen “will” – in der Realität *muss* man das allerdings sehr wohl und sehr genau tun. Denn zumindest mal bis sehr tief in die zweite Jahrhunderthälfte, wenn nicht über das lfd. Jahrhundert hinaus, wird ein weiterer Anstieg der Mitteltemperaturen das mit großem Abstand wahrscheinlichste Szenario sein. Zumindest bis zur Jahrhundertmitte darf man wohl aufgrund von aktuellen Locked-in-Gegebenheiten auch von “sicherem” Eintritt des Szenarios sprechen.

    Das bedeutet, dass eine ganze Reihe von Anpassungsplänen durch institutionelle Verantwortliche angegangen werden müssen (soweit diese nicht schon ohnehin am Werke sind). Ein Beispiel wäre die Trockenheit des letzten Jahres in einigen Landesteilen (in Vbdg. mit hohen Temperaturen), die ja hinsichtlich der Wasserreservoires auch noch keineswegs “überwunden” ist. Die ökonomische Verwundbarkeit durch langanhaltende Trockenheit (man denke etwa an drei aufeinanderfolgende “trockene” Jahre) wurde (erneut) sehr deutlich. Es ist also (unter vielem Anderen) eine deutliche Ertüchtigung der Wasserwirtschaft offensichtlich geboten.

    Aber es gibt noch viele mögliche andere Beispiele für Anpassungsnotwendigkeiten. Im Rückblick auf 2003 und auf eigene, ganz persönliche Erlebnisse möchte ich eine Sache plakativ als weiteres Beispiel ansprechen. Anfang 2003 erlitt meine Mutter damals einen vollständigen körperlichen Zusammenbruch, der nur mit größter Mühe nicht zum sofortigen Tod führte. Nach wochenlanger Stabilisierung auf der Intensivstation wurde sie schlussendlich in eine intensivpflegende Station eines großen Krankenhauses verlegt. Zusammen mit vielen, vielen anderen Schwerstpflegebedürftigen in dieser Station mußte auch sie dann den Sommer 2003 im wahrstmöglichen Wortsinne er- und durchleiden – denn das sehr gut ausgestattete Krankenhaus war – man möchte hier sagen: selbstverständlich – NICHT klimatisiert (zumindest nicht auf den Bettenstationen). Das Leiden meiner Mutter und der vielen anderen Moribunden (und der Anstieg der Todesfälle der Station) war in jeder Hinsicht nur schwer zu ertragen.

    Solche Einrichtungen (oder Altersheime oder Palliativstationen oder….) müssen unter solchen zu erwartenden Umweltbedingungen unbedingt technisch aufgerüstet werden. Und da gibt es noch viele weitere mögliche Beispiele….

  4. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    vielen Dank für diesen Beitrag! Können sie vielleicht noch genauer erklären, was Welle-7-Muster genau bedeutet? Verstehe ich das richtig, dass das ein bestimmtes stationäres Verhalten der Rossby-Wellen ist, das wiederum ausgelöst wird durch eine temporäre Abschwächung des Jetstreams?

    Dazu würde mich noch interessieren, wie sich die Sommer 2003 und 2018 verhalten. Sind diese als zwei Extremsommer ähnlich zu werten (auch im Hinblick auf die Studie von King und Karoly), sodass man die Aussage aus dieser Studie zu 2003 auch auf 2018 übertragen kann?

    Und als drittes: Wurde schon untersucht, wie sich die Sommer entwickeln werden, wenn wir eine Erwärmung von 3, 4 oder gar 5 Grad bekommen, die ja leider bei der derzeitigen Nicht-Klimaschutzpolitik wahrscheinlicher ist als die Einhaltung des Zwei-Grad-Ziels? Herzlichen Dank!

  5. Zitat: Man will sich nicht ausmalen, wie ein Rekordsommer in einem Klima aussieht, in dem 2003 ein „normaler“ Sommer ist.
    Ja, für jemanden der das Klima Deutschlands von 1980 oder von 2010 kennt, muss das zuerst einmal eine Horrorvorstellung sein. Helfen könnte bei der Frage nach dem zukünftigen Normalklima in Deutschland hier vielleicht ein Vergleich der Art “Das Klima im deutschen Bundesland Baden-Württemberg im Jahre 2080 gleicht demjenigen in der Toscana im Jahr 2010”.
    Vielleicht funktioniert ein solcher Vergleich mindestens für den Temperaturverlauf. Für das empfundene Klima ist allerdings der Verlauf der Niederschläge oft noch wichtiger – und soviel ich weiss können heutige Klimamodelle in Bezug auf die zukünftig zu erwartenden Niederschläge nur unbefriedigende Auskunft geben.

  6. Gibt es eigentlich Modelle für Deutschland, welche die Wahrscheinlichkeit für konkrete Temperaturen in der Zukunft modellieren?

    Also z. B. die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens 1 Tag im Jahr über 45°C liegt. Ist diese Wahrscheinlichkeit im Jahr 2100 im RCP8.5 vielleicht sogar über 50%?

  7. Danke für die interessanten Infos. Ist eigentlich der viel zu kalte Mai (-3,2°C) auch auf den Klimaandel zurück zu führen?

    • Also an unserer Säkularstation in Potsdam war der Mai völlig im Rahmen der üblichen Schwankungen, der Mai 2010 war noch 1,6 °C kälter. Bis 1990 wäre es ein durchschnittlicher Mai gewesen, nur inzwischen durch die globale Erwärmung war es ein relativ kühler Mai.

  8. @Martok, 2.7.2019. Sie haben etwas sehr Wichtiges angeregt, dem ich mich sehr nachdrücklich anschließe. Wir sollten uns nicht nur Gedanken machen, wie das optimale, aller Wahrscheinlichkeit nach illusorische Ziel (1.5 bis 2 Grad) erreicht werden kann, sondern auch, wie schlimmere Szenarien aussehen, etwa 3,4,5,.. Grad Erwärmung. Was passiert, wenn fast alle verfügbaren fossilen Reserven verfeuert werden? Gibt es Szenarien, bei denen die Menschheit in ihrer Existenz bedroht ist, oder wird es “nur” sehr ungemütlich? Ich schließe mich Ihnen auch darin an, dass Studien dazu sehr wünschenswert wären.

  9. Eine Frage zur Säkularstation in Potsdam, die direkt neben dem Gebäude steht: ist das nicht ein schlechter Standort? In Google Maps sieht man, dass das Gebäude A31 von Grünflächen und diese wieder von Wald umgeben sind, und die Gebäude auf dem Telegrafenberg stehen vereinzelt. Das Gebäude heizt sich im Sommer stärker auf als „freies Land“ und kühlt nachts langsamer ab, und der umgebende Wald behindert den Luftaustausch, also ein abgeschwächter aber vorhandener UHI-Effekt müsste auftreten. Wieso können die Daten dann als hochqualitativ bezeichnet werden?

    Bei der WMO habe ich gefunden, dass die Globaltemperatur seit 2 Jahren im Rückgang ist. Aus den jährlichen press releases im Januar errechnet man per Addition zur ebenfalls angegebenen globalen Mitteltemperatur der Periode 1981 – 2000 von 14,3°C (±0.13 °C):
    2013: 14,48 °C / 2014: 14,57 °C / 2015: 14,76 °C / 2016: 14,83 °C / 2017: 14,76 °C / 2018: 14,68 °C
    Beispiel für solch ein press release:
    https://public.wmo.int/en/media/press-release/wmo-confirms-past-4-years-were-warmest-record
    Passenderweise (wohl keine Korrelation, sondern ursächlich) hat der grönländische Eispanzer lt. DMI und NSIDC ebenfalls in den letzten 2 Jahren nicht mehr an Masse verloren, möglicherweise sogar gewonnen, und einige grönländische Gletscher sowie Gletscher im Glacier National Park in den Rocky Mountains kehren nach jahrelangem Rückzug seitdem wieder zurück.

    Beim Umweltbundesamt findet sich hier
    https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-ist-eigentlich-klima
    folgender Text: „So kann etwa aus drei aufeinander folgenden heißen Sommern nicht auf eine Erwärmung des Klimas geschlossen werden. Oder eine Reihe von kühlen Jahren in einem Jahrzehnt ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer Abkühlung des Klimas. Das könnte der Fall sein, wenn sich die Abkühlung über mehrere Jahrzehnte hinweg fortsetzt.“

    Deshalb sind meine Hinweise auf die WMO-Daten des Globalklimas ebensowenig als Klimatrend interpretierbar wie der heiße Juni in diesem Jahr und der heiße Sommer im letzten Jahr in Deutschland. Ich gebe auch zu bedenken, dass die von Anfang des 15. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert andauernde „Kleine Eiszeit“ mit ihren langen und kalten Wintern sowie nassen und kühlen Sommern mit häufigen Ernteausfällen doch auch nicht das Klima sein kann, das wir uns hier in Mitteleuropa für die Zukunft erhoffen – genau das Klima, das bei ziemlich konstanten 280 ppm CO2 über Jahrhunderte herrschte. Was ist denn nun „schlimmer“ für uns Mitteleuropäer: mehr heiße und vielleicht trockene Sommer oder mehr kühle und nasse Sommer? Ist nicht das Eine genauso schlecht wie das Andere? Wollen „wir“ vielleicht ein Idealklima, das es noch nie gegeben hat und nicht geben wird?

    Klar, das CO2 in der Atmosphäre nimmt zu, die Temperaturen steigen, doch weder zeichnet sich ab, dass Inseln durch steigenden Meeresspiegel untergehen noch dass entsprechend große Eismassen abschmelzen oder dass die Arktis im Sommer überhaupt oder regelmäßig eisfrei sein wird. Ob die Extremwetter wirklich schlimmer / schlechter für uns Menschen werden als die Extremwetter der Vergangenheit ist offen. Durch unsere seit der kleinen Eiszeit extrem verbesserte Technik und Medizin sollten wir eigentlich mit dem was auf uns zukommt ganz gut zurechtkommen und keine Katastrophen erwarten oder prophezeihen.

  10. Vielen Dank für den Artikel. Als regelmäßiger Leser Ihres Blogs bin ich kürzlich auf Jem Bendells “Deep Adaptation” gestoßen. ()

    Bendell vertritt die These “dass [a] es in naher Zukunft zu einem gesellschaftlichen Zusammenbruch mit schwerwiegenden Auswirkungen auf das Leben der Leser kommen wird. [b] Das Papier geht dabei auf die Ursachen ein, warum insbesondere in den Berufen der Nachhaltigkeitsforschung und -praxis eine Kollaps-Verleugnung existieren könnte, sodass diese Überlegungen in diesen Bereichen bishernicht vorgebracht wurden.”
    Bendell verweist zu [a] darauf, dass die Beobachtungen der letzten Jahrzehnte insb. zu Temperatur und Meeresspiegel gravierendere (non-lineare) Änderungen erkennen lassen als die Modelle behaupten (eher lineare).

    Bendell sieht so mehrere Risiken durch den IPCC aus Gründen stark unterschätzt (Systems of Denial), die für mich hier nicht relevant sind.

    Soweit ich sehe scheint ein, wenn nicht das wesentliche Risiko seiner Argumentation nach zu sein, ob und in welchem Ausmaß Methan (Methanhydrate im Meer und Methan in Permafrostböden) durch die Erwärmungsprozesse in die Atmosphäre gelangt. Er stellt fest, dass die Methanfreisetzung zuletzt massiv angestiegen ist (2014 und 2015 10ppb pro Jahr gegenüber 0,5 ppb zu Beginn des 21. Jahrhunderts).

    Der bisherige Konsens, dass die Freisetzung des Methans aus dem Permafrost und der Methanhydrate im Meer Jahrhunderte oder Jahrtausende benötigen würde, sei damit in Frage gestellt.

    Bendell stützt sich im Blick auf Permafrostböden hier auf Knoblauch 2018 (Knoblauch, C., Beer, C., Liebner, S., Grigoriev, M.N. and Pfeiffer, E.-M. (2018), “Methane Production as Key to the Greenhouse Gas Budget of Thawing Permafrost,” Nature Climate Change, 19 March. Available at: http://www.nature.com/articles/s41558-018-0095-z ).

    Die Frage der Fragilität der Methanhydrate im Wasser sei noch umstrittener. Es fehlten Messdaten um zu klären, woher das zusätzliche Methan komme (aus dem Meer, aus dem Permafrost, …?). Bendell zieht selbst die Schlussfolgerung, dass möglicherweise das zusätzliche Methan aus den Methanhydraten kommen könnte:

    “Daten, die von Wissenschaftlern der Arctic News (2018) Website veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass Methan im März 2018 in mittleren Höhenlagen rund 1865 ppb betrug, was einem Anstieg von 1,8 % um 35 ppb gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Jahr 2017 entspricht, während die Oberflächenmessungen von Methan in dieser Zeit um etwa 15 ppb stiegen. Beide Zahlen stimmen mit einem nicht linearen, potenziell exponentiellen Anstieg der atmosphärischen Werte seit 2007 überein. Das sind beunruhigende Daten an sich, aber die bedeutendere Angelegenheit ist der Unterschied zwischen dem in Boden- und mittleren Höhen gemessenen Anstieg. Das steht im Einklang mit dem zusätzlichen Methan aus unseren Ozeanen, das wiederum aus Methanhydraten stammen könnte.”

    Laut gelten die Methanhydrate als träges Kippelement. Muss “träges Kippelement” überdacht werden? Gibt es zu dieser Frage des Methans (Permafrost, Methanhydrate) einen aktuelleren Forschungsstand?

  11. der viel zu kalte Mai (-3,2°C)

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    Deutschlandweit +11°C. Also 1° unter dem langjährigen Durchschnitt.
    Kann man nicht gerade als “sehr kalt” bezeichnen.
    Woher haben Sie die -3,2°C?
    MfG Frankfurter

  12. Wolfgang Richter
    “…doch weder zeichnet sich ab, dass Inseln durch steigenden Meeresspiegel untergehen ,…”
    _______________________________

    Sehr geehrter Herr Richter,
    was sollte Inseln daran hindern unterzugehen wenn der Meeresspiegel steigt?

    Das können nur tektonische Landhebungen sein, die aber nur ganz wenige Inseln betreffen.

    “…noch dass entsprechend große Eismassen abschmelzen oder dass die Arktis im Sommer überhaupt oder regelmäßig eisfrei sein wird.
    __________________________________________________

    Doch, natürlich zeichnet sich das ab.
    Die jährlichen Eisminima im Sommer nehmen kontinuierlich und ohne Trendänderung um 10%/decade ab.

    MfG Frankfurter

  13. Gemäß den Daten der UAH NSSTC war der Juni 2019 auch weltweit der heißeste Juni aller Zeiten:

    Die Satellitendaten zeigen aber auch:
    Bei den Temperaturzunahmen besteht sowohl ein Nord-Süd-Gefälle als auch ein Winter-Sommer-Gefälle (Winter/Sommer bezogen auf die nördliche Erdhalbkugel, d.h. Winter = Jan, Feb, Mar; Sommer = Jul, Aug, Sep). Konkret:
    Die Temperaturerhöhung seit Industrialisierung ist am Nordpol stärker als auf der Nordhalbkugel, auf der Nordhalbkugel stärker als auf der Südhalbkugel, und auf der Südhalbkugel stärker als am Südpol. Und: Sie ist in den Monaten Jan-Mar stärker als in den Monaten Jul-Sep. Am Südpol wird es seit 40 Jahren im Winter ( = Jan, Feb, Mar) im Mittel sogar zunehmend kälter. Eine Erklärung mittels der Klimamodelle habe ich bislang noch nicht finden können.

    Unabhängig davon: Klimaabkommen, die das Bevölkerungswachstum nicht ebenfalls zum Thema machen, sind m. E. sinnlos. Letzteres bedroht unsere Erde bzw. die Natur genauso stark wie der CO2-Ausstoß. Physiknobelpreisträger Robert B. Laughlin in “Der Letzte macht das Licht aus” (S. 28ff.):

    Zweifellos können Menschen Schäden anrichten, die geologische Zeiträume überdauern, wenn man ihren Beitrag zum Rückgang der Artenvielfalt einbezieht. Es gibt beachtliche Belege dafür, dass die Menschen derzeit etwas verursachen, was Biologen als ‘sechstes Massensterben’ bezeichnen (…).
    Für den überwiegenden Anteil zum Artensterben ist Kohlendioxid an sich jedoch nicht verantwortlich. (…) Doch abgesehen von (…) wenigen isolierten Fällen würde der Rückgang der Artenvielfalt nicht sehr gemildert, wenn man die Energieträger auf Kohlenstoffbasis noch etwas länger im Boden ließe. Das eigentliche Problem ist ganz allgemein der Bevölkerungsdruck durch Menschen – übermäßige Landnutzung, Zerstörung von Lebensräumen, Missbrauch von Pestiziden, Arteneinwanderung und so weiter. Wollte man das vom Menschen ausgelöste Artensterben nennenswert reduzieren, müsste die Erdbevölkerung drastisch verringert werden. Dass dies geschieht, ist auf alle Fälle äußerst unwahrscheinlich.
    Es ist falsch, das Urteil zu Fragen der Bevölkerung, des Klimas, der Verwendung von Kohlenstoff und so weiter nur deswegen in der Schwebe zu lassen, weil es heikle Fragen sind.

    Rezo z. B. hatte das Artensterben in seinem Video allein auf den Klimawandel zurückgeführt. Das war bei Weitem nicht die einzige unseriöse Stelle in seinem Video.

    Und schließlich: Wo werden die denkbaren politischen Folgen einer “grünen” Wirtschaftsweise bedacht. Wenn die ganze Welt keine fossilen Brennstoffe mehr nutzt, wird mindestens der Nahe Osten ökonomisch zusammenbrechen (und damit indirekt die Finanzierung des Islam). Wie will man einen Dritten Weltkrieg unter solchen Verhältnissen verhindern?

    Um es kurz zu machen: Ich bin davon überzeugt, dass die Menschheit die 1,5- und 2-Grad-Ziele krachend verfehlen wird, und zwar allein schon deshalb, weil weder das absurde Bevölkerungswachstum zum Thema gemacht wird, die politischen Folgen aus einem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen bedacht werden noch über ernsthafte Übergangslösungen (z. B. Kernkraft) nachgedacht wird.

  14. @Wolfgang Richter: “…doch weder zeichnet sich ab, dass Inseln durch steigenden Meeresspiegel untergehen noch dass entsprechend große Eismassen abschmelzen oder dass die Arktis im Sommer überhaupt oder regelmäßig eisfrei sein wird.”

    Es ist mir ein Rätsel, wie Sie zu dieser Schlussfolgerung kommen.
    Wie begründen Sie denn das? Damit, dass “…der grönländische Eispanzer … in den letzten 2 Jahren nicht mehr an Masse verloren” hat!?
    Natürlich nicht, denn das ist ja laut Ihrer eigenen Aussage “ebensowenig als Klimatrend interpretierbar” wie zwei heiße Sommer hintereinander!?

  15. @ Frankfurter
    Bei uns in Rosenheim (Oberbayern) 3, 2°C unter dem langjährigen Mittel von 1981-2010, womit auch die Aussage von Herrn Prof. Rahmsdorf relativiert wäre.

  16. @ Wolfgang Richter
    wenn schon die Seite vom Umweltbundesamt zitieren dann bitte nicht einseitig. Im selben Text findet man auch den Satz: “Ein Anstieg der globalen Mitteltemperatur um 2°C gegenüber vorindustriellem Niveau könnte so gravierende Folgen wie das fortwährende Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes in den kommenden Jahrhunderten haben. Ein vollständiges Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes wäre mit einem Meeresspiegelanstieg von bis zu 7 Metern und schwerwiegenden Problemen in küstennahen Gebieten verbunden.”
    Zu ihrem Kommentar “doch weder zeichnet sich ab, dass Inseln durch steigenden Meeresspiegel untergehen noch dass entsprechend große Eismassen abschmelzen oder dass die Arktis im Sommer überhaupt oder regelmäßig eisfrei sein wird” sei erlaubt daraufhinzuweisen, dass es große Landmassen/Küstenbereiche/Inseln gibt die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Über den Rückgang des Meereises im Sommer in der Arktis gibt es einschlägige Daten die dies belegen. Waren sie schon mal im Klimahaus in Bremerhaven – da wäre das für sie auch nochmal schön erklärt. Ihr Kommentar zu den Exremwettern ist ebenfalls im Blog in Abb. 1 erklärt. Sie haben es nur nicht verstanden. Die Zunahme der Extremwetter ist statistisch belegt. Jedes einzelne Extremwetter für sich genommen ist natürlich nicht schlimmer als ein anderes. Ein Orkan im 17 Jahrhundert war genauso gewaltig wie ein Orkan im 21 Jahrhundert. Es kommt nur häufiger vor…. Ihr letzter Punkt. Der Technologie und Medizinglaube ist ja aller Ehren wert aber letztlich doch naiv. Was heißt gut zurechtkommen? Und haben alle Erdbewohner gleichermaßen zugang zu Technologie? In Bangladesh wird man wohl keinen Deich bauen können wie in Holland…
    Haarsträubend was sie schreiben – Kopfschüttel.

  17. @Wolfgang Richter (Zitat): Ich gebe auch zu bedenken, dass die von Anfang des 15. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert andauernde „Kleine Eiszeit“ mit ihren langen und kalten Wintern sowie nassen und kühlen Sommern mit häufigen Ernteausfällen doch auch nicht das Klima sein kann, das wir uns hier in Mitteleuropa für die Zukunft erhoffen – genau das Klima, das bei ziemlich konstanten 280 ppm CO2 über Jahrhunderte herrschte.
    Mit einem statischen Vergleich “Heute” versus “Kleine Eiszeit” haben sie vielleicht noch recht.
    Doch der Vergleich ist irreführend, weil die Temperaturen ja immer weiter steigen.
    Meine Prognose: Erst jetzt und in naher Zukunft wird es immer mehr Menschen bewusst werden, dass wir uns auf eine höchst unerwünschte Zukunft zubewegen. Höchst unerwünscht nicht nur wegen dem aktuellen Klima, sondern weil sich das Klima weiter verändert, weil die Küsten geschützt werden müssen oder die Menschen, die dort leben, wegziehen müssen. Irgendwann wird sich die Stimmung ändern und Bevölkerung und Politik werden nach den effizientesten Massnahmen suchen (und sie auch durchsetzen) um die Erwärmung zu stoppen.

  18. Zunehmende Extremwetter, neue, höhere Temperaturnormale und bedrohte Küsten wirken heute schon auf die Einstellung zum Klimawandel: Millionen von Menschen glauben nun, dass sie selbst oder ihre Kinder betroffen sind oder es bald sein werden. Klimapolitisch zu handeln wird deshalb ein immer grösseres Anliegen weiter Bevölkerungskreise werden, zumal die gespürten Veränderungen ja zunehmen, nicht abnehmen.
    Trotzdem werden selbst stark gesteigerte Bemühungen nicht verhindern, dass die 2 Grad-Grenze irgendwann nach 2050 überschritten wird. Doch die Menschen werden dann immer deutlicher erkennen, dass die Erdsystemerwärmung möglichst bald zum Stillstand kommen muss – wenn nicht bei 2 Grad Celsius, dann doch deutlich bevor 3 Grad erreicht sind. Und zudem wird das, wovon heute vor allem die Klimawissenschaftler des IPCC sprechen, negative Emissionen nämlich, auch politisch aktuell werden und die Bereitschaft dafür Geld auszugeben wird steigen.

  19. Hallo, meiner Meinung nach sollten sich alle Meterologen schämen! Jetzt wo jeder Bauer ohne Verleugnungstendenz die Folgen des Klimawandels wahrnemen kann, habt ihr statistisch einigermaßen signifikante Aussagen. 30 Jahre zu spät!
    Jetzt wäre eher angeraten mit z.B. Münchner Rück eine Kostenrechnung des Klimawandels aufzustellen und über Gegenmaßnahmen zu reden. Ich hasse die Idee mit Schwefel in der Atmosphäre. Aber…

    • Moment mal – der erste Bericht des Weltklimarats IPCC, der deutlich vor der globalen Erwärmung und ihren Folgen gewarnt hat, erschien 1990. In der Folge wurde 1992 beim UN-Erdgipfel in Rio die Klimarahmenkonvention verabschiedet, mit dem Ziel einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. Nicht die Wissenschaft hat versagt, sondern die Politik hat die eigenen Beschlüsse nicht umgesetzt – leider gilt das bis heute und auch für die Bundesregierung.

  20. Da macht man es sich wieder mal zu einfach.
    Viele Wetterstationen werden immer dichter umbaut.
    Eine Wetterstation die vor 40 Jahren auf der “grünen Wiese” stand kann heute von großen Betonflächen umringt sein. Das beinflusst die Messungen schon erheblich, auch wenn sämtliche WMO-Standards eingehalten werden.
    Gerade an den Nachttemperaturen sieht man diesen Effekt deutlich, dadurch lässt sich auch die überproportional starke Zunahme von Tropennächten in Ballungsräumen erklären.

    (Zur Klarstellung, ich stelle einen Klimawandel nicht in Frage, aber der Anteil an verschärften “Hitzewellen” dürfte eher klein sein.)

    • Die globalen Klimadaten sind bereits um den städtischen Wärmeinseleffekt bereinigt. Der ist ja auch den Klimaforschern seit Jahrzehnten gut bekannt und gründlich erforscht.

  21. @Peter Mersch, zur Behauptung, dass “das absurde Bevölkerungswachstum“ nicht „zum Thema gemacht wird.“ Wird es doch laufend, lesen Sie keine vernünftige Zeitung? Zum Beispiel die Badische Zeitung letzte Woche mit einem Bericht über die „World Population Prospects“ der Vereinten Nationen, oder die Frankfurter Allgemeine vom 19. Januar 2019 mit einer ganz großen Analyse „Wie viele Menschen trägt die Erde“. Was sind denn Ihre Vorschläge zur externen Begrenzung des Bevölkerungswachstums, wie wollen Sie realistisch in die komplexen reproduktiven Verhaltensmuster diverser (welcher?) Länder eingreifen? (Beginnen Sie doch Ihre Analyse mit den USA, einem der neun Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum bis 2050, beziehen Sie bitte auch deren Pro-Kopf-CO2-Produktion ein!).

    Nach Meinung der meisten Demographie-Experten liegt ein zentraler Ansatzpunkt zur Abschwächung der immensen Bevölkerungsdynamik in besserer Bildung, besonders von Frauen. Hier könnte evtl. über die Entwicklungshilfe einiges (besser?) gemacht werden. Ich meine, dass die erneuerbaren Energien bei diesen langfristigen Prozessen eine gute unterstützende Rolle spielen können – mit Photovoltaik, einem Batteriespeicher und dadurch ermöglichter Beleuchtung lernt es sich in einem afrikanischen Dorf nachts nun einmal besser.

    Ansonsten: Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wird sich über einen längeren Anpassungszeitraum abspielen. Ich kenne das Buch von Laughlin, es ist aus dem Jahr 2011 und er hat die Kostensenkungsspielräume bei den Erneuerbaren, insbesondere der Photovoltaik, unterschätzt. Die Saudis planen aktuell PV-Anlagen mit Stromgestehungskosten von einem Cent pro Kilowattstunde. Ich habe irgendwo gelesen, dass die sich bis in wenigen Jahren vollständig mit PV-Strom versorgen wollen.

    Eine denkbare und sehr wahrscheinliche Folge grüner Wirtschaftsweise ist, dass es uns allen besser geht, dass wir unseren Wohlstand erheblich steigern können.

    • Letzteres (also Stabilität von Wetterlagen, Rossbywellen) ist an der Front der aktuellen Forschung – anders als bei der anthropogenen globalen Erwärmung hat sich dazu noch kein Konsens herausgebildet. Ich habe auch nirgendwo behauptet, dass diese Zusammenhänge schon wissenschaftlich gesichert sind. Der Satz zum Extremsommer 2018, den Sie oben zitieren, sagt auch nur, dass dieser durch stark aufgeschaukelte Wellen beeinflusst war – das ist erstmal eine Beobachtungstatsache. Wir finden zwar eine statistisch signifikante Zunahme dieses Welle-7-Musters in den Daten, aber selbst statistisch signifikante Befunde können ja auch Zufall sein. Dagegen spricht allerdings, dass es auch ein theoretisches Verständnis des Mechanismus dahinter gibt, was nahelegt, dass es kein Zufall sondern wirklich eine Folge des Klimawandels ist.

  22. Ich habe in der letzten Zeit mehrfach gelesen, dass sich das “absurde” Bevölkerungswachstum stärker abschwächt, als gedacht, und dass sich vorraussichtlich im Jahr 2050 eine Trendumkehr ergeben wird.

    Quelle: https://www.zeit.de/2014/07/szenario-schrumpfende-weltbevoelkerung/seite-3
    (Paywall)
    Oder: https://www.tagesschau.de/ausland/interviewbirg100.html
    https://de.irefeurope.org/Diskussionsbeitrage/Artikel/article/Entwicklung-der-Weltbevolkerung-Gute-Nachrichten-fur-Mensch-und-Planet

    (Nichts desto trotz stimme ich ein, dass weniger Weltbevölkerung weniger Umweltbelastung für den Planeten bedeuten würde.)

  23. @Temperaturverzögerung

    Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    haben wir 1,1° weltweite Erwärmung schon hinter uns, oder nur den Treibhausgradlevel, der zu 1,1° Erwärmung führt?

    Aufgrund der Trägheit der Ozeane, die eine Menge Energie speichern können, verläuft ja die Erderwärmung aufgrund des Treibhausgasgehalts in der Atmosphäre etwas verzögert. Wie viele Jahre Verzögerung sind das?

    Wie hoch wäre die Gleichgewichtstemperatur angesichts des aktuellen Treibhausgasgehalts, wenn wir theoretisch sofort alle Emmissionen stoppen würden, und wann würden wir diese Gleichgewichtstemperatur erreichen?

    • Der gemessene Anstieg beträgt ca. 1,1 °C bislang (je nachdem wie Sie den genau definieren). Bei Nullemission passiert zweierlei: der Ozean wärmt sich weiter auf und damit die globale Mitteltemperatur, und der Ozean nimmt noch mehr CO2 auf – denn beides (Temperatur und CO2-Gehalt des oberen Ozeans) sind aufgrund der Trägheit (Speichervolumen) noch nicht im Gleichgewicht. Diese beiden Faktoren gleichen sich grob genähert aus, sodass bei Nullemission die Temperatur in erster Näherung konstant bleibt. Details im IPCC 1,5-Grad-Bericht. Allerdings ist es noch komplizierter wegen der Luftverschmutzung, die beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen auch abnehmen würde, da gibt es erhebliche Unsicherheit, wie sich das genau auf das Klima auswirken wird.

  24. @Peter Mersch
    Da sich die Landmassen großteils auf der Nordhalbkugel befinden, ist hier die Erwärmung stärker. Auf der Südhalbkugel wirkt ja die große Wasserfläche als Puffer.

    Nahe am Nordpol könnte die Erwärmung deswegen noch stärker sein, da hier die schmelzende Polkappe zu einer Albedoverringerung führt.

    Eine geringere Erwärmung am Südpol dürfte mit den Meersströmungen zusammenhängen. Sie bewegen sich vor allem kreisförmig um Antarktika herum und bringen kaum Wasser aus wärmeren Regionen.
    Warum allerdings hier momentan überhauptkeine Erwärmung bzw sogar eine leichte Abkühlung stattfindet, dafür habe ich keine Erklärung.
    MfG Frankfurter

  25. An wen kann ich meine Frage zur CO2-Steuer richten, wie von 90/Grünen und BMU vorgeschlagen, also die inkrementell steigende Steuer-Variante?

    Die Emissionsminderungen nä 10 Jahre bestimmen, ob 1.5˚ eingehalten werden kann. Aus physik. Gründen muss die Emissionskurve dafür bis ~2030 stark abfallen.

    Die vorgeschlagene Steuer selbst ist kein Minderungstool, weil der Preis zu niedrig ist, als dass Menschen deshalb weniger täten mit Sachen, die Co2 emittieren.

    Sie soll nur Nudgen – und zwar dahin, Investitionen/Käufe zu tätigen, welche dann wie zufällig in der Verwendung auch weniger CO2 emittieren als bisherige Geräte.

    Aber: alle in nä 10 Jahren gekauften Produkte, also auch die, die wegen der Co2 Steuer nun mehr gekauft werden, sind noch mit fett Co2-Strom hergestellt worden. Auch ihr Transportweg von Fabrik zum Kunden ist noch mit Fossilfuel zurückgelegt worden.

    D.h.
    die Wirkung der CO2 Steuer bis 2030 ist: dass CO2 Emission wegen ihr ansteigt!! Statt massiv zu sinken, wie für’s 1.5˚ aus physikalischen Gründen notwendig.

    Fazit und Frage: Nix kaufen, bevor sichergestellt ist, dass Produktionsenergie CO2-frei war! Auch keine neue Heizung, kein e-car, kein neuer AAA-Kühlschrank?

    Ist doch so, oder? Gesteigerter Konsum durch !erst jetzt! notwendig erachtete Einsparungsnotwendigkeit ist kontraproduktiv. Z.B. ist ein e-car erst in ca. 8 Jahren so weit, dass es das Herstellungs-CO2 amortisiert hat (und auch nur dann, wenn der Lade-Strom durchgängig von EE kam. Kommt er im Winter noch von Kohle, so wie sicherlich in D, dauert’s länger als 8 Jahre)
    Diese 8 Jahre sind aber genau die, die wichtig sind für das weltweite Abfallen der Emissionskurve.

    Nur ein Konsum-Sabbatical bis Stromerzeugung aus EE sichergestellt ist, kann 1.5˚ einhalten. Stimmt’s?

  26. Wie immer hoch interessante Fakten, die ich gerne lese (und zu einem guten Teil auch verstehen kann; die Rossby-Wellen hatten sich mir hingegen bisher z.B. noch nicht vorgestellt).
    Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels brauchen nach meinem Eindruck nicht nur naturwissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch solche über Kommunikation und Verbreitung von neuen Ideen. Schließlich lässt sich ja seit vielen Jahren beobachten, dass die Klimaforscher warnen bis zum Geht-nicht-mehr – und die Politik bleibt ungerührt mit Minimalmaßnahmen. Warum ist das so? Mir scheinen folgende Erkenntnisse wichtig:
    – Der Mensch reagiert auf Argumente nicht in erster Linie, weil die Argumente gut sind, sondern in Abhängigkeit von seinem Gefühl für die schon erfolgte Verbreitung der entsprechenden Ideen. Ganz neue Ideen haben nur eine Zielgruppe von etwa 2%, die Pioniere (oder Innovatoren). Erst wenn die erreicht sind und das auch bekannt ist, ergibt sich eine weitere Zielgruppe von etwa 14%, die frühen Anwender, gesellschaftlich anerkannte Personen. Und erst wenn die zustimmen, ist der Weg frei für die frühe Mehrheit, etwa 34%. Dann kommt noch eine späte Mehrheit (etwa 34%) und zum Schluss (oder nie) die Nachzügler (etwa 16%). https://en.wikipedia.org/wiki/Diffusion_of_innovations#Adopter_categories
    Man kann daher für etwas Neues und auch hervorragend Begründetes in der Anfangsphase vor 98% predigen, bis man schwarz wird – keinen wird man von diesen 98% erreichen; die fangen erst an, nachzudenken, wenn man die 2% der für Neues offenen erreicht hat (genauer: Nur 14% von ihnen fangen dann an nachzudenken). Usw.
    Ich nehme an, das gilt in Sachen Klima auch für die Einzelpunkte. Etwa für Aussagen wie:
    * Die Kimaveränderungen sind bedrohlich. (Statt: Naja, das Klima ändert sich halt.)
    * Der Klimawandel ist menschengemacht. (Statt: Folge von Sonnenzyklus, Ozean-Erwärmung…)
    * Man kann etwas gegen den Klimawandel tun. (Statt: Nur wenn alle etwas tun würden, wäre etwas erreichbar, aber das ist unrealistisch.)
    * Komplette Klimakompensation bedeutet, als einzelner dafür zu sorgen, dass der Umbau Stück für Stück voran kommt. (Statt: Klimakompensation ist nur ein Trostpflästerchen oder “Ablasshandel”.)
    * Für effizienten Klimaumbau genügen schon ein paar Prozent des Brutto-Inlandsprodukts. (Statt: Wenn wir damit erst anfangen, dann müssen wir m.o.w. zurück auf den Stand der Steinzeit.)
    Andere Erkenntnisse aus der Kommunikation:
    – “One-fifth of the people are against everything all the time.” Ein Fünftel der Leute sind jederzeit gegen alles. Robert Kennedy https://en.wikiquote.org/wiki/Robert_F._Kennedy#Quotes (Eine Teilerkenntnis des Vorigen, etwas prägnanter.) Man sollte sich wohl damit abfinden, dass man sie nicht überzeugen kann, und sich eher um seine Anhänger kümmern.
    – Wer für etwas plädiert, erhöht die Zahl seiner Anhänger, aber in der Regel ein wenig auch die Zahl der Gegner. Die Zahl der Leute ohne Meinung sinkt. Ich erinnere mich nicht mehr, wo ich das gefunden habe; klingt jedenfalls recht plausibel: Wer gegen Alkohol predigt, erreicht voraussichtlich auch, dass mancher Zuhörer denkt, jetzt ein Bierchen wär auch was Schönes.
    Das ist unschön für einen selbst. Aber es ist schön, wenn man Artikel der Gegner liest; man muss sich nicht nur ärgern, man hat auch Grund, sich zu freuen. Das Thema kommt schon mal voran, wenn darüber gesprochen wird; mittelfristig werden sich auch die zutreffenden Erkenntnisse durchsetzen.
    – Informationen werden gerne weitergegeben, wenn sie einem selbst in den Kram passen; nicht so gerne, wenn nicht. Wer gerne Auto fährt, der befürchtet oft, das ganze Gerede vom Klimawandel könnte zum Schluss dazu führen, dass er oder sie nicht mehr Auto fahren darf. Ebenso mit dem Flugzeug. Ebenso mit Leuten, die gerne eine warme Wohnung haben. Solange man keinen akzeptablen Kompromiss mit all denen schließt, werden die m.o.w. eine Betonfraktion bleiben und passiven Widerstand leisten. Ein Kompromiss könnte lauten: Klimakompensation, am besten komplette Klimakompensation. “Du darfst weiter fliegen, wenn du brav Geld dafür gibst, dass anderswo die CO2-Emission reduziert wird.”
    Wer bei einem Autohersteller arbeitet oder irgendwo in der Auto- und Zulieferindustrie (etwa jeder achte Arbeitsplatz), der oder die dürfte aus persönlichen Gründen auch skeptisch sein und passiv. Wer Auto-Aktien hat, gar noch sehr viele, der möche auch gerne weiterhin Geld verdienen, am besten weiterhin mit Autos. Unter anderem braucht man Geld, um den Parteien welches zu spenden. Da die Parteien auch gerne zukünftig noch Spenden erhalten, ist vielleicht die Langsamkeit der Parteien mit Maßnahmen gegen die CO2-Emission nicht ganz unverständlich.
    – Wenn Leute ein Gerücht hören, von dem sie wissen, dass es falsch ist, gibt es dennoch ein paar Prozent, die es weitergeben. Ich erinnere mich an 15% in einem Experiment. “Edel sei der Mensch, hilfreich und gut”, empfiehlt Goethe. Sollte er sein, ist er aber in der Praxis nicht. Das spricht dafür, falsche Gerüchte möglichst einzudämmen.
    – Falsche Gerüchte kann man ein wenig eindämmen, wenn man sehr engagiert nachfragt, wer wann wo was gesagt hat. Wenn die Leute Angst haben, aus der Anonymität gezogen zu werden, werden sie zurückhaltender mit der Weitergabe von nicht überprüften Aussagen.
    Vermutlich gäbe es noch mehr wichtige Erkenntnisse aus dem Bereich PR, Werbung, Kommunikation.

  27. Also da läuft derzeit die heftigste lokale Dürre seit 1540 und es wird nichtmal in einem Nebensatz erwähnt. Da hätte ich mir vom Professor doch etwas mehr Weitsicht bei der Zusammenstellung des Artikels gewünscht.

    Im TV-Interview sprach ein hessischer Forstbeamter von der schwersten Dürre seit Menschengedenken. Ob das so stimmt mag dahingestellt sein. Es lässt sich aber nicht länger leugnen was längst offensichtlich ist: 15 Monate Dürre in Folge, welche nun so langsam ihre unumkehrlichen Spuren in die Landschaft frisst. Die Waldbauern bekommen langsam Panik. Ein Dürrejahr ist nichts, was einen alten gesunden Baumbestand umhaut, was nun aber abgeht sprengt jegliche persönliche Vorstellungskraft meinerseits.
    Wenn sich bald nichts grundlegendes am Wetter ändert steuern wir in der Region hier in eine Umweltkatastrophe bisher ungekannten Ausmaßes. Trinkwasser wird zwar noch da sein, aber dutzende Meter tief im Boden steht es der Vegetation nicht mehr zur Verfügung. Und das wird Folgen haben, bzw. hat es längst bereits. Hier in Potsdam gibt es nun ein Grillverbot für öffentliche Flächen, Landschafts-Parks werden aus Sicherheitsgründen tw. geschlossen, da dürrebedingter Astbruch droht. Die FW kommt überhaupt garnicht mehr zur Ruhe und die TrüPl’s brennen lichterloh ohne dass sie gelöscht werden können. Die ganze bodennahe hydrologische Situation ist mehr als nur angespannt. Es lebt derzeit alles von ein paar schwachen Niederschlägen, die alle paar Tage oder Wochen mal kommen. Wie soll das weitergehen Herr Professor? Das ist jetzt mal eine ernstgemeinte Frage.

    Temperaturen hin oder her – unbewohnbar wird der Landstrich ja erst, wenn kein Niederschlag mehr fällt, oder langfristig so wenig, dass Mensch und Natur da nicht mehr mitkommen. Was ich beim Betrachten der Zeitreihe jedenfalls festgestellt habe ist 1. dass die Niederschlagssumme über die ganzen 125 Jahre kaum schwankt. Wenn die angesetzte Kalibrierungsperiode lang genug ist kommen immer 590l/qm raus – auch in der Neuzeit. Was sich ändert ist die Verteilung innerannual aber auch die Intensität steigert sich. Nach den gestiegenen Temperaturen bleibt Netto weniger Wasser übrig, das zudem noch ungünstiger verteilt wird oder wie vor 3 Wochen 88l auf einmal kommen und sinnlos abfließen. Da würde ich mir wünschen, dass der Faktor der Hydrologie eine größere Betrachtung, vor allem auch in der mediellen Berichterstattung im Kontext der Beschreibung der lokalen Folgen die der klimatische Wandel mitsichbringt, spielen sollte. Gruß Sascha

  28. Martin Holzherr, 4.Juli

    “negative Emissionen”…

    Ja, man war schon mal soweit. Vattenfall hatte sogar ein Demonstrationskraftwerk in Betrieb. Leider hat der Zusammenschluß von (sogenannten) Grünen und den Leuten in den schwarzen Kutten verhindert, daß das Versuchskraftwerk fertiggestellt wurde. Das ganze Projekt verschwand in der Versenkung. Die Kampfplakate hingen noch ewig an den Kirchen und in den Vorgärten der tapferen Querdenker. Ich war damals Zeuge und schäme mich immer noch fremd, jedes Jahr mehr.
    Einmal hatte ich mich sogar in eine Anti-CCS-Veranstaltung der Kirche getraut und die Stimmung, wenn nicht gekippt, so doch sehr nachdenklich werden lassen. Aber die Grünen waren stärker. Wie jetzt auch.
    Ich vermute, um 2050…70 herum wird es Maßnahmen über Nacht geben (ähnlich FCKW-Verbot, nur weitaus eingreifender und mit mehr Wucht), die unter der Leitung der UNO, notfalls mit Hilfe von Waffengewalt den Bau der ersten desertec-Anlagen ermöglichen. Falls nicht die Scheichs von selbst darauf kommen. Dann ist es aber zu spät, zumal der Bau dieser Dinger ewig lange dauert.

  29. @ Prof. Rahmstorf 7.7. 12:49

    Sie haben das Tauen des arktischen Eises vergessen. Befände es sich auch im Gleichgewicht oder würde es weitertauen?
    Ich glaube überhaupt gar nicht, daß sich die Temperatur bei plötzlichem CO2-freien Wirtschaften nicht weiter ändert.
    Bis zu einem neuen Gleichgewichtszustand wäre es noch weit. Egal bei welcher Temperatur und welchem CO2-Gehalt man den Eintrag stoppt.

    • Na ja, das Meereis reagiert rasch auf die Temperatur, deshalb auch der große Jahresgang – jeden Winter frieren die riesigen im Sommer eisfreien Flächen wieder neu zu. Weiterschmelzen wird das Kontinentaleis, daher geht der Meeresspiegelanstieg noch viele Jahrhunderte munter weiter, nachdem die Temperatur stabilisiert ist. Die kilometerdicken Eisschilde werden aber erstmal vor allem dünner, was die globale Temperatur außerhalb der Eisregion nur wenig beeinflusst.

  30. Annette

    “Nur ein Konsum-Sabbatical bis Stromerzeugung aus EE sichergestellt ist, kann 1.5˚ einhalten. Stimmt’s?”

    Stimmt nicht.
    Strombedarf ist nur 1/6 des Gesamtenergiebedarfes, Verkehr und Heizung z.B. brauchen weitaus mehr.
    Richtig heißt Dein Satz:
    “Nur ein Konsum-Sabbatical bis Gesamtenergie aus EE sichergestellt ist, kann 1.5˚ einhalten. ”
    Wobei “Konsum” alles bedeutet, was Energie benötigt!!
    Also: Herstellung von Kleidung, Milch, Brot, Fleisch, Kartoffeln, Öffnen der Türen Deines Netto, natürlich auch Deine Heizung und Dein warmes Wasser, Dein Bus auf Arbeit, die Beleuchtung Deines Arbeitsplatzes usw. usf. …

  31. Aufgrund der Komplexität unserer Gesellschaft, zeigt der Zeitpfeil nur in eine Richtung…

  32. @Mark
    “….Rosenheim (Oberbayern) 3, 2°C unter dem langjährigen Mittel von 1981-2010, womit auch die Aussage von Herrn Prof. Rahmsdorf relativiert wäre.”
    _____________________________________________

    Welche Aussage von Herrn Rahmstorf wird durch die diesjährigen Maitemperaturen in Rosenheim relativiert?
    MfG Frankfurter

  33. @Johannes

    Eine Wetterstation die vor 40 Jahren auf der “grünen Wiese” stand kann heute von großen Betonflächen umringt sein.

    ________________________________________________________________
    …oder eine die inmitten von Ackerland stand, kann heute von Brachland und Wald umgeben sein.
    Die Waldfläche hat im letzten Jahrhundert nämlich stark zugenommen.

    Wie wird sich das wohl auf die Temperaturmessungen auswirken?
    MfG Frankfurter

  34. re. “Aufforstung ist Unsinn”

    Das habe ich auch nicht recht verstanden. Der Sonderbericht des IPCC aus 2018 (SR1.5) zum 1,5/2°-Ziel (also zur Erreichung solcher Ziele) sieht neben der Umwandlung der Wirtschaftsprozesse eine klare, eindeutige Notwendigkeit zu “negativen Emissionen”. Das heißt nichts anderes als das möglichst viel CO2-Äquivalente aus der Atmosphäre wieder zurück gebunden werden müssen. Und zwar ziemlich zügig, weil jedem und damit auch dem IPCC völlig klar ist, dass eine globale Umwandlung der Wirtschaftsprozesse einen langen Zeitraum benötigen wird. Je mehr und je schneller CO2-Äquivalente aus der Atmosphäre herausgezogen werden können, desto besser.

    Es gibt aber nach gegebenem Stand (Paris und SR1.5) im Grunde nur zwei einigermaßen aussichtsreiche Techniken, mit denen so etwas derzeit vorstellbar ist. Einmal alles im Bereich BeCCS – hier ist das bekannte Problem, dass alles von irgendeiner tatsächlichen großtechnischen Anwendbarkeit, geschweige denn einem Regulärbetrieb, noch sehr weit entfernt ist. Es gibt wahrscheinlich aussichtsreiche Möglichkeiten (die leergepumpten Nordsee-Öllager vor Norwegen sind da z.B. ein echter Kandidat) – aber nichts annähernd Konkretes.

    Die zweite Technik ist die Einzige, von der “wir” (sozusagen: die “Menschheit”) tatsächlich einiges verstehen und auch seit zigtausend Jahren real großflächig anwenden. Das ist die “Aufforstung” oder allgemeiner “Waldwirtschaft” oder – um auch neu designte oder designbare Pflanzen allgemein einzubringen – eine Art “global greening”. Die Studie, die oben als “Unsinn” bezeichnet wurde, macht den Versuch zu bestimmen, wo und ob und in welchem Ausmaß aufgeforstet werden kann. Das ist natürlich zunächst mal blanke Theorie, die sich selbst bei dem Studiendesign, dass sich um “konservative Einschätzungen” bemühte, noch lange nicht in dem Maße umsetzen läßt, wie die Studienautoren es als mögliche Summen angeben. Aber “Aufforstung” als mögliche nützliche CO2-Abscheidungstechnik ist an sich durchaus anwendbar.

    Oder auch klarer: es ist als *einzige* Technik jetzt und sofort anwendbar.

  35. @Prof. Rahmstorf 8.Juli

    Genau, genau! Das Kontinentaleis taut und verringert die Albedo, und das Meereis wird mit ihm kleiner im Wechsel der Jahreszeiten… Bis der Gleichgewichtszustand sich einstellt, dauert es viele Jahrhunderte. So lange steigt die Temperatur. Bis dann endlich der Läufer die Schildkröte doch eingeholt hat.

    • Mein Punkt war, dass die schmelzenden Kontinentaleisschilde in diesem Jahrhundert jedenfalls die Albedo nicht nennenswert verringern werden, weil die zwar dünner werden aber in der Fläche gleich bleiben.

  36. @ Prof. Rahmstorf

    Na gut, Zeke sagt 1/3, nicht 2/3 sind es , um die eine solcherart Aufforstung die Atmosphäre erleichtern würde. Geschenkt.
    Ich bin einigermaßen perplex. Wir verbrennen Kohlenstoff etwa eine Mio mal schneller, als er in Form von Pflanzen gewachsen ist, pflanzen einen Wald (wenn auch recht groß) an, und das Problem ist nahezu gelöst?? In wieviel Etagen soll das erfolgen?
    Offensichtlich wird ganz hemdsärmlig darüber hinweggegangen, daß der Wald unter der Erde verschwinden muß. Was durch die nach dem Umbau der Flächen von Steppe u.ä. in Wald folgende Verringerung der Albedo geschieht, wird übergangen. Von der kaum zu fassenden Verringerung der landwirtschaftlichen Nutzfläche ganz zu schweigen.
    Und das alles nach dreißig Jahren intensivster Klimaforschung…
    Mann oh Mann.

  37. @Peter Mersch, 4.Juli
    “Wenn die ganze Welt keine fossilen Brennstoffe mehr nutzt, wird mindestens der Nahe Osten ökonomisch zusammenbrechen.”

    Richtig. Deshalb gab es ja auch desertec, und ich propagiere das hier und anderswo schon seit Zeiten. Leider geht hier niemand drauf ein. Lieber kutscht man mit braunkohlengetriebenen E-Autos durch die Gegend.
    Desertec ist die einzige Technologie, die CO2-freie Energieproduktion in den erforderlichen Größenordnungen ermöglicht. Sie könnte Nordafrika, den Nahen Osten, alle Länder um etwa den 15…25 Breitengrad zu Wohlstand verhelfen und eine neue Weltordnung ermöglichen. Sie verlangt aber auch eine neue Weltordnung.
    Ich höre an dieser Stelle auf.

  38. @Frankfurter, @Michael Fischer, @Robert Gerstmeir
    Meeresspiegel und nicht untergehende Inseln, Arktis, Antarktis und Grönland:
    Es ist weder ein Rätsel, wie ich zu diesen Aussagen kommen noch sollten diese zu Kopfschütteln führen, denn es handelt sich hier um nachprüfbare Fakten, die aber von den Medien und den öffentlich auftretenden Klimaforschern und Aktivisten nicht erwähnt werden, obwohl sie doch hochinteressant sind. Außerdem bin ich mir sicher, dass Herr Prof. Rahmstorf mir deutlich widersprochen hätte, wäre meine Aussagen falsch gewesen.

    Erstmal zu neuesten Meldungen der NASA zu Grönland und Arktis:
    Der Jakobshavn-Gletscher, der größte in Grönland und der bisher am schnellsten schmelzende und kalbende, wächst nun schon im 3. Jahr in Folge wieder:
    https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=7428
    Außerdem berichtet die NASA dass sich der Rückgang des arktischen Meereises verlangsamt hat:
    https://www.nasa.gov/feature/goddard/2018/wintertime-arctic-sea-ice-growth-slows-long-term-decline-nasa

    Zu meiner Aussage, dass die Eismasse Grönlands in den letzten 2 Jahren nicht mehr abgenommen und möglicherweise sogar zugenommen hat, zwei Quellen, eine das NSIDC:
    https://nsidc.org/greenland-today/2018/10/greenland-melt-in-july-and-august-three-spikes-and-out/ und dort unter „High snowfall and moderate melt runoff in 2018“,
    und die andere beim DMI http://polarportal.dk/en/news/2018-season-report/ .
    Außerdem ergänzend zu wieder wachsenden Gletschern in Europa und den USA:
    Die Gletscher in den Hohen Tauern sind in den vergangenen Jahren wieder stark gewachsen wie schon seit 20 Jahren nicht mehr:
    https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2917876/
    und im Glacier National Park in den USA hat man die Schilder zum Gletscherrückgang (bis 2020 seien alle Gletscher verschwunden) demontiert, weil die Gletscher wieder wachsen:
    https://www.iceagenow.info/glaciers-growing-in-montana/

    Insbesondere empfehle ich das Lesen der neuesten Aussagen des IPCC im SR15 zu den Eispanzern Grönlands und der Antarktis (page 257: könnten zunehmen oder auch über zehntausende von Jahren abschmelzen) und zum Meereis der Arktis (page 178: eisfrei im Sommer nur einmal alle 10 bis 100 Jahre, je nach Szenario). – Bitte beim Studium des SR15 berücksichtigen, dass dieser alle Aussagen zum Meeresspiegel, wie ausdrücklich angegeben, aus dem AR5 übernommen hat und logischerweise diese gegenüber dem AR5 neuen Aussagen zu den Eispanzern nicht berücksichtigt sind.

    Auch zu den entgegen den Annahmen nicht untergehenden und meist sogar größer werdenden Inseln und Atollen nimmt der SR15 auf Seite 232 Bezug. Selbst nachlesen kann man die vergleichenden Ergebnisse der Messungen der Inselgrößen vor 60 Jahren und heute in dieser Studie:
    https://www.nature.com/articles/s41467-018-02954-1
    Das Wachstum der Atolle und deren Stabilität beruht keinesfalls auf tektonischen Hebungen und ist hier erläutert: https://skepticalscience.com/print.php?r=334
    Schließlich wurden in dieser neuen Studie:
    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/wcc.557
    insgesamt 709 Atolle und Inseln im Pazifik auf ihre Größenänderungen untersucht und das Ergebnis ist nicht viel anders: „ … that no atoll lost land area and that 88.6% of islands were either stable or increased in area, while only 11.4% contracted.“

    @ Robert Gerstmeir
    Sorry, mein Zitat vom UBA ist schon komplett, denn was Sie dann noch ergänzend zitieren sind keine Fakten oder Feststellungen, das sind nur Konjunktivsätze zum Eispanzer Grönlands. Im „leichten Gegensatz“ dazu stehen die neueren Ergebnisse der Forschung und deren Projektion in die nun noch fernere Zukunft im SR15 bzw. in den Studien, auf die sich der SR15 bezieht – siehe oben – und die Tatsache, dass Eispanzer und Gletscher in den letzten 2 bis 3 Jahren ihr Verhalten geändert haben. Beobachten Sie doch bitte auch mal selbst tagesaktuell die Arktis und Antarktis bei DMI und NSIDC.

    @C. Hansen
    Extremwetter hat es offensichtlich bei allen bisher aufgetretenen Klimata gegeben. Sogar in der Kleinen Eiszeit gab es zwischendurch mal heiße und trockene Sommer. Es gibt wohl kein optimales Klima ohne Extremwetter.

    Täusche ich mich, oder verschweigen „uns“ die Medien und Klimaaktivisten bewusst alle Meldungen und Informationen zur zurzeit zurückgehenden Globaltemperatur (lt. WMO), zu den wieder anwachsenden Gletschern, den nicht untergehenden Inseln usw. weil sie damit „ihre Felle davonschwimmen“ sehen? Welchen Grund sonst gibt es die Öffentlichkeit über solche Fakten nicht zu unterrichten? Es wäre doch keine „Schande“ zuzugestehen, dass die Klimasensivität des CO2 geringer ist als bisher angenommen oder dass man einfach die Zusammenhänge bisher noch nicht schlüssig deuten konnte?

    • Grundsätzlich sollte niemand davon ausgehen, dass ich hier allen Leserkommentaren widerspreche, die aus meiner Sicht falsche Aussagen enthalten. Dafür habe ich gar nicht die Zeit. Außerdem ist dies ja vor allem ein Forum für die Leserdiskussion. Ich beteilige mich daran nur ab und zu, je nach Zeit und Interesse.
      Zum Inhalt: schauen Sie die ganzen Zeitreihen an! Wenn ein Gletscher mal einige Jahre vorstößt oder ein Eisschild durch starke Schneefälle an Masse zulegt, dann ist das noch lange keine Trendwende!

  39. @Stephan
    Desertec. Genau so ist es. David MacKay hat es 2008 für jeden leicht nachvollziehbar vorgerechnet.
    Klar brauchts ein paar Pardigmenwechsel inklusive neuer Weltordnung.
    Warum es so lange dauert, bis sich das rumspricht, hat Lu Wolf hier sehr schön erklärt.

  40. @Stephan
    So ein “Unfug” ist das garnicht.
    Ein neu aufgeforsteter Wald entzieht Kohlenstoff solange bis er sein Endstadium erreicht hat, also keine weitere Biomasse zuwächst. Und das dauert einige Jahrzehnte.
    Danach dient er als dauerhafter Speicher,

    Die Autoren stellen sich aber die Aufforstungen zu einfach vor,
    Auf allen geeigneten Standorten wächst Wald sowieso und von ganz alleine; und wenn nicht, dann weil er durch irgendwelche menschlichen Aktivitäten daran gehindert wird.
    Vorrangig müsste also sein diese waldzerstörenden Aktivitäten zu unterbinden. Und das versucht man ja schon lange aus vielen anderen guten Gründen. Nur eben leider nur mit mäßigem Erfolg.

    Wald braucht keine Aufforstung, nur Schutz.

  41. @Frankfurter
    “Welche Aussage von Herrn Rahmstorf wird durch die diesjährigen Maitemperaturen in Rosenheim relativiert?” Diese:
    “Bis 1990 wäre es ein durchschnittlicher Mai gewesen, nur inzwischen durch die globale Erwärmung war es ein relativ kühler Mai.” Da in dem von mir angegebenen langjährigen Mittel auch Jahre vor 1990 enthalten sind.

  42. Da lief mir doch gerade ein interessanter Artikel aus Cicero über den Weg.
    https://www.cicero.de/innenpolitik/energiewende-windkraftanlage-windkraft-klimawandel-klimaschutz-klima-kosten-strom-stromkosten-kohlekraft-erneuerbare-energie

    Er ist manchmal recht fehlerhaft, sogar peinlich, aber in Summe ziemlich interessant.

    Ich zitiere mal drei Gedanken daraus:
    “Aber auch normal denkende Menschen sind immer noch verunsichert. Dies liegt daran, dass die Klimaforschung aus aller Welt, einschließlich der deutschen, nicht in der Lage ist, den Klimawandel im Ganzen für alle nachvollziehbar zu erklären, besonders nicht dessen genaue Wirkungsweise. Es ist keine sachdienliche und besonders nicht für die Medien verwertbare Aussage, die bei wissenschaftlich-technischen Darstellungen grundsätzlich ihre Probleme haben, wenn gesagt wird, dass 97 Prozent aller Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Klimawandel befassen, von einer durch Menschen gemachten Erderwärmung ausgehen. ”

    Über die Medien: “Es gibt eine Anzahl von ihnen, die beim Thema Klimawandel weggucken, und andere, die den Klimawandel leugnen. Als hartnäckigste Leugner haben sich hier der deutsche Journalist Roland Tichy mit seiner erzkonservativen Zeitschrift Tichys Einblick sowie der Journalist Henryk M. Broder mit seinem ähnlich zu bewertenden Blog Die Achse des Guten hervorgetan.” Na gut, Eike, Kirstein, Stein u.ä. vergessen.

    “Um ein weiteres Ausufern von Schäden zu vermeiden, sollte zudem eine gesetzliche Mithaftung aller Personen und Institutionen eingeführt werden, die immer noch Maßnahmen gegen den Klimawandel sabotieren. Eine solche Haftung müsste alle führenden Politiker, Manager, Unternehmen und Verbände einschließen, zudem Medien und Journalisten, deren Einfluss auf die Meinungsbildung der Menschen nicht zu unterschätzen ist. Denn die aufgrund von Umweltschäden entstehenden Kosten sind nicht nur astronomisch hoch, sie betreffen zudem alle Nationen dieser Erde und sie sind für ewig.”

  43. @Fake-news mit Aufforstung? @Stephan 07.07. 18:04

    Die Geschichte mit den möglichen Aufforstungen bei Spiegel-Online vom 04.07. passte nicht so recht: 200 GT Kohlenstoff durch Aufforstung sollen einen guten Teil der bisher emmitierten Menge von 300 GT Kohlenstoff wieder binden können. Hier im Blog vom „Wie viel CO2 kann Deutschland noch ausstoßen?“ heißt es, dass wir zur Zeit 40 GT CO2 weltweit jährlich in die Lust blasen. Dann viel mir auf, dass Kohlenstoff und CO2 nicht dasselbe sind: 1 To Kohlenstoff ergeben 3,7 To CO2. Also wohl doch kein Fake.

    Aus 200 GT Kohlenstoff werden so 740 GT CO2, bei einer Jahresemmission von 40 GT entspräche das den Emmissionen von 18,5 Jahren. Also wenn die 200 GT bzw. 740 GT realistisch wären, könnte das doch eine Option sein, die hier Spielräume eröffnet.

    Ich weiß nicht genau, ob hier nur nach dem richtigem Klima geguckt wurde, ob da Wald wachsen kann. Der Boden muss ja auch geeignet sein. In dem Artikel war von 900 mio ha Wald die Rede. Soweit ich das verstanden habe sind hier nur Flächen mitgerechnet, die derzeit nicht für Landwirtschaft oder Bebauung genutzt werden. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ein guter Teil davon in Zukunft sehr gerne auch als Ackerland genutzt würde. Wenn die armen Menschen dieser Welt mal genug Geld haben, sich Fleisch zu leisten, wird man hier quasi unbegrenzten Bedarf an mehr Ackerland für die Futtermittelproduktion haben.

    Zumal das 30 bis 60 Jahre dauert, bis hier das Waldwachstum richtig in Fahrt kommt, um auf die 200 GT Kohlenstoff zu kommen.

    Eine andere Frage ist, was jetzt über diese Zeiträume kostengünstiger ist. Hier ist zukünftig womöglich Fotovoltaik kostengünstiger, wenn sie in der Wüste aufgestellt wird und neben großräumiger Stromversorgung auch jede Menge Wasserstoff, synthetisches Methan und synthetische flüssige Brennstoffe herstellt. Hier sollte also neben dem heute technisch möglichem und finanzierbarem Ausbau erneuerbarer Energien im eigenen Land unbedingt auch in Fotovoltaik in der Wüste investiert werden.

    Man könnte aber vielleicht dennoch damit anfangen, auch überall aufzuforsten, wo es gut geht und nicht zu teuer ist, zumindest als einfache Zwischenlösung und zusätzlich zu den anderen Maßnahmen. Und auch sicherheitshalber. Das tatsächliche Klima, das uns die nächsten Jahrzehnte erwartet, ist neben dem Trend zur Erderwärmung auch noch unberechenbaren natürlichen Schwankungen ausgesetzt, und keiner weiß wirklich, welche positiven Rückkoppelungsmechanismen hier doch noch in Gang kommen.

    Besser wir machen schon mal was wirksames, wenn sich die Lage entspannt, können wir uns auch entspannen und dann langsamer machen. Zumal es wohl auch immer teurer wird, die letzten Reste an Treibhausgasemmisionen zu vermeiden. Notfalls kann man später das Holz ernten, die Flächen umnutzen und Äcker für Futtermittel anlegen oder touristisch wertvolle Urwälder wachsen lassen, falls Fotovoltaik doch noch so günstig wird, dass wir in 20 oder 30 Jahren keine Energieprobleme mehr haben.

  44. @ Friedrich Mayr, 1.7.2019 17:59

    “die reine Erwärmung über Land habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.”

    Nach Berkeley Earth betrug 1850 die globale Mittel-Temperatur der Landflächen im Jahresmittel 7,7 °C (HADCRUT4.6 7,8 °C) und 2018 9,8 °C ((HADCRUT4.6 9,1 °C). Abhängig von der Datenquelle erhält man also eine Erwärmung zwischen 1850 und 2018 von 2,0°C bzw. 1,3 °C.

  45. Wie in meinem Lebensumfeld zu sehen, haben wir es in Deutschland gerade mit einem Baumsterben singulaeren Ausmaßes zu tun. Ob in Wohngebieten (z. B. Leipzig), im Wald (Fichten überall in Sachsen, Eichen rund um Glauchau, 40% der Buchen Thüringens auf der Kippe) oder die Straßebaeume in Chemnitz oder an der B95 zwischen Chemnitz und Leipzig, überall stehen die Leichen rum. Da kann ich das Gequatsche von Aufforstung nur makaber finden. Der CDU-Sekretaer von Sachsen will 50 Millionen Bäume pflanzen lassen bis 2030. Das wären mehr als 12.000 am Tag ab jetzt! Wo soll das Wasser herkommen, um sie unter den neuen Gegebenheiten die ersten Jahre zu gießen? Da reicht selbst unser Wasserfass Eibenstock nicht. Nach Hintergrundinfos sind 40% der in den letzten Jahren gepflanzten Straßenbaeume in Chemnitz abgaengig. Ich habe mich heute am Rande der Gartenschau mit einem Chef einer Baumschule aus Hetzdorf unterhalten. Von wegen Boombranche jetzt! Er findet keinen Nachfolger! Was weiterhin gut klappt, ist die Vermehrung der SUV! Aber BMW und AUDI werden auch mit Industrie 20.0 keine Bäume herstellen können, wenn endlich der Katzenjammer losgeht! Grusliche Situation: Chemnitz hat für dieses Jahr die Pflanzung von 16!!!!!! neuen Straßebaeumen eingeplant! Sind immerhin 32.000 Euro. Wieviel sind wohl für neue Versiegelungen und Rollbahnen für den Blechkistenwahn eingeplant? Aber ist gibt ja hier einen Diskutanten der die Verantwortlichen mit einem guten Gewissen versorgen kann. Mal sehen, wie lange das vorhält?

  46. @Rahmstorf 14. Juli 2019
    Nein, dass diese Punkte wie zurückgehende Globaltemperatur und zunehmende Gletscher eine Trendwende in der Klimaentwicklung darstellen, das habe ich nicht behauptet und nehme ich nicht voreilig an. Im Kommentar vom 2.7.19 habe ich das auch schon entsprechend geschrieben.

    Aber ich halte dies für eine sehr interessante Entwicklung, zumal James Hansen ja vor anderthalb Jahren in seinem Blog geäußert hat, dass infolge der zu erwartenden nachlassenden Sonnenaktivität die Globaltemperaturen stagnieren könnten – womit er auch schon eindeutig zu verstehen gibt, dass die Sonne doch einen starken Einfluss aufs Klima hat, entgegen den IPCC reports.

    Ich wundere mich, dass weder hier noch sonstwo in den Medien von diesen Vorgängen berichtet wird und wurde. Wenn temporär wachsende Gletscher und Eisschilde etwas „Normales“ wären und ins Bild der Zukunftsprojektionen des Klimas passen würden, würde doch darüber berichtet. Und warum wurde über die von mir genannten Stellen im SR15 zu den Eispanzern, zum Meereis und den Inseln / Atollen nur bei den Klimaskeptikern (die ja auch an den Einfluss des CO2 glauben, diesen aber nur als nicht so problematisch ansehen!) berichtet und nicht hier, in realclimate.org oder in den Medien?
    Eben dieses Nicht-Berichten macht mich stutzig, zumal zurzeit versucht wird schon jedes einzelne Extremwetter in Zusammenhang mit dem AGW zu bringen.

    • Kurzfristige Schwankungen in der Massenbilanz von Gletschern kann es aufgrund lokaler Wetterschwankungen immer geben. Da schneit es mal ein paar Jahre viel, schon nimmt die Gletschermasse etwas zu – ohne dass dies etwas damit zu tun hätte, dass es kälter geworden wäre. Oder durch besondere Windverhältnisse kommt kälteres Wasser an die Gletscherzunge wie beim Jacobshaven-Gletscher in Grönland zuletzt. Die Medien und Blogs berichten, was sie für interessant und signifikant halten, und werden wohl kaum über jede lokale kurzfristige Schwankung berichten können.

  47. @Wolfgang Richter:
    “Es wäre doch keine „Schande“ zuzugestehen, dass die Klimasensivität des CO2 geringer ist als bisher angenommen…”

    Kennen Sie ein Modell, dass das konsistent auf die Reihe kriegt? Ich habe seinerzeit Vahrenholt/Lüning gelesen. Nicht nur die beiden liegen mit ihrer Prognose desaströs daneben. In dem Buch wird auch noch die Prognose des “Scafetta-Modelles” im Vergleich mit der IPCC-Projektion vorgestellt – klarer Sieg für IPCC, würde ich sagen.

  48. Wolfgang Richter sagt:
    “Die Gletscher in den Hohen Tauern sind in den vergangenen Jahren wieder stark gewachsen wie schon seit 20 Jahren nicht mehr.”
    ________________________________________________________________
    Herr Richter,
    ich zitiere Ihren link:
    “Die Gletscher in den Hohen Tauern sind im vergangenen Winter so stark gewachsen wie schon seit 20 Jahren nicht mehr. ”
    Gletscher wachsen JEDEN Winter. Und natürlich auch unterschiedlich stark. Der Niederschlag variiert ja von Winter zu Winter.
    Nur wenn im darauffolgenden Sommer weniger abschmilzt als im Winter zugewachsen ist, gewinnt er tatsächlich an Masse. Und das auch nur für das betreffende Jahr.
    ____________________________________________________________

    “Der Jakobshavn-Gletscher, der größte in Grönland und der bisher am schnellsten schmelzende und kalbende, wächst nun schon im 3. Jahr in Folge wieder”
    __________________________________________
    Ja und? Gletscher schmelzen Jahr für Jahr unterschiedlich schnell. Manche haben sogar einen langfristigen Zuwachs.
    Alles altbekannt und Nichts was “verschwiegen” wird.
    In der Summe schmelzen sie weiterhin mit hoher Geschwindigkeit. Was sich ja auch am Meersspiegel erkennen lässt, dessen Anstieg nicht nur fortdauert, sondern sich sogar beschleunigt.

  49. Wolfgang Richter
    “…zumal James Hansen ja vor anderthalb Jahren in seinem Blog geäußert hat, dass infolge der zu erwartenden nachlassenden Sonnenaktivität die Globaltemperaturen stagnieren könnten…”
    ___________________________________________________________

    Herr Richter, die Sonnenaktivität ist schon seit 60 Jahren ist nachlassend.
    Der Temperaturanstieg wurde dadurch ganz offensichtlich nicht besonders beeinflusst.
    Dass es grundsätzlich einen Einfluss gibt, wird weder vom IPCC noch von sonstwem bestritten. Er reicht eben nur nicht aus um die Erwärmung nenenswert zu bremsen, geschweige denn aufzuhalten.

  50. Noch eine Anmerkung zum “Rekordjuni”: diesem heißen Monat folgte bis heute ein in den meisten Gegenden Deutschlands “unterkühlter” (halber) Juli. Es gab in höher gelegegenen Gegenden nachts sogar Bodenfrost.
    Wenn man anstelle der Kalendermonate eine andere Zeitperiode wählt relativiert sich diese Hitzewelle wieder.
    Vor einigen Jahren wurden von Seiten der Klimaforscher noch betont, man dürfe Wetter nicht mit Klima verwechseln. Mein Eindruck ist nun, dass das nicht mehr gilt.

    @Rahmstorf: ich habe im Internet keine Zeitreihe zu Gletschern (global und lokal) gefunden, bei der es seit Beginn der Aufzeichnungen und Messungen zwischendurch mal für ein oder mehrere Jahre ein Anwachsen gab, überall finde ich nur die laufenden Rückgänge bis 2016. Ich bitte deshalb um einen Link auf die von Ihnen erwähnten Zeitreihen

  51. Ich bin heute die B173 von Chemnitz nach Freiberg hin und zurück gefahren. Sehr auffällig ist das Sterben von Bäumen an den Steilhaengen parallel zur Straße. Das wird wohl über kurz oder lang zur verstärkten Erosion führen. Und sicher nicht nur entlang dieses Straßenabschnittes! Eine technische Verbauung wird wohl kaum im erforderlichen Maße finanzierbar sein. Das könnte recht kurzfristig zu einer Bremse unseres zerstörerischen Lebenstempos in unseren gebirgigen Landesteilen führen, da zunehmend mit Muren und Erdrutschen zu rechnen ist, die regelmäßig die Straßen blockieren werden.

  52. @Eckehard Erben
    Totale Zustimmung zu Ihren Beobachtungen und Kommentaren. Die Fichte ist bei uns dem Tod geweiht. Sie braucht im Winter eine gewisse Summe an Minustemperatur, dazu eine gewisse Summe sehr kalter Tage unter -15°. Außerdem noch eine gewisse Tageskilosumme an Zug an den Zweigen, also Schnee/Eisauflage. Wenn das nicht vorhanden ist , geht die Fichte ein. (Andere Baumarten haben andere Parameter, um zu existieren, ja ich weiß, alle Pflanzen, nur Gras hat eine unglaubliche Toleranz.). Alles dies ging in den letzten Jahren in mittleren Höhenlagen gegen Null. Der Winter im Erzgebirge ist seit 1970 um etwa 600 m höher gestiegen.
    Ich empfinde körperliche Schmerzen beim Betrachten unserer Fichtenwälder, ich sehe die Qualen, die sie erleiden..

  53. @ ralph
    Thema desertec

    Gleiche Meinung. Desertec ist die einzige Technologie, die den Klimawandel irgenwann mal aufhalten kann. Alles andere ist lediglich ein hinterlistiges kapitalistisches Geschäftsmodell, insbesondere CO2-Steuer, EEG-Umlage, E-Auto, es reitet auf der grünen Welle mit, belügt die Leute, verändert nichts und macht Schmott, richtig Schmott. Und vernichtet uns alle einschließlich der Verursacher, das sind hauptsächlich die Grünen, wie mir scheint. Also sweety Habeck, der mit den langen Haaren, kann mir den Namen nicht merken (äußerlich ein Professor Schlick-Typ, kommt aber nie an ihn ran), usw.
    Es ist ein krimineller Unfug (=Kapitalismus in der heutigen Zeit), darauf zu bauen, daß uns Windkraft oder gar Sonnenenergie irgendwie aus dem Schlamassel ziehen könnten. Sonnenenergie gibt es bei uns nicht, Windkraft viel zu wenig und unzuverlässig. Speicher für Elektroenergie zu bauen lassen die Gesetze der Physik nicht zu, denn sie ist selbst der beste und einzige Speicher, Wasser verbrennen geht ja auch nicht. Aber das ist sowieso nicht von Belang, da es keine Energieüberflüsse gibt, die man speichern könnte.
    Übrigens: gegenwärtig 6 GW Windstrom, 2 GW Wasserkraft- das ist alles an nichtfossiler Stromerzeugung eben gerade, Bedarf 50 GW, Gesamtbedarf 400 GW.
    Desertec ist aus physikalischer Sicht vernünftig, wie gesagt. Aber massiv teuer, für uns kostet eine Umrüstung auf desertec mindestens 1.000 Mrd. Euro, wahrscheinlich das doppelte, wie diverse Erfahrungen zeigen. Für die Menschheit gesamt würde wohl (geschätzt) das 50-fache benötigt, 50.000 Mrd Euro. Wenn man bedenkt, daß Kosten lediglich eine andere Maßeinheit für Arbeitszeit bzw. Mannstunden ist, wird einem schwarz vor Augen.
    Darüber muß diskutiert werden, wenn man die Katastrophe verhindern will.! Nicht über persönlichen Verzicht, der größte Quatsch, vegan essen, Fahrrad fahren, am besten schön hipstermäßig mit E-Motor…, usw. Vor allem nicht über E-Autos, die allesamt durch 100% fossilen (bzw. Braunkohlen-)Strom betrieben werden (müssen). Und schon gar nicht über E-Roller, die Erfindung des Teufels und letzter Sargnagel der Energiewende.

    Lu Wolf kenne ich nicht, sehe ich nicht, gib bitte mal einen Tip.

    Vielleicht geht endlich mal jemand auf Desertec und das Verbrechen E-Auto ein, Herr Professor?

  54. @ Anette 6.7.

    “Fazit und Frage: Nix kaufen, bevor sichergestellt ist, dass Produktionsenergie CO2-frei war! Auch keine neue Heizung, kein e-car, kein neuer AAA-Kühlschrank?”

    Ja, stimmt. Außer AAA-Kühlschrank, der verbraucht ja weniger Strom als zuvor. Alles, was über Deinen bisherigen Warenkorb hinaus einkaufst, wird mittels fossilem Strom hergestellt, fast immer Braunkohle. Wenn die Atomkraftwerke in drei Jahren abgestellt werden, erst recht.
    Der Hammer sind die E-Autos, sie werden ausschließlich von fossilem Strom angetrieben. Umwelt- und Menschenvernichtng bei der Herstellung der Batterien kommen noch dazu.

  55. @ Michael Fischer 15.7.

    Ich suche verzeifelt die Stelle, wo Vahrenholdt gewettet hat, daß es ab 2020 gewaltig kühler werden wird. Weil ja CO2 keinen Einfluß hat und die Sonne ab 2020 kaum mehr scheinen wird. Oder so ähnlich.
    Leider gibt es nach der neuesten Verschlimmbesserung der Bedienoberfläche hier keine Möglichkeit, Artikel zu suchen, keine Stichworte, sieht Kommentare zu anderen Themata nicht. Also das ist der Hammer! Kommt an die Blödheit von Vahrenholdt ran.

  56. Wolfgang Richter
    Wenn man anstelle der Kalendermonate eine andere Zeitperiode wählt relativiert sich diese Hitzewelle wieder.

    ______________________________________________________

    Oder sie verstärkt sich. Je nachdem.
    Was soll das?
    Mit solchen Tachenspielertricks können Sie die Erwärmung nicht wegzaubern.

    Was spricht denn dagegen dass Sie die Fakten endlich mal akzeptieren?

  57. @ Stephan

    Hier ein Zitat vom 26. 05. 2011 in der WELT von Vahrenholt. Ist es das, was Sie suchen?

    “Dabei mehren sich ohnehin die Zeichen, dass das Antriebsmoment für die „Große Transformation“ erlahmen wird, da die Klimaerwärmung seit 12 Jahren zum Stillstand gekommen ist und sich die wissenschaftlichen Stimmen (außerhalb des WGBU und des Potsdam-Institutes) mehren, dass wir vor einer langjährigen Abkühlungsphase des Klimas stehen.”

    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article13396336/Wir-rutschen-Hals-ueber-Kopf-in-die-Oekodiktatur.html

  58. @Frankfurter
    Welche Tatsachen akzeptiere ich denn nicht?
    Wenn ich schreibe, dass eine andere Zeitperiode als der Juni 2019 zu einem andern mittleren Temperaturwert geführt hätte, ist das doch richtig. Wenn z.B. die Zeitperiode von Mitte Juni bis Mitte Juli gegangen wäre, dann hätte es für diese 4 Wochen als Durchschnittswert keine aufsehenerregenden Wert gegeben.
    Ich akzeptiere schließlich, dass es seit dem Ende der “kleinen Eiszeit” über 1°C wärmer geworden ist, ich akzeptiere die AGW-Theorie (oder ist es eine Hypothese?), nur bin ich kein “Schwarzseher” und erwarte aufgrund der bisherigen Entwicklung bei weiter ansteigendem CO2-Gehalt der Atmosphäre keine Klimakatastrophe, das ist alles. Dabei bewege ich mich schließlich im Bereich der Aussagen des IPCC, der eine Klimasensivität von 1,5°C nicht ausschließt, der im SR15 am Abschmelzen der Eispanzer erste Zweifel aufkommen lässt und der im SR15 auf die nicht untergehenden Inseln hinweist.
    Welche Tatsachen akzeptiere ich also Ihrer Meinung nicht?

  59. Die kleine Eiszeit endete spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts: “Als letzte Markierung der Kleinen Eiszeit wird etwa die Große Hungersnot in Irland 1845–1852 gesehen. Der Anstieg der Mitteltemperaturen ist verzerrt durch das Jahr ohne Sommer (1816) und einige abnorm kühle Jahre danach; Ursache war der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der östlich von Java gelegenen Insel Sumbawa im Jahr 1815.” (Qelle: Wiki)

    Der bisherige Anstieg im Vergleich zu dem Durschnitt des Jahres 50-81 beträgt aktuell je nach Monat zwischen 0,6 und 0,8 Grad. (Quelle: NOAA)

    Das bedeutet, dass die massive heute Erwärmung ein Phänomen der letzten (maximal, eher weniger) 70 Jahren seit 1950 ist. Und damit mit der kleinen Eiszeit genau gar nichts zu tun haben kann.

    Zur Entwicklung des Meereises sei gesagt, dass neulich die Arktis die je gemessene geringste Eisbedeckung hatte und dieses Jahr wohl erneut ein neuer Negativrekord aufgestellt werden wird. https://nsidc.org/arcticseaicenews/ (blaue gestrichelte Kurve)

    Das sagt zwar wenig direkt über die Gletscherentwicklung, aber macht die auf die nordischen Gletscher einwirkenden Temperaturen deutlich.

  60. Wenn z.B. die Zeitperiode von Mitte Juni bis Mitte Juli gegangen wäre, dann hätte es für diese 4 Wochen als Durchschnittswert keine aufsehenerregenden Wert gegeben.

    Kann sein. Na und?
    Dann hätte es in anderen Jahren für diesen andersgewählten Zeitraum aufsehenerregende Werte gegeben. Oder auch in diesem Jahr für die sich daraus ergebenden anderen Zeiträume. Vielleicht sogar noch aufsehenerregendere.
    Ändert doch alles nichts an der Erwärmung. Und natürlich auch Nichts daran, dass es immer neue Rekordwerte gibt.
    Da können Sie die Vergleichszeiträume ändern wie Sie wollen.
    Das sind doch nur lächerliche Spielereien.