2014 wärmstes Jahr in Europa seit mindestens 500 Jahren

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Auch wenn das Jahr noch nicht ganz vorbei ist: 2014 liegt in Europa uneinholbar über dem bisherigen Wärmerekord von 2007. Das Bild zeigt eine Karte der Temperaturanomalien von Januar-November, relativ zum Vergleichszeitraum 1981-2010 (der ja auch bereits stark vom Erwärmungstrend geprägt ist).

Europe_map2014

Die Auswertung stammt vom niederländischen Wetterdienst KNMI und wurde von der US Klimaplattform Climate Central verbreitet, von der die gezeigten Grafiken stammen.Die Zeitreihe ab 1950 sieht wie folgt aus; danach wird 2014 um 0,3 °C über dem Rekord von 2007 liegen, in dem die europaweite Jahresmitteltemperatur bei 10,5 °C lag.

Europe2014

In Europa reichen Temperaturaufzeichnungen sogar bis zum Jahr 1500 zurück, sodass man sagen kann, dass 2014 das wärmste Jahr mindestens seit 1500 ist.

Auch in Deutschland wird 2014 als Rekordjahr in die Annalen eingehen, wie schon in unserem vorigen Beitrag zu Rekorden erwähnt.

germany2014Das Gleiche gilt auch für andere europäische Länder – Zeitreihen für alle Länder kann man sich bei Climate Central darstellen. Hier nur als Beispiel unser Nachbarland Polen:

Poland2014

In der globalen Mitteltemperatur liegt 2014 dagegen bislang nur sehr knapp vorn, es gibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem praktisch gleich warmen bisherigen Rekordjahr 2010. Der Kollege John Abraham, der die täglichen Temperaturen verfolgt und die Wettervorhersagen für die kommenden Wochen berücksichtigt hat, hat sich dennoch jetzt im Guardian mit der Aussage vorgewagt, dass 2014 laut NOAA-Daten tatsächlich auch global das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen ist. Das wird stimmen – allerdings muss das nicht in allen Datensätzen der globalen Oberflächentemperaturen gelten, denn die Differenz zu 2010 ist derart gering, dass ich nicht überzeugt bin, dass 2014 auch in den Daten von Cowtan & Way (in denen 2010 ein klein wenig wärmer ist) vorne liegen wird. Diese geringfügigen Unterschiede zwischen den Datensätzen kommen vom unterschiedlichen Umgang mit Datenlücken (besonders in der Arktis) durch verschiedene Forschergruppen.

Im klimatischen Erwärmungstrend über längere Zeiten (z.B. 30 Jahre), stimmen alle Datensätze allerdings gut überein, und auf den kommt es vor allem an.

Update 30.12.: Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes von heute:

Das zu Ende gehende Jahr 2014 verlief in Deutschland erheblich zu warm. Die Durchschnittstemperatur des Jahres lag mit 10,3 Grad Celsius (°C) deutlich über den Temperaturen der bisherigen Rekordjahre 2000 und 2007 und damit das wärmste Jahr in Deutschland seit dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen 1881. (…) Alter Wärmerekord aus dem Jahr 2000 gleich um 0,4 Grad überboten.

Der Satzbau des DWD klemmt zwar ein wenig – aber das ist ein erstaunlich großer Sprung nach oben, wenn man bedenkt, dass die Klimaerwärmung in den letzten 100 Jahren “nur” rund 1 Grad betragen hat. Daher rechne ich damit, dass dieser Rekordwert trotz fortschreitender globaler Erwärmung nicht so schnell wieder überboten werden dürfte.

Tagesschau 30.12.2014

Weblinks

Die mittleren Deutschland-Temperaturen sind für jedermann leicht zugänglich bei Wikipedia. Dort findet man Jahres- und Monatswerte tabelliert seit dem Jahr 1761 sowie Grafiken.

Studie: European Seasonal and Annual Temperature Variability, Trends, and Extremes Since 1500 (Science 2004)

Die New York Times zum global wärmsten Jahr: 2014 Was Hottest Year on Record, Surpassing 2010

p.s. in eigener Sache: Wie wir erfahren haben, sind wir wieder bei der Wahl zum “Wissenschaftsblog des Jahres” nominiert, wo wir im Vorjahr einen dritten Platz erreichten. Da wir inzwischen nicht mehr ganz von der Seriosität dieser Wahl überzeugt sind, werden wir unsere Leser aber nicht zur Teilnahme ermuntern und einen Preis nicht annehmen – so wie es auch der Vorjahressieger Florian Freistetter mit seinem Blog Astrodicticum Simplex gehandhabt hat.

 

Weihnachtspause: Auch die KlimaLounge feiert Weihnachten – Leserkommentare werden wieder ab 2. Januar freigeschaltet.

Und noch etwas: Wolken, Wind & Wetter gibt es jetzt auch auf Russisch!

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Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

46 Kommentare

  1. Sehr interessant dabei ist, dass ausgerechnet dieses in Summe extrem warme Jahr ein gutes Jahr für viele Alpengletscher ist. Ich spreche von den Ostalpen, wo die meisten Gletscher heuer praktisch nicht zurückgehen und teils auch Massenzuwächse verzeichnen können.
    Ausreichend dafür waren zwei normal temperierte Monate (Mai, Juli) sowie ein leicht zu kalter Monat (August) und in vielen Gletscherregionen regelmässige Sommerschneefälle sowie auch ein gutes Polster aus dem vergangenen Winter.

    Zeigt wieder einmal, wie wenig solche Mittelwerte über besonders sensible Regionen aussagen können. Genausogut könnte ein alpen- und europaweit kaltes Jahr mit wenig Niederschlag und genau zwei zu warmen Monaten (Juli, August) ein katastrophales Gletscherjahr sein.

    Ein paar Gedanken aus Innsbruck 🙂
    Alex

    • genau,
      aber entscheidend war der August. Wäre dieser sehr sonnig und oben auch mild gewesen, wäre dieses Jahr ganz übel ausgefallen. Da es aber immer wieder bis unter 2500m geschneit hat, war die Ablation oben fast beendet. Tiefe Zungen (eg Pasterze) sind weiter stark geschmolzen.

      Interessant wird das kommende Jahr, da oben doch 1-3m Firn liegen geblieben ist, teils noch der August Schnee rum liegt bzw. durch die paar herbstlichen Starkniederschläge (bis 2700m fast alles Schnee, siehe ua. Kleinfleiß oder Mölltaler. Naja, wie wir wissen, hängt in den Alpen fast alles von Juni, Juli, August ab. Abwarten und das milde Jahr genießen, so gut es geht 🙂

    • Warm = weniger Gletscher hat zwar einen starken Zusammenhang, muß aber nicht zu 100% korrelieren.

      Durch entsprechende Wetterlagen verstärkte Schneefälle können z.B. helfen, der Teil der Temperaturanomalie die in den Wintermonaten liegt schaden Gletschern z.B. auch überhaupt nicht. Ob es in 2000m Höhe im November -3 oder -10, oder auch mal +1 Grad hat ist für die Eismassen nicht wichtig.
      Oder eine extreme sommerliche Hitzeperiode in einem ansonsten durchschnittlichen Jahr kann starkes Abtauen ermöglichen.
      Letztendlich ist es der statistische Schnitt, der bei Erwärmung für Gletscher ungünstige Konstallationen wahrscheinlicher macht. Und Gletscher sind so träge, das sie diese Mittelwerte integrieren, im Gegensatz z.B. zur Schneelage, die jeden Winter neu ist.

  2. außergewöhnliche Häufungen von milden Wetterlagen bringen eben ein sehr mildes Jahr über Europa.
    Wie auch am PIK festgestellt wurde, sind die einzelnen GWL über das 20. Jahrhundert etwas milder geworden, um wenige 1/10°C (Hess Brezowsky).
    Diese paar 1/10 dürften auch recht gut dem AGW Anteil entsprechen, der Rest ist Wetter bzw. Witterung.
    Auch sind die 500a relativ, da dazwischen die in Europa sehr kühle LIA liegt und so weit ich mich erinnere, ist z.B der Deutschland Trend inkl. 2014 über die letzten 27a genau Null (linearer Trend).

    • @Christian und schneemanndl

      Ah, dann ist ja alles gut!?… und ich hatte mir schon Sorgen um die Skipisten in Deutschland, der Schweiz und Österreich gemacht, die Betreiber sehen irgendwie traurig aus. Nu ja, da gehts ja nur um Geld, nicht um Klimawandel!? 🙂

    • Der IPCC-Bericht hat (völlig zurecht) gefolgert, dass die globale Erwärmung seit 1950 komplett anthropogen ist. Die beste Abschätzung des natürlichen Anteils liegt bei Null; die Daten grenzen diesen auf maximal plus oder minus 0,1 °C ein. Die globale Erwärmung seit 1950 betrug rund 0,7 °C (siehe Grafik in Purzelnde Rekorde). Über den Landmassen der Nordhalbkugel betrug sie dagegen 1 °C, weil aus einfachen physikalischen Gründen das Land sich rascher erwärmt als die Ozeane. In Deutschland würde ich daher den anthropogenen Anteil der Erwärmung auf rund 1 °C schätzen und keineswegs auf wenige Zehntel. Das wird auch dadurch gestützt, dass Deutschland sich ja im Vergleich zu sonstigen Landmassen nicht stärker erwärmt hat – genau das hätte aber passieren müssen, wenn bei uns veränderte Wetterlagen zu einer zusätzlichen regionalen Erwärmung geführt hätten – denn solche veränderten atmosphärischen Strömungen können ja keine Wärme erzeugen sondern sie nur regional umverteilen, d.h. eine Region auf Kosten einer Nachbarregion wärmer machen.

      • es kann durchaus eine Erwärmung des Festlandes (Mittel Europa z.B) stattfinden, ohne dass sich eg der N Atlantik entsprechend abkühlen würde. Da mehr oder weniger Bewölkung kann z.B an Land die T erhöhen, über dem Ozean dauert dies nicht nur wesentlich länger, Energie kann auch in tiefere Schichten “verloren” gehen und kommt erst Dekaden oder Jahrhunderte später als T Signal an der Oberfläche irgendwo hervor. Es ist stark zu bezweifeln, dass die Erwärmung von 1950 weg rein anthropogen ist. Nur weil es die mit Sicherheit mangelhaften Modelle so sehen, sollte man das nicht wie ein Amen im Gebet betrachten. Diese Modelle zeigen übrigens für das gesamte 20 Jhdt. gar keine Klimavariationen (exkl. AGW bzw. Vulkane), eine flache Linie mit +/-0,1°C “zittern”.
        Die Klimarealität kennt über solche Zeiträume keine solche Linie und das alleine sollte diese Modellergebnisse schon mal mit großer Skepsis betrachtet wissen.

        @ Krahmert:

        sorry, kurze Erklärung dazu:

        LIA ist die Kleine Eiszeit (Little Ice Age)
        GWL heisst GroßWetterLage
        AGW heisst anthropogen global warming.

        MfG

        • Dass die Erwärmung seit 1950 komplett anthropogen ist kommt ja nicht nur (auch nicht überwiegend) aus Modellrechnungen, sondern aus einer Betrachtung der möglichen Antriebe. Und wie gesagt – mit Wetterlagen können sie keine globale Veränderung erklären, höchstens zusätzliche regionale Effekte, aber Deutschland hat sich eben auch nicht mehr erwärmt als andere Kontinentalgebiete der Nordhalbkugel.

          • weder die Antriebe noch die weiteren Annahmen für alle Modellrechnungen sind auch nur annäherungsweise ausreichend bekannt oder berechenbar.

            Genau sie sollten das eigentlich wissen!

            Alleine beim solaren forcing unterscheiden sich die Studien um Potenzen, nicht um Prozente und sie tun so, als ob alles recht klar wäre.

          • @Christian 20. Dezember

            Meines Wissens ist das Gegenteil Ihrer Behauptung der Fall. Es ist recht eindeutig belegt, wie groß der Einfluss der Sonne ist. Vor 1,5 Jahren hörte ich einen öffentlichen Vortrag des Max-Planck-Direktors für Sonnensystemforschung Sami Solanki, der selbst Sonnenforscher ist, zu exakt diesem Thema. Dieser Sachverhalt ist ebenfalls gut dargestellt in http://en.wikipedia.org/wiki/Solar_variation#Solar_variation_and_climate, z.B, “More recently, a study and review of existing literature published in Nature in September 2006 suggests that the evidence is solidly on the side of solar brightness having relatively little effect on global climate, with little likelihood of significant shifts in solar output over long periods of time.” Beachten Sie allerdings, dass dieses Zitat vermutlich nicht die Milankovic-Zyklen diskutiert sondern Quellen-Änderungen der solaren Strahlung. Zu Ihrer Behauptung fällt mir spontan Henrik Svensmark ein, dessen mehrere Versuche, in der Sonnenforschungs-Gemeinde (war er bei Klimawissenschaftlichen Konferenzen gescheitert?) seine Thesen zu belegen, zu nicht geringer Skepsis geführt haben. Ich hatte als – bei diesem Thema fachfremd – neugieriger PhD auf der ESWW in Belgien selbst mit seinen Kritikern gesprochen, die recht geschockt über das vorgestellte empirische Wolkenbedeckung – Temperatur – Korrelations – Paper betreffende “statistische Tricksereien” wirkten. Svensmark hatte von einer Doktorandin präsentieren lassen und es fand sich – was viele inklusive mir sehr unbefriedigend fanden – niemand vor Ort um seine Arbeit zu verteidigen oder klarzustellen, da die Vortragende lediglich darauf verwies dass sie jeweils nicht tief genug Bescheid wisse. Sehr unelegant, das Ganze.

          • Ergänzung: Es ging um Wolkenbedeckung deshalb, weil Sensmark die These vertritt, dass Kosmische Strahlung, die nachweislich durch Magnetfelder des Sonnenwindes moduliert wird (bis hierhin gehen seine internationalen Kollegen d’accord), die Wolkenbedeckung derart stark beeinflusse dass die Temperatur eben sensibler für solare Aktivität wäre als ohnedies der Fall. Jedoch sprechen dagegen empirische Belege, vor allem aber Experimente wie CLOUD am CERN (wo man zum Schluss kommt, dass dieser Mechanismus außer unter sehr selten vorliegenden Bedingungen um viele Größenordnungen schwächer ist als die schon berücksichtigten Einflüsse wie z.B. natürliche Quellen von bestimmten Chemikalien, vor allem aber vorhandene Partikel und Schwefelsäure als Nukleator).

      • Sehr geehrter Herr Prof. Rahmstorf,

        > Der IPCC-Bericht hat (völlig zurecht) gefolgert, dass die globale Erwärmung seit 1950
        > komplett anthropogen ist. Die beste Abschätzung des natürlichen Anteils liegt bei Null

        Das ist eine interessante Aussage.
        Nachdem aber es aber bis Mitte/Ende der 70er Jahre eine leichte globale Abkühlung gegeben hatte, würde mich interessieren, ob Sie den darauf folgenden Temperaturanstieg bis 1998 ebenfalls für rein anthropogen halten.

        Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest.

        • Man kann es nennen, wie man will- ich habe jedenfalls wirklich kein gutes Gefühl dabei, wenn ich mir vergegenwärtige, wie manche Zeitgenossen mit dem Planeten Erde, also ihrem lebensnotwendigen, ökologischen Habitat umgehen. Und das betrifft absolut nicht nur das Klima, sondern den gesamten Lebensraum. Es gibt mächtige, vollkommen skrupellose Leute, die sehen in der Natur nichts weiter, als eine unbegrenzte GELD- Ressource. Die Natur jedoch kennt kein Geld, im Überlebenskampf der Natur ist Geld definitiv wertloses Papier, in der Natur zählt nur eins:

          Survival of the fittest.

          Wenn ich mir ansehe, was für einen zerstörten, verdreckten, ausgebeuteten, entehrten Planeten man den nachfolgenden Generationen hinterlässt, dann bin ich froh, ganz bewusst keine Kinder gezeugt zu haben, denn ich würde ein solch bitteres Erbe meinen Kindern gegenüber nicht verantworten wollen, absolut nicht .

  3. wahrscheinlich hatten wir schon dutzende Jahre, welche die wärmsten seit mind. 500 Jahren waren. Ist ja auch kein Wunder und noch weniger wunderlich wird es sein, wenn in den kommenden 50 Jahren immer wieder mal Jahre dabei sein werden, welche dann wieder die wärmsten der letzten 500 Jahre waren. Was ist daran so interessant?

    MfG

    Susanne

  4. Mit Verlaub, lieber Christian, wer etwas mitzuteilen hat, sollte sich auch verständlich machen. PIK, GWL, AGW, LIA – doch, das erste Kürzel ist mir klar, aber danach bin ich auf Mutmaßungen angewiesen, obwohl ich als nicht ganz unkundiger Laie das Klimawandel-Thema seit Jahren aufmerksam verfolge. Ich denke, das soll hier kein reines Experten- und Insider-Blog sein.

    • Ich stimme zu. Es heißt wohl:

      GWL: Großwetterlage
      AGW: Anthropogen global warming

      • Danke. Und weiter heißt es in dem verlinkten Text:

        “This ranked near the median value in the 120-year period of record, but was the coldest year-to-date since 1997.”

        Es war also zumindest in den USA relativ kühl.

        • Genau. Die wärmsten Jahre treten natürlich nicht überall gleichzeitig auf, in dem oben im Artikel verlinkten Beitrag von Climate Central sehen Sie auf einer Weltkarte, wo es 2014 besonders warm oder eher kühl war. Der Anteil der Erdoberfläche, der in einem gegebenen Monat besonders warm ist, steigt in den letzten Jahrzehnten stetig an, wie Coumou & Robinson in einer globalen Datenauswertung gezeigt haben.

  5. @ Susanne Esters

    “Was ist daran so interessant?”

    Temperaturrekorde an sich sind nicht sonderlich interessant, wenn sie keinen Trend aufzeigen und in alle Richtungen mit gleicher Häufigkeit auftreten!

    Interessant werden sie, wenn diese Rekorde einen Trend in eine Richtung zeigen.

    Wenn z.B. Temperaturrekorde immer häufiger -also in kürzeren Zeitabständen- auftreten und dazu noch immer in eine Richtung (also z.B. deutlich mehr Wärmerekorde als Kälterekorde), dann werden diese schon interessant! Denn dann belegen diese Temperaturrekorde, dass sich Veränderungen der Temperaturentwicklung oder Veränderungen der Geschwindigkeit einer Temperaturentwicklung vollziehen!

  6. Frage: Handelt es sich dabei wirklich um Temperaturaufzeichnungen? So etwas wie ein Thermometer wurde doch erst so langsam im 17. Jahrhundert entwickelt, damals existierten auch noch keine Celsius/Fahrenheit Skalen. Ich vermute deshalb, dass es sich um abgeleitete Temperaturdaten handelt, ausgehend von Klimarekonstruktionen und Proxydaten. Oder handelt es sich wirklich um niedergeschriebene Aufzeichnungen in der Form: Heute war es XX Grad warm, und wenn ja, was für Grad waren das? Wie wird das umgerechnet?

  7. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    was meinen Sie mit “In Europa reichen Temperaturaufzeichnungen sogar bis zum Jahr 1500 zurück”? Ich kann mir das nur ganz schwer vorstellen. Oder meinen Sie Proxydaten?

  8. Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Rahmstorf,

    https://forum.arctic-sea-ice.net/index.php/topic,680.msg41915.html#msg41915

    es kann sein, daß sie sich selbst in die Tasche lügen wollen – und einem Wissenschafter wie Ihnen kann das nur besonders schwierig sein – , aber der Zug “Begrenzung auf 2 Grad Celsius ist noch möglich” ist definitiv abgefahren.

    Nicht, daß ich das schön finde…

    (“Homo Sapiens – welch eine Anmaßung!” – Emile Cioran)

    • Dass die globale Erwärmung noch auf 2 Grad begrenzt werden kann, wenn man das wirklich will, ist ja nicht nur meine Meinung, sondern die überwiegende Einschätzung unter Klima- und Energieexperten. Siehe etwa den aktuellen IPCC-Bericht oder das Global Energy Assessment. Zumindest sollten wir es versuchen. Wie Bernhard Pötter kürzlich treffend in der taz schrieb: ‘Was wir nicht brauchen, sind ahnungslose Zyniker, die sich mit verschränkten Armen zurücklehnen und rufen: “Das wird nie was!”‘

      • Herr Rahmstorf, die Aussage “ahnungslose Zyniker” ist ihrer unwürdig. Das ist das Niveau der Klimaproblemleugner. Ich persönlich bin Energieexperte und seit 30 Jahren mit Energiethemen befasst. Und zwar sowohl technisch wie auch öknomisch. Die Aussage das der Zug mit den 2 Grad abgefahren ist, ist sehr wohl berechtigt. Aus klimatischer Sicht wäre das wahrscheinlich noch zu verhindern. Nur das es zu der hierfür notwendigen Reduktion des CO2 Ausstoßes nur dann kommen wird, wenn die Welt sich entschließt sofort das Wachstumsparadigma zu beenden und die früh entwickelten Industriestaaten ihr materielles Wohlstandsniveau um mindestens 50% runter fahren. Ich habe da nur aktuell erhebliche Zweifel daran, dass das passiert, sofern es nicht zu einem unontrollierten globalen Wirtschaftscrash kommt (wobei ich mir nicht sicher bin, was dann schlimmer ist).

        Das Dokument Global Energy Assessment ist in diesem Zusammenhang ein besonderes Ärgernis. Während dich der Bestandsaufnahme ja noch weitgehend folge, strotzt da der “Lösungsteil” vor Stellen “und hier geschieht ein Wunder”. Da werden alle Mythen der “Green Economy” ausgebreitet und ein großes “Wünsch dir was” zelebriert. Und die entscheidende Grundaussage der notwendigen Reduktion des Konsums wird wortreich und immer wieder umgangen.
        In Klimafragen verlasse ich mich auf Experten wie Sie, denn da bin ich kein Fachmann. In energiewirtschaftlichen und systemischen Fragen kann ich mich aber sehr wohl auf meine eigene Expertise verlassen. Und wenn ich es positiv ausdrücke: Der Global Energy Assessment bestenfall naiv.

        • Ich fürchte die Zukunft wird so und so gruselig. Denn es ist leider eine Tatsache, dass der Wohlstand der letzten Jahrzehnte nur auf dem übermäßigen Konsum basierte. Wie schnell die Mittelschicht sich auflöst, sobald die Leute nur ein bisschen mit dem Konsumieren aufhören, kann man im Moment sehr schön beobachten. Wir nähern uns mit raschen Schritten den Zeiten, in denen wenige Reiche neben einem Heer von Armen leben.
          Das heißt, wir haben die berühmte Wahl zwischen Pest und Cholera: Extremer Konsumrückgang, mit der Folge, dass 90 % der Menschen wieder unter Lebensbedingungen ihr Dasein fristet, an die man nicht einmal denken möchte.
          Oder Konsumieren auf Teufel komm raus, mit dem Ergebnis einer extremen Klimaerwärmung, die das Leben wieder für fast alle auf diesem Planeten zu einem Alptraum macht.
          Ich wollte wirklich, dass wäre eine zynische Weltsicht. Ich fürchte aber, sie ist einfach nur sehr realistisch.

  9. man hätte vor ca. 2000 Jahren auch schreiben können:

    Das wärmste Jahr seit mind. 2000 Jahren.

    Ich verstehe denn sinn solcher Aussagen genau so wenig, wie die daraus zu ziehenden Folgerungen.

    Es ist ja mehr als nur logisch, dass nach der “Kleinen Eiszeit” immer wieder Jahre folgen, welche die wärmsten seit Jahrhunderten darstellen.

    Was will man hier mit solchen “Sprüchen” eigentlich bezwecken?

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  11. Wie hoch ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass jene globalen Temperaturrekorde, wie wir sie seit einiger Zeit erleben, etwaigen natürlichen Klimaschwankungen entsprechen? Hier einige Zahlen zu dieser Frage:

    ” The global heat streak of the 21st century can be explained with statistics that defy astronomical odds.

    The Associated Press consulted with statisticians to calculate the odds of this hot streak happening at random. Here are some statistics and the odds they calculated, with the caveat that high temperatures tend to persist so that can skew odds a bit:

    The three hottest years on record—2014, 2010 and 2005—have occurred in the last 10 years. The odds of that happening randomly are 3,341 to 1, calculated John Grego of the University of South Carolina. Kai Zhu of Stanford University, Robert Lund of Clemson University and David Peterson, a retired Duke statistician, agreed.

    Nine of the 10 hottest years on record have occurred in the 21st century. The odds of that being random are 650 million to 1, the statisticians said.

    Thirteen of the 15 the hottest years on record have occurred in the last 15 years. The odds of that being random are more than 41 trillion to 1, the statisticians said.

    All 15 years from 2000 on have been among the top 20 warmest years on record. They said the odds of that are 1.5 quadrillion to 1. A quadrillion is a million billion.

    And then there’s the fact that the last 358 months in a row have been warmer than the 20th-century average, according to NOAA. The odds of that being random are so high—a number with more than 100 zeros behind it—that there is no name for that figure, Grego said.

    http://phys.org/news/2015-01-figure-figuring-odds-earth-global.html#jCp

  12. Pingback:2014 ist das wärmste Jahr | Hotchpotch Blog

  13. Frage: Wenn die 2015-Globaltemperatur-Anomalie so groß wird wie die der Monate Jan-Jun – laut GISS +1,02 (+/- ?) K gegenüber 1880-1910 -, mit welcher Wahrscheinlichkeit sind wir dann über Holozän-Niveau (also “wärmstes Jahr global seit ~120 000 Jahren”)?

    • @Wizzy

      Nach meinem Kenntnisstand haben wir bereits jetzt eine globale Mitteltemperatur, die über dem Mittel des Holozän liegt, insofern lautet die Antwort auf Ihre Frage: 100%.

      Allerdings, mit dem derzeitigen (permanent steigenden) CO2- Gehalt in der Atmosphäre werden wir uns in den nächsten wenigen Jahrzehnten (vielleicht sogar schon in wenigen Jahren, wenn man diverse positive Feedbacks berücksichtigt) locker über die anvisierte 2°- Marke hinauskatapultieren. Übrigens hat James Hansen in seinem neuesten Paper erneut vor den Folgen des 2°- Ziels gewarnt, seiner Ansicht nach dürfen wir 1° nicht überschreiten, da ist also praktisch kein Millimeter mehr Luft nach oben. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass wir uns (je nach CS- Wert) bis spätestens zur nächsten Jahrhundertwende locker das Temperaturniveau des Pliozän bzw Miozän verdient haben werden 😎

      https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5b/All_palaeotemps_G2.svg

      • Über dem Mittel des Holozäns sind die Temperaturen heute sicher aber noch nicht über dem Maximum der Temperaturen des Holozäns, wie sie in den ersten 4000 Jahren herrschten. Damals, zu Beginn dieser auch Holozän-Optimum genannten Phase war übrgens die Sahara voller Seen und Teichen, sie war also grün. Das könnte wieder passieren.

        In meinen Augen wissen wir zwar einiges über die zu erwartenden Temperaturerhöhungen, die zunehmenden Niederschläge und die zunehmenden Wetterextrema. Wie schnell sich das einstellt und welche negativen Konsequenzen es haben wird wissen wir aber kaum. Der Klimawandel muss in Bezug auf Temperatur, Niederschläge, Hitze, Zunahme der Ozeanversauerung nicht katastrophal sein. Nur in Bezug auf den Meeresspiegelanstieg wird der katastrophal sein allerdings eher in der langen Frist. James Hansens Vision eines katastrophalen Zerfalls der Eisschilde in den nächsten 50 Jahren entbehrt dagegen jeder Grundlage. Er uns seine Mitstreiter geben nicht einmal überzeugend die Mechanismen an wie das in so kurzer Zeit geschehen soll.

        • @Martin Holzherr

          Über dem Mittel des Holozäns sind die Temperaturen heute sicher aber noch nicht über dem Maximum der Temperaturen des Holozäns, wie sie in den ersten 4000 Jahren herrschten.

          Sie meinen also, da geht noch was? 🙂 Stimmt, allerdings nicht mehr viel, maximal noch ½ Grad Celsius, dann haben wir das Maximum des Holozän erreicht. Allerdings sollten wir den CO2- Gehalt des Holozänmaximums verglichen mit dem heutigen CO2- Gehalt berücksichtigen, da sieht die Sache nämlich schon ganz anders aus:

          http://www.skepticalscience.com/images/CO2_vs_pH_levels.gif

          Auf der Grafik erkennen wir deutlich, dass der CO2- Gehalt in den letzten 800 000 Jahren maximal 300ppm betrug, somit dürften wir uns, was den CO2- Gehalt betrifft, über den Daumen gepeilt längst an den Anfang des Pliozän katapultiert haben. Wenn von wir einer Klimasensitivität (CS) von (recht konservativen) 3°C ausgehen (siehe dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Klimasensitivit%C3%A4t#Bandbreite_der_Forschungsergebnisse_.28ECS.29 ), dann können wir zu der momentanen globalen Mitteltemperatur locker nochmal ca. 1.5°C hinzuaddieren, damit wären wir dann bereits bei einer Erhöhung der globalen Mitteltemperatur um ca. 2.5°C seit 1880^^

          Damals, zu Beginn dieser auch Holozän-Optimum genannten Phase war übrigens die Sahara voller Seen und Teichen, sie war also grün. Das könnte wieder passieren.

          Klar, es könnte vieles passieren. Ich würde es den Afrikanern auf jeden Fall gönnen^^, allerdings:

          Zwar kann durch “CO2-Düngung” durchaus ein Grüngürtel in der Sahara entstehen. Doch dies ist wahrscheinlich nur von kurzer Dauer. Irgendwann gewinnen Hitze und Wassermangel die Oberhand, und die Vegetation geht wieder zurück.

          http://tinyurl.com/pnok4u3

          Und in Richtung Norden dehnt sich die Sahara eindeutig aus, sie ist bereits übers Mittelmeer Richtung Europa gesprungen, das Mittelmeer heizt sich im Zuge des anthropogenen Klimawandels mächtig auf, vor ca. 1 Woche gabs im Mittelmeer Temperaturmaxima von knapp 30°C, das sind bereits Wassertemperaturen wie in der Karibik. Spanien, Griechenland, Italien, Portugal und bald schon unser Nachbar Frankreich trocknen aus.

          In meinen Augen wissen wir zwar einiges über die zu erwartenden Temperaturerhöhungen, die zunehmenden Niederschläge und die zunehmenden Wetterextrema. Wie schnell sich das einstellt und welche negativen Konsequenzen es haben wird wissen wir aber kaum.

          Sie reden so, als sei das alles noch Zukunftsmusik, die “nur” unsere armen Kinder und Enkelkinder betrifft 🙂 Allerding geschieht der Klimawandel JETZT und nicht erst in ferner Zukunft. Jedoch ist der Klimawandel offenbar noch nicht für alle Erdbewohner genügend FÜHLBAR und da hoffen scheinbar manche Zeitgenossen, dass sie persönlich es nicht mehr fühlen werden. Während Sie, Herr Holzherr, noch “kaum wissen” (warum sich nicht, im Zeitalter des Internet, einfach mal die nötigen Infos besorgen?), siehts zB für die USA bereits sehr düster aus:

          “ 12.2.2015 – A ‘megadrought’ will grip U.S. in the coming decades, NASA researchers say

          … After 2050, there is “overwhelming evidence of a dry shift,” he said, “way drier than the megadroughts of the 1100s and 1200s.” The cause, Smerdon continued, “is twofold, reductions in rainfall and snowfall. Not just rainfall but soil moisture and changes in evaporation that dry out the soil much more than normal…

          Die absehbaren Folgen für die Weltwirtschaft muss ich Ihnen sicher nicht erklären (beobachten Sie bitte, was an den weltweiten Börsen geschieht, wenn Kalifornien in sehr, sehr naher Zukunft den Bach runtergeht!). Und auch in vielen, viel zu vielen Weltgegenden siehts in Sachen Dürre, Wassermangel garnicht gut aus. Das grösste, weltweite Problem ist Wasser und dieses Problem verschärft sich von Tag zu Tag:

          The Heat – Is there a global Water Crisis?

          https://www.youtube.com/watch?v=PrfwVIo5Q-4

          Sogar wir hier Deutschland haben bereits Wasserstress und auch die Situation in Deutschland, in ganz Europa wird sich weiter verschärfen:

          3.8.2015 – Gletscher schmelzen in Rekordtempo

          http://www.tagesschau.de/ausland/gletscher-101.html

          James Hansens Vision eines katastrophalen Zerfalls der Eisschilde in den nächsten 50 Jahren entbehrt dagegen jeder Grundlage. Er uns seine Mitstreiter geben nicht einmal überzeugend die Mechanismen an wie das in so kurzer Zeit geschehen soll.

          Dann empfehle ich Ihnen, dieses und die nächsten 2, 3 Jahre insbesondere die Arktis bzw das arktische Sommer-Meereis im Auge zu behalten und Sie werden die Mechanismen in Echtzeit beobachten können.

        • @Martin Holzherr

          Übrigens, um nochmal auf Ihre Aussage zurückzukommen:

          James Hansens Vision eines katastrophalen Zerfalls der Eisschilde in den nächsten 50 Jahren entbehrt dagegen jeder Grundlage. Er uns seine Mitstreiter geben nicht einmal überzeugend die Mechanismen an wie das in so kurzer Zeit geschehen soll.

          James Hansen ist einer der angesehensten und dienstältesten Klimaforscher der Welt, werter Herr Holzherr. Ich schlage vor, sie veröffentlichen ein Paper, das Hansen et al eindeutig widerlegt, wenn Sie die vorgelegten wissenschaftlichen Argumente tatsächlich nicht überzeugen 😎

        • Hier übrigens ein lesenswerter Artikel zum aktuellen Hansen et al paper:

          “ 27.7.2015 – James Hansen Spells Out Climate Danger Of The ‘Hyper-Anthropocene’ Age

          … As an important aside, Hansen and his 16 co-authors continue to be criticized for publicizing this paper prior to peer review. While I probably would have framed the paper’s launch somewhat differently — as an expert opinion and discussion piece coming from one or more major scientific institutions — I think this particular criticism is overblown.

          The mainstream media has generally failed to explain to the public the dire nature of our climate situation, repeatedly hitting the snooze alarm even as the world’s scientists shout “Wake Up” louder and louder in every peer-reviewed forum you can imagine. Hansen himself has tried every traditional way possible to inform the media and alert the public for 35 years. If this new piece is what it takes to get any non-Trump, non-Kardashian, coverage in our current media environment, I’m not certain how much criticism scientists deserve for playing by a set of rules they did not make, rules made by the very people nit-picking at them.

          The fact that 2°C total warming locks us in to sea level rise of 10 feet or more has been obvious for a while now. Heck, the National Science Foundation (NSF) issued a news release back in March 2012 on paleoclimate research with the large-type headline, “Global Sea Level Likely to Rise as Much as 70 Feet in Future Generations.” The lead author of that study explained, “The natural state of the Earth with present carbon dioxide levels is one with sea levels about 70 feet higher than now.”
          And a 2009 paper in Science showed that the last time CO2 levels were this high, it was 5° to 10°F warmer and seas were 75 to 120 feet higher.

          http://thinkprogress.org/climate/2015/07/27/3684564/james-hansen-climate-danger-hyper-anthropocene/

          Und hier die Aussichten für uns heute (CO2- Gehalt von 400ppm) im Vergleich zu den letzten 15 Millionen Jahren:

          CO2 levels haven’t been this high for 15 million years, when it was 5° to 10°F warmer and seas were 75 to 120 feet higher — “We have shown that this dramatic rise in sea level is associated with an increase in CO2 levels of about 100 ppm.

          http://tinyurl.com/79t6xxr

    • Ergänzung:

      Wir sind also bereits gut vorangeschritten auf dem Weg zur Hölle, die 1°- Marke haben wir praktisch schon in der Tasche, alles was danach kommt wird richtig unangenehm (nicht nur laut James Hansen):

      “ 29.7.2015 – Earth now halfway to UN global warming limit

      2015 is shaping up to be a scorcher

      IT’S the outcome the world wants to avoid, but we are already halfway there. All but one of the main trackers of global surface temperature are now passing more than 1 °C of warming relative to the second half of the 19th century, according to an exclusive analysis done for New Scientist.

      We could also be seeing the end of the much-discussed slowdown in surface warming since 1998, meaning this is just the start of a period of rapid warming. “There’s a good chance the hiatus is over,” says Kevin Trenberth of the National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado.

      “The slowdown in warming since 1998 was partly due to oceans taking up more heat. That could be over”

      Last year was the hottest since records began, but only just. With an El Niño now under way – meaning warm surface waters in the Pacific are releasing heat into the atmosphere – and predicted to intensify, it looks as if the global average surface temperature could jump by around 0.1 °C in just one year. “2015 is shaping up to smash the old record”…”

      https://www.newscientist.com/article/mg22730324-200-earth-now-halfway-to-un-global-warming-limit/

      El Niño kommt bereits richtig gut in Fahrt, das wird der globalen Mitteltemperatur nochmal einen ordentlichen Schub verleihen. Bin gespannt, was der diesjährige El Niño für die Westküste der USA und Südamerikas bedeuten wird… hier ein Vergleich des bisher stärksten El Niño 1997 und dem diesjährigen El Niño, wobei zu beachten ist, dass die Grafik (NOAA) den November 1997 und den July 2015 zeigt, da kann man also noch bis Ende des Jahres einiges draufrechnen:

      https://robertscribbler.files.wordpress.com/2015/07/el-nino-noaa-photo-july-2015.jpg

      Sieht muggelig warm aus, nicht wahr? Die positiven Temperaturanomalien aufgrund des Klimawandels sind im Westpazifik sowieso schon ganzjährig exorbitant, es breiten sich dort bereits etliche Todeszonen aus, die einen Sauerstoffgehalt von exakt 0% enthalten, Massensterben von Seesternen, Robben, Fischen, Meerespflanzen ect ist da quasi schon an der Tagesordnung. Auch Alaskas Permafrost wird dieses Jahr noch schwer leiden, der Permafrost (Stichwort Methan) taut dort bereits seit einiger Zeit ordentlich ab… Let’s see what’s next 😎

  14. Es wird immer lustiger:

    23.11.2015 – MDR spricht erstaunlich offen über die Klimalüge!

    https://www.youtube.com/watch?v=TwuSl9zvpsY

    Ich finde diese Art der Berichterstattung inzwischen, gelinde gesagt, “reichlich merkwürdig”^^ Es wird nicht mehr lange dauern, dann brauchen wir die Mainstream-Medien in Sachen Klimawandel nicht mehr, denn dann wird jeder die Realität der dramatischen, globalen Klimaveränderungen (und insbesondere die zu erwartenden, unangenehmen, globalen, politischen Folgen^^) in Echtzeit am eigenen Leib erleben, egal, ob reich oder arm, jung oder alt, Denier oder Skeptiker. Na dann:

    “Ganz fest Daumen drück”

    MfG,
    Nemesis

    • @Nemesis Sie sind aber optimistisch. Das meiste “Denial” wird doch auch jetzt schon nicht von Fakten getrübt. Ich sehe da noch viel Spielraum für Realitätsverweigerung, die im Übrigen die gesamte Menschheit durchzieht: Abgesehen vom Klima, z.B. Chemtrails, Mondlandung, 9/11-inside-job, die in Afrika verbreitete Meinung, dass Krankheiten wie AIDS oder Ebola nur mit obskuren Methoden heilbar seien und westliche Medizin schade. Desweiteren habe ich mich in Ländern wie Pakistan (geile Gletscher!) selbst davon überzeugt, dass es wahrscheinlich weltweit mehr Kreationisten gibt als Evolutionisten – wobei die Evolutionstheorie unisono die dortigen Akademiker (das waren nicht wenige, da diese sich das Reisen eben leisten konnten, aber von der Ausrichtung her BWLer & Ingenieure; insgesamt waren Gespräche dort aber angenehm, wegen meist großer Höflichkeit) bestritten, und Pakistan ist vom wirtschaftlichen Entwicklungsstatus her eher bereits Schwellenland als Entwicklungsland, und es gab dort sogar einen dezidierten Schwerpunkt der Entwicklungshilfe im Bildungssektor. Der Bildungsgrad sieht in vielen Ländern noch düsterer aus.

      • @Wizzy

        Ich sehe da noch viel Spielraum für Realitätsverweigerung…

        Da bin ich mit Ihnen vollkommen einer Meinung. Das Hauptproblem ist meiner Ansicht nach die Tatsache, dass die Wirtschaft weltweit permanent mit gezinkten Karten spielt. Und die Medien supporten diese Strategie. Heute habe ich die Sendung “Quarks und Co” zum Thema COP21 gesehen- da wurde doch tatsächlich wieder ganz blauäugig behauptet, Deutschland sei Weltmeister im Klimaschutz. Ja wenn das so ist, dann wird ja alles gut^^

  15. Uff. Das ist wirklich hart. Ein Meteorologe macht im öffentlich-rechtlichen auf doof und outet sich indirekt als Klimaleugner. Das gibts auch nur in Pegida-Land.

  16. Globig (so heißt dieser Wetterfrosch wohl) sagt, “der Klimawandel ist nicht so klar, wie z.B. in der Mathematik der Satz des Pythagoras”. Wo er recht hat, hat er recht. Aber Scherz beiseite: Er ist leider kein Einzelfall. Es sind immer wieder Meteorologen, die meinen, weil sie eine Wetterkarte ablesen können, verstünden sie etwas vom Klima. Das Wetter ist in der Tat chaotisch, und Wettervorhersagen über fünfzig Jahre sind nicht möglich. Also, so der sophistische Trugschluß, taugen die ganzen Klimamodelle nichts. Die Mathematiker können nicht die Lottozahlen des nächsten Wochenendes vorhersagen. Wie wollen sie dann Aussagen über die Erfolgsaussichten der Lottogesellschaften (oder der Lottospieler) machen?