Reallabore – Idee “Bedarfsbus”

Vor einiger Zeit habe ich eine Sendung über Reallabore gemacht, ein Konzept, das ich in Sachen Nachhaltigkeit für zukunftweisend halte und das ich aufgrund einer Pressemeldung der DLR aus dem Archiv geholt habe. In der aktuellen Mitteilung vom 10. März zum Thema Reallabore geht es um ein neues Projekt, das jetzt in Erprobung geht. Es dreht sich um den öffentlichen Nahverkehr und dessen Organisation mal anders herum, aus Kundensicht organisiert: flexiblere, am Bedarf orientierte Abfahrtzeiten und Abholzeiten, sogar die Routen stehen zur Disposition. Erstmals getestet wir die Idee jetzt im schwäbischen Reallabor Schorndorf bei Stuttgart. Wer hat sich nicht schon mal darüber geärgert, dass man nicht da ein- oder aussteigen kann, wo man möchte, obwohl der Bus direkt vorbei fährt. Für mich war diese mangelnde Flexibilität immer schon ein wichtiger Grund, wo immer möglich, doch lieber mit dem eigenen Auto zu fahren. All das ist aber logistisch wie technologisch eine Herausforderung. “Da es keine festen Haltestellen, Routen und Fahrpläne gibt, mussten wir bei der Entwicklung unseres Bedienkonzepts viele neue Herausforderungen meistern – vor allem was die Kommunikation zwischen Nutzern, Busfahrern und der Disposition über das digital gestützte Bestellsystem betrifft”, erklärt DLR-Forscherin Laura Gebhardt. Fahrgäste müssen ihre Wünsche bequem übermitteln können – und die Diposition braucht ganz neue Arbeitsabläufe. “Deshalb sind wir gespannt, wie sich die von uns entwickelten Systeme im Praxistest bewähren, was gut funktioniert und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt”, so der Projektleiter Matthias Klötzke in der Pressemeldung. Das Szenario wird sicherlich am Anfang noch nicht perfekt laufen, aber auch in Ballungszentren mit höherem Personenverkehr könnte das ein wirklich sinnvolles Konzept werden: kleinere öffentliche Busse, dafür aber mit größerer Flexibilität für den Nutzer. Offen bleibt auch noch die Frage, wo man das eigene Fahrzeug draußen abparken kann, wenn man von weiter kommt – die Park&Ride-Parkplätze in Ballungsräumen sind heute schon oft über der Kapazitätsgrenze ausgelastet. Naja, es gibt in jedem Fall noch viel zu tun … ein Schritt nach dem anderen. Wer mehr über das Schorndrofer Projekt wissen möchte, kann sich hier informieren.

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Ich habe viele Jahre journalistisch im Bereich Wissenschaft und Technologie gearbeitet, später dann mit meiner kleinen Beratungsfirma als Medienexpertin. 2010 erfüllte ich mir meinen großen Traum und gründete den Spartensender HYPERRAUM.TV, für den ich eine medienrechtliche Rundfunklizenz erteilt bekam. Seither mache ich als One-Woman-Show mit meinem „alternativen TV-Sender“ gewollt nicht massentaugliches Fernseh-Programm. Als gelernte Wissenschaftshistorikern habe ich mich gänzlich der Zukunft verschrieben: Denn die Vergangenheit können wir nur erkennen, die Zukunft aber ist für uns gestaltbar. Wir sollten versuchen, nicht blind in sie hinein zu stolpern!

15 Kommentare

  1. Bedarfsbusse sind wor nur ein Zwischenstadium hin zum servicebasierten mobilen Transport im Jahre 2030, wo jemand, der von A nach B will einfach B in seine App eintippt und dann eine List von Vorschlägen etwa dieser Art erhält.
    1) A->B: Reisezeit 1h 30 min, 2 Mal umsteigen, 500 m zu Fuss: 5 Euro
    2) A->B: Reisezeit 20 min, mit Taxi von/zu Drohnenlandestelle: 20 Euro
    3) A->B: Reisezeit 2h 30 min mit Mietvelo, zu Fuss 100 Meter: 2 Euro

    • Ergänzung: 1 Billion Euro Umsatz wird die servicebasierte Mobilität im Jahr 2030 gemäss ABI-Reasearch (UK) generieren (übersetzt von DeepL):
      Mobility as a Service (MaaS), das aggregierte multimodale On-Demand-Transportdienste auf nahtlose und bequeme Weise anbietet, gewinnt schnell an Fahrt. ABI Research prognostiziert, dass die weltweiten MaaS-Umsätze bis 2030 über 1 Billion Dollar liegen werden. Die zu erwartenden störenden Auswirkungen auf die traditionellen Verkehrsträger wie Autobesitz, Busse, Züge, Flugzeuge, Taxis und Mietwagen bringen nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch die gesamte Transportbranche in Aufruhr.

      Die fahrerlose Technologie durch Car as a Service oder CaaS, Paradigma, wird der bestimmende Faktor für den Erfolg der On-Demand-Mobilität sein und den Verbrauchern die Möglichkeit bieten, den Transport”on the fly” zu beschwören”, sagt Dominique Bonte, Managing Director und Vice President bei ABI Research. MaaS wird zu einem umweltfreundlicheren Transport durch den Einsatz von flottenbasierten, alternativen Antriebssträngen und zu weniger Staus durch eine bessere Auslastung der verfügbaren Ressourcen führen.

      Durch den autonomen Betrieb wird der Bedarf an bezahlten Fahrern eliminiert, die Versicherungskosten gesenkt, die Auslastungsraten auf über 70% erhöht und die Selbstbedienung und vorbeugende Wartung über die Luft ermöglicht. Dadurch werden die variablen Gesamtkosten pro Meile auf ein Niveau gesenkt, das die Kosten für den Fahrzeugbesitz deutlich unterschreitet und die Entwicklung des MaaS-Ökosystems ermöglicht. Dies wird durch Vehicle-to-Grid, die bedarfsgerechte Aufladung von Elektroantrieben und Skaleneffekte bei flottenbasierten Einsätzen weiter verbessert.

      Es gibt sogar Prognosen, dass 2030 90% allen Verkehrs servicebasisert sein wird und kaum noch jemand ein Auto besitzt, denn er erhält über den Serive alles was ein Auto bietet, nur viel günstiger und erst noch viel flexibler. So kann der Kunde von 2030 auf Wunsch mit einem Sportwagen, einer Drohne oder einem Spassfahrzeug unterwegs sein – und das ohne dass er diese Fahrzeuge besitzen muss. Jemand, der allein unterwegs sein will, zahlt einen Aufpreis. Die meisten werden rein schon aus Kostengründen für den Gruppen- oder Massentransport entscheiden.

  2. @Herrn Holzherr: Klar, ich teile Ihre Meinung, dass all das erst der Anfang ist. Aber wäre schön, wenn wir den schon mal hätten. Und ich möchte hinzufügen: Dass 2030 kaum noch einer ein Auto besitzt, halte jedenfalls ich für eine etwas optimistische Prognose. Ich werde mir das Thema für 2030 jedenfalls auf Wiedervorlage legen! 🙂

  3. Eine gute Idee auf den ersten Blick. Gibt es für diese Busse auch unterschiedliche Grössen? Denn es kann ja sein, daß jemand sich entgegen dem allgemeinen Verkehrsweg bewegt.

  4. @Herr Knoth – aus der Pressemeldung der DLR (Link auch oben im Artikel):
    “Nach dem Start des Pilotbetriebs am 10. März 2018 werden jeweils im Zeitraum von Freitagnachmittag bis Sonntagnacht ein bis zwei Kleinbusse – oder bei erhöhtem Fahrgastaufkommen auch ein regulärer Omnibus – flexibel und bedarfsgerecht eingesetzt. Diese Bedarfsbusse ersetzen zwei Linien im Süden Schorndorfs. Außerhalb dieses Zeitraums gilt der bisherige reguläre Fahrplan.”
    Und dann noch:
    “Zusätzlich zur Entwicklung des Bestellsystems machen sich die Wissenschaftler im Reallabor Schorndorf auch über innovative Fahrzeugkonzepte Gedanken, die den Anforderungen eines bedarfsorientierten Buskonzepts am besten gerecht werden: Größe, Zahl der Sitzplätze und Innenraumgestaltung fließen dabei genauso ein wie Fragen nach der geeigneten Antriebstechnologie, dem Energieverbrauch und Emissionen. Erste Konzeptstudien und Modelle werden im Herbst präsentiert.”

  5. Werden jetzt die öffentlichen Verkehrsmittel zu “Uber-Systemen”?

    Der Bus fährt die temporär bestellte Route, nicht die festgelegte, die er immer fährt?

    • @demolog: Solche Kundennähe wie temporär bestellte Routen passt eigentlich besser zu privaten Verkehrsmitelanbietern. Es gibt Zeichen dafür, dass in Zukunft private Anbieter – wie eben Uber etc. – den Verkehr dominieren werden und die öffentlichen Verkehrsmittel nur noch die nicht rentierenden (zu schwach frequentierten) Strecken abdecken. Inzwischen kann man übrigens sogar Bahn fahren mit Flixbus.

      • Na, ich kann mi reinen öffentlichen Nahverkehr technisch vorstellen, der ausschliesslich an den temporären Anforderungen an Route und Zeit der Fahrt (auf bestelkung innerhalb 20 Minuten vielleicht) funktionieren kann.

        Da sind dann auch noch andere Möglichkeiten denkbar, wie etwa die zeitnahe Auswahl des Fahrzeuges (großer oder kleiner Bus).

        Rein technisch ist das machbar. Wenn alle ihre Fahrt buchen – mit den Daten: Abfahrts- und Zielort und Zeit(spanne).
        Ein Rechenzenbtrum könnte diese Routenanforderung so berechnen, dass die Auslastung der Fahrzeuge steigt und das sogar für Zeiten, die normalerweise mit leeren Fahrzeugen aber planmäßig gefahren wird, woraufhin die Effiziens steigt und Kosten und Umweltbelastungen sinken.

        Das ist aber eher eine technische Vision, die umsetzbar erscheint. Angesichts dessen, dass etwas, wie ein Smartphone (Minicomputer) zukünftig sowieso zur notwendig erweiterten Existenz gehört.

        Uber will man ja eigendlich am liebsten weghaben.

        Aber es gibt eben ein Problem mit der Effiziens der gegenwärtigen Beförderungssysteme/Strukturen. Taxi ist teuer und die Öffentlichen sind unflexibel und geradezu verschwenderisch in ihrer Planlogik.
        Ich erwähne nur, das ein üblicher Doppelstock-Bus zwischen 12 und 16 Liter Hubraum als Antriebsmotor hat – was im Stop and Go-Betrieb etwa einen Verbrauch von rund 100 Liter auf 100 Kilometer oder gar mehr erwarten lässt) und der Bus fährt immer, auch, wenn keine Fahrgäste (oder nur sehr wenige) befördert werden wollen (etwa irgendwann ausserhalb der Berufsverkehrszeiten).

        Übrigens über die genauen Verbrauchswerte eines solchen Fahrzeugs in solchem Betrieb wird viel geschwiegen, wie es scheint.
        Wenig bis nichts zu lesen – kann man nur schätzen.

        Und folglich ist die Frage, ob denn wirklich auch was an Rohstoffe eingespart wird, nicht unangebracht, wenn solche Fahrzeuge planmäßig erheblich Kraftstoffe verbrauchen, und ob sich das gegenüber eines Individualverkehrs wirklich lohnt – rein rechnerisch. Eine solche Rechnung würde uns zumindest eine Dimension darüber aufzeigen, wie aufwändig eine solche Struktur ist.

        • @demolog: Autonome Taxis+Busse werden billig sein – so billig wie heute Flixbus bereits oder noch billiger. In Zukunft werden private Firmen das anbieten was heute der öffentliche Verkehr anbietet – nur einfach billiger. Die zukünftigen Ubers werden autonome Fahrzeuge sein und Uber kann überhaupt nur überleben, wenn es autonome Fahrzeuge einsetzt. Dies zu: Uber will man ja eigendlich am liebsten weghaben.
          Aber es gibt eben ein Problem mit der Effiziens der gegenwärtigen Beförderungssysteme/Strukturen. Taxi ist teuer und die Öffentlichen sind unflexibel und geradezu verschwenderisch in ihrer Planlogik.

  6. Wir brauchen eine öko-konservative Politik und eine Reform des Christentums. Es ist unsinnig, zu beten.
    Ein Mensch sollte seine Willenskraft und Liebe vergrößern. Es ist wichtig, gesundheitsbewusst zu leben und sich unegoistisch zu verhalten. Es ist sinnvoll, die körperliche Leistungsfähigkeit zu vergrößern, diverse Herausforderungen zu meistern, die Natur zu schützen usw. Und dann sollte man sich morgens unmittelbar nach dem Aufwachen auf einen Wunsch konzentrieren und sich (nochmal) in den Schlaf sinken lassen. Durch Traumsteuerung (oder im halbwachen Zustand nach dem Aufwachen) kann man zu mystischen Erfahrungen (und Heilen wie Jesus) gelangen. Der Mensch (genauer: das Ich-Bewusstsein) kann mystische Erfahrungen nicht bewirken, sondern nur vorbereiten. Bestimmte Meditations- und Yoga-Techniken, Hypnose, Präkognition usw. sind gefährlich. Traumsteuerung ist auch ohne luzides Träumen (das u. U. gefährlich ist) möglich. Man sollte sich nur dann einen luziden Traum wünschen, wenn man durch Traumdeutung herausgefunden hat, dass man dafür die nötige Reife hat. Oder man kann sich vor dem Einschlafen wünschen, dass sich nur Dinge ereignen, für die man die nötige Reife hat. Es ist gefährlich, während eines luziden Traumes zu versuchen, den eigenen schlafenden Körper wahrzunehmen. Luzide Träume dürfen nicht durch externe Reize (Drogen, akustische Signale usw.) herbeigeführt werden. Man kann sich fragen, ob eine Zeitdehnung in Träumen möglich ist. Zudem, wie sich Schlaf-Erlebnisse von Tiefschlaf-Erlebnissen (und Nahtod-Erlebnissen usw.) unterscheiden. Die Bedeutung eines symbolischen Traumgeschehens kann individuell verschieden sein und kann sich im Laufe der Zeit ändern.
    Es bedeutet eine Entheiligung der Natur, wenn Traumforscher die Hirnströme von Schlafenden messen. Die Wissenschaft darf nicht alles erforschen. Es ist z. B. gefährlich, wenn ein Mensch erforscht, ob er einen freien Willen hat. Es ist denkbar, dass ein Mensch gerade durch die Erforschung der Beschaffenheit des Willens seinen freien Willen verliert. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Mensch psychisch krank wird, wenn er sich fragt (wie schon vorgekommen), ob das Leben nur eine Illusion ist. Das Leben ist real. Es kann in Teilbereichen auf wissenschaftlichen (und technischen) Fortschritt verzichtet werden. Es ist z. B. falsch, Hochgeschwindigkeitszüge zu bauen. Es sollte lange Sabbatzeiten (u. a. für Berufsgeschädigte) anstatt Rentenzeiten geben (es gibt kein biologisches Altern). Nicht-Berufstätige sollten in relativ kleinen Orten (insbesondere in Dörfern) wohnen. Berufstätige eher (aber nicht nur) in relativ großen Orten. Es ist sinnvoll, dort zu wohnen, wo man arbeitet (in Verbindung mit wirtschaftlicher Subsidiarität). Diese und weitere Maßnahmen (Hotelaufenthalte für Weiterqualifizierungen, Fernkurse, Fahrräder, Taxis usw.) führen dazu, dass fast alle Privatfahrzeuge (nicht Firmenfahrzeuge) überflüssig werden. Es ist sinnvoll, überflüssige Dinge (hohe Bevölkerungsdichte, nicht-leistungsgerechte Vermögen, Kreditwesen, Werbung, Urlaubsindustrie, Kirchengebäude, Luxusgüter, Rüstung usw.) abzuschaffen. Der MIPS muss gesenkt werden (neue Verfahren erhöhen die Recyclingquote, ein Nano-Akku hält über 300 Jahre, ein Öko-Auto fährt über 3 Mio. km, ein 1-Liter-Zweisitzer spart Sprit usw.). Ein Mensch kann im superbilligen 3-D-Druck-Haus (klein, einstöckig, Wandstärke 9 cm) mit Nano-Wärmedämmung wohnen. Wenn die Menschen sich ökologisch verhalten, kommt es zu einer günstigen Erwärmung im Winter (siehe Wikipedia „Zeitreihe Lufttemperatur“, Messwerte in Dekaden). Das Klima ist (so wie das Leben) in der Lage, sich weiterzuentwickeln. In der Medizin sollte u. a. die Linsermethode gegen Krampfadern (auch dicke) eingesetzt werden. Es ist wichtig, den Konsum von tierischen Produkten (und Süßigkeiten und Eis) zu reduzieren oder einzustellen. Hat man eine bestimmte Reife, kann man sich vegan ernähren oder von Urkost ernähren (oder sogar fast nahrungslos leben). Die berufliche 40-Stunden-Woche kann durch die 4-Stunden-Woche ersetzt werden (ohne Lohnausgleich). Wenn die Menschen tatkräftig und klug sind, werden berufliche Probleme immer mehr – und zusätzlich beschleunigt – abnehmen.

    • @Robocut: tja, manchmal sind gute Ideen zu früh. Aber trotzdem: Ein Lob nach Friedrichshafen! Ich denke, dank Digitalisierung auf breiter Front (siehe auch die Ausführungen von Martin Holzherr) lässt sich so ein Thema jetzt wohl doch einfacher und vor allem auch wirtschaftlicher managen.

  7. Im Artikel Phoenix will no longer be Phoenix if Waymo’s driverless-car experiment succeeds wird die Zukunft der Mobilität ohne Autobesitz beschworen und vorausgesagt, dass dies ganze Städte und unser ganzes Leben ändern wird. Zitat übersetzt von DeepL: Denn diese Autos werden nicht nur fahrerlos, sondern wahrscheinlich auch besitzerlos sein, zumindest im herkömmlichen Sinne. Waymo scheint direkt auf ein gemeinsames Transportmodell zu zielen. Seine Fahrzeuge werden in Flotten eingesetzt (Waymo hat sich bereits mit Avis zusammengeschlossen, um seine Testfahrzeuge in Arizona zu warten und zu warten). CEO John Krafcik beschrieb im Dezember die Vision des Unternehmens: Eine kleine Flotte von selbstfahrenden Autos könnte einer ganzen Gemeinde dienen, weil “man auf Fahrzeuge zugreift, anstatt sie zu besitzen”.

    Auch der Economist vom 24.06.2018 (Why fewer people use public transport) hat die zukünftige Mobilität zum Thema und stellt fest, dass der öffentliche Verkehr aufgrund von Uber und Lyft in gewissen US-Städten bereits zurückgeht. In diesen Städten benutzen bereits 9% Uber und Lyft regelmässig und als Ersatz für die öffentlichen Verkehrsmittel.

    Prognose: 2030 wird sowohl der öffentliche wie auch der private Verkehr an Bedeutung verloren haben und die meisten Personen werden selbstfahrende Einzel-/Gruppentaxis und Kleinbusse benutzen um an ihr Ziel zu kommen.

  8. @ Martin Holzherr
    12. März 2018 @ 11:30

    Zitat:
    In Zukunft werden private Firmen das anbieten was heute der öffentliche Verkehr anbietet – nur einfach billiger.

    -> Darf ich darauf hinweisen, dass es für eine solche Aussage nicht ein einziges real existierendes Beispiel gibt? Mit solchen Aussagen ist es, wie mit dem real existierendem Kommunismus. Zwischen Theorie und Praxis klafft auf einmal eine erhebliche Lücke. Wie seltsam.

    Privatisierunbgsbeführworter scheinen einen entscheidenen Fehler zu machen:
    Sie rechnen die ganze Rechnung unbewusst Betriebswirtschaftlich, nicht aber an den real existierenden Bedürfnissen der Kunden.

    Das führt dazu, dass sie der Meinung sind, privatwirtschaftlich betriebene Wirtschaft sei rentabler und “billiger”, wobei das “billiger” sich auf den Betriebskosteneinsatz bezieht, nicht aber auf den (Markt?)Preis des eigendlichen Angebots, wie es später oft genug belegt ist.

    Auch “Uber kann überhaupt nur überleben, wenn es autonome Fahrzeuge einsetzt” ist wohl aus dieser unbewusst falschen Denke entsprungen.

    Und “Zukünftig” kann viel sein. Aber konkret braucht es Lösungen für bestehende Systeme. Und bei denen braucht es keine autonomen Fahrzeuge zur Lösung des Problems. Die müssen überhaupt erst beweisen, das sie im Alltag so funktionieren, dass es keine Abstriche/Einschränkungen vom gewohnten Alltagsverhalten gibt. Und keine Nachteile in der Verkehrsregelung und Sicherheit.

    Der “öffentliche Nahverkehr” ist darüber hinaus ein Wert ansich (politisch und sozial), weswegen nur gewarnt werden kann vor seiner Abschaffung. Das Gleiche galt schon für die Wasser- und Stromversorgung damals. Ebenso für die Strassen- und Schieneninfrastruktur. Solche Privatisierungen grenzen an organisierte Kriminalität, wenn man es aus bestimmter Perspektive betrachtet. Nämlich aus der Perspektive des Gemeinwohls.
    Und wie Oben angesprochen hat uns die Privatisierung von Strom- und Wasserversorgung alles andere, als real existierend “billigere” Preise eingebracht. Und es gibt noch andere Probleme damit.

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