Adventskalender, Tag 7: 24 Gedanken und Wünsche für Hochbegabte

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Intelligenz, Sonntagskinder und Schulversager
Hochbegabung

Ein neuer Tag, ein weiterer Schritt Richtung Weihnachten – und damit auch ein neues Türchen, das sich heute öffnet 🙂 (Wenn sich irgendwo eine Tür schließt, öffnet sich woanders eine andere, sagt ja der Volksmund … beim Adventskalender gibt es dagegen ausschließlich Türchen, die sich öffnen! Eine super Sache.)

Der heutige Gedanke hat mich spontan angesprochen und zum Lächeln gebracht, als ich ihn per Mail erhielt. Er stammt von Katharina (45). Katharina ist Lehrerin und schrieb folgendes:

Finde dich mit der Existenz von Paralleluniversen ab.
Mein Leben verläuft viel einfacher, seitdem ich akzeptiert habe, dass es parallele Welten gibt. Schüler XY findet seine Kunstsachen nicht mehr, obwohl er sich GAAANZ sicher ist, dass er sie ins das richtige Fach gelegt hat? Was soll’s, das Schulgebäude ist aus den 60ern und voller Verwerfungen im Raum-Zeit-Kontinuum. Einfach entspannen und abwarten, irgendwann spuckt ein Wurmloch den Kram schon wieder aus.
Es gibt auch nicht nur eine Wahrheit für alle. Es lohnt sich nicht nach einem Streit bis zum bitteren Ende nachzuforschen, wer jetzt wirklich was gesagt oder getan hat und “im Recht” ist. Erkenne, dass andere Menschen ihr Leben zeitweise in einer parallelen Welt verbracht haben, in der die Dinge tatsächlich anders waren, als du sie in Erinnerung hast.
Und ganz wichtig: Deine Art zu denken, Probleme zu lösen und Dinge zu bewerten ist in deinem Universum die einzig sinnvolle, intelligenteste und logischste. Für andere Menschen in anderen Welten gelten vielleicht andere Naturgesetze. Da gibt es kein richtig und kein falsch – nur anders.

Das mit den Verwerfungen im Raum-Zeit-Kontinuum kenne ich selbst nur gut (Schlüssel? Portemonnaie? Handy? Hilfe!), und ich bin froh, dazu nun endlich eine vernünftige Erklärung bekommen zu haben! 🙂 Ihnen allen wünsche ich noch einen schönen vorweihnachtlichen Mittwoch!

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Dr. rer. nat. Tanja Gabriele Baudson ist Diplom-Psychologin und Literaturwissenschaftlerin. Seit Oktober 2017 vertritt sie die Professur für Entwicklungspsychologie an der Universität Luxemburg und ist als freie Wissenschaftlerin mit dem Institute for Globally Distributed Open Research and Education (IGDORE) assoziiert. Ihre Forschung befasst sich mit der Identifikation von Begabung und der Frage, warum das gar nicht so einfach ist. Vorurteile gegenüber Hochbegabten spielen hierbei eine besondere Rolle - nicht zuletzt deshalb, weil sie sich auf das Selbstbild Hochbegabter auswirken. Zu diesen Themen hat sie eine Reihe von Studien in internationalen Fachzeitschriften publiziert. Sie ist außerdem Entwicklerin zweier Intelligenztests. Als Initiatorin und Koordinatorin der deutschen „Marches for Science“ wurde sie vom Deutschen Hochschulverband als Hochschullehrerin des Jahres ausgezeichnet. Im April 2016 erhielt sie außerdem den SciLogs-Preis "Wissenschaftsblog des Jahres".

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