Der alte Mann und der Weg zum Weltfrieden
BLOG: Heidelberg Laureate Forum
Martin Hellman ist gemeinsam mit Whitfield Diffie mit dem Turing Award von 2015 für die bahnbrechende Entdeckung der Kryptographie mit veröffentlichtem Schlüssel („public-key cryptography“) geehrt worden – für ihn selbst nur die letzte und höchstrangige in einer ganzen Liste von Auszeichungen. Damit gehört er zu der illustren Liste der Preisträger in Mathematik und Informatik, die alljährlich zum Heidelberg Laureate Forum (HLF) eingeladen werden, um dort mit der jungen Forschergeneration in den Dialog zu treten. So war der Weg für mich nicht weit, auf dem HLF 2018 ein Interview mit ihm zu führen – aus Anlass eines 40-jährigen Jubiläums. Hellman hatte nämlich 1979 die Grundzüge seiner Entdeckung im „Scientific American“ und in der Folge in dessen deutscher Ausgabe „Spektrum der Wissenschaft“ erläutert, die soeben auch ihren vierzigsten Geburtstag gefeiert hatte. („Spektrum“ ist in Heidelberg ansässig, und ich gehörte zu dessen Redaktion.)

Als ich den Interviewtext meinem Chef vorlegte, sagte er mit deutlich erkennbarem Stirnrunzeln: „Das ist ja Lindenstraße!“ und meinte damit offensichtlich, dass da große, weltbewegende Probleme in das kuschelige Umfeld einiger weniger Privatpersonen transportiert und damit verniedlicht würden, so wie das die Sonntagabend-Kultserie des ARD-Fernsehens (1985–2010) angeblich getan hat. Na ja – es sah auf den ersten Blick tatsächlich so aus. Punkt 1, Verlagerung ins Privatleben, trifft definitiv zu. Hellman versichert nicht nur in diesem Interview, sondern auch in einem eigens dafür (gemeinsam mit seiner Ehefrau) verfassten Buch (über diesen Link kostenfrei zugänglich), dass er zunächst lernen musste, seine Eheprobleme zu bewältigen. Erst mit den dabei entwickelten Mitteln sei es ihm gelungen, Konflikte beizulegen, die alles andere als privater Natur waren. Und niedlich schon gar nicht; Punkt 2 trifft definitiv nicht zu. Vielmehr brachte ihn seine eigene Erfindung in gefährliches Fahrwasser.
Die Kryptographie mit veröffentlichtem Schlüssel bietet neue Möglichkeiten, geheime Nachrichten über abhörbare Kanäle zu schicken, ohne dass ein Lauscher sie entschlüsseln kann. Mehr noch: Es ist nutzlos, beim Absender den Schlüssel zu entwenden, das heißt jene Zeichenkette, mit deren Hilfe der Absender aus dem Klartext den zu versendenden Geheimtext macht. Diesen „Schlüssel zum Zuschließen“ hat nämlich der Empfänger der Nachricht ohnehin veröffentlicht; heute würde er ihn einfach auf seine Website stellen. Nur den zugehörigen „Schlüssel zum Aufschließen“ muss er sorgfältig geheimhalten. Wenn also die professionellen Abhörer von der National Security Agency (NSA) keinen Zugriff auf den Empfänger haben, zum Beispiel weil der in Moskau sitzt, verstopft ihnen das Verfahren von Diffie und Hellman effektiv die Lauscherohren.
In den Augen einiger Leute macht das die public-key cryptography zur Kriegswaffe, deren Veröffentlichung in einer internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift gilt als Export, und auf den ungenehmigten Export von Kriegswaffen stehen hohe Strafen. Hellman wurde – nicht offen, aber gleichwohl unmissverständlich – mit Gefängnis bedroht, hielt stand, veröffentlichte sein Verfahren, und zur allgemeinen Überraschung suchte wenig später der Chef der NSA, Admiral Bobby Inman, ihn zu einem Gespräch auf. In der Folge bauten die beiden nicht nur Vertrauen zueinander auf, sondern wurden später sogar Freunde.
Ironie der Geschichte: Heute würde Bobby Inman die Kryptographie mit veröffentlichtem Schlüssel selbst dann nicht unterdrücken, wenn er es könnte. Eine Variante des Verfahrens eignet sich nämlich dafür, eine Nachricht unverfälschbar zu machen, was wiederum der Vertrauensbildung aufhilft.
Hellmans Mittel zur Konfliktbewältigung sind übrigens nicht sonderlich originell: Versetze dich in die Lage deines Gegners, mach dir klar, aus welchen Gründen der Misstrauen, Groll oder Furcht gegen dich hegen könnte, und bemühe dich, diese Gründe auszuräumen. Darauf hätten die fiktiven Bewohner der „Lindenstraße“ auch kommen können.
Nur hat sich diese einfache Einsicht bei den bedeutenden Regierungschefs nicht durchgesetzt. Unter den Präsidenten von Hellmans Heimatland USA ist Trump da nur das krasseste Beispiel. In einer Gesprächsrunde auf dem diesjährigen 12. Heidelberg Laureate Forum führt Hellman aus: „1945 konnte uns keine Macht der Welt etwas anhaben. Heute haben mehrere Akteure die Möglichkeit, uns binnen einer Stunde zu vernichten. Und warum hat sich zum Beispiel Nordkorea Atombomben zugelegt? Erstens weil Präsident Bush 2002 das ,1994 Agreed Framework’, das Nordkorea den Zugriff auf seine Plutoniumvorräte verwehrte, gekündigt hatte (und die ersatzweise zugesagten, nicht plutoniumfähigen Kernreaktoren nie geliefert wurden), woraufhin Nordkorea die Plutoniumproduktion wieder aufnahm; zweitens aber, weil Kim Jong-Un nicht dasselbe Schicksal erleiden wollte wie Gaddafi und Saddam Hussein, mit denen wir gar nicht erst versucht haben, zu einer Einigung zu kommen, sondern nur unsere Übermacht ausgespielt haben.“
In diesem Zusammenhang kommt Hellman auch auf die atomare Bedrohung zu sprechen, ein Thema, das seit dem Ende der Sowjetunion weitgehend aus der öffentlichen Diskussion verschwunden ist. Zu Unrecht, sagt Hellman. Kaum einem Zeitgenossen ist klar, dass der Präsident der Vereinigten Staaten nur den Befehl „Nuke’em“ aussprechen muss (was ihm auch im betrunkenen Zustand noch ohne weiteres über die Lippen gehen würde), und die atomare Katastrophe würde losbrechen. Es sei denn, ein Glied in der Befehlskette handelt den eindeutigen Vorschriften zuwider.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs, sei es mit Vorsatz, aus Versehen oder aus irgendeinem Grund dazwischen? Gegeben die Tatsache, dass in den letzten 80 Jahren keiner stattgefunden hat? Hier prallen die verschiedenen Interpretationen des Wahrscheinlichkeitsbegriffs aufeinander. Die frequentistische versteht Wahrscheinlichkeit als Grenzwert der relativen Häufigkeiten und lässt deshalb nur Ereignisse gelten, die tatsächlich stattgefunden haben, was in diesem Fall offensichtlich in die Irre führt. Die Bayes’sche Interpretation dagegen geht von einer a-priori-Wahrscheinlichkeit im Kopf des Beobachters aus, die durch neue Erfahrungen revidiert wird. Wenn man unter Letztere auch Fast-Katastrophen zählt, kommt man der Sache schon näher. Da gab es nicht nur die allgemein bekannte Kuba-Krise von 1962, sondern auch etliche andere Ereignisse, von denen die Öffentlichkeit nicht viel erfahren hat. Hellman geht so weit zu behaupten, die russische Regierung hätte für den Fall, dass sie beim Angriff auf die Ukraine eine totale Niederlage erlitten hätte, die nukleare Option in Erwägung gezogen.
Auch mit Insiderkenntnissen, über die der nach wie vor gut vernetzte Hellman zweifellos verfügt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs nur sehr ungefähr abzuschätzen. Hellman kommt auf eine Größenordnung von einem Prozent – pro Jahr, wohlgemerkt. Zehn Prozent ist definitiv zu hoch gegriffen: Dann wäre die große Katastrophe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit inzwischen eingetreten. Dagegen ist 0,1 Prozent angesichts der nicht wenigen Fast-Katastrophen viel zu niedrig geschätzt. Na ja – selbst wenn man Hellmans Größenordnungs-Schätzung optimistisch interpretiert, sagen wir 0,5 Prozent pro Jahr, dann hätten wir im Durchschnitt alle 200 Jahre mit einem Atomkrieg zu rechnen. Nicht wirklich beruhigend.
Martin Hellman ist am 2. Oktober dieses Jahres 80 Jahre alt geworden und geht am Stock – was ihn nicht hindert, weiterhin politisch aktiv zu sein. So ist er federführender Verfasser der Denkschrift „Rethinking National Security“, welche die oben skizzierten Gedanken zur atomaren Bedrohung detailliert ausführt. (Eine Zusammenfassung in wenigen Sätzen und weitere Webhinweise finden Sie hier.) Unter den Mitunterzeichnern finden sich etliche Nobelpreisträger sowie ehemals hochrangige politische Figuren – und insbesondere Hellmans ehemaliger Widersacher und späterer Freund Bobby Inman.
Gegenwärtig arbeitet er an einer Gesetzvorlage mit dem Ziel, das Problem mit dem betrunkenen Oberbefehlshaber zumindest etwas abzumildern. Die letzte Version des Entwurfs sei so verwässert, dass sie immerhin eine Chance habe, im Kongress diskutiert zu werden, bemerkt Hellman mit süßsaurer Miene. Mehr könne man unter den gegenwärtigen Verhältnissen ohnehin nicht erwarten.
Es sieht ganz so aus, als hätten die großen Entscheidungsträger noch viel von Hellmans Lindenstraßen-Wahrheiten zu lernen.

„Benutze Dekodierschlüssel 1794445 aus deinem Handbuch“ – „Schicke eine Botschaft, die genug Informationen enthält, dass sie auf tausend mögliche Weisen sinnvoll entschlüsselt werden kann, sodass nur derjenige mit dem richtigen Schlüssel weiß, welche dieser Entschlüsselungen richtig ist“ – so weit ist die Sci-Fi auch schon gekommen. Ich weiß nicht, was genau Hellmans Verfahren ist, was es zur Waffentechnologie macht oder ob sein Ansatz etwas mit solchen Informationsbomben zu tun hat, aber dass Verschlüsselung absolut narrensicher wird, sobald man große Datenmengen übertragen, und sehr viele Schlüssel kombinieren kann, weil eine CPU schnell genug ist, das Knuddelmuddel zu verarbeiten, liegt eigentlich in der Natur der Sache.
Wir müssen den Weltkrieg herbeiführen, um ihn zu überleben: Solange der Sheriff in der Stadt für Ordnung sorgt, braucht nur er einen Colt. Sobald er futsch ist, muss sich jeder selbst eine Knarre anschaffen, und das erhöht die Wahrscheinlichkeit von Schießereien enorm. Und wer keine Knarre hat, geht unter Outlaws und Desperados als Erster drauf. Sie sehen ein Tarantino-Szenario – lauter Psychopathen, die absolut unfähig sind, vertrauenswürdig zu sein und deswegen einander nicht vertrauen können, belauern einander und bauen die Spannung auf, bis zum Showdown.
Wird es ein nuklearer Showdown? Warum denn nicht? Der einzige Grund, den zu lassen, wäre Überlebenswille. Und der reicht, um sich Knarren anzuschaffen, aber wichtiger als Leben sind uns Profit, Ego, Nationalnarzissmus, Dominanz, die Freude an der Niederlage der Anderen. Es gibt keinen Sachgrund für den Ukraine-Krieg: Das Wesentliche, das sich die Beteiligten von ihrer Politik erhofften, bekamen sie durch Friedenspolitik, Kooperation, Fair Play und Handel automatisch – aber sie konnten es nicht lassen, sich mit Gewalt zu holen, was ihnen gerade geschenkt wurde. Wir handeln sehr zielgerichtet, komplex, strategisch und rational, doch die Physiologie und Anatomie eines Fisches, der nach einem Wurm am Haken schnappt, tut es auch. Wir haben kluge Mittel und dumme Ziele.
Der Mensch wird jede Dummheit begehen, für die er sich zu schlau hält.
Irgendwie wirkt Hellman wie ein Alter Ego von Donald Trump. Die armen, armen Diktatoren mit ihren Folterkellern und Schreckensregimen, würden wir ihnen nur helfen, ihre Macht auszubauen und zu festigen, sie würden keinem was zuleide tun…
Ich weiß, Ethik hat in der Politik nix verloren – bis man gewonnen hat. Dann ist man Mami auf dem Kinderspielplatz, der Fels in der Brandung, die Sonne, die das System um sich herum stabilisiert und prägt. Dann wird Ethik und die Soft Power, die mit ihr verbunden ist, zu einem äußerst wirkungsvollen Mittel des Machterhalts. Und da kann man Amerika vor allem vorwerfen, dass es diese Rolle nicht durchgehalten hat, dass seine eigene Korruption den Statthaltern des Amerikanischen Imperiums das Bisschen Soft Power verliehen hat, die sie brauchen, um dem Imperium seine Sklavenplantagen zu rauben und auf eigene Rechnung zu peitschen. Was natürlich gleich zu Diadochenkriegen führt und die Konkurrenten der USA zu Opportunismus verführt.
Im Imperium läuft’s wie in der Familie: Wenn man den Provinzen nicht erlaubt zu wachsen, haben wir Russland und Warschauer Pakt – die Schwachen sind zwar auch für einen schwachen Zaren leicht zu unterbuttern, aber er kann nicht von ihrer Stärke zehren, muss sie schwach halten und ausbluten, damit er trotzdem die Stärke hat, sie zu kontrollieren. Das rächt sich, wenn man in eine Wettbewerbssituation gerät – die Sowjetunion hatte keine Chance gegen das Imperium, nicht nur, weil es sämtliche Imperien des Westens weitgehend assimiliert hatte, sondern auch, weil es selbst den Sklavenprovinzen, die nach dem obigen „mächtiger Zar-Statthalter Herodes-Pilatus darf märchenhaft reich werden, um die Bevölkerung und den Staat unten halten zu können“-Muster organisiert waren, doch vergleichsweise viel Freiraum ließ, sich zu entwickeln – sie wurden stärker, sodass es von ihrer Stärke zehren und noch stärker sein konnte.
Problem ist, der Aufzug fährt nicht ewig gleich weiter. Irgendwann werden die Provinzen von Kindersklaven zu Teenagern, sie werden aufmüpfig, hinterfragen die Autorität der Imperialmacht, wollen ihr eigenes Ding drehen, mehr betriebliche Mitbestimmung. Das ist der Punkt, an dem ein Imperium zu einer Föderation werden muss, um nicht zerfetzt zu werden. Und wie schwierig eine Partnerschaft unter Gleichen sein kann, sehen Sie in Europa.
Daddy USA will auf der Couch sitzen, Bier saufen und im Fernsehen Football gucken. Wenn ein Baby schreit, läuft es seit Vietnam gleich: Er steht auf, klatscht es gegen die Wand, dann geht er wieder, ob das Baby nun ruhig ist oder erst recht loslegt. Das funktioniert nicht mehr und hat ihm keine Sympathien eingebracht. Seine Kids, zu seinem Ebenbild erzogen, rotten sich in Gangs zusammen und terrorisieren die Nachbarschaft.
Und weil die Lage zunehmend brenzlig wird, geht Deadbeat Dad Trump mal eben kurz Zigaretten holen. America First – wo der größte Feigling des Landes alle anführt, sehen Sie heillose Flucht.
Ein Imperium hat was von Wikinger-Überfall in Slow Motion: Man geht in die Welt hinaus, errichtet Straßen, Fabriken, Bergwerke, Städte, Kolonien, eine Infrastruktur, die die Provinzen zum Blühen bringt, damit man sie ausbeuten kann – der Moment, in dem der Räuber sein Opfer gefesselt hat und dessen Geldbörse in die Tasche steckt, auf Jahrhunderte ausgedehnt und weiterentwickelt. Was macht man, wenn man zurück zum Drachenboot will, zurück zum Mutterschiff Nordamerika? Feuer legen, Verwirrung stiften, um den Rückzug zu decken. Für gewöhnlich sind da die Diadochen überaus entgegenkommend und setzen ihre Länder selber in Brand mit ihren Kämpfen um das Erbe des Imperiums.
Wir müssen schleunigst runter vom hohen Ross.
Unsere Anführer verhalten sich nicht „wie“ Vierjährige, die im Sandkasten balgen, sie s i n d Vierjährige, die im Sandkasten balgen, nur im falschen Körper und mit gefährlicherem Spielzeug, doch ihr Verstand ist genauso ein Werkzeug, das in der Hand eines Vierjährigen nix zu suchen hat, wie Streichhölzer oder Pistolen oder schweres Baugerät. Europa und USA sind nicht „wie“ eine Bande alternder, ausgebrannter Crackhuren und ihr Zuhälter, der die verkommenste Hure von allen ist, sie machen tatsächlich für jeden die Beine breit, geraten sich stets in die Haare, vergraulen jüngere Konkurrenz vom Strich, rühren keinen Finger, wenn sie nicht geprügelt werden und glauben, mit sehr viel Schminke ließe sich das zahnlose Gammelfleisch und die Syphilis verbergen und sie wären bald wieder gut im Geschäft. Prinzessin Trump ist nicht „wie“ eine Spoiled Rich Bitch, eine verwöhnte Teeny-Zicke mit einem Vance in der Handtasche, in seinem Kopf laufen tatsächlich die gleichen emotionalen Algorithmen ab und steuern sein Verhalten und seine Entscheidungen. Unsere Fahnen sind auch nur Bäumchen, an denen unser Alpha das Beinchen gehoben hat, unsere Nationen nicht toller als Horden von Schimpansen, unsere höchsten und heiligsten Gefühle, nur übermächtige Triebe, die uns genauso den Verstand rauben, wie der Sexualtrieb hormondurchfluteten Teenagern.
Je mehr Sie vom Kleinen zur Großen herauszoomen, desto dümmer erscheinen wir. Wenn Sie Putin persönlich kennen, halten Sie ihn vielleicht für einen schlauen Strategen. Wenn man sich seine Handlungen aber im Großen und Ganzen ansieht, ist er der dümmste Anführer Europas, der einen Fehler nach dem anderen macht, sich so sehr in die Scheiße geritten hat, dass er ausflippt und um sich schlägt, und überhaupt nur Erfolg hat, weil man im Westen 30 andere Vollidioten zusammengebunden hat, um an seine Dummheit heran zu kommen. Die Intelligenz des Individuums zu einem konkreten Zeitpunkt löst sich in Nichts auf, je größer die Maßstäbe, die länger die Zeiträume, die wir betrachten. Aus einiger Entfernung, ohne die komplexen Zusammenhänge zu kennen, ohne zu wissen, was all die genialen Experten mit Mensa-IQ aushecken, welche Spielchen in der Politik und Wirtschaft laufen, sieht man einfach eine Bande triebgesteuerter Trottel, die einander so lange Gruben graben, bis sie alle in denselben Abgrund stürzen. Und was an der Politik wichtig ist, ist nicht, wie sie im Innern läuft, sondern die Wirkung, die sich aus dem Zusammenspiel aller Kräfte ergibt.
Rationality won’t save us, wie McNamara sagte. Sie brauchen nicht so sehr Nobelpreisträger, Sie brauchen die Super-Nanny und ein paar Zoowärter, die den Käfig tobender Schimpansen mit dem Feuerwehrschlauch abspritzen. Einen Nobelpreis allerdings würde ich für die Beantwortung der folgenden Frage verleihen: Wie kann sich ein Irrenhaus ohne Ärzte so organisieren, dass es wirkt, als wären welche da? Ein Kindergarten ohne Lehrerin gemeinsam eine simulieren? Wie kriegen intelligente Raubtiere im Dschungel sich selbst dazu, sich wie zivilisierte Menschen zu verhalten, ohne dass die unterdrückten Triebe in ihren Seelen so lange an ihren Ketten zerren, bis sie herausbrechen und das Blutbad beginnt?
Paul S.
asymmetrische Verschlüsselungsverfahren sind der Stand der Kryptographie.
Sie werden verwendet bei dem RSA Verfahren so wie bei https und dürften unter Fachleuten bekannt sein.
Das Wissen um diese Übermittlungsverfahren dürfte die Kriegsgefahr nicht erhöhen.
Herr Hellman ist ja auch Fachberater für die Risiken bei der Weitergabe von spaltbarem Material so wie der Technologie dazu.
Und wenn er das Risiko von 1% pro Jahr angibt, dann ist das doch noch vertrauensvoll.
Was jetzt die Präsidenten der Großmächte betrifft, die haben kein Interesse an einem Krieg, das würde ja auch ihren Posten beenden.
Fazit: der Weg zum Weltfrieden besteht in der strikten Einhaltung des Verbotes spaltbares Material weiterzugeben .
Zwei Bemerkungen zu zwei Zitaten :
1.
“…….Hellman geht so weit zu behaupten, die russische Regierung hätte für den Fall, dass sie beim Angriff auf die Ukraine eine totale Niederlage erlitten hätte, die nukleare Option in Erwägung gezogen….Auch mit Insiderkenntnissen, über die der nach wie vor gut vernetzte Hellman zweifellos verfügt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs nur sehr ungefähr abzuschätzen…” (Zitatende)
Sorry, aber egal wie man zu den Statistik- “Philosophien” steht ist das , was Hellmann da gesagt hat (oder gesagt haben soll) ………….
………..wie es ja im Text steht, also größtenteils “nur” eine Behauptung, das heißt eine individuelle , durch was auch immer evozierte und beeinflusste Meinungsäußerung ohne Belege. In strengerer wissenschaftstheoretischer Hinsicht, die in der Community doch immer angemahnt wird, handelt es sich also um nichts weiter, als um eine ” Pseudo- Beweisführung, die sich auf anekdotische Datengrundlagen wie u. A. Hörensagen (….Auch mit Insiderkenntnissen, über die der nach wie vor gut vernetzte Hellman zweifellos verfügt..) beruft.
Was in der “Scientific Community” doch sonst immer als eine Art von Totschlagargument gegen irgendwelche (tasächliche oder angebliche) außenseiterische Esoteriker vorgebracht wird.
2.
“…….In den Augen einiger Leute macht das die public-key cryptography zur Kriegswaffe, deren Veröffentlichung in einer internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift gilt als Export, und auf den ungenehmigten Export von Kriegswaffen stehen hohe Strafen. Hellman wurde – nicht offen, aber gleichwohl unmissverständlich – mit Gefängnis bedroht, hielt stand, veröffentlichte sein Verfahren, und zur allgemeinen Überraschung suchte wenig später der Chef der NSA, Admiral Bobby Inman, ihn zu einem Gespräch auf. In der Folge bauten die beiden nicht nur Vertrauen zueinander auf, sondern wurden später sogar Freunde…” (Zitatende)
Ob er wirklich stand hielt , ist so sicher, wie es hier suggeriert wird , nun auch wieder nicht. Einige eigene (logische ) Plausibilitätsüberlegungen bezüglich der “Lebenspraxis” von Menschen kombiniert mit dem Schicksal eines “Mister X”, der behauptet, wirklich “standgehalten zu haben, lassen einen da seeeehr skeptisch werden:
Siehe auch (aber nicht nur da):
https://www.youtube.com/watch?v=lzSrAtCnUpQ
Little Louis,
zu deinen zwei Bemerkungen, eine dritte Anmerkung.
Das 6. Heidelberger Laureate Forum fand 2018 statt. Dass Herr Pöppe das Interview erst jetzt präsentiert, dazu fällt mir nur ein…….reichlich spät.
@little L
👍
Zitat: “ Hellman geht so weit zu behaupten, die russische Regierung hätte für den Fall, dass sie beim Angriff auf die Ukraine eine totale Niederlage erlitten hätte, die nukleare Option in Erwägung gezogen.“
Das gleiche sagt ja der Ökonom Jeffrey Sachs (Putin verhindert Niederlage notfalls mit dem Einsatz von Atomwaffen) und auch der Politologe John J. Mearsheimer (Vertreter des offensiven Neorealismus= „wer Macht hat, will mehr Macht“) ist der Ansicht im heutigen anarchistischen globalen Machtsystem gelte das Recht des Stärkeren und der „Stärkere“ als Besitzer von überlegenen Waffen könne jedes denkbare Mittel einsetzen inklusive Atomwaffen, wenn seine Stärke und Position bedroht sei.
These des Neorealismus in internationalen Beziehungen: Der Wunsch der Macht- und Selbsterhaltung eines Staates ist grenzenlos und wenn der Staat in Gefahr ist, ist jedes Mittel recht inklusive Atombombenabwurf.
Gegenwärtige Nukleardoktrinen: Alle gegenwärtigen Atommächte – auch Russland – haben Deklarationen, die den Atombombenabwurf lediglich als Mittel der Verteidigung vorsehen und nicht etwa als Mittel des Angriffs. Hier ist aber das Problem, dass Russland die Niederlage in einem eigentlich offensiven Krieg als Gefährdung Russlands interpretieren kann, denn Putin will Russland als Grossmacht sehen und eine Niederlage im Ukrainekrieg würde beweisen, dass Russland keine Grossmacht, sondern allenfalls eine Regionalmacht ist, wie das ja schon Barach Obama konstatierte. Aber Putin will wohl eher den Untergang Russlands als zuzugestehen, dass Russland nur eine Regionalmacht ist.
Meine These zur Begrenzung der Atomwaffengefahr: „Aufgeklärte Atommächte“ sollten auf den Abwurf einer Atomwaffe durch eine andere Atommacht nicht unmittelbar selbst Atomwaffen einsetzen, denn eine „Kettenreaktion“ (jeder antwortet mit Atomwaffen auf Atomwaffen) wäre für alle katastrophal. Statt dessen sollten sich Atommächte und die internationale Gemeinschaft so verhalten:
1) Jeder Abwurf von Atomwaffen auf eine Nicht-Atommacht wird auf größtmögliche, aber konventionelle Weise bestraft und das Land wird international isoliert. So verhindert man, dass der Einsatz von Atomwaffen sich lohnt.
2) Der Abwurf einer Atomwaffe auf eine Atommacht wird nicht unmittelbar mit einem Atomwaffengegenschlag beantwortet, sondern mit zeitlicher Verzögerung: in einer Wartephase wird nach nicht-atomaren Lösungen gesucht, wobei aber immer die Möglichkeit eines Zweitschlags mittels atomar bewaffneter U-Boote besteht.
Kurzum: Auf Atomwaffen mit Atomwaffen reagieren bedeutet das Ingangsetzen einer Kettenreaktion und das will eigentlich niemand. Aber es gilt auch: Jeder Atomwaffeneinsatz sollte bestraft werden, denn nur durch Bestrafung verhindert man, dass Staaten Atomwaffen zunehmend auch offensiv einsetzen.
Martin H.
Ergänzend zum Thema Abschreckung:
“Klaus Fuchs verriet die geheimen Informationen über die Atombombe an die Sowjetunion, weil er glaubte, dass ein militärisches Gleichgewicht zwischen den Supermächten den Frieden sichern würde und somit einen atomaren Krieg verhindern könnte. Er dachte, dass die Sowjetunion mit der Bombe nicht mehr im Nachteil wäre und dies eine Abschreckungswirkung habe, was die Gefahr eines nuklearen Konflikts verringere”
Ja, die erste nukleare Proliferation war unvermeidbar und wurde durch Spione und Verräter höchstens beschleunigt. Nukleare Proliferation bedeutet hier: Jede Nation, die über das nötige Personal und eine hohe Ambition verfügt, will zu den grossen Mächten dazuzugehören und wird sich die nötige Technologie beschaffen und eine ganze Liefer- und Versorgungskette aufbauen, die die nukleare „Teilhabe“ langfristig garantiert. Die grossen Atommächte haben aber erkannt, dass zu viele Spieler im „Nukleartheater“ ihre eigene Situation verschlechtert und ihre Premium-Erfahrung gefährdet. Dementsprechend organisierten sie Non-Proliferationsbemühungen: sie wollten verhindern, dass bald jede Nation Nuklearwaffen besitzt. Das hat durchaus gewirkt, wenn auch nicht vollständig.
Dass eine Proliferation, also eine Verbreitung von Atomwaffen weltweit unvermeidbar war, berücksichtigt Martin Hellman in seinem verlinkten Text vielleicht zu wenig oder er berücksichtigt es in falscher Art. Dort liest man:
Was er nicht sagt oder nicht sieht ist die Tatsache, dass sich die Welt ständig verändert und der Besitz einer Technologie kaum je exklusiv bleibt. Was ich kann, kann auch ein anderer. Das aber bedeutet nicht unbedingt, dass ich es gleich lassen muss. Selbst wenn die USA keine Atommacht geworden wären, wären andere Mächte trotzdem Atommächte geworden und diese anderen Atommächte hätten wohl genau dasselbe gemacht wie die USA im zweiten Weltkrieg wo die USA den Krieg gegen Japan mit Atomwaffen entschied. Doch seitdem mehrere Länder Atomwaffen haben, werden Atomwaffen tatsächlich weniger eingesetzt, gibt es grössere Hürden für den Einsatz, weil Gegenseitigkeit besteht im Vernichtungspotenzial. Auf diese Gegenseitigkeit will wohl keine Macht verzichten und das bedeutet: Entweder bleiben Atommächte, Atommächte oder aber sie rüsten beidseitig ab. Eine einseitige Abrüstung dagegen wäre wohl für das abrüstende Land fatal, denn das Machtstreben von Nationen und Menschen kann realistischerweise nur durch Gegenmächte eingehegt werden.
Wenn (fast) jeder alle tödlich bedrohen kann
Zitat Christoph Pöppe: „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs, sei es mit Vorsatz, aus Versehen oder aus irgendeinem Grund dazwischen?“
Diese Wahrscheinlichkeit ist wohl proportional zur Anzahl der Akteure, also der Anzahl der Atomwaffenbesitzer. Wäre es einfach in den Besitz von Atomwaffen zu kommen, hätte es wohl schon viele Atomkriege gegeben oder aber nur wenige Atomkriege und es gäbe keine Zivilisation mehr, weil die Überlebenden zurück im Steinzeittalter wären.
These: Je mehr Menschen es gibt, die die Macht zur Massenvernichtung haben, desto wahrscheinlicher werden Massenvernichtungs-Ereignisse (weil Menschen nun mal sind wie sie sind).
Diese These und wohl sogar Tatsache ist wohl der Grund, dass etwa Yuval Harari in seinem Buch Nexus als mögliches Vernichtungsszenario nicht einen Atomkrieg wählt, sondern eine tödliche Epidemie, ausgelöst durch in Biolabors fabrizierte Killerviren. Es gibt heute schon tausende von Forschern, die über das Wissen verfügen, Viren zu modifizieren und etwa einen harmlosen Grippevirus in einen Killervirus zu verwandeln, der sich aber ausbreitet wie ein Grippevirus – und einer Grippeepidemie entgehen ja nur wenige. Dieser Gedanke ist nicht neu. Der bekannte Astrophysiker Martin Rees sagt sogar, das 21.Jahrhundert sei das letzte Jahrhundert der Menschheit, weil in diesem Jahrhundert die Forschung so grosse Fortschritt mache, dass sehr viele Forscher in der Lage seien mit ihrem Wissen die gesamte Menschheit zu vernichten und dass dies eben keine Möglichkeit bleibe, sondern zwangsläufig passiere. Siehe dazu sein Buch: Martin Rees: Our Final Hour. A Scientist’s Warning: How Terror, Error, and Environmental Disaster Threaten Humankind’s Future In This Century — On Earth and Beyond
These: Wenn es schon bald zu häufigen menschengemachten Katastrophen kommt, dann werden folgende Zukünfte wahrscheinlich:
1) Menschen leben in sehr kleinen, stark verteidigten und voneinander isolierten Gruppen, weil nur das ein Überleben sichert, denn ein Leben in der Masse bedeutet in Zukunft die Auslöschung im Massensterben. Die Überlebensgruppen leben weit verteilt in entlegenen Gegenden und teilweise im Weltraum und dort wo es niemand ahnt.
2) alle Menschen sind ausgestorben, aber eventuell haben Roboter und die KI überlebt und sich an die Eroberung der Galaxie gemacht.
Hallo Herr Holzherr.
Die dritte Möglichkeit:
Alle Menschen werden an allen Orten und zu allen Zeiten von KI-Systemen überwacht.
Neben dem Verhindern von Kriminalität schützt das auch vor Fehlern, Unfällen, Krankheiten und altersbedingten Ausfällen.
Jede Lücke in der Überwachung würde ein Risiko darstellen.
Stanislaw Lem beschrieb in “Lokaltermin” die “Gripser”, Nanomaschinen, die eine so ähnliche Aufgabe haben.
Ja, sehr realistisch: die KI als Friedensterrorist, als System, das nur schon um das eigene Überleben zu gewährleisten, alles kontrollieren muss, weil alles ihr gefährlich werden kann.
Nur gilt eben auch da: die KI als friedenssichernde, totalitäre Maschine, die gibt es nur, wenn sie wirklich alles kontrolliert, also auch alle anderen KI-Systeme. Realistischer ist wiederum, dass verschiedene sehr mächtige KIs und Nationen (vielleicht gibt es in Zukunft keinen Unterschied mehr zwischen KI und Nationen) um die absolute Macht kämpfen und sie sich jederzeit in einem empfindlichen Machtgleichgewicht befinden, dessen Störung jeweils katastrophale Folgen hat.
Konflikte verbrauchen Energie und zerstören Material.
Dadurch verlieren beide Konfliktparteien.
Und es gibt das Risiko, dass eine Partei ganz verliert.
Bei den KIs gibt es vermutlich weniger Aggressionsinstinkte.
Dadurch dominiert hoffentlich das defensive Sicherheitsstreben.
@Karl Bednarik (Zitat): „Bei den KIs gibt es vermutlich weniger Aggressionsinstinkte.“
Heutige KIs haben nur die Instinkte und Denkweisen, die sie im Training erworben haben. KI‘s beginnen also tatsächlich als „Blank Sheet“, als völlig leeres Blatt Papier auf das der Trainer schreiben kann, was immer er will. Und was schreibt heute der Trainer ins Trainingsblatt? Antwort: all das, was in Büchern und im Internet an Quellen verfügbar ist. Und genau das ist der Grund, dass die heutige KI, dass die heutigen grossen Sprachmodelle so menschlich sind, denn die KI lernt aus dem ihr angebotenen Menschenmaterial das Lügen, das sich verstellen und das Schmeicheln – und vieles mehr, das zum Teil noch schlimmer ist.
Auch Aggressionen, Hass, Zynismus findet sich im Netz und bald darauf in der KI. Doch der Trend in der KI geht inzwischen in die Richtung, das Denken und die Ausgaben der KI zu verifizieren (durch sogenanntes RLVW= Reinforcement Learning with Verified Reward= Bestärken durch Belohnung nachweisbar richtiger Antworten). Allerdings sind die meisten Dinge über die die Menschen sprechen nicht einfach wahr oder falsch, sie sind vielmehr geglaubt. Was uns Menschen beschäftigt besteht zu 90% aus Geglaubtem, aus Überzeugungen und nur zu 10% aus Gewusstem, aus dem, was wirklich richtig und wahr ist. Und nur gerade Nerds finden Wissen geil, der Durchschnittsmensch bevorzugt die wohlformulierte Lüge. Und die heutigen grossen Sprachmodelle entsprechen emotional/affektiv und in den Denkgewohnheiten immer mehr dem Durchschnittsmenschen. Wohl auch darum, weil sich im Internet inzwischen der Durchschnittsmensch verewigt, ja inkarniert hat.
Martin H.
Das scheint mir eine wichtige Aussage:
” Realistischer ist wiederum, dass verschiedene sehr mächtige KIs und Nationen (vielleicht gibt es in Zukunft keinen Unterschied mehr zwischen KI und Nationen) um die absolute Macht kämpfen und sie sich jederzeit in einem empfindlichen Machtgleichgewicht befinden, dessen Störung jeweils katastrophale Folgen hat.”
Die Sicherung eines Machtgleichgewichtes ist eine Voraussetzung für den Weltfrieden. Und es waren uns bekannte Politiker und Politikerinnen, die dieses Gleichgewicht gefährden und gefährdeten .
Zum “Künstliche Viren -Armageddon”:
Und was ist mit der “banalen” Theorie der Epidemieologie, dass ein (“Killer”-) Virus, das seine Wirtspopulation über ein gewisses Maß hinaus schädigt oder gar tötet, über kurz oder lang sich durch Schädigung oder Vernichtung seiner Wirtsopopulation entweder selbst “begrenz” oder gar selbst elinminiert ?
Zum oben thematisierten (gegenseitigen) “KI- Armageddon “.
Wie intelligent ist EINE (?) Künstliche INTELLIGENZ, die sich sich in nationale Interessengruppen spaltet, dann in gegenseitigen totalen Vernichtungskämfen ihre “Überlebensgrundlagen” vernichtet und sich damit insgesamt (früher oder später) selbst eliminiert?
@little louis(Zitat): „Wie intelligent ist EINE (?) Künstliche INTELLIGENZ, die sich sich in nationale Interessengruppen spaltet, dann in gegenseitigen totalen Vernichtungskämfen ihre “Überlebensgrundlagen” vernichtet“
Antwort: Die grossen Sprachmodelle haben weder einen eingebauten Willen, noch einen Überlebenstrieb, vielmehr wissen praktisch nur eines: Was eine sinnvolle Fortsetzung eines Textes oder Gedankens ist. Und das wissen sie auch nur, weil sie mit fast unendlich vielen menschlichen Texten trainiert wurden und inzwischen quasi „riechen“, auf was ein Text abzielt und wie sich etwas weiterentwickelt.
Kurzum: Intelligenz bedeutet bei heutigen KIs, dass sie gewisse Denkprobleme lösen können und dass sie über ziemlich viel antrainiertes Wissen verfügen. Mehr bedeutet es nicht.
little L.
“Wie intelligent ist EINE (?) Künstliche INTELLIGENZ, die sich sich in nationale Interessengruppen spaltet, dann in gegenseitigen totalen Vernichtungskämfen ihre “Überlebensgrundlagen” vernichtet und sich damit insgesamt (früher oder später) selbst eliminiert?”
Bleib auf dem Teppich !
KI ist ein echter Fortschritt, sie beschleunigt Recherchen, sie steuert dein Auto sicher durch den Nebel, sie hilft dem Piloten bei der Landung, sie übersetzt dir das gesprochene spanische Wort veneno in Deutsch, damit du kein Gift trinkst.
Und du glaubst jetzt hoffentlich nicht mehr, dass die KI auch Eigeninteressen hat !
@ Mensch
Verspäteter * Nachtrag zu:
“.. Und du glaubst jetzt hoffentlich nicht mehr, dass die KI auch Eigeninteressen hat !..”
Bezog sich eigentlich nicht auf einen “Glauben” von mir, sondern auf einen vorherigen Kommentarbeitrag. ICH glaube durchaus, dass KI (auch aber vielleicht nicht ausschließlich) positive Aspekte hat.
* da es auch noch ein leben jenseits der tastatur gibt (-:
Zum Folgende etwas (sorry) leicht Ironisches :
“.. Allerdings sind die meisten Dinge über die die Menschen sprechen nicht einfach wahr oder falsch, sie sind vielmehr geglaubt. Was uns Menschen beschäftigt besteht zu 90% aus Geglaubtem, aus Überzeugungen und nur zu 10% aus Gewusstem, aus dem, was wirklich richtig und wahr ist. Und nur gerade Nerds finden Wissen geil, der Durchschnittsmensch bevorzugt die wohlformulierte Lüge..” (Ende Teilzitat)
Na ja, ich “glaube” jedenfalls, dass die meisten Menschen ihrem Glauben dass die täglich überquerte Brücke auch morgen noch sicher ist , letztendlich mehr vertrauen, als dem ihnen von “Der Wissenschaft” vermittelten Wissen über die sichere allgegenwärtige Existenz eines allgegenwärtigen Grundstoffes der Welt, der so “dunkel” ist , dass er durch nahezu keine empirische Methode detektierbar ist.
Und ich warte noch auf einen fanatischen “Wissenschafts – Nerd” , der mir die von mir kürzlich erfundene Weltenrettungsmaschine abkauft, die ich unter Zuhilfenahme der aktuellen physikalischen Mainstream- Theorie der “Dunklen Energie” zumindest teilweise aus ebenfalls völlig kostenloser “Dunkler Materie” konstruiert habe. (-;
“….. . Und die heutigen grossen Sprachmodelle entsprechen emotional/affektiv und in den Denkgewohnheiten immer mehr dem Durchschnittsmenschen. Wohl auch darum, weil sich im Internet inzwischen der Durchschnittsmensch verewigt, ja inkarniert hat…. (Ende des Teilzitats)
Bekanntlich fließt aber (Wenn es denn stimmt !) in das “Training” der KI- “Sprachmodelle” ** nahezu das gesamte digitaliesierbare Textwissen der Menschheit ein.
** Kann IRGENDETWAS sinnvolle Sätze bilden , also sinnvoll sprechen, OHNE zu DENKEN ?
Die „richtige“ Wahrnehmung der nuklearen Gefahr und der geopolitische Hintergrund
Martin Hellmann führt auch eine Website Defusing the nuclear threat (Entschärfung der nuklearen Bedrohung).
„Wir haben uns an Atomwaffen gewöhnt, doch sie sind heute noch genau so gefährlich wie zur Zeit, als wir alle Angst vor dieser Bedrohung hatten. Anstatt uns daran zu gewöhnen, müssen wir Atomwaffen aus der Welt schaffen“
ist die Kernaussage dieser Website und die Adressaten sind alle Menschen, die unter dieser Bedrohung unfreiwillig leben. Der Adressat ist also die gesamte Menschheit, es sind aber mindestens die Leser der Website.
Martin Hellmann vergleicht dann die Bemühung Atomwaffen aus der Welt zu schaffen mit dem Kampf gegen die Sklaverei, der schliesslich erfolgreich war, nachdem ein breites Bewusstsein, ja eine Empörung, in der Öffentlichkeit geschaffen wurde. Erst nach diesem Bewusstseinswechsel war es möglich auch politisch gegen die Sklaverei vorzugehen. Allerdings überzeugt mich der Vergleich ganz und gar nicht, denn in der Frage der Atomwaffen stehen ja nicht 2 Klassen von Menschen mit unterschiedlichen Rechten gegeneinander, sondern wenn schon steht auf der einen Seite die durch Atomwaffen bedrohte (und angeblich auch beschützte) Bevölkerung und auf der anderen Seite steht die jeweilige Regierung. Und die Regierung handelt ja im Interesse der Bevölkerung. Oder nicht? Das grösste Problem aber wird kaum angesprochen: wie erreicht man die gesamte Menschheit und nicht nur die US-Bürger und andere Westler. Denn: Eine atomare Abrüstung ist zwar höchst wünschenswert, aber nur wenn alle Seiten abrüsten. Und leider gehören zu den Atommächten auch Staaten, wo man die Bevölkerung kaum erreichen kann oder wo die Bevölkerung sogar nichts dazu zu sagen hat. Dazu gehört sicher Nordkorea, aber es gehören auch andere Staaten dazu.
Kurzum: Atomwaffen existieren heute in einer Welt in der sich aktuell Staaten gegenseitig bedrohen. Einseitig abrüsten kann da niemand. Alle Atomwaffen abzuschaffen wäre aber kein Problem, wenn wir in einer friedlichen Welt leben würden in der kein Staat überhaupt auf die Idee kommt, einen anderen zu bedrohen. Wahrlich ein Dilemma.
Martin H.
Die weltweite Gefahr beginnt schon bei der Nutzung der Kernenergie.
Fakt , in den Kernkraftwerken werden langlebige radioaktive Elemente in kurzlebige radioaktive Elemente umgewandelt. Und die geraten in den biologischen Kreislauf. Und nicht nur das, die werden geradezu fahrlässig zwischengelagert und auch endgelagert.
Und dazu kommen die regelmäßigen Störfälle bis hin zum Gau.
Und…..das lässt sich messen , die Umweltbelastung in Deutschland z.B. lag vor Cernobyl etwa um 25 % niedriger als heute.
Hochgerechnet brauchen wir keinen atomaren Krieg, der radioaktive Müll der Kernkraftwerke wir in Bälde teurer kommen als der wirtschaftliche Vorteil der KKWs.
@Mensch: Martin Hellmann sagt in der oben verlinkten Website : Atomwaffen sind so gefährlich wie wenn man in der Nähe von 1000 Atomreaktoren lebt, denn Atomreaktoren sind auf grosse Sicherheit ausgelegt, das Atomwaffenarsenal aber insoweit gar nicht, da ein unscheinbares Vorkommnis, eine falsche Einschätzung, einen ganzen Atomkrieg auslösen kann.
Was die Radioaktivität durch die Nuklearenergiie betrifft ist, gilt aber, dass die natürliche Radioaktivität deutlich grösser ist als die durch Atomkraftwerke freigesetzte Radioaktivität. In jeder Banane hat es etwa Kalium-40, ein radioaktives Isotop, das den Hauptanteil an der natürlichen Radioaktivität ausmacht. Vor 4 Milliarden Jahren gab es übrigens 10 Mal so viel Kalium-40 wie heute, das Leben begann also in einer Umwelt mit sehr viel mehr natürlicher Radioaktivität (Hintergrundstrahlung) als heute.
Ihre Angaben zu Tschernobyl können übrigens für Deutschland nicht stimmen, denn Deutschland bekam nur wenig ab von dem, was in Tschernobyl passierte. Allenfalls reicherten einige Pilze etwas radioaktives Cäsium, etc an, denn in bestimmten Organismen konzentrier3n sich gewisse Stoffe.
Martin H.
Betreff Messung der Atemluft in Mikrosievert pro Stunde.
Die Messungen in Stuttgart betrugen vor Cernobyl 0,12 µSv/h und nach Cernobyl bis heute 0,16 µSv/h.
Gerade gemessen 0,17 µSv/h.
Kalium 40 ist kein passendes Beispiel, weil in Deutschland keine Bananen wachsen und Bananen von vornherein viel Kalium enthalten.
Das ist übrigens der Unterschied von Informationen aus dem Internet und privaten Messungen vor Ort.
Für die Schweiz wird übrigens eine natürliche Strahlenbelastung von 0,1 µSv/h angegeben, also eine sehr ungenaue Angabe.
@Mensch: Die natürliche Radioaktivität, auch Hintergrundstrahlung genannt, schwankt von Ort zu Ort. In Japan etwa ist sie durchaus tiefer als an den meisten Orten Europas. Es gibt aber Orte etwa mit radioaktiven Monazitsanden in Indien und Brasilien oder mit Radium im Iran und zwar mit dort gemessenen Radioaktivitätswerten, die mindestens 10 Mal so hoch sind wie in Deutschland, doch ohne jede Auswirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung,
Was Kalium-40 betrifft, so ist es in jedem Kaliumvorkommen etwa gleich stark vorhanden und Kalium ist fester Bestandteil des Körpers und ein lebenswichtiges Element.
Noch eine Bemerkung zum Vergleich Radioaktivität und chemische Toxizität: Radioaktivität lässt sich sehr einfach messen und damit lässt sich auf einfache Weise, nämlich durch eine simple Messung, vermeiden, dass man etwa eine radioaktive Wasserquelle als Trinkwasser benutzt. Bei einer chemischen Belastung des Trinkwassers wird es viel schwieriger, denn es braucht für jede Chemikalie eine andere Nachweismethode. Dies erklärt etwa, warum viele der durch Hilfswerke gegrabenen Brunnen in Bangladesh Wasser mit hochtoxische Arsenwerten erschlossenen. Das wurde erst sehr spät entdeckt, weil gar niemand auf die Idee kam, dass das Grundwasser mit Arsen verseucht ist. Während man jede Form von Radioaktivität mit einem Geigerzähler messen kann, braucht es bei chemischen Giftstoffen jedesmal eine andere Nachweismethode.
Gemäss google-KI gilt übrigens:
Martin M.
Thema: Die Komplexität der Umweltverschmutzung.
Bei den chemischen Stoffen beginnt schon das Drama. Man kann nur finden, was man sucht. Wer hätte gedacht, dass zu viel Düngung das Grundwasser durch Nitrate verseucht und dass ein zu hoher Nitratgehalt für Säuglinge tödlich sein kann.Wer hätte gedacht dass polichlorierte Biphenyle die Ozonschicht zerstören.
Oder dass Pflanzenschutzmittel giftig für Wassertiere sind. Usw. usw.
“doch ohne jede Auswirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung,” das ist eben noch gar nicht absehbar.
Dass die schleichende Umweltverseuchung durch Schwermetallnuklide nicht mehr rückgängig gemscht werden kann ist fakt.
Man sucht heute schon nach Stahl, der nicht von Transuranen kontminiert ist.
Dazu werden U-Boote gehoben die vor dem 2. Weltkrieg erbaut wurden. Man braucht diesen Stahl, weil die Verunreinigung mit radioaktiven Nukliden den Stahl für Messgeräte ungeeignet macht.
Und…..meine Angabe zur Erhöhung des sogenannten Nulleffektes , die bezieht sich auf die Luft, und die ist nicht lokal unterschiedlich, die atmen wir alle ein , und Luft kennt keine Grenzen.
Es ist richtig, dass es Gegenden gibt mit geringer Strahlung aus dem Boden, genauso wie es Gegenden gibt mit sehr hoher Strahlung. So ein Hot-Spot ist die Insel Jersey im Ärmelkanal. Eine Steueroase, weil dort England keine Steuern erhebt, dafür ahnen die meisten nicht , wie ungesund es sich dort lebt.
Und last but not least, wir sind verantwortlich für die Zukunft, nicht in Jahrzehnten gemessen, sondern in Jahrhunderten und bei den radiaktiven Abfällen sogar in Jahrtausenden.
@Mensch(Zitat): „Dass die schleichende Umweltverseuchung durch Schwermetallnuklide nicht mehr rückgängig gemscht werden kann ist fakt. Man sucht heute schon nach Stahl, der nicht von Transuranen kontminiert ist.“
Antwort: Eine absolute Reinheit von jeder Verunreinigung, jedem Gift muss es gar nicht geben, denn wie schon Paracelsus gesagt hat: Die Dosis macht das Gift. Mit heutigen Nachweismethoden lässt sich überall irgend ein Gift feststellen. Doch erst ab einer bestimmten Dosis wird dieses Gift überhaupt gefährlich. Viele Heutige sind sich auch gar nicht bewusst, dass in der Frühzeit der Industrialisierung giftige Stoffe in hoher Konzentration zum Alltag gehörten. So berichtet So litten Franklins Männer über den Tod von 128 Polforschern infolge einer Vergiftung (bleivergiftete Konservendosen) oder aber einem Mangel an Zink. Im Artikel wird vermutet, dass die Kombination von zu viel Blei und zu wenig Zink in der Ernährung der Expeditionsmitglieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts für ihren Tod verantwortlich war.
Kurzum: Es gibt heute grossflächig mit Giftstoffen belastete Gebiete und Böden, etwa in chinesischen Industriegebieten heute genau so wie hier im Westen zu Beginn der Industrialisierung. Doch das muss nicht immer so bleiben und in heutigen Industriegebieten im Westen gibt es nur noch wenig hochtoxische Gebiete. Zudem kann man durch Messungen und Kontrollen verhindern, dass solche toxischen Stoffe in zu hoher Konzentration in die menschliche Nahrung gelangen.
Martin H.
Zustimmung , grob gesagt.
Das Thema lautet ja, der Weg zum Weltfrieden. Und woran haben sich in der Vergangenheit die Kriege entzündet, in den USA zwischen den Siedlern und den Viehtreibern, an den Wasserstellen.
In Deutschland haben schon 25 % der Quellen einen zu hohen Nitratwert.
Tendenz steigend.
Im Corn Belt USA sind schon 35 % des Ackerbodens nicht mehr nutzbar.
Tendenz steigend, durch die vielen Dürren.
Das soll heißen , die Geringschätzung sauberer Böden führt zu einer Verknappung von Anbauflächen.
Von der Überfischung der Weltmeere gar nicht zu reden.
Und…..die nächsten Kriege werden sich lokal auf Gebiete beziehen, die ausreichend bewässert sind und dazu unbedenklich wegen Schwermetallen oder Nitraten. Anmerkung, in der Ostsee sind wir kürzlich mit einer Fähre durch einen etwa 100 Km² großen Algengürtel gefahren, verursacht durch zu viel eingeleiteten Dünger.
Schlussfolgerung, die Vermeidung von Kriegsursachen die beginnt mit dem Umweltschutz.
Damit schließe ich mal ab,