2. Heidelberg Laureate Forum – Eindrücke
BLOG: Heidelberg Laureate Forum
Thomas Vogt, Teilnehmer am hlf14: Diese Woche findet das 2. Heidelberg Laureate Forum (HLF) statt. Das bedeutet: die HLF-Stiftung (HLFF) lädt die Laureaten der top Mathematik- und Informatik-Preise ein – Fields-Medaillist_innen, Abel-Preisträger_innen und Träger_innen des Turing-Awards. Diese werden dann in den folgenden Tagen – wie beim Lindauer Nobelpreisträgertreffen – mit etwa hundert handverlesenen Nachwuchswissenschaftler_innen einschlägiger Disziplinen zum fachlichen Austausch zusammengebracht. Auch mit von der Partie: Blogger und Journalist_innen (aus deren Perspektive berichtet der Autor).
Dieses Jahr ging es für JournalistInnen schon am Sonnabend (20.09.14) vor der Eröffnung des HLF los. Die Veranstalter_innen hatten zum Kennenlernen und Informationsaustausch vorab in ein kleines Restaurant in der Heidelberger Innenstadt geladen. U.a. kamen Blogger wie John D. Cook (Houston/Texas), Wilson da Silva (Sydney/Australia) und Marlene Knoche (Zittau/Sachsen), der Redakteur des Mathematical Intelligencer Osmo Pekonen (Finnland) und Vertreter_innen diverser Forschungseinrichtungen.
Offizieller Beginn des HLF war dann am folgenden Sonntag (21.09.14) Nachmittag um 15 Uhr. Die feierliche Eröffnung fand im Neubau der Heidelberger Universität in der Innenstadt statt. Schwarze Luxuslimousinen mit der Aufschrift „2. Heidelberg Laureate Forum“, geparkt vor dem Gebäude, zeugten von den hohen Gästen des Forums. Und in der Tat: kurz nach drei zogen knapp 30 Fields-Medaillisten, Abel-Preisträger und Träger des Turing-Awards in die bereits gut gefüllte große Aula ein: Bhargava, Blum, Cerf, Faltings, Hairer, Hopcroft, Lamport … (die vollständige Liste finden Sie hier.)
Anschließend begrüßten Klaus Tschira und Andreas Reuter für das HLFF, Bernhard Eitel (Rektor der Univ. Heidelberg), Theresia Bauer (Ministerin des Landes BW für Wissenschaft, Bildung, Kunst), Eckart Würzner (OB der Stadt HD), Alexander Wolf (ACM), Ingrid Daubechies (Präsidentin der IMU) und Nils Chr. Stenseth, Präsident der Norwegischen Akademie für Natur- und Geisteswissenschaften. Der erste Abend klang dann mit Fingerfood, Getränken und Gesprächen im nahe gelegenen Marstall-Gebäude aus.
Am Montag, 21.09.14, ging es dann richtig los: gleich um 9 Uhr mit Michael Atiyah, der 1966 die Fields-Medaillist und 2004 den Abel-Preis bekommen hatte. Er sprach allgemeinverständlich über die Schönheit der Mathematik. Es folgte Manuel Blum (Turing Award 1995) mit einem amüsanten Vortrag über individuelle Methoden starke Passwörter zu generieren und reproduzieren. Nach der ersten Kaffeepause sprach Wendelin Werner über „Randomness, continuum and complex analysis“, dann William Morton Kahan über „Desperately needed remedies for the undebuggability of large floating-point computations in science and engineering.“
Nach dieser ersten Elephantenrunde war Mittagspause angesagt. Außer an Essen und Trinken konnten sich die Gäste auch an einer IMAGINARY-Ausstellung freuen, die eigens zum HLF im ersten Stock des neuen Universitätsgebäudes aufgebaut war. Am Nachmittag fanden eine Postersession und Workshops für Nachwuchwissenschaftlerinnen statt. Mit einer Abendveranstaltung in den prächtigen Räumen des Schwetzinger Barockschlosses ging der erste Tag zu Ende.
Ab Dienstag, 22.09.14, muss der Autor wieder nach Berlin zurückkehren und sich den dringenden Arbeiten im DMV-Medienbüro widmen. Für die folgenden Konferenztage verweist er daher auf das Tagungsprogramm in Internet. Alle Hauptvorträge des 2. Heidelberg Laureate Forum werden auf den englischsprachigen Internetseiten des 2.HLF zunächst als livestream und dann im Archiv zum Anschauen angeboten. Viel Spaß!
Dieser Beitrag ist ein cross-posting und steht im Original auf den Seiten der Deutschen Mathematiker Vereinigigung.
Thomas Vogt ist Wissenschaftsjournalist und Pressesprecher der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV)