Zwischen Überforderung und Inspiration
BLOG: HirnNetze
Mist… Ich bin raus. Die Ausgangsfrage war nachvollziehbar und auch den ersten Formeln konnte ich folgen. Doch dann kamen die Wissenslücken. Was war das nochmal für ein Abstandsmaß? Warum nochmal das Doppelintegral? Nach zehn Minuten bin ich abgehängt. Trotz des engagierten Vortragenden verstehe ich nur noch Bahnhof. Es dauert nich t lange bis mir die Augen zu fallen. Erst zum Ende des Vortrags werde ich abrupt durch Applaus geweckt.
Wo war ich nochmal? Ach ja, auf der Bernstein Konferenz in Göttingen. Auch diesem Vortrag konnte ich schon wieder nicht richtig folgen. Was tue ich hier eigentlich als Masterstudent? Wäre es nicht viel sinnvoller erst einmal die Grundlagen vernünftig zu lernen bevor ich mir hier stundenlang Vorträge anhöre, die ich nur halb verstehe? Wenn man es nur vom inhaltlichen Standpunkt betrachtet mag das richtig sein. Doch mir wird klar, dass es in einer solchen Konferenz um mehr geht als reine Wissensvermittlung. Sie ist vor allem ein sozialer Event. Es ist ein Ort des Kennenlernens. Man trifft sich am Buffet oder abends beim Bier. Aus Namen werden Personen. Man erlebt mit wem auch bei anderen Themen lachen kann und mit wem nicht. Und davon kann ich gerade in meiner Situation, auf der Suche nach möglichen Doktormüttern und -vätern, sehr profitieren. Und auch wenn mich viele Vorträge überfordern, so bin ich danach doch um eine Erkenntnis reicher. Ich weiß was ich nicht weiß und bekomme Ideen zu welchem Thema ich mehr lesen möchte.
Autor: Tristan Stöber / Masterstudent im Bernstein Center Freiburg (BCF)