Nachgefragt: Was steht an im Mai?

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Hinter den Kulissen eines Forschungsnetzwerks
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1. Ich bin…

Dr. Anne Do Lam-Ruschewski, Wissenschaftsmanagerin am Jülich Supercomputing Centre (JSC) des Forschungszentrums Jülich. Der Fokus unserer Abteilung High Performance Computing in Neuroscience liegt auf der Erforschung, Entwicklung und Analyse numerischer Modelle und Algorithmen an der Schnittstelle zwischen Computational Neuroscience und High Performance Computing (HPC), also dem Hochleistungsrechnen. Einer meiner Arbeitsschwerpunkte ist die Koordination des Projektes “Supercomputing and Modelling for the Human Brain” (SMHB), das die Erstellung eines realistischen Modells des menschlichen Gehirns durch Integration neurowissenschaftlicher Grundlagenforschung, Simulation und High Performance Computing höchster Leistungsklasse (Supercomputing) zum Ziel hat. Dieses Modell stellt ein neuartiges und wertvolles Werkzeug für weitergehende grundlagenwissenschaftliche, präklinische und klinische Untersuchungen des Gehirns dar.

Eine zentrale Rolle im SMHB hat das Simulation Lab Neuroscience, das Ansprechpartner ist für Wissenschaftler der Neurowissenschaft und der Medizin, deren wissenschaftliche Fragestellungen den Einsatz von High Performance Computing erfordern. Das Simulation Lab Neuroscience ist gleichzeitig als Data Facility Simulation and Database Technology des Bernstein Netzwerks konzipiert um seine Leistungen und Services einer breiten Nutzergemeinde zur Verfügung zu stellen. Eines der wesentlichen Aufgaben des SMHB ist somit auch die Entwicklung von Forschungsinfrastrukturen für die Neurowissenschaften.

2. Diesen Monat möchte ich mich darauf konzentrieren…

Ende März trafen sich alle am SMHB beteiligten Partner zur jährlichen Generalversammlung in Jülich um die Arbeitsfortschritte im vergangenen Jahr zu präsentieren und über die nächsten Schritte in ihren Arbeitsprojekten zu diskutieren. Auch was das Projektmanagement angeht haben wir hierbei viele konstruktive Ideen sammeln können. Nachdem im April vor allem formale Dinge im Nachgang der Generalversammlung abzuwickeln waren, gilt es in diesem Monat unter anderem die gesammelten Ideen weitergehend mit den beteiligten Partnern im Hinblick auf deren Umsetzung zu diskutieren.

Zusätzlich zu meiner Arbeit als Wissenschaftsmanagerin versuche ich an eigenen Forschungsprojekten zu arbeiten. So möchte ich in diesem Monat auch endlich die Arbeiten für ein Manuskript zum Thema Monitoring von Lernprozessen mittels Elektroenzephalographie–Daten wieder aufnehmen, die leider schon zu lange ruhen.

3. Das ist ein aktuelles wissenschaftliches Highlight für mich

80 Jahre nach der Entdeckung des Neutrons ist es einer Forschergruppe aus Frankreich, Deutschland und Ungarn um Professor Zoltán Fodor (Bergische Universität Wuppertal) gelungen, die winzige Massendifferenz zwischen einem Neutron und einem Proton zu berechnen. Durch die geringfügig höhere Masse des Neutrons im Vergleich zum Proton haben Atomkerne genau die Eigenschaften, die unsere Welt und letztlich unsere Existenz ermöglichen. Die Arbeit wird in Expertenkreisen als Meilenstein und Bestätigung der Theorie der starken Wechselwirkung angesehen. Veröffentlicht wurde sie bei Science.

4. Ein Event, worauf ich mich in diesem Monat besonders freue

Der Besuch der Kollegen aus der Bernstein Coordination Site (BCOS) hier bei uns in Jülich!

5. Was ich diesen Monat außer der Wissenschaft noch machen will

Den ersten Geburtstag meines Sohnes zu planen.

 

Anne Do Lam-Ruschewski, Bernstein Facility Simulations- und Datenbanktechnologie Jülich
Anne Do Lam-Ruschewski, Bernstein Facility Simulations- und Datenbanktechnologie Jülich

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Bernstein Autor – das kann jeder werden, der mit dem Bernstein Netzwerk verbunden ist. Unter diesem Namen bloggen Studenten, Doktoranden, Postdocs, PIs und Projektassistenten. Sprich uns an, wenn auch du über deine Sicht des Bernstein Netzwerks berichten willst!

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