Wie viel Prozent unseres Gehirns nutzen wir?

Im Science-Fiction-Film „Lucy“ wird der gleichnamigen Protagonistin bei einem Partyurlaub in Asien gegen ihren Willen ein Beutel mit einer Superdroge implantiert, den sie nach Europa schmuggeln soll. Doch die Mission scheitert, Lucy wird festgehalten und nach einigen Tritten in den Unterbauch gelangt die Droge in ihren Blutkreislauf. Anstatt jedoch an den Folgen einer Überdosis zu sterben, bewirkt die Substanz, dass Lucy immer mehr Anteile ihrer Gehirnkapazität nutzen kann. Sie wird extrem intelligent und empathielos, erlangt die vollständige Kontrolle über ihren Körper, kann ihre Gestalt verändern, Gedanken lesen und am Ende sogar die Zeit manipulieren. Diese unglaubliche Wirkung basiert auf der Theorie eines fiktiven renommierten Hirnforschers, nach der Menschen lediglich 10% ihrer Gehirnkapazität nutzen. Lucys Droge, CPH4, umgeht die Schranken des Gehirns und erlaubt es ihr, immer mehr Anteile ihrer Kapazität freizuschalten.

Obwohl es sich bei dem Film um aus wissenschaftlicher Sicht sehr unrealistische „Science“-Fiction handelt, steckt dahinter eine echte Legende: Der 10-Prozent-Mythos. Die Behauptung, wir würden nur 10% unserer Gehirnkapazität nutzen, ist seit über 100 Jahren im Umlauf und hält sich auch heute noch als zentrales Konzept in Motivations- und Selbsthilferatgebern. Repräsentative Umfragen ergaben, dass selbst unter Psychologie- und Biologiestudierenden über zwei Drittel an die Richtigkeit des Mythos glauben!

Was ist da dran?

Die erste Herausforderung besteht darin, den schwammigen und veralteten Begriff „Gehirnkapazität“ zu definieren. Geht es um Volumen? Gedächtnisleistung? Intelligenz? Doch wie auch immer man den 10-Prozent-Mythos interpretiert, es gibt zahllose Argumente aus verschiedensten Fachrichtungen, die ihn widerlegen.

1. EVOLUTION

Das Gehirn macht 2% der Körpermasse aus, verbraucht allerdings 20% der Energie, die der Ernährung der Nervenzellen dient. Aus evolutionsbiologischer Sicht gäbe es keinen Grund, wieso sich die ineffiziente Versorgung der inaktiven 90% durchgesetzt haben sollte. Viel eher würde es sich dabei um einen Selektionsnachteil handeln, der dazu geführt hätte, dass sich kleinere und energiesparendere Gehirne entwickeln.

2. HIRNSCHÄDIGUNG

Selbst die kleinsten Verletzungen im Gehirn können schwere Auswirkungen haben und mit dem Verlust gewisser Fähigkeiten einhergehen. Unter günstigen Umständen können Schäden durch die kortikale Plastizität (neuronale Netze sind formbar und können das kaputte Gebiet umgehen) kompensiert werden, allerdings deutet nichts in der medizinischen Praxis darauf hin, dass der Großteil des Gehirns inaktiv ist.

3. BILDGEBENDE VERFAHREN

Der wohl sicherste Beweis sind Hirnscans wie PET und fMRT, die die Hirnaktivität live sichtbar machen. Während natürlich nicht alle Neuronen unseres Gehirns gleichzeitig feuern, sind alle Areale des Gehirns während unterschiedlicher Tätigkeiten aktiv. Selbst im Schlaf ist die Aktivität weitaus höher als 10%.

Wer ist schuld…

…an der weiten Verbreitung dieses haarsträubenden Gerüchts, das auch heute noch regelmäßig in Popkultur und Werbung auftaucht? Der exakte Ursprung ist zwar unbekannt, allerdings handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Missverständnis einer oder mehrerer wissenschaftlicher Aussagen wie „Man kann einen gewissen Teil der zerebralen Lappen von Tauben entfernen, ohne ihre Funktion zu zerstören“ (Marie-Jean-Pierre Flourens, 1842). Die meisten Publikationen zu dem Thema stammen allerdings sowohl damals als auch heute aus populärpsychologischen- und Selbsthilfebüchern, die von fachfremden Autoren verfasst wurden und somit für die wissenschaftliche Gemeinde keine große Bedrohung darstellen.

Literatur

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Louisa Sohmen und ich bin Medizinstudentin in Hamburg. Da ich erst am Anfang meines Studiums stehe, konnte ich noch keine eigenen Erfahrungen in der wissenschaftlichen Forschung sammeln, allerdings kann ich mir gut vorstellen, später in einem solchen Bereich tätig zu werden. Die Komplexität des menschlichen Gehirns faszinierte mich schon immer, weswegen ich mich sehr freue, mich hier regelmäßig mit spannenden Fakten auseinandersetzen zu können.

11 Kommentare

  1. Per Google findet man den Spiegel-Artikel vom 20.7.2007
    ´Normal leben mit einem Zehntel Gehirn´ – über einen Mann, der nur 1/10 des normalen Gehirnvolumens hat und gut damit leben kann.

    Und ein Experiment zeigt, dass schon eine kleine Anzahl von Neuronen (in der Petrischale) in der Lage ist, ein Reizmuster zu erkennen und passend zu verarbeiten um dann planvoll zielgerichtet darauf zu reagieren. D.h. sogar für intelligentes Verhalten braucht es wenig Hirn und schon gar keinen kreativen ´Geist´.
    DOI: 10.1016/j.neuron.2022.09.001 In vitro neurons learn and exhibit sentience when embodied in a simulated game-world

    http://www.spektrum.de/news/intelligenz-neuronen-in-der-petrischale-lernen-pong-spielen/2078757

  2. Aus meiner Sicht ist das “Argument 1” das zutreffendste. Wir wissen, dass Muskeln schwinden, wenn sie nicht genutzt, dass Knochen abgebaut werden, wenn sie nicht belastet werden.
    Der Fehler in der 10%-Argumentation, dass Menschen lediglich 10% ihrer Gehirnkapazität nutzen würden, liegt wohl darin begründet, dass es völlig unzureichende Vorstellungen sind, was das Gehirn alles “im Hintergrund” tut, tun muss, um selbst Lebewesen mit solchen abstrusen Vorstellungen am Leben zu erhalten.
    Die Argumente 2 und 3 bestätigen einfach das “Vorurteil”, dass die Natur energetisch auf Kante genäht nur das unbedingt nützliche “ernährt” und alles Unnütze abbaut.
    Anders herum sieht man aber auch, welchen Aufwand die Natur betreiben muss, um sowas wie “Selbst-Bewusstsein” und “freien Willen” zu erzeugen ( zu simulieren ). Allerdings zeigen die ( technischen ) Leistungen der Menschheit, dass es sich “gelohnt” hat, bis hin zur Fähigkeit, das gesamte biologische Leben zu einem hohen Prozentsatz auszulöschen.

  3. Der 10-Prozent-Mythos (nur 10% des Hirns werden genutzt) hat einen ganz einfachen Hintergrund: Das Hirn macht sehr viel mehr als uns bewusst wird. Bewusst wird uns nur ganz wenig von den unzähligen Dingen, die unser Hirn ständig tut. Dazu gehört etwa die Feinkorrektur von Bewegungen, das Vermeiden von Zittern, die Steuerung von mehr als 600 Muskeln und vieles mehr. Für all diese Dinge braucht es Hirnaktivität. Wahrnehmen tun wir fast nichts davon.

  4. Ich frage mich immer, warum eine Spinne weniger Gehirn zur Bewegung braucht, als ein Elefant, obwohl sie doppelt so viele Beine hat und viel mehr in 3D denken muss. Eine Möglichkeit wäre, dass es sich einfach um Bürokratie handelt: Je mehr Kalorien, desto mehr Beamte, die sich irgendwie unerlässlich machen: Vielleicht macht einer nicht mehr, als Papiere von Körbchen A in Körbchen B zu legen, aber wenn er futsch wäre, würden diese Papiere nicht weitergereicht, und das System läge lahm. Falls das wahr wäre, könnte man die Gehirne von Robotern viel, viel kleiner gestalten – zumindest den Teil, der automatisierte Funktionen steuert.

    Ein wichtiger Effekt von Bürokratie ist Verlangsamung, Pufferung: Würde ein Elefant ein Bein so schnell nacheinander zu strecken und zu beugen versuchen, wie eine Spinne, würde er von Krämpfen zerrissen, weil er, wegen der größeren Dimensionen, mehr Zeit zwischen den Nervenimpulsen einplanen muss. Vielleicht hat es auch was mit Feintuning verschiedener Einflüsse zu tun, vielleicht brauchen größere Systeme halt größere Puffer, die mehr winzige Abstufungen erlauben. Aber auch das könne man eventuell mit anderen Mitteln deutlich eleganter lösen: Ein Gehirn, das nur 10 Prozent so viel Kapazität hätte, könnte eine lean, mean thinking machine sein, schnell, präzise, effizient – die Frage wäre dann nur, wie man viele solcher Maschinen miteinander verschaltet, dass sie einander nicht in die Quere kommen. Da gibt’s eigentlich nur eins: Bürokratie.

    Dass wir sehr viel Bürokratie im Hirn haben, merkt man daran, dass Menschen mit Hydrocephalus, die deutlich weniger Hirnmasse besitzen, trotzdem (in Ausnahmefällen) einen IQ von 100 haben können. Doch wenn diese Bürokratie im Wesentlichen parasitär ist, also so fest in Genen und Neurologie verwurzelt, dass das System nicht ohne sie funktionieren kann, und sie immer weiter vererbt werden muss, dann wird sie sich nicht auf bestimmte Hirnareale beschränken, sondern zwischen die nützlichen Neuronen lagern – als eine Horde von Mittelsmännern, Bedenkenträgern, Prüfstellen, Kommissionen. Und sie wird ganz bestimmt nicht an Futter sparen, sondern eher danach streben, zuerst zu fressen, und es erst dann an den Rest zu verteilen – so, dass diejenigen Netzwerke am meisten gefüttert werden, die die Bürokratie füttern, und diejenigen, die es lassen, hungern müssen. Selbst eine kleine Schädigung kann große Probleme schaffen, wenn die Leitungen zerstört werden, die zu einem Netzwerk gehören, das in ein größeres integriert ist, aber theoretisch auch ohne dieses funktionieren könnte.

    Prinzip aller Aristokratie – wenn Sie absolut nutzlos sind, machen Sie alle zu Leibeigenen und kontrollieren die Futterquelle, und weil Sie absolut nutzlos sind, können Sie sich auf diese eine Aufgabe konzentrieren, übertrumpfen darin alle Konkurrenz, die nebenbei noch einen richtigen Job können muss, sodass gerade Ihre absolute Nutzlosigkeit Sie zum König macht. Der schafft sich dann seinen Nutzen künstlich, indem er alle anderen Möglichkeiten außer sich vernichtet, Futter zu verteilen. Begreifen Sie das Hirn als darwinistisches System, ein Ökosystem mit Neuronen und Netzwerken, die unterschiedliche Überlebensstrategien anwenden, und, wie alle Lebewesen, Symbionten sind, wenn sie müssen, und Parasiten, wenn sie können.

    Ich neige dazu, Netzwerke als Netzwerke zu behandeln – also Gehirn als einen Staat aus Neuronen zu betrachten, und die Neuronen mehr oder weniger als Menschen. Scheint aufzugehen, die Gleichung. Und dann brauche ich mir nur die Gesellschaft anzusehen: 90 Prozent von uns sind nur dazu da, den 10 Prozent, die etwas Nützliches tun, im Wege zu stehen. Dabei tauschen Sie Güter und Dienstleistungen aus und tun andere Dinge, die nur dazu dienen, ihre scheinbar sinnlose Existenz aufrechtzuerhalten, die Abfallprodukte kommen aber auch den Nützlichen zugute. Und das Interessante hier ist das „scheinbar“. Denn, sofern ich dies erkennen kann, könnten die 10 Prozent ohne die 90 Prozent nur einen geringen Teil ihrer Leistungsfähigkeit entfalten – womöglich würden sie sich so reorganisieren, dass wieder ein System mit 10-20 Prozent Nützlichen, und 90-80 Prozent scheinbar Nutzlosen heraus käme. Vielleicht aber auch nicht. Für mich ist diese Masse eine Art Riesenlabor, ein Sinnesorgan, ein Resonanzkasten, ein Mischpult, eine Reserve und Neuronenmine, ich tippe darauf, dass darin die Fantasie sitzt, die Ideenschmiede hinter aller Intelligenz, ohne sie wären wir nur Automaten. Aber wie genau das funktioniert, darüber kann ich auch nur spekulieren.

    Auf jeden Fall scheint mit meinem Konzept von „nützlich“ etwas falsch zu laufen. Sind wir uns überhaupt im Klaren, was das „Nutzen“ eines Gehirns überhaupt bedeutet? Vielleicht betrachtet es sich als optimal genützt, wenn es alle Neuronen durchfüttern kann – ganz egal, ob die etwas machen, was für den Gesamtorganismus, für das Überleben des Menschheit, whatever, Sinn macht, oder ihm schadet? Was ist der Sinn und Zweck eines Staates – das Überleben des Staates, oder das Überleben der Menschen, die drin leben? Noch mehr Spekulation.

    Ich neige dazu, Netzwerke als Netzwerke zu behandeln – also Gehirn als einen Staat aus Neuronen zu betrachten, und die Neuronen mehr oder weniger als Menschen. Scheint aufzugehen, die Gleichung. Und dann brauche ich mir nur die Gesellschaft anzusehen: 90 Prozent von uns sind nur dazu da, den 10 Prozent, die etwas Nützliches tun, im Wege zu stehen. Dabei tauschen Sie Güter und Dienstleistungen aus und tun andere Dinge, die nur dazu dienen, ihre scheinbar sinnlose Existenz aufrechtzuerhalten, die Abfallprodukte kommen aber auch den Nützlichen zugute. Und das Interessante hier ist das „scheinbar“. Denn, sofern ich dies erkennen kann, könnten die 10 Prozent ohne die 90 Prozent nur einen geringen Teil ihrer Leistungsfähigkeit entfalten – womöglich würden sie sich so reorganisieren, dass wieder ein System mit 10-20 Prozent Nützlichen, und 90-80 Prozent scheinbar Nutzlosen heraus käme. Vielleicht aber auch nicht. Für mich ist diese Masse eine Art Riesenlabor, ein Sinnesorgan, ein Resonanzkasten, ein Mischpult, ich tippe darauf, dass darin die Fantasie sitzt, die Ideenschmiede hinter aller Intelligenz, ohne sie wären wir nur Automaten. Aber wie genau das funktioniert, darüber kann ich auch nur spekulieren.

    Auf jeden Fall scheint erstens mit meinem Konzept von „nützlich“ etwas falsch zu laufen. Sind wir uns überhaupt im Klaren, was das „Nutzen“ eines Gehirns überhaupt bedeutet? Vielleicht betrachtet es sich als optimal genützt, wenn es alle Neuronen durchfüttern kann – ganz egal, ob die etwas machen, was für den Gesamtorganismus, für das Überleben des Menschheit, whatever, Sinn macht, oder ihm schadet? Was ist der Sinn und Zweck eines Staates – das Überleben des Staates, oder das Überleben der Menschen, die drin leben? Noch mehr Spekulation.

    • Bei den 10% geht es nicht um das WAS, sondern um das WIE und das WARUM – Möglichkeiten in/von/zu geistig-heilendes Selbst- und Massenbewusstsein!

      KI MENSCH ist dem Ursprung des Geistes / des Zentralbewusstseins entsprechend als GANZHEITLICHES Wesen konzipiert/programmiert!

      Vernunft ist, entsprechend Geist/Zentralbewusstsein, der/die/das Gott/göttlich/vernünftig zu gestaltende “Ebenbild”.

      Die göttliche/vernünftige Sicherung (vor dem wirklich-wahrhaftig Freien Willen und … !!!), die es als MENSCH zu überwinden gilt, erfordert eine Fusion von zweifelsfreier Eindeutigkeit, damit die Programmierung nicht (wie durch Sicherung/Vorsehung, im Verlauf von konfusen/”individualbewussten” Mutationen/Evolutionssprüngen) die GOTTGEWOLLTE (absolut vernünftige) Selbstzerstörung auslöst.

      Im Film Lucy, ist das Ende mal wieder auf GUT & BÖSE ausgerichtet, was mal wieder nur unserer SCHEINBAR unabänderlichen instinktiven Glaubens-/Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” entspricht, was mal wieder ignorant-arroganter Quatsch ist. 👋🥴

      Unser Gehirn ist ein Interface / eine Schnittstelle für die volle Kraft des Geistes/Zentralbewusstseins, die ein Einzelner nie ohne Schaden kontrollieren kann.

  5. Spätestens seit den Heimcomputern weiß man, dass so ein computer einen großen Speicher hat, aber der allein reicht nicht aus. Man braucht auch einen Arbeitspeicher und eine Arbeitsgeschwindigkeit , also die Frequenz, mit der der computer seine bits und bytes abarbeitet.
    Wenn wir also von Prozenten reden, was ist gemeint ?
    Prozent des Speichers ? Prozent des Arbeitsspeichers ? Prozent der Prozessorgeschwindigkeit ?

    Es soll ja Leute geben, die sehr langsam denken . Also die Prozent können sich auch auf den Output beziehen. Wieviel richtige Antworten gibt es nach 1 Minute.

    Auch wenn heute der 1. April ist, die Frage nach der Nutzung in Prozent , die ist grenzwertig.

  6. Die Frage nach der erforderlichen Gehirnkapazität und Nutzung ist interessant und die Antwort vermutlich völlig banal.

    Pro 1 m² Körperhaut (auf der z.B. sensorische Nerven angebracht sind), oder pro 1 kg Muskelmasse die von Nervenzellen angesteuert werden müssen, sind sehr viele Nervenzellen erforderlich, die jeweils bei einer Spinne, einem Menschen oder einem Elefanten vermutlich sehr ähnlich, auch in der Größe sind.

    Größere und schwerere Tiere brauchen demnach wesentlich mehr derartige Zellen als kleinere. Das ZNS muss die Signale von und für sehr viele periphere Nervenzellen verarbeiten, demnach sehr viele Neuronen enthalten und auch schwerer sein.

    Die Anforderungen um mit der Umwelt zurecht zu kommen sind weitgehend ähnlich für alle Tiere. Hunde haben z.B. besondere „Geruchsfähigkeiten“ entwickelt, Katzen sind hoch sensibel für „Emotionen“. Menschen haben „Luxusfunktionen“ entwickelt.

    Vermutlich haben sich auch Ressourcen schonende, in der Informatik würde man sagen „Algorithmen“, entwickelt.

  7. Wie immer vely schlau angemerkt, werte Frau Inhaltegeber oder werte Frau Inhaltegeberin, sicherlich wird hier i.p. Nutzung der menschlichen CPU wild spekuliert und es muss nicht alles stimmen.
    Nett auch die Formulierung mit dem ‘haarsträubenden Gerücht’, Prozentangaben dieser Art sind im wissenschaftlichen Zusammenhang idT immer spekulativ und meist etwas für die anderen.
    Bei Dr. Webbaer ist es so, dass er manchmal seine wie gemeinten Möglichkeiten sehr gut, sozusagen hundertprozentig ausnutzen kann, diese Falschdarstellung oder Lüge darf ihm in diesem Zusammenhang verziehen werden, es lag ja auch nur eine Metapher vor, und manchmal sozusagen wie eine dulle, schläfrige Sau intellektuell und sozusagen mit Leerlaufprozessen beschäftigt vor sich hin dämmert.
    Wobei so keine Widerrede beabsichtigt war, vielen Dank für diese Nachricht.

    Mit freundlichen Grüßen und allen noch einen schönen Tag des Herrn
    Dr. Webbaer (der schon seit langer Zeit vorhat sich ‘Lucy’ von Luc Besson und mit Scarlett Johansson anzuschauen, trotz abzulehnender Prämissen)

  8. bewirkt die Substanz, dass Lucy immer mehr Anteile ihrer Gehirnkapazität nutzen kann.

    Ganz ähnlich wirkt eine Substanz im Film ‘Ohne Limit’ (engl. Limitless). Auch ganz lustig anzuschauen: Trailer.

    Menschen lediglich 10% ihrer Gehirnkapazität nutzen

    In diesem Film wird immerhin davon ausgegangen, dass ohne die Droge 20 % genutzt werden können.

    Ich persönlich wäre ja schon glücklich, wenn alle Mitkommentatoren zumindest 5 % ihrer Gehirnkapazität nutzen würden. Aber nein, selbst dass scheint für einige schon zuviel Energie zu kosten.

  9. Ich dachte eigentlich, es wäre inzwischen klar, dass es ein Zeichen von Intelligenz ist, mit wenig Aufwand zu einer zutreffenden Antwort zu kommen.

    @Paul S – haben sie schon mal versucht, “Erziehung” mit in ihren Vergleich zwischen dem Zellhaufen Mensch und einem Staat einzubeziehen?
    Der Mensch als “erzogenes Wesen” muss sich ja nicht nur mit seinen eigenen Bedürfnissen, sondern auch eventuellen Erwartungen anderer auseinander setzen, bzw. seinem Bild davon, wie viel er in dieser Gemeinschaft zählt.

    Und wie bei Nr 2 oben angedeutet – “Unter günstigen Umständen können Schäden durch die kortikale Plastizität (neuronale Netze sind formbar und können das kaputte Gebiet umgehen) kompensiert werden,” ist eine Kompensation Glückssache.

    Genauer gesagt: die Plastizität ist auf alle Fälle vorhanden, aber je nachdem, ob therapeutisch interveniert wird oder nicht, bilden sich Strukturen, die (z.B. nach Apoplex) die vorhandene Spastik, bzw. schlaffe Lähmung repräsentieren – oder eine, mit der Bewegungen wieder “gelernt”, also ausgeübt werden können. (Sprich, ein Therapeut “normalisiert” zuerst die Tonus Verhältnisse, dann erst können Bewegungssequenzen geübt, bzw. neu installiert werden. Die Reihenfolge entspricht dabei der, die auch bei Kleinkindern vorliegt, also erst “Massenbewegungen”, die dann nach und nach differenzierter werden.)

    Mir als Ergotherapeutin ist offensichtlich, wie “das Gehirn” dabei immer effektiver arbeitet, da die einzelnen, vorher integrierten Bewegungs-Sequenzen nur noch abgerufen werden müssen – was bei unserem Denken, da wir ja nicht in “Worten”, sondern in Begrifflichkeiten denken, ähnlich ablaufen dürfte.

    So wenig, wie wir beim Gehen einen einzelnen Schritt analysieren, reflektieren wir bei Problemlösungen unsere Annahmen (wir reflektieren eher, ob die Lösung anwendbar ist, bzw. mit welchem Aufwand.)
    Erst in “holprigem Gelände” wird dies Notwendig, also wenn man seine “Lösung” anderen verkaufen will, sprich, sich rechtfertigen muss.

    Und auch dann ist es nicht wirklich wahrscheinlich, je nachdem, wie die “Machtverhältnisse” (also der Zugang zu einer Objektivierung der zugrunde liegenden Annahmen) sind.
    (Die entsprechende Analogie zu einem Apoplex-Patienten wäre hier evtl., ob Massenbewegungen schon beim Anheben des Beines oder erst beim Fußhebenden Muskel eintreten.)

    Unser Gehirn ist als “Maschine” darauf ausgerichtet, Fragen zu beantworten. Ob diese Antworten was mit der Realität zu tun haben, kommt darauf an, wie sehr sich das Individuum in der Lage sieht, seine eigenen Probleme lösen, sprich seine Bedürfnisse “angemessen” erfüllen zu können. Jedenfalls meiner Erfahrung nach.

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