Was Seepferdchen und Mandeln mit unseren Emotionen zu tun haben

„Was wir fühlen, wenn wir glücklich sind, ist vielleicht unser größtes Geheimnis.“
– Wilhelm Busch
Wenn ich euch frage, was es für Emotionen gibt, welche kommen euch in den Sinn?
Vermutlich dachtet ihr an Freude, Wut, Trauer, Angst und Ekel, richtig? Genau diese fünf Emotionen kommen in dem vor zehn Jahren erschienenen Disney-Animationsfilm „Alles steht Kopf“ vor, in dem das Publikum in eine Welt der Gefühle des Schulmädchens Riley entführt wurde. Die Fortsetzung „Alles steht Kopf 2“ erschien 2024 und inkludierte weitere Emotionen, womit er sogar der umsatzstärkste Animationsfilm aller Zeiten wurde! Die Filme scheinen auf einen Nerv zu treffen, denn sie zeigen in kreativer und liebevoller Art und Weise, wie man sich das komplexe Zusammenspiel zwischen den Emotionen und dem Verhalten vorstellen kann.
Natürlich handelt es sich um Kinder-Animationsfilme mit vereinfachter Darstellung der Dinge, und unsere Emotionen agieren nicht wie vermenschlichte Figuren an einem Steuerpult, mit dem sie unser Verhalten lenken und unsere Persönlichkeit definieren. Doch wie sieht es tatsächlich in unserem Kopf aus? Was sind Emotionen, wie viele gibt es, und wie entstehen sie? Und am wichtigsten: Was haben Seepferdchen und Mandeln mit allem zu tun?
Was sind Emotionen?
Ob wir uns ärgern, weil wir morgens den Bus zur Arbeit verpassen, uns freuen, weil wir in der Matheklassenarbeit eine Eins geschrieben haben, oder Ekel empfinden, weil wir in einen Kaugummi getreten sind – Emotionen beeinflussen unser Leben tagtäglich.
Emotionen sind subjektive psychische Zustände, die wir in bestimmten Situationen durch äußere oder innere Reize erleben. Sie beeinflussen unser Verhalten und können körperliche Reaktionen hervorrufen – oft, ohne dass wir es bewusst steuern können [1], [2]. Die Stimuli können sehr verschieden sein. Äußere Reize sind zum Beispiel ein lautes Geräusch oder ein schöner Sonnenuntergang, während innere Reize zum Beispiel der Gedanke an die bevorstehende mündliche Prüfung oder auch die Schmerzen des Hexenschusses sein können.
Emotionen haben eine lange evolutionäre Grundlage, denn sie sicherten unter anderem den Erfolg der menschlichen Spezies [3]. Wenn zum Beispiel eine Gefahr wahrgenommen wurde, dann bekamen wir Angst und flohen davor. Aber auch positive Gefühle von Liebe und Vertrauen sicherten das Überleben und die Fortpflanzung, indem sie Paarungsfindung und zwischenmenschliche Beziehungen bedeutungsvoll machten. Auch heute noch leiten Emotionen unser Verhalten, prägen unsere Persönlichkeit und verleihen unseren Handlungen und Erfahrungen Bedeutung. Zu verstehen, woher diese hochkomplexen Gefühlszustände resultieren, ist jedoch alles andere als einfach. Verschiedene Stimuli triggern psychologische Reaktionen im Gehirn, die schlussendlich die Emotionen passend zum Stimulus generieren. Emotionen sind also nicht einfach nur vorhanden, es sind eine Reihe von biologischen Prozessen im Gehirn an der Generierung von Gefühlen beteiligt.
Aber was genau zählt denn eigentlich zu den Emotionen?
Welche Emotionen gibt es?
Es gibt dutzende Erklärungstheorien, die über die Jahre postuliert wurden und versuchen zu beschreiben, was es für Emotionen gibt.
Eines der modernsten und am weitesten akzeptierten Modelle stammt von dem amerikanischen Psychologen Robert Plutchik. Er definierte 1980 acht sogenannte „Basisemotionen“, denen alle anderen Emotionen zugrunde liegen. Die acht Basisemotionen sind „fröhlich“, „vertrauend“, „ängstlich“, „überrascht“, „traurig“, „ablehnend“, „verärgert“ und „aufmerksam“ (siehe Abbildung 3). Ähnliche Emotionen liegen im Rad nah beieinander, gegensätzliche Emotionen sind gegenüberliegend angeordnet (Freude – Trauer; Abneigung – Überraschung). Von innen nach außen gehend werden die Emotionen, so Plutchik, immer komplexer, bis man bei den Schnittstellen die „compount emotions“ erreicht, die am komplexesten sind.
Vermutlich sieht die Einteilung der Emotionen in deren Komplexität für jeden individuell anders aus und es gibt daher bis heute auch Kritiker des Modells. Dennoch bietet es eine solide Visualisierung der Komplexität und dient auch heute noch als Grundlage für deren Verständnis.
Und wann empfinden wir nun Wut, Freude oder Angst? Wie kommt es dazu und was passiert im Gehirn?
Die Generierung von Verarbeitung von Emotionen
Für jede Emotion gibt es eine andere Reihe von neuronalen Wegen, die aktiviert werden [2]. Es kommt auf den Stimulus an, den wir wahrnehmen, welche Emotion wir schlussendlich empfinden. Ein lächelndes Gesicht wird eher mit Freude assoziiert, eine laute Explosion würde vermutlich Angst hervorrufen, und ein verdorbener Fisch löst das Gefühl von Ekel in uns aus.
In den 1950er Jahren definierte Paul D. MacLean das Modell des sogenannten limbischen Systems als Zentrum der emotionalen Informationsverarbeitung im Gehirn. Die entscheidende Idee war, dass emotionale Erfahrungen mit körperlichen Sensationen verbunden werden [6].
Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von verschiedenen Strukturen, die miteinander interagieren und die Regulierung und Entstehung von Emotionen beeinflussen, wobei die genauen Zusammenhänge bis heute nicht restlos geklärt sind [7]. Nach aktuellem Wissensstand geht man heutzutage von einem dynamischen Zusammenspiel der beteiligten Gehirnregionen aus, die an der Emotionsverarbeitung beteiligt sind. Beispielsweise wird bei Wut die Amygdala, der Hypothalamus und der PFC aktiviert, bei Ekel hingegen die Amygdala und die Insula [8], [9]. Obwohl verschiedene Stimuli für verschiedene Aktivierungen der Hirnregionen sorgen, gibt es auch Überschneidungen in den Aktivierungsmustern, was zu einem komplexen Zusammenspiel führt [2]. Bei der Generierung von Emotionen sind zwei Routen entscheidend, der bewusste und der unterbewusste Weg, wo besonders die Amygdala und der Hippocampus als zentrale Bereiche angesehen werden (siehe Abbildung 4).
Was genau machen denn nun aber die einzelnen Bereiche?
Die Mandeln im Gehirn (Amygdala)
Der Name „Amygdala“ stammt aus dem Griechischen „amygdalē“, was „Mandel“ bedeutet und auf die Form des paarigen Kerngebiets im limbischen System hindeutet [8]. Sie ist der Teil, der die eingehenden Stimuli besonders schnell integriert und eine angemessene Emotion hervorruft. Die Amygdala ist vor allem für körperliche Reaktionen verantwortlich (“fight or flight”), indem sie Informationen sofort emotional bewertet und Signale direkt an den Hypothalamus weiterleitet, der wiederum hormonale Kaskaden auslöst und ein bestimmtes Verhalten induziert [9]. Evolutionär betrachtet ergibt es Sinn, dass sie besonders bei der Analyse möglicher Gefahren beteiligt ist. Traumatische und gefährliche Erlebnisse werden durch die Amygdala mit den korrespondierenden Emotionen verknüpft und können besonders gut hervorgerufen werden, wenn wir uns nochmal in eine ähnlich gefährliche Situation begeben. Dieser Weg der Verarbeitung über die Amygdala ist der unbewusste Weg, den wir nicht direkt wahrnehmen und eine direkte emotionale Antwort generiert, die unser Verhalten an die Umwelt anpasst [3].
Bestimmt kennt ihr das auch, dass ihr gefährliche oder angsteinflößende Erlebnisse besonders gut in Erinnerung behaltet. Das hat nicht nur mit der Amygdala, sondern auch mit dem Hippocampus zu tun.
Die Seepferdchen im Gehirn (Hippocampus)
Bei dem Hippocampus hat man sich ebenfalls namenstechnisch Gedanken gemacht, denn das Wort „Hippocampus“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Seepferdchen“. Falls ihr euch jetzt fragt, warum, hilft bestimmt Abbildung 6 weiter. Der Hippocampus kommt, wie viele Strukturen im Gehirn, paarig in jeder Hirnhälfte vor und ist das Erinnerungszentrum unseres Gehirns [10].
Der zweite, nun bewusste Weg der Emotionsverarbeitung geht nicht direkt in die Amygdala, sondern zuerst in den sensorischen Cortex. Die Informationen werden dort bewusst erkannt und an den Hippocampus geleitet, wo die Erfahrung als Erinnerung abgespeichert wird [3]. Wie bereits angesprochen ist der Hippocampus auch eng mit der Amygdala verbunden und ermöglicht uns, besonders angstbasierte emotionale Ereignisse zu erinnern. Aber nicht nur Angst wird emotional mit Erinnerungen verknüpft. Wer kennt es nicht? Man denkt an einen Weihnachtsbaum und hat den Duft von Tannennadeln sofort in der Nase. Oder man erinnert sich an ein heftiges Sommergewitter und kann die verregnete Luft förmlich riechen? Die emotionale Bewertung von Erinnerung hilft uns, das Erlebnis abzurufen und erneut zu durchleben.
Übrigens: Die Tatsache, dass in den Beispielen, die ich eben beschrieben habe, beide Sinnesmodalitäten geruchsspezifisch sind, hat auch eine neuronale Grundlage. Emotionen und Gerüche sind neuronal eng verbunden, da die Geruchsinformationen direkt in das limbische System geleitet werden. Fun Fact: Ursprünglich war der Name für das limbische System „Rhinencephalon“, was so viel bedeutet wie „Geruchs-Gehirn“, da man es für die zentrale Struktur bei der Geruchsverarbeitung gehalten hat [11].
Weitere Schlüsselregionen
Das limbische System spielt zwar die zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen, jedoch sind auch noch einige andere Gehirnregionen beteiligt.
Beispielsweise ist der Hypothalamus wichtig für die Homöostase im Körper und reguliert zudem die Freisetzung von Hormonen. Er verbindet somit emotionale Geschehnisse mit einer physiologischen Antwort, indem zum Beispiel bei der Empfindung von Angst Cortisol (ein Stresshormon unseres Körpers) ausgeschüttet wird, welches zu Herzrasen und erhöhtem Blutdruck führt [12].
Auch der präfrontale Cortex (PFC), also der vordere Bereich des Gehirns, spielt eine entscheidende Rolle bei der Emotionsregulation [3]. Der PFC hilft uns, impulsive Reaktionen zu kontrollieren, potenzielle Konsequenzen zu bewerten und emotionale Antworten zu modulieren. Personen mit Schäden in diesem Bereich zeigen oft eine schlechte Emotionsregulation und Impulsivität, wie es bei einigen psychiatrischen Störungen zu beobachten ist. Der PFC kann zudem die Reaktion der Amygdala auf Stress oder Angst dämpfen, wodurch wir Emotionen effektiver steuern können. Wenn du beispielsweise wütend bist, aber tief durchatmest und dich entscheidest, ruhig zu bleiben, dann ist das dein PFC, der die Kontrolle übernimmt.
Eine weitere Gehirnstruktur ist die sogenannte Insula, eine tief in der Großhirnrinde verborgene Struktur, die eine zentrale Rolle in der bewussten Wahrnehmung von Emotionen spielt. Sie ist besonders wichtig für die Interozeption, also die Wahrnehmung innerer Körperzustände wie Herzschlag, Atem oder Magengefühle, und verbindet diese mit emotionalen Erlebnissen. Dadurch beeinflusst sie, wie wir Emotionen, wie Freude, Ekel, Angst oder Schmerz, bewusst erleben. Studien zeigen, dass sie besonders bei der Verarbeitung negativer Emotionen aktiv ist und mit der Amygdala zusammenarbeitet, um auf unangenehme oder bedrohliche Reize zu reagieren [13].
Ihr seht also: Das Gehirn ist ganz schön aktiv, wenn es um die Generierung von Emotionen geht. Nachdem wir nun wissen, wie Emotionen in uns selbst geformt und ausgelöst werden, wollen wir einen Blick nach außen werfen und untersuchen, wie gut wir in der Lage sind, die Gefühle unserer Mitmenschen wahrzunehmen.
Zwischen den Zeilen der Mimik
Jemand, der in die Luft springt und dabei ein breites Grinsen zeigt, strahlt für uns Freude und Euphorie aus. Im Gegensatz dazu deutet eine Person, die ihre Arme vor der Brust verschränkt und die Stirn runzelt, auf Verärgerung oder tiefes Nachdenken hin.
Doch wenn ich euch jetzt frage, ob ihr die Emotionen anderer nicht an der Körpersprache, sondern nur anhand der Mimik erkennen könnt, dann fällt euch das erstaunlicherweise nicht so schwer, wie man denken könnte:
Falls ihr doch Schwierigkeiten habt mit der Erkennung der Emotionen, schaut mal hier vorbei.
Menschen sind Experten im Erkennen von Emotionen anhand des Gesichtsausdrucks des Gegenübers [14]. Es liegt daran, dass verschiedene Muskeln im Gesicht aktiviert werden, die zu verschiedenen Bewegungsmustern führen [2]. Doch wir erkennen nicht nur eindeutige Mimiken, wie ein großes, breites Lächeln oder eine gerunzelte Stirn. Bereits minimale Gesichtsveränderungen, auch Mikroexpressionen genannt, erkennen und interpretieren wir, obwohl sie oft nur wenige Millisekunden lang sind [15]. Falls ihr euch selbst mal dazu testen wollt, hier findet ihr einen online-Test dazu.
Interessanterweise ist ein grundlegendes Verständnis dafür unabhängig von Kultur, Sprache oder persönlichem Hintergrund, denn auch ohne explizites Training können Menschen untereinander zu einem großen Anteil korrekt die Emotionen anderer erkennen [2]. Diese gemeinsame Form der nonverbalen Kommunikation ist nur einer von vielen Aspekten der komplexen Mensch-zu-Mensch Kommunikation, die ohne explizites Training von Menschen weltweit genutzt wird [2], [16]. Es hilft uns, soziale Interaktionen zu steuern und adäquat zu reagieren, denn für die verschiedenen Emotionen werden spezifische Gesichtsmuster erzeugt (siehe Abbildung 7). Wenn jemand ein erschrockenes oder ängstliches Gesicht macht, dann erkennen wir es sofort und scannen unsere Umgebung nach Gefahren ab. Wenn jemand lächelt, generiert es Vertrautheit und Sympathie. Wir Menschen haben uns daher im Laufe der Zeit evolutionär bedingt als wahre Experten auf dem Gebiet der Gesichtsinterpretation spezialisiert und nutzen diese Fähigkeit tagtäglich.
Emotionen ganz alltagsnah
Übrigens können wir zu einem gewissen Grad unsere Emotionen auch selbst bestimmen. Nach der Facial-Feedback Hypothese können wir unseren emotionalen Gefühlszustand je nach Aktivierung unserer Gesichtsmuskeln beeinflussen [17]. Wenn wir also eine Zeit lang ein Lächeln oder Lachen aufsetzen, dann resultiert das in Gefühlen von Freude und verbesserter Stimmung [18]. Versucht es morgens vor dem Spiegel einfach mal selbst aus und schaut dann, ob es bei euch funktioniert!
Eine Frage stellt sich bestimmt jeder von euch, jetzt, wo wir so viel über Emotionen gesprochen haben. Sind Frauen eigentlich wirklich “emotionaler” als Männer?
Eine groß angelegte Metastudie mit über 355 Teilnehmern konnte zeigen, dass Frauen negative Gefühle besser zeigen konnten. Als Grund wird angegeben, dass evolutionär bedingt Frauen genau diese negativen Emotionen, zum Beispiel bei ihren Kindern, besonders gut ablesen können, um sich adäquat um die Kinder zu kümmern [19]. Eine weitere Studie zeigt, dass Frauen generell besser im Erkennen von Emotionen sind und sie selbst auch besser ausdrücken können, Männer aber bessere emotionale Antworten auf lebensbedrohliche Emotionen geben konnten. Hier werden wieder evolutionäre Effekte deutlich [20]. Es ist demnach nicht so, dass Frauen emotionaler sind als Männern, sondern ihre Emotionen oft einfach deutlicher ausdrücken und mehr emotionale Intelligenz zeigen, also die Fähigkeit, sowohl seine eigenen Emotionen zu kontrollieren, sowie die anderer akkurat wahrzunehmen und zu interpretieren. Falls euch interessiert, wie Kinder es lernen, Gefühle zu erkennen, dann schaut gerne dieses Video an:
Fazit
Die neuronalen Grundlagen der Emotionsverarbeitung sind so komplex wie die Emotionen selbst. Das limbische System als unser „emotionales Gehirn“ verarbeitet emotionale Stimuli und erleichtert unser Leben, indem Erinnerungen geschaffen und die richtigen Verhaltensmuster aktiviert werden, die uns sowohl vor Gefahren schützen als auch soziale Bindungen fördern. Wer hätte schon gedacht, dass dabei Seepferdchen (Hippocampus) und Mandeln (Amygdala) eine zentrale Rolle übernehmen und Emotionen generieren, die uns und unsere Persönlichkeit ausmachen.
Die affektiven Neurowissenschaften (affektiv = „gefühlsbetont“) versuchen, die komplexen Mechanismen hinter unseren Gefühlszuständen zu verstehen. Die angewandten Methoden sind sehr vielfältig, von bildgebenden Verfahren wie MRT, über elektrophysiologische Aufnahmen, Läsionsstudien bis hin zu Verhaltensexperimenten an sowohl Tier als auch Mensch. Durch die Untersuchung von Emotionen können wir besser verstehen, wie unser Gehirn funktioniert und wie wir Emotionen regulieren können. Dies kann auch hilfreich sein, um Menschen mit Emotionsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen zu helfen. Es gibt noch eine Menge zu erforschen in der affektiven Neurowissenschaft, und es bleibt spannend, wie die Komplexität der Emotionen Stück für Stück weiter auf den Grund gegangen wird.
Falls ihr euch für ähnliche Themen interessiert, schaut doch mal bei den Blogeinträgen über emotionale Intelligenz, Selbstmitgefühl oder Grübeln vorbei!
Und so bleibt mir zum Schluss nur noch zu sagen: Denkt immer schön ans Lächeln – das hebt nachweislich die Stimmung!
Quellen
[1] E. T. Rolls, ‘Limbic systems for emotion and for memory, but no single limbic system’, Cortex, vol. 62, pp. 119–157, Jan. 2015, doi: 10.1016/j.cortex.2013.12.005.
[2] S. M. Breedlove and N. V. Watson, Behavioral neuroscience, International eighth edition. New York Oxford: Sinauer Associates, Oxford University Press, 2018.
[3] J. Hemmings, Ed., How psychology works: applied psychology visually explained. London: Dorling Kindersley Limited, 2018.
[4] N. A. Shapira et al., ‘Brain activation by disgust-inducing pictures in obsessive-compulsive disorder’, Biol. Psychiatry, vol. 54, no. 7, pp. 751–756, Oct. 2003, doi: 10.1016/S0006-3223(03)00003-9.
[5] O. M. Klimecki, D. Sander, and P. Vuilleumier, ‘Distinct Brain Areas involved in Anger versus Punishment during Social Interactions’, Sci. Rep., vol. 8, no. 1, p. 10556, Jul. 2018, doi: 10.1038/s41598-018-28863-3.
[6] P. D. Maclean, ‘Psychosomatic Disease and the “Visceral Brain”: Recent Developments Bearing on the Papez Theory of Emotion’, Biopsychosoc. Sci. Med., vol. 11, no. 6, p. 338, Nov. 1949.
[7] T. J. Torrico and S. Abdijadid, ‘Neuroanatomy, Limbic System’, in StatPearls, Treasure Island (FL): StatPearls Publishing, 2025. Accessed: Mar. 14, 2025. [Online]. Available: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK538491/
[8] A. Kamali et al., ‘The Cortico-Limbo-Thalamo-Cortical Circuits: An Update to the Original Papez Circuit of the Human Limbic System’, Brain Topogr., vol. 36, no. 3, pp. 371–389, May 2023, doi: 10.1007/s10548-023-00955-y.
[9] G. Šimić et al., ‘Understanding Emotions: Origins and Roles of the Amygdala’, Biomolecules, vol. 11, no. 6, Art. no. 6, Jun. 2021, doi: 10.3390/biom11060823.
[10] M. H. Immordino-Yang and V. Singh, ‘Hippocampal contributions to the processing of social emotions’, Hum. Brain Mapp., vol. 34, no. 4, pp. 945–955, 2013, doi: 10.1002/hbm.21485.
[11] M. R. Roxo, P. R. Franceschini, C. Zubaran, F. D. Kleber, and J. W. Sander, ‘The Limbic System Conception and Its Historical Evolution’, Sci. World J., vol. 11, pp. 2428–2441, Dec. 2011, doi: 10.1100/2011/157150.
[12] A. Giustina, A. Allora, S. Frara, A. Spina, and P. Mortini, ‘Chapter 9 – The Hypothalamus’, in The Pituitary (Fifth Edition), S. Melmed, Ed., Academic Press, 2022, pp. 301–340. doi: 10.1016/B978-0-323-99899-4.00002-0.
[13] X. Gu, P. R. Hof, K. J. Friston, and J. Fan, ‘Anterior Insular Cortex and Emotional Awareness’, J. Comp. Neurol., vol. 521, no. 15, pp. 3371–3388, Oct. 2013, doi: 10.1002/cne.23368.
[14] J. V. Haxby et al., ‘The distributed human neural system for face perception’, Trends Cogn. Sci., vol. 4, no. 6, pp. 223–233, Jun. 2000, doi: 10.1016/S1364-6613(00)01482-0.
[15] ‘Micro Expressions’, Paul Ekman Group. Accessed: Mar. 08, 2025. [Online]. Available: https://www.paulekman.com/resources/micro-expressions/
[16] L. O. H. Kroczek and A. Mühlberger, ‘Neural mechanisms underlying the interactive exchange of facial emotional expressions’, Soc. Cogn. Affect. Neurosci., vol. 20, no. 1, p. nsaf001, Jan. 2025, doi: 10.1093/scan/nsaf001.
[17] N. A. Coles et al., ‘A multi-lab test of the facial feedback hypothesis by the Many Smiles Collaboration’, Nat. Hum. Behav., vol. 6, no. 12, pp. 1731–1742, Dec. 2022, doi: 10.1038/s41562-022-01458-9.
[18] J. I. Davis, A. Senghas, and K. N. Ochsner, ‘How does facial feedback modulate emotional experience?’, J. Res. Personal., vol. 43, no. 5, pp. 822–829, Oct. 2009, doi: 10.1016/j.jrp.2009.06.005.
[19] E. Givon et al., ‘Are women truly “more emotional” than men? Sex differences in an indirect model-based measure of emotional feelings’, Curr. Psychol., vol. 42, no. 36, pp. 32469–32482, Dec. 2023, doi: 10.1007/s12144-022-04227-z.
[20] M. E. Kret and B. De Gelder, ‘A review on sex differences in processing emotional signals’, Neuropsychologia, vol. 50, no. 7, pp. 1211–1221, Jun. 2012, doi: 10.1016/j.neuropsychologia.2011.12.022.
[21] T. Dalgleish, ‘The emotional brain’, Nat. Rev. Neurosci., vol. 5, no. 7, pp. 583–589, Jul. 2004, doi: 10.1038/nrn1432.
[22] M. bei DocCheck, ‘Papez-Kreis’, DocCheck Flexikon. Accessed: Mar. 02, 2025. [Online]. Available: https://flexikon.doccheck.com/de/Papez-Kreis
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“Was wir fühlen, wenn wir glücklich sind, ist vielleicht unser größtes Geheimnis.”
– Wilhelm Busch
Nein, das größte Geheimnis unserer gleichermaßen unverarbeitet-instinktiven Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, ist die Blockade des Denkapparates, wenn es darum geht wirklich-wahrhaftige Vernunft / zweifelsfrei-eindeutige Werte für das Zusammenleben zu etablieren.
Dies Geheimnis ist ja kein Problem der Neuzeit, denn es ist offensichtlich und wirklich-wahrhaftig offenbar(t) ein Problem, welches sogar schon die Philosophie der Bibel nicht auflösen konnte – “Gottes Wege sind unergründlich”!?
#Mensch – “Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.” Marie von Ebner-Eschenbach – Wo das ganzheitlich-(ebenbildliche) Wesen EIN Hirn und die ganze Kraft des … 👋😇
Der Hippocampus kommt paarig in jeder Hirnhälfte vor.
Eine Frage:
Wenn eine der beiden Hippocampus-Hälften durch einen Schlaganfall geschädigt ist,
gibt es dann in der anderen Hippocampus-Hälfte die Duplikate aller Erinnerungen?
Vielen Dank für Ihren Kommentar – eine sehr interessante Frage!
Der Hippocampus ist essenziell für das Kurzzeitgedächtnis und die Bildung neuer Erinnerungen, jedoch sind diese nicht exakt in beiden Hippocampi dupliziert. Stattdessen bleiben Erinnerungen durch komplexe Überschneidungen und Kommunikation zwischen den Gehirnhälften und den beteiligten Strukturen erhalten.
Eine einseitige Schädigung, z. B. durch einen Schlaganfall, würde die Gedächtnisleistung signifikant beeinflussen, egal, ob nur ein Hippocampus oder beide entfernt werden. Dies zeigte der berühmte Fall von Henry Molaison (H.M.), dem 1953 als Maßnahme einer Epilepsiebehandlung beide Hippocampi entfernt wurden. Als Folge konnte er danach keine neuen bewussten Erinnerungen mehr bilden (anterograde Amnesie) (https://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(15)01312-3). An Erinnerungen sind also beide Hippocampi beteiligt, die in einem großen Geflecht verschiedener Hirnareale eingebunden sind. Einen interessanten Artikel habe ich zu dem Thema hier gefunden, falls Sie gerne noch weiter in das Thema einsteigen wollen: https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/hippocampus
Luisa Sophie Engelke schrieb (24. März 2025):
> […] Abbildung 3: Das Rad der Emotionen (Plutchik, 1980) […] Abbildung 3: Bildquelle [ https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Plutchik-wheel_de.svg ]
Verglichen mit der Englisch-sprachigen Version des “Plutchik-Rades”, die sich sicherlich an die im Original vom amerikanischen Psychologen Robert Plutchik gewählten Begriffe hält, wirken einige Bezeichnungen in der Deutsch-sprachigen Version eher Ausdrucks-schwach; besonders hinsichtlich der ausgeprägtesten Gefühlszustände, in den am kräftigsten gefärbten Feldern.
Als Muttersprachler denke ich dabei an Gefühlszustände, die eher mit den Worten “verzweifelt”, “mitgerissen” und “entsetzt” bezeichnet würden.
p.s.
Betreffend “Wiki” als Quelle dieser Bilder bin ich zudem beinahe außer mir vor Wut und Enttäuschung darüber, dass es Nutzern immer noch nicht ermöglicht worden ist, Wiki-Bilder so frei, direkt und kollaborativ-weiterverwendbar zu editieren, wie es für Wiki-Texte schon immer möglich war.
“Der unbewusste Weg…”
Diesen “Weg” können sie übrigens gut in der Achtsamkeit erkennen. So die Verpflechtung von Gedanken und Gefühlen die sich gegenseitig aufschaukeln und zum “Wollen/WILLEN” (Buddha) zwingen. Der bewusste Weg scheint mir übrigens das Ergebnis des unbewussten Wege zu sein da er ohne die Erfahrungen nicht funktioniert. Bei den Gesichtsausdrücken (Mime) muss man vorsichtig sein da Menschen diese oft benutzen um zum Zwecke ihrer eigenen Vorteilsnahme Emotionen vorzuspielen, also zu manipulieren oder lügen. Hier steht auch das WOLLEN im Vordergrund ,also der bewusste Weg wird vom unbewussten Weg beeinflusst.
Wenn wir auf einen neuen Reiz (ein Erlebnis) sehr schnell reagieren müssen, dann hat das Gehirn dazu zwei Möglichkeiten:
A) Es reaktiviert Gedächtnisinhalte in hierarchisch AUF-steigender Reihenfolge um eine passende Handlungsinformation zu finden – dann kann es passieren, dass wir auf Grundlage von emotionalem, unreifem Wissen der frühen Kindheit reagieren.
B) Es reaktivert Gedächtnisinhalte in hierarchisch AB-steigender Reihenfolg um eine passende Handlungsinformation zu finden – dann reagieren wir auf Grundlage von sachlichem Faktenwissen einer erwachsenen Person.
Diese beiden Arbeitsstrategien erklären, wieso wir manchmal eher schlechte emotionale Entscheidungen treffen und manchmal sehr gute.
Wenn wir in einer neuen Situation nicht sofort schnellstens reagieren müssen, empfielt es sich daher, sich Zeit zu nehmen um eine Handlungsentscheidung gut zu überlegen. Damit kann man Fehlentscheidungen verhindern.