Psychopathen

Wenn ihr den Begriff Psychopath hört, was kommt euch dann in den Sinn? Vielleicht Ted Bundy oder der Film das Schweigen der Lämmer. Wir verbinden Psychopathie meist sofort mit einem hochintelligenten Serienkiller. Doch Kriminalität und Intelligenz sind nicht die charakteristischen Merkmale, die einen Psychopathen ausmachen.

Laut Lydia Benecke, Kriminalpsychologin sind die Grundpfeiler der Psychopathie eine Mischung aus verschiedenen Persönlichkeitsstörungen. Darunter die antisoziale Persönlichkeitsstörung, Narzissmus, extreme Risikobereitschaft sowie emotionale Instabilität wie eine verminderte Gefühlswelt.

Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung zeigen Missachtung von Regeln und Pflichten, Verantwortungslosigkeit, fehlendes Schuldbewusstsein sowie geringes Einfühlungsvermögen. Gefühle wie Angst, Furcht oder Liebe nehmen Psychopathen gedämpfter wahr als andere Menschen. Deshalb haben sie auch einen höhere Risikobereitschaft und suchen ständig „Kicks“, um sich mehr zu spüren. Die emotionale Instabilität äußert sich in Wutausbrüchen.

Wie diagnostiziert man einen Psychopathen?

Ein Tool, welches genutzt wird, um Psychopathen zu diagnostizieren, ist die sogenannte Psychopathie Checkliste, die der kanadische Psychologe Robert D. Hare Anfang der 80er-Jahre entwickelte. Diese Liste besteht aus 20 Psychopathie-Merkmalen, die mit einer schwere von 0 (nicht ausgeprägt) bis 2 (stark ausgeprägt) bewertet werden. Je höher der Score, desto psychopathischer ist der Mensch. Abgefragt werden Dinge wie: „Ist die Person manipulativ, lügt sie oft, ist sie straffällig oder sprunghaft? (Siehe Tabelle)

[1]

Dies soll jedoch kein „home Tool“ sein, mit welchem wir unser Umfeld analysieren. Die Liste wird hauptsächlich von Psychologen genutzt, die geeignete Methoden haben, um die richtigen Ausprägungen zu finden und diese entsprechend zu bewerten.

Doch gibt es konkrete architektonische Unterschiede im Gehirn von Psychopathen und „normalen“, neurotypischen Menschen?

Hirnscans

Um bei Störungen Gehirne miteinander zu vergleichen, fokussieren sich Wissenschaftler häufig auf sogenannte a priori Bereiche. Hier wird aufgrund ihrer Funktion ein stärkerer Zusammenhang mit der Störung vermutet. Im Fall der Psychopathie fokussierten sich frühe Studien vor allem auf den präfrontale Cortex (emotionalen Bewertung), Hippocampus (Überführung von Gedächtnisinhalten aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis, sowie Emotionen) und die Amygdala (Angst, Furcht).

Die MRT-Scans von unabhängigen Studien zeigten ein reduziertes Volumen des präfrontalen Cortexes sowie reduziertes Volumen und abnormale Form des Hippocampus und der Amygdala.

Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass Studien, die sich ausschließlich auf a priori Regionen fokussieren, Abnormitäten in anderen Regionen übersehen. MRT-Studien mit automatisierten scanning Methoden, welche ohne manuelle Selektion funktionieren, fanden vor allem eine Abnahme der grauen Hirnsubstanz in temporalen(Hör- Sprachzentrum, Gedächtnis) und limbischen(Emotionen, Trieb) oder paralimbischen Regionen(para =neben[her] alle Regionen, die in das limbische System reichen, Vermittlung intensiver Emotionen, Angstgefühle) mit steigender schwere der Psychopathie [2].

Psychopathisches Gehirn bedeutet nicht gleich Straftäter

Doch was unterscheidet nun einen straffälligen von einem nicht straffälligen Psychopathen?

Zuerst einmal nicht jeder Psychopath hat Lust an Gewalt und die Lust am Töten. Manche Psychopathen wägen ihr kriminelles Verhalten nach der Kosten-Nutzen Rechnung ab und kommen zu dem Entschluss, dass die Kosten einer Verhaftung zu groß sind.

Für Psychopathie gibt es, wie bei fast allen psychischen Störungen eine genetische- und eine Umweltkomponente die sich gegenseitig beeinflussen. In traumatischen Situationen kann eine Abstumpfung der Gefühle oder Verminderung Empathie ein Schutzmechanismus sein.

Ein Gehirn, das genetisch und architektonisch psychopathisch ist, hat durch ein gutes Umfeld und gute Erfahrungen die Change sich positiv zu entwickeln [3].


References

1.    PCL-R; Hare, 1991, 2003).
2.    Brito SA de, Forth AE, Baskin-Sommers AR, et al. Psychopathy.Nat Rev Dis Primers. 2021;7(1):49. doi:10.1038/s41572-021-00282-1 .
3.    Benecke L. Auf dünnem Eis: Die Psychologie des Bösen. Orig.-Ausg. Köln: Lübbe; 2013.

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Veröffentlicht von

Ronja Völk ist Masterstudentin für Molekulare Biotechnologie an der Universität Heidelberg. Im Zuge Ihres Studiums hat sie vielerlei Praktika absolviert, unter anderem am Deutschen Krebsforschungszentrum und in Harvard im Bereich Neurologie. Sie ist begeisterte Leserin von Wissenschaftsmagazinen und liebt es, ihr Wissen mit anderen zu teilen. (Für Ihr näheres Umfeld ist sie auch gerne mal Umwelt-/Medizin-/ Impf-/Corona-Expertin.) Das zeigt, wie hoch der Bedarf an einfacher, verständlicher Wissenschaftskommunikation ist.

77 Kommentare

  1. Meine These: die Dunkle Triade findet man im westlichen Management.Der Osten hat mit der Globalisierung gleichgezogen.

    • “Doch was unterscheidet nun einen straffälligen von einem nicht straffälligen Psychopathen?”

      Der Stand in der Hierarchie des imperialistisch-faschistischen Erbensystems und somit der Grad an materialistisch-bewusstseinsbetäubender “Absicherung” unterscheidet, bis …

      Ein Sprichwort sagt: “Man schlägt nicht die Hand die einen nährt” wie wahr!? 😉

    • Eine Checkliste aus den 80ern? Diese sollte mal überarbeitet werden. Als Aspergerautist wäre ich demnach schon ein Psychophat und kein Mensch mit Behinderung.

      • Sich über Aktualität beschweren und sich dann “Asperger” nennen was schon seit 2013 keine offizialle Diagnose mehr ist?
        Wer diese Checkliste erfüllt hat wohl nicht nur ein ASD Problem, auch wenn natürlich die diagnostische Überschneidungsmenge zwischen Autismus, pathologischem Narzissmus und “Psychopatie” (auch nicht im DSM) die Differenzierung manchmal etwas schwierig macht

    • Habe ich auch immer assoziiert, aber nach Erfahrung in dem Bereich, andere Perspektive: Es hängt eher mit Langfristigkeit von Beziehungen zusammen. In Umgebungen, in denen einmalige Transaktionen typisch sind, haben empathielose Strategien einen Selektionsvorteil. Umgekehrt bei längerfristigen Beziehungen.
      Will man dieser Art Mensch aus dem Weg gehen – Beziehungen mit langfristiger Interessenbindung eingehen und ansonsten gut umhören, auf wen man sich einlässt.

    • Klar! Im Osten gibt es mehr normal sozialisierte Menschen (mitfühlend, empathisch, solidarisch, anteilnehmend), die auf das subtil-psychopathisch geführte System des “Freien Westens” mit seiner Doppelmoral und seinen patologischen Lügen u.a. mit 2 Kompensationsstrategien auf ihre Ohnmacht reagieren:
      a) zunehmend neurotisch bis depressiv
      b) aggressiv

      Ein Großteil von b) ist in den letzten 30 Jahren in Parallelwelten ausgewandert, als sie zum 2. Mal alles verloren haben (erst ihre Ostrealität, wie auch immer sie dazu standen, dann ihren Glauben an den Westen, als der die Soziale Marktwirtschaft auf dem Altar der Globalisierung geschlachtet hat: zwei mal betrogen! Erst um den Menschheitstraum “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit” – das war nicht so schlimm, weil es den meisten in den 30 Jahren vor dem Mauerfall längst klar geworden ist, dass der Stalinismus nix mit Sozialismus zu tun hat. Die Mehrheit war tief frustriert am Ende der 80er. Doch in den 30 Jahren nach dem Mauerfall ist den meisten Ossis klar geworden, dass der Westen dieselbe Mogelpackung ist und sie sind wieder angeschmiert. Rein theoretisch waren sie im Osten “frei” (99% aller Ossis haben nie im Leben einen Stasi-Mann gesehen, nur diejenigen die aktiv Widerstand leisteten) – sie hatten nur nicht die Macht, die Möglichkeiten und den Repressionsapparat – genauso wie im Westen, wo Macht, Möglichkeit und Repression “Geld” heißt.)

      Ein großer Teil von b) hat sich esotherisch-alternativen Parallelwelten zugewandt und ist aus dem politisch-gesellschaftlichen Alltag “ausgestiegen”.
      Bis die Pandemie kam und inzwischen intelligente rechtsradikale Netzwerke aus dem Untergrund sie mit Verschwörungsgeschichten ins Netz bekommen und zunehmend radikalisiert haben (Pegida, AfD, Die Basis, Querdenker – verschiedene Profilangebote für die Gleiche Zielgruppe, auch im Westen).

      Im Geschichtsbuch nachlesen: mit “germanisch-nationalistischer” Mythologie vom Arier bis zum Körperkult waren es schon in den 20er und 30ern große Teile der Esotherik-Szene, die den Nazis den Weg in die “bürgerliche Mitte” geöffnet haben. Funktioniert unverändert.

      In einer recht umfangreichen Umfrage im MDR-Gebiet haben 2019 fast 80% anonymer AfD-Wähler erklärt, dass sie die AfD nicht an der Regierung sehen wollen, sie aber wählen, um die West-Politik zu bestrafen. Ich wäre überrascht, wenn nicht mindestens 30% davon inzwischen inhaltlich überzeugte Rechtsaußen geworden sind. Bravo!

      Ich sag mal so: viele Nazis im Osten halten den Rest der Bevölkerung in Schach und garantieren, dass die Ossis mit sich beschäftigt sind und im gesellschaftlichen Dauer-Krisenfall nicht auf Lösungen von 1989 zurückgreifen.

      Die erste erfolgreiche gewaltfreie Revolution in Europas Geschichte (und die Einzige in der Weltgeschichte, die von einem anonymen Symbol angeführt wurde – Neues Forum – statt von beeinflussbaren charismatischen Führern wie Gandhi oder Castro) ist schnurstracks ins Museum verfrachtet worden, kaum war die Mauer gefallen. Gefahr für heutige korrupte Machtverhältnisse gebannt!

      Sind große Teile der Ossis neurotisch? Seid froh, wenn sie nur neurotisch sind. Jedenfalls sind sie noch nicht scheintot, wie „das Volk“ im Westen seit Jahrzehnten.

      • Reflektiert!
        Im Grunde haben wir “nur” noch nicht jenseits von Ideologie einen Weg gefunden,die Herausforderungen zwischen Eigentum und Geld und Verteilung zu finden.
        Es wird nicht ohne Markt gehen,aber der Kapitalismus kommt tatsächlich an Grenzen,in denen wir uns schon befinden.
        Haben Sie schon mal über das Umlagesystem nachgedacht?

  2. Zustimmung: warum sollten Psychopathen im Durchschnitt intelligenter oder erfolgreicher sein. Ihre Abnormität im sozial/emotionalen Beteich spricht schon einmal eher dagegen. Wenn schon müsste man erwarten, dass Psychopathen wegen ihrer Psychopathie Schwierigkeiten haben, Karriere zu machen. Doch sie machen eben in der Wirtschaft gar nicht so selten Karriere wie etwa der Forbes-Artikel The Disturbing Link Between Psychopathy And Leadership zeigt. Dort liest man als Einleitung:

    Es ist nicht das Bild, das wir gerne haben, wenn wir an Wirtschaftsführer denken. Aber beunruhigende Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass psychopathisches Verhalten in den Reihen des Senior Managements möglicherweise häufiger vorkommt, als wir denken – tatsächlich häufiger als solches ernsthaft abweichendes Verhalten in der allgemeinen Bevölkerung auftritt.

    Mit anderen Worten: Psychopathen machen in der Wirtschaft überdurchschnittlich häufig Karriere und landen dann ganz oben wo sie direkt und indirekt über das Leben von hunderten von Angestellten bestimmen. Ist das nicht ein Paradox? Das nämlich, dass Antisoziale an die Spitze von Organisationen/Firmen gelangen, die unser Arbeitsleben bestimmen. Eine Erklärung wäre da eben, dass es der manipulative Charakter von Psychopathen in Kombination mit ihrer Skrupellosigkeit ist, der ihnen Erfolg verschafft. Schliesslich muss ein Wirtschaftsführer sich den Weg nach oben erarbeiten, er muss gegenüber vielen anderen Bewerbern bestehen. Oder wie man im Forbes-Artikel liest:

    Mehrere Fähigkeiten machen es schwierig, Psychopathen so zu sehen, wie sie sind. Erstens sind sie motiviert und haben ein Talent dafür, „Menschen zu lesen“ und sie schnell einzuschätzen. Sie identifizieren die Vorlieben und Abneigungen einer Person, Motive, Bedürfnisse, Schwachstellen und Verletzlichkeiten… Zweitens scheinen viele Psychopathen ausgezeichnete mündliche Kommunikationsfähigkeiten zu haben. In vielen Fällen sind diese Fähigkeiten eher offensichtlich als real, weil sie bereit sind, ohne die sozialen Hemmungen, die die meisten Menschen behindern, direkt in ein Gespräch einzusteigen… Drittens sind sie Meister im Umgang mit Eindrücken; ihre Einsicht in die Psyche anderer in Kombination mit einer oberflächlichen – aber überzeugenden – sprachlichen Gewandtheit ermöglicht es ihnen, ihre Strategie gekonnt entsprechend der Situation und ihrem Spielplan zu ändern.

    Mit andern Worten: Für Psychopathen sind andere Menschen Spielfiguren. Psychopathen können Menschen lesen und sie dann für ihre Pläne einsetzen wie Puppen im Puppentheater.
    Die erfolgreichen unter den Psychopathen schaffen es, ihre antisoziale Haltung unter einer scheinbar einnehmenden, jedenfalls zielstrebigen Persönlichkeit, zu verbergen. Die fehlenden sozialen Hemmungen lassen Psychopathen sogar bessere Spieler werden, Spieler, die dem Karriere-Spiel mit seinen vielen Levels auch dann Lust abgewinnen können, wenn dabei sozial schwierige Entscheidungen wie die Entlassung vieler Mitarbeiter anstehen. Denn den Psychopathen geht es nur um den Score, die Punktzahl, die sie im Karriere-Spiel erreichen können und nicht darum, Gutes zu tun.

    Nun, müsste man fragen: was sagt das über unser Wirtschaftssystem aus, wenn es Psychopathen so häufig an die Spitze bringt? Wenn man diese Frage stellt, sollte man aber auch fragen, welche Rolle Psychopathen in der Politik spielen. War etwa Dschingis Khan ein Psychopath? Und durch was zeichnen sich psychopathische Machthaber aus? Ist es das Nicht-Zurückschrecken vor Gewalt, ist es die Faszination für Macht an und für sich, die Leute mit den Charakterzügen Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus auszeichnet und die sie aufsteigen lässt bis in Positionen in denen sie über Sein und Nicht-Sein entscheiden, also darüber etwa ob tausende die Arbeitsstelle verlieren oder ob eine Atombombe über einem anderen Land abgeworfen wird.

    • Psychopathie ist Traumakompensation

      “wie krank muss der sein, der sich heute für normal hält”
      Keine Angst, 1983, Heinz Rudolf Kunze,
      Doppelalbum: Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde
      [s.a. “Jetzt erst recht”, Heinz Rudolf Kunze, Album: Einer für Alle, 1988 und
      Album zur „Wende“: Sternzeichen Sündenbock, 1990]
      (nur falls jemand meint, das hätte man nicht früher wissen können –
      man konnte, wenn man wach war.)

      Menschen, die ihr Leben einseitig auf die Erlangung ökonomischer und politischer Macht fokussieren, kompensieren – nahezu alle – ihre Ohnmacht gegenüber ihren frühkindlichen Traumata.

      “Macht” ist die oberflächliche Kompensation von “Kompetenz” und wird fälschlich mit ihr gleichgesetzt. Macht ist allerdings eine Behauptung, die i.d.R. mit autoritären Mitteln (die auch “smart”, “charmant”, “charismatisch” oder “eloquent” daherkommen können) durchgesetzt und verteidigt werden muss.

      Macht ist immer die unsichtbare andere Seite geleugneter Ohnmacht. Immer.

      Kompetente Menschen ruhen in der Regel stärker in sich, wenn sie ein gesundes Selbstwertgefühl besitzen, sind eher bescheiden und haben Zugang zu Demut. Psychopathen sind dazu unfähig. Psychopathie und Größenwahn gehen stets Hand in Hand. (Überkompensation)

      • Gute Gedanken Herr Schaumberg,
        zentral hier auch das Kapitel zwanghaften Lügens.
        Warum fängt ein Kind an zu lügen und wo ist der Moment an dem sich normales Alltagsschwindeln in ein unkontrolliertes chronifiziertes Lügen verwandelt.
        Da sehe ich auch einen Mechanismus, der nur in einer Lebensphase wie der Kindheit entstanden sein kann.
        Zum zwanghaftem Lügen gibt es viel zu wenig Studien und ich finde, es schafft dem Außenstehenden einen viel besseren Zugang, wenn man sagt, er lügt, weil er gar nicht anders kann, als wenn man sagt, oh er hat behauptet er wäre sterbenskrank um uns alle zu manipulieren, was für ein Psychopath. In meinen Augen wird hier auf behandlunbgsebene nicht ausreichend ernst genommen, dass Derjenige wirklich eine verletzte Seele ist. Ein Ernstnehmen des Menschen und Analyse des in der Kindheit manifestierten Handelns wäre doch viel besser als das Stigmata des fiesen Psychopathen. Den Stempel wird man schwerer wieder los.

      • Chapeau! Empfehlenswert dazu das kleine Büchlein von Jean Liedloff: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück, sowie die Bücher von Alice Miller: Du sollst nicht merken, Evas Erwachen, … u.v.m

        Danke!

      • Nein, das gilt auch nicht für Industrieländer. Psychopathen haben statistisch gesehen keinen höheren IQ. Wir müssen unsere Denkweise ändern. Gründe für diesen Eindruck sind oft Filme, Bücher und das narzisstische Persönlichkeitsmerkmal der Psychopathen selbst.

    • Könnte aber auch ein Henne Ei Problem sein. Vielleicht werden diese Menschen erst durch diese Machtposition zu Psychopathen. Viel Geld, viel Macht, viel Entscheidungsdruck. Wenn sie viele schwierige Entscheidungen treffen müssen die das Schicksal vieler Menschen beeinflussen, hat das auch einen abstumpfenden Effekt.

    • Nun, müsste man fragen: was sagt das über unser Wirtschaftssystem aus, wenn es Psychopathen so häufig an die Spitze bringt?

      Du musst auch fragen, an die Spitze von was? In Bereichen, in denen eher kurz befristitete Planungshorizonte herrschen ja. Leute mit diesen Charakterzügen findest du z.B. häufig im Vetrieb. Die sind gut darin, überzeugend zu verkaufen.

      Im Betrieb kritischer Infrastruktur brauchst du aber gewissenhafte Personen, auch in der Führung. Nur sind diese Bereiche sind für die Öffentlichkeit meistens kaum sichtbar.

      • Zum Nachlesen:
        Je nach Situation ist eine andere Verhaltensweise rational. In langfristigen Beziehungen ist Kooperation meistens für beide besser. Kurzfristig “droht” immer, dass jemand sich entscheidet den anderen zum eigenen Vorteil “über den Tisch zu ziehen”

        Betrachtet man das vor diesem Hintergrund, wird man feststellen, dass hinter der Ordnung ein Grund steckt. Muss einem nicht gefallen, aber man erkennt so eigene Entscheidungsmöglichkeiten ggf. etwas besser.

        • Psychopathen haben statistisch gesehen keinen höheren IQ. Wir müssen unsere Denkweise ändern. Gründe für diesen Eindruck sind oft Filme, Bücher und das narzisstische Persönlichkeitsmerkmal der Psychopathen selbst.

          Siehe auch

          Pointe: Man kann also sagen, dass ein mathematisch-rationales Modell soein “moralisch ungutes” Verhalten begründet. Daher kommt wahrscheinlich auch die Assoziation mit Intelligenz aus den Medien. Um einen Bankraub, ein “Täter auf der Flucht”-Szenario spannend und überzeugend zu spielen, muss man “den Psychopathen” eben zusätzlich als “problemlöse-intelligent” modellieren, weil ihn das erst glaubhaft gefährlich macht. Diese Intelligenz ist die deus ex machina des Storrytellings. Die meisten Settings beziehen sich ja auf “extreme Einzelsituationen”, wo ein Psychopath Sinn ergibt.

          Ich denke auch mann muss verstehen, dass Verhalten und problemlösende Intelligenz zwei Dinge sind. Das mit dem IQ ist, aus einer Eigenschaft auf das Ganze zu schließen – also Reduktionismus.
          Man darf aber nicht vergessen, dass diagnostische Kriterien hier aber schonmal eine Einschränkung der verbalen Intelligenz ausschließen. Sonst wäre es wohl ein anderes Persönlichkeitsmuster.

          Mit anderen Worten: Psychopathen machen in der Wirtschaft überdurchschnittlich häufig Karriere und landen dann ganz oben wo sie direkt und indirekt über das Leben von hunderten von Angestellten bestimmen. Ist das nicht ein Paradox?

          Was du beschreibst ist eher ein Bruch mit einer Erwartung, aber kein Paradox: Weil auch Mathematik mit Intelligenz verbunden wird und man damit dieses in bestimmten (wirklich wichtigen?) Nieschen erfolgreiche Verhalten mathematisch herleiten kann (was in den Ohren mancher einem Zuspruch durch Wissenschaft gleich kommt) und man es in Vorhandensein und Durchsetzungskraft nachweisen kann, entsteht der Eindruck, es handle sich dabei ja um eine besondere Form der Cleverness. Das finden dann viele wieder obszön und wollen es abschaffen.

          Denn den Psychopathen geht es nur um den Score, die Punktzahl, die sie im Karriere-Spiel erreichen können und nicht darum, Gutes zu tun.(<- wird ja oft auch nicht (unmittelbar) incentiviert)

          Ja, Fakt ist: Die meisten Menschen fühlen anders, sie sind überwiegend langfristig und damit auch kooperativ veranlagt und erzogen worden. Was ein Psychopath ist, ist für diese Mehrheit “befremdlich” und gleichzeitig “bedrohlich”. Die Denkweise ist für den nicht nachvollziehbar, der sie nicht hat. Man sieht nur ihre beobachtbare Wirkung, bildet daraus eine Vorstellung, schließt eben dieses und jenes. Es ist ein modellieren des “als ob” – sie verhalten sich so, als hätten sie erkannt, dass Zusammenhang x und y besteht, was sie unter Umständen x.y.z anscheinend erfolgreicher macht als den restlichen Schnitt.

          Was dafür spricht, dass “Psychopathie” im Schnitt keine gute “Entscheidung” (der Natur) ist, manchmal aber halt doch ist ihre seltene, aber doch vorhandene Existenz.

          Durch die beschreibene Unberechenbarkeit und Skrupellosigkeit geht von “den Psychopathen” und deren Egoismus (lese auch: “diese Menschen haben meine interessen nicht im Sinn”) ein Bedrohungsgefühl, aber auch ein Reiz aus, umso mehr “wenn sie regieren” oder “in leitender Position sitzen” usw.
          “Der muss ja irgendwas richtig machen” schielen dann manche in der (finanziellen, macht, etc.) Hierarchie hoch genau wie “wenn das, was der macht richtig ist, dann ist aber alles doof”.

          Weiterführend: interessant finde ich auch Studien zur Untersuchung von den Voraussetzungen zur Misshandlung von Kriegsgefangenen.

          Categorization of people as interchangeable members of an outgroup promotes an amygdala
          response characteristic of vigilance and alarm

          Why Ordinary People Torture Enemy Prisoners

          Gewisse Eigenschaften, die man “den Psychopathischen” als Gruppe “exklusiv” zuschreibt, findet man unter bestimmten Voraussetzungen häufig bei ansonsten nicht-auffälligen Menschen.

          • @Brückenbauer: “Was dafür spricht, dass “Psychopathie” im Schnitt keine gute “Entscheidung” (der Natur) ist, manchmal aber halt doch ist ihre seltene, aber doch vorhandene Existenz.”

            Ich sehe mich in einer ursächlichen Welt von mehr und/oder weniger Psychopathen.

            Brückenbauer – Ich nehme an das ist nicht der Echtname, sondern die Bezeichnung für Das Surfen auf dem Zeitgeist von Konfusion, Kompromissbereitschaft und Kapitulation im System des wettbewerbsbedingten “Zusammenlebens” und der daraus resultierenden Symptomatik, was ich ziemlich psychopathisch finde, wenn ich mit meinem Verdacht richtig tippe – Ein Brückenbau in die Richtung zur Entwicklung unserer Vernunftbegabung habe ich jedenfalls nicht gelesen!? 👋🙂

            Die Natur hat wirklich nur bis Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”) etwas damit zu tun.😎

          • An die Folgeleser: ich sehe in dem Beitrag von hto astrein das hier:

            Categorization of people as interchangeable members of an outgroup promotes a (…)
            response characteristic of vigilance and alarm

            Und genau deshalb ist das Internet heute in so weiten Teilen toxisch. Man nehme eine allgemein akzeptierte “bösen Outgroup”, – hier eben Psychopathen – und sage, Person X gehöre, aus Gründen so-und-so dazu. Damit macht man sie und/oder ihre Ansichten zu Freiwild. (denn böse Menschen und Dinge muss man bekämpfen, richtig?)

            Mir ist egal, warum jemand soetwas tut, weil ich weiß, dass man keine besonderen Merkmale braucht um dazu fähig zu sein, und genau deshalb hat es in der Geschichte die verschiedensten Verrücktheiten gegeben: Inquisition, Hexenverbrennung, Nationalsozialismus, Versklavung etc.. Alles basiert auf Spaltung und Angst.

            @hto: Ich entschuldige mich für die “Bloßsstellung”, ich möchte ihnen keinen sauren Magen machen. Ich habe eher das Gefühl, sie seien bitter enttäuscht von der Weltordnung. In meiner Vorstellung wurden Sie vielleicht wiederholt über den Tisch gezogen von “Psychopathen” und haben festgestellt, dass “Anteile” dieses ihnen “fremden” Denkmuster “überall” und “systemisch” vorhanden sind.
            Ich vermute auch, dass Sie viel darüber lesen, da die Begriffe, die Sie verwenden, sehr aus der Bildungssprache stammen. Ich will nur sagen: Ich verstehe ihre (mutmaßliche) Sehnsucht nach einer “gerechteren Welt” gut.

            Viele Grüße

          • @Brückenbauer: “Mir ist egal, warum jemand soetwas tut, …”

            Mir eben nicht, deshalb reagiere ich auch, wenn jemand “Brücken baut”, also Verständnis für dieses zeitgeistlich-reformistische System propagiert.

            Brückenbauer: “Und genau deshalb ist das Internet heute in so weiten Teilen toxisch.”

            Falsch! Als das Internet seine Pforten für Alle öffnete und die Spinner, Heuchler und Lügner das “Zeitalter der Kommunikation” ausriefen, da war mir schon klar: Das Bewusstsein / die systemrational-gepflegte Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” ist nicht bereit und deshalb absolut inkompatibel mit den daraus resultierenden Möglichkeiten wirklich-wahrhaftige Vernunft auszubilden.

            Tatsächlich entwickelt/globalisiert sich alles weiterhin im Sinne der gewohnt-psychopathischen Konfusion des imperialistisch-faschistischen Erbensystems, selbst die Schuld- und Sündenbocksuche funktioniert weiter fabelhaft, wie Du ja auch aufzeigst: “… und genau deshalb hat es in der Geschichte die verschiedensten Verrücktheiten gegeben: Inquisition, Hexenverbrennung, Nationalsozialismus, Versklavung etc.. …”

            Die URSACHE aller symptomatischen Probleme unseres “Zusammenlebens” wie ein wachstumwahnsinniges Krebsgeschwür, ist der kapitulative Glaube an den nun “freiheitlichen” WETTBEWERB (und die dazugehörige Überproduktion von systemrationalen Kommunikationsmüll).

          • Psychopathen sind Menschen die sich nicht vorstellen können/wollen, dass ein Zusammenleben OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik wie Egoismus und/oder Steuern zahlen organisiert werden kann/muss – gelernte Psychopathen, mit allerhand Ballast an systematisch-hierarchiescher Bewusstseinsbetäubung, woraus die wildesten Verschwörungs- und scheinbar vernünftigsten Rationalisierungstheorien entstehen (Ent- und Überbevölkerung)!!!

          • @Brückenbauer: “Mir ist egal, warum jemand soetwas tut, …”

            Mir eben nicht, deshalb reagiere ich auch, wenn jemand “Brücken baut”, also Verständnis für dieses zeitgeistlich-reformistische System propagiert.

            Ich würde den Menschen auf lange Sicht – auch aus Hoffnung auf eine bessere Zukunft – mehr Potenzial zusprechen. Ich meine herauszulesen, dass Sie das auch tun. Man beachte, dass die “große Zivilisation” enwicklungsgeschichtlich noch sehr jung ist. Was sind denn auf die Geschichte des Lebens bezogen ein paar tausend Jahre?

            Tatsächlich entwickelt/globalisiert sich alles weiterhin im Sinne der gewohnt-psychopathischen Konfusion des imperialistisch-faschistischen Erbensystems

            Aus den Begriffen die Sie verwenden und den Stellen, an denen Sie wiedersprechen (weiter kann ich ja nicht blicken), leite ich ab, dass das die moderne Problematik der gescheiterten Kommunikation als “diktiert und gewollt” sehen. Im Begriff des Systems steckt Absicht.
            Ich glaube auch, dass hier der eigentliche Streitpunkt von uns beiden liegt. Ich glaube nämlich nicht (mangels besserer Beweise), dass es sich um eine “Schattendiktatur” handelt, eher ist es eine Art unpersönliche Eigendynamik.
            Echter Faschismus ist möglich, wenn die Bevölkerung bereit dazu ist. Vor dem zweiten WK war in Deutschland eine große Krise und Armut, die Leute sahen keinen anderen Ausweg. Aber obacht: Nur weil etwas nachvollziehbar ist, ist es nicht legitim. Die Menschheiit hat (hoffentlich) daraus gelernt.

            Ich darf sie aber auf ihren sehr abwertender Schreibstil hinweisen, ich finde Sie könnten ihre Punkte besser zum Ausdruck bringen, wenn sie den Schwerpunkt auf Klarheit legen würden. Bei mir entsteht der Eindruck, ihre Absicht wäre zu vermitteln, wie überlegen ihr Wissen ist und andere runter zu machen, in diesem Fall mich. Ich finde das sehr unangenehm.

            Es wäre z.B. nett, wenn Sie erklären, was sie mit Begriffen wie “konfusionistisch” usw. eigentlich meinen, anstatt pauschal Beleidigungen auszusprechen.

            Eine Ausschweifung: Bei mir ist der Wunsch auf eine Zukunft über die Erde hinaus vorhanden, denn eines Tages wird unser Planet auf ganz natürliche Weise nicht mehr sein.
            Falls dieser Wunsch – und das bleibt abzuwarten – wirklich und echt in uns ist, dann kommen wir an einer zunehmend komplexen und kooperativen(!) Zivilisation, die den Sprung ins Weltall schafft nicht vorbei. Nur ist das noch ein langer Weg und ein offenkundig dringender Schritt wäre, dass der einzelne der Zivilisation auch trauen kann.

            Ich lese das bei ihnen heraus unter

            Als das Internet seine Pforten für Alle öffnete (…) das “Zeitalter der Kommunikation” ausriefen, da war mir schon klar: Die (…) Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” ist (noch?) nicht bereit (gewesen?)

            Wodurch könnte es Bereitschaft erlangen? Ist es denkbar, dass durch die Erfahrung damit (wie lange gibts das jetzt? 20 Jahre?) diese Bereitschaft entshet?

            Ja, wir sehen einiges davon. Hier sind wir ja einigermaßen auf linie. Erste Ansätze sind ja da, sonst wären wir nicht soweit gekommen. Ich habe an Projekten mitgewirkt, bei denen lokale Gruppen über social Media zusammengekommen sind und dann kooperativ und ehrenamtlich Projekte von und für die Gemeinschaft umzusetzen. Es handelt sich heute um einen e.V. aus über 1000 Mitgliedern. Das zu pflegen und zu verwalten und in stand zu halten erfordert Engagement und Kompetenz. Natürlich gibt es auch da Probleme, teilweise auch aus den genannten Gründen, die man klassisch dem “egozentrierten Bewusstsein” zuschreibt, z.B. dadurch, dass man sich gegenseitig unlautere Motive unterstellt und über gewisse Dinge streitet. Aber der Gegenstand ist recht konkret und weil die Sache im Vordergrund steht, schafft man die Einigungen “über das eigene Ego hinaus” dann doch irgendwie, vorallem weil viele sich ehrlich für die Sache interssieren. Auch hier wieder: eine langfristig angelegte Sache, an der sich niemand (durch rechtsform) persönlich bereichern darf.
            Das Klima eines Netzwerks hängt m.E. sehr von den Bedingungen und seinem Zweck ab und “Muster” die man oft einer “Verschwörung durch Eliten” andichtet habe ich aufgrund dieser Erfahrung (von Gründung an dabei) als “emergente Phänomene” erlebt. Wenn etwas problematisch sein kann (aber nicht unlösbar), dann vielleicht kulturbedingte Einstellungen zu eigenen und fremden Fehlern, einer Scham, sich dumm anzustellen, der Bemühung sein Gesicht nicht zu verlieren usw.

            Ein weiterer Wunsch meinerseits wäre, dass menschliches Leben qualitativ lebenswert ist (und weil wir zu einem umfassenden Bewusstsein fähig sind, hängt für mich auch der Wunsch dran, dass wir Leben im Allgemeinen würdigen – mindestens aus der Einsicht heraus, dass wir von einer komplexen Natur außerhalb der Zivilisation abhängig sind, besser noch aus Respekt davor, dass andere Lebensformen ein ähnliches Qualiabewusstsein haben, wie wir). Auch davon sehe ich in der Welt einiges, es gibt durchaus Menschen die sich dafür engagieren.

            Kommen wir aber zurück in die heutige Zeit. Als jemand, der von der Leistung seiner Eltern profitiert (und meine Eltern kamen mit nicht mehr als einem Koffer nach Deutschland) bin ich natürlich befangen. Ohne das hätte ich einige Freiheiten im Leben nicht gehabt und darüber bin ich sehr glücklich und würde es meinen Kindern (sollte ich mal welche haben) gerne auch ermöglichen können. Ich finde also, dass Erbschaften wichtig sind, um den Zeithorizont von menschlichen Denken zu erweitern. Wie bereits erläutert, zahlt sich “Verhalten nach psychopathischem Muster” genau dann besonders aus, wenn der Zeithorizont sehr kurzfristig ist. Die haben mehr von Gelegenheiten mit hohem Risiko und hoher Rendite als von langsamen Aufbau über mehere Generationen. Man kann natürlich argumentieren, dass es dann auch “psychopathische Familien” geben kann, die nur im Blutsverwandtenkreis langfristig und empathisch denken, aber das ist nicht mein Punkt. Ein klinisch psychopathischer Mensch würde das nicht tun und hätte von sich aus eher kein Interesse an Familie.

            Nun: Die Vorstellung, dass “psychopathische Eliten” durch “Maßnahmen” die Menschen durch “Angst” kontrollieren und Regieren und dieses Art Ende absichtlich herbeiführen wollen – das ist an sich eine angstfördernde Vorstellung. Selbst wenn sie wahr wäre – die Ohnmachtsvorstellung macht apathisch.

            Wie gesagt, man muss nicht klinisch als Psychopath diagnostiziert werden um anderen Menschen großen Schaden zuzufügen. Deshalb nehme ich das nicht als Kriterium.

            Ignoranz ist eine Waffe: Wenn wir aus der Geschichte nicht lernen, wird sich Geschichte wiederholen, bis wir aus ihr lernen.

            Schuld- und Sündenbocksuche funktioniert weiter fabelhaft, wie Du ja auch aufzeigst:

            Ich denke auch, wir sind hier im Grundgedanken nicht so weit voneinander entfernt. Es ist richtig, dass heute statt Hexen andere Sündenböcke herhalten. Aber wie wurde der Hexenglaube überwunden? Durch Aufklärung. Heute glauben nur wenige noch an Hexerei. Warum wissen wir heute von der Gräueltat? Durch Geschichtskunde. Etwas dearartiges wurde also im Einzelfall immer wieder überwunden, aber eben noch nicht im Muster (das wie in der Studie vorgstellt nicht nur geistig veränderte Menschen betrifft, ja nicht einmal von “Kranken” ausgehen muss). Es handelt sich um eine sehr gefährliche Eigendynamik, die unter bestimmten Umständen auftreten kann. Aufgeklärt wäre, hier anzusetzen.

            Die URSACHE aller symptomatischen Probleme unseres “Zusammenlebens” wie ein wachstumwahnsinniges Krebsgeschwür, ist der kapitulative Glaube an den nun “freiheitlichen” WETTBEWERB

            Was zur Zeit passiert ist ja gerade die Erkentnis (Sie können heute problemlos eine Untergangsstimmung vermitteln), dass unserer Lebensweise ein kolossales “Legitimationsproblem” hat. Aus dem ganz einfachen Grund, weil wir mit Sicherheit wissen, dass wir unseren Materialismus nicht langfristig aufrecht erhalten können und im Gegenteil die Lebensqualität zukünftiger Generationen einschränken. Diese Erkentniss ist im Ansatz vielleicht 100 Jahre alt und erst in den letzten 20-30 Jahren richtig populär geworden. Man bedenke wie kurz das eigentlich ist (aber auch wie schnell der Schaden sich ausbreitet). Viele Menschen reagieren auch: Man schaue sich den trend zum Vegetarismus und Veganismus an. Selbstverständlich muss mehr passieren und selbstverständlich ist das ein Problem, aber da wird auch kaum jemand wiedersprechen.

            Ich denke, die meisten Menschen haben das Problem erkannt, das durch die Wucherungen des Wirtschatfssystems entstehen. Was ich seltener sehe ist der Gedanke an den Zeithorizont. Markt- und Geldsysteme entstehen unabhängig in vielen Gemeinschaften, das turbowachstum heute hängt ja auch an dem Gedanken, dass unser Geld morgen schon weniger wert ist, weshalb man kurzfristig “so viel wie möglich” ergattern will. Lieber gestern als heute, lieber keine Gelegenheit verpassen. Diese Fokussierung war erfolgreich als es um schnelen aufbau ging, aber sie wird es in Zukunft nicht sein. Das finde ich als Detail sehr viel Problematischer als die Frage “Marktwirtschaft nach x, y, oder z”, weil x,y,z Konsequenzen davon sind. Ich denke, dass diese Einstellung sich langfristig auch ändern wird, weil die kurzfristige variante sich früher oder später entweder selbst frisst oder ersetzt wird (hoffentlich letzteres). Das jedenfalls wäre meine Überzeugung dazu und deshalb reproduziere ich das hier im Forum. Vielleicht ließt es ja jemand und setzt es um?

            Gerne können Sie mich auch persönlich kontaktieren, ich möchte hier den Artikel nicht zuspammen.

          • @hto

            Ich glaube, ich verstehe endlich was Sie eigentlich meinen:
            Was Sie sagen ist, dass nicht klinisch psychopathische Menschen Denkweisen internalisieren, die man ansonsten bei Psychopathen ansiedeln würde, bzw die sich mit dem Denkmuster (eigennützig, anderen gegenüber indifferent, manipulativ…) decken. Gemeint sind aber die rationalen Entscheidungsprozesse, die in der Wirtschaft sehr verbreitet sind. Rational bedeutet fokussierung auf Geld und eigenen Vorteil. Das fängt an bei Täuschung in der Werbung, über Beseitigung und Ausgrenzung von Konkurrenten bis hin zu Dingen, die ins Strafrecht fallen. Man muss also nicht “klinisch” Psychopathisch sein um eine gleichartige Wirkung zu haben.
            Dass so viele Menschen das “hinnehmen” und “normal finden”, da es sich “rational begründen lässt” ist die eigentliche seelische deformation. Ich verstehe den Punkt, kein schlechter.

            Klinische Psychopathen _können_ in solchen Umfeldern u.U. besser funktionieren, tuen sie aber oft mangels bestimmter Eigenschaften, wie Selbstkontrolle nicht, wodurch etwas entsteht (“Normalos im Wettbewerb”), das sich wie eine “sekundäre” Art Psychopathie verhält, im eigentlichen Sinne des Begriffs aber keine ist.

            Lassen Sie sich die Überlegung meinerseits bezüglich des Zeithorizonts mal eingehen, ich sehe da definitiv einen Zusammenhang.

            Interessant ist auch das hier:
            Reproduktiver Erfolg von Menschen mit klinischen Merkmalen in “rauen” Umgebungen

            Dass die Umgebung zunehmend Rauer wird würde diese Merkmale zunehmend erfolgreich machen und damit mutmaßlich auch häufiger. Berechtige Sorge?

            Brücke gebaut?

            Viele Grüße

  3. “… sind die Grundpfeiler der Psychopathie eine Mischung aus verschiedenen Persönlichkeitsstörungen.”

    Für die Profit- und Konsumautisten dieser Welt- und “Werteordnung” ist das “Individualbewusstsein” der Grundpfeiler aller Störungen/”Normalität” in allen denkbaren …losigkeiten!

    • Ich finde die Verwendung der Bezeichnung “Profit- und Konsumautisten” extrem beleidigend Autisten gegenüber. Sie unterstellen damit nämlich, dass Autisten kein Interesse an anderen Menschen hätten. Und da kann ich als betroffenes menschliches Wesen entschieden widersprechen, Autisten sind durchaus an ihren Mitmenschen interessiert. Das Desinteresse das wir immer wieder zu zeigen scheinen hat etwas damit zu tun, dass viele Autisten die über genug Geistesschärfe verfügen um an der Gesellschaft in der gleichen Weise wie NTs teilhaben zu können aufgrund unserer verminderten Fähigkeit die Gefühlslage des gegenüber instinktiv zu erfassen wenn wir ihn nicht kennen scheinbar ohne Empathie agieren oder soziale Konventionen nicht vollumfänglich berücksichtigen. Das hat nichts mit Psychopathie zu tun sondern damit, dass wir bevor wir uns mit solchen Dingen befassen können erst einmal lernen müssen wie wir unsere Wahrnehmung sortiert bekommen. Mich hat es zum Beispiel fast 10 Jahre gekostet bis ich nicht mehr so schnell auf Provokationen reagiert habe. Und in der Zwischenzeit wird man gemobbt und gemieden. Ich wäre erstaunt wenn sie bei einer Behandlung durch ihr nichtfamilieres Umfeld nicht ein Stück weit das Interesse an den Menschen verlieren würden. Tatsächlich reagieren viele Autisten sehr sensibel auf Umweltreize und wenn man Geduld hat und uns die Möglichkeit gibt solche Dinge zu lernen können wir sehr empathisch sein und äußerst angenehme Freunde und Partner. Weil wir unsere Umgebung nun einmal sehr genau im Auge haben. Ich bitte sie darum in Zukunft solche Unterstellungen zu unterlassen, da sie jeglicher Grundlage entbehren, wenn man sich näher damit befasst.

  4. Martin Holzherr,
    sehr guter Beitrag, ausführlich und einsichtig.
    Ergänzend dazu,
    der Begriff Alpha-Männchen beschreibt herausragende Eigenschaften, überdurchschnittliche Willenskraft, gepaart mit Visionen.
    Die Geschichte benennt solche Persönlichkeiten mit „der Große“.
    Dazu gehören Alexander der Große, Karl der Große, Friedrich der Große, Napoleon und das Negativ Beispiel nicht zu vergessen, Joseph Stalin, der sich selbst als Genius der Menschheit bezeichnete.
    Aber, um wissenschaftlich zu bleiben, wo liegt die Grenzlinie zwischen einem ehrgeizigen Menschen und einem Psychopathen. Mit Joseph Stalin habe ich ja schon ein Negativbeispiel gebracht.
    Was sind die Kennzeichen , die den „übertriebenen Ehrgeizling“ von einem zielstrebigen Menschen unterscheiden.

    • Nicht nur Stalin ist hier Negativbeispiel: alle von Ihnen genannten hatten ja wohl kein Problem, Menschen massenhaft gegeneinander inden Krieg und Tod zu führen!

    • Wer könnte so verrückt sein zu glauben, dass Alexander der Große, Karl der Große, Friedrich der Große und Napoleon keine Negativ-Beispiele für “Psychopathen” sind. Warum? Weil die Blutbäder, die sie inszeniert haben für eine “bessere” Ideologie, eine “bessere” Vision von Welteroberung standen?
      “Ideologie” (im Gegensatz zu nichtentfremdet: Neugier) ist die konstruktivistische Grundlage aller Psychopathologie.

      Bitte aufwachen: die “Kultur- und Zivilisationsgeschichte” der letzten 5.000 Jahre ist ein einziges – permanent zunehmendes – Blutbad auf diesem Planeten!
      Unsere Spezies ist vorbewusst und vorzivilisiert (HighTech-Barbarei) und steht kurz davor, sich und ihre Kinder zusammen mit ihrem Planeten selbst zu vernichten (Lit.: Selbstverbrennung, Hans Joachim Schellnhuber).

      Alles Andere ist Realitätsleugnung, Wunschdenken, Verantwortungsverschiebung. Ohne Sklaven keine Sklavenhalter und umgekehrt. Nach der Leibeigenschaft und der “Sozialökonomischen Abhängigkeit” kommt mit der Digitalisierung die mentale Domestizierung:
      die höchste Form der Sklaverei, weil das Arbeitslager keine Kosten für Wachtposten mehr hat.

      Wir alle sind in einer Kultur sozialisiert, die Forscher einhellig “entfremdet” nennen. Wir sind die Endverbraucher dieses Planeten. Wir sind die Mutanten.
      Die einen wissens, die anderen wollens nicht wissen.

      Die ausserirdischen Zivilisationen wissen es. Deshalb landen die hier nicht.

      Der Weg aus der Entfremdung würde m.E. 5-6 Generationen disziplinierte globale Selbstheilung der Spezies voraussetzen. Sehe ich bei dieser Spezies aber eher nicht, zumal das Zeitfenster schon zu ist.

  5. Zu hWied:
    Die Grenze liegt wohl in der jeweiligen Gesellschaftsform bzw. ihren Werten.
    Psychopathen benötigen wie Pilze einen bestimmten Biotop um zu wachsen. Ich glaube nicht an “psychopatische Gehirn” denn vieles was in der Tabelle oben aufgezählt wird sind Eigenschaften von gewöhnlichen EGOS ,also anerzogen bzw. durch die Umwelt geformt. Stalins EGO war ein versoffener Vater und sein daraus resultierendes tiefes Misstrauen zu dieser Welt, wahrscheinlich auf Grund vieler innerer Verletzungen. Die Umwelt das SEIN, die Möglichkeit all die inneren Verletzungen ausleben zu können, machts auch. Wenn man erkennt, dass man mit Lügen, Manipulationen, Betrügereien etc. sozial aufsteigen kann incl. auch reicher wird, wird man nach diesen Werten leben und handeln. Psychopathen sind also, wahrscheinlich auch durch ihre schnelle Auffassungsgabe ,befähigt die Spielregeln der Macht zu erfassen und umzusetzen in dem sie auch die Doppelmoral dieser Gesellschaft durchschauen und ausnutzen.

  6. Paar Sachen passen bei mir, paar nicht. Einerseits ein Hinweis darauf, dass es tatsächlich eine Verschaltung verschiedener, voneinander nur lose abhängiger Hardware-Bauteile ist, andererseits darauf, dass es sich um ein Spektrum handelt, bei dem viele Regler unterschiedlich stark verschoben werden können. Es gibt da so eine kostenlose Software namens MakeHuman, da kann man einfache 3D-Figuren für Spiele und Grafiken basteln, dort bestimmt ein Schieberegler die Körperfülle, der andere die Extreme von weiblich bis männlich, ein dritter die Nasenlänge. Wer sich veranschaulichen möchte, wie die Psyche funktioniert, kann sich das Ding gern kurz runterladen, denn unser Köpfchen scheint so ähnlich zu ticken. Die Kunst imitiert das Leben, um gleiche Resultate zu erzielen, findet man manchmal ganz unabhängig und unbeabsichtigt analoge Methoden. Nicht immer, doch der Vergleich lohnt.

    Nach dem, was ich gelesen habe, können psychopathische Superkräfte oft nützlich sein – ein Feuerwehrmann, der sich für Gott hält und keine Angst kennt, hechtet mutiger in die Flammen. Man braucht auch ein gewisses Maß an Skrupellosigkeit, um bei Anderen Skrupel zu erhalten, der Staat zum Beispiel hat ein Gewaltmonopol, um den Großteil von uns an Gewalt zu hindern und vor ihr zu schützen. Auch das Rechtssystem funktioniert am besten, wenn es nicht mit emotionellen Konzepten wie Schuld, Sühne, Gut, Böse arbeitet, sondern eiskalt abwägt und Kosten-Nutzen-Rechnungen aufstellt. Dabei kann nämlich durchaus rauskommen, dass die Gesellschaft am meisten davon profitiert, wenn alle schön lieb zueinander sind, mit Zuckerbrot motiviert werden, und die Peitsche nur eingesetzt wird, wenn einer vergisst, dass mehr als genug Zuckerbrot nicht zu wenig ist. Bei diversen Fürsten und Staatslenkern gehen Grausamkeit und Kompetenz oft Hand in Hand, einfach, weil die Welt in der Höhle anders funktioniert, als die Welt da draußen, wo die Säbelzahntiger unterwegs sind und der Mensch des Menschen Zombie ist, denn Zombies entstehen durch beidseitigen Mangel an Empathie – man nimmt das Menschliche im Anderen nicht mehr wahr und behandelt ihn dementsprechend. Ein Staat überlebt aber draußen nur als Zombie, hungrig und gierig, unter den anderen Zombie-Staaten, wir versuchen das gerade zu ändern und üben Völkerverständigung, noch riecht das Ganze aber sehr nach Noob. Serienmörder zeigen oft typische Verhaltensweisen von Jägern, von Leuten, deren Mentalität auf einen Mittler zwischen Stamm und Außenwelt eingestellt ist: Sie sammeln Trophäen, protzen mit ihren Taten, wollen Anerkennung, innen Held, draußen sich selber Staat, nur ist ihr Konzept von Innen und Außen eher so… alternativ. Im Grunde ist der einzige Unterschied zwischen ihnen und dem Typ, der sich Bambi aufs Autodach schnallt, das Beuteschema. Wir sind Gelegenheitspsychopathen, und wenn wir als Gesellschaft handeln, kollektiv, sind wir es die meiste Zeit. Der Psychopath fühlt für Sie, was Sie für die Kids fühlen, die in irgendeinem Sweatshop in Indien Ihre Klamotten nähen, nur würden Sie auf sozial schalten, würden sie den Kids begegnen – er nicht. Der Serienmörder verspürt beim Morden so viel Mitleid, wie Sie beim Shoppen. Die Grenze zwischen Psychopath und „sozial“ verläuft durch unsere Köpfe, nicht zwischen den Menschen, wir alle schalten hin und her, wie es gerade passt. Nur bemerken wir negative Eigenschaften nur dann, wenn sie uns stören, und wenn den Psychopathen fremdes Leid nicht stört, bemerkt er seine negative Seite kaum und hält sich genauso für toll, wie Sie und ich und Staat und Gesellschaft.

    Das Grundmuster ist das gleiche, wie bei allem anderen im Universum: Die Heile-Welt-Blase in der Hölle. Jemand muss diese Blase nach Außen verteidigen können, nach Spielregeln der Hölle. Im Innern braucht es ein stabiles Netzwerk, ein System, das die Blase erhält. Und das funktioniert durch eine Staffelung der Höllen – wenn mich Papi verkloppt, wenn ich mit Fremden rede, habe ich zu viel Angst, mit Fremden zu reden, bewege mich in sichereren, heileren, weniger gefährlichen Bahnen, muss zwar etwas diffuse Angst ertragen, dafür aber ein langes Leben lang, und mein stabiles, vorhersagbares Verhalten erhält die Stabilität der Blase und schützt alle vor dem Platzen und den fremden Dämonen der Hölle. All die Regeln und Gesetze werden durch Furcht vor Psychopathen erhalten, Leuten, die auf Regeln und Gesetze pfeifen und auch willkürlich und unberechenbar handeln können, wenn sie eine Schwäche wittern – ob’s die domestizierten in Uniform und Amt sind, meist eher Psychopathen-Imitatoren, die nur einige Handlungsmuster für den Beruf abgekupfert haben, weil Superkräfte halt nützlich sind, oder die verwilderten, für die zwischenmenschlicher Umgang gleich nationaler Außenpolitik ist. Der echte, doch domestizierte Psychopath wird die Kriterien aus der Tabelle nicht vollständig erfüllen, selbst wenn er Vlad der Pfähler heißt. Andererseits wird niemand Boss, der nicht weiß, wann zumindest ein Wink mit dem Pfahl angesagt ist. Vielleicht stimmt aber auch mit der Tabelle was nicht, vielleicht gehört das eine oder andere Kriterium gar nicht rein. Psychologen sind auch nur Menschen, sie wollen den Psychopathen böse haben, also verweigern sie ihm Eigenschaften, die ihr Narzissmus an ihnen selbst super findet – kann auch sein.

    Die mit Psychopathie verbundene Neigung zu Sadismus dürfte ein Konstruktionsfehler sein, dadurch entstanden, dass die Natur stets aus dem improvisiert, was sie gerade vorfindet – wir sind einfach zufällig von einer Umwelt in die andere gestolpert und wurden jedes Mal aufs Neue mit dem Holzhammer zurechtgebogen. Die in der Tabelle aufgeführten Eigenschaften sind die einer Katze, eines Raubtiers, das oft allein unterwegs ist. Wenn das Raubtier sozial wird, werden die besten Jäger und Krieger zu Anführern, und die Natur modifiziert die Eigenschaften, die sie bei ihnen übersteigert vorfindet, so, dass sie sich in der neuen Rolle nützlich machen. Die stärksten Jäger und Krieger sind in der Affenwelt die Engelscharen, die Ritter, die sich um den Alpha-Gottkönig scharen, und die müssen der eigenen Bevölkerung Furcht einflößen, um sie gefügig zu halten, zeigen durch Grausamkeit, durch die Fähigkeit, sich über alle Regeln zu erheben, eigene zu machen und durchzusetzen und mit allem durchzukommen, ihre Macht und Autorität. Doch wer Macht hat, kann den Stamm auch als Silberrücken verteidigen, deswegen werden unsere Stalins und Jahwes auch innig geliebt und bewundert. Die Psychopathie ist eine Kategorie, die Psychologen gerade deshalb von der anderen willkürlich konfigurierten Pampe im Hirn unterscheiden können, weil sie oft nützlich war und das Gehirn darauf eingestellt ist, die Hirnkomponenten immer wieder nach diesem Muster zusammenzufügen. Deswegen sind wir aber auch von ihnen fasziniert – Macht hat nun mal diese Auswirkung. Sowohl bei den domestizierten, wie auch bei den verwilderten Varianten.

    Wie mächtig die Hypnose der Macht ist, zeigt sich, wenn man sie subtrahiert. Die kleinen, machtlosen Psychos aus der Hood werden aus der Gesellschaft ausgeschlossen, voller Ekel betrachtet und bekommen so viel Mitleid und Zartgefühl ab, wie sie selber aufbringen – die Gesellschaft neigt generell dazu, Schwachen gegenüber wie ein kollektiver Psychopath zu handeln, weswegen sie auch oft Angst vor ihnen hat, denn Zombifizierung beruht auf Kraft und Gegenkraft, beide Seiten schaukeln sich hoch. Der nicht mehr als Psychopath eingeordnete, doch verwandte Fall des kleinkarierten Korinthenkackers, der statt Gefühle Regeln hat und gleich hysterisch nach Staat und Höllenstrafen ruft, wenn sie gebrochen werden, ist auch ein gutes Beispiel – solche Leute werden gefürchtet, doch auch verachtet, von Natur aus sind sie Psychopathen-Sidekicks, die Igors des großen Dracula – die Verachtung erhält Draculas Macht genauso wie die Furcht vor den Regeln, die sie als seine Avatare durchsetzen, sie verhindert, dass sie übermütig werden, nach seinem Thron greifen und so die soziale Ordnung stören. Serienmörder sind auch oft Tüftler, Paragraphenreiter des Todes, sie wiederholen ihre Taten, weil keine davon ihrem kleinkarierten Perfektionismus gerecht werden kann. Sie sind an sich totale Langweiler, es gibt wohl kaum etwas Einfallsloseres oder Schwierigeres, als Menschen weh zu tun – wir alle schauen Snuff, alias Nachrichten, weil wir Sadisten sind und sie es die meiste Zeit sowieso selber machen. Ich hab kürzlich Halloween Kills gesehen – Micky sticht Leute ab, als würde er in der Kantine Butterbrote schmieren, während die ganzen aufgescheuchten Hühner mir in Dauerschleife vorgackern, wie böse der sei – danke, ist mir nach dem ersten Mord schon aufgefallen, jetzt haltet alle die Klappe, gefühlsduselig werden könnt ihr, wenn der Kerl erledigt ist, schade um ihn, irgendwie ist er mir sympathisch, aber so ein Messerchen tut nun mal mehr weh als eure Dämlichkeit, einfache Kosten-Nutzen-Rechnung. Normalos laden den Serienmörder mit Zauberkräften auf, einer Macht, die aus ihren Köpfen in filmische Fantasiefiguren strömt. Ein Psychopath würde sich von ihm zu einem Spielchen herausgefordert fühlen und hätte, selbst in der Filmrealität inklusive echter Zauberkräfte, keine Probleme, den Langweiler aufzuhalten.

    Ist etwas zerfahren, der Text, sorry. Ich hab’s eilig, ich muss etwas ansatzweise Empathisches für einen Menschen tun, den ich sehr häufig am liebsten erwürgen würde. Schätze mal, der Unterschied zwischen dem Normalo und dem Psychopathen ist – der Psychopath ist weniger. Im Normalo laufen die gleichen Programme, nur können sie sich nicht so wichtig machen, weil andere Programme mit laufen, ihnen Konkurrenz machen und sie zügeln: Psychoanalyse passt also zum Hirnscan, da ist auch eher zu wenig als zu viel da. Ein Vorteil von einem kaputten Hirn wie meinem ist, dass ich mir einen ganzen Zoo aus Persönlichkeiten anlegen konnte – der Psychopath, der Mystiker, der fürsorgliche Familienmensch, der Spießbürger. Ich nehme keinen von ihnen besonders ernst, bin aber von Zeit zur Zeit sie alle, mit fließenden Übergängen. Es dürften alles Archetypen sein, Standardprogramme, die für bestimmte Gelegenheiten und Funktionen designt wurden und immer wieder neu konfiguriert werden. Also, eigentlich hätte ich noch viel Zeit, aber ich muss mich trotzdem beeilen, weil die zurzeit dominante Persönlichkeit die Verbaldurchfall-Nervensäge ist, und wenn ich einmal angefangen habe… Ruhig. Brav. Mach Sitz. Aus.

      • Danke Paul, selten mit mehr Freude gelesen. Wenn man sich jetzt eine bestimmte Persönlichkeit aus diesem Zoo nimmt, ihn manipuliert, beeinflusst, aufstachelt, klein macht, umdreht u.s.w. Wer das beherscht wird Herr der Psychopathen. Und wenns schiefläuft, der nächste bitte…… Bist du Wahnsinnig, was schreibst du da, sofort aufhören. Du hast grad mal Hauptschule, lieber nicht

    • An Paul S: So ein viel zu langer, kompliziert formulierter Text liest niemand. Wenn die in den Schachtelsätzen verklausierten Gemeinplätze wegfielen, könnte man den Sinn Ihrer Ausführungen erahnen. So aber ? Nein! Ich weiss wirklich nicht, was Sie konkret u n s weismachen wollen. Sie kommen vom Hundertsten ins Tausende, bringen zuviele Themen durcheinander > bleiben Sie beim roten Faden, erzählen Sie uns nicht Ihr ganzes Zickzackleben mit selbstgebastelten Fremdwörtern. // So Forumspalten dienen nicht zum Dozieren, sondern auch dem allgemeinen, nicht verakademisierten Publikum, sollten eine Begrenzung von 600 Zeichen haben.

  7. Psychopathie ist ein Spektrum und das „richtige“ Spektrum ist der Schlüssel zum Erfolg eines Psychopathen im Beruf
    In der von Ronja Völk aufgeführten Liste von 20 Psychopathie-Merkmalen, sind einige absolut inkompatibel mit einer Karriere als Unternehmensführer, andere aber sind damit verträglich und problematische Psychopathie-Merkmale wie Impulsivität werden bei im Beruf erfolgreichen Psychopathie meist überdeckt durch ein anderes Merkmal, das typisch ist für Psychopathen: ihre berechnende Vorgehensweise in Beziehungen – auch in geschäftlichen Beziehungen. Im Artikel “Successful psychopaths” coping with the crisis findet man dazu folgendes Beispiel:

    „Einkaufsmanager, die Merkmale des Typs ‚erfolgreicher Psychopath‘ aufweisen, also zu impulsiven Reaktionen neigen und unerwartetes Verhalten bestrafen wollen, können durch geschickten Umgang mit ihren Emotionen und kurzfristige Kooperationen mit Geschäftspartnern eine taktisch günstigere Verhandlungsposition einnehmen. Als Beispiel nennen die Forscher den Fall, in dem ein Lieferant die Preise opportunistisch und unerwartet um 30 Prozent erhöht hat.Der jeweilige Einkaufsleiter – einer mit psychopathischen Zügen – wollte sich für diese Aktion zunächst direkt revanchieren, hielt sie dann aber für strategisch schlauer mit dem Lieferanten zu „kooperieren”. „Die entscheidende Stärke von Führungskräften mit dunklen Persönlichkeitsmerkmalen ist, dass sie trotz geringer Empathie sehr berechnend sind und Menschen viel besser manipulieren können als ihre Kollegen ohne dunkle Charakterzüge”, erklärt Timmer.

    Gefühle können uns im Wege stehen
    Rationalität ist des Menschen grösste Stärke wenn es um Entscheidungen geht. Und Rationalität läuft darauf hinaus, in Entscheidungssituationen abzuwägen zwischen dem dafür und dawieder mehrer Alternativen. Wer einen kühlen Kopf bewahrt in diesem Prozess, der entscheidet sich meist besser. Gefühle können aber dies genau verhindern, dies nämlich, dass man einen kühlen Kopf bewahrt. Besonders Angst und Bedenken aller Art stehen klarem Denken im Wege. Martje Sältz bringt in Angst, Potter? das Beispiel des Extrembergsteigers Alex Honnold, der nach eigenen Angaben selbst in schwierigsten Kletterrouten keine Angst empfindet und deshalb (scheinbar) Unmögliches möglich macht.
    Nun, Alex Honnold empfindet durchaus auch Ängste in seinem Leben – nur eben nicht beim Klettern, wo er sich absolut sicher fühlt. Anders aber scheint das bei Psychopathen zu sein. Bei ihnen spricht man geradezu von einem Defizit an Angst. Sie funktionieren auch dann noch oder gerade dann, wenn andere vor lauter Angst nicht mehr klar, ja überhaupt nicht mehr denken können. Gut formuliert ist das im Forschungsartikel The Fear Factor: Fear Deficits in Psychopathy as an Index of Limbic Dysregulation, wo man liest:

    Die Forschung zeigt, dass Psychopathie als Reaktion auf eine bedrohliche oder ängstliche Situation mit einer verringerten Fähigkeit verbunden ist, negative Valenz zu erleben, eine verminderte autonome Reaktion und Schwierigkeiten, angstbezogene Signale zu erkennen. Darüber hinaus wurde Psychopathie auch mit Anomalien im Angstzentrum des Gehirns, dem limbischen System, in Verbindung gebracht.

    Psychopathische Teilnehmer berichteten, dass sie seltener und weniger Angst hatten als ihre nicht-psychopathischen Kollegen.

    Empfehlung: Wenns gefährlich wird kann’s gut sein einen Psychopathen zur Seite zu haben, denn der ist furchtlos. Doch anschliessend sollte man sich schnell wieder von ihm trennen, denn er ist zum fürchten.

  8. Für Psychopathie gibt es, wie bei fast allen psychischen Erkrankungen eine genetische- und eine Umweltkomponente die sich gegenseitig beeinflussen. In traumatischen Situationen kann eine Abstumpfung der Gefühle oder Verminderung Empathie ein Schutzmechanismus sein. [Artikeltext]

    Die Psychopathie meint ja wörtlich seelisches, geistiges Leiden, sie muss keine schweren Folgen haben und sollte in ihrem Vorkommen nicht vereinfacht, nicht “stereotypisiert” werden, korrekt.

    Auch derart festgestellt, stimmt der Schreiber dieser Zeilen gerne zu :

    Ein Gehirn, das genetisch und architektonisch psychopathisch ist, hat durch ein gutes Umfeld und gute Erfahrungen die Change sich positiv zu entwickeln. [Artikeltext]

    Es gilt sich aus diesseitiger Sicht möglichst (nicht immer ist dies möglich) tolerant und sozusagen neutral zu verhalten, wenn auf Personen getroffen wird, die sozusagen Grenzen nah zu sein scheinen, “OK” sein könnten und vor allem nichts auf dem “Kerbholz” haben, Persönlichkeitsspektren meinend.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    • Aus einer instinktiven Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” wird (Mensch nach seinem ersten und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung), im Sinne von machtorientierter Spaltung und konfusionierter Bildung zu Suppenkaspermentalität (für die “aufgeklärt-zivilisierte” Hierarchie des “gesunden” Konkurrenzdenkens in wettbewerbsbedingter Symptomatik), zwangsläufig eine Welt- und “Werteordnung” in Neurosen und Psychosen, Gewinner und Verlierer, arm und reich, dumm und dümmer – der Kreislauf des geistigen Stillstandes bis zum nun “freiheitlichen” Wettbewerb um materialistisch-bewusstseinsbetäubenden Kommunikationsmüll.

    • Ja, anfällige, auffallende Menschen können sich in positivem Umfeld sicher verbessern, so wie man Tiere und Pflanzen auch optimieren kann, wenn man sie menschlich behandelt und reichlich und gutes Wasser gibt in gutem Boden und optimaler Belichtung. // Ich als viellesender Pensionist mit 45 Arbeitsjahren sehe es so, dass es nun mal Menschen gibt, die von ihrer Genetik her Cheftypen sind, schon im Kindergarten beim Spielen nicht verlieren konnten, so lange eine Arbeitsstelle suchen, bis sie eine gefunden haben, wo sie Chef spielend über andere Leute bestimmen können, derweil halt andere Menschentypen nicht Chef sein wollen, auch weil sie dazu nicht begabt-befähigt sind…> bis als solchen nicht anerkannt würden. // ”Psychopathen” zu Deutsch S e e l e n- kranke haben Argumente, die ernst genommen werden müssen. Das ist der springende Punkt > Die ”normale”, aber grenzwertig schlaue, nicht viel hinter-fragende, hedonistische Konsumgesellschaft der ”schweigenden Mehrheit” stuft dann solche Zeitgenossen als abnorm ein, weil sie in ihrem bequemen, her-kömmlichen, angepassten Denkschema nicht gestört werden wollen. Vorzeigebeispiel ja, wenn man die Leute auf das NT der 4 Evangelien aufmerk-sam macht, dass endlich mal gelesen werden sollte, beginnend mit dem aller- letzten Vers J. 21,25. //Jeder glaubt, ”normal” zu sein, Seelenkranke seien nur andere….. Aha, so geht das? Ja, was ist denn ”normal”? Lastpferd oder Springpferd zu sein? Oder Zirkuspferd? Der Strassenverkehr bietet ja besten Anschauungsunterricht des menschlichen Verhaltens, wo der zu Fuss gehende, dann ins Auto einsteigende Automobilist plötzlich ein anderes, egozentrisches Benehmen hervorkehrt, was er als Fussgänger nie tun würde. Oder wie man sich im Urlaub aufführt. Oder der blanke Neid! = der Minderwertigkeitsgefühle generiert, weil der andere etwas kann, was man nicht kann, aber auch können möchte, man dabei aber nicht sieht, wieviel der andere an Anstrengungen und Fleiss verbraucht hat, derweil man selber nichts geleistet hat. Wer ist da wohl der Psychopath?

      • Liest sich gut, Herr Dörflinger :

        Ich als viellesender Pensionist mit 45 Arbeitsjahren sehe es so, dass es nun mal Menschen gibt, die von ihrer Genetik her Cheftypen sind, schon im Kindergarten beim Spielen nicht verlieren konnten, so lange eine Arbeitsstelle suchen, bis sie eine gefunden haben, wo sie Chef spielend über andere Leute bestimmen können, derweil halt andere Menschentypen nicht Chef sein wollen, auch weil sie dazu nicht begabt-befähigt sind…
        […]
        Der Strassenverkehr bietet ja besten Anschauungsunterricht des menschlichen Verhaltens, wo der zu Fuss gehende, dann ins Auto einsteigende Automobilist plötzlich ein anderes, egozentrisches Benehmen hervorkehrt, was er als Fussgänger nie tun würde.

        Möglicherweise ist es so, dass sog. Cheftypen, Dr. Webbaer hantiert seit langer Zeit mit diesem Begriff ebenfalls, ist eher sozusagen “Graue Eminenz”, Berater und so, dass viele, keineswegs alle, dieser Personen ein ernsthaftes psychisches Problem haben, sie sind oft auch nicht glücklich.
        Bei der “Genetik” wäre Dr. Webbaer vorsichtig.

        Es macht keinen Sinn nach Macht zu streben, wenn die eigene Leistungsfähigkeit derart nicht passt, oder?
        Jedenfalls versteht der Schreiber dieser Zeilen “Cheftypen” so; bemerkt werden dürfen aus seiner Sicht abär auch Talente, die (gerne in demokratischer Umgebung oder (dann wirtschaftlich orientiert) sozial gut sind) leisten können, über besondere Energie verfügen, Leadership beibringen, nicht demagogisch verquer sind; derartige Kräfte gibt es.

        Bei Ihrem Beispiel mit den Autofahrern musste Dr. Webbaer schmunzeln, er teilt Ihre Beobachtung.

        Mit freundlichen Grüßen
        Dr. Webbaer

  9. Die besten Psychopathen
    Psychopathen üben eine beängstigende Faszination aus. Sowohl als überführte Serienmörder (Ted Bundy, Jack The Ripper, Jeffrey Dahmer, Charles Manson, Jack Unterweger) als auch als Filmhelden („ No Country for Old Men“, „Basic Instinct“, „American Psycho“, „A Clockwork Orange“, „Blue Velvet“).
    Das liegt wohl am Wechselbad der Gefühle, das ein Leser oder Kinogänger durchmacht. Es liegt aber wohl auch daran, dass nicht wenige Psychopathen gewinnende Personen markieren können. Jack Unterweger etwa war eine einnehmende Person, der man die Brutalität und Gefühlskälte, die sich in seinen Mordtaten erkennen liess, nicht ansah. Im Gefängnis schrieb er Bestseller, die sogar verfilmt wurden. Und das quasi aus dem Nichts, ohne jede Vorbildung oder vorhergehende Beschäftigung mit Literatur.

    Die Psychopathen aus den Filmen und die bekannten Serienmörder sind aber wohl nicht repräsentativ für den Durchschnittspsychopathen, der ungefähr 1.5% der Bevölkerung und 5% der Unternehmensführer ausmacht. Gehäuft gibt es Psychopathen unter den CEOs, Anwälten, aber auch unter Medienmenschen und Chirurgen. Das scheint auch an positiven Charakterzügen zu liegen wie Durchsetzungsfähigkeit, daran, dass sie nichts aufschieben (warum morgen morden, wenn es heute geht?), daran, dass sie vorwiegend das Positive sehen, nichts Persönlich nehmen, keine Schuldgefühle entwickeln und unter Druck regelrecht aufblühen. Psychopathen können also durchaus Karriere machen und im Beruf erfolgreich sein. Mir scheint: Die Natur/Biologie hat den meisten von uns Angst, Sorge, Gefühligkeit und Mitleid mitgegeben, weil wir Menschen nun mal von Natur aus soziale, kooperative Geschöpfe sind. Doch für den einzelnen Menschen ist das alles nicht überlebenswichtig. Es ist nur überlebenswichtig für die Menschheit als Ganzes.

    • Es gibt wohl auch noch Soziopathen, die mit ihrer Gefühlswelt weit entfernt sind vom Üblichen, bei wichtigen Kräften der Wirtschaft, bei Führungskräften, Ihr Beispiel, Herr “Martin Holzherr”, musste Dr. Webbaer daran denken einige von ihnen kennengelernt zu haben.
      Sie sind idR manipulativ, brechen Vereinbarungen bedarfsweise, haben ein nicht mehr natürlich zu nennendes Interesse an ihrem Fortkommen und funktionieren scheinbar “365/24” im Sinne ihres Fortkommens.
      Die sind keine Psychopathen, einmal aber vielleicht hat Dr. Webbaer einen Psychopathen kennen gelernt, privat, der war manipulativ, wohl auch pathologischer Lügner, sympathisch bis zum geht nicht mehr sozusagen, aber auch betrügerisch und hatte die Angewohnheit bei anderen jeweils schlecht über nicht Anwesende zu reden, eine gewisse kriminelle Energie war ebenfalls vorhanden, besonders erfolgreich war der aber nicht, lol.
      (Dies ist auch der Grund, warum Führungskräfte der Wirtschaft keine Psychopathen sein können oder zumindest sehr oft nicht sind, sie haben mit anderen langfristig (!) auszukommen, sie machen ja immer ihre Deals.)

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

    • Prima Artikel, der das Problem gut in Worte fasst. verstanden habe ich aber den letzten Satz nicht. Es ist sehr wohl für den einzelnen Menschen wichtig. Z.B. um in der Familie den Narzismus zu verstehen.

      • Vielen Dank Steffi Brock
        Beim letzten Satz habe ich mich vor allem auf Kinder bezogen.
        Kinder, die durch Ihren Gehirnaufbau oder ihre Gene eher zu Psychopathie neigen, können durch gute Vorbilder z.B Empathie erlernen und eine soziale Persönlichkeit entwickeln. Einem Kind welches schon immer auf sich selber aufpassen musste oder Traumata erlitten hat, fällt es schwerer soziales Verhalten zu lernen.
        Bei Erwachsenen Psychopathen kann eine Therapie helfen um die eigene Denkweisen zu Verstehen und sich sozial oder „gesellschaftskonform“ zu verhalten.

        Um eine Therapie anzufangen muss aber oftmals ein gewisser Leidensdruck vorliegen (Probleme mit dem Partner/Partnerin, im Job, mit dem Gesetz…)

  10. “Abnormale Formen des Hippocampus und der Amygdala…”
    Wer legt hier die “Norm” fest ? Beim Körper gibt es-siehe das Blutbild- Norm-und Referenzwerte. Das Gehirn hat keine Referenzwerte . So gesehen sind diese sogenannten Persönlichkeitsstörungen eine fiktive Einteilung ohne jedwede qualitative Aussage, gemacht von Menschen die glauben “normal” zu sein. So kann eine Amygdala mit Unterfunktion auch friedliche ,
    phlegmatische Menschen “produzieren” die ihre Umwelt mit dem Filter von Gleichmut sehen und dazu gehört auch mangelnde Empathie. Letztere ist nicht unbedingt negativ, solange sie sich nicht gegen Andere richtet. Psychopathen scheint haben sehr viel Empathie, da sie sich in andere Menschen versetzen können und ihre Schwachstellen ausnutzen bzw. erkennen wo sie Angriffsflächen finden um dann zu manipulieren. Letzteres ist keine Persönlichkeitsstörung sondern der WILLE zur persönlichen Vorteilsnahme auf Kosten anderer . Es scheint also der WILLE, der von Werten und Mustern dieser jeweiligen Gesellschaft bestimmt wird, krank zu sein.

  11. Katzen erkennen Psychopathen. Bei der Katze sträubt sich das Fell.
    Die Katze erkennt instinktiv einen bösen Menschen.

  12. Wir verbinden Psychopathie meist sofort mit einem hochintelligenten Serienkiller.

    Ich kann natürlich nur für mich sprechen, nichts desto trotz möchte ich diesem Narrativ hier widersprechen.
    Ich verbinde Psychopathie schon seit ziemlich langer Zeit meist sofort mit Politikern.
    Und danach folgend auch noch mit einer ganzen Reihe weiterer Professionen.
    Bspw.:
    – Banker (spez. Investmentbanker)
    – Geheimdienstler (aka staatlich organisierte Kriminalität)
    – Lobbyisten
    – Steuerberater, -optimierer, -hinterzieher
    – manche Kategorien von Anwälten
    – … (gerne auch mal Journalisten, Pressesprecher, Werbeleute, etc. pp.)

    • Geheimdienstler > Diplomaten > Auskundschafter > Detektive > Späher > Spione > Doppelagenten > Verräter sind eine für die Gegenseite gewiss ganz durch-triebene, schlimme, übelste Sippschaft mit Eigenschaften, die der Normalbürger genetisch nicht besitzt. Es sind Fachleute, Einzelkämpfer mit besonderen Begabungen von den Normalbürgen dann halt, weil nicht fassbar, da ahlglatt, als Psychi bezeichnet werden können. Das aber sind Schauspieler auch, und Spitzen-, Karrierepolitiker und Journalisten und Geistliche und Sp(r)itzensportler und Geistheiler und Wander-, Wunderprediger. Man sieht, recht viele Leute im täglichen Leben. > Man hat doch nichts gegen ein fremdes Land! , bloss was gegen die Leute > Nomenklatura, die es bevölkert…

    • die weibliche psychopathie liegt noch weitgehend im toten winkel der gesellschaftlichen wahrnehmung und damit auch der bis-dato analyse, und findet tendenziell andere nischen, eher durch soziale machtstrukturen und verbale grausamkeiten, weniger offensichtlich da nicht institutionalisiert.

  13. äh, sorry. “gedämpfter war”? meinen Sie wohl “wahr” . Bitte korrigieren, so was kann ich nicht lesen 😉

  14. “Ein Gehirn, das genetisch und architektonisch psychopathisch ist, hat durch ein gutes Umfeld und gute Erfahrungen die Change sich positiv zu entwickeln”

    Inwiefern kann sich etwas positiv entwickeln, wenn es den seelischen Schmerz anderer Menschen nicht proaktiv empfindet und daher auch nicht zurückscheut, ihn zuzufügen, sobald dies nützlich ist?

    Oder ist hier der wirtschaftliche Faktor/Nutzen gemeint?

    • Ich denke, es geht hier nicht um einen reelen Nutzen, sondern nur um die Abhängigkeitsbedürfnisse, die ein emotional kalter Mensch abzustellen vermag, was ihn daher meist sympathisch dastehen lässt. Oder anders gesagt, der emotional kalte Mensch weckt Abhängigkeitsverlangen beim Anderen, anstatt selber welches zu haben.

    • vielleicht dadurch, dass die prägung eines wohlwollenden umfeldes psychopathie nicht zum ausbruch kommt, sondern als potential eines wenig sozialen, aber unauffälligen menschen verkapselt bleibt. eigentlich werden die chancen auf besserung, geschweige denn heilung als aussichtslos eingeschätzt. psychopathen haben die tendenz, in einer therapie ihrem therapeuten besserung vorzuspielen, und danach ihr neues wissen um psychische mechanismen in ihre manipulationsmasche einzubauen.

      dazu wird noch zwischen angeborener und erlerter psychopathie unterschieden. ein normales kind, das wiederholt traumatischen situationen oder psychopathischen menschen ausgesetzt ist, kann als überlebensstrategie selbst psychopathie entwickeln. diese müsste eher therapierbar sein, wobei es meines wissens keine offiziellen daten einer wirklichen heilung gibt. aber rein logisch müssten sich chemisch oder technisch die unteraktiven hirnregionen nachentwickeln lassen, bei autismus geht das ja manchmal auch mit zb l-carnosin.

  15. Was kommt mir in den Sinn, wenn ich den Begriff Psychopath höre ?
    KARL LAUTERBACH
    JENS SPAHN
    LOTHAR WIELER
    FRANK U. MONTGOMERY
    PRINZESSIN ANNALENA (BAERBOCK)
    u.v.m
    Tud mir leid, aber das kam direkt reflexartig aus dem Rückenmark…
    Was soll einem auch sonst noch in so finsteren Zeiten einfallen ?

    – die dritte Diktatur in 100 Jahren
    – Zensur in den Medien wie bei Nazis und Kommunisten
    – gewaltsame Unterdrückung von Minderheiten wie bei Nazis und Kommunisten
    – allmorgentlicher Fahnenappell …ääh.. Coronatest in Schulen wie im KZ
    – tägliche Propaganda wie bei Nazis und Kommunisten
    – Entzug freiheitlicher Grundrechte wie bei Nazis und Kommunisten
    – Reiseverbote wie in der DDR
    – Strafzahlungen ans Finanzamt bei Republikflucht
    Hallo, geht’s noch ? Wozu bin ich ’89 auf die Strasse gegangen ?

    Ich schaue ARDZDF, da sehe ich nur Psychopathen: notorische Lügner,
    Realitätsverweigerer, geldgeile Egozentriker, größenwahnsinnige Politiker…
    Auf der Straße rennen Impffanatiker herum, die andere Leute gängeln
    und bevormunden wollen und agressiv werden, wenn man sie auf ihr
    Verhalten hinweist.

    “Geistige Gesundheit ist eine Frage der Statistik” George Orwell -1984

    • Lieber Jens,

      auch ich war ´89 einer der Organisatoren der Friedlichen Revolution in Leipzig.

      Es ist Dir vielleicht nicht bewusst, aber Deine Einschätzung ist korrekt:
      Deine “Analyse” kommt tatsächlich aus Deinem Rückenmark.

      Deine Verärgerung über die entfremdeten Verhältnisse ist berechtigt, Deine Schlussfolgerungen aber sind unterirdisch und zeigen, das Freiheit Bildung voraussetzt.

    • Jens,
      ..da hilft wohl nur noch eine Spinalanaestesie zur Sedierung Deines (verlängerten) Rückenmarks oder ein therapeutischer Aufenthalt in Nordkorea etc. 🙁

  16. Man kann hier gut nachlesen, warum die “Wissenschaftsdisziplin Psychologie” die Looser-Wissenschaft par excellence der letzten 100 Jahre auf dem Planeten ist:

    – nicht nur, weil Freud schon darauf hinwies: “85% meiner Studenten beschäftigen sich mit der Psychoanalyse, weil sie um mehr oder weniger ernste psychische Problematiken bei sich selbst wissen oder sie zumindest erahnen.”

    – nein in einer systemisch verdrängenden und kompensierenden Entfremdungsgesellschaft ist es eindeutig einträglicher und Karriere-fördernder zum Parasiten an der Individualneurose zu mutieren, denn sich mit bewusstseinsevolutionären tiefenpsychologischen Gründen im kollektiven Unbewussten herumzuschlagen, die den kollektiven Hang zur Realitätsflucht und Selbstvernichtung aufhellen könnten!

    Intellektuelles und moralisches Totalversagen:
    da bleibt mir nichts als Verachtung.

  17. Ich weiß nicht, ob ich zu den Letzten meiner Art gehöre, aber es stört mich ungemein, wenn ein Text so viele orthographische Fehler aufweist. Man (ich) kriegt den Eindruck, dass Autor und/oder Redaktion ihn nicht richtig ernstnehmen, und so geht es mir dann auch als Leser.

    “E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
    — Auch möglich: Abo ohne Kommentar. +” – Auch ziemlich kryptisch. Man soll ein + ins Kästchen machen, wenn man ein “Abo ohne Kommentar” (was immer das sein soll) möchte?

  18. Surfer Jens,
    Du gehst inflationär mit dem Wort “Psychopath” um. Wenn die genannte Personen Psychos in deinen Augen sind, was sind dann erst die Kranken in den psychatrischen Kliniken.

    Und wie beschreibst du das Gegenteil von Psychopath? Das wäre aufschlussreich und kannst du jemand benennen, der kein Psychopath ist, du natürlich eingeschlossen.

    Ken
    du machst Schwarz-Weiß-Malerei.
    Die meisten Menschen sind weder Psychopathen noch sind sie Heilige.
    Praktisches Beispiel, ein Kind, das unbehütet aufwächst und nur lernt zu überleben, wenn man sich durchsetzt, das ändert auch seine Einstellung, wenn es in ein anderes Milieu kommt. Menschen können sich ändern.
    Die, die sich nicht ändern können, die nennt man Autisten.

  19. @Roger Schaumberg
    Marx hatte insofern Recht,dass der Kapitalismus wie wir ihn praktizieren ihn nicht selbst erledigt,sondern unsere ökologische Grundlage und dann sich selbst.
    Seine und Engels Ideologie ist aber auch keine Lösung.
    Im Westen gab es in den 80’ern eine Diskussion zu Liberalismus und Kommunitarismus. Diese Entwicklung sehe ich gerade im dt. Osten im Grunde wiederholend.
    Grundlage dieses Diskurses ist die Kooperation.
    Tausch= Kauf ist Kooperation und Umlage ist das soziale an der sozialen Marktwirtschaft( z.B. Sozialversicherung und Vereinsrecht).
    Grundsätzlich sehe ich es auch so: Sie haben empirisch zwei Systeme kennen gelernt. Im Grunde ist es der Osten, der daraus die Essenz ziehen könnte.
    Emanzipieren Sie sich von der AFD und bringen sie sich aktiv ein.
    Wir benötigen erneut eine Diskussion zu den angesprochenen Aspekten.

  20. Herr Hwied. Drum hab ich was gegen unnötige Fremdwörter, weil sie den echten Sinn vernebeln: Psychopathen sind S e e l e n kranke, derweil in den Psy-anstalten G e i s t e s kranke einliegen. Grosse Nüance! Aber eben, es muss doch die echte Bezeichnung vernebelt werden, darum all die vielen, unnötigen Fremdwörter! Seelenkranke können…. geheilt werden, Von Geburt an… Geisteskranke eben weniger, bis gar nicht. Dann gibt es noch den d e u t s c h e n Begriff W a h n sinnige, die sich in einer eigenen, andern, um n a c h t eten Geisteswelt wähnen = glauben zu leben. /// Das sind so Beispiele des Zustandes unseres viel Milliarden zelligen, vernetzten Hirns = D a s einmalige, nicht nachahmbare Superprodukt des Weltallstaubes. // Ich unterscheide also a)Genetisch = von Geburt an = kaumst heilbar b) durch menschliche Umwelt = verdorben = gute Erholungs-, Heilungschancen

  21. Guten Tag Frau Völk,
    Sie behaupten hier das Psychopathie eine Krankheit ist, dem ist aber nicht so!!!
    Dazu kommt, daß Ihr Beitrag nur sämtliche Klischees der letzten Jahre wiederholt, da hätte ich mir mehr Recherche und fundierteres Wissen gewünscht.
    Gruß
    Patrik Mueller

  22. André Dörflinger,
    nach Ihrem Kommentar bin ich etwas betreten. Ich habe eine Bezeichnung verwendet, deren Sinn mir nicht klar war. Das kommt einfach daher, dass ich in meiner dreivierteljahrhundertlangen Lebenszeit noch keinem einzigen Psychopathen begegnet bin, jedenfalls habe ich keinen als solchen erkannt.
    Surfer Jens hat diesen Ausdruck gebraucht im Sinne von „charakterlos, willensschwach“, also etwas was Surfer J. ablehnt.
    Sie unterscheiden zwischen geisteskrank und seelenkrank. O.K. Darauf kann ich mich einlassen.
    In meiner naiven Vorstellung geht es bei der Seelenkrankheit um eine versteckte Trauer, die jemand mit sich herumschleppt. Der Volksmund sagt es treffend mit „sein Kreuz tragen“.
    So ein Mensch kann trotzdem verantwortungsbewusst handeln und freundlich mit anderen Menschen zusammenarbeiten, vielleicht gerade wegen seiner Seelenlast.
    Und es kann sein , dass die Ursache der Seelenlast durch ein einziges Wort beseitigt wird. Im Gebet sagt man: “Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“.

    Bei geisteskrank gibt es eine Störung, die hormonell verursacht sein kann, durch eine ganz schlimme Erfahrung, ich bin kein Mediziner oder Neurologe, der da Auskunft geben kann.
    Die Umwelt bezeichnet einen Menschen als geisteskrank, wenn seine Handlungen und noch viel mehr seine Motive dazu nicht mehr verstanden werden können. Das kann bis zur Schuldunfähigkeit gehen.
    Ein böser Mensch muss kein Psychopath sein, wenn seine Motive nachvollziehbar sind.

  23. Man kann es hier sehr deutlich sehen: Wir leben/vegetieren in einer KONFUSIONIERTEN (zu Suppenkaspermentalität gebildeten) Welt- und “Werteordnung” von/für mehr und/oder weniger Psychopathen die Kommunikationsmüll in/für wettbewerbsbedingte Symptomatik überproduzieren, besonders die Schuld- und Sündenbocksuche ist ja klar, denn Schuld sind immer nur die “Anderen”.

  24. Man kann abnorme Veranlagungen auch auf gesellschaftlich akzeptable Weise ausleben. Menschen aufzuschlitzen und ihnen Organe (oder Teile davon) zu entnehmen würde normalerweise hart sanktioniert; nicht jedoch bei einem Chirurgen, der so Krebs behandelt. Anderes Beispiel: Karl May war offenbar Pseudologe (pathologischer Lügner) und mußte in jungen Jahren ins Gefängnis, weil er sich als Polizist ausgab, um in Ruhe eine Wohnung ausplündern zu können. Später fand er für seine Veranlagung einträglichere – und gesellschaftskonforme – Verwendung als Schriftsteller.

  25. “Wenn ihr den Begriff Psychopath hört, was kommt euch dann in den Sinn?”

    Zur Zeit die Protagonisten einer Werbung für Maklertätigkeit im TV: Ein Ehepaar, im Alter wo manche ihr Haus verkaufen um für Jahre auf Kreuzfahrt zu gehen, erklärt sie haben sich für diesen Makler entschieden, weil sie mit dem sicher sein konnten, dass ihr Haus in die “richtigen Hände” kommt.🥴

    Diese Darstellung der Besitzstandswahrer (vielleicht waren es aber auch reale Kunden des Maklers?) ist eine zu realistische die mich 🤯🥶😡🤢🤮

    • Denke ich an Psychopathen, denke ich an die Normalos, die sich im “freiheitlichen” Wettbewerb für ein “demokratisches” Unrechtssystem korrumpieren/bilden lassen.

  26. jack,
    warum übertreibst du so. In kleinen Dörfern ist jeder ein Politiker. Da hat jeder Kontakt zum Bürgermeister, auch persönlich, Kommunalpolitik ist eben etwas lebensnäher als Bundespolitik.

  27. Guten Tag!

    Wenn ihr den Begriff Psychopath hört, was kommt euch dann in den Sinn?[…]

    Vor allem solche Artikel, in denen vorgegeben wird, man könne die so genannten psychischen Krankheiten mit einem biologischen Modell nachweisen und die, nicht zuletzt durch Jahrhundert Jahre alte Propaganda der pseudowissenschaftlichen Psychiatrie auch noch viel zu oft als hervorragend und als taugliches Erklärungskonzept betrachtet werden.

    […]Mir ist egal, warum jemand soetwas tut, weil ich weiß, dass man keine besonderen Merkmale braucht um dazu fähig zu sein, und genau deshalb hat es in der Geschichte die verschiedensten Verrücktheiten gegeben: Inquisition, Hexenverbrennung, Nationalsozialismus, Versklavung etc.. Alles basiert auf Spaltung und Angst.[…]
    –Brückenbauer ->scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/psychopathen/#comment-1148

    Thomas Szasz hat es sehr lange und sehr genau heraus gearbeitet und schlussfolgerte, dass die Psychiatrie aus der Inquisition entsprang, selbst also auf einer Massenhypnose (wer will kann auch Massenwahn dazu sagen) beruht und maßgeblich zur sozialen Kontrolle noch immer existent ist, weiter ihr Unwesen treibt und schon seit Jahrhunderten im Trüben stochert.
    U.A. Thomas Insel, ehemaliger Direktor des NIMH, hat es 2013 selbst auf den Punkt gebracht, psychiatrische Diagnosen sind NICHT valide, sondern nur vereinheitlichte Etiketten und daran hat sich auch nichts geändert – auch nicht mit der Phantasie der Schaltkreispsychiatrie als Massenvernichtung von Forschungsgeldern.

    Die Psychiatrie ist, vor allem mit ihrem biologischen Modell, auf ganzer Linie gescheitert und um ihre eigenen Kriterien und Etiketten zu bemühen, Die Psychiatrie ist selbst normopatisch, mit der Pathologisierung von menschlichem Verhalten und Empfinden, das nicht auf echten Schäden beruht.

    MfG und einen schönen Tag weiterhin.

    Think for yourself and question authority!

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