Migräne – mehr als nur Kopfschmerz?

„Es sind doch auch nur Kopfschmerzen, was stellst du dich denn so an?“

„Trink einfach mehr Wasser, das hilft!“

„Oh ja, ich habe auch immer nervige Kopfschmerzen, ich weiß genau, wie du dich fühlst!“

Sätze dieser Art sind Migränepatientinnen und -patienten nicht unbekannt. Jeder hat schon von Migräne gehört und weiß, dass es sich anscheinend um starke Kopfschmerzen handelt, doch die zugrundeliegenden Mechanismen und das tatsächliche Ausmaß sind oft wenig bekannt. Migräne ist zwar eine Form von Kopfschmerz, aber es gehört noch mehr dazu. Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung, die durch Funktionsstörungen im Gehirn verursacht wird. Die Krankheit beschreibt starke bis sehr starke, oft einseitige Kopfschmerzen, die mit belastenden Begleitsymptomen einhergehen und einige Stunden bis sogar Tage anhalten können (1,2).

Abbildung 1: "The Head Ache", George Cruikshank, 1819
Abbildung 1: “The Head Ache”, George Cruikshank, 1819

Beschreibungen von Migräne gehen bis in das vierte Jahrhundert vor Christus zurück, und dennoch wird sie häufig unzureichend behandelt und nicht ausreichend unterstützt (3). Vorurteile sind historisch auch dahingehend bedingt, dass Migräne als eine Erkrankung angesehen wurde, die insbesondere Frauen betraf. Sie wurde mit weiblicher Sensibilität und Nervosität in Verbindung gebracht, was dazu führte, dass betroffene Frauen von bestimmten gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen wurden oder sich selbst zurückzogen. Auch heutzutage fühlen sich Betroffene häufig missverstanden und bekommen das Gefühl, dass ihre Situation von anderen als nichtig abgetan wird. Nicht wenige verschweigen absichtlich am Arbeitsplatz, dass sie unter Migräne leiden, um Vorurteilen entgegenzuwirken. Um diese Stigmatisierung abzubauen, ist gezielte Aufklärung entscheidend, um ein besseres Verständnis für das Thema zu fördern.

Wichtige Zahlen

Weltweit leiden schätzungsweise zwischen 11 und 14 Prozent der Bevölkerung an Migräne, was ungefähr 1 von 10 Personen entspricht (4,5). Sie betrifft jedes Geschlecht, Alter, geografische Region und Ethnie, wobei trotzdem Frauen ca. drei Mal häufiger betroffen sind (6,7). Nicht nur weltweit gilt sie als eine der schwersten belastenden neurologischen Krankheiten – in Westeuropa belegte sie 2021 tatsächlich den ersten Platz (8,9)! Die meisten Menschen leiden an einer episodischen Migräne, welche dadurch definiert ist, dass man weniger als 15 Tage pro Monat eine Attacke erfährt. Bei chronischer Migräne sind die Betroffenen an mehr als 15 Tagen pro Monat von dem Kopfschmerz geplagt.

Migräne

Es wird vermutet, dass mehr als 70 Prozent der Betroffenen Verwandte mit Migräne in der Familiengeschichte haben. Kinder, deren Eltern an Migräne leiden, haben ebenfalls ein ca. zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko selbst Migräne zu entwickeln (8,10). Die Krankheit verursacht jedoch nicht nur ökonomische Kosten in Form von verpassten Arbeitstagen und medizinischen Ausgaben in Milliardenhöhe (11,12), sondern belastet die Betroffenen und ihre Angehörigen erheblich (4,13). Erkrankte erleben, je nach Schweregrad, erhebliche Einschränkungen, die sowohl den Berufsalltag als auch das soziale Leben betreffen.

Migräne tritt bei den meisten im jungen Erwachsenenalter auf, doch auch Kinder können unter Migräne leiden (14). Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich bei Migräneattacken von Klassenfahrten abgeholt werden musste oder auch wichtige Familientreffen verpasste. Denn wenn Migräne erstmal losgeht, dann ziehen sich die meisten sofort zurück und versuchen, sich ganz auf die Linderung der Schmerzen zu fokussieren. Aber was genau löst eine Migräneattacke eigentlich aus?

Verlauf und Symptome der Migräne

Bei der Auftrittswahrscheinlichkeit von Migräne spielen verhaltensbedingte, ökologische und genetische Faktoren eine Rolle (13). Üblicherweise wird Migräne durch Umweltfaktoren, auch Trigger genannt, ausgelöst. Trigger können sehr personenspezifisch sein und sich im Laufe des Lebens verändern – zu den am häufigsten beschriebenen Triggern zählen Gerüche, ein veränderter Schlaf- oder Essrhythmus, Alkohol, Stress oder der Abfall von Stress, helles oder flackerndes Licht, Veränderungen im Hormonhaushalt, Wetterumschwünge und auch spezifische Nahrungsmittel (11,15). Gründe für das lichtinduzierte Unbehagen, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit könnten niedrigere Schwellenwerte sein, die Betroffene im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung aufweisen (11). Wie ihr seht: Die Trigger sind sehr vielfältig und es kann eine Herausforderung sein, die persönlichen Trigger zu identifizieren.

Migräne beginnt oft mit einer Vorphase (Prodromalstadium). Diese kann einige Tage bis Stunden vor der eigentlichen Kopfschmerzattacke auftreten. Besonders Heißhungerattacken, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen können in dieser Zeit auftreten (15). Es ist wichtig zu betonen, dass es verschiedenste Formen der Migräne gibt, die in der Intensität und den Symptomen sehr unterschiedlich sind. Grundsätzlich wird zwischen Migräne mit und ohne Aura unterschieden. Etwa 20 Prozent der Betroffenen erfahren nach der prodromalen Phase die sogenannte Aura, welche mit Stimmungsschwankungen und oft auch Sehstörungen, wie dem Sehen von Lichtblitzen oder gar Sehausfällen, einhergeht (16). Wenn sich nach der Auraphase ein Kopfschmerz anschließt, spricht man von einer Migräne mit Aura (klassische Migräne). Die Kopfschmerzphase wird im Volksmund auch gerne als Migräneattacke beschrieben, da viele die Aura nicht als solche wahrnehmen und man von dem Kopfschmerz oft plötzlich überrascht werden kann.

Abbildung 3: Sehstörungen während der Migräne Auraperiode
Abbildung 3: Sehstörungen während der Migräne Auraperiode

Die Kopfschmerzphase beschreibt meist einseitig am Kopf auftretende Schmerzen, ganz im Gegensatz zu normalem Kopfweh, welches oft den ganzen Kopf betrifft. Migränekopfschmerzen können sowohl im Vorder- als auch im Hinterkopf, an den Seiten oder im Gesichtsbereich auftreten. Beschreibungen von Betroffenen sind meistens pochende, pulsierende oder hämmernde Schmerzen, die sich durch Bewegung und laute Geräusche sowie helles Licht verschlimmern können (15). Ebenfalls Übelkeit und Erbrechen können auftreten (17). Sobald der Migränekopfschmerz abgeklungen ist, spricht man von der Besserungsphase (Postdromalstadium). Patientinnen und Patienten beschreiben vermehrte Müdigkeit sowie Erschöpfung (15).

Doch was genau passiert nun im Gehirn bei einer Migräneattacke, und gibt es Medikamente, die helfen?

Überreizung des Gehirns

Auch wenn heutzutage die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, wird nach aktueller Forschung vermutet, dass hinter Migräne eine Reihe von neurologischen Veränderungen steckt. Dazu gehören die Überreizung verschiedener Hirnareale, aber auch veränderte Blutgefäßfunktionen sowie hervorgerufene Entzündungsreaktionen.

Abbildung 4: Verlauf der Cortical Spreading Depression bei Migräne
Abbildung 4: Verlauf der Cortical Spreading Depression

Nach den jüngsten Forschungsergebnissen startet alles mit der Cortical Spreading Depression (CSD), einer wellenartig sich ausbreitenden starken Erregung der Neuronen (Überstimulation), gefolgt von einer langanhaltenden Abnahme der Neuronenaktivität. Mit ca. drei mm/Minute breitet sich die Welle, beginnend im visuellen Kortex des Occipitallappens, bis in die Großhirnrinde Richtung frontal aus. Daher wird die CSD besonders mit den visuellen Beeinträchtigungen der Auraperiode in Verbindung gebracht, die viele Migränebetroffene berichten. Die CSD führt zu einer Stimulation des Trigeminusnerves, des fünften Hirnnervs, welcher vermutlich an der Auraperiode beteiligt ist. Der Trigeminusnerv verbindet weitreichende Hirnareale miteinander und ist an der Ausschüttung von Calcitonin Gene Related Peptide (CGRP) beteiligt.

Forscher konnten zeigen, dass die Gehirnflüssigkeit nach einer CSD eine andere chemische Zusammensetzung hatte und unter anderem CGRP höher konzentriert vorgefunden wurde (18). Das Neuropeptid CGRP hat blutgefäßerweiternde Eigenschaften und ist ebenfalls an Entzündungsprozessen beteiligt (18). Nach seiner Ausschüttung bindet es an spezialisierte CGRP-Rezeptoren der zerebrovaskulären Muskelzellen in den Hirngefäßen und löst eine Signalkaskade aus. Dabei wird der Einstrom von Calcium in die Muskelzellen gehemmt, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilation) führt (siehe Abbildung 5). Die erweiterten Blutgefäße erlauben mehr Blutdurchstrom, der die charakteristischen pochend-pulsierenden Kopfschmerzen bei Migräne erklärt. Gleichzeitig trägt CGRP durch die Aktivierung entzündlicher Prozesse in den Gefäßwänden zur Verstärkung der Schmerzempfindung bei, was seine Schlüsselrolle in der Signalweiterleitung von Migräneschmerzen unterstreicht (19).

Der Kopfschmerz setzt ein, begleitet von einem hämmernden Gefühl im Kopf, während die Welt um einen herum plötzlich lauter und greller wirkt als gewöhnlich. Es zehrt an den Kräften, weiterhin im Büro konzentriert und aufmerksam zu arbeiten oder für die Uni zu lernen. Jedes Telefongeräusch schrillt in den Ohren, die Augen sind zugekniffen, wenn man auf den hellen Computerbildschirm schaut. Die meisten Betroffenen ziehen sich bei Migräne ins Schlafzimmer zurück, suchen nach Ruhe und Dunkelheit, um die Symptome etwas zu lindern und den Schmerz auszuhalten. Bei starken Kopfschmerzen bringt das jedoch kaum Linderung, weshalb viele zusätzlich auf Medikamente angewiesen sind. Doch was kann man konkret tun, um den Kopfschmerz loszuwerden?

Das Gehirn zur Ruhe bringen

Wie in Abbildung 5 zu sehen ist, gibt es mehrere Angriffspunkte an der Synapse für medikamentöse Therapien.

Das aktuelle Mittel der Wahl sind Triptane, ein weit verbreitetes Medikament zur akuten Behandlung von Migräne. Dabei handelt es sich um selektive 5-HT (5-Hydroxytryptamin = Serotonin) Rezeptor Agonisten, welche an den regulativen Rezeptoren der Präsynapse des Trigeminusnervs wirken. Agonisten wirken an Rezeptoren wie körpereigene Botenstoffe (z. B. CGRP), während Antagonisten die entgegengesetzte Wirkung haben. Wenn Triptane an den Rezeptoren binden, entfalten diese ihre inhibierende Wirkung und der Nerv ist weniger stark stimuliert, was die Ausschüttung von CGRP verhindert. Sie sollten direkt bei der ersten Kopfschmerzwahrnehmung des Patienten genommen werden, um die Entzündungsbildung und Schmerzentstehung so schnell wie möglich zu unterbinden. Triptane wirken in der Regel 30 Minuten bis zwei Stunden nach der Einnahme, sodass der qualvolle Kopfschmerz deutlich bis ganz gelindert werden kann.

Neuere Medikamente setzen auf den Effekt von sogenannten Gepants, künstlich hergestellten Molekülen, die extra zur Migränebehandlung und -prävention entwickelt wurden. Sie sind direkte CGRP-Antagonisten und blockieren direkt die CGRP-Rezeptoren an den Muskelzellen, was die Entzündung und Vasodilation verhindert. Im Gegensatz zu Triptanen haben Gepants keine Auswirkungen auf die Blutgefäße und auch generell weniger Nebenwirkungen. Beispielsweise kann sich ein übermäßiger Medikamentengebrauch negativ auf den Körper auswirken, indem Medikamente selbst die Migräne fördern, anstatt sie zu verhindern. Gepants sind besonders für Menschen mit häufiger Migräne von Vorteil, da sich einigen Studien zufolge ein Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz weniger wahrscheinlich entwickelt (20). Ähnlich wie Triptane wirken auch sie nach ca. einer bis zwei Stunden.

Bereits 2022 hat Rimegepant eine deutsche Zulassung erhalten, am 1. März 2025 folgt nun Atogepant, der jedoch erstmal nur prophylaktisch eingesetzt wird (21). Die Zulassungsstudien zeigten, dass Atogenpant bei episodischer Migräne die Migränetage um mindestens 50 % reduziert, wenn es drei Monate lang täglich eingenommen wird. Bei chronischer Migräne mit mindestens 15 Kopfschmerztagen im Monat sank die Attackenhäufigkeit nach vier Monaten um bis zu 7,5 Tage (22).

Abbildung 5: Angriffspunkte von Migränemedikamenten zur Therapie und Prävention
Abbildung 5: Angriffspunkte von Migränemedikamenten zur Therapie und Prävention

Medikamente kommen auch prophylaktisch zum Einsatz, wie beispielsweise CGRP-monoklonale Antikörper, welche ebenfalls an den CGRP Rezeptoren binden und deren Aktivität blockieren. Anders als Gepants, welche in Tablettenform eingenommen werden, werden die Antikörper intravenös injiziert (20).

Auch wenn die meisten bei Botox (Botulinumtoxin Typ A) vermutlich eher an weniger Falten auf der Stirn denken, wird es interessanterweise auch als präventive Migränetherapie eingesetzt. Das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum wird gezielt im Kopf- sowie Nackenbereich injiziert. Es blockiert die Ausschüttung von Acetylcholin und CGRP, wodurch sich die Muskeln entspannen und Entzündungsreaktionen im Gehirn verhindert und vorgebeugt werden (23,24). Aber keine Sorge, Migräne kann nicht nur mit Botox vorgebeugt werden, es gibt auch nichtmedikamentöse Wege (11).

Der Kopfschmerz ist gelöst, man fühlt sich erschöpft, aber erleichtert, dass die Attacke vorbei ist. Auf einmal kommt einem der Kopf leicht und abgekühlt vor. Doch leider ist die Migräne meistens kein einmaliges Vorkommnis und es gibt diverse Verhaltensweisen, die bei der Vorbeugung von Migräne empfohlen werden, um sowohl das Auftreten der Attacken zu reduzieren, als auch die Schwere der Attacke selbst.

Migräne vorbeugen: So geht’s

Die wichtigste nichtmedikamentöse Maßnahme zur Vorbeutung ist das Vermeiden von Triggern. Mit Selbstbeobachtung können 50 – 75 Prozent der Patientinnen und Patienten ihre persönlichen Trigger identifizieren und im Akutfall richtig handeln. Generell ist ein strukturierter Alltag hilfreich. Man sollte auf genügend Schlaf, Sport, ausgewogene Mahlzeiten und auch Reduzierung von äußeren Reizen achten, um besonders Stress zu vermeiden (15). Ebenso Entspannungs- und Atemtechniken oder Akupunktur können hilfreich sein.

Vielen hilft außerdem ein sogenanntes Migränetagebuch, in welches entweder händisch oder auch mithilfe von Apps die Charakteristika der Migräneattacke eingetragen werden können. Dadurch werden oft persönliche Trigger enthüllt, die einem nicht bewusst waren. Zur Linderung von Migräne gibt es außerdem spezialisierte Kühlmützen, die sowohl als Schlafmaske dienen und jegliches Licht fernhalten, als auch durch ein integriertes Gel den Kopf abkühlen. Diese Maske hätte ich persönlich gerne früher gekannt – denn der klassische nasse Waschlappen auf der Stirn ist weder effektiv noch angenehm. Zudem gibt es extra für Patientinnen und Patienten entwickelte Migränebrillen, welche mithilfe eines speziellen Filters (FL-41) blaues Licht abhalten und die Lichtempfindlichkeit und demnach die Anzahl der Migräneattacken reduzieren können. Durch die richtigen Verhaltensanpassungen, ggf. in Kombination mit effektiven Medikamenten, kann man die Migräne sowohl präventiv gut behandeln als auch die Symptome lindern.

Fazit

„Es sind doch auch nur Kopfschmerzen, was stellst du dich denn so an?“
„Nein, es sind nicht einfach nur normale Kopfschmerzen! Es ist viel mehr als das!“

„Trink einfach mehr Wasser, das hilft!“
„Ich bin nicht dehydriert, daran liegt es nicht! Hinter Migräne stecken ganz andere Mechanismen!“

„Oh ja, ich habe auch immer nervige Kopfschmerzen, ich weiß genau, wie du dich fühlst!“
„Vermutlich weißt du eben nicht, wie es sich anfühlt. Denn ohne je eine Migräneattacke gehabt zu haben, ist es sehr schwer vorstellbar, welche Schmerzen sie verursacht!“

So oder so ähnlich haben Betroffene bestimmt oft gedanklich geantwortet, wenn sie mit solchen Aussagen konfrontiert wurden. Denn ja: Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz. Es handelt sich um eine komplexe neurologische Erkrankung, die mit nicht zu unterschätzenden Beschwerden und Auswirkungen auf den Alltag einhergeht (13). Durch die enormen ökonomischen Folgen bleibt Migräne für die Forschung weiterhin ein Thema von großem Interesse. Und das ist gut so! Mehr Aufklärung und Forschung können dazu beitragen, die Lebensqualität von Millionen Menschen weltweit zu verbessern. Es braucht eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung dieser Erkrankung, damit Betroffene die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Wichtig ist, dass Patientinnen und Patienten individuell herausfinden, welche Maßnahmen am besten für sie wirken, und dass sie ein unterstützendes und einfühlsames Umfeld an Menschen hinter sich stehen haben.

Migräne ist nicht nur ein gesellschaftliches, sondern besonders ein persönliches Thema – und es ist an der Zeit, es ernst zu nehmen.

Interessantes zum Weiterlesen

Schaut gerne bei den Blogeinträgen meiner Kollegen über Migräne und Gehirnfrost vorbei! Die Schmerzklinik in Kiel hat hier zehn wichtige Tipps gegen Migräne zusammengefasst. Falls du auf der Suche nach Migränetagebuch-Apps bist, dann schau einfach hier vorbei. Auch einige berühmte Persönlichkeiten leiden unter Migräne, einer davon war der Künstler Vincent van Gogh. Wie er seine Migräne als Inspiration für seine Kunst genutzt hat, wird in diesem Blogeintrag beschrieben.

Literatur

1.         Migraine | National Institute of Neurological Disorders and Stroke [Internet]. [cited 2025 Feb 5]. Available from: https://www.ninds.nih.gov/health-information/disorders/migraine

2.         Migräne: Symptome, Ursachen, Behandlung [Internet]. Deutsche Hirnstiftung. [cited 2025 Feb 5]. Available from: https://hirnstiftung.org/alle-erkrankungen/migraene-erkrankung/

3.         Tfelt-Hansen PC. History of migraine with aura and cortical spreading depression from 1941 and onwards. Cephalalgia Int J Headache. 2010 Jul;30(7):780–92.

4.         Stovner L, Hagen K, Jensen R, Katsarava Z, Lipton R, Scher A, et al. The global burden of headache: a documentation of headache prevalence and disability worldwide. Cephalalgia. 2007;27(3):193–210.

5.         Woldeamanuel YW, Cowan RP. Migraine affects 1 in 10 people worldwide featuring recent rise: A systematic review and meta-analysis of community-based studies involving 6 million participants. J Neurol Sci. 2017 Jan 15;372:307–15.

6.         Migraine and other headache disorders [Internet]. [cited 2025 Feb 5]. Available from: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/headache-disorders

7.         Dodick DW, Silberstein SD, Bigal ME, Yeung PP, Goadsby PJ, Blankenbiller T, et al. Effect of Fremanezumab Compared With Placebo for Prevention of Episodic Migraine: A Randomized Clinical Trial. JAMA. 2018 May 15;319(19):1999.

8.         The Facts About Migraine [Internet]. American Migraine Foundation. [cited 2025 Feb 5]. Available from: https://americanmigrainefoundation.org/resource-library/migraine-facts/

9.         Göbel PDH. Migräne auf Platz 1 der am schwersten belastenden neurologischen Erkrankung in West-Europa – Schmerzklinik Kiel [Internet]. 2024 [cited 2025 Feb 9]. Available from: https://schmerzklinik.de/migraene-auf-platz-1-der-am-schwersten-belastenden-neurologischen-erkrankung-in-west-europa/

10.       Montagna P. Migraine genetics. Expert Rev Neurother [Internet]. 2008 Sep 1 [cited 2025 Feb 9]; Available from: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1586/14737175.8.9.1321

11.       Friedman DI, De Ver Dye T. Migraine and the Environment. Headache J Head Face Pain. 2009;49(6):941–52.

12.       Hu XH, Markson LE, Lipton RB, Stewart WF, Berger ML. Burden of migraine in the United States: disability and economic costs. Arch Intern Med. 1999 Apr 26;159(8):813–8.

13.       Gupta J, Gaurkar SS. Migraine: An Underestimated Neurological Condition Affecting Billions. Cureus. 14(8):e28347.

14.       Abu-Arafeh I, Razak S, Sivaraman B, Graham C. Prevalence of headache and migraine in children and adolescents: a systematic review of population-based studies. Dev Med Child Neurol. 2010 Dec;52(12):1088–97.

15.       Gesundheitsportal [Internet]. [cited 2025 Feb 5]. Was ist Migräne? Available from: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/kopfschmerzen/migraene.html

16.       Hadjikhani N, Sanchez del Rio M, Wu O, Schwartz D, Bakker D, Fischl B, et al. Mechanisms of migraine aura revealed by functional MRI in human visual cortex. Proc Natl Acad Sci. 2001 Apr 10;98(8):4687–92.

17.       Baloh RW. Neurotology of Migraine. Headache J Head Face Pain. 1997;37(10):615–21.

18.       Kaag Rasmussen M, Møllgård K, Bork PAR, Weikop P, Esmail T, Drici L, et al. Trigeminal ganglion neurons are directly activated by influx of CSF solutes in a migraine model. Science. 2024 Jul 5;385(6704):80–6.

19.       NDR. Migräne: Diese Schmerzmittel stuft die Forschung als besonders wirksam ein [Internet]. [cited 2025 Feb 9]. Available from: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Migraene-Symptome-Ursachen-Behandlung,migraene114.html

20.       Gepants – The Migraine Trust [Internet]. [cited 2025 Feb 8]. Available from: https://migrainetrust.org/live-with-migraine/healthcare/treatments/gepants/?utm_source=chatgpt.com#page-section-1

21.       Klados KK Dr Katharina Kremser, Katharina. Apotheken Umschau. 2025 [cited 2025 Feb 18]. Neue Medikamente sollen Migräne behandeln und vorbeugen – für wen sie geeignet sind. Available from: https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/wirkstoffe/migraene-medikament-fuer-wen-sich-die-neuen-gepante-eignen-1229129.html

22.       geo.de [Internet]. 2025 [cited 2025 Feb 18]. Gepante: Millionen Deutsche hoffen auf diese Migränemittel. Available from: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/gepante–millionen-menschen-hoffen-auf-die-migraenemittel-35405458.html

23.       Durham PL, Cady R, Cady R. Regulation of calcitonin gene-related peptide secretion from trigeminal nerve cells by botulinum toxin type A: implications for migraine therapy. Headache. 2004 Jan;44(1):35–42; discussion 42-43.

24.       Brin MF, Burstein R. Botox (onabotulinumtoxinA) mechanism of action. Medicine (Baltimore). 2023 Jul 1;102(S1):e32372.

Bildquellen

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

Mein Name ist Luisa Sophie Engelke und ich studiere Neurowissenschaften im Master an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach meinem Biologiestudium wurde mir bewusst, dass mich insbesondere die kognitiven Neurowissenschaften faszinieren – vor allem die Schnittstellen zur Psychologie und Pharmakologie. Durch mein aktuelles Studium lerne ich immer wieder neue Facetten der Neurowissenschaften kennen, die mich inspirieren und faszinieren. Ich hoffe, meine Begeisterung in meinen Blogeinträgen mit euch teilen zu können und wünsche viel Spaß beim Lesen.

7 Kommentare

  1. Sehr geehrte Frau @Luisa Sophie Engelke,

    danke für den Beitrag, er ist sehr informativ! 🙂

    Ich hätte da noch eine Frage an sie, gibt es in der Forschung eigentlich Studien die die Wirkweise von Massagen auf Migräne Patienten nachgehen? Es wäre wundervoll wenn es dahingehend vielleicht die eine oder andere Information gebe 🙂

  2. sehr aufschlussreicher Bericht. Ich bin 59 und habe die Migräne seit meinen Kindheitstagen und rückblickend kann ich mich nur wundern, wie ich nahezu 5 Jahrzehnte diese Anfälle, trotz Schule und Arbeit, ausgehalten haben. Ich schätze so, daß diese Kraftzehrungen mich 10 Jahre des Lebens Kosten werden. Erst gab es die Mischpraeperate und dann die Triptane. Das heißt, wenn du 15 bis 18 Mal im Monat Anfälle hast und dann die Triptane nimmst, dann bist du komplett geschlaucht. Mit 51 könnte ich nicht Mal mehr rausgehen und zum Glück würde ich aus den Arbeitsprozess heraus genommen. Zwischenzeitlich nehme ich die neuen Antikörper, aber diese verursachen enorme Verstopfungen, so dass man schnell im KH landen kann.
    Aber das Schlimmste war immer die Nichtakzeptanz der Mitmenschen, Arbeitskollegen und auch, leider, von sehr vielen Ärzten.

  3. Trigger für Migräne gibt es diverse, aber so wie alle Erkrankungen grundsätzlich eine psychische Komponente haben, ist die Depression bei mir der ursprüngliche und verstärkende Trigger, hat lange gedauert, denn auch erst mit Trimipramin ist mir fast alles klar und klarer geworden – Eine Psychotherapie ist bei mir sicher Arbeit an der Bewusstseinsentwicklung, anstatt …!?

    Wir sind ALLE Opfer der konfusen Umstände in mehr oder weniger systemrational-gebildeter Suppenkaspermentalität, für das “Zusammenleben” in wettbewerbsbedingter Bewusstseinsbetäubung seit Mensch erstem und bisher einzigen GEISTIGEN Evolutionssprung (der “Vertreibung
    aus dem Paradies”), also der Unwahrheit von gleichermaßen unverarbeitet-instinktiver Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriert-gebildetem “Individualbewusstsein”, was den geistigen Stillstand / die “göttiche Sicherung” und somit den Geschäfts-Sinn des Lebens mit wettbewerbsbedingter Symptomatik menschenUNwürdig bestimmt.

    • Karl Bednarik,
      Das “Sternesehen” das wird meiner Erfahrung nach vom Blutdruck hervorgerufen.
      Bei einer (nach einer )sportlichen Höchstleistung kann man Sterne sehen. Auch wenn man nach einer Aufregung von einem hellen Gang ein dunkles Zimmer betritt. Ob das dann auch zur Migräne zu zählen ist, das weiß ich nicht.

      Auf jeden Fall, gute Besserung !

Schreibe einen Kommentar


E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
-- Auch möglich: Abo ohne Kommentar. +